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Nr. 250.
Dienstag, den 26. Oktober 1886.
11. Jahrg
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
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Das Berliner Volksblatt" erfcheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin fret ain's baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Poftabonnement Dart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit der illuftrirten Beilage 10 Bf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1886 unter Nr. 769.)
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Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition: Zimmerftraße 44.
Die tägliche Arbeitszeit.
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unterstützt. Hat doch einmal ber bekannte Rönig Stumm" behauptet, feine in der Weißblechfabrikation beschäftigten Arbeiterinnen feien start wie die Dragoner"; fie litten von ihrer schweren Arbeit gar keinen Schaden.
In den letten Berichten der Fabriken. Inspet. toren, auf die wir noch mehrfach zurücklommen wer ben, ba fie diesmal bebeutenb intereffanter find, als in verschiedenen früheren Jahrgängen finden sich viele An gaben über die tägliche Arbeitszeit und deren Einwirkungen auf die Gefundheit der Arbeiter. Aus Hessen Nassau liegen u. A. zwei ärztliche Gutachten vor, welche beide betonen, daß eine lange Arbeitszeit einen nach theiligen Einfluß auf die Gesundheit der Arbeiter ausübe. Der eine Arzt behauptet, er habe von einer täglich a woö I f- fündigen Arbeitszeit keinen nachtheiligen Einfluß be merken tönnen; ber andere geht noch weiter und sagt, daß eine täglich etlf- und mehrstündige Arbeit auch in einem fo schweren Geschäft wie bas ber Nagelschmtebe zeit gestatten? so ohne Gefahr für die Gesundheit ertragen werde.
Diese Herren nehmen es etwas leicht mit der Gefundheit der Arbeiter und namentlich ber zweite Arzt würbe mit seinen bestimmten Behauptungen etwas vorsich tiger fein, wenn er felbft täglich zwölf Stunden Nägel zu schmieben hätte mit vielleicht einem Lohn von 12 bis 13 Mart in der Woche. Und dies zweite Gutachten flammt auch noch aus dem Taunus, wo die Verhältnisse der Mr. beiter bekanntlich sehr brüdende find und unseres Wissens oft Epidemien Ploß greifen, woran die zu schlechte Ernäh rung der Bevölkerung im Verhältniß zu ben Anstrengungen ihrer Berufsarbeit die Schuld trägt.
Wenn der Arbeiter zwölf Stunden schwere Arbeit ver richtet hat, so muß man acht Stunden für den Schlaf rechnen. Dann bleiben ihm für Effen, für den oft weiten Garg von seiner Wohnung nach der Fabrik und wieber zurüd, für ben Berlehr mit seiner Familie und für alle fonftigen Obliegenheiten im Ganzen täglich vier Stunden, die noch bazu in kleine Abschnitte ertheilt find, so daß die freie" Seit nicht recht ausgenußt werben fann. Die Aerzte halten meistens Bewegung für die Gesundheit bes Menschen an jedem Tag erforderlich; die Gesundheit des Menschen an jedem Tag erforderlich; wann foll fie fich ein Arbeiter mit zwölfftündiger Arbeits
Aber es ist ja nicht einmal die Gesundheitsfrage allein, welche die Forderung nach Abkürzung der Arbeitszeit ver anlagt hat. Es muß auch die tonomische Seite in Betracht gezogen werben. Eine weitgehende Ausaugung ber Arbeitstraft Einzelner macht Hände" überflüffig und schafft Arbeitslosigkeit, geftattet auch eine Herabbrudung des Lohnes. Dagegen haben ärztliche Gutachten feine Bebeutung und die Nagelschmiede im Taunus, über diese Seite der Sache be fragt, würden ihren Herrn Doktor sehr wohl belehren tönnen.
Es tommt immer in Betracht, welcher Qualität bie Arme beit ist, und es giebt Branchen, in benen eine lange Ar beitszeit gar nicht möglich ist, weil die Arbeit dem Körper zu große Strapazen auferlegt. Aber die Industrie geht ge wöhnlich bis an die äußerste Grenze und man weiß, wie harinädig große Unternehmer fich um Biertelstunden, ja fünf Minuten mehr oder weniger fireiten.
