Der Vorstand der Arbeiterverbindung ordnete darauf einen Streit an, und eines schönen Morgens standen die Schlächtereien von Chikago still. Die Eigenthümer ließen aus Nah und Fern andere Arbeiter, die nicht zur Verbindung gehörten, an­werben. Der Ausstand dauerte mehrere Wochen. Die Kon­vention der Knights of Labor( Ritter der Arbeit) in Richmond sandte einen Bevollmächtigten ab, für die Arbeiter mit den Eigenthümern der Schlachthöfe zu unterhandeln; aber diese lehnten es ab, auf Unterhandlungen fich einzulassen, und der Bevollmächtigte reiste nach dem Osten zurück. Die Schlachthöfe standen mittlerweile unter dem Schuße der Pinkerfon'schen Privat­polizei von 600 Bewaffneten. Da erklärte unerwartet der Vor­stand der Arbeiter den Streit für beendet, und diese sahen sich genöthigt, bedingungslos ihre Dienste wieder anzubieten. Die Eigenthümer erklärten, daß sie nur so viele ihrer früheren Ar­beiter wieder annehmen würden, als neben den Neuange­worbenen Platz hätten. Als aber die ersteren zur Arbeit zurück­tehrten, sahen die letteren, daß sie in einer gehässigen Stellung sich befinden und Beleidigungen und Verfolgungen ausgesett sein würden; fie legten daher die Arbeit nieder und wurden gleichzeitig mit den Privatpolizisten auf Eisenbahnzügen fort­geschafft.

Der Handelsminister

Arbeiterschutz in Frankreich  . Lockroy   hat außer den in der Kammer bereits eingebrachten Ge­segen über den Schuß der Arbeiter noch eine Reihe weiterer Gefeße ausgearbeitet. Dieselben betreffen: 1. die ungesunden Wohnungen; 2. die Gesundheitsräthe; 3. die Bestrafung der Uebertretung der Vorschriften über die gefährlichen und unge­funden Etablissements; 4. die Regelung der Arbeit der Frauen und Kinder in den Fabriken. Hiernach wird das Minimal­alter der zur Arbeit in den Fabriken zugelassenen Kinder von 12 Jahren auf 13 Jahre erhöht und den Frauen und Kindern jede Nachtarbeit untersagt.

Krankenversicherung  . Der Stadtrath zu Freiberg  bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß er unter Buſtimmung der Stadtverordnetenschaft und mit Genehmigung der königlichen Kreishauptmannschaft beschlossen hat, die Anwendung der Vor­schriften des die Krankenversicherung der Arbeiter betreffenden Reichsgefeßes auch auf die in§ 2 des gedachten Gesetzes unter 1, 2, 3 und 6 gedachten Personen zu erstrecken, also 1) auf diejenigen Personen, deren Beschäftigung ihrer Natur nach eine vorübergehende oder durch den Arbeitsvertrag im Voraus auf einen Zeitraum von weniger als einer Woche be­schränkte ist, 2) auf Handlungsgehilfen und Lehr­linge, Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken, 3) auf Ber­sonen, welche in Speditionsbetrieben und im Lohnfuhrwerke beschäftigt werden, 4) auf die in der Land- und Forstwirthschaft beschäftigten Arbeiter. Wir sind neugierig, ob die Freiberger Handlungsgehilfen die Meinung des Berliner  Aeltestenkollegiums theilen und voll Entrüstung gegen die ihnen zugedachte Entwürdigung" protestiren werden.

