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Mr. 246.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Lokales.

Es war vorauszusehen, daß die beiden neuen Ber ordnungen des Polizeipräsidiums über das Bauen aur Winterszeit nicht ftillschweigend Don Bauunternehmern und Baumeistern hingenommen werden würden. Die erste Ent gegnung finden wir in der Disco. Bau- Big."; fte rührt, fo bemerkt die Rebaltion, von einem unferer am meisien be schäftigten Privat Architekten"" ber. Ueber die erfte Berordnung, bas Berbot, Stoatstörbe auf höljernen Baugerüßten aufzustellen, äußert biefer fich wie folgt: Bueift auß man fragen, ob fich die Verordnung auf alle liten von Gerüsten besteht oder nur auf Innen oder Außengerüfte. Aus der Bemerkung in ber Berordnung, daß das Bublitum durch das Hrabstürzen ge fährdet werden fönnte," scheint faft hervorzug: h: n, bas es fich nur um die Aufstellung auf äußeren Gerüften, vielleicht fogar nur auf Baugerüften an der Straßenfaçade handelt. Goffent lich wird hierüber nos eine nähere Ertiärung erlaffen werden. aber felist angenommen, daß diefe milbefte Buffaffung die richtige wäre, so müffen wir eine solche Maßregel bennoch für ganz unnöthig und Ausführende wie Bublifum schädigend halten. Es tann häufig der Fall eintreten, daß frühzeitig im Sabre Froft eintritt und daß es fich dann barum handelt, an an einer Façade schleunigft noch einige Quadratmeter Bus su fertigen. Bu diesem Bwede leisten die Stoalalörbe unschägbare Dienste; ein anderes Mittel, in einem foichen Falle noch zum Biele su lommen, ist vorläufig wenigstens nicht bekannt, wäh senb es natürlich Niemandem einfallen wird, umfangreiche Façaden Arbeiten beim Koatstorb ausführen zu wollen.

Donnerstag, den 21. Oktober 1886.

