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die alte Belanntschaft aufzufrischen!- ba, für Gelt laffe ich mein Leben!" Nein, Eli.. bter nannte der Herr thren richtigen Namen unfere Belanniſchaft batirt aus einer glüdlicheren Beit, wo ibre buntelen Haare noch nicht fo fanarien. gelb waren als beute!" Nach diesen Worten fingt der Herr leife den Anfang einer Arie; derselben rie, die fie sum Schreden aller Buhörer bei Stolzenberg vier Monate bindurch in jeder Befangfiunde durchlauen mußte, ohne je ein Re fultat au erzielen.- Elli verfärbt fich; aber schon ist der eigen artige Trop der gefallenen Gesangsgrößen" auf fte überge gangen. Der feuchte Schleier, der fich webmuthsvoll über Die flaren Augen legen will, wird schnell durch ein energifches Schließen der Lider verdrängt und die Entschuldigung, die fte fich selber vorspricht- ihr größter Feind- foll fle rechtfer tigen für den Sprung in die Tiefe. Sie erzählt haftig, die Agenten hätten fte zur Operette gebracht, bort set fie von einer neidischen Kollegin in das zweite Fach gedrängt, dann in den Chor, bann set thre Entlaffung erfolgt. Bu ihren Eltern tönne fie nicht zurüd, well fte wegen eines Fehitrittes verstoßen set, alfo babe fte fich der Konzerthalle gewidmet. Hier erhalte fte eine für fte glänzende Gage, die fich von Monat zu Monat erhöhe.-- Elli wird gerufen, fort gebt's aum Gefang, später zum Selt. Armes, unglüdliches Mädchen. Während Du Dich glänzenden Hoffnungen binglebft, fagt gerade der Direktor zu einem Vertrauten: Na, endlich ist balb der lang erfehnte Fünfzehnte" da, daß ich der X. fündigen fann; wenn die doch Alles Andere tbun wollte, nur nicht fingen! Die ift Und dann?? Dann geht's von mir entlassen!"-- weiter, immer tiefer in die Tiefe!!!

Bettel, auf welchem- außer der Fracht für Abfuhr"| 8 Matt( vom Anhalter Bahnhof nach der Kurfürstenstraße) an gefegt waren, und welcher mit deutlichem, fetten Drud die Be mertung enthielt: Erintgeld darf nicht gefordert werben." Gleichwohl wurde von den Leuten Trinkgeld gefordert und aroar, als ich unter Hinweis auf den Bermert ein solches au nächst verweigerte, so bringend, daß ich, um die Leute los au werben, ein Tintgelo bezahlte. Folgenden Tags wurde der vorgedachten Attiengesellschaft von diesem Vorfall Mittheilung gemacht. Die Antwort derselben lautet wörtlich: Die Be mertung auf unserem Bettel, daß kein Trinkgeld gefordert wer Den dürfe, soll verhüten, daß die Leute einen Rechtsanspruch auf Trinkgeld geltend machen, andrerseits aber ist das Trint gelb so vollkommen Usus, daß wir selbst in unserem Romptoir bel jedem Kunden 3 Mart pro Fubre als Minimum ausbe bingen. Bet Ihnen ist dies allerdings leider nicht Der Fall gewesen und bitten wir daber das Verhalten unserer Leute in Dieser Hinsicht au entschuldigen." I glaube, es würde vielen Ihrer Leser von Inter effe fein, Don einem berartigen Geschäftsgebabren Kenntniß zu erhalten. Die Gesellschaft betreibt dasselbe offen bar in der leider zutreffenden Vorausseßung, daß die meisten, in dieser Weise behandelten einmaligen Runden leine Beit und Luft baben, einen ihnen weifellos auftebenben nspruch auf Rüderstattung solcher Trinkgelder" von den Gerichten zu ver folgen." Bisher hatten wir geglaubt, daß nur die Herren Restaurateure großmüthig die Entlohnung ihrer Angestellten ben verehrten Bäften anb imftellen. Nach den obigen Beilen fcheint es jedoch, als ob auch andere Leute nunmehr sich diesem Bahlungsmodus anschließen möchten. Im Kellnerftande ist das Erinlgeld leider eine nicht so leicht aus der Welt zu schaffende Thatsache, sollten jedoch auch andere Arbeitgeber als Reftaura teure anfangen wollen, ihre Arbeitnehmer flatt mit baatem Gelde mit der Milbherzigkeit des Publilums abzuspeisen, so muß namentlich im Namen des legtern auf das Allerentschte Denfte gegen berartige Unguträglichkeiten proteftict werden. Jeder Arbeiter ist seines Lohnes werth, und wenn eine Attien gesellschaft nicht über die Mittel verfügt, ihre Leute in ange meffener Weise zu entlohnen, so foll fte das Geschäft überhaupt laffen. Man bat noch nie gehört, daß fich Aufsichtsräthe und dbnliche Herrschaften jemals auf die Aussicht eines ungewiffen Trinkgeldes für ihre aufreibende Thätigtett bätten vertrösten laffen. Und was dem Einen recht ist, sollte dem Anderen billig sein.