Zum Krankenkassentongreß. Die Kommission für Ein­berufung des Kongresses theilt uns weiter noch folgendes zur Veröffentlichung mit: Die eingegangenen Anträge, Wünsche u. f. w. find von der Kommission zusammengestelll, dem Druck übergeben und werden mit den Mandaten den gewählten De­legirten in allernächster Zeit zugesandt werden. Die Delegirten werden am 13. und 14. November in Gera   am Bahnhofe von einer durch blaue und weiße Schleifen kenntlichen Kommission in Empfang genommen, welche, soweit thunlich, auch für Unter­bringung in Quartieren Sorge tragen wird. Die Zahl der Delegirten, welche bis jetzt um Zusendung von Mandaten nach­gesucht haben, beträgt zirka 150. Wir wollen hierbei nochmals Darauf hinweisen, daß auch Mandate als giltig anerkannt werden, wenn dazu nicht die versandten Eremplare benußt werden, sofern nur die betreffenden Delegirten ihre Berechtigung zur Führung des Mandates nachweiſen können. Der Kongreß wird Sonntag, den 14. November, früh 8 Uhr, im Saale des Bollsgarten" in Gera   eröffnet. Für Schreibmaterial c. zur Bequemlichkeit der Delegirten ist Sorge getragen. Soweit die uns zugegangenen Mittheilungen, aus denen wohl unzweifelhaft hervorgeht, daß die Nothwendigkeit einer allgemeinen Erörte rung der zu Tage getretenen Mißstände von fast allen Seiten anerkannt ist. Hoffen wir, daß der Kongreß seine Aufgabe voll und ganz erfüllt, und daß die Gesetzgebung bereit ist, gerechten Wünschen der direkt Betheiligten Rechnung zu tragen; nur dann können Zustände beseitigt werden, welche nachgerade un erträglich zu werden beginnen und wahrhaftig nicht geeignet find, besondere Zufriedenheit hervorzurufen. Ueber den Verlauf des Kongresses werden wir Bericht erstatten.

Nochmals die Kellnerpetition. Zur Zeit zirkulirt, wie unsere Leser wissen, in Deutschland   unter den Hotel- und Restaurant- Angestellten eine an den Deutschen Reichstag ge­richtete Petition, welche die im ganzen Reiche gleichmäßige als Anerkennung der Kellner 2c. Gewers gehilfen bezweckt. Bisher sind dieselben theilweise als Dienstboten betrachtet und daher unter verschiedene Rechts­verhältnisse gestellt.( Vergl. den heutigen Leitartikel.) Da aber der Betrieb der Gastwirthschaft nach§ 33 der Reichsgewerbe­ordnung als ein Gewerbe angesehen wird, so erhellt hieraus,

Merlatti munterer und behauptet, er fühle fich wohler. Das 1 Komitee machte ihm Vorstellungen über die Folgen seines Fastens und rieth ihm, dasselbe aufzugeben; er aber blieb bei feinem Willen, die Hungerfur fortzuseßen, versprach jedoch, Nahrung anzunehmen, sobald die Aerzte sein Leben für bedroht hielten. Sechsunddreißig Tage mindestens werde er aushalten, versicherte der Faster, welcher eine schriftliche Erklärung aufſette, der gemáß er im vollen Bewußtsein die an ihn gerichteten Er mahnungen gehört hatte und aus freiem Willen, auf seine eigene Gefahr hin das Experiment weiterzuführen beabsichtigt.

Eine neue Bibelübersetzung durch Frauen. Wie der Anzeiger des Westens" allen Ernstes mittheilt, geht man Samit um, eine neue Bibelübersetzung zu veranstalten, an welcher nur Weiber mitarbeiten sollen. Da alle bisherigen Bibel­überſegungen von Männern gemacht worden, so find die Weiber auf den Verdacht gefallen, daß jene in der Uebersetzung manches günstiger für ihr Geschlecht dargestellt haben mögen, als es im Ürtert steht, zum Beispiel die Geschichten mit der Rippe und mit dem Apfel. Um ja recht gründlich zu Werke zu gehen, ist eine Anzahl Damen ausgewählt worden, welche sich dem Studium der Tertsprachen, des Hebräischen   und Griechischen, und aller damit in Verbindung stehenden alten Sprachen widmen sollen. Sobald sie fertig sind, soll das Uebersetzungs­werk losgehen.

