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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Mr. 258.

Donnerstag, den 4. November 1886.

Zum Wiener Anarchistenfang. teftirt die heutige Volksverſammlung gegen die von der soge­

In Sachen der Wiener Anarchisten- Verschwörung, schreibt die Hamburger Baztg", finden noch immer Verhaftungen statt und dürften wohl eine große Anzahl von Arbeitern, und zwar meist Familienväter, in unsägliches Unglück gestürzt werden. Von Jozialdemokratischer Seite wird bei diesem Anlaß hervorgehoben, daß die verhafteten Arbeiter fast ausschließlich in den entfernte­Sten Winkeln der Wiener Vorstädte gewohnt haben und daß es fich dabei wohl hauptsächlich um in politischer und sozialer Be­ziehung auf niedrigster Stufe stehende Personen handeln dürfte. rgend ein in der österreichischen Arbeiterbewegung bekannter Mann befindet sich unter den Verhafteten nicht. Einer der felben, der Bildhauer Limpel, war bereits längere Zeit hindurch Insasse des Irrenhauses.

Beufert

der Arbeit für die höchsten Zwecke der Menschheit findet, pro­nannten verfaffungstreuen Partei auf den Parteitagen zu Mödling , Brünn und Karlsbad gefaßten Resolutionen als eine Verhegung der Nationalitäten. Die heutige Volksversammlung protestirt weiter gegen die Bezeichnung der sogenannten ver­fassungstreuen Partei als einer liberalen" Partei, weil alle ihre Handlungen gegenüber der arbeitenden Bevölkerung be­weisen, daß ihr das Schlagwort Liberalismus" nur als Maske dient, hinter der sich die ärgste politische und wirthschaftliche von Doktor Korruption verbirgt." Diese Säße wurden Kronawetter selbst auf einen Bogen geschrieben, der mit dem Stempel ,, Kommune Wien" bezeichnet ist und heute noch aufbewahrt wird. Mit einigen fleinen Veränderungen wurden sie auch wirklich in die Resolution aufgenommen, die in vielen Tausenden Exemplaren gedruckt wurde.

Für die Vorgeschichte der Versammlung ist es fernerhin charakteristisch, daß am Abende vor der Abhaltung ein höherer Beamter im Redaktionslokale der Zukunft" erschien und dort erklärte, die offiziösen Zeitungen seien bereit, unentgelt­liche Aufrufe zum Besuche der Versammlung aufzunehmen. Von diesem Anerbieten wurde jedoch kein Gebrauch ge­

-

Die eigentlichen Leiter und Anstifter der geplanten Ver brechen sollen wieder wie dies leider in Desterreich schon öfter der Fall war, man erinnere fich nur an den Fall - entkommen sein. Daß die Polizei nach ihren eigenen Angaben von der Eristenz der Verbrecherbande schon seit längerer Zeit unterrichtet war, mag nur neben her erwähnt werden. Wahrscheinlich hängt mit dieser älteren Bekanntschaft der Umstand zusammen, daß, als es der Polizei an der Zeit fchien, zuzugreifen, dieselbe sehr genau wußte, wo die Dolche, Bomben, das Dynamit und die Zündflaschen aufbewahrt waren. Ueber die legteren giebt der polizeiliche Bericht folgendes an: Der Zündapparat war eine mit Salpetersäure gefüllte Flasche. Durch den Korfverschluß führte eine Glasröhre, auf welche wieder eine in Schwefelsäure getauchte Baumwolle im Augen­blick der Verwendung gelegt werden sollte. Die durch die Röhre langsam sickernde Schwefelsäure mußte bei ihrer Ver­bindung mit der Salpetersäure die Flasche zur Explosion bringen, welche wieder von einer Flamme begleitet wird." Diese Stelle, schreibt ein Wiener Blatt, ist der größte chemische Unsinn, der uns bis jest vorgekommen ist. Salpetersäure und Schwefelsäure lassen sich in beliebigen Verhältnissen mischen, ohne daß es zur Explosion kommt. Von einer Flamme ist Schon gar keine Rede. Die Mischung von Salpetersäure und Schwefelsäure heißt Nitroschwefelsäure und wird in den chemi­schen Laboratorien zum Nachweise von Brom und Jod in Salz- Werth der konservativen Freundschaft für die Arbeiter bedurft gemengen benüßt.

