Sonntagsarbeit u. s. w. bei Gelegenheit der Budgetberathung ( Position Reichsamt des Innern, Fabrifinspektoren) ausgiebig erörtert werden. Die Berichte der Fabrikinspektoren des letten Jahres liefern viel Material. Dann wird ja auch der Bericht über die Sonntagsarbeit- Enquete weitere Veranlassung zu einer Besprechung geben.
Daß von Seiten der sozialdemokratischen Fraktion in der nächsten Session des Reichstags noch besonders zu dem Streik erlaß des Herrn von Buttkamer und zur Handhabung der verschiedenen Vereinsgefeße in den Einzelstaaten auf eine oder die andere Weise Stellung genommen werden wird, dürfte als feststehend zu betrachten sein. Es wird ja auch eine diese Frage speziell anregende, aus Arbeiterkreisen stammende Petition dem Reichstage vorliegen.
Aber daß schon ganz bestimmte, dahingehende Anträge in der Fraktion der Sozialdemokraten verhandelt oder gar feſtgestellt worden seien, das müssen wir bestreiten. Es geht durch die verschiedensten Blätter nämlich die Notiz, daß den Sozialdemokraten die Erreichung einer ausreichenden gesetzlichen Grundlage für die Berufsvereinigungen am dringendsten zu sein scheine."
Deshalb, so heißt es dann weiter, will die sozialdemokra= tische Fraktion des Reichstages einen Antrag einbringen, in welchem verlangt wird, der Gewerbeordnung einen Paragraphen einzuverleiben, der folgenden Wortlaut hat:
,, Unternehmer und Arbeiter und Hilfspersonen können zur Förderung ihrer Interessen in Vereinigungen zusammentreten. In soweit diese Vereinigungen den Zweck haben: a. die Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu regeln; b. Fachschulen und Bibliotheken zur Förderung der gewerblichen und geistigen Ausbildung ihrer Mitglieder ins Leben zu rufen; c. Unterſtüßungskassen für Arbeitslose und Invaliden oder Erwerbsgenossenschaften zum Nußen ihrer Mitglieder zu bilden, sind dieselben von allen die Versammlungs- und Vereinsfreiheit beschränkenden Gesetzesvorschriften befreit. Auf ihren Antrag sind solchen Vereinigungen unter den von den Landesgesetzen vorgeschriebenen Bedingungen Korporationsrechte zu ertheilen."
Wir wissen nicht, ob ein oder das andere Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion vorstehenden oder einen ähnlichen, übrigens sehr akzeptablen Antrag bei der Fraktion einbringen wird, wenn der Reichstag zusammentritt. Noch aber, so betonen wir, hat die Fraktion weder über diesen, noch über irgend einen andern dahin zielenden Antrag berathen, noch sich schlüssig gemacht.
Im Gegentheil, es sind schon Stimmen in der sozialdemo fratischen Fraktion laut geworden, welche von jedem bestimmten Antrag nach dieser Richtung hin absehen wollen, vielmehr eine Resolution wünschen, nach welcher die verbündeten Regierungen aufgefordert werden sollen, einen Geseßentwurf einzubringen, in welchem den gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen das Recht der juristischen Person gewährt und worin weiter ein deutsches Vereins- und Versammlungsgesetz auf der Basis voller Bewegungsfreiheit erlangt wird.
Doch, wie gesagt, sind das Alles nur Einzelansichten. Wie die sozialdemokratische Fraktion in der nächsten Session in den vorstehenden Fragen in der That sich verhalten wird, das wissen' auch wir nicht. Darüber wird die Fraktion sich allerdings in einer der ersten Sigungen nach Eröffnung des Reichstags schon entscheiden.
Daß aber im Uebrigen die sozialdemokratische Fraktion auch in der bevorstehenden legten Seffion der gegenwärtigen Legislaturperiode dieselbe Haltung, wie in den drei verfloffenen Seffionen bewahren wird, halten wir für selbstverständlich.
Ob diese gegen die Herrschaft der Reaktion und der Kapitalmacht gerichtete Haltung die richtige ist, darüber haben allein die sozialdemokratischen Wähler und das arbeitende Volk zu entscheiden.
