ratbungen mit dem bulgarischen Bertreter Stransky ein Arrangement, welches bie diplomatischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Serbien und Bulgarien wieder herstellt, ferner die Grenzregulirungsangelegenheit bei Bregovo und die Emigrantenfrage tegelt und die Nothwendigleit eines Handelsvertrages und einer Eisenbahnverbindung zwischen beiden Ländern betont.

In Griechenland foll bas Branntweinver. taufsmonopol eingeführt werden. Ein Petroleumverlaufs monopol besteht bereits.

frita.

Der Bester Lloyd" bespricht die egyptischen Rivalt täten und tommt dabei zu dem Ergebnis, daß Englands Herrschaft im Pharaonenlande unbedingt der Frant reis vorzusieben sei. Das einflußreiche ungarische Blatt meint: Wenn das weit abfetts liegende England, welches überdies teine Militärmacht ist, feinen Einfluß nur zur Sicherung feines Seeweges nach Indien und im Intereffe feines Handels aufrechterhalten will, müßte eine ganz andere Bedeutung und Tragweile einer Etablirung Frankreids in Egypten zulon men. Nachdem Frankreich in Nigier und Tunis febt, müßte ihm mit Egypten ganz von selbst auc Tripolis zufallen, und es würde vom Karal La Manche bis zum Suestanal ein zusammenbängender Komplex, der von Natur aus reiften Gebiete der Welt, fich in der Hand einer Militärmacht erfien Ranges vereinen, das Mittelmeer wäre ein französisches, oder wenn so große, an die Römerzeiten erinnernde Abfichten mit der Hilfe Rußlands ver wirllicht würden, ein franjöftich- rusftiches Beden. So if es wir und Denn llar, daß die anderen Mittelmeermächte Stalien fich doch noch immer leichter mit dem englischen, als mit dem französischen einseitigen Einfluffe in Egypten be freunden tönnten, wobei noch immer die Frage offen bleibt, ob, wenn es schon nothwendig ist, daß in Egypten ein euro päischer Eir fluß vo: walten müffe, dieser nicht auch anders als einseitig ausgeübt werden lönnte? Und wenn man auch Frankreich allenthalben, insbesondere auch von deutscher Seite jebe außereuropäische Schabloshaltung gern gönnt, fo batte Frankreich doch Unrecht, eine solche dort und in solcher Weise au fuchen, wo fich thr zu viele und zu große Inter effen entgegenstellen: in Der Berdrängung des einseitig englischen, durch einen einseitig franzöfifchen Eit fluß im Nil lande!

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Die Befferung der Preise im Waarenhandel, von ter fet: vielfach die Rede int, bat feinen Grund lediglio, wie wir einem laufmännischen Bericht entnehmen, in der beran nabenden Wintersaison. Ebenso schnell, wie in einigen Ar beltsameigen diese Befferung eintritt, ebenso schnell wird fte wieder verschwinden. Im Allgemeinen aber seien die Waaren preise so niedrig, so beigt es in dem Bericht weiter, wie feit langen Nabren nicht. Such fel feine Aussicht vorhanden, daß eine Befferung eintreten würde. Nach den Waarenpreisen aber richteten fich auch die Löhne, welche im nächsten Jahre durch weg noch immer tiefer finten würden. Wir glauben, daß der betreffende Bericht leider die allgemeine wirthschaftliche Lage richtiger beurtheilt, als die oft gehörten Schönfärbereien.