Spinnen und Wälder. Dr. E. Keller in Zürich   be­hauptet, daß die Spinnen eine wichtige Arbeit für die Erhaltung des Waldes verrichten, indem sie die Bäume gegen die Ver­wüstungen durch Blattläuse und andere Insekten schüßen. Keller hat viele Spinnen durch Deffnung ihrer Eingeweide und durch Fütterung in der Gefangenschaft untersucht und ge­funden, daß fie die gefräßigsten Feinde der schädlichen Insekten find, so daß sie nach seiner Auficht mehr Nußen schaffen, als alle Insekten fressenden Vögel des Waldes zusammen. Diese Experimente haben stattgefunden mit den Insekten der Tannen, Riefern, anderer Koniferen, der Eichen, Buchen und sonstigen Laub tragenden Bäume und namentlich des Apfelbaums.

Eine Duellaffaire. Vor ungefähr einem Jahre machte ein Duell, in welchem ein Offizier der preußischen Armee einen Kameraden, um dessen Frau er sich bewarb, erschossen hatte, großes Anfsehen. Die Wittwe des Erschoffenen verlobte sich nach dem Duell mit dem Gegner ihres Gatten. Verschiedene Blätter berichten nunmehr folgendes über das Brautpaar: Das Aufgebot des früheren Lieutenants Hellwig mit der Wittwe des von ihm erschossenen Kameraden wurde auf An­ordnung des großherzoglichen Justizministers von der Mann­heimer städtischen Aushängetafel abgenommen, da Hellwig nicht mehr als badischer Staatsbürger zu betrachten sei. Der Verheirathung wurden auch in der Schweiz   Schwierigkeiten gemacht. Das seltsame Brautpaar hat sich nunmehr nach Eng­land begeben."

Ein sehr nüßlicher Gänserich. Aus dem Kreise Tuchel, 2. November. Die gebratenen Tauben tommen wohl niemand in den Mund geflogen, zuweilen aber die wilden Gänse in den Stall. Ein Seebefizer in dem Dorfe L. treibt im großen Maßstabe Gänse und Entenzucht. In diesem Frühjahr hielt er fich einen Buchtgänserich, der in der Brütezeit spurlos ver­schwand. Er glaubte immer, daß ihn jemaad gestohlen habe; dies war aber nicht der Fall. Der Gänserich war nämlich zu den wilden Gänsen gegangen und hatte sich mit denselbgn ge­paart. Die Liebschaft scheint auch nicht ohne Frucht geblieben zu sein; denn eines Tages in der vorigen Woche, als der Be­fizer am frühen Morgen auf seinem Gehöft in einen Stall tam, sah er voller Frende, daß darin sein Gänserich mit acht wilden Gänsen saß, die er ihm mitgebracht hatte. Da dieselben Bastarde waren, so hatten sie viel von ihrer Wildheit verloren, auch nahmen fie jedes Futter zu sich. Nach einer achttägigen Mast wurden fie geschlachtet.

Ein interessanter theatralischer Versuch wird demnächst in New- York   gemacht werden. Ein dortiger Theaterdirektor plant, alltäglich Matineen zu veranstalten, bei denen ausschließ­lich Stücke aufgeführt werden sollen, welche von keiner Bühne angenommen worden sind. Auch durchgefallene dramatische Werke sollen in das Repertoire dieses menschenfreundlichen Theaters einbezogen werden. Die Reklame- Notizen, welche der seltsame Direktor an die Journale ausschicken wird, dürften folgendermaßen lauten: Morgen findet die Premiere des am Michigan  - Theater vor fünf Jahren glänzend durchgefallenen Schauspiels Die Goldwäscherin" von Georges Plimkins statt. Das Werk wurde bisher von sämmtlichen Bühnen der Welt abgelehnt." Vielleicht findet das Beispiel bei uns Nach­ahmung. In diesem Falle wären alle Repertoireschwierigkeiten für immer beseitigt!

Kleine Mittheilungen.

