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Meister zu leisten habe, nicht mehr gefallen laffen wollten, ben Gefellen anbeimgestellt, unter sich eine Form zu finden, nach welcher fte felbft das Drittel des Meifters aufbrächten. Er erklärte, daß dieses Drittel für ibn jährlich einige hundert Rart ausmache, welche das Geschäft nicht abwerfe, während Die Aufbringung dieses geringen Betrages für die Gesellen eine Rieinigleit wäre. Die Gefellen befchloffen nun unter ft. daß Jeder wöchentlich 10 Pf. für die Klosetreinigung, die der Meifler von den Lehrlingen und Arbeitsburschen bewirten Lägt, sablte und fich diese vom Meister abziehen laffe. Damit Diese Umgebung des§ 86 des Krantentaffingefeges nicht ruch bar werde, mußten auch die Gesellen, welche Mitglieder einer freien Hilfskaffe waren, fich den qu. Abzug gefallen laffen. Dies ging so fort bis zum 5. Junt c., von welcher Belt ab auf die Anzeige Tbulemanns der Meister diese Abzüge au machen unterlieg. Der Staatsanwalt beantragte 100 R., der Gerichtshof erachtete aber eine Strafe von 50 M. ev. 5 Tagen Haft für ausreichend.
+ Unter der Anklage der fahrlässigen Tödtung ftand geftein Der Rutscher Karl Gülling vor der ersten Giraflammer bieitgen Landgerichts I. Der Angellagte war in einem Bier verlag. Geschäft als Bierfahrer thätig. Er batte vor seinem Er hatte vor seinem Wagen awet feurige, junge, noch nicht eingefahrene Thiere, die fich sehr schwer in Bügel halten liegen. Eines Teges tam er im scharfen Erabe bie Dranienburgerstcase entlang und hatte bie Absicht, in die Friedrichstraße nach der Weidendammers Brüde au einzubiegen. In diesem Augenblid wurde ein Bferdebahnwagen fichtbar, der in der Richtung nach Tegel fuhr, und um einen Busammenfioß zu vermeiden, bog Satling, der vorschriftsmäßig auf der rechten Seite der Friedrichstraße fahren follie, in furgem Bogen nach links zu ein. Aber auch Der Pferdebahnfutscher bremfte und so blieb, da gleichzeitig auf der linken Seite des Fahrbammes der Friedrichstraße ein Kohlenwagen hielt, nur ein schmaler Raum, in ben ber Führer bes Bierwagens einbiegen fonnte. In diesem Raume befand sich ein alter, einundsechzigjähriger Mann, der im Begriff war, den Fahrdamm zu überichtetien. Er wurde von dem Scheerbaum des Biermagens erfaßt, um geriffen und das schwere Gefährt ging über ihn weg. Er wurde fo unglücklich verlegt, daß sein Zob binnen wenigen Stunden eintrat. Dem Kutscher, der durch seine Fahrlässigkeit das Un glüd verschuldet hatte, wurden in anbetracht feiner Jugend milbernde Umstände vom Gerichtshof augebilligt; er erbieit eine Gefängnißftrafe von 6 Monaten. Der Staatsanwalt hatte nur 4 Monate beantragt.
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Vereine und Versammlungen.