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Der Winterfahrplan der Großen Berliner Pferdeeisen. bahn tritt erst am 1. November in Kraft, da einige neue noch im Bau befindlich: Steden bis aum 15. Dttober, dem ursprüng Termine für den Beginn des Winterfahrplans, nicht fertig ge­stellt werden lönnen.

Auch das Eingehen des Stettiner Bahnhofes, welcher ben Berlehr ungemein hemmt, ist beschloffene Sache. Jn Folge deffen bat fich auch in jener lange vernachläffigten Gegend eine lebhafte Bewegung in Grundstüden entfaltet, die hier zum Theil noch sehr tief und zu größeren Anlagen geeignet find.

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Durch Selbstmord hatte ein Mann, der eine lange Beit unzurechnungsfähig gewesen war, seinem Leben ein Ende ge macht. Dies Leben war bei einer Lebensversicherungsgesellschaft mit einer erheblichen Summe verfichert. Die Lebensversiche rungsgesellschaft verweigerte den Erben des Gelbfimörders die Auszahlung dieser Summe, und fie faben fich veranlagt, deshalb au flagen, verloren aber den Prozeß, well in den Statuten ber Gesellschaft, bei welcher der Verstorbene versichert gewesen war, ausbrüdlich bestimmt ist, daß die Gesellschaft nicht verpflichtet ift, die verficherte Summe zu zahlen, wenn der Versicherte sein Leben durch Selbstmord endet. In den Entscheidungsgründen fagt das Gericht: In der Sprache des gemeinen Lebens und der Landesgefeße wird mit dem Worte Selbstmord jede Art der Selbstentleibung, möge fte im zurechnungsfähigen oder im unzurechnungsfähigen Bustande geschehen sein, bezeichnet. Nach Den über die Auslegung von Gesezen sowohl als von Ber trägen geltenden Grundfägen ist daber, so lange nicht durch schlagende und zwingende Gründe für die Annahme des Gegen theils vorliegen, davon auszugeben, daß das Wort Selbstmord auch in ben erwähnten Statuten in dieser weiteren Be beutung benugt worden sei, und zwar um so gewiffer, als eine Unbilligkeit darin liegen würde, während doch selbst die Sprache der Gesetze unter dem fraglichen Worte die Selbsttödtung im unzurechnungsfähigen Buftande mit versteht, der Werklagten einwenden wollte, bag fte fich in ihren Statuten deutlicher hätte ausbrüden follen. Stur wenn ein verfrübter Tod des Versicherten durch einen Bufall eintritt, bleibt die Berficherung in Raft. Im rechtlichen Sinne find zwar als zufällige auch solche Verlegungen anzus feben, welche dem. deffen Verpflichtung in Frage fommt, fich nicht zurechnen laffen, und man wird Daber im rechtlichen Sinne eine im unjurechnungsfähigen Buftande ausgeführte Gelbftiödtung als ein aufälliges Ereignis bezeichnen tönnen. Aber im gemeinen Leben, das bier zunächst entscheiden muß, fann man von jemandem, der fich, wenn auch im gestörten geistigen Bustande, selbst entleibt, nicht sagen, er set durch Bu fall ums Leben gekommen. Endlich ist noch in Betracht zu siehen, daß bei den Lebensversicherungsgesellschaften die Be rechnungen, nach welchen fich die Höhe der von den Versicherten zu zahlenden Brämie bestimmt, auf der Vorauslegung beruhen, baß das Leben des Versicherten in naturgemäßer Weise ver läuft, und daß, wenn eine solche Gesellschaft von vornherein ertlätt, fie verweigere die Gewährung der verficherten Summe, wenn der Tod durch Selbstmord herbeigeführt werde, der Grund dieser Weigerung allein in der Abkürzung der Lebensdauer und nicht in der Verschuldung des Berficherten au fuchen ift.