Man scheint also den irregeführten Arbeitern relativ sehr ungefährliche Mittel anempfohlen zu haben. Wie weit die Falschmünzerei, deren sich die Verhafteten auch bedienten, um für ihre verbrecherischen Zwecke die nöthigen Mittel zu be­schaffen, gediehen ist, darüber fehlen noch genauere Angaben.

Ein merkwürdiges Zusammentreffen ist es, daß, während grade jest aus Anlaß der entdeckten Verschwörung die konser­vative Presse mit aller Energie auf den Erlaß des Sozialisten gefeges bringt, von anderer Seite Dinge in die Deffentlichkeit gebracht werden, welche zeigen, daß die Konservativen selbst es gelegentlich durchaus nicht verschmäht haben, durch kleine Manöverchen die Arbeiter für ihre Zwecke auszunüßen.

Vor einiger Zeit brachte nämlich der Eri du peuple" in Baris eine Korrespondenz, in welcher behauptet wirde, daß Herr Josef Peufert seinerzeit durch Vermittelung des Abgeord­neten Kronawetter einen Betrag von 500 Gulden aus den Fonds der Geheimpolizei zu dem Zwecke erhielt, um eine Volfs­versammlung zu organisiren, welche fich gegen den deutsch - öster reichischen Liberalismus wenden sollte. In einer Zuschrift, welche das Pariser Blatt am 12. September veröffentlichte, be richtigt Dr. Kronawetter dieſe falsche Behauptung. Er schildert im ersten Theile des Berichtes seine Beziehungen zu Peufert

und fährt sodann fort:

Was

Die Geschichte mit den 500 Gulden hat sich ganz anders verhalten. Im Jahre 1881, als Beukert noch nicht in Wien war, wollte die deutsch - liberale Bourgeoispartei, auch Verfassungs­partei genannt, eine große private Kundgebung gegen das Ministerium Taaffe im Eophiensaale arrangiren. fümmert es aber den Volksfreund, ob das Ministerium Taaffe oder Laffer heiße, ob es ein feudales oder bürgerliches Mini­fterium ſei? Ich selbst hatte den Sanirungsvorlagen der Bourgeoisminister Banhans und Chlumesky im Parlament eine fehr lebhafte Opposition gemacht, denn diese Entwürfe, welche von den Banken und Eisenbahnen unterstüßt wurden, waren zum Schaden des Steuer und Abgaben zahlenden Volkes und nur zum Vortheile von verderbten Bourgeois, welche sowohl in fand Unterstützung seitens der Feudal- Klerikalen. Ein Abge­den Berwaltungsräthen aus auch in Barlament igen. Ich ordneter dieser Partei, ein Kärnthner, der seither verstorbene Schneid von Treuenfeld, fragte mich, ob es nicht möglich sei, der Demonstration im Sophiensaale eine Gegendemonstration Bartei die Majorität behalten könne, sie die Erniedrigung des Wahlzenfus von 10 auf 5 Gulden verlangen würde. Dies veranlaßte mich, mit den Arbeiterführern in Unterhandlung zu treten und die Demonstration fand in Schwenders Roloffeum in Fünfhaus statt.

Diese Diuge spielten 1881, dann kam die Periode, wo auch Wiener konservative Blätter und Parteiführer nach bekannten deutschen Mustern zu der Erkenntniß tamen, daß Most und ein turbulentes Treiben der sozialdemokratischen Partei vorzu­ziehen sei. Das Wiener ,, Vaterland" sang Herrn Peuterts Lob in allen Tonarten. Es kamen dann die Merstallinger Affaire Herr und die Mordthaten von Stellmacher und Genoffen. Peufert, der geistige Leiter dieser Propaganda der That", ging ins Ausland, hunderte von bethörten Arbeitern mußten aber auf Jahre in den Jerker oder in die Verbannung. Die kon servativen Freunde der Arbeiter" stimmten aber mit Begeiste­rung für das aus Anlaß jener Vorgänge erlassene provisorische Anarchistengeset", das jetzt unter dem Namen Gesetz gegen anarchistische Bestrebungen" zu einem dauernden Knebel gegen die österreichische Arbeiterbewegung umgewandelt werden soll. Wenn es noch eines Beweises für den mehr als zweifelhaften hätte, die Vorgänge in unserem Nachbarstaat an der Donau würden ihn erbracht haben.