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hfs. Eine öffentliche Studateur- Versammlung tagte cm 17. b. M., Abends, in Riest's Salon, Kommandanten firaße 71/72, unter dem Vorftze des Herrn Heindorf. Nach dem der Raffirer Herr Zimmermann den Raffenbericht über den Unterstüßungsfonds erstattet und Herr Handtle die Ber liner Berufsgenossen zu zahlreicher Betheiligung an der Bei fragsspendung zum Unterstügungsfonds ermahnt batte, der vielleicht schneller, als Mander denten mag, jebem Einzelnen zum größten Nugen gereichen lann, ging der Borfisende, als Hauptreferent über diese Angelegenheit, etwas näher auf die Gründe ein, die es Jebem aur doppelten Pflicht machen, der Bereinigung der Bewerksgenoffen als Mitglied beizutreten und im Intereffe der Gesammih: it die erforderlichen einen persönlichen Dpfer einer geringen Beifteuer behuis abwehr Der von ben Unternehmern befchloffenen Angriffe zu bringen. Wie drohend die Gefahren feien, gebe aus dem von der Bereinigung der Inhaber von Stud geschäften" allerneuestens gefaßten Beschlusse hervor, wonach fünf Berufskollegen, welche wegen Lobndifferenzen und Maß regelung einzelner Kollegen in der Werkstatt von Helm, Beller mannstraße 8, die Arbeit aufgegeben haben, sowie ein mit Rüntigung von derselben Firma entlaffener Kollege nie wieder bei einem jener Bereinigung der Prinzipale angehörenden Meifter Arbeit erhalten sollen. Das sei doch eine Verrufs erklärung in befter Form. Dazu tomme noch, daß sich dieselbe zum Theil gegen Stucateurgehilfen wende, die, wie drei der betreffenden Kollegen, bereits seit 12 und 15 Jahren im Helm schen Stucateurgeschäft thätig gewesen. Charakteristisch set auch der Umstand, daß man den in Rede ftebenden fünf Kollegen, welche bel ber Bringipalvereinigung wegen der Helm'schen Angelegenheit vorstellig werden wollten, den Empfang ver weigert babe. Nachdem man fich in der Diskussion von allen Seiten über jenen Meisterbeschluß entschieden verur theilend ausgesprochen hatte, nahm die Versammlung eins fiimmig eine Resolution an, durch welche fie in Erwägung, daß die Maßnahmen der Prinzipale nicht allein ungerechtfertigt, sondern auch ungefetlich find und den reellen Bestrebungen Der Studaleurgehilfen direkt zuwiderlaufen", beschloß: 1. mit verdoppeltem Elfer an der Aufrechterhaltung des Unterstüßungsfonds festzuhalten, 2. den Maßregelungen durch die Bringipale mit allen gefeglichen Mitteln entgegen zu treten und 3. ben Brinzipalen, falls fte nicht den ungefeßlichen Beschluß sofort wieder aufheben, die gebührende Antwort zu ertheilen."- Hierauf unterzog Herr Heindorf den aur Beit giltigen Tarif einer fritischen Besprechung und gab unter allgemeiner Bu ftimmung der Ansicht Ausdruck, daß derselbe einer baltigen Revifion dringlich bedürfe und daß aur Vornahme einer folchen die Neuwahl der aus 9 Mitgliedern bestehenden Tarif tommiffion nöthig sei. Es wurden gewählt die Herren Schuchardt, Siebenbach , Jaenide, Montag, Brasch, Lange, Bimmermann, Brauer und Gotthainer. Die Kommission gebentt bie Tarif revifion so zu beschleunigen, daß der revidirte Zarif den Bringipalen noch vor Neujahr zugeftellt werden tann. Bezüg lich der Deputirten institution, zu deren Aufgabe die Gamm lung der Beiträge zum Unterstüßungsfonds gehört, wurde es als nothwendig bezeichnet, fünftig besondere Bablftellen zu ers richten, in denen die Beiträge entgegengenommen werden. Ein Antrag auf Herabfegung der monatlichen Unterstüßungsbei träge von 1 M. auf 50 Pf. wurde nach einer turgen Dis tuffton abgelehnt.
