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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 244.

Lokales.

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Der Stadtverordneten - Versammlung liegt iegt ein Antrag des Magistrats vor, welcher das Einverständnis bazu nachlucht, daß im nächsten Etatsjahr 1887/88 mit der nlage einer Ufer und Ladeftraße am Halleschen Urer auf der Strede zwischen der Mödern und der Schöneberger Brüde begonnen werde, unter der Borausseßung, daß die schwebenden Berhand lungen über den Erwerb des su biefer Anlage nothwendigen Terrains innerhalb des Etatsjahres 1887/88 au Ende geführt werden." Bei dieser Gelegenheit macht der Magistrat einige Mittheilungen über den Stand der Labewesen Hingelegenheit überhaupt, namenili bie Mulhebung bes generellen Berboss bes Ausladens am Schifffahrtslanal. Nach Faffung der Kom munalbeschlüsse vom 15.#prl cr., betreffend ste sufünftige Ge Haltung des Ladewesens, hat der Magistrat an ben zuständigen Minister berichtet wegen Einleitung tommiffarischer Berathungen über die darüber aufgestellten Brinsipien, und er sprach gleich gelig die Bitte aur, im Intereffe der Privalablagenten des Schifffahrtstanals überall ba das Aus- und Einladen am Kanal wieder zu geftatten, wo die Interessen des Land- und Wafferverkehrs Dies erlauben. Der Minifier antwortete unter ben 25. Mai b. J., daß er beide Angelegenheiten zunächst den auständigen Provinzialbehörben: Bolizeipräsidium, Ministerial Baufommission, Domänen- Rentamt, überweisen müffe, unter brüdie auch bezüglich der zweiten Bitte nicht die Bemerkung, daß die dabei Bethelligten nicht öffentliche, sondern Brivat intereffen verfolgten, was nicht außer Acht bleiben fönne. Der Magiftrat richtete nunmehr in beiden Angelegenheiten getrennt Die erforderlichen Anträge an jene Provinzialbehörben. Dies batte zur Folge, daß in der generellen Angelegenheit, betr. bas Gesammtlabewesen, am 3. Auguft b. J. tommiñarische Be rathungen stattfanden, deren Ergebnis die Feststellung der jenigen Buntte war, von deren Beantwortung feitens der fis falischen Behörden die ganze Frage abhängt. Die Vertreter ber Staatsbehörden waren nicht in der Lage, bindende Ec lärungen abzugeben, wünschten vielmehr schriftliche Faffung der Fragen, um darüber bei den von ihnen vertretenen Be hörden Bortrag zu halten und dieselben zu einer gemeinsamen Heußerung zu veranlaffen. Diese Schrift ist am 12. Auguf Den brei Behörden überschickt, eine Rüdäußerung ist jedoch noch nicht erfolgt. In einem Schreiben des Boltzeipräsidenten vom 28. Auguft d. 3. beißt es u. a.: b bemerte schon jetzt, daß eine Genehmigung von Privatauslabestellen für die Rojasenten teinesfalls ertheilt werden wird; vielmehr erscheint ein Pro­visorium nur in der Weise zulässig, daß dem Magiftrat unter Vorbehalt des jebergzeitigen Widerrufs die Herstellung von öffentlichen provisorischen Ausladestellen übertragen wird, toelch' lettere von dem Polizei- Schifffahrtsbureau den darum nachsuchenben Schiffern aur jeweiligen Benugung überwiesen werden. Auch würden derartige Auslabestellen nur in dem oberhalb der Bellealliance- Brüde belegenen Theile des Land webrianals an denjenigen Stellen, an welchen die Höhenlage Der Ufermauer und der Verkehr auf den Uferstraßen es ge flaiten, errichtet werben tönnen. Eine fernere Vorausseyung für ein diesseitiges Entgegenfommen ist die endliche Herstellung einer Ladestraße zwischen Mödern und Schöneberger Straße." Was diese Puntte anbetrifft, so erfüllt fte der Magiftrat durch Die Eingangs erwähnte Vorlage. Jm Uebrigen macht der Magiftrat in einer vom 9. Dftober datirten Antwort wesent liche Bedenlen gegen solche, provisorischen", mit bedeutenden Soften verknüpften Anlagen geltend, er betont, daß nach dem eigenen Schreiben des Polizeipräsidiums die Möglichkeit vorliegt, obne Verkehrs- oder strompolizeiliche Intereffen zu verlegen, an ge wiffen Stellen am Landwehrlanal Husladeftellen anzulegen und verwahrte fich schließlich gegen etwaige Vorwürfe durch folgende Sage: Wenn frogbem ganz allgemein die auch nur provisorische Benehmigung zur Herrichtung und Be: nugung von Ausladestellen seitens Brivater versagt werden fell, so müffen wir ganz ergebenst ersuchen, jedenfalls nicht uns dafür verantwortlich zu maden, wenn dadurch für gewiffe Intereffenkreise der hiesigen Einwohnerschaft Schwierig feiten, Geschäftsnachthetle, ja vielleicht ein Rothstand ent fteben."