Aber die Bestrebungen für Verkürzung der täglichen Arbeitszeit gehen ja bahta, den Arbeitern überhaupt br frete 3eit zu verfchaffen. Einmal zu genügender Erholung, dann aber auch, um ihnen Gelegenheit zu geben, fish Wissen anzueignen und sich an den öffentlichen An gelegenheiten zu betheiligen. Man preift unsere reiche Literatur und ihre fiets fich mehrenden Schöpfungen mit vollem Recht; aber alle diese Dinge haben nur den halben Werth, so lange fie der Maffe des Bolles verfchloffen bleiben und nur eine bevorzugte Minderheit sich mit der
Aber die Philifter, die sich der unbequemen Arbeit des Nachdenkens nicht gern befleißigen, werben nun die Gutfelben befassen kann. Man errichtet Bolts. achten ber beiben naffauischen Aerate triumphirend empor halten und ausrufen: Nun fieht man's ja, wie bie Dar fellungen von den schlechten Einflüssen der langen Arbeitsgeit übertrieben worden find!
Gemach, ihr Herren! Wenn man sich die Sache näher anfteht, tommt man auf ganz andere Gedanken, als die beiben Merate. Ob freilich die Vorurtheile eingefleischter Philifter zu beseitigen sind, ist sehr fraglich. Aber es giebt
auch noch andere Leute.
Manche Merate find mit ihren Urtheilen oft sehr vor fhnell und oberflächlich. Wenn die Arbeiter nicht gleich umfalen, so glaubt man, ihre Gesundheit litte feinen Schas ben. Darin werden die Nergie von manchen Industriellen
Radbrud verboten.]
Feuilleton.
Im Hause des Verderbens.
Rriminalroman.
bibliotheken und die Arbeiter haben nicht einmal Beit, biefelben an den Wochentagen, wenn fie offen stad, au besuchen. Und doch müssen sich bie jenigen, welche die Einführung einer allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit fordern, to oft als Rulturfeinbe" von jenen Industriellen bezeichnen faffen, welche eine lange Arbeitszeit, eine der am meisten fulturfeinblichen Einrichtungen, eingeführt haben.
Welcher Fortschritt wäre bas, wenn ein ganzes Volk fich die geiftigen Schäße unserer Literatur aneignen fönnte! Welch eine Menge von Mißständen würde ganz selbst ver schwinden.
Gebt den Arbeitern 3eit zur Bildung und Erholung Aeußersten nicht so leicht entschließen. Darum tam er in feiner Verzweiflung zu mir und beschwor mich, etwas für [ 9 ihn zu thun. Er hatte ein Recht, fich auf meine Pflicht ber Dankbarkeit au berufen, und selba, wenn mein Mitleid mit seinem Schidjal ein geringeres gewesen wäre, hätte ich Alles, was in meinen Riäften stand, aufbieten müffen, ihm zu helfen. Auch schien bas Opfer, bas er forderte, tein fehr bedeutendes zu sein. Er wußte, daß mir der Gelbver leiher auftandslos einen mehrmonatlichen Kredit bewilligen würbe, und innerhalb dieser längeren Frist mußte es ihm bei seinen großen Hilfsquellen und guten Berbindungen ein Leichtes sein, die Summe aufzutreiben und mich vor allen unangenehmen Folgen meines Freundschaftsbienstes schützen. Ein Verbrechen wäre es unter diesen Umständen gewesen, au zögern; uub fo tam es, daß ich mit Mayer Nathanson in Berbindung gerieth, baß ich seine Wechsel unterschrieb, und bas to jest, allem afchein nach, Aur unterschrieb, und daß to jest, allem Anschein nach, aur Usfache einer ebenso tölpelhaften als überflüssigen Belästi aung meines Dafels burch diesen Bucherer geworden bin. Nachdem Du jest den Zusammenhang kennst, barf ich wohl auf eine etwas nachfichtigere Beurtheilung hoffen, und Dein väterliches Wohlwollen wieber, wie in alten Tagen, für ben legten Sprößling unserer alten Familie in Anspruch nehmen."