Wegen zahlreicher Schwindeleten und Diebstähle batie fich geftern ber 16jährige Lehrbursche Auguft Pflugftädt aus Bernau sor der Straflammer des Landrichts II au vers antworten. Trot seines jugendlichen Alters hat der Bursche auf der schiefen Ebene einen gewaltigen Vorsprung gewonnen; mit erstaunlicher Geschicklichkeit hat er es in verhältnismäßig furger Beit fertig gebracht, daß gegen ihn wegen Diebstahls in 4 Fällen und wegen 14 verschiedener Betrugsfälle Antlage er hoben wurde. Seinem Meister entlief er und tried fich dem nächst in den Ortschaften der Kreise Nieber Barnim und Dbers Barnim umber, feinen Unterhalt burch Lug und Trug er werbend, indem er die ihm durch Bufall bekannt gewordenen Berwandtschaftsverhältnisse von Bewohnern der genannten Ortschaften zu raffinirten Schwindeleten und Gelegenheitsdieb. tablen ausnutte. In den meisten Fällen erpreste er unter falschen Vorspiegelungen baare Darlehne; er gab vor, im Auftrage der Verwandten gelommen au sein, und nachdem er sich auf Diese Weise glatt cingeführt, trug er rührende Geschichten vor, um tie von ihm Befrogenen zur Hergabe von Darlehen au bewegen. In einem Falle hatte der Bliz bei der entfernt wohnenden Tante eingeschlagen", in anderen Fällen schilderte Pflugftädt den milbherzigen Eltern das natürlich fingirte furchtbare Brandunglüd des Sohnes u. s. w. Ueberall aber gewährte man ihm, wenn nichts anderes, so do wenig
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Ein eigenthümliches Schidsal scheinen die Versamm lungs. Ankündigungen des in Bildung begriffenen Vereins für Die Intereffen der Wohnungsvermiether zu haben. Der provi foriche Borstand bat vermuthlich an die Redaktionen anderer Blätter daffelbe lithographirte Schriftstück versendet, das wir erbalten baben und in dem ohne Angabe des Datums eine Bersammlung, die beute in der Berliner Reſource", Kom dieses Schrififtüd am Freitag voriger Woche und brachten in unserer Sonnabend- Nummer die Ankündigung. Am Sonn abend Abend war jedoch von einer Versammlung des Miether vereins in dem genannten Lokale nichts bekannt. Nun ent Degane jene njetge, aus der bervorzugeben schien, daß an bielten am vergangenen Dienstag, eine Anzahl anderer Berliner biefem Tage die Versammlung wirklich stattfinden werde. Am Dienstag Abend aber waren die Thüren der Berliner Resource" wiederum gefchloffen und von einer Bersammlung des Miethervereins wieder nichts zu entdecken. Gestern( Mitt
Rückreise. Vor drei Wochen gelang endlich die Verhaftung bes Echwindlers, und in welchem Umfange er sein Unwesen betrieben, geht allein schon aus ter Thatsache hervor, daß zum Hauptverhandlungstermin ca. 30 Belastungszeugen vor geladen waren. Die Bernehmung dieser Beugen wat jedoch nich! erforderlich, denn Pflugftädi ,, pff", d. b. er legte ein umfaffendes Gefiändniß ab; demgemäß serurtheilte der Gerichtshof ben frühreifen und hoffnungsvollen Bursden wegen vier einfacher Diebstähle und wegen 14 Betrugsfälle au einer Gesammt ftrafe von 3 Jahr und 3 Wochen Gefängniß. Mit größtem Gleichmuth nahm der Buriche die Verkündung des Utbetswoch) vertünbeten nun Blafate an den Anschlagfäulen, daß entgegen und mit derfelben Gleichgiltigkeit erklärte er fich zum fofortigen Antritt der Strafe bereit.
Eine Bitriolöse" stand am 13. D. M. vor dem Schwur gericht in Braunschweig . Die 26 Jahre alte Dienstmagb Friederile Wagner in plum bet Wolfenbüttel war von ihrem Geliebten, einem Dienstinecht Baflify, treulos verlassen worden. Das Mädchen, welches fich Mutter fühlte, versuchte auf alle Weise im Guten, den Baflsky au fich zurückzuführen, aber ver gebens. Sie wurde noch dazu von ihm geschlagen und vers böhnt. Um fich zu ächen, goß fie nun am 29 Mai v. J. ihrem treulofen Geliebten einen Zopf mit Schwefelsäure über Den Kopf. Der Unglückliche ist im Gefichte furchtbar entstellt und blind geworden. Die Angeklagte, welche nur die Abficht gehabt baben will, brem Geliebten seine Schönheit au nehmen" um thn dauernd an fich au feffeln, wurde unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren Gefängnis verurtheilt.