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Zur Feuerbestattung. Der Sesammtausse uj des Ver bandes der Vereine für Reform des Bestattungswesens und für fakultative Feuerbestattung" veröffentlicht eine Rundgebung, welcher wir nachstehendes entnehmen: Bereits seit mehreren Menschenaltern giebt fich, anfänglich auf einzelne Gebiete be

Giafar und Abasa.

Eine orientalische Geschichte von Hugo Klein.( Wien ). ( Schluß.)

" D doch," sagte Giafar, indem er die weiche, glühende Hand seiner Frau wieder an sein hochklopfendes Herz brückte. Ich füge mich, weil ich Dich liebe. Es handelt sich nur um eine Laune des Khalifen , er verlangt aber, daß man auch diese respektire und ihm unbedingten Gehorsam entgegenbringe. Wir dürfen uns gegen diese Forderung nicht auflehnen. Aber die Laune wird, nach bem es nur eine folche iſt, balb vorübergehen gerührt durch unsere beiderseitige Liebe, burch unser Leiden und unfere Unterwerfung, muß Harun bald das Wort zurüd nehmen, das uns so grausam trennt."

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Abaffa tannte besser das hochmüthige Herz des Rbalifen. Sie sah den Dingen auf den Grund und wußte, daß es sich nicht blos um eine Despoten­Laune handle. Doch fie ging scheinbar auf die Worte Giafars ein.

Wenn Du glaubst, daß er sein Wort bald zurück­nehmen werde, dann müssen wir es ja in feinem Falle ftrenge nehmen. Warum soll ich heute nach Deinen Küssen vergebens schmachten, wenn ich Dir morgen ohnehin ange hören darf?"

Solchen zärtlichen Argumenten konnte Giafar nicht widerstehen. Ach, ich lechze nach Deinen Rüffen!" flüsterte er. Der Teppich am Ende des Korridors bewegte sich leicht. Man tommt!" rief Giafar.

Ich werde Mittel finden, Dich zu sprechen," hauchte Abaffa. Er fühlte noch den leichten Druck ihrer Hand, dann war fie in einem Seitengang verschwunden.

Und sie wußte die Mittel zu finden, sich mit Giafar zu verständigen. Das verliebte Ehepaar tam in der Stille ber Nacht, unter dem Schuße der Dunkelheit, welche die verbotenen Wege vor Ueberwachung bewahrt, in einem ver­laffenen, halbverfallenen Riost am Ende des kaiserlichen Balastes, am Ufer des Tigris, zusammen. Dort drückte

Dienstag, den 19. Oktober 1886.

