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beruhigte fich jedoch die Staatsanwaltschaft nicht,
legte
Revision ein, die geflern von ihrem Bertreter folgendermaßen Vereine und Versammlungen.
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Im Fachverein der Schloffer und Berufsgenoffen hielt am Sonnabend, ben 16. b. M., Herr Dr. Baumgart einen beifällig aufgenommenen Vortrag über den Wandertrieb der Deutschen . In der Diskussion sprach zunächst Herr Birch. Redner bezeichnete als eins Der Hauptmotive der Auswande
wer fie fei, auf die Boliai, von dort nach dem Hafenzollamt und schließlich ins Arrestlokal gebracht. Diese Reise dauerte brei Tage. Es ist" so schließt bie, Petersb. Gas." effenbar nicht ganz raibfam, Bunsch aus Schweden in der Tournure unterzubringen."
rung den Drang nach Freiheit, welche die Muswandernden in Kleine Mittheilungen. Amerita zu finden boffien und schloß mit dem Wunsche, daß der Drang nach Freiheit allgemein werde. Hierauf führte noch Herr Mietbe etwa folgendes aus: Das moderne Wandern der Bandwerk gefellen sei durchaus nicht au verwechseln mit dem Wandern in früheren Beiten; heute zöge böchstens der Kapitalist noch Bortheil aus dem Wandern der Arbeiter. Redner lam dann auf die vom Referenten angeführten tausende von soge nannten Bagabunden" zu sprechen und meinte, daß die große Mehrzahl derselben gerne arbeiten würde, wenn ihnen Ge legenbelt baju geboten würde. Er wies dann noch auf bie Schäden der Buchthaus und Gefängnißarbeit hin und sprach fich zum Schluß mißbilligend über die chriftlichen Herbergen aus, dieselben wären ein Geschäfts.Unternehmen" wie jebes andere. Eine lebhafte Debatte entspann fich noch über das nächste Stiftungsfest und wurde beschloffen, biefen Buntt auf Die Tagesordnung der nächsten Versammlung zu setzen.
Baden- Baden , 18. Dftober. Die Leiche der seit mehreren Wochen vermißten Gräfin Arnim ist in der Murg bei Weißen bach aufgefunden worden.
Außerordentliche Generalversammlung der Mitglieder der Keanten- und Begräbnißtaffe für die im Ber Itner Gürtler und Bronzeurgewerbe beschäftigten Bersonen. ( Eingeschr. Hilistaffe 60.) Sonntag, den 24. Oftober 1886, Vormittags 10 Uhr, im Louisenftädtischen Konzerthaus, Alte Jalobftr. 37. L.D.: 1. Rechnungslegung. 2. Rechenschaftsbericht des Vorfiandes über den Stand der Kaffe bem im Um lauf befindlichen Gerüchten gegenüber. 3. Wahl eines zweiten Schriftführers. 4. Vorlage bes Vorstandes über den Krankenlaffentongreß in Gera eventuell Beschidung deffelben. 5. Ber fchiedenes. schlebenes. Die Billets zu unserem 2. Stiftungsfeft, Konzert des Herrn Prof. von Brenner und Ball, welches am 6. November in der Philharmonie ftattfindet, find in den Bihlstellen der Kaffe und bei den Vorstandsmitgliedern zu baben.
Zur Feier des sehnjährigen Bestehens der Zentral Kranten und Begräbnißlaffe der Buchbinder( E. H.) veranstaltet der Raffenvorstand am Sonnabend, den 23. d. M., in der Philharmonie"( Bernburgerstraße) eine großartige Feft Itchkeit, deren etwaiger Ueberschuß zur Bertheilung an Irante und hilfsbedürftige Mitglieder bestimmt ist. Es ergeht daber an alle Berufsgenossen das dringende Ersuchen um ihr Er scheinen auf dem Fefte. Eintrittspreis für Herren 75 Bf., für Damen 50 Bf. Billets find zu haben beim Rafftrer Woller, Alexandrinenstraße 116, of IV; Freudenreich, Stallschreiber ftraße 24, Hof II; Schneider, Blumenstraße 29( im Lader); Schneider, Nau ynftr. 60 und in den Bablellen bei Reichert, Friedrichstraße 34; Sperling, Deantenplay; Schröder, Wein meifter und Rosenthalerstraßen Ede; Berger, Stallschreiber ftraße 26.
Fachverein sämmtlicher im Drechslergewerk beschäf tigten Arbeiter Beritus. Mitgliederversammluna heute, Mittwoch, Abends 8 Uhr, in Gratwell's Blethallen, Komman dantenstraße 77-79.