Bon Reinhold Ortmann. Nicht so, bester Onkel!- Hören Sie mich nur noch einen Augenblid an," bat Curt in einem Zone, der feine wachsende Angst immer beutlicher burchschimmern ließ. Sie müffen die Gründe tennen, bie mich zum Eingehen dieser Schuld veranlaßten, ehe Sie mich verurtheilen; denn Sie find im Begriff, mir ein schweres Unrecht zuzufügen. Nicht für mich war dieses Gelb bestimmt, nicht um meinetwillen habe ich mich in eine Berbindlichkeit gestürzt, die mir als. bann ficher hätte verhängnißvoll werden müssen, weil ich ja aus eigenen Mitteln eine folche Summe niemals bezahlen tönnte. Rein, es war eine Schulb der Dankbarkeit, die ich bamit abtrug; ein Opfer der Freundschaft, daß ich noth. wenbig bringen mußte, wenn ich mir nicht felbst verächtlich werden follte! Mein befter Jugendfreund, ein junger Offizier aus einer der ältesten Familien, ber mir bereits viele und wichtige Dienste erwiesen hatte, gerieth durch die Ereignisse einer unglüdlichen Nacht in harte Bebrängniß. Er hatte fich im Rausch in ein tolltühnes Spiel eingelaffen und fünf undzwanzigtausend Thaler auf Ehrenwort verloren. Ronnie er bie Summe binnen sechsandbreißig Stunden nicht bezahlen, fo war er ein verlorener Mann. Er hätte den Dienst quittiren müssen, und weffen er sich in diesem Fall von seinem Bater, einem Mann mit trengen Lebensanfichten, zu versehen hatte, bas wußte er nur zu wohl. Für ben Augenblid aber waren alle seine Hilfsmittel erschöpft. Der Gelbverleiher, an ben er fich wandte, verweigerte ihm trok seines glanzenden Namens den Krebit, ober er verlangte wenigstens bte Mitunterschrift eines anderen Familienangehörigen, bie natürlich nicht zu beschaffen war. So blieb meinem armen Freunde keine andere Wahl, als der Tob burch eigene Hanb. Aber ein junger Mann voll Frische und Gesundheit und mit den glänzendsten Lebensaussichten kann sich zu diesem
Ohne den haftig Sprechenden ein einziges Mal zu unterbrechen, hatte der alte Baron feiner Erzählung zu gehört. Sein Geficht war jest so weit in ben Lehnstuhl zurückgelegt und so tief beschattet, daß Curt trop feiner Anstrengung nicht beobachten konnte, welchen Einbrud feine wohl vorbereiteten und berechneten Worte gemacht hatten. Als er geenbet, entstand eine furze Pause, während deren der junge Mann bas Klopfen feines eigenen Bergens hören konnte. Dann sagte der Alte langfam in seinem gewöhnlichen Zone:
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Unb ber Name dieses Offiziers 8" Aber weiter, als Berzeihung, theuerfter Ontel! Aber weiter, als es bereits geschehen ist, darf ich meine Indiskretion nicht wohl treiben. Mich band mein Ehrenwort, Still schweigen über die Angelegenheit zu beobachten, und nur die augenscheinlich drohende Gefahr, Deine Achtung
zu
und es wird die großartigsten und erfreulichsten Resultate haben.
Die beiben naffauischen Doktoren aber werben fich hoffentlich nicht einbilden, mit ihren Gutachten" die Be beutung der auf staatliche Beschränkung der Arbeitszeit ge richteten Bestrebungen abgefchwächt zu haben. Da wären fie entschieden auf dem Holzwege.
Politische Uebersicht.
Zu den Chemniß Freiberger Sozialistenprozessen. Wie die Hamb. Baatg." pernimmt, baben die Bertheidiger Sostaliften prosessen zu Chemnitz und Freiberg, die Herren Der Angerlagten Auer, Bebel und Genoffen in den großen Rechtsanwälte Fry'a in Leipzig und Mundel in Berlin, nicht nur auf jede Entschädigung, sondern auch auf Erfass ihrer baaren Auslagen versichtet. Diese bandlungsweise verbient um so g ößere nerfennung, da die Verhandlungen in Chemniz und Freiberg bekanntlich je drei Tage in Anspruch nabmen und awet Mal vor dem Reichsgericht zu plädiren war, die baaren Auslagen der Herren alio sehr erhebliche gewesen find. Vor dem Reichsgericht hatte an Stelle des Herrn D. Freitag, deffen Bruder Herr Bernh. Freytag, neben Herrn Mundel die Vertheidigung übernommen. Der lettere schreibt an einen der Berurtheilten: Der Ausgang der Berhandlung vor dem Reidsgericht wird weber Sie, noch mich, noch fonft Jemand überrascht haben. Gleichwohl war es m. E. nöthig, das höchste Gericht zum Spruch au bringen. Nicht jest, aber vielleicht später tann der Spruch noch gute Folgen haben. J bedauere lebhaft, daß Sie und Ihre Herren Mitangeklagten inzwischen die schlimmen Seiten tragen müffen. Vielleicht Iommt auch mancher Rebrheitsbeschluß im Ste ich stage au Stande, der ohne dieses Urtheil nicht zu Stande gelommen wäre...