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foränkt, dermalen in allen, auf ber Höhe moderner Kultur Heber den Staaten und von Zag zu Tag lebhafter das Bestreben tund, das Bestattungswesen zeitgemäß umzugeftalten. Obwohl von Anbeginn der Bewegung an bereits Stimmen für Wieder einführung der Feuerbestattung laut wurden, begnügte man fi anfänglich mit der Verlegung der Beerbigungsstätten aus Drm Innern und der nächsten Umgebung der Kirchen vor bte Stadthore. An hartnädiaem Widerstreben von Seiten der bet Aufrechterhaltung jener Unfitte Interesfirten fehlte es schon damals nicht. Bur Beit ist man, wiederum einen Schritt vorangehend, faft allgemein zur Ueberzeugung gelangt, daß febr viele ber, fet es auch erft vor wenigen Jahrzehnten angelegten, Friedhöfe, namentlich in der Nähe rajch an Ausdehnung g winnender Städte, fich in teiner Weise im Einklang befinden mit den berechtigten Forderungen der öffentlichen Gesundheits­pflege. Hat doch die Wissenschaft nachgewiesen, baß fich bel Ber Verwoefung der Leichen höchft giftige Stoffe, die fogen. Ptomaïne, bilben, daß die Keime ansted nder St: antbeiten fich theilweise in feuchter Erde erhalten, weiter entwideln und unter Umständen wieder auf Lebende übertragen werden. Mußer den Forderungen der öffentlichen Gesundheitspflege find es in erster Linie Berlegungen der Moral, des Gaönheits Aefühles und der Bietät gegenüber den Hingeschiedenen, welche Biele dem Dermaligen Bestattungsverfahren abgeneigt machen. Während der Wohlhabende in prunthafter Weise der Erde übergeben wird und feine Gruft unverfehrbares Familien. eigenthum bleibt, werben die Ueberrefte der nicht mit Bildsgütern Gefegneten in furger Beit wieder ausgegraben und fortgewerfen. um neuen ins Grab fintenden Geschlechtern Bermögensloser Plat zu machen, bis auch deren Ueberrefte nach wenigen Jahren dasselbe Schidsal ereilt. So wird ba, wo jeber Standesunterschieb aufhören sollte, eine ungleiche, Daber eine bitter empfundene Behandlnng ben Ueberresten ganger Vollstlaffen zu Theil. Bahlreiche Geistliche und Vertreter aller zur Zeit bei den Kulturvöllern Dorherrschenden Religionen haben sich dahin ausgesprochen, daß nirgends eine Borschrift der Stifter jener Religionsgemein schaften bestehe oder beftanden habe, welche eine bestimmte Be ftattungsart vorschreibt, eine andere verbietet. Ein in ben erften Betten bes Christenthums lebender Bapft, sowie Luther erften Betten bes Christenthums lebender Bapft, sowie Luther und hervorragende Kenner der jüdischen Religionsuttunden bestattung aufgefprochen. Noh vor wenigen Jahren wurden haben sich übereinstimmend über die Buläffigtett der Feuer mit Santtionirung des Vatitans Beftimmungen veröffentlicht, welche anordnen, daß die katholische Kirche ihr Begräbniß 8.remoniell der Feuerbestattung da, wo dieselbe eingeführt, an paffen solle. Wenden wir uns der Frage zu, was zur Ver befferung bes Bestattungswesens gefcheben tönne und welche Vorschläge in dieser Beziehung gemacht worden find, so müffen wir zugefteben, daß aur Beit fein befferes Verfahren als die Feuerbestattung belannt geworden ist. Dieselbe befeitigt die Mißstände des jezigen Verfahrens. Die edelsten Geister der Neuzeit, wie Goethe , Schiller, Platen, Byron und Andere, baben die Feuerbestattung dichterisch verbert list; die Männer ber exalten Wissenschaften unserer Tage find Fürsprecher der. selben; die hoch entwickelte Feuertechnit unserer Beit macht das Berfahren von Jahr zu Jahr, auf Grund der in zahlreichen Berbrennungstempeln Italiens , Nordamerikas , sowie Aftens gesammelten Erfahrungen, weniger loftspielig. Nicht wenige erleuchtete Regierungen haben biernach die Feuerbestattung zu gelaffen und nehmen thellweise ihr gegenüber eine geradezu be günstigende Stellung ein. Hiernach und nachdem gewissen günftigende Stellung ein. Hiernach und nachdem gewissen friminalistischen Bebenten gegen die Feuerbestattung durch an­gemeene Anordnungen der Behörden in völlig genügender Weise vielfach bereits Rechnung getragen worden ist, sowie anderswo leicht getragen werben fann, ist es wohl nur noch eine Frage der Beit, die Feuerbestattung in allen zivilifirten Staaten wieder in Uebung zu seben. Wir Deutsche werden bamit zu einem echi nationalen Gebrauche unserer Vorfahren zurüdlehren. Wifen wir doch, daß viele eble germanische Stämme, auch nach der Belehrung zum Christenthum, mit Bähigkeit an der Feuerbestattung feßbielten. Diese Reform befirebungen bestehen sich übrigens nicht allein auf die Be ftattung im engeren Sinne, sondern auch auf Vervolllommnung ber Gesetzgebung über antliche Belundung des erfolgten Ab­lebens und der Todesursache, über Leichentransport, über Ein richtung und Benugung von Leichenhäusern und anderes mehr. Auch gegen Entfaltung eines unangemessenen und loftspieligen Bruntes bet Bestattungen und viele andere Mißände, welche

