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nicht gerade sehr gefährlich sein. Die Behörden werden sämmt­liche Schriften wieder zurückgeben müffen das ist das Ende von dem bestimmten und energischen Einschreiten der Gothaer Polizei.

Als der verstorbene Dr. Löwe- Galbe mehr und mehr von seiner oppofitionellen Haltung zurückkam und endlich gar ein gern gefehener Tischgast Bismard's wurde, richtete der Dichter Moris Hartmann folgendes zürnende Spottgedicht an ihn:

Du hast Dich schlecht geraucht, mein Präsident 3war, reiner Meerschaum bist Du nie gewesen; Doch schwammst Du oben auf im Parlament, Und an Dich glaubten, die Dich auserlesen. Jezt bist Du alt, zu müd', um Dich zu schlagen, Berliner Klugheit macht Dich zum Philister; Man muß doch etwas thun in alten Tagen -Bum Teufel auch, ich speise beim Minister!

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Ihr nehmt Euch trefflich aus, Du und der Twesten! Unsel'ger, fieh' Dich um, wer speiset mit? Auch Wagener gehört zu Bismard's Gäſten! Kannst Du noch schlucken? Guten Appetit! Er lächelt Kreuz. Daß Du zu Kreuz gekrochen, Das sagt ihr lächelnd Kreuzzeitungsgeflüster. Du kommst zu spät, Du kriegst nur noch die Knochen Bum Teufel auch, ich speise beim Minister!

Du bist der Hund der Fabel: erst vertheidigt, Dann mit den andern von den Knochen frißt er; Dich hat wie ihn der lange Kampf geschmeidigt -Bum Teufel auch, ich speise beim Minister!" Löwe's Bruch mit der Fortschrittspartei erfolgte im Jahre 1874 bei der Abstimmung über das erste Septennat; er trat mit etwa ein Dußend Genossen aus der Fraktion aus und bildete mit denselben eine besondere Gruppe, die sich aber nicht behauptete. Während Berger, der hervorragendste Ab­geordnete derselben, fich die Freiheit des Handels be wahrte und in politischen Fragen seiner Vergangenheit treu blieb, verleugnete Löwe dieselbe mehr und mehr und zog nur die Konsequenzen seiner Wandlungen, als er endlich den verheidelbergerten Nationalliberalen beitrat. So streng man immer den Politiker deswegen beurtheilen mag, eine andere Wandlung warf einen ungleich tieferen Schatten auf seinen Namen. Ueberzeugter Freihändler, eifrigfter Agitator gegen das System der indirekten Steuern, schlug er im Jahre 1879 plöglich in das andere Extrem um und stimmte für den Bolltarif und die neuen Verbrauchssteuern. Nicht blos in den Kouloirs des Reichstags raunte man sich ins Ohr, sondern verkündete es laut von der Tribüne: hier hat das Amt die Meinung bestimmt, die hochbesoldete Stelle eines Ver­waltungsrathes der Diskontogesellschaft, die Löwe unmittelbar vorher erhalten hatte, denn jene Gesellschaft, welche die Dortmunder Union" besaß, war bei dem Bolltarif hervorragend intereffirt. Da waren es also nicht blos die Knochen" gewesen, die dem Abgeordneten für Bochum zugefallen waren. Seitdem war erpolitisch und parlamentarisch ein todter Mann; wie er auch den Brustton der Ueberzeugung", auf den er sich meisterhaft verstand, anschlagen mochte, der Glaube an ihn war dahin und wie eine Nemesis mag es gelten, daß der alte, auch förperlich gebrochene Mann, bei den Heidelberger Randalirfüchsen" Unterschlupf suchen mußte. Keine Entrüstung gab sich fund, als der alte Achtundvierziger im Dezember 1883 gegen den Antrag Stern auf Einführung der geheimen Ab­timmung bei den Landtags- und Kommunalwahlen, als er im Februar 1885 für die Position Schweninger " stimmte; man zudte fast mitleidig die Achseln über den unseligen Mann, mit dem es so weit gekommen war.