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Anch Herrn Dechelhäuser find die Anarchisten lieber als die Sozialdemokraten. Er freibt nämlich in seiner„ Ar beiterfrage":" Wenn die Sozialdemokraten behaupten, dieses Gefet( das Ausnahmegefep) hätte nur die Anarchie groß gezogen, fo lönnte ea fraglich fein, ob eine folche Schelbung im Echoße jener Bartel bellagenswerth erscheint, indem ein ftatler Staat ficherlich leichter mit den offenen Anarchisten, den Berbrechern, fertig werden tann, als mit den Demagogen bes Wortes und der Feder."
Ueber den Nationalliberalismus urtheilt die ,, Ration" bes Dr. Bartb: Die Nationalliberalen find in den legten acht Tagen so schlecht von den Difistöjen behandelt worden, baß man aus dieser Behandlung nur das eine schließen tann: bie Regierung ist der Ueberzeugung, daß die nationalliberale Bartet irgend welche Oppofition au machen nicht mehr im Stande ift. Die Nationalliberalen find auf die Regierung unter allen Umständen angewiesen und daher tann fich bie Regierung alles geftatten. Bei ihrem Gleiten nach rechts ist bie nationalliberale Partei jest offenlundig bis zu jener ab schüffigen Linie gelangt, wo es ein Anbalten nicht mehr giebt;
und Deine Liebe zu verlieren, fonnte mich bestimmen, Dir so viel zu verrathen. Ich fürchte faft, in der Verlegung meiner Freundespflichten damit schon zu weit gegangen zu fein!" Wieber folgte ein kurzes Schweigen, das Curt eine Ewigkeit zu währen schien. Dann richtete fich der alte Baron plöglich auf und in den harten und finsteren 3ügen seines Gefichts konnte der Neffe sein Urtheil lejen.
Du hast mir da eine lange und sehr rührende Ge fchichte erzählt," sagte er, viel zu lang und viel zu rührend, als daß fie ganz ohne Vorbereitung über Deine Lippen ge tommen sein sollte. Ich hatte Dein Vertrauen nicht ver
langt, aber da Du mir es nun einmal freiwillig angeboten haft, so will ich auch das Meinige thun und Dir den Schluß Deines Freundschaftsmärchens genau so erzählen, wie er fich in Deiner Phantasie gestaltet haben mag. Es ist Deinem Freund, deffen Namen Du so ireu verschweigst, natürlich ein Leichtes, bie kleine Summe aufzutreiben, Du selbst brauchst Dir um bie Herbeischaffung derfelben nicht die aeringste Sorge zu machen. Würdest Du ja auch, wie Du felbft fagft, zur Bezahlung aus eigenen Mittela völlig außer Stanbe fein, und verläsfest Dich darum ganz auf die Treue bes unbekannten Freundes aus der alten Familie.
Nun fügt es aber ein unglüdlicher Zufall, daß dieser einige Tage vor dem Fälligkeistermin der Wechsel irbt ober fich entleibt, ober auch die Schulb ableugnet, über bie Du Dir natürlich in Deinem unbegrenzten Vertrauen nicht einmal die Empfangsbescheinigung haft geben lassen, ober baß fonft etwas ungeheuerliches, unberechenbares eintritt! Du geräths in eine furchtbare Bebrängniß und würdest verloren fein, wenn nicht ber gute alte Dakel, dem Du ganz zufällig gerade um diese Beis nach langer Trennung einen rein freundschaftlichen Besuch gemacht haft, gerührt von dem aufopfernden Ebelmuth feines Neffen, Alles bezahlte! So ungefähr follie doch das Eade Deiner Ge schichte befchaffen sein, nicht wahr?"
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Wie in einem Wirbel brehte fich das alte Theezimmer mit seinen Möbeln, Lichtern und Perfonen vor Curt's Augen. Er umflammerte trampfhaft die Rucklehre des vor ihm fehenden Sessels und rang nach Foffung und Athem für