1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 288.
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Kampfes. Der Inhaber einer großen Getreidefirma
Mittwoch, den 9. Dezember 1896.
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13. Jahrg.
Die Hafenarbeiter- Bewegung. folches tommen, um bei der Arbeit zu helfen, noch finde man es Begründung der Berechtigung des Streits der Herbeiziehung von Militär sei vorläufig ausgeschlossen; weder Der Korrespondent des ,, Berliner Tageblattes" führt zur folle Das Bünglein der Waage neigt sich, wie unser Spezial- nöthig, es zur Aufrechterhaltung der Ordnung heranzuziehen. Aller- Hafenarbeiter an, daß die geforderten fünf Mark in HamBerichterstatter aus Hamburg unterm 8. Dezember schreibt, dings, tämen Unruhen vor, so wüßte der Senat, was er zu thun hätte; burg etwas ganz anderes bedeuten als anderswo, selbst in Berlin , mehr und mehr auf die Seite der streikenden Arbeiter. In den bis jetzt hätten solche aber nicht stattgefunden und ständen auch und daß die Schauerleute, wie jeden Tag eklatant zu tage tritt, Reihen der Gegner hat die frühere Siegeszuversicht unverkennbar nicht zu erwarten. Bei einem Streit der Gasarbeiter weit davon entfernt sind, sogenannte ungelernte Arbeiter- Laftnachgelassen. Das Hamburger Fremdenblatt" müßten allerdings andere Maßregeln getroffen werden, und die träger schreibt: Der Staat hat im jezigen Stadium das höchste Interesse nöthigen Schritte seien auch bereits gethan. Würde ein Streit und mehr ununterbrochen arbeiten zu können, daß das Leben und zu sein, daß sie gut essen müssen, um volle 24 Stunden den Streit beigelegt zu sehen, und wir appelliren der Gasarbeiter ausbrechen, so würden Pioniere herangezogen der Verkehr in den kolossal weitläufigen Hafenanlagen mit vielen deshalb an die Exekutive des Staats, unseren Senat, un- werden, um die Arbeit zu verrichten. Jedoch würde auch diese Kosten verknüpft ist." Weiter sagt der erwähnte Berichterstatter: gehindert Einigungsversuche zu unternehmen. Maßregel nicht der Ausdruck einer Parteinahme gegen die„ daß in Hamburg rund 50 pCt. der Einkommensteuerzahler ein Die Zeit ist endlich gekommen, in der ein vernünftig zusammen- Streikenden sein, sondern lediglich im öffentlichen Jutereffe er- Jahreseinkommen von 1000 M. und weniger versteuern gefeßtes Einigungsamt nicht Schiedsgericht mit Erfolg folgen. Das allgemeine Wohl gebiete es, die Beleuchtung der und zu diesen gehören die Schauerleute. Die publizirten Lohnwirken kann. Ein solches Einigungsamt darf nach unserer An- Stadt nicht unterbrechen zu lassen. Nur für diesen Fall sei die listen mögen sagen, was sie wollen, denn die Schauerleute mit ficht nur aus den Betheiligten beider Parteien in gleicher Zahl Requirirung von Militär in Aussicht genommen. unter Präsidium von einem oder mehreren hervorragenden Richtern angeblich 2300-2700 M. Jahreseinkommen streiken doch nicht, bestehen. Die Zuckerhändler Hamburgs find empört darüber, daß sie um 5 M. Tagelohn zu erhalten!" Auch andere Zeitungen äußern sich in diesem Sinn, und die zu den Sizungen des Arbeitgeber- Berbandes nicht hinzugezogen für vorhanden, daß eine Einigung auf neuer Basis zu Dasselbe Blatt meldet noch: Es sind deutliche Anzeichen das öffentliche Meinung ist allgemein für friedliche Beilegung des wurden, obwohl sie von dem Streit besonders schwer bestande kommt. Die Detaillistenvereine, deren Mitglieder schrieb der neuen Hamburger Zeitung": Zuerst war der für die Staats- Quais bestimmten Sendungen abgelehnt ein Einigungsamt einzusehen. Da die Hamburger Quai- Berwaltung die weitere Annahme Petition an den Senat in Umlauf zu sehen, worin ersucht wird. unter dem Streik schwer leiden, beabsichtigen, wie verlautet, eine der Arbeitgeber- Verband sehr siegesgewiß in der Hoffnung, durch Heranziehen von 1000 Italienern und sonstigem Gesindel den hat, so werden, wie die königl. Eisenbahndirektion in der Packetfahrt- Gesellschaft ist Meinung für eine Auch im Verwaltungsrath Streif zu brechen. Nachdem man trotz aller Behauptungen, daß Altona bekannt macht, gemäߧ6 bezw.