Boden Impfungen. Jest erfahren wir, daß bie Töniglich Sanitätstommiffton eine flarere Faffung der Instruktion an geordnet hat.

In den öffentlichen Schlachthäusern des städtischen Bentral Schlachthofes find im Bierteljahr Juli- September d. J. gefchlachtet worden 180 329 Thiere( gegen 160 081 in bem felben Beitraum des Jahres 1885). Von den geschlachteten Thieren find 682 aurudgerteien und beanstandet worder, barunter 38 Schweine wegen Tichinen, 255 wegen innen ic An einzelnen Theilen und Organen wurden zurückgewiesen unb bear ftarbet: Von Rindern 6618, von Kälbern 8, von Schafen 3027, von Schweinen 3791. Busammen 13 444 Theile und Digane.

-

Lokales.

Zu unserem fürzlichen Artikel über das Gemeinde schulwesen, den wir nach der Volls. 8tg." reprobug'rten, erhält das genannte Blatt aus Lebrerkreisen folgende Buschrift: Die von ihnen angeführten Thatsachen beruben ja leider auf Wahrheit. Bei der thatsächlichen Ueberfüllung der Schulen läßt es fich jedoch bei dem besten Willen nicht vermeiden, daß Rinder umgeschult werden, welche in weiter Entfernung von ber ihnen zugewiesenen Schule wohnen. Die Scullommissions Dorft her überweisen die betreffenden Kinder bei der Einschulung derjenigen Schule, zu welcher fte gehören. Nach der Einschulung findet eine Konferens der Reltoren und Schulfommiffionsoor fteber unter Aufsicht des Schulinspektors des betreffenden Schultreises ftatt, in welcher eine Ausgleichung resp. Um­Schulung von denjenigen Schulen stattfindet, wo Ueberfügung eingetreten ist. Bei dieser Umschulung werden ja möglichst die entfernter wohnenden Kinder berüdfichtigt, daß dabei Kinder umgeschult werden, welche einen weiten Weg bis zur Schule aunüdjulegen haben, ift dem Uebelftande beigumeffen, daß wir noch zu wenig Schulen haben. Es giebt daher nur ein Mittel, bie erwähnten Klagen zu beseitigen, das ist: mehr Schulen er richten!"