11

Lokales.

Aus dem Geschäftsbetriebe der Hansa", Berliner Verkehrsanstalt. Eine der mit so großen Hoffnungen ins Leben getretenen Privatpoſtanſtalten ist, wie unsere Leser wissen, bereits verkracht, und selbst die liberalen Blätter, welche die Privatanstalten unter ihre sorgsamen mütterlichen Schuß­fittige genommen hatten, fühlten sich nicht veranlaßt dem da= hingeschieden ,, Lloyd" ein Wort des Beileids zu widmen. Nach den unendlich vielen guten Rathschlägen, welche die deutsch­freisinnigen Blätter als Vorfämpfer der wilden, ungezügelten Konkurrenz stets für die Privatposten übrig haften, war das eigentlich etwas sonderbar; schämen sich diese Organe des Manchesterthums vielleicht, weil sie einen Blick in die Engage­mentsbedingungen jener Musteranstalten geworfen haben? Man hat schon häufig über die Leibkontrafte gewiffer Abzahlungs­geschäfte gesprochen, die an Härten und Kniffen alles Mögliche leisten, derartige Urkunden sind jedoch nur Kinderspiel gegen das Strangulationsverfahren, hinter welches sich die eigentlichen Macher der Privatposten verstecken. Herr Reinhold Kühn, Macher der Privatposten verstecken. Herr Reinhold Kühn, Leipzigerstraße 115, Inhaber der Sansa", Lieferant fast sämmt­licher behördlicher Formulare und eine Stüße des Staates, schämt sich nicht, den von ihm angestellten niederen Be­amten seiner Privatpost folgenden Kontrakt, den wir hier wörtlich folgen laffen, zur bindenden Unterschrift vorzulegen." Ich Endesunterzeichneter," heißt es in dem Schriftstück ,,, trete am Uhr bei der Hansa" Berliner Verkehrsanstalt als... unter folgenden Bedingungen Monat ein: An Lohn, Salair erhalte ich pro Tag Tage vor meinem und verpflichte ich mich, meine Stellung Austritt zu fündigen. Der Direktion der Hansa" steht es zu, mich täglich, ohne vorherige Kündigung zu entlassen und verzichte ich auf jeglichen Einspruch hiergegen. Es ist dem Direktor gestattet, behufs Aufrechterhaltung dieser Kündigungsfrist meinen Lohn, Salair für einen Tag als Sicher­

heit einzubehalten. Dieser Betrag soll der Hansa" verfallen fein, sobald ich ohne Innehaltung des vorstehenden Kündigungs­termins meinen Dienst bei derselben verlasse und verzichte ich hiermit auf jeglichen Einspruch gegen diese Kündigung, sowie gerichtliche Klage. Die mir von der Direktion übergebene Uniform,

bestehend aus einem Jaquet, einer Ledertasche, einer Müße, verpflichte ich mich, jeder Zeit im Dienst zu tragen und im sauberen und ordentlichen Zustande zu erhalten. Ich verpflichte mich, treu und gewissenhaft meinen Dienst auszuführen. Als Kaution hierfür stelle ich den Betrag von... Mart in Baar Meine Kaution verfällt ganz und zinslos zur Verfügung.

boll an die banja" bei sofortiger Entlassung, sobald diefelbe dadurch begründet wird, daß ich nachweislich eine Sendung ( Brief, Karte, Drucksache, Werthsendung) vernichtet, unter­

den Arrangeuren für die Ausgaben: für Saalmiethe, Drucksachen, Reisespesen verschiedener aus Neustadt, Graz, Linz 2c. delegirter Arbeiter Vorschüsse gegeben werden. Die Kosten wurden von dem Arbeiter Andreas Groffe, da= diesen Betrag übergab ich ihm und er wurde mir später durch Herrn Schneid von Treuenfeld zurückerstattet. Die feudal­fleritale Partei hielt übrigens Wort: die Fünf- Gulden­Männer erhielten wirklich das Wahlrecht für alle österreichischen Widerspruch hiermit an, indem ich zugleich erkläre, daß ich