Bingen  , 3. November. Die hessische Ludwigsbahn läßt augenblicklich vor ihrem für den Umschlag der Schiffsgüter auf die Eisenbahn bestimmten Bingener Stagen umfängliche und fostspielige Felssprengungen mit Dynamit im Rhein   vornehmen. An jener Stelle sind Steinmaffen gelagert, welche bei Nieder­

nun nicht zwangsweise zu dem Regimente eingereiht zu werden, beschloß Vaski, lieber den Tod zu wählen. Gestern Nachmit tag trant er eine Phosphorlösung und wurde am Abend in einem Waffergraben bewußtlos liegend aufgefunden. Man brachte ihn ins Rochusspital.

Genua  , 2. November. In der Nähe der Station Recco entgleiste ein Bug. Fügf Waggons wurden zertrümmert, zahl reiche Personen wurden verwundet.

Cagliari  , 3. November.  ( Ein Orkan.) In der Nacht vom 31. Oftober auf den 1. d. wüthete in ganz Sardinien   ein un gemein heftiger Orkan. Gegen Abend erhob sich plöglich ein Sturm, der schon nach wenigen Minuten panischen Schrecken in den menschenerfüllten Straßen hervorrief. Die durch das fürchterliche Unwetter überraschte Menge floh schreiend nach allen Seiten auseinander, die ungeheuren Staubwolfen vers hinderten jede Aussicht, so daß sich die erschreckten Leute schnell unter die Hausthore flüchteten. In den Straßen wüthete der Sturm indeffen mit unglaublicher Heftigkeit; Fensterscherben und Ziegelsteine, ja ganze Erker und Terrassen wurden vom entfesselten Elemente auf die Gasse geworfen; die Zahl der Verunglückten ist eine bedeutende, wenn auch glücklicherweise fein Verlust an Menschenleben zu beklagen ist. Schlimmer ficht es dagegen zur See aus und glaubt man den ganzen Umfang des Unglücks noch nicht zu kennen, da wenig Hoffnung vor handen ist, daß die aus Genua   und Tunis   fälligen und seit zwei Tagen vergeblich erwarteten Schiffe dem Orkane entronnen find. In der Nähe von Bula scheiterte das österreichische Schiff Formica", die sechs Matrosen und die Tochter des Rheders Martinolich aus Luffin wurden gerettet, letterer selbst, sowie Der Kapitän Gladulich ertranken. Die Goëlette San Franzisto di Sales" fant mit Mann und Maus, während die Besagung der Brigantine Antonio V." unter großen Anstrengungen ge rettet wurde. Die Hafenpiloten fanden am Morgen des 1. No vember ein ohne Steuer und Masten im Meere treibendes Schiff mit drei halberstarrten, ohnmächtigen Männern. Die U glücklichen wurden gelabt und erzählten, Malta   am Morgen de 31. Oftober bei schönstem Wetter verlassen zu haben; dann habe fie der Orkan erreicht und mit furchtbarer Gewalt weiter getrieben. Die Ueberfahrt von Malta   nach Sardinien   in 24 Stunden grenzt allerdings ans Wunderbare! Aehnliche Schreckensnachrichten laufen auch von den umgebenden Inseln, sowie der Westküste Italiens   ein.

London  , 4. November.  ( Verschüttete Arbeiter.) Ein bes dauerliches Unglück ereignete sich in Südwales   in der Albions  Kohlengrube, wo ungefähr 40 Fuß der Seitenmauern des Schachtes einstürzten, während unten in der Nähe 20 Leute a der Arbeit waren. Von diesen gelang es nur 14, sich durch die fallenden Stein- und Erdmaffen in Sicherheit zu bringen, während 6 hilflos unter den Trümern lagen. Den augenblid lich in die Tiefe beförderten Rettungsmannschaften gelang es nur 2 verlegte Arbeiter ans Tageslicht zu fördern, während die andern 4, deren Tod nicht bezweifelt wird, vorläufig dort, wo sie lagen, gelaffen werden mußten, da das von allen Seiten hereinströmende Wasser das weitere Rettungswert verhinderte

Paris  , 3. November. In der heutigen Nacht wurde die Befizerin des Cafes an der Ecke der Rue Saint- Jacques und der Rue Gay- Lussac  , Frau Layson, deren Mann eben in Be sançon seine Waffenübung macht, erdroffelt und ihrer ganzen Werthpapiere beraubt. Der muthmaßliche Thäter ist noch nicht

endeckt.