Verein für Technik und Gewerbe, Mittelstraße 65. Mittwoch, Abends 8% Ubr. Vortrag. Gäfte willkommen. Nener Berliner Thierschubverein. Außerordentliche Generalversammlung Freitag, den 22. Dltober, Abends 7 Uhr, im Saale des Vereinsbauses, Wilhelmftr. 118. Tagesordnung: Antrag des Vorstandes auf Nenderung der Sagung bezüglich Abschluffes von Berträgen, eventuell Besprechung von Vereins angelegenheiten und Vortrag. Die Mitgliedstarte ist vorzu zeigen. Die Versammlung am 2. November cr. fällt aus.
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begründet wurde: Die Auflösung der Versammlung durch Den Bolizeilieutenant sei in der Abficht erfolgt, die An wesenden zu erftreuen. Dieser Bwed werbe jedoch augen scheinlich verittelt, wenn die Theilnehmer an der Bersammlung aus dem einen Raume heraus und in ben anderen hinein gingen, fich also, obre das Lolal zu verlaffen, in dem Lokal wieder zusammenfänden. So lönne das Gefeß nicht ausgelegt werden. Das Lotal sei erst als verlaffen zu betrachten, wenn Die Theilnehmee fich auf der offenen Straße befänden. Hier trete das Ausnahmegeses seine Wirksamkeit an das Landes gefes ab, welches ausreiche, um unsammlungen, Busammen rottungen im Freien zu verhüten. Der Angeklagte babe das Sosialiftengefes unbedingt übertreten, bo tonne man zu feinen Gunften annehmen, daß er sich in dem guten Glauben befunden habe, er dürfe noch so lange verweilen, bis er sein Bier ausgetrunken babe. Er wolle deshalb nicht an Stelle bes erftinftanzlichen Urtheils eine Freiheitsstrafe zu setzen be antragen, sondern nur eine Geldstrafe in Höhe von 30. Bertheidiger Rechtsanwalt Flatau machte geltend, daß sich die Durchführung der Auflösung einer Bersammlung nur auf Diese felbft bestehen könne. Der barmlose Aufenthalt im Nebenraume fet als Fortfesung der aufgelösten Bersammlung um so weniger au betrachten, als die Staatsanwaltschaft den Beweis fchuldig geblieben sei, daß die Disluffton fortgefekt oder über baupt politische Themata bierbei erörtert worden wären. Der Gerichtsof hielt diese Gründe für richtig und erlannte auf Verwerfung der Berufung der Staatsanwaltschaft. † Der„ Goldontel." Er war aus der Brovina gelom + Er war aus der Proving gelom men, um die Hauptstadt lennen zu lernen. Rit einem ge fpidten Portemonnaie in der Tasche und einer biden Brief tasche im Rod wanderte er burch die Straßen Berlins und nahm die Sehenswürdigkeiten der Metropole in Augenschein. An allen Schaufenstern blieb er stehen, schritt vorftatig über Die Straßenübergänge, musterte die Schilder und schien ein wenig verwirrt von bem, was ihn umgab, dieſem wogenden Berlehr, dem Geraffel der Wagen, bem baftigen Drängen, Stoßen und Vorwärtseilen der Baffanten, von diesem ge waltigen ihmen der Weltstadt, auf sehn Schritt als richtiger Brovinsiale erkennbar für jeden Rundigen und jeden Bauernfänger. Vor diesen Leuten war er in seiner Heimaths ftadt sehr gewarnt worden, er glaubte aber vor ihnen ficher zu sein, denn er hatte in einem Familien- Journal eine sehr genaue Schilderung ihres Treibens gelesen und glaubte alle thre Schliche au lennen. Aber das Nachtleben Berlins intereffirte ihn, er wollte felber in den Strubel binabtauchen, theils aus Wifensburst, thells au seinem Vergnügen, denn man fährt doch nicht nach Berlin , um dort wie zu Hause mit den Hübnern ins Bett zu geben. Selbstverständlich wollte er sehr vorsichtig au Wirle geben, fich nach Möglichkeit amüfren, dabei aber doch alle Klippen forg fältig vermeiden. Unter diesen Gedanken schritt er die Friedrichstraße entlang. Jom entgegen lam eine Dame, schön getleidet, mit frischen Wangen und unschuldigen, fanfien Taubenaugen. Redete er fte, oder fie ihn an? er mußte es nicht mehr genau, als er ihr gegenüber auf dem weichen Bolster eines Divans im Café Saifertrone" faß und fich bei thr erfundigte, was er ihr bestellen dürfe. Eine Chokolade für fte und einen schwarzen Kaffee für fich forderte er dann von dem schwarzbefradien Rellner, der ihm mit großer Höflichkeit ben Ueberrod abgenommen batte unb Dinselben an die Wand hängen wollte.