Mit dem Abriß des Mühlendammes hat man mit aller Borficht an dem Durchgange nach der Fischerbrüde be gonnen, während das ursprünglich zuerst zum Abbruch bestimmte baus an der Fischerbrüde, als das baufälligfte, sulest an die Reihe tommt.

Ermäßigung des Stadtbriefportos? Einer uns gewor denen Mittheilung aufolge, welche allerdings wohl noch sehr Der Bestätigung bedarf, foll es nun doch in der Abficht des Reichspoftamts liegen, die Portofäße für den inneren Stadt briefverfehr zu ermäßigen. Die Initiative soll aber leineswegs eine Einführung der Privatbeförderungsanstalten mit ihren niebrigen Bortofäßen direkt gegeben haben; die schon vor the bestehende Abficht hätte dabur nur eine neue Anregung er balten. Nach jener Nachricht sollen die Bortofäße der Boff fich ben niedrigen Säßen der Privatbefö. derungsanstalten ziemlich anpaffen. Die Herrlichkeit der letteren hätte dann allerdings nur eine lurge Dauer gehabt und wäre mit einem Schlage beendet.

Der Düsseldorfer Artift", das Bentralorgan für Spezialitätenbühnen, fündigt in einer annonse an, daß ein Bauber Apparatenfabrilant für den Preis von 600. das ge jammte Material sur Brobuftion des verschwundenen Mädchens" fa nmt ausführlicher Aufklärung des Kunfiftüdes liefere, und bemerit ausbrüdlich, daß fich unter dem Material auch das unter den Stuhl zu legende Bapler befinde und daß felbft der unerfahrenfte Laie mittelft dieses Apparais das Kunststüd auß führen tönne.

Auch unter der begüterten Minderheit, für die der Totaltfator wieder eingerichtet worden ist, tommt es vor, daß Jemand Schulden befigt. Die Herren vom Unionklub find bei dem Kpten Fennen in Hoppegarten unangenehm baran gemahnt worden. Einer der Sportverständigen, feines Beichens Deftillateur, batte 2600 M. gewonnen; da nahten sich ihm alte Gläubiger, die den Augenblid für günstig hielten, thre leinen Forderungen in Erinnerung zu bringen. In Folge Dieser falschen Auffaffung tam es zu Streit, schließlich sogar zu einer Schlägerei, die von den Leitern dis Rennens damit beendigt wurde, daß fie den Gewinner durch einen Gendarmen vom Rennplage geleiten ließen.

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Ein zärtlicher Sohn ist der neunzehn Jahre alte, be reits wegen Diebstahls und Unterschlagung beftrafte ,, Arbeiter" Dtto Winter. In der verfloffenen Nacht flopfte er an bie Korriborthür seiner Eltern, die er fortgefeßt bestohlen hat und welche ihn beshalb bet fich nicht aufnehmen. Is geöffnet wurbe, brang er auf seinen Bater, welcher einen Saugmann herbetholen wollte, mit einem offenen Dieffer ein, nnchdem er vorher gerufen batte: Sh werde einmal mit Euch Reller fple len". Durch berbelellende Hausbewohner wurde der Exjedent vertrieben, von der Polizei aber später verhaftet, und, da er wohnungslos ift, der Staatsanwaltschaft vorgeführt.

