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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Jr. 252.

Der Käse und dessen Verfälschungen.

Unter Käse" verftehen wir ein Mil& produkt, welches aus ben durch Lab oder Säure fällbaren Milchbeflandtheilen( Räse Roff und Fest, mit oder ohne Eiweiß) durch einen Gährungs ober Rettep: o hergestellt wird. Alle die verschiedenen Raf forten, trogdem sie sich durch äußeres Ansehen. Geschmad und Geruch wesentlich unterscheiden, baben im Boken und Banzen biefelbe chemische Busammensetzung; fte befteben aus Dildofett und Räfeftoff und deren Umfegungs- oder Gäprungs. produtien: Ty oft, Leucin, Ammonial und Feitsäuren.

Bei uns werden besonders die kleinen, tunden Käse, Kub taje, band. oder Bauernläse genannt, in großen Mengen fabrizit und Tonsumit, und unter den auswärtigen, bei uns importirten Räsen find die Schweizerläßt, die englischen und holländischen Räse am beliebtesten, gleichwie auch die fran öftichen Räsesorten Requefort und Fromage de Brie", sowie bie italieniſchen Strachino" und" Barmesano" ihre Liebhaber

finden.

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Räje in, mäßig genofen, ein gesundes Nahrungsmittel, tablzeit regt namentlich alter Käse die Berbauung an; in größerer Menge oder ohne Butbat genoffen, ist er fedoch der

-

: sundheit nachtheilig; mit Butter und Brod genoffen, ver baut er fich am besten. Bei gutem Räse ift darauf au feben, daß er felt und geschmeidig, mehr dicht als bobl, von ange. nebmem, weber bitterem, no raubigem Geschmade, nicht fließend, bröcklich oder schimmelig, nicht übelriechend, au falsts oder au bornartig bart set und im Munde leicht und freiwillig ergebe. Guter Hanbläse muß weich fein und sich beim Melterwerden mit einer fpedigen Dede umstehen. Tropdem, daß Räje ein sehr einfaches Fabrilat ist, so wird er dennech Ver. fälschungen unterworfen, und gehört hierher in erster Linie die Berfälschung dieses Nahrungsmittels mit Kartoffelmehl. Ein so Derfälschtes Brodukt ist brödlich und troden, unterscheidet sich jedoch im Uebrigen nur wenig von unverfälschtem mageren Raje. Der Geübte vermag einen Mehljufas mittels des Mirofloves nachzuweisen. Um fich zu überzeugen, ob Räse auß reinem Quart oder aus einem anderen Material besteht, möge man denselben in Fleischbrübe 4-5 Minuten bindurch loden; ein unverfälschtes Fabrikat löft fich in der Fleisch. brühe völlig auf. frembe Busage hingegen fammeln fich in Form eines kleifters oder Schleimes an dem Boden des betreffenden Gefäßes an.

Auch die bei uns importirten Räsesorten werden Ber fälschungen unterworfen; fo fucht man. B. dem Bloucefter Räfe" die an ihm beliebte röthliche Farbe durch D: lean zu verleihen; da jedoch Drlean hin und wieder mit Mennige verfälscht wird, so wird ein derartig gefärbter Rafe bleibaltin, folglich der Gesundheit nachtheilig. In England foll, um bem Räse den beißenben Geschmad des Alters zu verleiben, demselben Bintoitriol von gewiffenlosen Fabritan. ten zugelegt werden, ja in Frankreich bat man fogar beim Ver fenden von Käse letteren mit arsentthaltigem Waffer besprengt, um Jaselten und Würmer von ihm absubalten, gleichwie auch, um das Blühen zu verhüten, Rupfervitriol manchen Räsesorten augelegt worden ist.- Glüdlicher Weise lommen derartige fchändliche Manipulationen nur selten vor, dennoch rathen wir an, bei ausländischen Fabrilaten die äußere Rinde fart abzu schneiden, bevor man den Räse genießt. Verwerflich ist es, Räje in schlecht glafirten Gefäßen oder gar in fupfernen Be bältern aufzubemabien, wird er doch auf biefe Weise der Be fundheit gefährlich, indem er aus der Glafur Blei, aus den Tupfernen Behältern Rupfer aufnimmt. Solcher Räfe verurfacht bet öfterem Genuffe Erbrechen und Durchfall. Es bildet sich

Rafegift", und ist ein Fabrikat, das gelblichroth over gelb grün aus febt, ftets verdad tig, zumal wenn fich noch ein ftechender Geruch und ein ransiger Gefchmad dazu gefellen. Sinfichtlich der Rafemllbe" ift zu erwähnen, daß fich diefelbe in Form eines weißen puderähnlichen Staubes namentlich in Den großen Augen des Schweigerläses einniftet, gleichwie auch Der alte Limburger, Riauter und Ch fterläſe in erstaunlichen Mengen von diesen tleinen Milben beimgesucht wird.