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bebaut noch immer ganz wie Jener seine Ballen längs des mit schnellenbem Bindfaden gezogenen Kreideftrichs; es ge währt Bergnügen, ihm dabei zuzuschauen, weil er mit seiner schweren gt, haarscharf auf den Girich trifft. Der Tischler Don heute, besonders der in Berliner Bauwerkstätten thätige, lernt bas rohe hol nur noch im Ausnahmefall fennen; fo wohl das Brett wie die Lelfte( otes find die beiden Hauptbe ftanbtheile feiner Erzeugniffe) tommt ihm geschnitten, behobelt, gefalat, geschweift, gelehlt, gezapft, genutet oder gefraift zu Händen. Er würde verbindli banken, wenn er fich mit seinem Gesellen daran machen sollte, einen über zwei Blöde gelegten Baumftamm in Bretter au serthellen, wenn er diese Bretter glatt bobeln und für die Arbeit fertig flellen sollte. Was aber dem Tischler nicht mehr behagt, ist noch heute des Bimmer manns Stola: er braucht teine Maschine! Mit Lothblei und Winlelbaten, mit gt und Schlägel und Stedbeutel" ( Stemmeifen) trott er Dem pielgezähnten Sägewert, Derzichtet auf er Die geschickteften Gev elfernen hilfen. Das Elsen hingegen ist im beften Buge, fich an Meister Bimmermann für sein ablehnendes Verhalten au rächen. Schon verschwinden aus unsern Häusern die Ballen lagen, elserne Schwellen thun ben Dienft von jenen; auch das Dachsparrenwert, bisher des Simmermanns unbeftrittenes Ge blet, fest ich aus elfernen Stäben zufammen. Glücklicherweise bat fi tbm bier und dort ein neues Feld erschlossen und, wenn man seiner beim Hausbau bald entrathen tann, so braucht man thn um so nöthiger für das raumumspannenbe Schienennet, bem er forglich das fefte Lager bereitet. Ein ganz bedeutendes Schaffensgebiet ist auch die Bootszimmeret geworden. Aber wir sehen doch, wie der Bimmermann, wenig ftens für unsere hauptstädtischen Berbältnisse, gewissermaßen aus dem Lotb gebrängt worden ist. Wie anders der Tischler vom Bau! In eben dem Maaße, in welchem man ihm die erfte Bearbeitung des rohen Stoffes erfpart, sucht er Anschluß an die Kunst. Wer nur einen flüchtigen Blid auf unsere ge­waltigen Thotflügel wirft, wer fich einmal die Mühe genom men bat, in gegn neuen Häusern die Formen der Treppen­brüftungen und Geländer mit einander zu vergleichen, der wird augeben, daß die Maschine dem Tisaler awar einen wesents lichen, aber nicht den wichtigsten Theil seiner Arbeit abge nommen hat. In einem der neuen Häuser der Belleallianceftraße ftellt bas ganze Treppengeländer ein riefiges, burch vier Stoc werle fich hinabwindendes Fabeltbier dar; aus den Gitter­fläben find gefiederte, betrallte Füße geworden und unten, in ben Haufflur hinein, süngelt das mächtige Haupt des unge beuren Drachens; er bält die Wacht im Treppenbauſe. Der Tyler. Muffat gehört nicht mehr dem Tischler. Hier hat der Former thn verbrängt, der ihm überhaupt ins Handwert au pluschen beginnt und an Saalbeden schönes Tafelwert aus Gyps nachabat; es fteht aus, wie aus einem Schloßfaale her. ausgeschnitten. Das braucht indeß den Tischler nicht verdrießen. Dafür bebarf man seiner an bundert anderen Stellen. Die Wände bebedt man über Manneshöhe mit Paneelen, fließt diese mit Geftmsbrettern ab und bält den Parquetfuß Eoden für etwas unerlägliches, Unerlägliches, wie man die Eftrade im Erler nicht mehr entbehren will. Was ist doch aus bem alten Fenstertritt" geworden! Eine Säulenreihe, inmitten zu einem Durchgange fich öffnend, schlicht ihn nach dem Bimmer bin ab, schwarz glänzende, mit matten Streifen unterbrochene Politur giebt ihm das Aussehen puren Eben­boljes, wenn er nicht gar von eichenem bolje gefügt ift. The bem war es ein weißgefcheuerter, im beften Falle braunge ftrichener Raften, von bem jedesmal der Stuhl herunterschlug, so oft einer der Wildfänge der Famille darauf thronte. In Reller und Küche, im Hofe und auf dem Boden herrscht neben dem Maurer der Tischler. llüberall verlangt bas moderne Leben Wandschränte, und auch der leidige Hängeboden", Dieses Kind der Berliner Raumwucherei, ist Tischlers Arbeit. Der Tischler verkleidet den Gasmesser, wie er die Geschirr bretter in der Rüche anbringt, die früher durch das Ramindach über dem Herbe vertreten waren. Er fügt in die Küchen fenfterwand den Luftfchran ein und versteht die Speiselammer mit Regalen und Fliegenschränken. Mit einem Worte: auf dem Bau ift der Tischler noch heute, was Angely ihn schon Dor sechzig Jahren sein lies: Smmer derjenigte, welcher!" Vor etwa fünfzehn Jahren war die Berliner Bautischleret start in Gefahr. Bielleicht war fte bem nach dem französischen Kriege urplöglich hereinbrechenden Bedürfniß nicht ganz ge wachsen, vielleicht auch hatte fte irgend ein Nebenumftand ein wenig zurückbleiben laffen hinter den Erfordernissen der Beit; eines Tages tamen aus Schweden ganze Schiffsladungen ferti ger Thüren und Fenfter bier an, die in den Neubauten am Norobahnhofe c. schnelle Verwendung fanden. Ueber Stettin entwidelte fich ein schwungvoller Handel, dem die hiefigen Bauunternehmer insofern Rechnung trugen, als fie ihre Licht öffnungen nach den vorhandenen Vorräthen abmaken. Man fein mußten, wenn die mit Schiff und Eisenbahn hierher ver

