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bes Wochenlobnes brei ganze Monate hindurch anhält, dann ist ganz natürlich die Eriftens einer Familie mit 3, 4, 5 und mehr Rindern nicht nur bedroht, sondern unmöglich gemacht, menn nicht anderweitige Unterfügung eintritt. Tritt dieser Fall in dem bevorstehenden Winter wieder ein, dann wird gang bestimmt auch dieselbe Noth wieder vorhanden sein, viel leicht in noch stärkerem Dtage als norber, weil die alten Wunden vielfach noch nicht vernacbt find. Hat z. B. ein ge wöhnlicher Arbeiter 12 Wochen hindurch pro Woche 20 t. entbehrt, so läßt sich leicht berechnen, daß er 240 M. auch in Der guten Belt schwerlich überverdienen wird, er nimmt die Schulden mit in die neue Noth hinein, und die Verlegenheit erreicht größere Dimenfionen. Diese Schilderung ist ganz be weglich, nur fommt der Herr Einsender nicht über die gewöhn lichsten Milothäthigleitsvorschläge hinaus. Damit ist natürlich nicht das Eintreten der Roth gehindert, was doch die Hauptfache ist und bleibt.
nicht geschehen. Die Zeit der strafbaren Thätigkeit sei voll ftändig ausreichend festgestellt. Was dabei die Abwesenheit Bollmars im Auslande bedeuten solle, set ihm unerklärlich. Wie gang richtig festgestellt fel, bestehe die Berbindung im Deutschen Reiche, denn fte entfalte thre Thätigkeit nur inner halb dieses Gebietes und zwar mit einer Sorgfalt und Regel mäßigleit, wie es sonst nur die Poft thut. Daß die Partel und Verbindungt leitung fich ihrer Sicherheit wegen im Auslande versammelt, macht die Verbindung noch lange nicht zu einer ausländischen. Der zweite Herr Bertheidiger habe von philofophischen Debutttonen gesprochen. Die Philosophie be swede doch nur die Lösung von Broblemen auf dem Wege der vernünftigen Schlußfolgerung. Daß dem Richter dieser Weg verfchloffen sein solle, wenn er zu berjenigen Resultaten tom men wolle, au denen er lommen zu müffen glaube, und daß er auf dem Wege vernünftiger Schlußfolgerung nicht Thatsachen ergründen und feststellen tönne, werde niemand mit Erfolg behaupten tönnen. Außer den auf diese Art festgestellten That fachen habe aber das Gericht auch eine ganze ngabl anderer, von den Angeklagten nicht einmal beftrittener Thatsachen feft geftellt, also so ausschließlich auf dem Wege der Schluffolge zung bewege fich das Urtheil nicht. Es werde beharrlich die Einzelhandlung und dasjenige, was die Verbindung betrifft, verwechselt und daraus eine irrige Schlußfolgerung gezogen. Daß der einzelne niet die ganze Rechtssicherheit in Frage stelle, fet richtig, megen einer einzelnen Handlung sien die inge tlagten aber nicht bestraft. Benn ein einzelner( yftematisch ben Sozialdemokrat" verbreite, so werbe er nicht auf Grund des 129, sondern auf Grund des§ 19 des Sozialisten Gesezes beftraft. Die Schlußfolgerungen des Gerichtes seien ganz torrelt, wenn es fage: ich sehe die Wittsamleit einer Beriön lichkeit( ein Verein ist auch eine solche), also muß die Beriön Lichfeit( riftiren. Wenn das Gericht weiter folgert, daß eine Organisation bestehen müsse, weil es sich nicht blos um die Einzelverbreitung einzelner Nummern bandelt, so set bas auch eine ganz forrette Folgerung. Es bandle fich auch nicht darum, daß die Angeklagten blos ihre Billigung funbgegeben, sondern daß fie felbft Dispofitionen getroffen haben. Sie hätten die obirste Geschäftsleitung gehabt, und man fönne nicht mehr von Der Einzelthätigkeit sprechen, sondern es sei eben eine Ge fammtheitsthätigkeit, die zur Voraussetzung eine Verbindung babe und einen Eintritt in eine folche. Nachdem Herr Rechtsanwalt Mundel bierzu noch einige polemische Bemer tungen gemacht und der Reichsanwalt darauf repligirt hatte, sog fich der Gerichtshof zur Beraihung zurüd. Das fpäter Derfündete Urtheil lautele auf Verwerfung der Revision. Die Entscheidungsgründe ftimmten mit ben Ausführungen des Reidsanwaltes im wesentlichen überein.