Bum Säfflerstreit. Münsen, 26. Dtober. Die vom Kriegsministerium in Sachen des Schäfflerstreits ge faßte Entschließung bat folgenden Wortlaut: Betreff: Bitte der vereinigten Säffler Mür chens um Einziehung der zur Schäfflerarbeit in Münden beurlaubten Mannschaften. Auf die Eingabe der sogenannten vereinigten Schäffler Münchens vom 24. b.. wird als Entschließung eröffnet, daß die Militärbehörden gegenüber der Lohnbewegung und dadurch veranlagten Arbeitseinstellungen nur eine vollständig neutrale Stellung einnehmen lönnen, ba bie Biüfung der burch diese Vorgänge allenfalls gegebenen Gefährdung des öffentlichen Interesses oder der öffentlichen Ordnung zunächst nicht in deren Buständigkeit gelegen ist. Insoweit in dieser Richtung von einzelnen Truppentbellen eine nordnung ge treffen wurde, ift daher von Seiten des Kriegsministeriums aus entsprechende Verfügung erlassen worden. Kriegsanir ister v. Heinleib." Bon den auswärtigen Arbeitsnachweisbureaux ber Schäfflergehilfen werden die Balanzen in erster Linie mit Münchener Strellfollegen befest und Buzug nach München feingehalten. Die hier aureisenden Gesellen, deren aber bis jet eft fünf anlamen, erhalten eine Unterfügung bebufs fo fortiger Wiederabreife. Alle hieftgen Fachvereine erilärten fich aur fortlaufenben Unterfügung ber Schäffler bereit. Die Die Maurer und Metallarbeiter haben bereits eine erste Gabe von 25 M., beaw. 50 R. gespendet.

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Vermischtes.

Ueber die Blutthat von Dubnika( Bulgarien ), welche wir schon fura meldeten, liegen jest weitere Berichte vor, denen wir folgendes entnehmen: Am Wahltage eröffnete der Präfekt ben Wahlalt und forderte die Bürger auf, das Bureau zu for ftituiren. Einige Wähler schrien: Wir wollen fle nicht! wollen leine Wahl! Wir wollen Rußland nicht beleidi

Soziales und Arbeiterbewegung.gen!" Da erbob fich Herr Greifcharow, der ehemalige Depu

Die Pariser Weltausstellung und Arbeitergenoffen fchaften. In der Ausstellungslommiffion erllärte Direttor Alpband, daß Alles zum Beginn der Arbeiten berett fel, bie in fleinen Loosen versteigert würden, um Rooperatio Genoffen fchaften aus Arbeiterkreisen die Bethelligung an den Arbeiten au ermöglichen. So wenig diese Thatsache an fich den Ar beitern nügt, so lehrreich ist fie für das Entgegenkommen, das man in Frankreich den Arbeitern erweist. In Deutschland hat nur der verstorbene- Sosialist Demmler ähnliches an ben Arbeitern getban.

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Bum Marimalarbeitstag schreibt auf Grund der Fabritinspektorenberichte das Berl. Tagebl.": Daß die Ein führung eines Mogimalarbeitsteges, ebenso wie für den r beiter, auch für ben Unternehmer von Vortheil ist, dafür bringen die Berichte der Fabrilinspektoren genügende Belege. Wie aus Bommern mitgetheilt wird, ist in einzelnen dortigen Etablissements Die Arbeitszeit um eine Stunde gekürzt wor Den. Die Leistungen find aber," wie der Berichterstatter be merit, felt dieser Einrichtung. Im Vergleich zu früheren größer geworden." Aus Geffen Naffau wird berichtet, daß Glasfabriken, in welchen vor zehn Jahren eine 14 ftündige Arbeitszeit( einschließlich Bausen) üblich war, dieselbe auf eine 10ftündige( einschließlich Baufen) umgeändert haben, und es wird von den Betriebslettern bestätigt, daß hernach die Kr beiter in derselben Stundenzahl mehr leisteten, als früber bei ber langen Arbeitsschicht. Der Aufsichtsbeamte des Beşirts Blauen im Bogtlande thellt mit, daß zwei dortige Fabrilen Die Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden herabgesezt baben und Die Arbeiter binnen wenigen Tagen in 10 Stunden ebenso viel produzirten, als früber in 12 Stunden. Ueber die Lipper fchen Biegelarbeiter, deren Arbeitsseit täglich 16-16% Stun ben beträgt, wird berichtet: In Gegenden, wo einzelne Biegeleten mit Lipper Arbeitern betrieben werden, während auf andern dortige better verwendet werden, welche nur 11 Stun ben arbeiten, wurde merkwürdiger Weise gefunden, daß die Leiftungen des einzelnen Arbeiters frog der großen Verschie benheit der Arbeitszeit vollkommen gleich find."