Eine Erklärung des Abgeordneten Vollmar. Im Hinblick auf Andeutungen liberaler Zeitungen, daß die Münchener Sozialdemokraten geneigt wären, bei den Landtags­wahlen ein Kompromiß mit den Liberalen einzu geben, erklärt Reichstagsabgeordneter von Vollmar in den Münchener Neuesten Nachrichten", daß sich die Sozial­demokraten an den Wahlen nur als selbstständige, von allen anderen Parteien getrennt handelnde Partei betheiligen

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werden.

Von Herrn Jens Christensen erhalten wir folgende Zu­schrift: Blauen i. V., Strafgefängniß, den 1. November 1886. Gegenwärtig läuft, wie mir verschiedene Zusendungen beweisen, eine Notiz durch die Blätter, nach welcher ich eventuell be abfichtigen foll, mir ein sicheres Asyl" in der Schweiz zu suchen. Ich bitte Sie freundlichst, dem gegenüber erklären zu wollen, daß ich nicht daran dente, meinen Feins den diese Freude zu bereiten. irgendwie möglich, bleibe ich in Deutschland ; und sollte es mir einmal nicht mehr möglich sein, dann gehe ich nicht in ein ficheres Asyl", sondern auf einen neuen Kampfplay. Jens Christensen. Uebrigens haben neue Maßregelungen gegen Christensen bereits begonnen. Am 2. d. M. ist ihm nämlich die erste Ausweisungsordre zugestellt worden, die auf Grund des§ 22 des Sozialistengesezes gegen ihn erlassen ist.

Solange als

Bebauern bin ich genöthigt gewesen, auf die fernere Mit­

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Das in mehrfacher Hinsicht interessante Schriftstück hat folgen-| Vertragsverhältniß zu treten, nöthige dem Deutschen Reich eine den Wortlaut: An den Schriftsteller Jens L. Christensen, zur Zeit in der hiesigen Frohnfeste inhaftirt. Seitens der föniglichen Kreishauptmannschaft zu Zwidau als Landespolizei­behörde ist mit Rücksicht darauf, daß Sie vom hiesigen fönig­lichen Landgericht wegen Vergehens gegen§ 19 des Reichs­gefeßes vom 21. Oftober 1878 zu drei Monaten Gefängniß rechtskräftig verurtheilt worden sind und auch wider Sie ge mäߧ 22 des angezogenen Gesetzes auf Bulässigkeit der Ein­schränkung des Aufenthaltes erkannt worden, ist auf Grund von§ 22 Abs. 2 desselben Gesezes beschlossen worden, Ihnen den Aufenthalt im Regierungsbezirk 3widau zu versagen. Sie werden erhaltenem Auftrage zufolge hiermit von diesem Beschluffe in Kenntniß gefeßt und gleich­zeitig aufgefordert, binnen 48 Stunden nach Ihrer am 15. Dezember cr. erfolgenden Entlassung den Regierungsbezirk 3widau zu verlassen und nicht wieder dorthin zurückzukehren. ( Folgt Strafandrohung für den Fall der unerlaubten Rück­fehr.) Plauen . 1. November 1886. Der Stadtrath. gez. Schurig, Stadtrath.

Nochmals die Crimmitschauer Freidenkergemeinde. Die Leipz. 8tg.", das sächsische Regierungsblatt, erfährt aus Crimmitschau : In einer im Juli d. J. abgehaltenen Ver­sammlung von Anhängern einer freien religiösen Anscha nung wurde die Gründung einer Freidenkergemeinde beschlossen. Die Seele dieser zu gründenden Gemeinde bildete der später aus hiefiger Stadt und dem Känigreich Sachsen ausgewiesene Sozialdemokratische Agitator Stuhlarbeiter Anton Behr aus Böhmen , und da somit von dieser Freidenkergemeinde anzu­nehmen war, daß sie sozialistischen Zwecken dienen würde, so verbot der hiesige Stadtrath den neuen Verein. Wie Behr Wie Behr gegen seine Ausweisung, so erhoben auch die Gründer der Freidenkergemeinde gegen den stadträthlichen Beschluß Rekurs bei der Kreishauptmannschaft und, als dieser verworfen wurde, bei dem Ministerium des Innern. Doch auch hiermit hatten die Herren Sozialisten feinen Erfolg, denn in diesen Tagen hat das Ministerium des Innern das Verbot des hiesigen Stadtraths einfach bestätigt, und damit ist die Gründung einer Freidenkergemeinde für unsern Ort ein frommer Wunsch ge­blieben." Man muß vor dem freien Denken" doch rechte Furcht in Sachsen haben.