Und diese Entscheidung wird bei den nächsten Reichstagswahlen fallen.
Politische Uebersicht.
Reichstag . Mit Rücksicht auf die Lage der Etatsarbeiten wird jezt angenommen, daß der Reichstag zum 23. November werde einberufen werden.
Zn welchen Ungeheuerlichkeiten das preußische Dreiflaffenwahlrecht führen kann, dafür bietet die Frankfurter Beitung" einen artigen Beleg. In der Stadt Essen scheidet Demnächst ein Drittel der Stadtverordneten aus, für das Neuwahlen vorzunehmen sind; die erste Abtheilung hat 3 Stadtverordnete zu wählen. Da steht nun in dem Ausschreiben des Bürgermeisters folgendes zu lesen: Bur 1. Abtheilung gehören diejenigen Wähler, welche 170 151 Mart und mehr, zur 11. Abtheilung diejenigen, welche weniger als 170 151 M. bis einschließlich 162 M. direkte Staatssteuern zahlen und zwei nur 159 M. direkte Steuern zahlende Wähler, zur III. Abtheilung gehören alle diejenigen Wähler, welche 159 M. und weniger direkte Staatssteuern, mindestens aber 12 M. Klaffensteuer oder 6 M. Grundsteuer bezahlen oder in der Stadt ein Haus be= fizen. Hundertsiebzigtausend Mark und mehr- dies Essen
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und diese Frau aus dem Spiel zu lassen, so wende es danach. Es wird gewiß kein wahres Wort daran sein."
ist ja eine Stadt der Krösusse, sollte man denken. Des Räthsels Auflösung ist aber: Ein Einwohner, Herr Krupp, zahlt diese Steuersumme, er allein bildet die erste Abthei Iung. Alle sonstigen Ganz- und Halbmillionäre gehören dann in die zweite Klasse, wo sie mit den 162 Mark- Männern eine sehr gemischte Gesellschaft bilden. Und Herr Krupp allein? Erwählt" ein ganzes Drittel der Essener Stadtverordnetenversammlung. Wenn man bedenkt, wieviel Leute noch von Herrn Krupp abhängig sind und deshalb tanzen müssen, wie er pfeift so gewinnt man ein abschreckendes Bild von dem ungeheuren Uebergewicht, welches das Dreiklassenwahlsystem dem Großkapital verleiht. Wenn die Regierung ein Drittel der Stadtverordneten nach Gutdünken einzusegen hätte, in welchen Sturm der Entrüstung würden dann die Liberalen über die Vernichtung der Selbstverwaltung ausbrechen! Wenn aber der eine Großkapitalist Krupp die gleiche Machtvollkommenheit besißt und ausnuẞt, dann regt sich kaum ein leises Lüftchen in den liberalen Blättern.
Unfallversicherung der Seeleute. Was wird die Unfallversicherung für die Seeleute to sten? Darüber giebt eine Anlage zu dem bezüglichen Gefeßentwurf Auskunft. Nach den Ergebnissen der angestellten Berechnung sind im verflossenen Jahrzehnt auf deutschen Seefahrzeugen jährlich ums Leben gefommen bei Schiffs infällen 343, ohne Zusammenhang mit Schiffsunfällen 228, zusammen 571 Seeleute. Ferner find invalide geworden 103. Als diejenige Befagung, auf welche diese Unfälle zu vertheilen wären, find in Ansatz zu bringen rund 37 000 Personen. Die Entschädigungen, welche den nach dem Unfallgesetz zu gewährenden Säßen entsprechen, wären auf insgesammt rund 1295 000 M. und für den Kopf der Versicherten auf jährlich rund 35 M. zu veranschlagen. Da aber unter der Besatzung deutscher Seefahrzeuge mindestens 8 pCt. Ausländer sind, deren Hinterbliebene, wie nach dem Unfallversicherungsgeset, in der Regel feine Renten beziehen werden, so ermäßigt fich diese Jahresbelastung auf insgesammt rund 1 197 000 Mart oder für den Kopf der Versicherten auf jährlich rund 32,4 M.