Einreißen ist leichter als aufbauen- man hat das bisher für eine unbeftreitbare Wahrheit erachtet, aber auch fte hält vor den Thatsachen nicht mehr Stand. In Berlin wenig tens ift das Aufbauen häufig viel leichter als das Einreißen. Im Beitraum von sechs Wochen fieht man oft ein Haus vom Fun bament bis unter das Dach in die Höhe schleßen, unendlich mühselig dagegen geftalten fich die Abbruchsarbeiten da, wo vor Jahrhunderten Berlin fich seine Heimstätten schuf. Diese Abbruch arbeiten gestatten uns nicht bloß einen Einblick in die Lebensgewohnheiten unserer Altoordern und fördern nicht allein werthvolle Beiträge für das Verständniß der Jugendzeit der Milltonen ftatt; da, wo fte umfangreich vor sich geben und ganze Straßengevierte fortraftcen, legen fie auch ein Gild Leben blos, das man überall, nur nicht in Berlin hätte ver mutben sollen. So war es, als dort, wo fich jetzt die Ratser Bilbelmaraße erhebt, Bresche gelegt ward. Wer hätte, wenn er die Neue Friedrichstraße durchwanderte, auch nur abnen lönnen, welche Baradenstadt mit Gäßben und höhlenartigen Durchgängen, mit dunklen und schmugftarrenden Gängen, einstürzenden Treppen fich unmittelbar dahinter erhalten hatte, nur ein blondes Gbetto statt des schwarzgelodien, das früher bort hinflechte, ein freiwilliges ftatt eines erzwungenen, fonft viel abstoßender und anwidernder. Als die breite Bahn fiel, bie fich davor gelegt hatte und der Borbang gewiffermaßen aufgezogen ward, war selbst für die Nachbarn die Ueber rafchung eine große. So entseglich, wie file fich im hellen Son nenschein nun gaben, hatte man fich die Schlupfwinkel des Berliner Gefindels doch nichi gedacht. Ein ganz anderes Bild präsentirt fich dort, wo der Mühlendamm fällt. In der Kaiser Wilhelmstraße ichreitet man auf dem Boden der ersten und innersten Ringmauer des befestigten Berlins . Der Ris in den Mühlen bamm zaubert Das alte Fischerdorf berauf. Wunderlich nimmt fich dies Stud Rleinleben hart an der Schwelle des Welt getriebes aus. Wie ringsum abgeschlossene Inseln haben fich Diese Straßengruppen erhalten. Nu: feiten und mäßig ist im Laufe der Jahre hier dem großen Buge der Stadt gefolgt worben. Klein die Häuser und niedrig. Auf dem Wasser Räbne, Fischlaften, Nge und Angelgeräthe. Inmitten der leinbürgerlichen Bevölterung baben fich die alten Berliner Geschlechter erhalten, die vor vielen hunderten von Jahren bier schon etwas gaiten. Wenn die verblichenen Bergamentblätter ber Fischerinnung von einem Obermeister Raumann erzählen, der im 15. Jahrhundert diesem ältesten Gewerbe lt- Göns aur Ehre gereichte, noch heutzutage liefert dieselbe Famille die Dbermeister und die Urentel figen noch an der Fischerbrüde. Geht man mehr nach Dften zu und nimmt seinen Standpunkt auf der Waisenbrüde, so ist man wie mit einem Schlage aus Der deutschen Industriestadt in eine bolländische Hafenstadt Dersegt. Malertsch, daß es dem Künstler als Vorwurf dienen tönnte, baut fich im Hintergrunde, rings vom Fluffe umspült, Die Halbinsel auf, die jest eben von der andern Seite vorüber gebend freigelegt wird. Die verspottete Spree ift bier breit und ansehnlich, che fie fich in mehrere Arme theilt und es fich gefallen laffen muß, eingezwingt au werben. So weit das uge reicht, hat jedes baus Wafferfront. Deshalb find die Grundflüde auch schmal, möglichst viele Befizer wollten des Benefiziums theilhaftia werden. Ueberall ragen die Maften empor, lebhaftes Treiben berrscht auf dem Waffer und wenn Abends die Lichter auf den Straßen und

er den Bapst durch eine Ennode der deutschen Bischöfe batte abfegen laffen. In den Kämpfen der sächsischen Herzöge unter Der Führung Otto von Nordheim's gegen den Kaiser, der, um Sachsen in Baum au balten, auf allen Höhen des Harzes Swingburgen erbaut batte, war Gregor auf Seite der fächsischen Großen getreten und daher flammte jene müthenbe Feindschaft amischen Bapft und Raiser, die, mit wechselndem Erfolge geführt, erft mit dem Tode Gregors endete.

Diefer Rampf zwischen den sächsischen Herzögen und bem Raiser, die Stellung des Papstes hierzu und fein Gebot des Bölibats bilden den hiftorischen Untergrund des Wildenbruch schen Schauspiels, das in vier Alten aufgebaut ift. Die Haupt person, auf die alles Intereffe gelenkt wird, ist Wimar Knecht,