worden.
am Mittwoch Abend die Versammlung ftattfinden soll. Hoffentlich ist das Publikum nicht von Neuem genasführt
Die Berliner Turngenossenschaft eröffnete am Montag, den 18. Dltober, eine neue( die vierte) Männer- Abtheilung in ber Turnhalle der 142. Gemeindeschule, Demninerstraße. Die Ronftituirung erfolgt heute, Donnerstag, nach dem Turnen im Braueretausschant, Brunnenftr. 114.
Kleine Mittheilungen.
Gras, 16. Dttober.( Erdbeben.) Bestern nach Mitter nacht wurde in Stubenberg an der Feiftris ein ziemlich nacht wurde in Stubenberg an der Feiftris ein ziemlich #artes, einige Sefunden andauerndes Erdbeben, verbunden mit unterirdischem Getöse, verspütt; hiernach folgte ein Sturmwind.
London , 18. Dtober. Eine entsegliche That beging am Sonntag Abend die Frau eines Fleischers, Namens Francis Leader, in dem fleinen Drte Fulham an der Themse . Rachbem fte am Nachmittag Streit mit ihrem Manne gehabt, verltes fte am Abend mit ihren vier Knaben im Alter von 9, 7, 4 und 3 Jahren und ihrem Säugling auf dem Arm das Haus und
begab sich nach ber Themse . Unter dem Ausruf:„ Wir müssen alle fierben!" fürste fte fich dann in den Fluß, nachdem fte Den Kindern nachgerufen, ihr au folgen. Bwet der Kleinen gehorchten auch wirklich dem Befehl der Mutter und sprangen in die Flutben. Die übrigen Rinder weinten am Ufer und schrien ihren Geschwistern vergeblich zu, wieder herausjulommen, bis der ältefte Knabe seinem fiebenjährigen Bruder di: Worte Der Mutter wieder bolte und ihn mit fich in den Fluß riß. Dem letteren gelang es, daß Ufer wieder zu gewinnen, alle übrigen ertranten.
Der Friedensengel. Bor 6 Monaten beiratbete ber junge Schneidermeifter Thomas Sttinfon au London bie 16jährige Augufta Tremer, ein hübsches Mädchen, das ihm auch eine attige Belojumme aubrachte. Nach Aussage von Nachbarn leblen die beider in allerglüdlichster Ehe. To: zwet Monaten starb der Bater Kitinsons, der Sohn fuhr zum et gräbniffe und brachte feine Mutter mit nach Hause, die von nun an bei dem Ehepaare leben sollte. Von da ab cab es den ganzen Tag Bank und Streit. Die alte Frau forderte ihren Soba fogar auf, er möge fich betrinken, bamit er ben Muth gewinne, gegen fein Weib ordentlich aufzutreten". Schließlich flüchtete die junge Frau und nahm Dienfte als Bonne unter fingirtem Namen. Ihr Gatte fam the jebot auf die Spur und wollte fie zwingen, au tbm auridsutehren. Bei der in ber vergangenen Woche flattgehabten Verhandlung fagt Augufta Allinson unter Schluchzen, fe habe ibren Mann gerig gärtlich geliebt, allein nach der erfahrenen Behandlung bleße e, fte zum Selbstmorde treiben, wenn man fte nötbige, au ihm zurüd zugeben. Er habe mit seiner Mutter bei Tische gefeffen, ihr feste man ein paar Biffen in einem Wintel vor, und fte lönne bas nicht eriragen. Die Echwiegermutter, die als Beugin ver nommen wird, betheuert, fie babe in der jungen The Mets die Rolle eines Friedensengels gespielt und ernte nun Unbant. Mr. Attinson, der heute sehr fleinlaut ift, fagt: Nein, Mutter, für den sieben haben Sie grabe nicht gesorgt." Staum waren diese Worte seinem Munde en flohen, als er von der alten Frau swet schallende Dbrfeigen erhielt, die ihn förm lich zurüdtaumeln machten. Der Gerichtsbiener reißt die Frau weg und der Nichter sagt: Sb tann es mit meinem Gemiffen nicht vereinbaren, Ihnen Sbre Frau zurüdzugeben, wenn Sie fich nicht vorher auf Ehrenwort v: ipflichten, Ihre Mutter aus bem Hause zu entfernen." Attinson reicht seiner Gattin bie Hand, die beiden entfernen fich anscheinend im besten Einver Bändnisse, die Echwiegermutter aber schleudert dem Richter so beftige Beichimpfungen entgegen, daß thr derfelbe acht Tage Arrest diltirt.