Daß fich die felbstständigen Gewerbetreibenden von Jahr zu Jahr verringern, ift befannt und wird auch durch die Statifit nachgewiefen. So ist beim Bergbau, Salinen und Hüttenwesen seit schn Jahren die Bahl der selbstständigen Ge werbetreibenden um 75 Prozent aurüdgegangen; doch hat auch hier die Bahl der Lohnarbeiter um ein geringes abgenommen. In allen übrigen Gewetben ist diese Babl geftiegen, in einigen Arbeitsweigen um 100 Bojent. Eine Vermehrung ber selbstständigen Gewerbetreibenden hat in einigen fleineren Arbeitszweigen ftattgefur ben( Run und Handelsgärtnerei und einige Runstgewerbe) und im Bekleidungs- und Rei nigungsgewerbe. Da jebe Waschfrau, welche in ibrer Bebaufung auch nur für eine Familie wäidt, als felbfiftändige Gewerbetreibende angeführt wird, und das Reinlichkeitsbedürf niß von Jahr zu Jabr mit der fortftrebenden Kultur fich et böbt, auch felt 10 Jahren in Deutschland die Beröllerungs iffer eine böbere geworden ist, so ist diese Steigerung der Selbstständigen leicht erklärlich, besonders da fie nur 11 Brojent beträgt und so eigentlich nur mit der steigenden Bevölkerung Schritt gehalten hat. Große Waschanstalten find auch nur in geringer Babl in Deutschland vorhanden. Daß aber auch bal Belleibungsgewerbe trop der großen Magazine und Berlaufs laben, die selbst in fleineren Städten vorhanden find, bei denen Das Landvoll einkauft, eine höhere Bahl von selbständigen Gewerbetreibenden aufweist, wie vor zehn Jahren, das hat wohl seinen Grund neben der steigenden Bevölkerungszahl in Der unrichtigen Anwendung der Statiftit, welche jeben Sahneidermeister" und jede Schneiderin als selbstständig an führt, die zu Hause für größere Magazine arbeiten. Und das ift eine ungemein große Bobl, welche in der That doch nur Lobn oder Affordarbeiter find. Wie man sieht, müffen bie Ratistischen Bablen vielfach erst auf ihren innern Werth geprüft werben, wenn fte ein richtiges Bild der Verhältnisse darstellen follen.

Eine Riesenbrauerei. Das Londoner Bublikum wurde Dieser Tage einigermaßen in Erstaunen gefest durch die An zeige, daß die weltberühmte und in ihrem besonderen Erzeug nis faft ohne Wettbewerb daftehende Braueret ron Arthur Guinnes Son u. Co. in Dublin , welche im Jahre 1759 ge gründet wurde, in eine tiengesellschaft verwandelt werden foll. Das fiientapital beträgt nicht weniger als 5 Millionen Lftrl., das heißt 100 tonen Mart. Es dürfte einem Ar beiter fchwer werden, sich mit Fleiß und Sparfamleit zum Be f einer solchen modernen Riesenunternehmung aufzuschwingen. Uebrigens hat auch der Ertrag des Etablissements befländig augenommen, ein Beichen, daß wenigftens die Befizer ihre Birtuofität im Entbehren" immer mehr ausgebildet haben. Nach den der Beichnungseinladung beigefügten Ausweisen hat der jährliche Steingewinn in den Jahren 1862-66 burch schnittlich 122 119 Litrl., in den Jahren 1882-86 burchschnitt lich 452 294 ftil.( 9 Millionen Marl ) betragen.