Während font verschimmelte Nahrungsmittel bel Bruten von gewöhnlicher Bildung nicht genofen werden, fo hält der Gourmand den Roquefort Käse" erst dann für eine große Delilateffe, wenn er durch und durch mit grünen Schimmelpilzen burdaogen ist, doch de gustibus non est dis­giebt es bob auch viele Menschen, denen die

putandum"

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milbenreichften Räse ein Hochgenuß find.

Warum der Mottige nicht kam.

Slizze aus dem Holländischen .

Donnerstag, den 28. Oktober 1886.

Da Käse in jeder Form ein bedeutender Lieferant der in Der Ernährung des Menschen ganz besonders wichtigen Eiweiß ftoffe ift, so ift er als Vollsernährung" noch lange nicht so gewürdigt, als es der Fall sein sollte; noch Bielen unbelannt ift Käse als würzende Ergänzung zu Reis, Matlaront, Nudeln, überhaupt zu Mehlspeisen, wie bics in manchen Gegenden Süddeutschlands und in der Schweiz Gebrauch ist, wo hierzu R. ragere Räsesorten dienen.

Kommunales.

III. Jahrg.

Breßloblen! 60 Bf. das ganze bundert!" Nur spärlich öffneten fich die Rüchenfenfter, um eine Bestellung binauf zurufen und der Mann mit dem Roals" war bisher nur ein jeltener Gaft. Das ist nun anders geworden. Tie schönen Tage von Aranjuez find nun vorüber, der Wind pfeift immer schneidiger durch die Straßen, Fenster und Thürrißen; das Thermometer neigt fich immer bebentlicher dem Gefrteipunite zu, schon find die wär menden Winterumhüllungen hervorgesucht und Huften und Schnupfen wollen, namentlich bei den fleinen Weltbürgern, gar lein Ende nehmen. Da lann denn allerdings das eigen nicht länger hinausgeschoben werden und schweren Herzens fchidt man fich in das Unvermeidliche. Die Feuer probe, b. h. Das erfte Heigen in der neuen" Wohnung, geftaltet fich daber in mancherlei infibt zu einem wichtigen häuslichen Ereignis. Und allerdings bängt ja aub viel davon ab, denn jest foll und muß fich ja erft in Wahrheit heransstellen, ob die neue" Wohnung gute oder schlechte Eigenschaften bat, b. b. ob fie talt ober warm ift, ob viel oder wenig Heizmaterial erforderlich ift und dergleichen mehr. Und wenn nun tros aller Mant etnes gewaltigen Aufgebotes von Holz und Koblen fich der Dien resp. die Wohnung dennoch als unbeisbar" erweift, fo ift dies fiber ein Scheidungsgrund", dann beist es am nächften Oftober ganz bestimmt wieder: Es muß geschieden fein!" So mögen benn die in diesen Tagen beginnenden Feuerproben überall ein günftiges Refultat ergtelen.

w. Von Bewohnern der außerhalb der Weichbild. grense belegenen Südseite der Fantfurter Allee, welche zu Friedrichsberg gehört, war eine Beschwerde wegen der mangelhaften Entwäfferung und mit dieser zugleich der Antrag auf Einverleibung dieses Theiles von Friedrichsberg in bas Stadtgebiet Berlin an den Oder Präsidenten der Broving Brandenburg geristet worden. Den Antragstellern ist jest betreffenden Gemeindegebiets eine Beranlaffung nicht vorliege pulationen, tos alles Berschmierens und Berfopens und trot

der Bescheid zugegangen, daß für die Jalommunaliftrung des

und daß in Bezug auf die Entwäfferung für eine zwedent ( prechende Räumung des sogenannten Dstwald Grabens werde Sorge getragen werden.