Ein schwerer Unfall ereignete fich gestern lurz vor Mittag beim Abruch des Hauses Feilnerftt. 4, des Edgrund ftüdes der Alten Jakobftraße. Der den Abbruch leitende Boller hatte den Hausbiener, der beim B.figer des Hauses in Dienften fteht, crfucht, auf dem bis zum zweiten Stod gebiebenen b bruch bolj zusammen zu suchen. Als der Hausbiener dieser Aufforderung nachlam, fiürste plöglich eine freistehende Wand ein und begrub den Unglüdlichen unter ihren Trümmern. Ec erlitt einen Schlüffelbeinbruch und somere innere Berlegungen und wurde in hoffnungslosem Buftar de nach Bethanten gebracht.

Der in Brüffel wegen verschiedener Schwindeleten verhaftete und zu zehn Monaten Gefängniß verurtheilte, Being Savine" verbleibt dabei, daß er der Graf Geo ge de Toulouſe Lautrec set. In der von der Polizeibehörde ju Brüffel bier bergefandten Photographie ift inde mit Bestimmtheit bie jenige Berson wiedererkannt worden, welche fich im Jahre 1883 unter dem Namen prince de Savine längere Beit in bieft en Botels erfien Ranges aufgehalten bhat, und während deren An­wesenbelt die Hoteldiebstäble verübt wurden. Bon seiner ba maligen Begleiterin der Gräfin" Meegen, scheint Savine fich getrennt au baben.

Trauriges Ende eines greisen Arbeiters. Ein Stüd fozialen Elends spielte fich vorgestern Abend in dem Hause Invalidenstraße 159 ab. Ein bafelbft wohnender bereits 64jähriger Mann, der Abelter Volgt, der seit Jahren viel von

Bon Fall zu Fall. Es war im Frühjahr v. J.- die Marie, Gefang zu ftudiren, diese Sucht, die heut zu Tage epidemisch geworden, hatte eine große Schaar von Runit nodigen um den jest in Röin am Ronservatorium als Gesangs, Direktor fungirenden Kammerfänger Stoltenberg verfammelt. Unter diefen Bielberufenen" befand fich auch Elt X, ein sehr hübsches, feines junges Mädchen. Et hatte schon bei einem balben Dugend Gesangmeistern fludirt, ohne zu einem befriedi genden Resultate gelangen au tönnen; auch nachdem fle bet Stolzenberg oter Monate Budirt, wu: be fle entlaffen. Der Rath des erfahrenen Künfilers ging dahin, Elli solle jeben anderen Beruf erwählen, nur nicht ben einer Gefangstünklerin. Selbstredend wurde dieser Rath übel aufgenommen, und als eift gar ein angebender Künstler", bet an irgend einer Schmiere foeben das Lampenfteber durchgemacht, ibt im Ber trauen mit überzeugungstreuer Miene die beilige Berficherung abgegeben, daß das ganze Studium eigentlich Unfinn" wäre, da man erft auf der Bühne, in der Praxis, fingen lerne, und baß es ihm ebenso gegangen wäre wie ihr, ba trug fle's län. ger nicht. Flugs zu den Eltern, die Erlaubrig abgezwungen, Dann zu den Agenten zum Vorfingen und dann hinaus in die weite Welt unter einem angenommenen Rünftlernamen". Das reizt!! Go ftanden ble Sachen im Frühjahr v. J.­Bor einigen Tagen erzählte man, daß eine Konzerthalle in der Friedrichstraße über Kräfte verfüge, die man sonst in derartigen Lokalen nicht zu hören gewohnt set. Das mußte tenstatirt werden! Die Leistungen befriedigten in der Tbat; mehrere Nummern" waren schon abgeat beltet" und während der ein getretenen Bause plauderten die Buhörer, scherzten und lachten. Da ertönt ein voller Atlord! Durch die Mittelthur rauscht auf das Bodium in verblaster Seldenrobe eine garte, abgebärmte Figur, ein flllbuldendes Lächeln um den feingeschnittenen Mund und fingt die Dican Atie"! Bei dem Klang der Stimme fährt ein Buhörer fichtlich aufammen, fiebt start nach bem fingenden Mädchen und sagt dann bitterlächenb balblaut zu fich felbft: Wahrhaftig, die einft vielumworbene vorgegangen werden. Eat X!"- Dann erbebt er fich langfam, grbt in bas Rebenzimmer, wo er fich nach einer einen Weile der Ent gegenüber fiebt. Gnt fteht den ihr unbelannten Belannten fragend an, bann gebt fte auf ihn ju, reicht ihm beibe Hände und fast beiter lächelnd:" Wo soll ich Sie nur gleich binthun, Sie fleiner Schäler? Wir fennen uns ia; aber wo, wo war es? War es nicht in 3, wo ich an der Operette fleine Battien fang? Das war nichts für mich! Oler gefällt es mir beſſer! Nicht wahr, wir trinken nachher ein Fläschchen Süßes",