Unter Führung des Justisministers Dr. Friedberg und des Gebeimen Oberjuftisrath Dr. Starte besuchte gestern gum erften Male ber Minister des Innern v. Buttkamer den Jufti palaft in Moabit . Nuchdem die brei Herren den augen blidlich unbenutten großen Schwurgerichtes zal in Augenschein genommen, besichtigten fte je einen Sizungssaal der Straf Tammer und des Schöffengerichts. Von dem Gerichtsgebäude aus begaben fich die irren in das Untersuchungsgefängniß und von dort nach der Strafanstalt am Plößenfee.
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Das Einschäkungsverfahren zu dem Gefahrentarif bei den Berufsgenossenschaften wird den öffigiösen Berl. Pol. Nachr." zufolge den nächst beginnen. Nach den Bestimmungen Nachr." zufolge den näst beginnen. Nach den Bestimmungen des Genossenschaftsstatuts haben die Genossenschaftsmitglieder zu diesem Bwed in einer vom Genossenschaftsvorstand zu be stimmenden und öffentlich bekannt zu gebenden Frist über thre Betriebsanlagen und Einrichtungen und die sonstigen für bie Einschäßung maßgebenden Verhältnisse dem Sektionsvorstand burch Bermittelung des Bertrauensmannes die erforderlichen Angaben zu machen. Die Angaben erfolgen schriftlich nach einem von dem Genossenschaftsoorflande feßgefepten Frage. Fogen, welcher die zu beantwortenden Fragen enthält. Fogen, welcher die zu beantwortenden Fragen enthält. Die Veranlagung der Betriebe zu den einzelnen Gefahrentlaffen erfolgt durch die Sektionsvorstände unter Mitwirkung des Ge noffenschaftsvorstandes.
An die Manufatturarbeiter Deutschlands . Fachge noffen! Freunde! Die Arbeiter der Firma Kell u. Löscher in Reichenbach im Vogtland befinden fich seit Mittwoch in Streit. Die Veranlassung hierzu find die Lohndifferenzen; Der Lohn ist in dieser Fabril auf ein Minimum gefunden, fo baß es dem fleißigften Arbeiter nicht meh: möglich ist, die nothwendigsten Lebensbedürfnisse bestreiten au tönnen. Man bente fich innerhalb 4 Jahr dreimal Lohnreduktion! Selt einiger Beit wird hier ein Artikel fabrizirt, der sehr komplizirt und anftrengend ist, trotzdem beliebte es der Firma, für diese Qualität den Lohn noch geringer au sablen. Ihr seht, Ge noffen, der Streit ist ein aufgezwungener und augleich bart nädiger, da die Firma bis jest jede Unter bandlung mit dem Streiflomitee verweigert, dagegen erklärt, sämmtliche ftreitende Arbeiter feien entlaffen, wer aber arbeiten wolle, bätte fich an zumelden. Die Bahl der Streifenden beträgt sirla 60 Ber fonen, die Stimmung ist eine vorzügliche und find wir ent fchloffen, den Kampf bis auf äußerste durchzuführen. Kollegen! Wir appelliren nun an Euer Solidaritätsgefühl. An Euch liegt es, uns zum Sieg zu verhelfen. Thut, was in Euren Kräften fiebt. Alle Sendungen find zu richten an Anton halcher, Mylau , Nelaschlstraße.
nicht vielmehr der Prozeß Chrißenfen einigen Einfluß auf ble Vereine
Sollte
Anwesenbeit jener Herren im Moabiter Gerichtsgebäude au geübt haben?