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So weit Herr Dr. Kronawetter, der Führer der Wiener

schlagen, oder auf irgend eine Art und Weise bei Seite ge­

schafft, oder mich an einer solchen Handlung betheiligt habe. Ich begebe mich jeglichen Einwandes gegen diese Vereinbarung und erkenne die Entscheidung der Direktion der Hansa" ohne

diese Strafe für angemessen und sonst unschäzbar halte. Ge richtliche Einsprache meinerseits schließe ich hierbei aus. Meine richtliche Einsprache meinerseits schließe ich hierbei aus. Meine sofortige Entlassung steht der Direktion zu, wenn ich 1. wiffent lich eine Veruntreuung oder Unregelmäßigkeit von Angestellten der Hansa" verschweige und nicht zur Kenntniß der Direktion bringe; 2. wenn ich mich im Dienst ungebührlich betrage oder im trunkenen Zustande betroffen werde. Für die mir geliefer­ten Uniformstücke wird der Herstellungspreis in wöchentlichen

Leider hat derselbe vergessen, in seinem Schreiben Alles anzugeben, was er von jenen Vorgängen wußte. Er hat nichts davon gesagt, daß er den bei ihm erschienenen Arbeiter- Dele girten die Buficherung gab, in der Versammlung fönne in Schärfster Tonart gesprochen werden, ohne daß die Redner unterbrochen oder die Versammlung aufgelöst werde. Dies Raten von 1 M. in Abzug gebracht. Bei Zahlung der legten

Versprechen wurde genau eingehalten. Der Regierungsvertreter

intervenirte auch nicht ein einziges Mal. Eine scharfgehaltene lung der leßten Rate aus der Hansa" ausscheiden, so liefere

Resolution mit drei noch schärferen Zufäßen wurde verlesen

und einstimmig angenommen.

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Als der Kommissar einmal die

Abficht fundgab, eine tadelnde Bemerkung zu machen, er­

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der

Vorsitzende

mit Erfolg daran, daß Diese That

unbedingte Redefreiheit garantirt ſei. fache beweist wohl zur Genüge, daß die eigentlichen

Auftraggeber

Aronawetters ganz

Rate wird die Uniform mein Eigenthum. Sollte ich vor Bah­ich die mir übergebenen Uniformstücke an die Direktion zurück. Ich verzichte in diesem Falle auf Rückgabe der Ratenzahlung an mich, indem ich zugleich ausdrücklich anerkenne, daß die mir übergebenen Uniformstücke ausschließliches Eigenthum der Hansa" bleiben, bis ich die lezte Rate für dieselben bezahlt habe." Es ist eigentlich unnüß, daß wir unsere Leser im Einzelnen auf die rigorosen Bestimmungen dieses Kontraktes aufmerksam machen, der einzelne untere Beamte ist auf Gnade und Un gnade dem, Direktor" preisgegeben und kann von diesem jeder Beit und ohne die Möglichkeit einer Reklamation auf das Der schmutzige Handel

der Herr Schneid von Treuenfeld und einige Klerikale waren. Ein anderes Faktum, welches Kronawetter anzugeben ver­gaß, ist der Umstand, daß die 500 Gulden nur unter der Bedingung gegeben wurden, daß in die Resolution folgende Straßenpflaster geworfen werden. Säge aufgenommen werden mußten: In der Erwägung, daß das österreichische Volt nationale Heßereien, von welcher Seite fie immer eingeleitet werden mögen, auf das Entschiedenste verdammt und in dem einträchtigen, entschiedenen Zusammen­

mit der Uniform entspricht vollständig den Tendenzen der Berliner Abzahlungsgeschäfte. Den Straf- und Entlassungs­Bestimmungen des Kontraktes für die Briefboten steht nun als Gegenleistung der Gesellschaft ein wöchentlicher Lohn von