nennt. nennt. Diese Leute und ihre neuen Silber Nubel mögen fle ihnen in der Reble Reden bleiben baben den Tod dieser Märtyrer verursacht. Was wollt ihr eigentlich von uns unglüdlichen Bulgaren ? Ist das eure Do thobogie, euer Slawenthum, eure Bruderliebe, euer Chriften 1bum und eure Brotettion? Sollen bas bie Wohlibaten fein, die ihr den Bulgaren versprochen? Mit Mefern und Rubeln wollt ihr euch Ein flub, Ehre und Achtung verfchaffen? Was bat euch Bulgarien gethan? Wenn ihr so start seib, warum fchidt thr nicht eure Armee, um dem graufamen Spiele ein Ende ju machen?... Und die rufftiche Diplomatie, welche diese Unthaten infienist, freibt noch Noten, in welchen fie unfere Wahlen Denunjirt und behauptet, dieselben hätten unter dem Drude einer terroristischen Regierung ftattgefunden. Welche Infamie! Als es hieß, einige bulgarische Garnisonen hatten fich gegen die Regierung aufgelehnt, da war die bezahlte suffische Breffe außer fish vor Freude. Diese Barbaren waren entsüdt von der Aussicht auf einen blutigen Bürgerkrieg in Bulgarien . Th seid lauter Jicharioths, thr seid die aftrachanische Beft für unser Baterland! Und ihr Martyrer! Dp'er der ruffischen Brüder! Zwei von Euch waren meine Betannie! Wie oft schrien fie: Es lebe der rufftsche Bar, unser Beschüper Arme Leute! Dort oben" findet ihr den alten Raltschow und den Popen Angel. Saget ihnen: Auch wir find die Opfer bes ruftichen Rubels!" und sagt dem Nalowili, Hadscht, Di mitti, Botem, Bentowsly, Lewsly, Ruptschew, Ljuben, Rara welow, Bolow und Stablefalo, daß Bulgasten noch lebt und baß es, allen Anftengungen der Barenfnete zum Trop fich nur für die Feiheit und die Unabhängigkeit begeistert!"

Ein Seeroman. Jn Saint Malo auf der Insel Ferie wurbe der Kapitän Landgren am 20. Dltober durch große Fe lichkeiten von Seite der Betö den ausgezeichnet. In Mond April batte er als Rapitän des Fahrzeuges Tombola" auf bober See ein junges Mädchen, Namens Journeaug, gerette Die allein in einer Barle seit zwei Tagen von den Well herumgetrieben wurde. Sie war bei einer Fischereifahrt vo der Sturmfluth fortgeriffen worden. Ein junger Mann, b mit ihr was, fiel ins Meer und fonnte fich mit Mühe und Noth bei dem Hochgange der Bogen an den Strand rette Er wurde von dem Strafgerichte in Jersey wegen des Morbel feiner Gefäbitin verurtheilt. Bevor das Urtheil vollzogen wat langte eine Depesche der Verschwundenen, um die schon Trautt angelegt wurde, aus Teraca Nova an. Das Mädchen war, wie ichon erwähnt, von dem Rapitän Lanbaren gerettet mor Den, der es an feiner Sorgfalt fehlen lief. 25 Tage verpflegte er fte an Bord, bevor er in den Golf von Saint Laurent mit feinem Fahrzeuge einlief. Hier übergab er fte bem Magiftrat Der Bat Saint Georges, der fte nach Jersey zurückschickte. Sh Retter wurde mit einer goldenen Mebatlle ausgezeichnet und erhielt außerdem ein weitboolles Kunstgefchent, zu dem die Be wohner von Jersey zusammengefeuert hatten.