§ 55 der Verkehrs- Einigung; speziell die Lohnforderung der Seeleute wird für geauf allen Schiffen würde gearbeitet werden, weder mit der Ent- ordnung bis auf weiteres Sendungen, deren Frachtbrief- rechtfertigt erachtet. ladung noch der Beladung vorwärts kommt- denn einzelne Dampfer der Annahme zur Beförderung ausgeschlossen, bandes, der mit seinem Latein zu Ende, ist bereits nächster vorschrift auf Hamburg Freihafen lautet, von liegen schon volle 4 Wochen hier und sind noch nicht leer- we ist mit Ausnahme der Kohlensendungen und derjenigen, welche für Tage zu erwarten. Zur Wahrung des Scheins, teine Niederlage Ein Entgegenkommen des Arbeitgeber Ver. mandie dargebotene Hand des Schiedsgerichtszurück und will nun die Arbeiter zur Kapitulation zwingen. die im Freihafengebiet gelegenen Privat- Anschlüsse und den erlitten zu haben, wird der Versuch gemacht werden, die Arbeiter Man bedenke nur, daß man jetzt vollständig ungeübten Arbeitern von der Hamburg Amerika Linie gepachteten Petersen- Quai zu bestimmen, ihre Führer im Stich zu lassen und direkt mit den 4,20 M. Lohn, Roft und Logis bewilligt, letzteres mit 1,80 m. bestimmt sind. Beförderungs- Anträge und Dispositionen Arbeitgebern zu verhandeln. Dieser Versuch wird voraussichtlich angenommen, also ca. 6 M. Diese Arbeiter schaffen nicht ein über Stückgüter und Wagenladungen nach den Hamburger erfolglos sein, inzwischen ist ein vom Senat ausgehendes Drittel von dem, was unsere zuverlässigen und tüchtigen Schauer Staats- Duais zur Beförderung mittels Quaibahn werden Einigungsamt wahrscheinlich. Leute zu stande bringen, mithin zahlt man eigentlich 18 M. feitens der königlichen Eisenbahn- Direktion Altona bis auf Lohn! Also lieber mit vollen Händen das Geld zum Fenster weiteres ebenfalls abgelehnt. Das„ Volk" schreibt in seinem„ Sozialpolitischen Wochen. hinauswerfen, als der Stimme der Vernunft zu folgen und einen Eine zweite Bekanntmachung der fgl. Eisenbahn Direktion bericht" über den Hamburger Streit: Die Ablehnung des SchiedsAusgleich annehmen, bei dem weder Arbeitgeber noch Arbeit- Altona befagt: Bufolge außergewöhnlicher Verkehrsverhältnisse gerichts von seiten der Rheder hat einen schlechten Eindruck genehmer sich einen Sieg zuschreiben können. auf den Staatsbahnhöfen in Hamburg wird auf grund des§ 63 macht. Sie legt von ihrer Friedensliebe fein gutes Zeugniß ab. Ein anderer Großkaufmann schreibt: Die Behörden Abs. 3 der Verkehrsordnung für die Eisenbahnen Deutschlands Allein wir fürchten über das Ziel hinauszuschießen, wenn wir haben darauf zu sehen, daß dem Gemeindewohl kein Schaden mit Genehmigung des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom darin bereits den Beweis sehen wollten, daß es die Arbeitgeber erwächst. Heute ist es noch möglich, daß der Konflikt durch fried- 7. Dezember ab im Verkehr nach Hamburg zu der tarifmäßigen auf Vernichtung ihrer Gegner abgesehen haben, auf den liche Auseinandersehung und nicht durch Gewalt geordnet wird, Lieferzeit eine 3 uschlagsfrist von drei Tagen für Gilgut Krieg auf Leben und