„ bängen Sie ihn lieber meinte er und über den Stubl," meinte er nahm Dann selber Blaz, nachdem er fich Dason überzeugt hatte, daß die Brieftasche ficher in der inneren Bruft tasche dieses Nodes flecke. Er fühlte fte auch deutlich, wenn er fich mit dem Rüden anlehnte. Nun begann er mit seiner Begleiterin au plaudern. Sie hieg Lola- welch' schöner welch' schöner Name! Man sprach vom Wetter, von Berlin , von allem Mög lichen. Lola erzählte ihre Lebensgeschichte, eine rührende Be schichte. Bei diesem Geplauder verging die Beit und Lolachen war bei der dritten Taffe Chokolade. Der Brovinziale sprach schon vom Aufbruch, da erhob sich das Mädchen plöglich und lief einigen eintretenden Herren entgegen. Sie tam mit ihnen wieber und stellte vor: auerft ihren Freund, den Kaufmann Sührs, dann weiter den Doktor D., den Rentier 3. Die Herren waren ungeheuer höflich, verfügten über die beften Manieren Der Brovinziale tonnte gar nicht anders, er forderte die Anfömmlinge artig auf, am Tische Blaz zu nehmen. Nun tam bie Unterhaltung erst recht in Fluß; berr Gübrs, der neben dem Provinzialen saß, erwies ft als unermüdlicher Erzähler, er war gepfropft voll von Anekdoten und Späßen und verstand alle in befte Stimmung zu verfeßen. Man schwaste, lachte und trant. Der Provin ziale entdeckte, daß in der„ Raisertrone" ein wunderbarer Schlummerpunsch hergestellt werde. Ein Glas- noch ein Glas und noch ein Glas. Kuch Lola wurde lebhafter; fte nannte den Provinzialen ihr liebes ,, Goldonkelchen" und tappie ihn vertraulich auf die Knie. Der Goldonkel" fühlte fich febr behaglich, er lachte, wie er noch nie in seinem Leben gelacht und sablte schließlich die ganze Beche. An die Brieftasche im Ueberrod dachte er nicht mehr, der Rod wurde fühn über die Schultern gehängt, der but fchief auf den Kopf ge fülpt und er verließ von awei seiner neu erworbenen Freunde geleitet an dem fich verbeugenden Bortier vorüber das Café. Die beiden Herren trieben ihre Menschen freundlich leit so weit, daß fie eine Droschle herbeiriefen und ben Bolbontel" und Lola bineinpadten. Am nächsten Mit tag erbob fich ber Brovinsiale mit müßtem Kopf und zäblte die Baatschaft, die er im Bortemonnaie hatte. 50 Mart batte ihn Der Spaß geloftet, nun, bas ging noch für seine Verbäliniffe", bas fonnte fich der Badere schon leisten. Blöglich erinnerte er fich an seine Brieftasche, die im Ueberrod steden mußte. Die Tasche war leer, die Brieftasche verschwunden, gestohlen. Der Provinsiale wiſchte fich den Schweiß von der Stirn, feine Der Boliget feine Erlebnisse mit und- Studien waren ihm doch sehr theuer geworden. Er thelite wieber, allerdings vollkommen geleert. So war fte unter dem erhielt die Brieftasche Tisch, wo die Gesellschaft gesehen hatte, aufgefunden worden. Niemals wäre Licht in diese buntle Sache gelommen, wenn nicht weibliche Eifersucht zum Verräther geworben wäre. Lola Genabt- fo bleß fie mit ihrem volien Namen zeigte ber Bolizei an, daß ihr früberer, untreu gewordener Beliebter, der fogenannte Kaufmann Gübrs, besser unter dem Spignamen Gestern fand die Schlußverhandlung in dem Brojeß statt, der Göttinger Lude" bekannt, den Provinsialen beftoblen babe. fich aus dieser Anzeige entspann und in dem zunächst der Raufmann" Bührs zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis ver urtheilt worden war. Vor der zweiten Straflammer biefigen Landgerichts I ftanden unter der Anflage des Diebstahls und Der Bebleret eine Anzahl Männer und Frauen, unter ihnen Lola Benabt, die ganze Tischgesellschaft des Provinzialen aus jener Nacht zum 19. März d. J. im Café Ratsertrone". Leider wurde der Name des Ehrenmannes aus der Broving nicht genannt; er batte es vorgezogen, anoryn bleiben. Es wurde festgestellt, wie der Dieb ausgeführt worden war. Gübts batte Die Brieftasche geschickt estamoitit, aus ibr 8 Hundertmartscheine Erinigelb von 14 Rop. an. entnommen und fie dann unter den Tisch fallen laffen. Die Scheine hatte er im Futter feires Qutes verborgen und den felben dann weggebängt. Der Bestohlene hatte von dieser Fingerfertigkeit nichts bemerkt, wohl aber die Freunde Güht's. So mußte er fich wohl oder übel entschließen, den Raub zu theilen. Alle, auch Lola Genadt, erhielten ihren Antheil am Gelde geftern auch an der Strafe. Die Genabt wurde zu vier, die anderen ju je drei Monaten Gefängniß ver urtheilt.