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St. Louis , 7. Ditober. Der geßtern durch eine ReffelExplofton verunglüdie Dampfer Mascotte" batte an Bord: 19 Baffagiere, 24 Rabinen Angestellte und 26 Dedarbeiter. trunten; die Leichen von drei derselben find aufgeflicht wor Von den 19 Paffagieren wurden nur 8 gerettet, 11 find ers Den, von den 24 Rabinen- Angestellten find 19 gerettet, 5 ums Leben gekommen; von den 26 Dedarbeitern find 10 unverlegt geblieben, 11 lebensgefährlich verbrannt, 5 ertrunten. Ganzen find also 31 Berfonen verunglückt.
Im
1000 Stüd Vich find ertrunten und die Ernte ist zerstört, Der Sturm war auch in Jllinois und Indiana äußerst heftig obwohl er weniger zerstörend wirkte. In dem Drte Johnsons Bayon, Louisiana , ertranten 7 Familien.
New York , 14. Dltober. Eine Depesche aus Drange Texas , meloet, daß am Dienstag Abend eine Stadt am Sas bine Baß durch das Mustreten des Flusses Sabine vollständig zerstört wurde. Es aingen dabei 65 Menschenleben verloren. Ein Gasthaus mit 20 Bewohnern wurde von den Gewässern fortgeriffen und in die Bai geschwemmt, wobei sämmtliche 20 Bersonen ertranten.
Vermischtes.
Bom Journalihenberuf, Als vor einiger Zeit in Glogau der einem plöglichen Tobe erlegene Rebatteur Michaelis beerbigt wurde, gedachte der Geistliche bei der Trauerfeierlich lett auch des Journalistenberufes und sprach ungefähr folgendes: ,, Es ist ein barter und mübieliger Beruf, dem dieser Mann, ben wir jest aur ewigen Stube beftatten, mit Treue und hingebung faft bis zu seiner legten Stunde fich gewidmet hat. Wenn uns an jedem Tage um einen geringen Preis das Blatt ins Haus gebracht wird, in welchem wir die Nachrichten von nah und fern wohlgeordnet zusammengeftellt finden, wenn wir, wie es bel Vielen geschieht, es gespannt erwarten und mit Haft das nach greifen, dann denten wir bei dem Vergnügen, welches uns Die Lektüre bereitet, nur selten an die Mabsal der Herstellung, und noch weniger empfinden wir das Gefühl des Dantes für Die Diänner, Die in anfirengender, die Nerven erregender Ar beit all den Stoff zusammentragen und in fliegender Eile fichten und ordnen. Wie viel Klugheit, wie viel Ausdauer und Emfigleit gehört nicht dazu, um bier und dort Neues zu erfahren, wie an ftellig, gesellig, wie vorsichtig und besonnen muß Der nicht sein, der einen verschlossenen Menschen dazu bringen will, den Mund zu öffnen und ihm Interessantes mitzutheilen; wie viel Geift und Laune braucht man nur, um den einfachen Stoff zu würzen und ihn bem Geschmack des Lesers angenehm zu machen; und da gilt es, so viele Klippen zu vermeiden! Die Hüter des Gefeßes lugen mit scharfem Auge, ob nicht irgend eine Notis das Maß des Erlaubten überschreitet, oder fie gehen ben Spuren nach, auf welchem Wege diese Nachricht in die Spalten des littes gedrungen ist, und vollends