Tod. Man kann mit Sicherheit nur ist dies auch nach Wochen noch möglich? und 10 Tagen für Frachtgut festgesetzt. sagen: die Arbeitgeber bezeugen damit, daß ihnen die Macht der Diese Stimmen sind typisch für die Auffassung, die in den Unter den neuen Schauerlenten Arbeiter, ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Hilfsmittel noch Hamburger Raufmanns- und Bürgerkreisen herrscht. Auch bei brechern befinden sich, wie die Boffische Zeitung" mit Beweis, daß der Streit noch nicht lange genug gedauert nämlich den Streit nicht genügend klar geworden sind. Diese Ablehnung ist der den berühmten geheimen Zusammenfünften des Arbeitgeber- Ver- theilt, fehr viele schlimme Persönlichkeiten". und noch nicht nachtheilig genug auf die Machtmittel der bandes ist man sich über diese Stimmung im klaren gewesen. Wie Weiter berichtet das genannte bürgerliche Blatt: Obschon die Arbeitgeber gewirkt hat, um ihnen die möglichst schnelle Neudas Hamb . Echo" auf unterirdischem Wege erfahren hat, wurde dort Arbeit im Hafen nur in beschränktem Umfange betrieben wird, gestaltung friedlicher und rechtlicher Zustände wünschenswerth mitgetheilt, daß auswärtige Großkaufleute fortwährend Briefe wächst die Zahl der Unglücksfälle in geradezu erscheinen zu lassen. und Zelegramme an ihre Hamburger Geschäftsfreunde richteten, erschreckender Weise. Der an jedem Tage mittags aus stärker, daß sie in weiterem Rampfe eine so große UeberSie halten sich einstweilen für so viel worin fie dringend zur Beilegung des Streits gegebene amtliche Bericht enthält nur die ganz schweren legenheit zu konstatiren hoffen, um unbedingt die Bedingungen auffordern und weiter erklären, sie würden für die ihnen unglücksfälle, aber er bringt täglich eine ganze Reihe von des Friedens und des neuen Rechtes vorschreiben zu können. bisher erwachsenen und noch erwachsenden ungeheuren Kosten die Beinbrüchen, Armbrüchen und anderen schweren Man wird sehen, ob sie sich nicht täuschen. Jedenfalls haben Hamburger Rheder u. f. w. vor Gericht verantwort: Berlegungen der ungeübten neueingestellten sie durch die Ablehnung zunächst die Position der Arbeiter ver fich machen. Von überallher laufen Beschwerden ein, daß die Hafenarbeiter zur öffentlichen Kenntniß. Die hamburgische Gestärkt, die hat den Generalfreit der Quai- Arbeiter zu stande von Unparteiischen vorgeschlagene und von den Arbeitern undheitsbehörde hat bereits Gelegenheit genommen, sich mit gebracht und die öffentliche Meinung ftußig gemacht. Denn die atzeptirte Einigung durch ein Schiedsgericht nicht angenommen dieser Angelegenheit zu beschäftigen und Vorkehrungen zu treffen. öffentliche Meinung ist auch ein Machtmittel im Kriege und worden sei. Auf allen Gebieten des wirthschaftlichen Lebens unserer Stadt im Streit. Am Dienstag Nachmittag follte abermals eine geheime Ber- und unseres Staates macht der Ausstand in immer unerträg ungünstig, nicht sowohl aus Kenntniß der thatsächlichen Ver Sie war im Anfange den Schauerleuten eher fammlung der Arbeitgeber im Patriotischen Hause" stattfinden. licherer Weise sich fühlbar. Deswegen ist der Wunsch allgemein hältniffe, als aus allgemeiner Abneigung gegen die Bes Mittags begann die Auszahlung der Streifunterstützung für verbreitet, es möge von der berufenen Stelle ein neuer Versuch unruhigung durch Lohntämpfe. Die Regierung und die laufende Woche. Das hätten sich die Unternehmer nicht zur Beilegung des Ausstandes unternommen werden, nach Parteien im Reichstage haben sich scharf gegen die Streikenden träumen laffen, daß die Streifenden, dank der Solidarität