in den Häusern fich in dem Fluffe widerspiegeln und die Entfernungen noch viel größer erscheinen, dann ist es ein Leichtes, fich weit vom märkischen Sande fortzuträumen is das Land der Mynbeers.- Noch andere feffelnde Bunite bat die Großstadt aufzuweisen. Ein Knotenpuntt des Berleh.s, wie ibn Berlin zum zweiten Male nicht aufzuweisen bat, ist die Jannowigbrüde. Wie viel gewaltige Veränderungen das legte Jahrzehnt dem Verkehrsleben Berlins auch gebracht hat, hier laffen fie fich sämmtlich auf einmal überbliden. An der Brüde sausen die Büge vorüber, die uns in das Weltschienennes leben, unter der Brüde ziehen die Dampfer ihre Furchen, über bie Brüde traben unaufhö lich die Pferdebahnen, Omnibuffe, Droschten. Das Läuten, Pfeifen, Klingeln, Anrufen ist hier in Bermanenz erklärt, Hunderttausende pafftren täglich diesen Kreuzungspunkt. J an und für fich dies Treiben fesselnd, so erhöht fich der Reiz noch durch die Umgebung. Schornfteine, benen dichter Qualm entsteigt, reihen si aneinander. Nach Often zu folgen fie faft immer dichter. Das Waffer hat an bie Fabriken seinen Lodcuf ergeben laffen und fte find willig gefolgt. Hier stehen wir vor dem Eingang zum industriellen Berlin , in dem am ganzen Tag die Maschinen raffeln. Auch dieser Anblid ist erft durch Einreißen vieler Häuser ermöglicht dieser Anblid ist erft durch Einreißen vieler Häuser ermöglicht worden. Wer dem Fremden eine Freude beretten will, der führe ihn an solche Buntte, wie fte hier vorgeführt worden. Er wird um so freudiger überrascht sein, ais man landschaftliche Sdönheiten in dem Häusermeer faun vermuthet und mit Recht vorausiest, daß der Schwerpunkt welistädtischer Anziehungstraft in anderer Richtung liegt.

Im vollen Umfange berechtigt find die Klagen der Detailhändler über die Geschäftsabschlüsse der Verkaufsper mittler in der Sentralmarkthalle, wie fich einer unserer Mit arbeiter am Sonnabend Nachmittag felbft an Ort und Stelle überzeugt hat. Diese Bertaufsvermittler, welche von den städtt schen Behörden nur für den Engroshandel forzesfionirt find, scheuen sich nicht, beispielsweise Fleisch, Fische ac. in Boften au 1, 2 und 3 Bund zu verauftioniren, und hierdurch den nicht wett davon ftehenden Detailhändler, welcher für Gewerbesteuer und für seinen Stand in der Martiballe hobe Laften zu tragen bat, auf das Empfindlichste zu schädigen. Es ist daher kein Wunder, wenn man tört, daß manche Eriftens durch das Wesen der bentigen Verkaufsvermittler ruinirt wird. Sollte fich die Nachricht bestätigen, daß für die Folge den Verkaufs. Dermittlern die Berauftionirung fleinerer Boften Fleisch bis au 3 Kilogramm oder der Auktionshandel von 1 bis 2 Stud Gr flügel untersagt ist, so ist selbst hiermit dem herrschenden Nothstande teineswegs abgeholfen. In den übrtaen europäi schen Großßädten sind die Minimalverläufe der Verlaufsver mittler derartig normirt, daß ein Kleinverlauf auge fchloffen ift. So werden beispielsweise in London und Paris von den Verkaufsscrmittlern in der Auktion nur Boften von 50 Kilogramm an fortgegeben. Hier ist auch Der Berlaufs vermittler bas, was er fein foll: ein Vermittler zwischen dem Produzenten und dem Kleinhändler. Gebt( 8 so in ber 3ntralmartiballe fort, dann werden die Kleinbändler au Grunde gerichtet. Eine Nachfrage bei den Marttballenstand. Sababern ergab, daß viele von ihnen laum 1 Mat, einige sogar nicht einn al ein sogenanntes Handgeld einger ommen hatten! Ein ganz feltiames Beifahren übt das Verkaufsvers mittlertonsortium Dubois, Brandt u. Ro., bei ihren Hutionen aus. Für jeben Kauf, der abgeschloffen wird, hat der Käufer eine Schreibgebühr" von 10 Bf. au bezahlen, waß dem Bus blitum durch Tafeln, belannt gemacht wird. Kommt es nun vor, bag Boften von minderem Werthe, z. B. Sämereien und Dergl., au 20 und 30 B. pro Padet verauttionirt werben, so betragen die Schreibgebühren hier allein 33% braw. 50 pet. des Raufbetrages Bei den anderen Verlaufsvermittlern fennt man dieses Verfahren nicht. Man erftebt also aus Vorfteben bem, daß das heutige Institut der Verkaufsvermittler einer gründlichen Reform bedarf, wenn gründlichen Reform bedarf, wenn es seinem eigentlichen Zwede Dienen soll.