fibma und Rheumatismus geplagt neb jo in seinem Brot­erwerb erheblich verhindert worden, griff in der Bergweiflung au dem legten Mittel, er erhängte fich in seiner Wohnung an einem Tharhalen. Von seiner am Abend von der Arbeit beim lehrenden Frau wurde sofort ein Arst berbeigerufen, welcher jedoch nur den bereits vor Stunden eingetretenen Tob lonfta tiren fonnte. Die Leiche wurde auf Veranlassung der Revier polizei nach dem Leichenschauhaufe gefchafft.

In Folge widerlicher Verhältniffe" hat sich das Sturatorium ber ältesten Sanitätswache der Louisenstadt, balbertir. 10, aufgelöst. Bon dem Gedanken geleitet, daß eine so fegensreiche und unentbehrliche Institution auch fernerhin bestehen müße, bat fich vor einigen Tagen ein provisorisches Romiter gebildet, welches bis zur Wahl eines neuen Ruratoriums bie Leitung übernommen hat. Mit dieser Wahl soll in furgem

Der polizeilich furs gemeldete Selbstmord einer im Haufe Brigerfir. 45 wohnenden Frau, welchen dieselbe ba durch ausführte, daß fie in der Nacht zum Dienstag fich aus dem Fenster ihrer in der zweiten Etage belegenen Wohnung auf den gepflasterten Hof hinabstürzte, erregt in der ganzen Nachbarschaft große Theilnahme. Die Berfiorbene war eine junge, fehr schöne Frau in den 20er Jahren, deren Gatte schon feit längerer Beit in einem Krankenhause an einem unbellbaren Leiden trant parnieberliegt. Diese Hoffnungsloftgleit ließ in

ber jungen, in guten Verhältnißen lebenden Frau, welche ihren Gatten über Alles liebte, den Gedanken an einen Selbstmord reifen. Man fab fie in lester Beit viel weinen, und einigen Hausnachbarinnen tlagte fie auch ihr großes Leid, daß ihr Iranter Mann wohl nicht wieder genesen würde. Bon einem Selbstmord sagte fie nichts. Bor der Ausführung der entsetz lichen That schien fte fich noch Raffee getocht zu haben. Mehrere Hausbewohner wurden durch einen dumpfen Fall aufmertfam und als fte nach dem Hofe eilten, fanden fte zu ihrem Entsegen den nur noch schwach zuckenden Leichnam Der jungen Frau eine blutige Maffe. Die Knochen waren, wie ein Augenzeuge fagt, förmlich auf und ineinanderge schoben.

Am Montag in der späten Abendstunde erschien in Rummelsburg ein Herr, ber fich als der Sohn einer biefigen Familie legitimirte und barum bat, ihm beim Suchen nach feiner Schwefter behilflich zu sein. Er zeigte dabei einen Brief mit dem Boftftem vel Rummelsburg , 11./10. R. 1-2." vor, in welchem das 19 Jahre alte Fräulein erklärte, daß es wegen verschmähter Liebe nicht im Stande fet, das Leben länger au ertragen. Mehrere Per o sen erinnerten fich auch, das Fräus lein noch am Abend in der Nähe des Gees gesehen zu haben. Die Ufer des Sees wurden jedoch vergeblich abgesucht und aud am Dienstag waren alle Bemühungen erfolglos.