Haussuchung. Velten , 2. November. Hier fand nach der Boff. 3tg." in den legten Tagen bei dem Töpfer Wartig eine mehrstündige Haussuchung statt. Man fand vier Eremplare der Nr. 41 des Züricher Sozialdemokrat", einen Back Bons Für die Familien der Ausgewiesenen" und einige Rechnungsbeläge. An der Haussuchung betheiligten sich der Amtsvorsteher, der Friedensrichter, der Gendarm und ein Gemeindediener. Velten , das 1884 eine einzige Stimme auf den sozialdemokratischen Reichstagskandidaten vereinigte, ist jetzt zu einem großen Theil sozialistisch. Der vorjährige Töpferstreit macht viel von sich sprechen. Organisirt wurde die Veltener Sozialdemokratie von Berlin aus, namentlich war es Herr Görcki, der Vereine u. s. w. ins Leben rief.

Die bekannte Frankfurter Friedhofsaffäre wird dieser Tage ein Nachspiel vor dem Zivilgericht haben. Da Kommissar Meyer fich nämlich weigert, die von mehreren bei der Affäre Verlegten geforderte Entschädigung für Arbeitsverlust infolge der Mißhandlung, zerrissene Kleider 2c. zu zahlen, so ist er des halb bei Gericht verklagt worden. Ein erster Termin steht auf den 10. November an.

Die Biersteuervorlage, welche der Magistrat von Nord­ hausen den Stadtverordneten gemacht hat, ist verständiger­weise mit 30 gegen 6 Stimmen abgelehnt worden. Dies ist deshalb mit Freuden zu begrüßen, weil in vielen an= deren Städten und Orten gerade in lezter Beit durch Bier­besteuerung der Verfuselung des Voltes Vorschub geleistet wor­den ist. Vor allen Dingen aber sollten die Leute, welche dem Volte das Bier vertheuern, den Mund halten, wenn von den verderblichen Folgen des Schnapsgenuffes die Rede ist. Die Nordhäuser Stadtverordneten haben dies sicherlich auch bei ihrem Beschluffe gefühlt.

Oesterreich- Ungarn.

Auf Grund der Verordnung des Gesammt- Ministeriums vom 30. Januar 1884 wurden im vorigen Monate von der Wiener Polizeidirektion wegen Gefährlichkeit für die öffentliche Ordnung der Maurergehilfe Wenzel Kocouret, auch Rozoret sich nennend, zu Chramost, Bezirk Selcan in Böhmen , gebürtig, 33 Jahre alt, und der Schuhmachergehilfe Mathias Raba, zu Wirthsdorf, Bezirk Strakoniß in Böhmen , gebürtig, 28 Jahre alt, Beide als Anhänger der Anarchistenpartei aus dem Geltungsgebiete der oben zitirten Ministerial- Verordnung, ab­geschoben."

Schweiz .

Zum deutschen Handelsvertrag, mit der Schweiz führt die Köln . Ztg." in einem Leitartikel aus, daß die in Berlin begonnenen Verhandlungen wenig aussichts­voll find, denn Deutschland müffe in erster Linie Rücksicht neh men auf Defterreich, Frankreich , Großbritannien , Italien , ja selbst auf Rußland . Die Möglichkeit, mit Rußland in ein

Wäre es da wirklich zu viel verlangt, wenn ich Sie bäte, Aber dazu würde mein Einfluß auf ihn nicht aus­

arbeiterschaft Ihres Verlobten, des Herrn Holmfeld, zu ihn zum Hierbleiben zu veranlassen?

zu bewirthschaften gebenke. Nun liegt es allerdings sehr reichen! Und ich glaube auch nicht, daß er sich entschlösse, nahe, daß Sie auch fernerhin in seiner Nähe zu bleiben hier zu bleiben ohne mich."

wünschen

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unter

Aber davon darf ja natürlich nicht die Rede sein! Sie müssen den Gedanken, fortzugehen, ebenfalls aufgeben!"

brach ihn da Elsbeth rasch, während sich die Gluth auf Mit seiner Verstellungskunst war es zu Ende, und der

ihren Wangen noch tiefer färbte.

