werden verabfolgt: Gesundheits- Apfelwein- Bowle und Champagner, Johannis, Heidelbeer- und Naturwein, Limonaden aus reinsten Fruchtsäften( von Zitronen-, Kirschen-, Johannis-, Erd-, und Himbeersaft), Harzer Krystall- Sauerbrunnen, Apollinaris , Selterwasser, Weiß-, Weizen- und Bayrisches Bier, Malertrakt, Kakao, Kaffee, Thee , Chokolade, Eier- und Warmbier, vege tarische Bouillon, Apfelglühwein, Schrotmehlsuppe 2c. Auch für geistige Nahrung ist gesorgt durch die gelesensten Tageszeitungen und gegen 300 Schriften über die Ernährungsfrage, Gesundheitspflege und Vegetarismus.
Für Briefmarkensammler dürfte die Beantwortung der Frage von hohem Interesse sein, wo es die ersten Briefmarken gegeben hat. Es ist dies, wie uns mitgetheilt wird, im Königreich Sardinien der Fall gewesen. Das Kaiserliche Postmuseum besist in seinem Album kein derartiges Eremplar, dessen Preis fich für Liebhaber bis auf 3000 Frcs. stellt. Sardinien führte die Briefmarken schon im Jahre 1819 ein, also lange vor Row land Hill ( 1840), und zwar in Form gestempelter, zum Einschlagen der Briefe beſtimmter Bogen weißen Papiers.
Bei vorkommenden Dachreparaturen wird von den Be fibern der betr. Häuser gewöhnlich das Verfahren beliebt, das Trottoir vor dem Hause mittelst langer Holzlatten, die lose an der Mauer angelehnt werden, abzusperren. Einen praktischen Bwed hat diese Vorkehrung faum; man geht bequem unter dem hochstehenden Theil des Holzes durch und gegen etwaigen Schaden, der durch herabfallende Steine vom Dache angerichtet wird, dürfte der Unternehmer durch die erwähnten Sperrhölzer in feinem Fall geschüßt sein. Will man ein Uebriges thun und die Vorübergehenden auf mögliche Gefahren der Dachreparatur aufmerksam machen, so würde ein Schild mit entsprechender Aufschrift diesem Zwecke beffer dienen, als solche Sperrstangen, die im Dunkel und bei lebhaftem Verkehr gefährlich werden, wie vor einigen Tagen in der Niederwallstraße, wo eine ältliche Frau zu Falle kam, die ihrem Manne das Abendbrod zutragen wollte, in der Dunkelheit aber gegen die verhängnißvollen Latten gerieth und im Falle sämmtliches Geschirr in ihrem Korbe zertrümmerte.
Die Tage des Magerschweine- Viehofs in Nummelsburg find, wie ein Berichterstatter wissen will, gezählt. Die durch denselben in dem Orte geschaffenenen Zustände find geradezu unhaltbar. Die Jauche von den Tausenden von Schweinen, die dort wöchentlich zum Verkauf gestellt werden, fließt in den von Friedrichsberg kommenden sogenannten Ruhgraben", durch den dieselbe unter der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn hindurch in den Rummelsburger See geführt wird, nachdem sie in demselben bei dem geringen Abfluß stagnirt nnd gerade den bewohntesten Theil des Ortes verpestet hat. Ansteckende Krankheiten suchen in Folge dessen fortwährend die Ortschaft heim. Schon der verstorbene Kreisphysikus Dr. Fuhrmann hat sich über die nachtheiligen Einflüsse, die der Viehhof herbeigeführt, wiederholt gutachtlich ausgesprochen, jedoch stets vergebens. Jegt find diese Zustände, wie gesagt, unhaltbar geworden, und es zirkulirt in Rummelsburg eine Petition an die Regierung zu Potsdam , in welcher die Bewohner um Abschaffung des Viehhofes bitten.
Die Fertigstellung des Zirkus August Krembser, welche ursprünglich für den 1. November beabsichtigt war, bietet in seiner Eigenart als eiserner Zirkus so viele unvorhergesehene Schwierigkeiten, daß die Vorstellungen in demselben vorausfichtlich erst am 20. d. Mts. ihren Anfang nehmen können, da eine Vollendung des Baues trop verdoppelter Arbeitskräfte vor diesem Zeitpunkt kaum möglich sein wird. Abgesehen davon, daß es der erste eiserne Birkus ist, welcher in Europa gebaut wurde, so wird das Gebäude an sich durch Originalität, Solidität und reiche, geschmackvolle Ausstattung eine Sehenswürdigteit der Residenz sein. Ganz aus Eisen fonstruirt, mit schweren Binkplatten gedeckt und mit Wellblech bekleidet, find nur die Siße aus imprägnirten Holze hergestellt, ebenso find sämmtliche zur Verwendung gelangten Stoffe imprägnirt, so daß eine Feuersgefahr absolut ausgeschloffen ist. Ist es schon für Jedermann ein angenehmes, beruhigendes Gefühl, den Zirkus vor Einsturz oder Feuersgefahr vollständig gesichert zu sehen, um so mehr wird dies Gefühl die Eltern beherrschen, welche ihren Heinen Lieblingen das Vergnügen einer Zirkusvorstellung an einem Mittwoch oder Sonnabend Nachmittag verschaffen wollen, ohne dabei die geringste Besorgniß von einer etwaigen Gefahr hegen zu dürfen. Der gute Ruf, welcher Herrn August Krembser als Künstler und tüchtigem umsichtigen Direktor vorangeht, sichert demselben auch hier in Berlin eine gute Aufnahme, und da seine Gesellschaft nach Zeitungsberichten aus vorzüglichen Kräften besteht, so wird auch der geschäftliche Erfolg nicht ausbleiben.