Die beiden noch bestehenden Privatpolten Hansa und Badetfahrt- Gesellschaft geben sich augenscheinlich wenig Mühe, die theilweise schon verscherste Gunst des Publikums aurüdguerobern, hogdem das Eingeben der dritten Gesellschaft ( Lloyd) als Briefbeförderungs Inftitut ihnen ein deutlicher Fingergeig fein lönnte, wohin die zu langsame Bestellung der tonen anvertrauten Brieffchaften schließlich führen muß. Es ift wirklich zu bewundern, daß leine de: beiden Privatanstalten den Verfuch macht, durch schnellere Beförderung ihrer Boft fachen die Konkurrentin aus dem Felde zu schlagen. Schließlich erscheint auch der Gedante, daß fich die beiden Brivatinstitute au gemeinschaftlichem Handeln verbinden tönnten, um mit ver einten, also auch weniger kostspieligen Betriesverhältnissen bem fühlbaren Mangel der zu langsamen Bestellung abzuhelfen, nicht so ungeheuerlich, als daß er unausgesprochen bleiben follte. Db übrigens, wie verschiedentlich hervorgehoben worden ift, bie Weigerung der Reichspoft, thre Portosäße für Stadt briefe zu ermäßigen, im Interesse der Steuersabler liegt, ift fraglich. Denn nimmt man felbft an, daß die Porto Ermäßigung einen bemerkenswerthen Einnahme ausfall für die Richtpoft im Gefolge hätte, so darf andererseits doch nicht vergiffen werden, daß ein entsprechender Ausfall auch beim Fortbefteben der jet'gen Bortosäge unver meidlich ist, solange die Privatinstitute hier und in anderen Städten der Reichspost Konkurrens machen. Tritt eine Aen derung in der einen oder anderen Richtung nicht ein- ent

ben Ratfer und sein Haus mit dem Banne belegt habe. Bis her hat Knecht im volften Seelenfrieden gelebt. Sein Herz und fein Glaube haben sich nicht widersprochen. Jest drängt fich der Konflikt in das Leben dieses Vriesters. Wem soll er folgen? feinem Herzen seinem Herzen, das in Treue für den Kaiser schlägt, oder bem Gebote Des Bapstes, der für ibn Gott ift. Nach langer Seelenmarter awingt er fich, dem Papfte zu gehorchen und er entbindet die Ge meinde von dem Treuschwur für Heinrich. Aber seine Kraft

"

-

weber Abschaffung der Privatposten oder herabschung de Bortos der Reispoft- so ist das Ergebnis ein für alle Zbelle wenig günstiges. Der Reichspoft wird der finanzielle Ausfall nicht erspart bleiben, welder, sobald er bedenklicher würde, in irgend einer Weise vom Steuerzahler gedeckt werden muß. Dadurch wird für das Bublifum der Boitheil des bil ligeren Bortos der Privatpoft illufortsch und schließlich werden auch die Brivatanstalten nicht allzu große Ueberschüsse erzielen, wenn fie es nicht verstehen, den Briefverkehr in größerem Make an fich zu reißen. Das ist aber bei der jegt beliebten langfamen Beförderung gewiß nicht au erwarten.