Eine derartige Absicht ist

niemals gehegt worden und kann für meinen Bruder sicher- entfernte Elsbeth's 3weifel über die wahren Beweggründe

lich nicht maßgebend gewesen sein. So viel ich weiß, werden wir uns in die Hauptstadt begeben."

"

Und Herr Holmfeld wird Sie nicht begleiten?"

Nein!"

Dann fann es nur eine einzige Möglichkeit geben, nämlich die, daß Ihr Bruder oder auch vielleicht Verlobter Don meiner Nähe etwas für Sie befürchtet."

"

D, Herr Baron!"

Nun eine solche Befürchtung würde vielleicht unter

gewesen sein!

Sie müssen es ja längst errathen haben,

flammende Blick, welcher die letzten Worte begleitet hatte, seines Handelns.

,, Das ist unmöglich!" sagte sie falt. Ich gehe unter allen Umständen."

,, Und warum wollen Sie das thun?" fuhr er auf. Sagen Sie es doch offen heraus! Weil Sie sich vor mir fürchten! Weil ich zu ehrlich gewesen bin, um meine Liebe vor Ihnen zu verbergen, und weil Sie nicht glauben fönnen, daß die Liebe eines Mannes in meinem Alter und in meiner Lebensstellung auch eine eble und uneigennützige Sie können mir sein fann?- Sie antworten nicht?-

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anderen Verhältnissen nicht ohne eine gewisse Berechtigung nicht widersprechen! Ober," fuhr er mit leiserer Stimme wie warm und tief meine Verehrung für Sie ist, Fräulein Ahnung nicht täuschen, die sich immer und immer wieder

Elsbeth

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Bruder umsehe, Herr Baron!" Gestatten Sie mir jetzt, daß ich mich nach meinem

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in mir regen will? Wollen Sie nicht nur von mir, sondern auch vor sich selber fliehen? Wollen Sie gehen, weil Sie im Grunde Ihres Herzens doch etwas für mich

Sie mich gebulbig anhören! Was haben Sie denn von Nein, nein! Nur wenige Augenblice noch müssen empfinden-?" mir zu befürchten? Grade um Sie zu beruhigen, bin ich

ja hierher gekommen!

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Herr Baron!"

-

" Weil Ihnen Ihr Gefühl sagt, daß Sie es lernen und er ergriff würden, mich zu lieben?, Elsbeth," und er ergriff ihre beiden Hände, als sie den Versuch machte, die Thür können Sie es denn nicht einsehen, daß zu gewinnen, Sie zu gut für diesen einfachen Menschen sind, daß Sie nicht glücklich werden können an seiner Seite? was ich befize, foll Ihnen gehören, wenn Lassen Sie mich!

ich von Ihnen zu hoffen habe, und ich habe mich von vorn Ich weiß wohl, wie wenig herein baran gewöhnen müssen, Sie an der Seite eines Anderen, Glücklicheren zu sehen. Darum bin ich weit das von entfernt, Ihnen ein Hinderniß in den Weg legen zu wollen! Ich werde mich im Gegentheil sogar bemühen, Ihnen in jeder Hinsicht nüßlich zu sein. Ich werde Herrn Holmfeld bei irgend einem meiner Bekannten eine ange: Hilfe." nehme Stellung verschaffen, werde ihn nach Möglichkeit