Ist das Schul Zenfurbuch eine öffentliche Urkunde? Bor der Straffammer des Würzburger Landgerichtes ftand am 4. b. eine Tagelöhnersfrau, weil sie in dem Benfurbüchlein thres schulpflichtigen Rindes einige vom Lehrer gemachte, the unliebe Bemerkungen außrabirt, resp. ein bezügliches Blatt bes Bensurbüchleins herausgeriffen hatte, wegen Bergebens der Urkundenfälschung§ 274 bes St. Str. G. B. Das Gericht errannte nur auf eine Uebertretung nach§ 363 des R. Str. Ges. B. und verurtheilte die Angeschuldigte au zwei Tagen Haft.
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Paris , 9. Ditober. Vor dem Pariser Buchtpolizelgericht fland gestern ein gewiffer Berrache, der fich oft betrinit und im Rausch die Borübenden für Schwarzflaggen anfteht. Die Schwarzflaggen," erklärte er, find unfere Tobfeinde und wenn mir ein solcher Chinese in die Hände läuft, so geht es ihm schlecht." Bor vierzehn Tagen liefen ihm gerade, als er in be hentlichem Bidzad burch die Champs Elysées wandelte, awei Chinesen, ein Sekretär des dineftschen Botschafters und ein Theebändler, Li Tichang und Bi- Lin Ling- Affin, in die Hände. Er schrie fie an, schlug auf den einen los und zog den andern an feinem Bopfe au Boben, nicht obne felbft einen hieb mit einem Regenschirm au erhalten." Treulofe Schwarzflaggen, welche einen Franzosen in seinem Vaterlande angreifen!" Seine Wuth fteigerte fich derart, daß seine Verhaftung durch Die Polizei erfolgte. Perrache muß seinen Patriotismus“ mit einem Monat Gefängniß büßen.
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Vereine und Versammlungen.
37 Abreffen gegen nur 25 im Borjahre, aufgegeben wurden, aber vom Verein zum großen Theile nicht effeltuirt werden Tonnten, da es an genügendem Arbeitstraftangebot fehlte. Ein Antrag auf eine Statutenänderung zum 3wed der zu erlaffenden Beitrittsgelder von dem Verein der Barletboden leger beitretenden Mitgliedern von Vereinen verwandter Bee rufe, wurde abgelehnt. Die nächste Versammlung findet am 26. b. M. in demselben Lokale statt, wahrscheinlich mit einem Vortrag des Herrn Canis über das Naturheilverfahren.
Ueber den Schnupfen, seine Gefahren, Verhütung und Seilung forach am Montag, den 11. b. M., der pralt. Arzt Dr. med. C. Sturm im Saale des latholischen Vereinshauses. Buerst erörterte der Redner die Thätigkeit der Organe in gefunden, wie in Iranien Tager, schilderte hierauf die Ente ftebungen des Schnupfens, feine Ursachen und seine Bedeutung als Ausscheidungsprozeß. Sodann ging er au den Gefabren bes vernachläffigten Sonupfens über( Stodichnupfen, chronische Katarrhe der Schleimhäute, Polypen der Nase, des Keble Topfes ic) und erörterte die Methoden, die Ursachen dieser Bus ftände zu beseitigen und die Heilung und Verhütung derselben zu erreichen.
Der Borfitende des Fachveteins der Nohrleger hatte zu Sonntag, ben 10. b. D., eine Vereinsversammlung nach Nieft's Lolal, Rommandantenftr. 71-72, einberufen, deren Tagesordnung lautete: 1. Vortrag des Herrn Kendziora über Moralstatistik". 2. Verschtedenes und Fragetaften. Am 8. Oktober, Bormittags, wurde dem Borfisenden die polizeiliche Genehmigung zur Abhaltung dieser Versammlung per Boft augestellt, am Abend deffelben Tages erhielt jedoch ber Bore figer be ein zweites Schreiben, worin ihm mitgetheilt wurde, daß die nachgefuchte Genehmigung versagt worden fel.- Die nächste Vereinsversammlung soll am Sonntag, den 17. D'tober, im oben genannten Lolale stattfinden.