3. Jahrg.

diese Entlohnung eine glänzende genannnt zu werden verdient. Für die Erhaltung einer Familie ist dieser Lohn unter Berliner Verhältnissen ein geradezu ungenügender, und bei einer solchen Ausbeutung derjenigen Leute, auf deren Leiſtungsfähigkeit schließlich doch das ganze Unternehmen aufgebaut ist, darf man sich denn auch nicht wundern, daß die Erwartungen des großen Publikums auf das Kläglichste getäuscht worden find. Wir wissen nun nicht genau, ob die Direktion der Hansa" von ihren Leuten strift die Innehaltung der Kontraft­paragraphen verlangt, es ist dies aber wohl anzunehmen; wir wissen jedoch genau, daß am lepten Sonnabend den Brief­trägern des genannten Instituts in ganz unmotivirter Weise ein Lohnabzug von 2 Mart gemacht wurde; die Leute erhielten statt des kontraktlich festgesetzten Lohnsaßes von 17,50 M. nur 15,50 M. Wem das nicht passe, so hieß es, der könne gehen. Außerdem wurden von den bisher beschäftigten 300 Brief­trägern 80 Mann entlassen, so daß wohl auch die Auflösung dieser Gesellschaft nur noch eine Frage der Zeit ist, zumal der Betrieb derselben einen wöchentlichen Zuschuß von 1000 M. er­fordern soll. Die Privatposten erweisen sich immer mehr als fonkurrenzunfähig, die Hoffnungen auf ein ermäßigtes Brief­porto schwinden immer mehr, es wird also nichts übrig bleiben, als daß durch Vermittelung des Reichstages die Reichs- Post­behörde veranlaßt wird, das Stadtporto in den großen Städten entsprechend herabzusetzen.

Ueber die Verpflichtung zur Unfallversicherung herrscht bei kleineren Betriebsunternehmern noch immer vielfache Unflar­heit, die in zahlreichen Beschwerden an das Reichsversicherungs­amt ihren Ausdruck findet. Ein hiesiger Strohhutfabrikant, der in seinem Betriebe während der sogenannten Saison durch­schnittlich einen Strohhutpreffer und drei Strohhutnäherinnen beschäftigt und in demselben zwei mit der Hand betriebene hydrauliche Strohhutpreffen verwendet, hatte gegen seine Auf­nahme in die Bekleidungs- Industrie- Berufsgenossenschaft Be­schwerde erhoben und damit beim Reichsversicherungsamt Er­folg; dasselbe entschied, daß der Betrieb als fabrikmäßig nicht anzusehen sei und mithin der Versicherungspflicht nicht unter­liege; insbesondere könnten die mit der Hand bewegten Pressen nicht als durch elementare Kraft bewegte Triebwerke im Sinne des Unfallversicherungsgefeßes erachtet werden. Weniger glücklich war ein hiesiger Gas- und Wasserleitungs­Unternehmer, welcher die Einrichtung solcher Leitungen in sehr bescheidenem Umfange betreibt und deshalb der Ver­ficherungspflicht für seine Arbeiter nicht zu unterliegen glaubte. Auf seine Beschwerde entschied das Reichsversicherungsamt, daß diese Betriebe regelmäßig als fabrikmäßige zu erachten seien, ohne Rücksicht auf die Zahl der darin beschäftigten Arbeiter und auf die eventuelle Verwendung von Motoren und deshalb in jedem Falle der Versicherungspflicht unterliegen. Die Ein­richtung einer Leitung kann ohne eine Bearbeitung der erforder= lichen Leitungsröhren nicht erfolgen und dieser Betrieb nimmt erfahrungsmäßig einen großen Umfang an, so daß er als ein hand­werksmäßiger nicht zu erachten ist; vielmehr charakterisirt er sich als eine Abzweigung moderner gewerblicher Großbetriebe, von denen er sich erst in allerneuester Zeit loslöste, nachdem der Be­griff des Handwerks längst erloschen war. Zudem sind mit Siesem Betriebe Gefahren verknüpft, wie sie dem Handwerke im Allgemeinen fremd find.