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-

Alles, Ober bei Gott, ich rufe um

Du wirst es nicht thun, Elsbeth, denn Du kannst Sichst Du

unterſtüßen, und will auch Ihrem Bruder, wie ich schon nicht im Stande sein, mich zu verstoßen!- fagte, für fein Fortkommen nach Möglichkeit förderlich sein. denn nicht, daß mich die Liebe zu Dir dem Wahnsinn nahe

außerordentliche Vorsicht auf. Vor den Verhandlungen mit Rußland werde Deutschland gerade einen Tauschgegenstand nicht leicht aus der Hand geben können, auf den die Schweiz es ebenfalls abgesehen hat, nämlich die Viehzölle. Das Meistbegünstigungsverhältniß nöthige Deutschland , alle Bu geständnisse an die Schweiz auch den anderen Staaten ohne Weiteres zu gewähren. Im Uebrigen sucht der Artikel den Schweizern vorzustellen, daß der Rückgang ihrer Uhrenindustrie und ihrer Käferei, sowie ihrer Viehausfuhr nicht in den deuts schen Zollverhältnissen seinen Grund habe. Legteres ist theil­weise richtig, aber nicht minder richtig ist es, daß die Erhöhung der Uhrenzölle, der Käsezölle und der Viehzölle durch die deutschen Zolltarife auf den Absaß der Schweiz nach Deutsch­ land nachtheilig eingewirkt habt. Am wenigsten beweist da gegen etwas die starke Uhreneinfuhr, welche aus der Schweiz nach Deutschland unmittelbar vor dem Inkrafttreten der neuen Uhrenzölle im ersten halben Jahre 1885 erfolgt ist.

Der deutsche Arbeiterverein in Genf hat die Frage der internationalen Organisation der Arbeiterpartei bes rathen und ist dabei zu folgenden Beschlüffen gekommen: die Beschickung des von den englischen Arbeitern geplanten inter­nationalen Arbeiterkongresses von Seite der deutschen Sozial­demokratie ist zu empfehlen.

Belgien .

Am Tage der feierlichen Kammereröffnung beabsichtigen die Arbeiter eine große Demonstration vor der Kammer; 500 Ar­beiterinnen werden an diesem Tage dem Kammerpräsidenten eine Betition um Amnestie überreichen. Die Königin schlug. das Gesuch ab, Damen aus Charleroi in Angelegenheit der Amnestie eine Audienz zu gewähren. Die Regierung trifft um= faffende Maßregeln, um am Tage der Kammereröffnung die Ruhe aufrecht zu erhalten.

Großbritannien .

Daß die Schu 330llbewegung in England durchaus nicht schwach ist, ergiebt folgender Fall. In der Vierteljahrs­fizung der Handelskammer von Manchester unterbreiteten die Schutzöllner der Kammer folgenden Beschluß: Nachdem mehr als 40 Jahre vergeblich darauf gewartet worden ist, daß andere Nationen dem Beispiele Englands folgen und den Freis handel einführen würden, glaubt diese Kammer, daß jetzt die Zeit erschienen sei, Englands Stellung nochmals zu erwägen." Nach langer Erörterung wurde der Beschluß mit nur 22 gegen 21 Stimmen verworfen.

Der Radikale Labouchere schlägt folgendes Programm für den fortgeschrittenen Liberalismus vor: Homerule für Irland , ferner eine Veränderung des Agrarrechts, welche den Ortsgemeinden das Enteigungsrecht von Grundstücken zur Seßhaftmachung der arbeitenden Bevölkerung gewährt; Abschaffung der bestehenden Jagdgesetze( welche dem Groß­grundbesizer das Jagdrecht über alle Pachtungen vorbehalten); Entstaatlichung der anglikanischen Kirche und Verwendung des bedeutenden Vermögens derselben nach Absindung der gegen­wärtigen Pfründeninhaber zu Unterrichtszweden; Beseitigung der erblichen Pairschaft aus der Gesetzgebung; örtliche Selbstverwaltung, beruhend auf dem gleichen Recht jedes Gemeindesteuerzahlers zur Theilnahme an den Wahlen, Sparsamkeit in der Verwaltung, unentgeltlichkeit des Unterrichts, Nichteinmischung in tontinentale Streitig feiten, Zurückziehung der englischen Truppen aus Egypten.