Das Anwachsen des städtischen Etats. Wie sehr fich Berlin feit 43 Jahren entwidelt hat, tft so recht ersichtlich aus einer Bergleichung der Resultate des Finanzabfaluffes zur Uebersicht des Stadthausbalts der Stadt Berlin für das Jahr 1813 und dem foeben erschienenen Finalabiluß der Stadthauptlaffe der Stadt Berlin pro 1. April 1885/86. Bab rend im Jahre 1843 die Ennabme der Sadibauvilaffe 1468 609 baler 7 Silberar. 7 Bf. oder 4 405 827,77 D. gegen eine udaabe von 1375 628 Thaler 21 Gilbergr. 10 Bf. ober 3 826 886 20. betrua, zeigt der Finelabidlus pro 1885/86 etre Einnahme der Stadtbauptiane 54 624 598 92. oder über 50 Millionen M. mehr als 1843, und eine Ausaabe Don 52 190 680,58 M. oder faft 50 Millionen mehr als 1813.

w. N.ue Straßen. Das Polizeipräftoium bat zu dem Projekte für die Anlegung von drei neuen Straßen auf dem an der Chauffreftcase belegenen, früher der Möhlen'schen Ma schinenbau, Eifengießerei Attiengesellschaft, ist dem Bantier Schwabacher gehörigen Grundfüde, sowie zu dem Projekte aur Herstellung einer neuen Verbindungsstraße zwischen der Spreeuferstraße und ber Waffergaffe, sowie der Verlängerung Derselben bis zur Jnfelft age gemäß den Batagraphen 1, 3 und 5 des Gefeßes vom 2. Juli 1875 bie ort@ polizeiliche Ge nehmigung ertheilt.

Lokales.

Die Fenerprobe werden demnächst die neuen Wohnungen, eine nach Der anderen, zu befteben haben, D. b. diejenigen Wohnungen, welche für ihre gegenwärtigen Infassen noch den Netz der Neubeit haben, auf welche aber sonst das Prädilat

neu" schwerlich Anwendung zu finden vermag. Vier Wochen find seit dem großen Oktoberumiuge ins Land gegangen und diese Beit ist nicht unbenust geblieben. Gewiß ein Jeder hat während dieser vier Wochen seine neue Wohnung recht gründlich fludirt und fich mit allen Annebmlichtetten, wie Nachtheilen und Mängeln derfelben nach innen wie nach außen vollständig vertraut gemacht. Nur eine Frage ist bis ist noch ungelöst geblieben, und das ist die große und wichtige Heizungsfrage, eine Frage, die für zahlreiche Familien von gleicher Bedeutung, wie die Brotfrage ift. Jt auch sonst Alles gründlich untersucht worden, auf den Dfen bat fich bis. ber die Prüfung noch nicht erstreckt. Kalt und steif steht er in seinem Winkel und erträgt rubig und geduldig die mig. trauischen Bilde, die manchmal zugleich voll banger Sorge auf ihn gerichtet find. So angenehm unter Umständen auch ein warmer Dfen ift, so wird doch aus leicht erklärlichen Gründen der Beginn der Helaveriode so lange wie nur irgend möglich hinausgeschoben. Weiß doch jebe Hausfrau, daß, wenn eft einmal mit dem Heizen begonnen worden ist, es auch kein Auf­hören damit giebt, bevor nicht wieder bie holde Frühlings fonne belebend warm vom Himmelszelt berniederlacht. Und bamit bat es gute Weile; der Winter ift boch gar au lang und was während desselben allein der Dfen loftet, davon weiß wohl jeder Hauspater nin Liebchen zu fingen. Das schöne Herbstwetter madte ja bis jest noch das beizen ber Wohnungen größtentheils überflüffta, aur nicht geringen Freude der vielen armen Familien. Bergeblich erschallte daher bis ist alle Morgen der Lockruf auf den Höfen: Bregloblen!

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Der Potsdamer Süterbahnhof hinter der Lintftraße fcheint schon lange nicht mehr den Bedüriniffen zu genügen, Denn bie Rutscher der verschiedenen Spediteure müffen mit thren Fuhrwerten oft ftundenlang warten, ebe fte ibre Fracht erhalten. Dieser Uebelftand bat nicht nur für die Spediteure einen nicht geringen materiellen Staden zur Folge, sondern ouch die von der Sendung aoifirten Empfänger der Waare werden burch die Verzögerung der Ablieferung beeinträchtigt.