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Gefang und gesellige Vereine am Mittwo. Freya ", Gefangverein der freireligiösen Gemeinde. Uebungsstunde Abends 8 Uhr, Müraftr. 5.- Gesangverein Norddeutsche Schleife", Abends 9 Uhr, Dresdenerstraß: 72/73 im Restau rant ,, Eden- Theater."
Vermischtes.
Krähwinkelei in Deutschland . Vor einigen Zagen fmamm, wie wir in einem Brooingialblatt lesen, auf Der rechten Seite der Elbe beim Dorfe Elfter ein menschlicher Leichnam vorüber. Nebenbergebende Baffanten hielten ihn für den einer männlichen Berson, umgethan mit einem Regenrod, während ein über den Strom dicht an dem Beichnam vorüber fahrender Schiffer, genau gefeben baben will, daß es eine weib Ithe Berson gewesen ist. Aufllärung hätte man leicht erlangen lönnen, wenn man ben nabe am Ufer schwimmenden Leichnam ans Land gezogen hätte. Daffelbe unterblieb jedoch, wie es in der Regel unterbleibt, weil dadurch der angrenzen ben Flurgemeinde nur Roften erwachsen. Abhilfe but in diefem Falle bringend noth! Wenn nun in dem Körper nos Leben gewesen wäre? Aber die Rettung macht bet betreffenden Ge meinde Roften, deshalb war es besser, daß der Mensch vollends ertrant und schließlich auf dem Grund und Boden einer an beren Gemeinde ans Land geworfen wurde. D, bu hellige Deutsche Einheit! Mit allen beinen Partitular und Polizei gefegen!
nächst Cormons ift in Folge Hochwaffers eingeftürzt. Der Göra, 18. Dttober. Die Eisenbahnbrüde bei Kopriva Bugsverkehr erfolgt mittelft Umsteigen. Ein sonstiger Unfall bat ft nicht zugetragen.
Töplis, 18. Ottober.( 3wei Kinder verbrannt.) Auf Der Baulinengrube" nächst Pobftau verunglückten awei Mädchen im Alter von 13 und 11 Jahren auf schredliche Weise, indem dieselben beim Roblensammeln in die glühende Löichhalde" versanten und derart gräßliche Brandwunden erhielten, daß das ältere Mädchen nach Verlauf von drei Stunden starb und an dem Auflommen des jüngeren gleichfalls gezweifelt wird.
Trieft, 17. Oftober. In der Stadt Trieft mit den Vors octen find von gestern bis heute Mittag 16 Personen an der Cholera ertranft und 3 Personen gestorben. Jm Territorium it weder ein Erkrankungs noch ein Zobrßfall vorgekommen. Aus der Stadt Rovigno gelangte ein Cholerafall, aus San Pietro am Isonzo ,( Bezir? Gradista) ein verdächtiger Erkran fungsfall zur Anzeige.
Budapest , 17. Oktober. Sett geftern find hier an Cholera 39 Bersonen eitranti und 20 Personen geftorben.
Szegedin, 17. Dltober. Seit gestern find hier an Cholera 19 Personen ertiantt und 7 Personen gestorben.
Letzte Nachrichten.