der dem der erste gescheitert ist. Fast allgemein ist man der An- geäußert. Der vielgenannte Herr v. Bötticher hat eine ganz Arbeiter, fogar die Streitunterstützungsgelder erhöhen fonnten! ficht, daß der Zeitpunkt jetzt gekommen sei, wo unsere höchste andere Sprache geführt als seinerzeit im Berliner Konfektions Die Situation im Hafen ist, wie von allen unparteiischen Staatsbehörde, der Senat, selbst die Vermittelung in streif. Allein die geringe Friedfertigkeit der Arbeitgeber wird Seiten zugegeben wird, unverändert. Die Streitbrecher verlassen die Hand nehmen und einen Ausgleich versuchen müsse. unausgesetzt die Arbeit, sodaß es sich kaum noch verlohnt, die das gewiß ausgleichen. Und auch die von dem Hanseatischen einzelnen Fälle zu registriren. Große Geldtransporte erregten, wie das Hamb . Echo" Bevollmächtigten beigebrachten 15 Lohnbücher find nicht geeignet Mit lebhaftem Beifall wurde in den geftrigen Streit Ver- mittheilt, am Montag bei den Besuchern der Hamburger Börse zu überzeugen, daß wirklich der Jahresdurchschnitt der Einnahme sammlungen die Mittheilung aufgenommen, daß in Berlin lebhaftes Aufsehen. Das Zentral- Streiffomitee, das für die Aus- eines Schauermannes so hoch ist wie der ihrer glücklichen Ju sechs Versammlungen zu gunsten der Streifenden stattfinden zahlung der Unterstützung Sorge zu tragen und das nöthige haber. In der Zeit der Statistik tann man solche Beweis follen. " Kleingeld" zu beschaffen hat, sandte einige Vertraute zur Verführung nur fläglich nennen. Wenn sie etwas beweist, so beweist Die Rolltutscher, die die Frage eines Ausstandes er einsbant, um für 30 000 m. Silbergeld einzuwechseln. Die Be- sie nur, was man dem Reichstage glaubt bieten zu können, in wogen hatten, werden sich vorläufig darauf beschränken, mit den stände der Vereinsbank reichten dazu nicht aus, und in Be- welchem niemand als die Sozialdemokratie für die Streitenden Spediteuren wegen eines neuen Lohntarifs in Unterhandlung zu gleitung eines Kassenboten begaben sich die Abgesandten zur Reichs- einzutreten Luft hat. treten. bank, wo zum Glück so viel Silber zu haben war. Es wurde Aus den Kreisen des Bürgerthums und der Getüchtig aufgeräumt unter den alten Beständen und die Träger alles gethan, um die Ausständigen vor Thorheiten zu schützen. Der Zeit" wird geschrieben: Von der Streifleitung wird schäftsleute gehen für die Streifenden fortwährend An- feuchten unter der Last der Geldsäcke, welche sie an die Wagen Es wird keine Versammlung abgehalten ohne die eindringliche weisungen auf Brot, Fleisch, Wurst, Mittagessen, Getränke, schleppten. Da war es denn erheiternd zu sehen, wie unter Mahnung, ruhig und besonnen zu bleiben und alles zu ver Räse, Fische, Hülsenfrüchte, Rartoffeln, Rohlen, Schuhe, Kleider schiedliche Börsianer sich eingehend nach dem Bestimmungsort des meiden, was die Sympathien der Hamburger Bürgerschaft abs u. a. ein. Dieses allgemeine Eintreten für die Arbeiter ist Geldes erkundigten und mit langen Gefichtern abzogen, als ihnen fühlen könnte. Fast jede Nummer des sozialdemokratischen rührend und erhebend zugleich. In den öffentlichen Versamm das einzige Wort„ Streikkomitee" entgegengerufen wurde. „ Echo" behandelt Dasselbe Thema. Und der beste lungen der Gewerbetreibenden, über die der Vorwärts" schon für die friedliche Geldsammlungen in den Häusern werden in Hamburgs Beweis Gesinnung der gestern berichtete, wurde folgende Resolution angenommen: Nachbarstädten vorgenommen, um auch auf diese Weise die für Kreise ist führenden ficherlich der, daß man dem Drängen " Die