Barmen, 11. Dliober.( Bur Budtruderbewegung.) Gestern Nachmittag 4 Uhr fand bierselbst im Restaurant Alemannia" eine von 250-300 Buchdrudern besuchte Ver fammlung statt, welche sich einmüthig für die allgemeine Eins führung des zwischen Prinsipalen und Gehilfen vereinbarten Tarifs aussprach. Dieselbe nahm eine in diesem Ginne ge haltene Resolution an.
Verein der Bureaubeamten der Rechtsanwälte, Rotare 1c. in Berlin . Mittwoch, den 13. Dltober, Abends 8 Uhr, in Bratweil's Bierballen, Rommandantenftr. 77/79 vierter Vortrag des Herrn Richtsanwalt Walter. Die Normal verfahren und deren Modifitationen insbesondere die Beweise gebühren des Prozeßbevollmächtigten im regelmäßigen Projek gebübr. Begriff der Inftang.(§§ 13-18 25-29) Die Gebühren in verschiedenen Projekatten, insbesondere in der bevollmächtigten Anwalts im Prozeßverfahren.(§§ 19-24, Bwangsvollftredung, und die Gebühren des nicht projeka 30-51.)
Verein für Technik und Gewerbe, Mittelstraße 65. Mittwoch, Abends 8% Uhr, Vortrag. Gäste willkommen.
" Freya ", Gesangverein der freireligiösen Gemeinde. Uebungsstunde Mittwoch, Abends von 8-10 Uhr, Münaftr. 5. Rauchflub Unicum" Mittwoch, Abends 8 Uhr, Röpnickerstraße 146, bei Bernhardt.
Vermischtes.
Wie man mit Thierquälern früher verfuhr, davon giebt folgende Bestrafung, verzeichnet in den Annalen der Stadt Sagan, Beugniß. Am 8. Auguft des Jahres 1684 batte ein Mann Namens Scholz aus Hermsdorf sein Pferd in der Stadt Sagan gar erschrädlich geschlagen und geftochen". Darum wurde er abgefaßt, in das Stodhaus geworfen und am 8. und 9. Auguft an den Schandpfabl geftellt. Bedenkt man, daß das Stehen am Schandpfehl, milten auf dem Martt, nicht nur Deshalb besonders empfindlich war, weil der Bestrafte fich den Bilden eines jeden Baffanten auslegen mußte, sondern, daß der am Pfahl Stehende auch der B: schimpfung von Jung und Alt aufgefegt war, so dürfte es erklärlich sein, daß der im vor liegenden Falle Bestrafte, als er diese Unbill über fich ergehen laffen mußte, bem geneigten Publikum entsegliche Gefichtsvers gerrungen und Jungenblölen" machte, io daß man sich schier fürchten tunni". Nebenber wurde dem Miffethäter eine Gelde buße von 25 Thaler auferlegt und reil er diese bis zum 11. August nicht sablen lonnte, stellte man ihn am genannten Tage nochmals 6 Stunden lang an den Sandpfahl- Doch eine mlifühlende Seele, seine Schwiegermutter, erbarmte fich feiner. Sie war es, die ihn erlöfte aus Angst und Bein, denn nachdem fte das Gelb unter Mühe und Noth zusammengebracht, besablie fte die 25 Thaler der hohen Obrigkeit und führte den Befiraften feiner Familie wieder au