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Eine neue Krantheit. In einer jüddeutschen, am Ma Hegenden befannten Handels ftabt, fo erzählt die Lal. Rosch in welcher in früheren Belten die deutschen Kaiser getönt w ben, lebt und webt ein Rommersienrath, dem zum irdische Glad nichts fehlt, als so eine ganz leine, bescheidene Delor flor. Rein D den regen bat ihm bis jest bie ersehnte u eichnung gebracht, von Jahr zu Jahr schrumpft die Geftall mehr und mehr aufammen, er gebt gebückt und die töftliche Speisen und Getränke- ber Diann bat's fa- gingen un rührt vom Tische wieder weg, wenn er leine bungrigen Tot und durftigen Söhne befäße. Der schlechte Appetit und b gebückte usleben des Kommerztenraths", gab jäneft fe rat einem neugierigen Frager sur Uniwort, wundert mid gar nicht; der Unglüdliche leibet eben an Bandwurm un Rreusweb"

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Münden, 26. Dllober. Ein Rorrespondent der Wese 3g." berichtet folgende romanhaft flingende Geschichte, fr beren Wahrheit ihm jedoch die genannte Beitung die Garanti überläßt: Ein Gelundaner bes biefigen Progymnaftums e bielt fürglich von seinem angeblichen Freunde George Bolties einem geborenen Franzosen, gleichfalls Sekundaner, mebre Briefe, worin erfterer gebeten wurde, an dem betreffende Nachmittage mit Boltier einen Spaziergang zu machen, es f wohl das legte Mal, baß fle zusammen seien, da Berger as folgenden Tage hier fein Abgangs gamin ju beftehen batt & Blerer hat zweimal unter Hinweis auf das bevorstehend Eramen die Bitte abgewiesen und erst auf den erhaltene Dritten Brief den Spaziergang zugefagt. Die beiden Freund aingen fröblich durch den Bogelsana" in den Wald bine bis zum Bühnerfeld. Unterwegs bemerkte Berger in der Zaicht feines Freund: s einen Strid und erhielt auf die Frag warum er benfelben bel fich trage, die Antwort: Bir tonne ja nad ber einmal aufammen Indianer spielen"." Etwa ein Stunde von bier an einer einfamen Stelle sieht Boitier be Strid hervor und behauptet anscheinend arglos, er lönn wenn er an einem Baume feftgebunden set, fi doch machen. Es wirb probirt und er löst auch ohne Silfe wied Die Feffeln. Nun