Versammlung von Kleingewerbetreibenden mißbilligt auf's die Streifenden nöthige Unterstützung mit herbeizuschaffen. Die der städtischen Gasarbeiter, fich dem Streit an entschiedenste, daß der Arbeitgeber- Verband die von den Ar- Polizei in den preußischen Städten ist eifrig hinter den zuschließen, nicht nachgiebt, obwohl damit binnen drei Tagen beitern in so einmüthiger Weise dargebotene Hand zum Frieden Sammlern her. In Altona wurden einige Sammler in Haft eine unbedingte Einigung erzwungen sein würde nur weil so schroff zurückgewiefen hat. Dieselbe erblickt in einer längeren genommen. man fürchtet, daß es dann in der dunklen Stadt zu Krawallen Fortdauer des Kampfes einen unberechenbaren Schaden für das hamburgische Gemeinwesen. Am allerschwersten werden unter Streits spiegelt am getreuesten die monatliche Statistik der Wie wenig Grund aber zu der Annahme vorhanden ist, die Ars Den gewaltigen Einfluß des Hafenarbeiter tommen könnte, die den Streikenden aufs Konto gefeßt würden.-- der allgemeinen Kalamität die Kleingewerbetreibenden leiden. ordentlichen bremischen Staatseinnahmen wieder. Nach derbeiter könnten unter sich uneinig werden und theilweise die Arbeit Die Großkaufleute mögen ja sehr wohl dem Verlauf der Dinge felben betrug die Einnahme im Freibezirke im November dieses zusehen können. Die bittere Noth steht nicht vor ihrer Thür. Jahres 16 875,93 M. gegen 55 339,94 M. im gleichen Monat Anders aber liegt es mit dem Groß der Bevölkerung. des Vorjahres. Die Rücksichtslosigkeit ber Arbeitgeber gegenüber Den
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die
wieder aufnehmen, dagegen spricht die geradezu bewunderns werthe Einmüthigkeit und Kameradschaftlichkeit der Ausständigen. Hier gilt nicht politische Partei und besonderer Beruf, hier gilt nur eins: Kameradschaft!
internationalen Hafenarbeiter- Vereinigung, will ein Reporter des Mit Tom Mann , dem Leiter der in London bestehenden " Hamburger General- Anzeigers" eine Unterredung gehabt haben. Gin Bericht darüber durchläuft gegenwärtig die Presse. Ihn wiederzugeben hieße Papier verschwenden. Abgesehen davon, daß solche Berichte in der Regel unzutreffend find, ist ein Eingehen darauf um so weniger am Plaze, als Tom Mann das, was er zu sagen hat, jederzeit in deutschen Arbeiter blättern veröffentlichen laffen kann.
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allgemeinen Interessen kann eventuell eine Verschlechterung Von dem Juhaber einer Berliner Großhandlung wurde der gesammten Lebenshaltung der Arbeiter und da uns folgendes Birkular des Spediteurvereins er mit den Ruin vieler Kleinbürgerlicher Existenzen her- mann u. Theilnehmer in Hamburg und Stettin beiführen. Im Interesse der Kleingewerbetreibenden liegt die zum Abdruck überlassen: Bericht über ben gegen schnelle Beendigung des Kampfes. Die Versammlung erblickt wärtigen Stand der Verkehrsverhältnisse in Diese Möglichkeit nur darin, die Arbeiter thatträftig in ihrem Hamburg . Infolge der Ablehnung des Arbeitgeber- Verbandes, Kampfe zu unterstützen, um zu verhindern, daß die Arbeiter durch sich an dem vorgeschlagenen Schiedsgericht zu betheiligen, Mangel an Unterstüßung gezwungen werden, sich willenlos der ist der Generalstreit aller am und im Hafen Hamburgs beschäf Diktatur des Großkapitals zu beugen. So sehr die Kleins tigten Arbeiter proklamirt worden und es haben nunmehr auch gewerbetreibenden den Vorschlag auf Einfegung eines Schieds- die Quai- Arbeiter an den Staatsquais mit wenig Ausnahmen gerichts begrüßt haben, so versprechen sich dieselben doch keinen die Arbeit