urbe jene Busfläche von wenigen Quadratmetern nicht fertig gestellt, so fann bas Gerüst an der Straße nicht befeltigt, demnach lönnen auch die Fenster nicht geschloffen werden; der Bau bleibt, mit einem Worte, den Winter über offen liegen. Das Publikum ist dann durch das Gerüft, Der Architekt in seiner Arbeit gestört und ber Bauberr in seinem Bermögen ganz erheblich geschädigt. Und bies alles warum? Weil es möglich ist, daß ein unvor fichtiger Mensch einen Roatsforb so schlecht aufftellt, daß er auf Die Straße fällt und einen Vorübergehenden schädigt. Uns ift nicht bekannt, daß sich ein berartiger Ungiadstall schon ereignet hätte. Alber selbst wenn dies ware, so weiß doch jeder Bauende, daß es noch Strafgesete giebt. um ihn wegen fabr läffiger Körperverlegung au belangen. Er wird sich daher vor feben und feinen Roatsforb feft ftellen. Das Publikum gegen Krafbare Fahrlässigkeit bei Bouten unter allen Umständen zu schüßen, giebt es allerdings tein Mittel; es sei denn, daß min das Bauen an der Straße überhaupt verbieten wollte; benn jedenfalls sausen 100 Negriegel und Bretter auf die Straße, che ein Roatstorb au Fall tommt Was die Feuers gefah: anlangt, die durch einen umflürzenden Roatsforb ent fteben tönnte, so wollen wir den Sachverständigen der Feuer mehr nicht vorgreifen, find aber der Meinung, Daß eine solche Gefahr für ein Gerüft an der Straße und im Winter doch wohl taum ernst zu nehmen ist. Over sollten entgegengesette Erfahrungen vorliegen? Diese Annahme scheint her darauf binzubeuten, daß fich die Verordnung auch auf Innengerüste beziehen soll. Einfiwellen wollen wir uns jedoch über diesen Fall nicht verbreiten; benn es erscheint uns als eine geradezu ungeheuerliche Annahme, daß jenes Berkot fich so weit ere freden sollte. Es ist in lezter Beit mechi taum ein Hauß in Berlin fertig gestellt worden, obne daß zur Austrodnung seines Innern mehr oder weniger Roatslörbe verwandt woorden waren, vom gewöhnlichsten Miethshaus bis aum fürftlichen Balaft." Zu dem Verbot, bei mehr als awei Grad R. au mauern, be merit ber Gewährsmann der Bauztg.": ,, Wir müssen zunächst unser größtes Bebauern barüber aussprechen, daß die Be obachtungen", bie bas Bolizeipräfibium an Mauerwert en geftellt hat, welch& bei mehr als 2 Grad Kälte bergestellt ist und nicht gebaiten baben soll, nicht ber Deffentlichkeit übergeben worden find." Fast jeder Architelt und Maurermeister wird dem Bolizei präftbium beweisen fönnen, daß er es verftanden hat und vir fteht, Mauermert bei einem niedrigeren Temperaturgrabe aus auführen, das an Haltbarkeit nichts au wünschen übrig lägt. Er würde den Gewährsmännern der Behörde auch fagen tön nen, baß der Froft metft ganz von felbft die Grenze ftedi, wo bas Mauern aufbört. Wenn es 4 Grab und lälter wird, so geht eben das Mauern einfach nicht mehr, selbst wenn man warmes Waffer und frisch gelösten Kall au Hilfe nimmt. Wenn man es trobem versucht, so hat man bei aufgehendem Froft nicht mehr Mauerwert, sondern Steine und Mörtelsand, und ift somit von selb genöthigt, die Arbeit noch einmal aus führen. Wir geftatten uns einfach die Anfrage, ob das Bo Itzelpriftblum beftimmte Fälle nachweisen tann, in denen Durch eritorenes Mauerwert ein Unglüdsfall veranlaßt worden ift. Biel eher würde sich eine Verordnung rechtfertigen, die Sauern verbietet, wenn die Regenfälle einen gewiffen Grad übersteigen; denn anhaltender Regen ist jedenfalls dem Mauerwert viel gefährlicher als leichter Froft. Für heute sei es über diesen Gegenstand genug. Ich kann jedoch zum Schluß mein Befremben nicht unterdrücken, daß das Polizei präftolum ben vor einigen Jahren eingeschlagenen Weg wieder verlassen hat, auch fast vor Erlag folder einschneidenden Berordnungen auch bas Baugewert und die Architekten in ihren hervorragen ben Mitgliedern aur Meußerung aufzufordern. Bekanntlich ift dies 1. 3. bei dem Verbot der gußeijernen Säulen geschehen.