Bulgarisches. Der Voff. 8tg." wird telegraphirt: General Kaulbars lehrt am Donnerstag nach Softa zurück und wird dort seinen bleibenden Aufenthalt nehmen, um das bulgarische Bolt durch Beftedung für Rußland günstig zu ftimmen. Daß seine Anfunft in Sofia bie Sachlage ändern wird, ist sehr aweifelhaft, denn einige Regierungsmitglieder begeben fich schon Donnerstag nach Tirnowa, wo die Große Eobranje tagen wird. Bis dabin wird auch der Einberufungs erlag fon publiairt sein. Ein Regierungsmitglied äußerte Dieser Tage: Was tann Kaulbars ändern? Wir sind schon so naß, daß uns lein Regen mehr schaden fann." Wie vers lautet, werden der deutsche und französische Konsul nicht nach Zirnowa zur Sigung der Sobranje geben, sondern nur thre Sekretäre dahin saiden; dagegen werben die Vertreter Defter reichs, Englands und Staltens der Eröffnung der Sobranje persönlich betwohnen. Es wire au wünschen, daß fich die lettere Mittheilung bestätigte. In Sofia waren am Sonntag Gerüchte verbreitet, daß alle Ronsuln von Tinowa fern bleiben würden, was sehr niederschlagend wirkt. Wenn die Bertreter der europäischen Mächte die Rücksicht auf Rußland so weit treiben würden, so würde man in Bulgarien die Ges wißheit erlangen, daß man von ganz Europa im Stich gelaffen set.
In den Kampf, der in Irland zwischen Gutsherren und Bächtern wegen Ermäßigung des Bachtsinses geführt wird, ist jetzt Die Nationalliga wirljam eingetreten. Ein Londoner Brivattelegramm der Boff. Beitung." meldet darüber: Muf bem Gütertomplex des Marquis Clanrin carbe in Jrland beanspruchen die Bächter 25 pet. Ermäßigung, welche der Gutsberr verweigert. Die Nationalliga empfahl den Bächtern, aufammenzuhalten, keinen Bachtains au sablen, falls die Er mäßigung nicht bewilligt wird, den Bachtsins abzüglich der 25 St. jedoch an Ruratoren abzuführen, welche die ange sammelte Summe aur Unterstüßung der ermittirten Bächter verwenden würden. Dieser Rathschlag der Nationalliga wird allgemein befolat werden.
Vom ruffischen Erbfreund. Die Nationalatg." erfährt aus Breslau , 19. Dltober: als erste Frucht der Thätig feit ber rufftichen Fabritenkommisfion im Grenzbestzt wird die Ausweisung des Direktors Gludsmann vom Milow cer Koblen bergwert gemeldet. Derselbe hat mit Frau und Kindern Ruß land verlaffen müssen.
Sonderburg , 19. Ditober. Amtliches Resultat der Reichs tagswahl im Wabitreise Sonderburg Hadersleben. Abge geben wurden 10 790 Stimmen, davon erhielt Johannsen( Däne) 7810, ber Randidat der Deutschen , Bachmann( nationalliberal), 2967 Stimmen.
Braunschweig , Dienstag, 19. Dltober. Dem Brauns schweiger Tageblati" zufolge ift der bekannte Rechtsanwalt Debelind in Wolfenbüttel gestern verhaftet und in das hiesige Untersuchungsgefängniß gebracht worden.
Briefkasten der Redaktion.
Bei Anfragen bitten wir die Abonnements Duittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.
6. 8. Morigftr. Wenn, was wir nicht wissen, die Heb amme mehr als 7. au beanspruchen bat, so fann fie au ihrer Sicherheit dasjenige retiniren, was ihr bei Gelegenheit Der Entbindung gegeben ist, also auch Geburtsscheine 2c. Die böhe thres Anspruchs ift unabhängig davon, ob Sie viel oder wenta zu zahlen im Stande find.
6. St. Das, was Ihnen im Rontratte als Wohnung augejagt ift, muß Ihnen auch gewährt werden, also Stube, Rüche und Boden; Wafferleitung scheint im Rontratte nicht vereinbart au sein. Sie fönnen, da jedenfalls ein Boden Sbnen nicht übergeben ist, nach Ihrer Wahl vom Vertrage aurüdtreten oder eine Minderung des Miethspreises um etwa 30 M. verlangen.