niedergelegt. Die Quaiverwaltung ist eifrigst bemüht, Die Berliner Gewerkschaftskommission hat bis jetzt Erfolg davon, ihrerseits durch eine Deputation auf die Leiter des Ersatz für die Streifenden zu beschaffen, und man hofft, daß 12 000 M. nach Hamburg absenden können. Arbeitgeber- Verbandes einzuwirken. Ihrer Erklärung, daß sie dies wenigstens theilweise gelingen und der Betrieb an fich auf den krassen Machtstandpunkt stellen, kann nur dadurch den Quais, wenn auch mühsam, aufrecht erhalten werden Aus Magdeburg sind von der Expedition der Volksstimme" wirksam begegnet werden, daß ihnen durch den Sieg der Arbeiter wird. Die Verkehrsverhältnisse liegen hier augenblicklich sound dem Vertrauensmann unserer Partei bis jezt 2000 m. bewiesen wird, daß sie nicht die alleinmaßgebenden Faktoren in ungünstig, daß wir nur wiederholt empfehlen nach Hamburg abgegangen. Hamburg sind." fönnen, solange von Benußung unseres Hafens a b Aus Hannover meldet der„ Volkswille": Daß das Solie In der Sonnabendversammlung des Hamburger Dauer des Streits lassen sich nur Vermuthungen äußern, da man trachtet wird, davon erhielten wir in den letzten Tagen zusehen, bis hier wieder normale Zustände herrschen. Ueber die daritätsgefühl von der Arbeiterschaft nicht als bloße Phrase beArbeitgeber Verbandes, die die Ablehnung des nicht genau weiß, welche petuniären Hilfsmittel den Streifenden hunderte von Beispielen. Schiedsgerichts billigte und die Fortführung des Soeben wird uns wieder von Rampfes beschloß, ist man durchaus nicht so siegesgewiß ge- ist, daß es den Streifenden an Geld fehlt und dieselben genöthigt Weise annimmt, berichtet, daß zur Verfügung stehen; die Meinung des Arbeitgeber- Verbandes einem Genossen, der sich der Hamburger in besonderer wesen, als man sich nach außen hin den Anschein giebt. Man sein werden, in kurzer Frist die Arbeit wieder aufzunehmen. einer man ihm überall mit hoffte, daß der Streit nur noch bis gestern, Dienstag, dauern Das seit einigen Tagen eingetretene scharfe Frostwetter hat eine heiße, für die Hamburger zu opfern. In den Arbeitsstätten vergewissen Begeisterung entgegenkomme, wenu es werde, da die zur Auszahlung nöthigen Geldmittel nicht auf- Stockung der Flußschifffahrt herbeigeführt, infolge dessen die schwände angesichts des gemeinsamen Feindes sogar der Unters gebracht werden tönnten. Diese Hoffnung ist ins Wasser ge- Schleppergesellschaften ihre Fahrten einstellen mußten." fallen, denn die Unterstügung hat sogar noch erhöht werden können. Bezeichnend ist, daß der schärffte Gegner einer Ver- der Rheder und Stauer Hamburgs ist. Dieses Zirkular zeigt unzweideutig, wie schwach die Position ftändigung mit den Arbeitern der aus der Tabatarbeiter- AusSperrung vom Jahre 1891/92 bekannte Zigarrenfabrikant Muhle Der Hamburger Streit macht sich auch schon in Kottbus war, also ein Mann, den der Streit eigentlich gar nichts angeht. fühlbar, indem die Kaufleute bereits Mangel an Bemerkenswerth ist aus der Versammlung noch, daß von einem Waaren haben. Besonders fehlt es an Zuthaten für die anwesenden Senator auf eine Anfrage bemerkt wurde: Die Weihnachtsbäckerei, z. B. Rosinen, Zitronen u. dergl.
schied zwischen rothen", gelben" und schwarzen" Arbeitss tollegen, auch schwarz- weiße" entrichteten freudig ihren Obolus. Wenn die Erkenntniß von der gemeinsamen Gefahr, welche der Arbeiterschaft von den Hamburger Rhedern drohe, überall so sei, so müsse die Hamburger Arbeiterschaft fiegen.
Der Sozialdemokratische Verein in Bockenheim ( Frankfurt a. M.) hat seinen ganzen derzeitigen Rassenbestand