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laffen auch eine ganz wohlwollende Gesinnung zu Grunde liegen, aber die Folgen solcher Bestimmungen fann fich ein Technifer, welcher am grünen Tisch groß geworden ist und fei er auch noch so gefchidi, faum in ihrer ganzen Tragette vor stellen. Der Schaden, der dadurch entsteht, daß das Bauen vertheuert, die Bauluft zurüdgeschredt und damit eine Fr höhung der Miethen herbeigeführt wird, ist geradezu unbe rechenbar."

Die Berliner Bautischlerei. Unter den Bewerben, welche Schritt au balten wußten mit der großstädtischen Ent widelung unserer Verhältnisse, verdient die Bautischlerei oben an genannt zu werden. Ursprünglich weit zurüdstehend hinter bem verwandten Bimmerbandwert, bat fte dieses nicht nur er reicht, fonbern feit Einführung der Eisenkonstruktionen über flügelt. In gewiffem Grabe trägt baran freilich eine Art Rud gang der Bimmerei die Schuld, denn dieser gehörte zumeift, was fich heute der Bautischler zu eigen gemacht hat. Wie laum ein zweites, ist das Bimmerhandwerk bas alte, schlichte geblieben; wie faft lein anderes, hat das Tischlergeschäft fich Die Hilfsmittel der Beit bienftbar zu machen gewußt. Wern uns die Alterthumsforscher nicht inte führen, befaß schon Joseph der Bimmermann eine gt, eine Säge, einen höljernen Hammer und etwas wie ein Stemmelsen; das genügt auch noch für seinen modernen Bunftgenoffen, um das Handwerk zu üben. Wenn man dagegen einen Berliner Bautischler von beut mit dem Geräth ausstattete, welches nur bis bundert Jahre aurüd in seiner Werkstatt bräuchlich war, er würde bei allem Fleiße Hungers sterben. Der ferne Nachkomme Josephs

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labenen Waaren faft um ein Viertel weniger lofteten, als bier Marktpreis war. Aber es verhielt fich damit, wie Prof. Reuleaux fagte: Billig und schlecht!" Die Thüren riffen und bogen fich und durch die weiten Fensterspalten pfiff der Wind. Sweden wurde bald wieder außer Dienst gefeßt. Und beute arbeiten in Berlin mehr denn sechssig großartige Bautischlereien mit ausgedehntem Dampfbetrieb.

Die nothwendigen Folgen einer fyftematisch durch geführten Städte Kanalisation, zeigen fich naturgemäß in in unserer Stadt, wo diese Art der Städtereinigung einen fo großartigen Umfang angenommen bat, am deutlichsten und jwar sowohl in ihren nüßlichen, wie in ihren schädlichen und un angenehmen Formen. Eine nothwendige Folge der Kanalisation war die Anlage ber durch Waffer gereinigten Klosets in allen von der Kanalisation umfaßten Stadtbezitten. Die Bors schriften, welche für solche Anlagen erlassen wurden, beschränken fich auf ein Minimum deffen, was bei einer solchen Anlage gefordert werden muß, was schon aus dem Umftande erklärlich wird, daß man über die mit solchen Klosetanlagen verbundenen Beläftigungen zur Beit der ersten Anlagen noch keine um faffenden Erfahrungen batte sammeln lönnen. Die unerträg lichen Buftände, welche in der ersten Beit durch die lediglich nach der Bequemlichkeit der Hausbeftger eingerichteten inlagen in vielen Häusern geschaffen waren, find in Folge des rüd. fichtslosen Einbrudes, den fte auf die Geruchsorgane aller ausbewohner hervorbrachten, balb behoben worden. Aber diese Anlagen tönnen einen außer gefährlichen Charakter Diese Anlagen tönnen einen äußerst gefährlichen Charakter annehmen, ohne fich gerade in dieser auffälligen Weise be merlbar au machen; durch die Aufmerksamkeit, welche man von ärztlicher Seite ben Klofetanlagen zu widmen gezwungen ist, äratlicher Seite ben Klosetanlagen zu widmen gezwungen ift, bat fich diese Thatsache als zweifellos ergeben. Die gefähr lichen Fäulnisgafe, welche den Leitungsröhren enifteigen, machen fich weniger wahrnehmbar, als andere minder gefunds bettsschädliche Erscheinungen. Vom ärztlichen Standpunkte aus wird beshalb auch energisch auf eine amedmäßige Ventilation der Klosets gebrängt, und zwar so, daß dieselben einen Luft­

III. Jahrg.

abzug in's Freie und einen Luftzug von oben nach unten haben follen, welcher alle auffteigenden Gafe herunterdrückt. Diese Einrichtungen find nach ärztlichen Gutachten röthig, um au verhindern, daß bei ausbrechenden Epidemien die Klosetanlagen die gefährlichften Beftherde werden. Da früher oder später bie obrigkeitliche wangsbeftimmung unausbleiblich werden dürfte, so wird jeder Bauherr gut thun, die neue An lage möglichst diesen Anforderungen entsprechend einzu itten.