Die Zollhalle von Maubenge wurde gestern Nacht durch die Explosion eines Petroleum- Ballons vollständig zerstört. Acht Wagenschieber der Nordbahn und mehrere Steuerbeamte wurden schwer verlegt.

Buenos Aires  , 5. November. Während des Monats Oktober sind hier 43 Dampfer mit 13 000 Einwanderern einges troffen.

Martthallen- Bericht von J. Sandmann, städtisc Verkaufs- Vermittler, Berlin  , den 8. November 1886.

Geräucherte und marinirte Fische. Räuchersische werde noch in geringen Quantitäten zugeführt, so daß von einem flottem Geschäfte in diesem Artikel noch nicht die Rede s fann. Größere Bufuhren erwünscht. Bratheringe per Fa 1,50-1,60 M. Russische Sardinen 1,50-1,60 M. Rheinlachs  

Bücklinge

fleine 1,80

2,50-2,90, Weser  - und Ostseelachs 1,20-1,60, Flundern, 3-6 M., mittel 7,50-16 M., große 18-27 M., bis 4,00 M. per 100 Stüd. Sprotten 40 bis 45 Pf. pet Pfund.

Schaalthiere. Austern 7,00-12,00 m. pr. 100 Stüd

reichend, die Preise steigend. Die Gänse für den Berliner  Geflügel. Die Zufuhren an fetten Gänsen sind nicht aus Markt sollten niemals gebrüht werden. Fette Gänse per Pfd. 50-60 Pf., Fettgänse über 15 Pfd. schwer 60 Pf. und mehr per Pfund, Stoppelgänse bis 8 Pfd. 40-48 Pf. per Pfd., junge Enten 1,50-2,50, junge Hühner 0,55-0,80,

alte

1,20-1,70 M., Tauben 30-45 Pf., Poularden 4,50 bis 8 M. Mageres Geflügel schwer verkäuflich. Fette Gänse sehr

begehrt.

als Gewerbsgehilfen zu betrachten find, zumal wenn sie gleich Dampffrahnen schwierig und gefahrvoll machten und deren früher zahlt. Rehe 54-62, jehlerhafte 40-50, Hirsche, starte

diesen eine geordnete mehrjährige Lehrzeit durchgemacht haben. Obgleich in Sachsen   durch eine ministerielle Bestimmung diese Frage zu Gunsten der Kellner entschieden ist und sie danach als Gewerbegehilfen zu behandeln sind, werden dieselben doch an vielen Orten rechtlich noch als Dienstboten behandelt. Die Unsicherheit dieses Rechtsverhältnisses im ganzen Reiche und das Ehrgefühl der Kellner, welche nun auch eine rechtliche und foziale Anerkennung ihrer Stellung erstreben, hat in ganz Deutschland   eine Bewegung veranlaßt, um durch eine von vielen tausend Unterschriften bedeckte Petition den Reichstag für die Frage zu intereffiren und um eine Regelung derselben im Sinne der Reichsgewerbeordnung zu ersuchen. Die Petition geht von dem Verein der Hotel- Angestellten, Hilfsverein, welcher seinen Zentralfis in Frankfurt   a. M. hat, aus, ist in allen Städten Deutschlands   zur Unterzeichnung ausgelegt und weist bereits viele tausend Unterschriften auf.

Soziales Elend. Ins Buchthaus sehnte sich eine alte 68jährige Frau, Mutter von 20 Kindern, weil sie in Noth und Verzweiflung fein Auskommen sah. Die Frau war noch u bestraft, erhielt aber wegen mehrerer vorsäglicher Brandstif tungen vom Schwurgericht zu Leipzig   acht Jahre 3ucht­haus. Sie sprach allerdings offen aus, daß sie die Brand­stiftungen nur verübt habe, um ins Buchthaus zu kommen. Bei einer richtigen Armenpflege, bei einer organisirten Alters­versorgung würden derartige Verbrechen schon heute kaum vor­kommen. In ein gutes Armenhaus müßte eine solche Frau schon vorher untergebracht werden, ehe sie den verzweifelten Schritt that, ins Zuchthaus zu kommen. Für die Zukunft bleibt natürlich eine Sozialreform die Hauptsache, die der Ver­armung überhaupt vorbeugt.