th. Eine kaufmännische Versammlung, einberufen von Der Freien Organisation junger Kaufleute, fand am 11. b. M. unter Vorfis des Herrn Micder in den Bürger Sälen, Dresdener ftr. 96 ftait. Die Tagesordnung lautete: Die an geftrebte Ausdehnung des Krankenversicherungszwanges für bie handlungsgehilfen Berlins und das Gutachten des Belleften Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft." Herr Mieder verlas zunächst das den Kaffenzwang ablehnende Gutachten des Helteften Kollegiums und theilte dem gegenüber mit, daß fich der Verein Berliner Kaufleute und Inbuftiteller für ben Krantenversicherungsawang ausgesprochen hat, was lebhaft begrüßt wurde. Herr Henning unterzog bierauf das Gutachten Des Relteften Kollegiums einer durchaus abfälligen Kritit. Ec war der Anficht, daß die vielfachen in demselben enthaltenen Irrthümer nicht auf böse Abficht, sondern auf eine au einsettige Information durch den Boifigenden des Raufmännischen Hilfs vereins, Herrn Eichenberg, zurüdzuführen seien, und daß das Gutachten anders ausgefallen sein würde, wenn andere lauf männische Bereine befragt worden wären. Er bebauerte bie vorliegende Faffung des Gutachtens des Welteften Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft um so mehr, als Daffelbe in seiner amtlichen Eigenschaft bei der maßgebenden Behörde Einbrud bervorzurufen geeignet erscheine. In der sehr ausgedehnten Distuffton sprachen fich alle Redner für den Kranten verficherungsawang aus, der Handlungsgehilfen mit Ausnahme des Herrn Schurdak, welcher fich aus theores tischen Grünben gegen den Krantenversicherungs wang erklärte. Mit großes Majorität( gegen zehn Stimmen) gelangte folgende Reso utton zur Annahme: Die am Montag, den 11. Dltbr. 1886 in den Bürgerfälen, Dresdenerftraße 96, tagende öffentliche faufmännische Versammlung entlärt hiermit, daß fie es be dauert, daß das Melteken Kollegium der Berliner Kaufmann fchaft in feinem Gutachten in ber Krantenlaffenz wangsangelegen beit Bebauptungen ausspricht, die nicht allein ben beftebenden Thatsachen vollständig widersprechen, sondern auch die Interessen Der Handlungsgehilfen nicht im geringfien wahrnehmen. Die Brsammlung verwirft deshalb das q. Gutachten des Aelteften Rollegiums und erklärt, daß die in dem für die Einführung des Krantenfaffengwanges bereits von der Freien Drganisation junger Kaufleute und anderen taufmännischen Vereine abgege benen Gutachten enthaltenen Gründe durchaus den thatsächlichen Berhältnissen und somit auch den Interessen des Handlungs. gehilfenstandes entsprechen. Die Versammlung bittet die Ges werbebeputation des Magiftrais, nunmehr schleunigst mit dem Strantenversicherungsawange für die Handlungsgehilfen vor rungsgeseges zu Theil werde. Diese Resolution ist der Ge zugeben, demit auch diesen die Wohlthat des Krantenver fiche werbebepution des Magifirats einzureichen."- Hierzu wurde Der Unterantrag gestellt, vorstehende Resolution auch dem Heltesten Rollegium ber Berliner Kaufmannschaft einzureichen, welcher Antrag ebenfalls mit allen gegen eine Stimme zur Annahme gelangte.