Am 1. November fanden in ganz England, mit Ausnahme von London , die jährlichen Gemeinderathswahlen statt, die zuweilen die jeweilige politische Strömung erkennen laffen. Diesmal hatten sie nur in wenigen Fällen politische Bedeutung; wo indeß politische Einflüsse zur Geltung gelang ten, erhielten meistens die Konservativen das Uebergewicht. Am erfolgreichsten waren diese in Liverpool , wo ihnen fünf Size zufielen; in Huddersfield , wo sie ebenfalls fünf Sige gewannen; ferner in Exeter , Blackpool , Birmingham , Bolton u. s. w. Die Liberalen errangen Erfolge in Wakefield, York , Accrington, Dudley, Leeds , Sheffield und vielen anderen Drten.

Balkanländer.

Wie ein Privattelegramm der Boff. 3tg." aus Wien meldet, haben sich fämmtliche BizetonsuIn der verschiede nen Generalfonsulate in Sofia , mit Ausnahme des russischen, nach Tirnowa begeben. Ueber die Absichten der Sobranje erfährt man, daß sie an den Fürsten Alerander eine Dankadresse richten wird, worin zugleich das tiefste Bes dauern über die Wendung, welche die Ereignisse genommen, ausgefprochen wird. An seine Wiederwahl denkt die Sobranje jedoch nicht, wird vielmehr nach schleuniger Beendigung der Wahlprüfungen einen anderen Fürsten wählen. Vielfach wird der Name des Prinzen Waldemar von Dänemark ge= nannt. Ein zweites Telegramm berichtet aus Belgrad , daß die Türkei noch immer mehr Truppen an die bulgarische Grenze sendet. Die Nachricht ist durchaus nicht beruhigend. Hätte sich die Pforte zum Erekutor der russischen Wünsche her geben wollen, so genügte die schon seit drei Wochen um Adrianopel zusammengezogene Armee vollständig. Eine solche

bringt, daß ich zu Grunde gehen muß, wenn Du mich nicht erhörst? Da liege ich vor Dir auf den Knieen und ich flehe Dich an

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Er kam nicht weiter; denn als Elsbeth sah, daß es unmöglich war, ihre Hände aus seiner krampfhaften Um­schlingung zu ziehen, stieß sie einen lauten Schrei aus, und fast in demselben Augenblick wurde die Thür des 3immers von draußen aufgerissen; eine fräftige Faust packte den ent­sett emporgefahrenen Curt an der Brust und schleuderte ihn mit gewaltigem Stoße bis an die gegenüberliegende Wand zurück.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Die freiwillig Hungerleidenden. Die Italiener Succi, der dreißig Tage, und Merlatti, der sogar vierzig Tag auss hält, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, befinden sich derzeit in Paris . Das Hotel du Louvre" hat Merlatti eine elegante Wohnung angeboten, die er gestern mit seinen Wächtern bezog. Am fünften Tage seines freiwilligen Fastens war er luftig und guter Dinge; nur schien der Wohnungswechsel oder, wie er bes hauptete, die Veränderung des Trinkwassers ihn etwas aufges regt zu haben. Andererseits ist seinem Konkurrenten Succi von seinem Hausbesiger die Wohnung gekündigt worden, weil, wie er meinte, die zahlreichen Besucher die Treppe beschä digten.

Der höchste Thurm. Die amerikanische Stadt Phila delphia hat den Ehrgeiz, den höchsten Thurm der Welt be figen zu wollen. Das dort im Bau begriffene großartige und fplendid ausgestattete Stadthaus soll einen Thurm erhalten, welcher über alle Bauwerke der Erde hinausragt. Seine Höhe ist auf 537 Fuß festgesezt, er wird also noch 27 Fuß höher als der Kölner Dom , und somit bis zur Fertigstellung des für Paris geplanten 1000 Fuß hohen Beleuchtungsthurmes in der That das höchste Bauwerk der Welt. Die Spiße des Thurmes wird die 36 Fuß hohe Bronzestatue William Benn's , des Grüne ders der Stadt, zieren. Das neue Stadthaus, zu welchem 1872 der Grundstein gelegt worden ist, und welches in nicht zu ferner Beit vollendet sein wird, kostet übrigens der Stadt die Riesen fumme von 20 Millionen Dollars.