Martthallen Bericht von 3. Sandmann, Rädtischem Berlaufsvermittler, Berlin , Bentral Markthalle, den 14. Dl tober 1888.

D.

Rebe 65-75, Hirsche 25-30, Dammbirsch 35-45, Bilbfdbrein 25-36 Bf. pr. Bfo., Rebbühner, junge 110-120, alte 80-90 Bf. Fafanen 3-4,50 M., Wachteln 50-60 Bf., Hafen 3,30-400 R. pr. Stüd. Rrametsnöael 18-18 Bf. per Stüd. Nuerbahn 3-4.50 R. Birthubn 1,75 bis 2,50., Schnepfen 2,50-3,00 M., Belaffinen 50 bis 80 Br. pr. Stüd

Geflügel. Fette Gänse per Bfb. 50-70 Bf., junge Enten 1,50-3,00., junge Hübner 0,55-0,80 t., alte 1,00-1,70 M., Tauben 30-45 Bf., Boularben 4,50-8,00 R. per Stüid. Mageres Geflügel schwer verläuflich.

Blumen und Blätter. Lorbeerblätter 3,50-4. pro Rorb. Rosen 8-12 M., Rosenknospen 1-3 Mart pro 100 Stüd, Tuberofen 4-5 D. pro 100 Stüd, Beilchen 3,50-5,00 D. pro Tausend. Am Freitag, den 15. cr., Nachmittags 6 Uhr, tommen verebelte Rosenftämme und Bierpflanzen zur Ber fteigerung.

Dbft und Gemüse. Ung. Weintrauben 24-26, Dchfens augen und Mustateller Weintrauben 26-28 f. Neue Citronen 30-48. per Rifte, Pflaumen 2,25 bis 4, Birnen 4,20 bis 6,50, Tafelbirnen 7-15 D., Senfel 4,25-6 Mart, Tafeläpfel 7-15 M., feinfte Sorten bis 30 Mart, Pfirfthe 20-30 D., Ananas 2,50-3,00 Mart pr. Bfb. Wallnüfe 30 Mart per Bentner. Bwiebeln 2,25-2,75 M. Weißfleischige Speise. Rartoffeln, weiße 3,50-4,00., tothe 2,80 bis 3,00 E., blaue 3,00-3,60 Dr. 100 Rilo. Schalotten 6-7 M., Teltower Rübchen 9-12 M., Melonen 15 bis 20 Dt. pr. Str., Sellerie 7-8 M., Meerrettig 7-12, Blumenkohl 20 bis bis 50. pr. 100 Stüd.

Eler. Größere Bufuhren erwünfst, netto 2,70-2,75 per Schod.

Butter. Tendens flau nur mit Mübe find noch nachstehende Breise zu erreichen. Frische feinfte Tafelbutter ac. 125-130, fetne Butter L 115-122 II. 100-112, IL fehlerhafte 85-95, Sandbutter I. 95-100, II. 85-90 Dt., Balistiche und anders gerinafte Borten 55-72 R. per 50 Stilo.

Käse. Schweizerläse L 56-63., II. 50-55.. III. 42-48., Quadrat Badstein 1. fett 20-25., III. 10-16., Limburger I. 80-35 R., II. 20 bis 25 R., rheinischer Holländer Räfe 45-58 D., II. Waare 35 R., echter Holländer 65 M., Edamer I. 60-70 R., II, 56-58., franzöfifcher Neufchateller 16 M. per 100 Städ, Roquefort 1,20-1,50 pr. fb.

Geräucherte tiche. Rheinlachs 2,50-2,90 R., Befes und Dftseelachs 1,20-1,40 R., geräucherte ale 70-1,00 bis 1,30 Bf. pr. Bhd., großer Delilatesaal 1,50 per Bfd., Klundern, fleine 2,00-3,00, mittel 3,50-6 große 8-16., Bädlings 1,80 bis 4,00. Dorsch 3- 10. per 100 Stüd. Sprotten 0,40-0,50 per Bfund.

Schaalthiere. Kleine Krebse 10 cm. 0,75-1,00 M., mittel 1,50-3. große 4-10 R. ver Schod. Summern 1,30-1,60 Mart ver Blund. Austern 7,50-12 Rt. pr. 100 Stüd.