Jeht nur noch eine feine Spürnase und es tann bem Fistus, soweit die Fangarme des preuß sten Landrechts reichen, nicht mehr feblen, er wird der Welt zeigen, wie man das Un mögliche wahr macht, wie man, ohne ein Loos beseffen haben, alle Gewinne einftreichen fann. Das Breslauer Obe landesgericht bat, wie wir bereits mittbeilten, entgegen bem Spruch des Oppelner Landgerichts für Recht erkannt, daß Ge winne aus dem Spiel in verbotenen Lotterien nicht den G winnern, sondern dem Fislus gehören, der fie nur au forbem braucht; denn das Spiel fet gegen ein ausdrüdliches Berdots gefes und das Landrecht spreche alle Frucht aus folchen Ge schäften dem Fistus au. Bisher glaubte ber Bürger, wann auf dem Befis fächfischer oder Hamburger Loose ertappt, eilid Matt Geldstrafe fammt Gerichtstoften gezahlt hatte, ft mit bem Staate abgefunden zu haben und in Ruhe der Quld be Fortuna entgegenbarren au dürfen; das wird jest anbe werden, seine eigentliche Bein wird dann erst beginnen und wat in Gestalt der Furcht, mit dem großen oder lleine Treffer werde fich der Fislus als der wahre Gludspils ci ftellen, das Gelb nehmen, eine Roftenrechnung dafür zurüd laffen und ihm ein vielfaches: Web, gewonnen!" abnöibigen Wirksamer als ein Strafparagraph, follte man meinen, folche Aussicht vom Bezuge verbotener Loose abschreden un bas: Spiel im Lande und nähre Dich reblich" ben Gemüther einprägen, aber das gilt wohl nur für die oppofitionelle Bo helt, die dem Fislus nichts gönnt, loyaler Bürgerfinn dagegen wird ist erst recht nach fächfifchen oder Hamburger Loole greifen und mit ftoljem ,, Pro patria est, dum ludere videmur ( Es gilt dem Vaterlande, während wir zu spielen scheinen) f dieser That zu rühmen wiffen.

gemant

Die Brieftasche unserer Postboten scheint fich der all gemeinen Fortentwidelung, welche unsere Verkehrseinrichtun und namentlich auch die postalischen Einrichtungen baben, gänzlich au entaleben; noch immer hat die Brieftasche Die schon vor einem Menschenaler und rob trüber übliche Geftalt. Hat der Postbote bet feinen Bestellungen ein For mular auszufüllen, z. B. eine Zustellungsurkunde, so febli ibm an einer geeigneten Schreibgelegenheit und man braud fth nur einmal eine solche mit Bleistift und in unleserlicher Worten bergestellte gerichtliche Urfunde" anzusehen, um b Nothwendigkeit einer befferen Schreibgelegenheit für den Bo boten einzusehen. Aehnlich liegt die Sade, wenn ber G pfänger einer Boffenbung eine Empfangsbescheinigung au tbeilen hat. Anstatt den Bostboten an der Thür abfertigen tönnen, muß diefer in die Wohnung eintreten und warten, bort nach aufsuchen des Schreibmaterials die Unterschrift vo zogen ist. Wie viel einfacher würden sich diese Bestellung geftalten, wenn die Brieftasche und ramentlich der Deckel be felben, statt wie heute aus unebenem rauben Leder zu beftebe au einer glatten Schreibunterlage bergerichtet würde. Boftbote wie bas Publikum würden von solcher Einrichtu gleichen Vortheil haben.

D

Das Verschließen der Kellerlichtöffnungen mit Str Lobe oder ähnlichen, daß Eindringen der Kälte bindernb Stoffen, das man gegenwärtig bereits mehrfach beobacht Tann, ist ein charakteristisches Rennzeichen für das Herannah des Winters. Boun Reller verlangt die Hausfrau, daß er Sommer hübsch fühl und im Winter recht gleichmäßig war fein soll, Anforderungen, welchen bie meisten Berliner Re nit immer genügen lönnen und das vorzeitige Schließen Lichtöffnungen macht es auch einem fonft gut angelegten Un bau unmöglid, bi: auf ihn gefegten Hoffnungen zu erfüllen.

ter Reller im Sommer seine table Temperatur, gewöhall awischen 8 bis 10 Grab Réaumur, dadurch bewahrt, daß