Vermischtes.

Das Fastenerperiment. Das medizinische Aufsichts­fomitee, welches über den Faster Stefano Merlatti im Grand Hotel   zu Paris   wacht, trat am 3. d. Nachmittags zusammen, um den Zustand des Malers, der seit dem 26. Oktober nichts als filtrirtes Waffer zu sich genommen hat, einer genauen Prü­fung an der Hand der täglichen Bulletins zu unterziehen. Stefano Merlatti hat im Ganzen schon 3 Kilogramm 375 Gr., also durchschnittlich 420 Gr. jeden Tag, an Gewicht verloren. Buls, Temperatur und das Athmen find schwächer, das Geficht abgemagert und die tief eingefallenen Augen glänzen in ihren Höhlen. Seitdem man ihm besser filtrirtes Wasser giebt, ist

liebsten gekauft und da es sich länger frisch erhält, beffer be Wild, besonders Hafen werden aufgebrochen hier stets am und fehlerhafte 20-25, 1. 25-35, Dammwild 32-47, Wild schwein 25-30 Pf. pr.Pfd., Rebhühner, junge 150, alte 90-110 Wien  , 5. November. Von dem Mörder des Buchdruckerei Fasanenhennen 2,40-3,50 M., Fasanenhähne 3,10-4,00 befizers Schloßberg fehlt bis jetzt noch jede Spur. Vorderhand liegen nur Vermuthungen vor, dahingehend, daß der Ermordung Schloßberg's Rachemotive zu Grunde liegen müssen. Ein bes

schon mehrfach versuchte Beseitigung jegt durchgeführt wer Den soll.

bis 26 Pf. per Stück. Auerhahn 3,00-4,50 M., Birkhuhn 1,75-2,50 m. pr. Stück, Schnepfen 2,20-2,80-3,20, Be absichtigter Raub ist vollständig ausgeschlossen, denn nach Aus- faffinen 50-70 Pf. pr. Stück. Die Wildauftionen werden sage einer Anzahl Zeugen hat der Verbrecher nicht den geringsten täglich im Bogen 4 um 95 Uhr Vormittags und 6 Uhr Nach

Versuch gemacht, sich in den Besitz der Wertheffekten seines Opfers zu setzen. Der Ermordete stand im 63. Lebensjahre. Er war dreimal verheirathet unn diesen drei Chen sind neun Rinder entsproffen. Vor ungefähr sechs oder sieben Monaten war Schloßberg mit der gegenwärtigen 42 jährigen Wittwe Fanny Görg bekannt geworden. Er besuchte fast täglich nach Schließung der Druckerei, in welcher er gewöhnlich bis gegen 8 Uhr Abends zubrachte, Frau Görg in ihrem Geschäfte, einem Tabaksladen in der Rothgaffe. Dies war auch gestern der Fall. Frau Görg, welche im Laufe des heutigen Vormittags im Polizei- Direktions- Gebäude vernommen wurde, konnte be­züglich der Person des Thäters nicht die geringsten Anhalts­punkte geben. In dem über diese Affäre ausgegebenen amt­lichen Berichte heißt es: Es scheint hier ein Racheatt vorzus

mittags abgehalten. Die Auktionen finden stetig größere Auf nahme seitens der Wildhändler und der Delikatessenbändler und größeren Restaurateure. In diesen Auktionen werden lediglich Engrosposten verkauft und freihändig nichts ver Eier 3,15 M. pr. Schock. Eier find begehrt; größere Bu

äußert.

fuhren erwünscht. Preise steigend.

2C.