wenn irgend einer aus der Maffe durch eine Meldung verlegt ist oder fich verlegt glaubt, wenn in der Haft der Ge schäfte eine Redewendung zu scharf geworden ist, oder eine Thatsache wirtlich entstellt oder gar falich ist, wie Biele wegen da die Bähne, um an dem Rufe des Mannes zu nagen, bem fte boch noch so viele angenehme Stunden au verdanten haben! Die Breffe ist, wie man sagt, die fechfte Großmacht, aber ihre Vertreter, so sehr fte auch ta3 öffentliche Urtheil be ftimmen, haben mit dem öffentlichen Vorurtheil schwer au tampfen und entgehen zudem auch bei dem redlichsten Willen, Recht und Geses in Ebren zu halten, nicht der Gefabr, bas Maß zu überschreiten und harte, bitter empfundene Strafen an ibrem Gute oder gar an ihrer Freiheit zu erdulden."
Eine Schubtarren- Geschichte, die eigentlich werth ist, in ben fliegenden Blättern" illuftritt zu werden, passtrte Dieser Tage in Mannheim . Der Magazinier eines bortigen Geschäfts vermiste seinen Handlarren und zeigte er den Bers luft der Polizei an. Beim Rapport wurde die Gesammtschuß mannschaft biervon in Kenntniß gefeßt und das genaue Sige nalement dieses Karrens beigefügt, was um so leichter war, als der Name der Firma auf demselben verzeichnet war. Einige Beit darauf fand der Magazinier sein vermistes Fuhrwert in einer entlegenen Straße wieder und froh darüber, wollte er ihn eiligt heimführen. Er tam jedoch ni at sehr weit. Ein Schut mann begegnete ihm und erklärte den Führer des Karrens für verhaftet. Auf der Polizeiftation wies er fib jedoch als quaft Eigenthümer des Fuhrwerts aus. Der Wachhabende traute jedoch der Sache immer noch nicht ganz und schickte einen be waffneten Begleiter mit nach dem betreffenden Geschäft und holte hier den Beweis der Richtigkeit der Aussagen des Mas gasiniers. Nun glaubte man die Geschichte in Ordnung und Der Magazinier machte fich mit seinem Gefährt auf aur Bahn, um eine Waare abzuholen. Er tam jedoch nicht weit, denn ein anderer Schußmann hielt ihn zum zweiten Male an unb brachte ihn, tros Proteft und Beibeuerung, aum zweiten Male rach der Wachtftube, wo er nun alsbald wieder entlassen wurde. Bum zweiten Male wurde ber Weg zur Bahn angetreten und zum dritten Male wurde der Lenter des Fuhrwerts von einem Schußmann angehalten. Nun wurde es dem Schwergeprüften denn doch zu bunt. Jm Galopp eilte er mit seinem Karren beimwärts, gefolgt von dem inquirirenden Schußmann, der nun um so eher glaubte, den Dieb erwischt zu haben. Unter wegs gefellten fich noch zwei Schuyleute binzu und beibeiligten fich an der Verfolgung bis ins Geschäftshaus, wo alle vier Bersonen athemlos anfamen. Die Auftiärung rief allgemeine Seiterleit hervor; aber der Magazinier fuhr nicht eher wieder aur Babn, bis er fich überzeugt hatte, daß die Schußmannschaft beim nächsten Rapport anders inftruirt worden war.