Giafar seine Geliebte zum ersten Male an's Herz, dort tauschten sie Rüffe und Liebesschwüre. Bitternd hatte Giafar zum ersten Male den Weg nach dem Rosen- Kiost" ange­treten, wie man ihn nannte, nach dieser romantischen Ruine, wo ihn die schönste der Töchter Arabiens mit ihren Lieb­fofungen beglücken wollte. Aber Abaffa gelang es, ihn zu beruhigen. Ronnte ihnen daraus ein Verbrechen gemacht werden, was alle menschlichen und göttlichen Gefeße ge= statteten? Wohl spottete die Despotenlaune allen Geboten der Erde und des Himmels, boch handelte es sich hier um eine leibliche Schwester des Khalifen , dann um feinen Günst­ling und Jugendfreund, die Beiben durften es bei ihrer bevorzugten Stellung wohl wagen, sich einmal gegen Harun­bevorzugten Stellung wohl wagen, sich einmal gegen Harun­al- Raschio aufzulehnen.

Die Geheimhaltung der zärtlichen Zusammenkünfte glückte über Erwarten. Außer der treuen Hafza hatte kein Mensch im Palaste von dem Bunde der Liebe keine Ahnung. Und doch war das Ehepaar genöthigt, wieder den Himmel um eine rasche Sinnesänderung Harun- al- Rashid's anzu­flehen. Abassa fühlte sich nämlich Mutter und mußte be ständig zittern, daß ihr Geheimniß entdeckt werden könnte.

Der Starrfinn des Rhalifen aber blieb derselbe. Ver­gebens erschöpfte sich Abaffa in neuen Bitten, der Khalif verbot ihr strenge jede Gunstbezeugung, die fie Giafar zu­bachte. Es mußte versucht werden, die Sache auch ferner­hin zu verbergen.

Es gelang, Dank dem Umstande, daß sich Harun- al­Rafchid auf einige Zeit aus Bagdad entfernte. Abaffa fchenkte einem Knaben das Leben, den Giafar rasch nach Metta bringen ließ, um ihn vor den Augen des Rhalifen zu verbergen. Die Zahl der Mitwisser des Ein­verständnisses zwischen Giafar und Abassa hatte zwar durch auch fürder, jeden Verdacht zu vermeiden. dieses Ereigniß angenommen, allein im Palaste gelang es

Der Verrath tam von einer Seite, die Niemand vor­hergesehen hatte.

Harun- al- Rashid liebte es, die Straßen Bagdads in allen möglichen Berkleidungen zu durchstreifen. So kam er auch eines Abends in eine Fischerhütte am Tigris . Er

III. Jahrg.

erfahrungsgemäß bei und aus Anlaß von Sterbefällen hervor treten. werden wir unsere Befirebungen zu richten suchen.