Antisemitisch- reaktionärer Humbug. Stürmischer ift in den legten Monaten wohl teine Bersammlung verlaufen, als die am Dienstag Abend von dem Deutschen Jugend. bunde " im Restaurant Stein, No'enthalerstraße, veranstaltete. Diefer, Deutsche Jugendbund" ist die Schöpfung verschiedener Größen" der hiesigen Antisemiten, die fih aber wohlweislich im Dunklen balten. Man hat einft weilen Günftlinge bes , Chriftlichen Vereins junger Männer" als Avantgarde ins Feuer geschickt. Leider ist der so schöne Blan, schon vor Wochen durch eine die Gründer gewiß sehr schmerzlich berüh rende Jndistretion schonungslos enthüllt worden. Mit dem Fischen im Trüben, der Ausrede, der Deutsche Jugendbund" lei eine nichtpolitische Bereinigung, war es damit vorbei. We Griftes Kind diefer politisch tonservativ antisemitische Jüng lingsverein ist, so möchten wir die neuefte Gründung bezeich nen, gebt am besten aus einem uns zu Geficht gelommenen ,, vertraulichen" Bittular hervor. Hier einige der markantesten Stellen: Wenn nun einem Jeben, welcher mit offenem Auge und flarem Blid die politische und soziale Bewegung in Deutschland während der legten Jabre verfolat bat, fich mehr und mehr die Ueberzeugung aufgedrängt hat, daß die der föniglichen Regierung oppofitionell gegenüberstehenden Parteien eine traffe Frattionspolitil, verbunden mit einem dem deutschen Freiheitsgebanten Sohn sprechenden Terrorismus, der aus der tebe zum deutschen Baterlande entspringenden treuen Mit arbeit an einer gedeihlichen Entwicklung der inneren Ber bältniffe vorziehen, wenn man fich andererseits der traurigen Wahrnehmung nicht bat entziehen lönnen, daß sogar viele Bürger den auf den Umsturs des Bestehenden hingtelenden Be ftrebungen fördernde Unterfügung baben angebethen laffen, fo merben fich überall da, no überhaupt der Wunsch nach einer Befferung der gegenwärtigen Lage vorhanden ift, die Blide aller Vaterlands/ reunde unwillkürlich auf die reifere männliche Jugend richten müssen als denjenigen Theil des deutschen Bolles, welcher in verhältnißmäkig furger Beit berufen ift, an Der Mitarbeit einer erfprießlichen Entwidlung der inneren Berhält nife unseres theuren Vaterlandes thätbigen Antheil ju nehmen." Man tonnte bemnach auf daß erfte Auftreten des Deutschen Jugendbundes" in öffentlichen Versammlungen gespannt sein. Nun, um das Resultat des geftrigen Abends gleich vorauszu fchiden. Iläglicher lonnte die Niederlage nicht sein. Is wir gegen 9 Uhr den Saal betraten, erblickten wir teine hundert Berfonen. Junge Arbiter waren garnint vertreten. Die et schienene Gegnersbaft beftand vorwiegend aus Studenten, als deren Wortführer der Kandidat der Medizin, Herr Baginsky und stud. Nitolat auftraten. Eröffnet wurde die Beriamm lung durch einen gewiffen Dito Sommerburg, in feinen Muke ftunden Boftprattikant und Jünglingsvereinsmitglied. Er ist dic jenige Berson, welche vorläufig alles auf fich n2bmen muß­Im Uebrigen thut man bem jungen Herrchen zu viel der Ehre an, wenn alle Angriffe gegen ihn gerichtet werden. Nach diesem Jüngling" nahm Herr Boftsekretär Sydtmann das Wort. Der Herr ift Vorfisender eines fonservativen Bürgervereins und sehr, sehr ftrebsam. Was er vorbrachte, läßt fich in wenigen Worten wiedergeben. Er stellte den ,, Deutschen Jugend bund" als eine chriftlich nationale sosiale Bereinigung bin, erging fich in Schmähungen der Oppofitionsparteien und machte endlich in Judenbege. Romijch fonnte es deshalb nur wirten und machte die Zwischenrufe erklärlich, wenn Hiyot mann tros allebem erklärte, der D. J. " verfolge leine poli tischen Tendenzen. Recht bezeichnend war es auch, daß der Genannte so nebenbei den Droschtenfutschern politisches Ber fiändniß absprach. Hier erfolgte fiürmischer Widerspruch. Nun Sprach zunächst Herr stud. Ncolat, der die Bestrebungen des deutschen Jugendbundes" auf ihren wahren Werth zurüd fübrte. Aber sowohl ihm als dem cand. med. Baginsly wurde das Sprechen unendlich schwer gemacht. Fortwährende Schluß rufe, Stampfen mit den Füßen und unartikulirte Laute der Majorität folgten jedem Saße der Redner. Dazu warf der Borsigende Sommerburg fortwährend Bemerkungen ein. Herr Baginsfy übte eine vernichtende Kriti!. Wie wollen Sie fostale Tendenzen verfolgen", so rief er in die Versammlung binein, wenn fie nicht Bolitit treiben wollen. Beide sind un trennbar. Ste sprechen den Juden jedes Staatsbürgerrecht ab, greifen die Parteien und die gegnerische Breffe an; ist das Alles obne politischen Beigeschmed?" Recht charatteristisch war die Rede des antisemitischen Schriftstellers Wilberg, des felben, der im Februar b. J. öffentlich erklärte, in Diefer Jahres gett wären die Fracks und Ueberzieher der Antisemiten- ichon versest. Der Wadere trieb gestern den traffesten Raffen­Tampf; er schwelgte in Judenbese.