Butter. a Butter findet guten Absaß. Die Preise find fest, die Zufuhren mäßig. Frische feinste Tafelbutter 120-125, feine Tafelbutter 1. 110-118, II. 95 bis 108, III. Galizische und andere geringste Sorten 55-72 M. pr. 50 Ro Räfe. Ia Sahnentafe und frische Centrifugenwaare ift wenig am Markt; die Zufuhren sind gering und hohe Preise liegen, der in dem Verkehr Schloßberg's mit leichtfertigen zu erzielen. Schweizerkäse ist wenig gefragt. Schweizerlafe!

Frauenzimmern" seinen Grund haben dürfte."

mittag beging die 22jährige Näherin Marie Marton vor dem

56-63,

Budapest  , 5. November.  ( Soziales Elend.) Heute Nach 20-25, II. 10-16 M., Limburger I. 30-35, 11. 20-25, Rheinischer Holländer Käse 45-48 M., echter Holländer Hotel Orient" auf der Kerepeserstraße einen Selbstmordversuch, 60-65 M., Edamer 1. 60-70, 11. 56-58 m, franzöfifcher Neufchateller 16 M. pro 100 Stück, Roquefort 1,20-1,50

indem fie eine Phosphorlösung trant, wodurch fie sich schwere innere Verlegungen zuzog. Die Unglückliche mußte von dem fargen Verdienst aus ihrer Hände Arbeit fich und eine alte Mutter erhalten. In jüngster Zeit bekam fie jedoch trotz aller

pro Pfd.

Bemühungen feine Arbeit und nagte am Hungertuche. Dazu 4,25-7,50 M., Tafeläpfel 7-15 M., feinste Sorten 20 bis

kam, daß das Mädchen von ihrem Geliebten treulos verlassen wurde und jezt gerade vor dem Eintritt des Winters ohne Unterstüßung dastand. Aus Verzweiflung über ihre Lage be­schloß die arme Näherin, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Sie wurde noch lebend ins Spital gebracht.

Budapest  , 6. Nov.( Lieber den Tod.) Der 21fährige Maurergeselle Josef Vaski wurde im Frühjahr zum Militär tauglich befunden und sollte Anfangs Oktober einrücken. Er hatte indeß eine so große Abneigung vor dem Militärdienste, daß er sich bei seinem Regimente nicht meldete und bei einer Herrschaft als Kutscher   Stellung nahm. Vor einigen Tagen erfuhr der junge Mann, daß man ihm auf der Spur sei. Üm

bis 6,50, Tafelbirnen 7-15, feinste Sorten 20-40 M, Nepfel Obst und Gemüse. Die Zufuhren sind mäßig. Birnen 4,20 36 M., Maronen 20-30 M., Wallnüsse 30 M. pr. 8tr. Bwiebeln 2,25-3,00-4,00, Weißfleischige Speife- Kars toffeln 2,80-3,60, rothe 2,80-3,00, blaue 2,50-3,00 per 100 Ro., Teltower- Rübchen 9-12 M., Sellerie 7-8 M Meerrettig 7-12 M., Blumenkohl 30-40 M. pr. 100 Stud

Rohlrüben 1,50-2,00 M., pr. 3tr.

Blumen und Blätter. Lorbeerblätter 3,50-4 M. pro Rorb. Rosen 10-15 M., Rosenknospen 1-3 m. pr. 100 Std. Tuberofen 4-5 m. pr. 100 Stüd. Veilchen 3,50-5,00 Rofen- Hochstämme 50-70, niedrig- veredelte 15-20 M. pr. 100 Stüd, Primeln 13-15 M. pr. 100 Stüd Auktion jeden Dienstag und Freitag um 7 Uhr Nachmittags,

pr. Tausend.

Verantwortlich für den politischen Theil und Soziales Max Schippel  , für Vereine und Versammlungen F. Tußauer, für den übrigen Theil der Zeitung R. Cronheim, sämmtlich in Berlin  .

Druck und Verlag von May Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2,

Hierzu eine Beilage.

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