Die eind.ingende wärmere uft in dem vor der Sonne

während des Winters Die gleiche Temperatur in den Kellerräum schütten Erdreiche und Mauerwerk abkühlt, so erhält fi tadurch, daß man den Bugang der tälteren Außenl absperrt; so lange also am Tage die Luft noch ein Wärmehöhe von 9 bis 10 Grad erreicht, und das ift ge wärtig noch immer der Fall, Hegt fein Grund vor, die Kelle öffnungen zu verschließen. Dieser Verschluß hat, zu früb a gebracht, für Kellerräume, die zu hauswirthschaftlichen Swed gebraucht werben, die entschiedensten Nachtheile. Unsere liner Reller leiben in ihrer großen Mehrzahl durchaus feinem Ueber fl- ß von Trockenheit; diese im wünschenswer Maße zu erhalten, giebt es aber gar fein befferes Mittel die Zuführung frischer Luft. Berbindert man aber diese V

B

illation burch frühzeitigen Verschluß der Relleröffnungen, dürfen fich die Hausfrauen nicht wundern, wenn ihre

Reller anvertrauten Speisevorräthe, anstatt fich bort in ei

gleichmäßigen Temperatur möglichst lange gut balten, fchon nach furger Belt verschimmeln und verderben

bestehende allgemein belannte Poliklinik für Nervenfrantbrite Verlegung von Polikliniken. Die feit mehreren Jah

Die Kirche Partei ergreift. Das mag Manchem ein febr liche Beginnen erscheinen, hiftorisch ist es nicht. Der Beg des Staates exiftitte im Jahre 1074 nicht, wenigftens des Staates im modernen Sinne. Der Kampf wifchen Ba und Kaiser war ein persönlich gearteter, der sich zum großen um die Herrschaft über Fallen drehte. Es gab teinen Staat, fond Stämme und ein wirklicher Pfarrer des Jahres 1074 mu für den Sachsenstamm, der von den deutschen Raifern felt R

bem Broken oft genug gemishandelt worden wat

ift erschöpft. Rich hat Got belogen" mit diesen Worten Heinrich IV. Bartel ergreifen. Dieser Wimar Knecht aber

bricht er ohnmächtig aufammen.

Im zweiten Alte wird Martha, bas Weib Wimais, der Fürsprecher seines Herzens bet ihm selbst. Sie ist es, die ihn

außerbalb seines Bolles und deshalb außerhalb der biori

Wahrheit.

ber fünfzigjährige Bfarrer von Follerode im Eichsfelde. Er tft beichwört, nicht die Raiferin den Feinden Preis zu geben, die bruch'ichen Drama. Es wird dargestellt voll von den

nicht nur der gelfliche Hirt seiner Gemeinde, sondern auch thr Berather und Fübrer in meltlichen Angelegen Shm zur Seite steht beiten, ein Rönig des Dorfes. seine Frau, der Engel der Armen und Reanten, und seine Tochter, eine Art Märchenprinzessin, ein füßes Mädchen, balb Rind, halb Jungfrau.

In die friedliche Weihnachtsfeier der Folleroder Gemeinde, mit ber das Süd anhebt, stürmt der Krieg, verkündet von einem wilden Gesellen, einem Bauernburschen, Reginer mit Namen, der da Nachricht bringt, daß die Burgen Heinrich IV. von den fächflichen Großen, Dtto v. Nordbeim an der Spit erobert und gerftört worden seien. Segen Die Burg Don Follerode siebe jett baß beer. Und schon sucht ein Bedrängter Schuß in der Kiche. Berthold von der Meersburg, der Vogt der Burg von Follerode, erscheint und fl: ht um weiblichen Beistand für Bertha, die Gemahlin Heinrichs, die frant in der Burg liegt, orbin fir vor den Feinden gerettet worden ist. Gertrud, die Tochter des Pfarrers, erbietet sich, dem Ritter zu folgen und Wimar Krecht giebt seine Buftimmung, Raum hat das Baar die Stirche verlaffen, fo füllt fie fich mit den Kriegsmännern der aufstän Difchen Sachsenherzöge, die von Wimar Knecht fordere, mit seiner Gemeinde Bartel zu nehmen. Das Eichsfeld bleibt dem Kaifer, bem Hüter der Armen und Bedrängten, treu! erklärt der Bfarrer und muß von Bruno, einem Mönche and Magdeburg , efahren, daß der Bapft, der Stellvertreter Gottes auf Erden,