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Zu den tommenden Wintermoden veröffentlicht die Boff. 8tg." folgende gelungene Korrespondenz aus Paris : " Die Wintermoden sollen mehrere tiefgreifende Menderungen bringen. Die betreffenden Künstler haben es so in ihren Ber fammlungen befchloffen. Haarkunftler, Kleidermacher und But macherinnen halten im Frühjahr und Herbst ihre Versamm lungen, um eine Verständigung über die vorzunehmenden Neuerungen herbcijuführen. Die Haarfünfiler haben befchloffen, daß von nun an die baare in flachen Böpfen und gerollten Loden über den Nacken hinabgleiten sollen. Auf dem Kopfe felbft legen fich die haare flach an und laffen bloß einige Lödchen seitwärts unter dem but hervorquellen. Die Hunde ober Stirnlödchen erhalten endlich den Abschied. Die Mende rung des Haaraufputes bedingt natürlich auch die Nenderung der Hutform. Der herausfordernd hobe Bucket hat fommt in bie Rumpellammer, wie jede gefallene Größe, oder geht zu Den zurüdgebliebenen Böllern, welche mit dem Abhub ber Moben zufrieden find. Der niedrige Filsbut, das Barett, tommt oben auf. Als Bierd: behalten ausgeftopfte Thiere den Vorzug, aber da Vögel im Winter nicht luftig au flattern pflegen, fommt hauptsächlich die Rage au ben längst entbehrten Ehren. Das Schmeicheltäßchen wird daher biesen Winter seine Berechtigung haben und nicht bloß zur Bilderfprache gehören, denn natürlich werben junge und nette Räßchen auf den Häuptern unserer Schönen ihr Helm auf schlagen. Endlich, und das ist die Hauptsache, soll mit der Be feitigung des Hinterböders Ernst gemacht werden. Auch das fettlich angebrachte, Bolapit oder Sous lieutenants genannte Gebausche soll weichen. Stura, es soll einigen der längst und vielfach ausgesprochenen Wünsche der Mehrbeit Rechnung ge tragen werden, also haben die vorgedachten Künstler in ihren gefeßgebenden Versammlungen beschloffen. Die aufgezählten Menderungen waren schon seit zwei Jahren vorgeschlagen, schei terten aber an dem Widerstande einiger Mitglieder des er