fitte, und sagte den Wählern, daß es fich jest blos um die Ronftituirung des Bureaus handle bas es fedos allerdings wünschenswerth wäre, folche Männer zu wählen, die für jenen Fürften timmen wollen, den Rußland empfehlen werde, der aber auch Bulgariens Una hängigleit wabren würde. Die Bauern wollten sich nicht berubigen und schrien fortwährend: Wir wollen feine Wahl!" Die städtischen Wähler ließen fich jedoch nicht beirren, ernannten das Bureau und begannen ibre Bablaettel abzugeben. Bei Stunden hindurch ging auch bie Wahl in volllommener Dronung von statten. Da erichten plöglich ein Haufe von etwa 500 Landleuten auf dem Wahl plage. Wir wollen feine Wahl!" schries fte, wir wollen nicht mehr jene Deputirten, die gegen Gerbier Krieg geführt und fich mit Rußland überworfen baben; diese Leute find daran schuld, daß wir Steuern zahlen müffen, denn Rußland würde Gretscharow wollte von uns teine Steuern einheben!" abermals sprechen, aber die Bauern ließen ihn nicht zu Worte Tommen, sondern erftürmten den Tisch der Wahllommission und zertrümmerten denselben. Die Mitglieder der Kommiffion wurden genöthigt, fich durch die hinter dem Wahltische befind lichen Fenster in's Frei zu flüchten. Dreien von ihnen, bem Bogram und dem Lehrer Frocputirten Gretscharow, Baputtschiem, gelang es, fich in ein nabegelegenes Haus zu flüchtigen. Der Erdeputirte D. Kognitichly wurde bis zum Dorfe Roknis, das von Dubniga zwei Stunden entfernt liegt, verfolgt, fonnte aber nicht eingeholt werden. Die Behörde versuchte nun, die Ordnung berzustellen, und sendete acht be. rittene Soldaten auf den Wahlplat. Dieselben wurden jedoch von den Bauern mit einem Steinbagel überschüttet, so daß fich die Soldaten schleunigst zurücsteber mußten. Durch diesen Erfolg ermuthigt, begaben sich nun die Bauen in bas Haus des Bräfekten Dimitriem. Der Präfekt wurde aus seinem Hause gezerit, mit Stöden und Meffern bearbeitet, seiner Baarschaft und Kleider beraubt. Unter fortwährenden Hieben, Büffen und Hohnrufen schleppte man ibn durch mehrere Gafen bis aur fleinernen Brüde, wo man schließlich seinen furchtbar entftellten Leichnam aus einer Höhe von 40 Metern in den Fluß warf. Unterwegs batte fich von der Bande ein Haufe abgelöst, wel cher und dieses Detail ist wichtig, denn es beutet Darauf hin, daß die Bauern von intelligenteren" Anftistern - fich ins Telegraphenamt begab. Der geführt worden find Amischef, Boschniakom, bat, bie Bapiere und die Kaffe nicht au berühren, da die Depeschen und die vorhandenen Gelder für arme Soldaten, eure Söhne", bestimmt felen. Die Wathenden ließen fich jedoch nicht abbalten, das Telegraphen amt auszurauben. Echon schidien fie fich an, das Amtsge bäude in Brand zu steden, bod gaben sie dieses Vorhaben auf, als bieberbeigeellten Nachbarn fle jammernb auf die ten an floßenden Häusern drohende Gefahr aufmerksam machten. Die floßenden Häusern droben de Gefahr aufmertiam machten. Die Menge wurde nun burch einen Denunzianten vor jenes Haus aeführt, in dem Gretscharow, Bograw und Bapulischten Bulich. Diesen Augenblid babe i lange herbeigefehnt! Well flucht gefunden hatten. Die Wütheriche drohten, das Haus in Brand zu fteden, wenn man ihnen die Flüchtlinge nicht sofort ausliefere. Die Unglüdlichen mußten fich ergeben. Als erfter tam der Lebrer Baputtschtem heraus. Der arme Teufel, der eigentlich gar teine politische Rolle spielte und nur deshalb in dem Hause geblieben war, um seinen Freund Greticharom zu Schügen, schoß feinen Revolver in die Luft ab und versuchte bann, die aufgebetten Bauern zu besänftigen. Toch taum hatte stäblich in Stude schlug. Nun tam die Reibe an Bogram. Berzeibe mir, Greffdarow," rtef er seinem Freunde zu, Du baft nur ein Rind, ich aber habe deren fünf! ... Brüder," fuhr er nun fort, fich zu den Bauern wendend, fchonet mich meiner Rinder wegen!" Die Bauern fielen jedoch über ihn ber wie wilde Thiere, schleuderten ihn zu Boden und hieben auf ihn mit Meffern und Knitteln ein, bis er feinen Geift ausge baucht. In ähnlicher Weise verfubren die Wütheriche auch mit Gretscharow. Suchen wir noch Zafchilmanow( auch ein ge wefener Deputirter) auf!" riefen Einige. Taschilmanow war jedoch nicht auffindbar, und so zerstreute fich die Menge, nach bem fie mehr als fünf Stunden gemordet und geplündert hatte. Den Opfern dieser schredlichen Blutthat widmet nun ber bul garische Bublizift Bacharie Stojanom im Rufschuler Gla vianin" einen Nachruf, dem wir folgende Stellen entnehmen: Dianin" einen Nachruf, dem wir folgende Stellen entnehmen: Bum vierten Male geschiebt es, daß ich über bulgarische Mar iyrer, Opfer des ruftichen Rubels, einen Nekrolog schreiben muß. Der Bruder tödtete den Bruder, der Bulgare den Bul