Zur Beachtung für Gaft-, Speise- und Schant­wirthe 1c. Zur Wahl von sieben Abgeordneten und deren Stellvertretern behufs Einschäßung zur Gewerbesteuer für die eine Steuergesellschaft bildendnn Gast, Speise- und Schank­wirthe, sowie Zuckerbäcker, Inhaber von sogenannten Italiener­und Schweizerläden, Kafetiers, Tabagisten und Vermiether möblirter Stuben in Berlin auf die Zeit vom 1. April 1887 bis ultimo März 1890 ist ein Termin auf heute, Donnerstag, den 4. November, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Stadt­rath Hübner im Oberlichtsaale des Rathhauses anberaumt. Die vorgenannten Gewerbetreibenden werden zu dieser Wahl mit der Aufforderung eingeladen, zu ihrer Legitimation entweder den Steuerschein für das Steuerjahr 1886 87 oder die Quittung über die zulegt entrichtete Gewerbesteuer mit zur Stelle zu bringen. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Wahl ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Wahl­berechtigten giltig vorgenommen werden kann, und daß, falls die Wahl der Abgeordneten überhaupt nicht oder nicht in vor­geschriebener Weise zu Stande kommt, die Steuervertheilung durch die königliche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern hierselbst bewirkt werden wird.

Endlich ist es nach monatelangem Bauen glücklich ge­lungen, das große Werk zu vollenden; die neue Bedürfniß­anstalt am Kottbuser Thor ist fertig! Das war eine Arbeit!

Bunächst wurde die alte Anstalt in Geschwindigkeit" beseitigt;

Die

dann rührte fich während einiger Wochen nichts. Auf einmal fing man aber an zu buddeln" und einige Bewohner der dor­tigen Gegend waren naiv genug, zu glauben, daß die einzelnen Theile zu dem Bau längst fertig seien und es daher nur der Zuſammenſegung bedürfe, um ihn in einigen Tagen fertig zu stellen. Weit gefehlt; Monate vergingen, ganze Häufer, 5 Stock hoch, wurden inzwischen von Privaten aufgebaut, aber von der Bedürfnißanstalt war noch immer keine Spur zu entdecken. In unserer schnelllebigen Zeit eilt alles im Fluge dahin, so auch die Erinnerungen, und allmälig hatte man im Publikum ver­gessen, daß früher einmal, vor langer, langer Beit, auf dem ge­nannten Plage ein derartiges Institut vorhanden war. Baffanten waren daher nicht wenig erstaunt, als sie eines schönen Morgens die Hülle der neuen Anstalt erblickten. Ab und zu sah man nun auch einige Männer damit beschäftigt, die inneren Angelegenheiten" des Jdylls zu ordnen, was wohl nicht so leicht gewesen sein mag, denn es vergingen wiederum Tage und Wochen, ohne daß die Anstalt ihrem Berufe über­geben wurde. Schließlich glaubte man allgemein, daß in an betracht der vorgerückten Jahreszeit die Fortseßung" im nächsten Frühjahr erfolgen würde. Doch hierin hatte man sich getäuscht, denn am Montag Morgen wurde plöglich die Blokade aufge= hoben und jest plätschert das Wasser lustig in der Runde. Es ist vollbracht! Wer wagt heute noch daran zu zweifeln, daß wir nicht einen thatkräftigen Magistrat haben?

Die Numerirung der Berliner Häuser begann genau mit dem Anfange dieses Jahrhunderts, dem 1. Januar 1800. Bis dahin findet man im Adreßbuche nur die Häuser nach dem Namen der Befizer angegeben, z. B. Herr Fr. Ancillon, er wohnt an der langen Brücke, am Wasser, neben der Post; Herr General- Chirurgus Bilgern, er wohnt auf dem Friedrich städtischen Markte an der Mohren- und Charlottenstraße Ecke, im Steffen'schen Hause." Man sieht, diese Bezeichnung war sehr umständlich, und heute die Wohnung eines berühmten Mannes vor 1800 Jahren festzustellen, macht viel Arbeit.

Die Weihnachtszeit sendet bereits ihre Vorboten aus. Die ersten Abschlüsse zum Maffen- Einkauf von Weihnachts­bäumen sind schon jest vollzogen worden, obgleich noch sieben volle Wochen uns vom Weihnachtsfest trennen. Diesmal ist es nicht der Harz, aus dem die ersten Tannen nach Berlin kommen

wirken aller Völker Desterreichs die unabweisliche Vorbedingung 17,50 M. gegenüber. Niemand wird behaupten können, daß werden, sondern unsere Mark. Vom Forsthaus Wildpark bei