nach der Salriftet geschafft worden ist, nachdem die Burg von den Sachsen erobert worden. Die Kaiferin befindet sich in Kindes nöthen und das giebt den Ausschlag. Der Konflitt in der Seele des Briefters löst fich und das Herz bleibt Sieger. Er vertheidigt die Frau des geachteten Raisers gegen die Sachsenherzöge und gewährt ihr den Schuß des Altars. Da wift ihn ein neuer Echlag noch mehr aus dem Geleise seines Geborfams gegen den Bapft. Der Mönch von Magdeburg verkündet die Einführung des Bölibats und die Gemeinde verläßt ihren Pfarrer. Ja, jener aufrübrerische Bauer, Reginer, der von unerwiderter Leidenschaft zu Gertrud foll geworden ist, die von dem Vogt der Burg geliebt wird und feine Liebe er mibert, schleudert die Brandfadel in das Haus Wimar Knechts. Im vierten Alte lebt Knecht im Walde, abgeschieben von der Menschheit mit seiner Frau. Das Geräusch des Krieges stört die Sterbeftunde der Edlen, die in einer Vision noch einmal das Recht thres Mannes ethält. Kaiser Heinrich flegt

Bartet, well fte fürchten,

Das Bolt kommt überhaupt schlecht weg in dem Wilb meinsten Instinkten. Die Bauern nehmen gegen bein Daß die fächflichen Grof ihnen die Dächer über dem Ropfe anzünden würd Der Pfarrer tritt auf als souveräner Gebieter und bas als eine Heerde von Dummtöpfen, die fich willenlos Briefter unterordnet. Die Stamme zusammengehörigleit den Kaiser war, wird vom Dichter völlig außer Acht ge Das Follerode, in dem das Drama fich abspielt, lag nie Eichsfelde, sondern ist aus dem Himmel der Phantaftil berab

geholt.

Didt

mittel der Rhetoril, die pompbaft in Jamben einberichte Die blendende Sprache, die schönen Vergleiche, alle bl tönnen diefe biftorischen Unmöglichkeiten nicht verdeden. daß das Stüd in Jimben geschrieben ist, verräth, daß der 2 von Gott felbft bestätigt Szene ift ein Bageftändniß an das Bubittum, an

über bie Empörer

und Bruno von Magdeburg wird tödtlich verwundet. Much Reginer wird gelöbiet, von den Folleroder Bauern ge södtet, die ihre Verblendung fest erlannt haben. Die Lieb' sum Vaterland ist Gottesdienft", das ist bas neue Gebot, welches Bimar Anecht verkündet.

Die Tendenz des Etudes ist unverkennbar. Man glaubt in Den Tagen bes, Kulturkampfes" au leben, glaubt in Wimar Snedt einen alitatholischen Pfarrer zu sehen, der für den Staat und gegen

Schauspieler, an die alte Bühnenromantil. bin ift jeder gebaut,

Effett

mit

Auf

grofes

Belt will nicht ausgeflügelte theatralische Ueberraschungen, Geschid gebaut, das läßt ftoh nicht verkennen. Aber uni

dern Wahrheit auch von der Bühne herab.

verftoßen. Wimat Knecht ist unnatürlich in seiner roman schen durch nicht begründeten Treue gegen Heintich in ihrer philofopbi

seine Frau

ift unnatürlich in

wel

Br

Hei

find

12

unt

2 1 fran ( 5

n

Uni

Jum

ein

arbe

bei

fta Re

bab

rich

Die

tud

Br

fan

600

Da

ta

in

B

be

Un

bri

mi

ope

in

Be

bes 5d

ria

Den

bet

tau

the

far

scht

Die

tan

in

na

Be

viel fich

Ве

in

in

im bel

50 Lie

Sti

Den

ftar

geli

Ch

Der

In

brit

rein

polt

ba

bag

tech

Die

alle

Ara

brin

mit

mat

fon

alte

ben

ber

mot

Die

ein