Lebende Fische. Mal, mittelgroß 80-95, große 1,10., echt 60-70 Bf., Schlete 70-86 Bf. per funb.

Seefische. Lads 1,00-1,20-1,30 Mart, 3ander, große, 80-100 Bf., Hecht 40-50-65 Bf., Steinbutte 70-80 f., een junge, große 0,70-1 R., mittel 50-60 Bf., Scholle 10-25 1 Schellfisch, große 20 Bf., Rabliau 15 bis 20 Bf. Der Pfund, Matrelen 40-60 Pf. pro Stüd. Dorsch 5-12 Mart per Bentner.

Polizeibericht. Am 12. b. M. Abends erhängte fich ein 64 Jahre alter Diann in seiner Wohnung in der Invaliden® ftraße und zwar, wie aus einem hinterlassenen Bettel heroors gebt, aus Lebensüberdruß, veranlaßt durch langwierige Rrant­beit. Am 13. b. M. Vormittags wurde eine Frau schwer frant auf dem Stettiner Bahnhofe liegend vorgefunden und mittelft D: oschte nach der Charitee gebracht. Abends brachte fich ein etwa 20 Jabre alter Mann im Thiergarten mittelst eines Revolvers amet Schüffe in den Kopf bet. Er wurde noch lebend nach der Charitee gebracht.

Gerichts- Zeitung.

+ Ein Vormittag auf dem Schöffengericht. Tag täglich spielt fich im Rahmen von Gerichtsverbandlungen eine menschliche Tragilomödie ab. Der Apparat der Restsprechung felbft bleibt fich gleich, denn es ist im Grunde genommen un ebeblich, ob diefer oder jener Richter in Kollegium fist, ob

die Anflage von diesem oder jenem Staatsanwalt vertreten wird. So soll wenigstens der ideale Buftand sein und es ift

bier nicht der Drt, zu untersuchen, inwieweit dies nicht der Fall ist und inwieweit die Entscheidung von dem Temperament Des Borfigenden, von dem Phlegma oder dem Eifer des Ver ber Anflage beeinflußt wird. Es biefe ja treters auch Die Würde und Das Ansehen Des Nichter ftandes herabseßen, wollte man behaupten, es wäre oft ein Würfelspiel, oft das blinde Walten des Bufalls, ob ein ngetlagter freigesprochen oder verurtheilt w'ro. Es gilt als #rtom, die Richter, denen die G walt verliehen ist, über Glück und Bukunft des Nebenmenschen, wenn es sein muß, den Stab zu brechen, als vollkommene und fehlerfreie Menschen aufzus faffen. In diesem feften Rahmen aber wechselt beständig die Füllung. Angeklagte und 8 ugen find ein buntes Gemisch, voll von allen menschlichen Leidenschaften, wechselnd im Aus bruck widerftreitender Empfindungen. Saß und Liebe, Nache und Vergebung, Hochbergigkeit und Gemeinbeit treffen hier aufammen und geben nicht nur ein Bild des Lebens, sondern find das Leben felbft. Freilich ist das Gemälde oft nur fliggenhaft angelegt, die Details geben häufig bei dem fummarischen Bers fabren verloren und müffen durch die Phantaste ergänzt wer ben, aber gerade in dieser epigrammatischen Kürze liegt nicht felten ein um so stärkerer Reis, die Seelenräthsel zu lösen. Vor den Straffammern tritt bas wahre Wesen der Angeklagten wie der Zeugen freilich nicht so flat beroor wie vor den niede rigen Gerichtshöfen: hier find die Partien durch den Ernft des Verfahrens niedergedrückt und bewegen fich nicht so unbe fangen wie bort, wo fie fich fozusagen mehr zu Hause fühlen Deshalb verlaufen die Verhandlungen vor dem Schöffengericht wobl harmloser, aber oft auch intereffanter als vor der höheren Inflans. Es find Bergeben und Uebertretungen, um ble es fich hier handelt. Wenn das Güd gut ist, so erlebt man