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soll Berger Daffelbe Experiment machen. Derselbe fann fich aber nicht gut felbft teftbinden und Boitier leistet ihm beshalb Hilfe, jedoch in einer solche Weise, daß Berger bald lein Blieb am Baume mehr bewegen fann. Jest wächst dem Franzosen der Mutb, es erhellt fein Auge, er sieht einen Revolver aus der Tasche und fa zu ihm etwa folgendes: Siehk Du, jest habe ich Dich en Du noch, wie Du mir vor drei Jahren vorgeworfen baft, fet ein feiger Franzose? Jest ist Dein Ende da!" Mit diese Worten zielt Boltter hohnlächelnd nach dem Haupte feine Freundes. Berger, der Anfangs laum ein Wort bervorbringe lann vor Bergung, als er flebt, was fein angeblicher Freund

mit ihm anfangen will, bittet flebentlich um fein Leben.

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10 Muuten tannst Du denn noch leben, so lange will to mid noch an Deiner Qual laben; in 3 Tagen ist ja überhaupt po Deinem Körper nichts mehr vorhanden, denn bis dahin baben Dich die Füchse und wilden Schweine langft aufgefreffen

war die Antwort.

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" Wenn Du wagft," fügte er noch bingu " Bilfe zu rufen, fo diege ich Dich auf der Stelle obne Berger bittet unter Thränen infan bigft, ihm doch das Leben zu laffen, fein Zob tönn ibm ja gar nichts nügen, er wolle nichts ferner

Belteres nieber."

rathen u. f. w. Da sagt Boitier endlich, jebenfalls boch g rührt von dem Bitten und Flehen seines Schullameraben:

Du mir schroören, daß Du leinem Menschen ein Wort von dem, was zwischen uns vorgefallen, mittheilft. Brichst Du den

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Schwur, und ich werde verhaftet, so find sechs andere D mich schreditch rachen werden." Berger schwört natürlich, Die Folge davon war, baß er von den effeln befreit wurde Bleich wie eine Leiche, noch sitternd, blutunterlaufen lomm Berger nach Hause. Anfangs weift er als antwort auf vielen Fragen darauf hin, er hätte schwören müffen, nichts fagen, aber auf Befehl feiner Eltern hat er dann die gan garen! ft dies je zuvor in unserem Lande vorgekommen? Hat Geschichte erzäblt. Boitier, selbstverständlich von der Gul fortgejagt, it flüchtig geworden, als er gehört hat, wie feine That ans Licht gelommen ist und foll fidh fest in Beft auf Weiber und Kinder wurden getödtet, Hunderte von Familien halten. Er ist ein lang aufgefsoffener junger Renfe von etwa 16 Jahren, der stets eine Brille trägt. Berger fonnte trog der erlittenen Angst folgenden Tags vor das Lebrer barbarische Gitte war bei uns ganz unbekannt. Wer hat diese follegium treten und auch sein Examen bestehen. Do bie Gache noch ernftere Folgen hat, ist vorläufig noch nicht bekannt

man je bei uns so bestialische Alte vollführt? Wir haben blu gefeber. Behn Dörfer brannten zu gleicher Belt,

wurden aus ihren Wohnorten verjagt; aber es ist nie vorge tommen, daß der Bulgare den Bulgaren gemordet hatte. Diese

Menderung verursacht? Wer ist schuld an der Dubnigaer Blut­that? Erfragt es von dem Megger Kaulbars, von Giers Den und jenem fatanischen Menschen, man Ratlow

geworden."

Besantwortlich für, den politischen Theil und Soziales Max Echippel, für Bereine und Bersammlungen 8. Engauer für den übrigen Theil der Beitung R. Gronheim, sämmtlich in Berl

Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthitrake 2.

Sieran eine Bellea

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