Von dem Ingenieur von Hartung geht der Bof" folgende Erklärung zu: Nach ftebenwöchentlicher Untersuchungs haft mich mit meiner Gattin wieder in Freiheit befindend, ers halte ich Renntniß von der Unmenge der über meine Berfon feitens der Breffe in Umlauf gefesten, vielfach der Wahrheit nicht entiprechenden Nachrichten und erachte ich es als meine Pflicht, diefelben durch einige Angaben zu berichtigen, indem to zugleich mein Erstaunen darüber nicht unterbrüden lann, baß auch nicht ein einziges Blatt die Möglichkeit meiner Un Ichuld ins Auge gefaßt hat, welche anzu nehmen doch nicht allzu fern lag, da meine Berbaftung in Beranlaffung einer Des nunziation erfolgte, welche doch leicht unlauteren Quellen ent fprungen fein fonnte. Ebenso unbegreiflich ist es mir, daß manche Blätter es nicht unterlassen haben, den Borfall turs nach meiner Bethaftung, bevor noch die Angelegenbett durch bie Uniesuchung geklärt fein fonnte, in einer gebäfftgen, vie fach pitanten und dem made des großen Bublitums ent fprechenden Art und Weise zu meinem Nachtheil ba zuftellen. Es ist unwahr, daß ich mit der Bimmervermieiberin Bapel, bet ber ich im nergangenen Jahre turze Belt in Logis war, in einem Verhältniffe geftanden babe, welches die Möglichkeit einer Heirath involoitte. Es ist eine grobe Berleumdung, daß behauptet wurde, die im Gefängniß ftattgefundene Berebe Itchung mit meiner jeßigen Gattin babe aus besonderen Grün­bon beschleunigt werden müffen; alle übrigen über dieselbe ge brachten Nachrichten find gleichfalls erfunden. Die infällig

feit der sonst gegen mich vorgebrachten, fich lediglich auf die Denunstation der genannten Bapel füßenden Beschuldigungen bürfte durch die Einstellung des gerichtlichen Verfahrens gegen uns nunmehr hinlänglich erwiesen sein. Es ist selbstverständ lich, daß ich gegen diejenigen Blätter, welche ben für mich fo überaus traurigen Vorfall meiner Berbaftung benutten, meine Berson in mich schädigender Weise zu verleumden, gerichtlich Dorgeben werde. Es wird mir angenehm sein, wenn andere Beltungen von meiner Erklärung Rott, nehmen, auch bin ich au ferneren, mebr ausfübrlichen Mittheilungen gern bereit. Berlin , den 25. Dtober 1888. lfred von Ha tung, Ingenieur.

Auch ein Geschäft. Auf eine gang originelle Joee ,,, to make money" ist ein biefiger Finanzmann aus der Klaffe der Spießbürger gekommen. Er fteht mit einem bieftgen Theaters birektor ten Ranges in Verbindung und macht mit bem Direktor folgendes Geschäft: Er weiß genau, wie viel Tages tosten der Direktor bat und lauft diesem brs Morgens, che er abnen lann, wie der Besuch ausfallen werde, die Einnahme bes Abends in der Weise ab, daß er ihm 50-60-80 resp. 100 M. mehr giebt, als die Roften betragen. Der Direktor fchlägt bäufig, jagen wir, so oft der Borläu'er" erscheint, au

at eichnete fi einen Augenblick in dunklen Umriffen gebiffen! Der mottige Janus tam herein; seine robufte Ge fich gegen ben noch hellen Abendhimmel braußen ab. Gwar mehrere Tage lang nicht mehr im Lämmchloß die Thüre hinter sich und ging nach dem hintern hen" gewesen; Hein' der Mops, der lange Ton, der 3immerchen. fchele Arie and Klaas der Nasse hatten mit den andern Jungens" jeben Abend, die Rarten in der Hand, auf ihn gewartet; aber er lam nicht; das war ihnen un

begreiflich. So faßen sie auch jest wieder beisammen und wollten bas Spiel beainnen, ba fam Rees, der Wirth, in seinen bunten Pantoffeln die vier Stufen, die in das hintere Ge lagzimmerchen führten, herauf und fredte den Ropf zur

Thüre herein.

Was willst Du rief ber schele Arie, als er die wäßrigen Augen von Rees auf fich gerichtet fah. 3 er noch nicht ba?" war die Antwort. Wer?"

Der Mottige! Er ist schon vierzehn Tage unter Waffer; wo mag er steden?" Cingespannen ist er nicht; bas hätten wir längst ge­hört," fagte der lange Lon.

Bum Teufel, wo ist er denn?" fragte Hein', während er mit bem Kreuz- seine Stumpfnafe rieb.

Bas gilt's, er ist frant gieb' mir noch ein Gläschen, Rees !" sagte rie, ber ein Herz Solo in der

Hand hatte.