Madrid , 6. Oktober. Die Verhandlungen im Projefe gegen Galeote, den Mörder des Bisco's von Madrid , find bis auf den Urtbeils spruch der erst in acht Tagen erfolgen wird, beendet. Gestern wurden die erste über den Buftand Des Thaters vernommen. Ihr Gutachten geht babin, daß Galeote heftigen Temperaments und von übertriebener Empfind lichtelt fei; er leide im höchften Grade an Verfolgungswabn. Finn; in seiner Familie gab es mehrere Fälle von Stumpffinn und Berrüdtheit Galeote wurde über diese Aussagen wüthend, fürste fich auf den Richtertisch zu, ergriff die dort liegende Biftole und richtete fte gegen seine Stirne, um sich zu lösten: Die Biftole war aber nicht geladen. 8mei Merate, von der Staatsanwaltschaft berufen, fuchten hier auf barzubun, daß Galeote vollständig aurechnungsfäbig set. Ein britter Arai, gleichfalls von der Staatsanwaltschaft berufen, fuchte das Begentheil zu beweisen. In feiner Rebe hielt der Staatsanwalt gleichfalls daran feft, daß Galeote zurechnungsfähig sei; er fei nur boch erregbar. Der Bertheidiger, der brute bas Wort nahm, pläbirie natürlich auf Unzurechnungsfähigkeit. Galeote hatte darauf begonnen, die Briefe zu verlesen, welche er an den Nuntius gerichtet hatte; von dem Gerichtspräsidenten Darin unterbrochen, gerieth er in Wuth, bedrohte den Gesichts hof und mußte von den Gerichtsdienern, die fich auf ihn warfen, mit Gewalt zurüdgehalten werden. Die Gigung muste Deshalb fufpendit werden. Als Galeote wieder ruhig geworden war, fing er an zu meinen.
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† Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Lacirer aller Brauchen hielt am Montag, den 11. b., eine Mitgliederversammlung in Neft's Lolal, Kommandantenfiaße Der zahlreiche Besuch legte ein erfreuliches Beugnis für das träftige Bebeiben des jungen Vereins ab. Herr Dr. Stahn hielt einen
Soziales und Arbeiterbewegung. cafe belfältig aufgenommenen, lehrreichen Bortrag über
Schlimme Rothstände in Hamburg ftellt im Samb. Rott." ein Mitarbeiter für diesen Winter in Auiflet. Er fende von Familien in Hamburg der Beainn einer schwer brüdenden Nothzeit. Das Elend, welches ich in 500 Familien, Die ich persönlich besuchte, antraf, hat unauslöschliche Einbrüde in meinem Gemüthe zurüidgelaffen. Während meiner Bande rungen durch die Stätten bitterer Noth und Armuth brauchte ich nach den Ursachen des eingetretenen Elends nicht zu fragen: Die darbenden Männer und Frauen erzählten mit genug davon, um ein übersichtliches Bild zu erhalten. Bei den meisten ba tirte der Anfang ihrer Bebrängniß vom Eintritt des Froft wetters her. Gobalb Els in der Elbe trieb, war bie Arbeit für Tausende wie abgefonitten, und die Arbeiter flanden mit leeren Händen da. Immer hörte ich das Klage lieb: Seit Weihnacht oder Neujahr teine Arbeit mehr." Nur einzelne batten durch Schneeschaufeln einige lart verdient, den meisten war jede Aussicht auf Verdienst abge schnitten. Eo lange unsere Arbeiter regelmäßig verdienen, helfen fie fich auch mit einem geringen Wochenlohne burch; aber wenn Dieser auch nur einmal ausbleibt, tft selbstverständlich der fühl bare Mangel fogleich im Gefolge. Wenn aber das Ausbleiben
die Geschichte der Erde ", an den fich eine lurze Fragestellung anschloß. Unter Berschiedenes" wurde u. U. der neu einge richtete Arbeitsnachweis, durch den schon über 50 Arbeitslose Beschäftigung erhalten haben, warm empfohlen und zur thätigen Unterfügung beffelben aufgefordert. Auch der Fragebogen, die genoffen ausgegeben worden find, wurde Erwähnung gethan und die Bitte an die Kollegen ausgesprochen, biele Bogen so rasch wie möglich auszufüllen und wieder einzuliefern. Für einen ertrantten Kollegen, der an der Berufskrankhett", Blei folif, feit acht Monaten laborirt, wurde eine Sammlung der anftaltet. Die nächste Versammlung findet am 25. Dltober in demselben Lolale ftatt.