Der Sinn für Romantik, bat man oft gesagt, gebe unferem nüchternen Beitalter ab. Wie sehr hat man unserem Beitalter geschmeichelt, als man dies behauptete, wie wit bat man fich von der Wahrheit entfernt, als man unserem Ge schlechte die Neigung absprach, fich in Abenteuer einzulaffen, bloß weil sie Abenteuer find, und Wagniffe zu unternehmen, blos well ft in die Fremde führen. Die Schwärmetet für Kolonialpolitik mag zum Wiedererwachen der vagabondirenden Romantit beigetragen baben, so etwa wie feiner Beit die Ge schichte von Robinson Krusoe, welche jugendliche Gemüther mit Sehnsucht nach einsamen Inseln erfüllte. Es ist in der That manches zusammengetroffen, um die Freude an dem Fremb artigen zu steigern, Den Wandertrieb zu wecken. Wenn es ein Bufall ist, so ift es ein wißiger Bufall, der gerade in unferer Bett das Vagantenthum po tisch verherrlichen ließ. Nicht blos Die fahrenden Ritter, nein auch der ganze Troß ihrer Knappen und des wilden Gefolges wurden in der poetischen Literatur Iaunig und luftig und anheimelnd vorgeführt, und in der Vorstellung weiter Kreise verlor der Gebante an Schrecken, obne Heimath und ohne herd zu sein. Daju tam noch, daß ein gewiffer Weltbürgerfinn fich Geltung verschaffte durch den plöglich eröffneten Ausblick auf einen Rolonialbefis in fremden Welttheilen, daß so mancher fich sagen durfte, er brauche nur zu wollen, um im Osten oder im Westen Afritas ober in Neu Guinea mit einem größeren Landftriche belehnt zu werden, als hier ein ftoljer Grandseigneur sein eigen nennt. Freilich hat die Malaria nichts Anmuthendes, aber man fann fich in gesundem Bustande von ihr kein rechtes Bilb machen, und der fräftige Mann vermag es fich faum als mög lich vorzustellen, daß ohne fichtlichen und greifbaren Einfluß von außen ihn verderbliche Schwäche befallen tönnte. Das gegen gefällt fich die Bhantafie in der Ausmalung tropischer Landschaften, die man sich ungefähr so bentt, wie die Winter gärten unserer balb botanischen Vergnügungs Etablissements. Auch die Gaftvorstellungen, welche tropische Völlerschaften in immer schnellerer Folge uns gegeben haben, find mittbäig ge wesen, den Netz, welchen das Fremde auf gewife Gemüther ausübt, zu stärten. So weit wäre es noch leiblich verständ lich und unter einem gewiffen Gefichtspuntie auch leiblich vers ftändig. Ein ganz anderes Geficht dagegen erhalten die Dinge, wenn die Luft am Abenteuer fich nicht auf die männliche Jugend beschränkt, sondern auch die weibliche Jugend ergreift, und wenn dieser Abenteurermuth noch einen anderen Beige schmad erhält. Es ist beobachtet worden und nicht gerade mit Freude beobachtet, daß die Kuriofitäten Liebhaberet bet den Frauen fich zuweilen recht ausgebildet zeigt. Die Führer rrotischer, fubtropischer Menschen Rarawanen haben in dieser Beziehung die eigenthümlichten Erfahrungen gemacht. Ein Neger, ein Bulu, ein Herero üben auf gewiffe Frauen gemüther denselben Reis, wie auf gewiffe andere Frauen gemüther der Tenor. Die Wände DON Canflan's Banoptilum, bie Gänge und Lauben der Sommergärten, in denen die dunkelgefärbten Gäste ihre Vorstellungen gaben, fönnten merkwürdige Drnge erzählen, merkwürdige Beispiele von schneller Verständigung zwischen Personen, denen die Sprache nicht als Instrument der Mittheilung zu dienen ver mochte. Man glaube nicht, daß die Kuriositäten Liebhaberet fich auf beftimmte Rreise beschränkte. Die Liebhaberei griff auch weiter um fie und hat zulegt fogar findliche Gemüther nicht mehr verfchont. Der B. C." führt hierfür folgenbes Beispiel an: Wir erfahren, daß ein fiebenzehnjähriges bub ſches Mädchen, die Tochter ebrfamer Eltern aus ber Bots Damer Vorstadt, den plößlichen Drang gefühlt hat, die Heimath au verlassen und den Männern zu folgen, welche aus fernem Welttheile berübergelommen waren, um ihre unverfünftelte Natürlichkeit den vergärtelten Söhnen Europas vorzuführen. Das Mädchen war in einer Busfeberfabrit beschäftigt gewesen, batte fich allzeit durch Fleiß und Sittsamkeit ausgezeichnet, zeigte jedoch vor einigen Monaten eine vordem bei ihm nicht zu Tage getretene Neigung für schöne Toiletten. Um diese Neigung befriedigen zu lönnen, drang fie in die Eltern, die selben möchten ihr erlauben, die bisherige Beschäftigung auf sugeben und in ein Konfettionsgeschäft einzutreten. Die Brobirmamfell war ihr Joeal, oder schlen wenigstens thr Jdeal, und schließlich leßen die Eltern die Erlaubniß fich ab swingen. Nachdem die Genehmigung einmal ertheilt war, bauerte es auch nicht lange, daß das Mädchen freudeftrablend