Entführung. In Lyon spielte fich vor einigen Tagen benos 7 Uhr eine aufregende Szene ab. Fräulein Courcelle, Lehrerin des Deutschen in der städtischen Abendschule am Quai Saint Antoine, bereitete fto eben in der Klaffe auf den Un terricht vor, als plöglich drei Schwefiern vom ,, telligen Joseph" in den Gaal einbrangen und die Lehrerin ersuchten, auf die Straße zu lommen, wo ibre Angehörigen fie erwarteten. Als Die Lebrerin unter Hinweis auf die von ihr zu gebende Lel tion fich weigerte, der Einladung Folge au leiften, warfen Rich die drei Schwestern auf fie, steckten fie in eine 3wangs jade und schleppten fie in eine Droschte, welche schnell bavonfubr. Ein Bolizift, welcher der lärmenden Szene bet wobnte, fragte einen Begleiter der frommen Schweftern nach der Bedeutung des Borganges und erhielt den Be fcheid, daß man im Auftrage der Familie handle. Als am Sonntag die Entführung belannt wurde, verursachte fte eine tiefe Erregung, namentlich in den Schulfrelsen, in welchen die junge Lehrerin fich vieler Eympathien erfreut. Fräulein Cour celle wurde nach ihrer Aufbebung fofort in die Jerenanfialt belannt. Binet gebracht, deren Direktor fich beeilte, den Präfekten au benachrichtigen. Er hatte Fräulein Courcelle auf Berlangen ihrer Mutter und auf das Bengniß eines Arztes aufgenommen, weldes besagt, baß die Lehrerin am Berfolgungswahnsinn und an Halluzinationen leibe. Andererseits behaupten viele Ber fonen, darunter die Löglinge und Kollegen Fräulein Cour celles, daß nichts in ihrem Benehmen auf Irrfinn beute, und Schildern fie als sehr intelligent und fleißig.
Punsch in einer Tournure. In ber vorigen Woche- fo berichtet die„ Betetsb. Gaf." wurde von einem Bollauffeber bei einem der Landungspläge auf Waffili Dftrow eine Dame arretirt, die soeben mit einem Dampfer aus Stockholm ange tommen war. Nachdem diese Dame den Dampfer verlaffen, ging fie inmitten zahlreicher anderer Paffagiere an dem Boll aufieber vorüber und bot ihm obne jede Beranlaffung ein Diese auffallende Güte tam
dem Manne verdächtig vor und er bemertie nun, daß die Tournüre der Dame selbst die allergrößten modernen Dimen flonen überschreite. Die Dame wurde daher ersucht, fic ins Romptoir zu begeben. Dort wurde fie von der Frau des Bollauffebers unterfucht und fiebe da! In ihrer Tournüre befanden fich 6 Flaschen schwedischen Bunsches, beffen unverzollte Eins fuhr nach Rußland verboten ist. Der Punsch wurde fonflict und bie Dame aufgefordert, 40 Rubel Strafe zu bezahlen. Sie weigerte fich und wurde daher eift, um au tonflatiren,
W. H., Memelerfte. Geseglich ist darüber nichts beftimmt, daß Schantwirthe während der Eylvefternacht an die Bolizeifiunde nicht gebunden find. Db in den einzelnen Ron effionen eine derartige Bestimmung getroffen ist, oder ob die Bolizet bloß ein Auge zubrückt und in der Eylvefternacht den Schanlwirthen leine Schwierigkeit machen will, ist uns uns
6. B. Ihre Frage ist unverständlich; die Forderung auf Herausgabe einer Erbschaft verjährt in dreißig Jahren, daß Recht zur Anfechtung einer legiwilligen Verfügung in awet Jabren.
E. Sch. Bernan. 1. Wenn der Ehemann nicht im Stande ist, die Stoften eines Chefcheidungsprozesses au tragen, fo mag er um Bewilligung des Armenrechtes beim Landgericht einkommen. Als einziger Ebescheidungsgrund scheint bösliche Berlaffung vorjuliegen. Es muß dann der Frau ein gericht liches Rucklehrmandat zugestellt werden. Auf den vor etwa 22 Jahren geschehenen Ehebruch fann die Klage nicht mehr Die erforderlichen Anträge fönnen zu Bros gefügt werden. fofoll des dortigen Gerichtsschreibers gefiellt werden. 2. Wenn Reichstagsabgeordnete vor Beginn einer Sigungsperiode eine rechtsträftig erlannte Strafhaft angetreten haben, io tann der Reichstag bei feinem fpäteren Busammentreten nichts dagegen thun. Diese Befugniß des Reichstags besteht nur hinsichtlich einer schwebenden Untersuchung oder einer etwaigen Unter fuchungsbaft.
R. M. 86. Coviel uns bekannt ist, werden diese Thiere fehend geboren.
Namenios. Der Räuber Masch wurde im Jahre 1864 bingerichtet.