Staatsbahn und Eisenbahnunfälle. Aus SchleswigHolstein, 28. Oftober, wird der Voss. 3tg." geschrieben: ,, Man ist hier sehr gespannt darauf, ob es wahr gemacht werden wird, daß Minister Maybach diejenigen Blätter strafrechlichtver folgen läßt, welche die Mittheilungen der Schleswiger Na ch r." in Anlaß des Schleswiger Eisenbahnunfalles über eine angeblich zu starke Ausnußung der Arbeitskraft des Zugpersonals gutgläubig nachgedruckt haben. Die Schleswiger Nachr." sind ein so gouvernementales Blatt ans phrase, daß man ihre thatsächlichen Nachrichten aus Schleswig als halbamtliche zu betrachten gewohnt ist. Für diese Provinz find die Schleswiger Nachr." genau das, was in Berlin die Nordd. Allg. 3tg." ist. Die unabhängige Presse SchleswigHolsteins hat den schleswiger Unfall in der ruhigsten Weise, ohne jede Aufbauschung und Verallgemeinerung behandelt und erst die sensationellen Mittheilungen des schleswiger, den Regierungsfreisen so nahestehenden Blattes haben den begreiflichen Wunsch nach einer sehr sorgsamen Untersuchung des Falles nahegelegt. Wenn schon die Annahme der Möglichkeit, daß an irgend einem Punkte einer Riefenverwaltung etwas nicht in Ordnung sei, strafrechtlich verfolgt werden könnte, dann wäre es besser, die öffentliche Diskussion zu schließen. In dem vorliegenden Falle muß überdies mit allem Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß die Verfolgung der bekannten tausendfach nachgedruckten schleswiger Mittheilungen eine Buße sein würde, welche fast die ganze unabhängige Presse Deutschlands für die Sünde eines erzgouvernementalen Lokalblattes zu tragen. haben würde.
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Daß es dem ,, deutschen Bauernbund" des Herrn Knauer- Gröbers auch in dessen neuester Organisation nicht gelungen ist, Bauern zum Beitritt zu veranlassen den Hauptstock des Vereins bilden die bekannten Gutsbesißer und Fabrifanten wie Herr Knauer selbst das ist im Grunde die interessanteste Thatsache, die man aus dem neuesten Zirkular des Herrn Knauer an die evangelischen Geistlichen entnehmen tann. Die Herren Geistlichen, die nicht ohnehin schon auf dem politischen Standpunkte des Herrn Knauer stehen, werden den Erlaß desselben auf die Seite legen und die übrigen werden bisher schon die Propaganda für den deutschen Bauernbund" zur Genüge erfolglos betrieben haben. Die Methode, nach der Knauer die wirthschaftliche Noth des Bauernstandes" heilen will, beginnt mit der Zahlung von Beiträgen für den Bauern bund, welche bisher irgend welche andere praktische Folgen nicht gehabt haben.
Der Ertrag der Zölle ist im Monat September ebenfalls wieder recht unbefriedigend gewesen. Troß der durch die Tarifnovelle vom vorigen Jahre eingeführten be deutenden Zollerhöhungen sind nur ca. 450 000 M. mehr zur Anschreibung gelangt, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und die zur Reichskasse gelangte st- Einnahme ist sogar noch um 250 000 M. niedriger als im September 1885. Fließen die Einnahmen im Winterhalbjahr nicht viel reichlicher als im abgelaufenen Sommersemester, worauf nach Lage der Verhältnisse kaum zu rechnen ist, dürfte für das Etatsjahr 1886 87 bei
Musterung unterworfen und dann den Doktor Ramfeld um eine kurze Unterredung ersuchen lassen; sein ernstes Gesicht gezeigt und mit gemessener Höflichkeit hatte er den Kollegen begrüßt.
den Zöllen ein Defizit von 15 bis 20 Millionen Mark in Aussicht stehen. Denn während der Ertrag derselben mit Rücksicht auf die gedachten Zollerhöhungen im Etat um 30 Millionen höher veranschlagt ist, als im Vorjahr wirkli aufgekommen find, beziffert sich das Vlus der Soll- Einnahme bis Ende September cr., also für sechs Monate, erst auf 7,5 Millionen und das Plus der Jst- Einnahme auf 4,2 Mill Mart.