hfs. Der Verein der Parketbodenleger" beschäftigte fich in seiner gut befuchien Ditgliederversammlung am Mon fag bend, Mauerftr. 86, mit der Erledigung verschiedener Bereins- und Gewerkschaftsangelegenheiten. Unter anderem wurde beschloffen das fünfzigjährige Jubiläum des Herrn Schmidt als Tischler feftlich au begeben. Dann erftattete Herr Simund Bericht über ben Arbeitsnachweis des Vereins, bei welchem im Laufe des legten Sommes, in welchem die Nach frage nach Arbeitskräften das Angebot derselben stark überweg,
Ein Grundstein- Dieb. In Philippsburg , Nordamerika , wurde im Jahre 1873 der Grundstein zu einer katholischen Kirche gelegt, die indeß nicht gebaut wurde, weil es an Mitteln fehlte. Erst in lepterer Beit nahm man den Plan wieber auf. Als man baran ging, einen neuen Gund zu legen, fand man, daß die Schäße Gold und Silbermünzen, Bapiergeld und ein goldenes Kreus die vor 13 Jahren dem Grundstein an vertraut worden waren, fehlten und der Dieb nur die alten Beitungen nicht mitgenommen hat.
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Kleine Mittheilungen.
Greifswald , 8. Dltober. In der geftigen Nacht fanb auf der Höhe von Arkona zwei Meilen in See eine Kollifion awischen einem Dampfer und einem deutschen nach Holstein mit Rappluchen bestimmten Schooner statt. Der Schooner fant fofort, so daß die Mannschaft laum Beit fand, fich ins Boot au flüchten. Nach Stundenlangem Kampfe mit Wind und Wellen gelang es derselben, Morgens in Bitte bet, Arlona zu landen. Der Dampfer hatte fich weber um das von the angerannte Schiff, noch um biffen Mannschaft gefüme mert, sondern unverändert seinen Rours fortgefeßt. Name und Nationalität deffelben nicht bekannt; die in Bitte gelandeten Schiffsbrüchigen glauben im Augenblid Des Busammenstoße englische Ausrufe auf dem Dampfer gehört zu haben.
Saleswig, 9. Dt. Ueber einen Bufammenstoß zweier Büge, welcher beute Morgen in der Frübe auf dem bieñgen Bauptbahnhof stattfand, wird den„ Sl. N." offisiell folgen bes mitgetheilt: Der von Süden fommende Gütersug 312 war 110 Achsen ftart und batie nicht Blas im Gleise I, um einen angemeldeten Busumer Extrazug, der nach Hamburg bes fimmt war, durch das Geleise II hindurchzulassen. Der Güter aug( von zwei Maschinen gezogen) stand mit dem vorderen Theile schon über die Weiche nördlich vom Bahnhofe im Schleis babngeleife. Er sollte abgeluppelt werden, um durch Weiter vorziehen auf der Schleibahn das Geleise für den Viehzug fret au machen. In diesem Augenblic fuhr der Extra Biebzug in den Bahnhof ein, obgleich der Abschluß Telegraph auf balt stand, und fließ mit dem Güterauge zusammen, wobei alle bret Maschinen entgleiften und namentlich bis Vorspann- Maschine des Güterzuges und die Bugmaschine des Biebjuges start be schädigt wurden. Vom Extra Biebzuge find 5 Wagen entgleift, von diesen 4 erheblich, 1 Wagen weniger beschädigt; von den nicht entgleisten Wagen find noch außerdem 7 Wagen leichter beschädigt. Vich ist nicht beschädigt. Der Bremser Schroirger Dom Güterzuge ist getödtet zwischen den beiden Maschinen dieses Buges gefunden worden; es ist bis jest nicht aufgetlärt, wie er borthin gelommen ist.
Stargard , 9. Oliober. Ueber einen größeren Brand, dem leider auch ein Menschenleben zum Opfer gefallen, berichtet die ,, Starg. Big." folgendes: brute( Freitag) früh 6% Ubr erschollen bie Signale der freiwilligen Feuerwehr und Gioden. Es brannte in dem eine halbe Melle von hier belegenen Dorfe