Rees ging nach dem Scharktisch und holte das Ver langte, während er sagte: Rrant? Bo ventt Du hin! Nein, bas taun nicht sein; so ein Didhäuter weiß gar nicht,

was frant ift."

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Run, dann hat er vielleicht das Genid gebrochen halt, Scheler! der Stich ist mein, mit Herz König! unb ber lange Σon wies mit verrundertem Geficht auf die Borberthüre des Lokals, die langsam geöffnet

wurbe.

Es herrschte ein Moment Stille: alle Gäfte blidten ben Neuangekommenen mehr oder weniger verwundert an. Dann lang es wirr burcheinander: Gud mal ben!- Der Kerl ist wie aus Mottiger, was soll bas bebeuten?- Der Reel ist wie aus gewechselt!" und ein schallendes Gelächter folgte.

Janus fab blaß aus, war frisch rafirt, hatte einen neuen Hut auf und ein reines Vorhemb an.

Alle bie Jungens" sahen erst Janus und dann einander felbft verwundert an; denn ber Mottige blieb ernsthaft und schwieg. Schlagt ihm ben neuen Dedel ein!" schrie der schele Lachend schrie der Mops: Neißt ihm das papierne Hembchen herunter!"

Arie.

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Er hat wahrhaftig seinen Rod wieber ausgelöst!" lachte Ton, und Klaas der Naffe schlug mit der Fauft auf ben Tisch und rief: Rees , gieb mir erst noch so' ne Rleis nigkeit, zum Abgewöhnen, und dann werd' ich den Mottigen ' mal auf den Bauch legen, auf sein papiernes Vor hembchen!"

Janus antwortete nicht, aber es war etwas in feinem Blid und in feiner ganzen Haltung, was alle ftußig machte; fein Geficht blieb rubig und bleich, während es sonst durch Branntweingenuß röhlich glänzte.

Der Wirth Rees brachte ein Glas Schnaps, aber Janus wies ibn zurüd.

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Was fehlt Dir, Mottiger?" fragte endlich ber lange Ton, als er fah, wie Janus ganz ruhig seinen Hut abs zog nahm, ein rothes Taschentuch aus dem Sad 30g und fich bamit die Stirne abwischte, indem er langfam fagte: Ich wollte Each nur noch bieu fagen ich trinke

leinen mehr."

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E: ift fromm geworden! Den hat ein toller Hund Der Mottige ift übergeschnappt!" so lang es im Chor. Einen Moment funkelte ber 3orn in Janus Augen, als er ausrief: Salt Dein Maul, Scheler! Und ihr, Hein und Ton, ihr wißt, daß ich euch alle zwei auf einmal hine lege, wenn ich will daß euch die Nippen krachen! versteht ihr? Aber ich will nicht mehr raufen, und ich habe meinen letten Schlud getrunken, ich gehe wieber arbeiten."

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Janus, bist Du toll?" fragte Ton, sich ihm nähernb. Er muß ins Irrenhaus! schrie ber Mops und alle andern fielen laut lachend ein.

Haltet nun einmal eure Mäuler! bann will ich euch fagen, warum. Rüdt ein bischen zusammen, dann feße ich mich au euch. So!- Nein, Scheler! ich hab's ja bo gefagt, i trinte teinen mehr. Rabig nun!.. br wißt, daß ich schon gefeffen babe, wegen Schlägerei; daß ich gefoffen habe, wie ein Bieb, bas wißt ihr, und bas anser ganzes Viertel Furcht hatte vor dem Mottigen, bas wißt ihr auch; aber ihr wißt nicht, baß ich noch eine alte Mutter hatte."

Allgemeine Verwunderung.

" Ich hab' nie von ihr gesprochen. Hm!- ich ging nicht mehr zu ihr, weil... hm!-nun es fommt aud für mich nicht barauf an, warum; aber fie war eine gute Alte, bie, so lange fie fonnte, ausging arbeiten und... Er hielt eben inne unb wifchte fich mit bem baumwollenen Taschentuche bie Stirne. Gestern ist sie begraben worden -versteht ihr? Ich habe sie noch gefeben, che fie farb; eine der Nachbarsweiber rief mich zu ihr. Als ich zu ihr fam, fab ich's gleich, daß fie um die Ede gehen

werde."

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Klaas ber Naffe hielt sein Bläschen einen Augenblick unentschloffen zwischen feinen Fingern, schüttelte dann mit bem Ropfe, goß ben Inhalt des Blaschens in feine Rehle, fchluckte, fchnalate mit den Lippen, hielt das Gläschen in