Der Verfall der Zuckersteuer, deren Ertrag bereits im Etatsjahre 1885 86 bis auf 18 Millionen Mark zurückgegangen war, scheint trop des neuen Zuckersteuergesetzes im laufenden Etatsjahre noch weitere Fortschritte machen zu wollen. Nad einer Berechnung der Voff. 3tg." wird 1886 87 für die Reichs tasse eine Nettoeinnahme von nur 11,3 Millionen Mark ver bleiben. Da der Etatsansat 37,3 Millionen beträgt, so be rechnet sich also das voraussichtliche Defizit bei der Rüben zuckerſteuer für 1886 87 auf nicht weniger als 26 Millionen Mark.
Klerikales. Bischof Kopp von Fulda soll neulich gan im Stillen" in Berlin geweilt haben. Man irrt wohl nicht wenn man diesen Aufenthalt des Herrn mit der weiteren Revision der Kirchenpolitischen Geseze in Zusammenhang bringt
" 1
Die Zukunft gehört den imperialistischen Tories auf der einen, den sozialistischen Radikalen auf der anderen Seite. Für Deutschland liegt in dieser ganzen Wandelung große Lehre, auch unsererseits der Neugestaltung de Weltgeschichte, wie sie sich im 19. Jahrhundert mehr und meh vollzogen hat, mehr Beachtung zu schenken." Also zu lefe im sozialistenfresserischen„ Deutschen Tageblatt" in einem Artife über die englischen Zustände.
vor.
Oesterreich- Ungarn.
Im ungarischen Unterhause legte der Fina minister den Butgetvoranschlag für das Jahr 18 Nach demselben betragen die gesammten Ausge 350 400 021 FI. , oder 6713 481 mehr als im Vorjahre, Gesammteinnahmen 328 356 095 Fl., oder 1 276 687 meni als im Vorjahre. Das Defizit stellt sich somit 22 043 926 F., mithin 7 990 168 Fl. mehr als im Vorjahr ohne die außerordentlichen Lasten beziffert sich das Defizit nur 4201 541 Fl. Zur Deckung des Defizits macht Finanzminister folgende Vorschläge: Emittirung von Werth papieren im Betrage von effektiv.36 600 000 Gulden; höhungen des Personentransporttarifes um 1, des Frachten transporttarifes um 2 pCt; theilweise Erhöhung des Proze stempels; Beschränkung der Portofreiheit; Konvertirung mehrer Eisenbahnpapiere, zunächst diejenigen der Theißbahn; Refor in der Verwaltung der Staatsbahnen und Erhöhung der Ein nahmen aus der Tabafregie.
bel
Der Voff. 3tg." schreibt man aus Brüssel , 29- Oktober Für die Industriestadt Charleroi ist der Sonntag, der 31. D fober, ein bewegter Tag. Mitten im Hennegan belege ftrömen alle Arbeiter der Kohlengruben, der Metallwert und Glashütten dieser Provinz wie Arbeiterdelegirte aus gan Belgien dahin, um unter dem Entfalten der rothen Fahne und den Klängen der Marseillaise abermals ihrem Verlange nach dem Erlasse einer Amnestie und der Einführung allgemeinen Wahlrechts Ausdruck zu geben. D Arbeiterkomitee hat 50 000 Gedenkmedaillen ausprägen laſſen jeder Theilnehmer erhält eine solche; das Bassin Centre allein hat 15 000 Pläge bei der Eisenbahnverwaltung bestellt und be zahlt. Der Arbeitszug durchzieht sämmtliche Boulevards; cin Deputation überreicht auf dem Rathhause die von allen Arbe tern unterschriebenen Petitionen für Amnestie und Wahlre Das Ministerium hat die Garnison bedeutend verstärkt und d Konfignirung der Truppen angeordnet. Die gesammte Bürge garde ist in Charleroi und alle Ortschaften rings herum ein rufen, Gendarmerie, Polizei, Staatsanwaltschaft, Richter u Feuerwehr sind auf ihren Posten. Von Mittag ab ist der
Charleroi untersagt. Die Großindustriellen des Hennegau
sammte Pferdebahndienst und jeder Wagenverkehr in der Sta
find
über die Gestattung dieser Kundgebung außerordentlich ent rüftet; sie befürchten den schlechten Eindruck auf das Ausland das die belgische Industrie nicht als gesichert ansehen und feint Aufträge den deutschen und englischen Werfen zugehen laffe wird. Inzwischen jubelt die Arbeiterpartei über den in Brüff
gestern errungenen Erfolg. Bei einer Wahl, an der
21 875 Wahlberechtigten nur 5237 theilgenommen, hat der beiterkandidat Anseele, der sich offen für erbitterten Sozialisten erklärt, über 1000 Stimmen erhalten. Das ist in der That cin Erfolg, wenn man bedenkt, daß unter den Brüffeler Mitgliede der Sozialisten- und Arbeiterpartei nicht hundert Wahlbered
tigte find.