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Von einem seltsamen Briefmarkenhandel erzählt die Wiener Breff". Die Inhaber der Wiener Tabalj Trafilen genießen bei der Boft eine mehrprozentige Breisermäßigung, wenn fie Briefmarlen im Wertbe von hundert Gulden an taufen. Ein biefiger Tabal- Trafilant machte nun von diesem Benefizium in den legten Monaten den umfaffendsten Ge brauch. Jeden zweiten Tag erschien im Auftrage des Mannes im Briefmarkenverlage der Boft ein Senbbote, welcher Briefmarken im Werthe von hundert Gulden verlangte und nach geleisteter Bezahlung und erfolgtem Abschlag Des von der Poft vergüteten Prozentsages thatsäch lich auch erhielt. Der auffallend aroße Marlenverbrauch erregte endlich die Aufmerksamkeit des Bofibeamten. Da taum anzunehmen war, daß der Mann die Briefmarken zur Tapes
strung feiner Wohnung verwende, so beschäftigte man fich auf
der Boft ganz ernsthaft mit der Lösung der immer räthselhafter werdenden Frage. Mittlerweile verdoppelte der Trafilant feine Anstrengungen und bejog häufig zwei und dreimal täglich Briefmarken im Werthe von je hundert Gulben. Da der Mann im Berlaufe von wenigen Monaten von der Boft Briefmarken im Werthe von mehr als 20 000 Gulden bezogen hatte, begann die Sache den Boftbeamten geradezu unheimlich zu werden. Die eingebenbften Nachforschungen ergaben nach einiger Belt ein intereffantes Resultat. Der Trafilant batte jede von der Boft bezogene Briefmarkenpattie von bunbert in je zehn Theile getbeilt und an zehn Stellen der Poffparkaffe eingelegt.( Die Boftiparlaffen nehmen aud Briefmarleneinlagen bis zur Höje von zehn Gulden.) Am nächsten Tage fündigte der Trafilant ben Boftipartaffen die eingelegten Beträge und erhielt das bare Geld. Mit diesem Gelde faufte er flugs neue Briefs marlen, strich die Ermäßigung ein und legte die Briefmarken abermals in die Bost parlaffen, um fie am nächsten Tage zu tündigen und von dem empfangenen Gelde neue Briefmarken anzuschaffen. Auf diese Weise zog der Trafilant die Boft förm lich zu seiner Rundschaft heran und lieferte ihr im Wege der Poftipartafen Briefmarken zum vollen Wertbe, welche er von einem anderen Theile desselben Inftituts billiger bejog. Aus diefer Manipulation ergab fich ein Gewinn" von mehr als 1000 Gulden, welche die Poft dafür zu zahlen hatte, daß ihr der seltsame Geschäftsmann Schreibereien und Mühen aller Art beretiete. Um diesem an der Hand des Gesezes nicht abe austellenden Unfug ein Ende zu machen, lies die Boft ihren gebeimen Martenlieferanten benachrichtigen, daß ihm die Kons jeffton zum Verkauf der Marten entzogen werden würde, falls er nicht seine Verläufe einftelle.
New- Yort, 15. Dttober. Nach den neuesten Nachrichten über den Dilan, welcher am Dienflag über Zeras und Louisiang dahinbraufte, find von den 101 Vermisten im Sabine Bag 90 ertrunten und zwar 35 Weiße und 55 Farbige. Die Ueberlebenden find frant und erschöpft von dem außgeftandenen Hunger. Die Stadt batte 150 Häuser, von denen jest nur no wet stehen. Frauen und Kinder fab man vor den Augen ber Gatten und Väter von den Flutben fortgeriffen und er tinten. Das überschwemmte Gebiet ist größer, als man zuerst glaubte. Der Golf scheint fich über das Land in einer einzigen großen Woge ergoffen zu haben. Die Wellen prallten gegen ben 50 Fuß boben Leuchtihurm in der Bat. Von allen Seiten tommt den Nothleidenden jest Hilfe. Faft die ganze Rüfte des Kreises Cameron in Louisiana ift überschwemmt worden.