gab sich für einen Derwisch vom Jordan aus und befragte ben armen Fischer um die Neuigkeiten in Bagdad und am Hofe des Khalifen .

Der Fischer war ein geschwäßiger Mann und sprach über alle Handlungen des Khalifen sein freimüthiges Ur theil aus. Schließlich meinte er, er wisse mehr von den Geheimnissen des Palastes, als selbst Harun- al- Raschib, der Beherrscher aller Gläubigen.

Diese Behauptung intereffirte selbstverständlich lebhaft erfahren, widersprach er dem Fischer. Dieser erzählte ihm ben vermeintlichen Derwisch vom Jordan. Um mehr zu Geschichten aus dem Palais. Sie betrafen zunächst die nun zur Bekräftigung seiner Angabe eine Menge pikanter Dienerschaft, waren ganz unwichtig, zum Theile aber sehr ergöglich. Der Khalif amüsirte sich ausgezeichnet bei den gegen Morgen, als Harun- al- Rafchib den Fischer verließ. Enthüllungen, die ihm gemacht wurden. Es war schon der ihm eine Strede weit das Geleite gab. So tamen fie auch an dem kleinen, verfallenen Riosk vorüber, der Stätte der Zusammenkünfte Giafars und Abaffa's. Der Khalif war überrascht von dem zusammenbrechenden Gemäuer, bas haupt teine Kenntniß hatte. er noch niemals bemerkt und von dessen Existenz er über­

Diesen Schutt sollte Harun- al- Raschib auch aus seinem schönen Garten entfernen," meinte der Derwisch.

Es wäre Schade darum," sagte der Fischer. Er dient der Liebe Abaffa's, der schönen Schwester des Khalifen als Zufluchtsort. Die Arme wird durch die Grau­famkeit Haruns von ihrem Gatten fern gehalten. Hier fommen Mann und Frau, wenn es dunkelt, wie die Diebe zusammen. Niemals Diebe zusammen. Niemals gab es ein unglücklicheres Ehepaar, als Giafar und Abaffa."

Der Khalif sagte kein Wort, er kehrte aber in großem Borne in den Palast zurück. Wenn es wahr sein sollte, bachte Harun- al Raschib, was der Fischer verrathen, dann follte auch wahr werden, was er hinzugefügt: Rein un glücklicheres Ehepaar sollte es in Bagdad geben, als Giafar und Abassa.