Figaro" den Staat, die Gemeinden, die Eigenthümer
aut
In einem sehr pessimistisch gefärbten Artifel fordert b fich beffer, wie bis jest geschehen, gegen die Phyllorers ( Reblaus) und ihre Verbreitung zu schüßen. Ob die bis je in Frankreich getroffenen Anstalten zur Bekämpfung dief schweren Kalamität einer Verbesserung fähig find, läßt fi
" 1
So werde ich das Dokument ausstellen und die nöthigen Formalitäten besorgen. Glauben Sie übrigens, Hen
-
,, Das ist auch meine Meinung," erwiderte er. So hatte keine Spur irgend einer Ermüdung und Abspannung Kollege, daß der Baron seinen Neffen zum Univerfalerben
" 1
unerwartet des Barons Tod erfolgt ist, und so wenig ich geneigt bin, diefem Neffen und seinem Freunde etwas Gutes zuzutrauen, so schwer möchte ich mich doch entschließen, sie eines so furchtbaren Verbrechens fähig zu halten. Es wird der verzweifelte Racheburst eines betrogenen Mädchens sein, der diese Zeilen diktirte und ich möchte am allerwenigsten, daß Dein Name in folcher Verbindung vor eine Behörde oder gar vor die Oeffentlichkeit gezerrt würde. Dennoch muß irgend etwas geschehen. Ich werde dem Sanitätsrath auf meine eigene Hand eine Warnung zuflüstern, ohne die Quelle zu nennen. Wenn er dann etwas Auffälliges an dem Todten zu entdecken glaubt, so ist es immer noch 3eit, mit dieser Andeutung hier hervorzutreten. Bist Du damit einverstanden?".
" 1
Wie mit Allem, was Du thust!" sagte sie.
" Nun, so leb' wohl für jetzt, mein Herzenslieb! Ich gehe mit leichterem Herzen in's Schloß zurück, als ich daher gekommen bin! Dir aber möchte ich rathen, Dich in diesen Tagen so wenig wie möglich da oben sehen zu lassen und auch hier auf Deiner Hut zu sein. Ich traue diesen beiden Leuten nicht. Bis zur Eröffnung des Testaments müssen
Da Sie den Baron in seinen legten Stunden behan
eingesetzt hat?"
Ramfeld zuckte gleichmüthig die Achseln.
unzweifelhaft eine feststehende Meinung über die Todesursache das von Ihnen Erwähnte doch wohl selbstverständlich sein. delt haben," nahm dieser das Wort, so werden Sie sich Hauses durchaus nicht eingeweiht zu sein. Indessen dürfte Ich muß bedauern, in die Familienverhältnisse diefes gebildet haben. Darf ich Sie um eine diesbezügliche Aeußerung ersuchen?"
Ramfeld setzte sich in einen Sessel und blickte den Sanitätsrath gelassen an.
,, Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich zunächst Sie um eine Belehrung darüber ersuchte, Herr Kollege", antwortete er, da Ihnen der Zustand des alten Herrn besser bekannt sein mußte als mir, der ich ihn gestern zum ersten Male gesehen, aber die Symptome waren in diesem Fall
„ Sm!
-
Wahrscheinlich ist es allerdings! Indeffen, wir werden ja ſehen! Die Testamentseröffnung dürfte wohl gleich nach der Beisetzung erfolgen, und bis babin i es mir natürlich, daß sich der junge Herr von Brandenftein als den vorläufigen Verwalter der Hinterlassenschaft betrachtet. Er schien gestern von dem traurigen Ereigniß recht anges griffen zu sein."
" Es hat ihn gewaltig erschüttert, und er befindet so unverkennbar, daß ich meine Ansicht trotzdem glaube äußern sich auch heute noch in einem Zustande so hochgradiger Er machte eine kurze Pause, als vergegenwärtige er sich sich ganz ruhig zu verhalten und auf seinem Simmer nervöser Erregung, daß ich ihm dringend gerathen habe,
zu dürfen."
im Geiste noch einmal die Erscheinungen, unter denen Brandenstein gestorben, und stieß dann rasch einige Worte in lateinischer Sprache hervor, das Gesicht des Sanitätsrathes scharf im Auge behaltend. Lindenberg schien mit Ramfeld's
bleiben."
zwei
oder drei Tage hier nach dem Rechten sehen
" So werden Sie in seinem Namen während diefe
Bu
wir, Nikolaus und ich, unseren Pflichten nachgehen, denn Aeußerung ganz einverstanden, er nidie einige Male lang- reits im Stillen über die Fragen des Sanitätsraths, unb
wir wissen ja bis dahin noch nicht, wer ein Recht dazu hat, unsere Kündigung in Empfang zu nehmen. Dann aber denke ich so schnell wie möglich zu gehen. Es wird sich schon ein anderer geeigneter Platz für mich finden; und
sam und zog dann ein Notizbuch aus der Brusttasche seines Rockes.
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,, Wir sind vollständig derselben Meinung," sagte er. Es deutet alles auf diese Todesursache hin, obwohl mir bei
Ramfeld verbeugte sich bejahend. Er ärgerte fich be es war ihm sehr willkommen, als in diesem Augenblid an Wenn Sie oder Herr von Brandenstein beim Ordnen
die Thür geklopft wurde.
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übergehen, und an ihrem Ende winkt uns ja das allerschönste jener Organe niemals aufgefallen war. Haben Sie ihm den Klopfenden zum Eintreten aufforderte, und da er figh
früheren Untersuchungen des Patienten eine Krankheit gerade gern zu Diensten," sagte der Sanitätsrath freundlich, ehe er
XII.
Es war gegen 8 Uhr Morgens. Die Leiche des alten Mannes war gewaschen und in ihr legtes irdisches Gewand gekleidet, sonst aber war nichts im Sterbehause berührt oder verändert worden, da der Sanitätsrath Lindenberg in dieser Beziehung ganz bestimmte Weisungen gegeben hatte.
Früh am Morgen war er noch einmal in das Gemach getreten, hatte den Körper des Todten einer flüchtigen
ichts als eine leichte Chlorallösung, die ich zufällig spöttische Lächeln, das statt der Antwort über Ramfelds
bei mir führte."
" 1
Wollen Sie die Güte haben, den Todtenschein mit zu unterzeichnen?"
Ich bin in Deutschland nicht approbirt, da ich meine hier begonnenen Studien in Amerika vollendete, und nach
Züge glitt.
Mit einem höflichen Gruße gegen
und
Lindenberg der Oberinspektor Holmfeld in das Gemach.
fehr flüchtigen Kopfneigung gegen dessen Gesellschafter
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trat
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Sch möchte Sie um eine kurze Unterredung bitten,
meiner Rückkehr niemals die Absicht hatte, in Europa ärzt- Herr Sanitätsrath," sagte er, in Bezug auf den
liche Praxis zu üben."
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BEER ZA TAREE PREARGER ERG BES
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