Ein Zauberwagen. Ein großer Auflauf entstand gestern Mittag in der dichtbelebten Leipzigerstraße durch folgenden originellen Vorfall. Ein vor einem Hause stehender zweirädriger Handwagen fing plöglich an sich zu bewegen, ohne daß ein menschliches Wesen ihn berührt hatte. Bald fiel der Wagen mit der kleinen Deichsel nach vorn, bald fuhr die leẞtere wieder hoch, und mit voller Schwere sant der Wagen auf die hintere Seite zurück. Dieses Hin- und Herfallen des führerlosen Wagens lockte eine große Menge von Passanten herbei, die alle fragend und lachend vor dem verzauberten Wagen stehen
Mühe vergeuden, Herrn Blumenthal, der seinen Doktor als fozialreformatorischen Volksbeglücker einführt, auf ein ihm gänzlich unbekanntes Gebiet zu folgen, nur das möchten wir gern wissen, was sich der Verfasser eigentlich dachte, als er mit seinen ungeschickten Fingern diese heikle Sache berührte. Alle Welt staunt in dem Stück die Kenntnisse, die genialen Ideen des Herrn von Brügge an, nur der Verfasser bewahrt es als fein Privatgeheimniß, worin dieselben eigentlich bestehen. Jedoch Herr Blumenthal weiß, was sich schickt. Wo ein derartiges sozialpolitisches Genie auftritt, welches so schlau ist, daß es beinahe eine irgend erschaffene Stellung im Ministerium erhält, dürfen natürlich auch diejenigen Leute nicht fehlen, die das Objekt der wohlthätigen Bestrebungen des adligen Doktors bilden. Der Verfasser führt daher zwei ,, Salonarbeiter" ein, die natürlich ruhige Männer der Ordnung und so polirt find, daß man sie getrost überall, selbst im Deutschen Theater zeigen fann. Es sind Deputirte aus einem Bergwerk, die bei dem Doktor von Brügge Rath und Hilfe erbitten sollen. Und als einer der beiden Deputirten nur das Wort ,, Arbeitseinstellung" gebraucht, fällt der Herr Doktor, der beinahe schon im Ministerium fißt, fast in Ohnmacht, wird dann aber sackgrob und wirft beide, ohne viel Federlesen zu machen, einfach zur Thüre hinaus, und die Finanz- und anderen
Beifall, als die beiden Bösewichter von der Szene ver
Der
blieben. Niemand aber versuchte es, der Ursache des scheinbaren| Sputs nachzuspüren und allerlei Rombinationen wurden laut und mancher Kalauer ließ sich unter der schauluſtigen Menge hören. Endlich fam der Räthsellöser in Gestalt des Wagenbefizers herbei, öffnete, nachdem er sich mit Mühe einen Weg zu seinem Wagen durch die dichte Menschenmasse gebahnt, den Deckel des Wagens, und heraus sprang ein schwarzer Pudel, der seinen Herrn mit allerlei Liebfosungen überhäufte. vorsichtige Thierfreund hatte den Pudel in den Wagen eingesperrt, aus Furcht, er könne ihm, während er im Hause zu thun hatte, abhanden kommen. Das an Freiheit gewöhnte Thier war in dem engen Raum unruhig geworden, lief von einer Seite zur anderen und verursachte dadurch die schaukelartige Bewegung des Wagens, die den vielen Neugierigen wie ein unlösliches Räthsel vorkam. Nach erfolgter Lösung ging dann die Menge lachend auseinander.
Ein originelles Diebstahlsobjekt erwählte sich ein Schlafstellendieb, ein Kaufmann K., welcher vorgestern seine bei einer Wittwe in der Alexanderstraße innegehabte Wohnung heimlich verlassen hatte, indem er unter Mitnahme zweier schwarzer Herrenröcke und eines Sparkassenbuches sich auch ein Eremplar eines Strafgesetzbuches aneignete. K. wurde heute zur Haft gebracht.
Der Pech- Lindemann ist todt. Der 75 Jahre alte Schuhmachermeister Lindemann, Alexandrinenstraße 122 wohnhaft, wurde gestern von einem Schlaganfall heimgesucht, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Vor 7 Jahren bekam 2. bereits einen Schlaganfall, der ihn in der Ausübung seines Berufs hinderte und seitdem fabrizirte er nur Pech. Sein Bech war berühmt; das Geheimniß der Fabrikation nahm er mit ins Grab, er vertraute es Niemandem an.
Ueber einen Selbstmord, der in weiteren Kreisen Senfation erregen wird, ist die Staatsb.- 3tg." in der Lage, berichten zu müssen. Am Sonnabend Nachmittag wurde der Stadtverordnete Krebs im Grunewald als Leiche vorgefunden. Ueber den Selbstmord durch einen Revolverschuß kann kein Zweifel obwalten. Der alte Herr hatte sich schon seit drei Tagen von seiner Familie entfernt, die seinetwegen in großer Sorge war. In der Nähe des Thatortes fand man eine mit Blut besprigte Karte, welche an seinen Sohn, den Kaufmann Krebs, Stegligerstr. 4, gerichtet war. Diese Karte wurde dem Adressaten übermittelt, fie trug auf der Briefseite keine Mittheilung, enthielt nur die Adresse mit dem eigenhändigen Vermert: Persönlich abzugeben" und Fahrgeld liegt bei". Offenbar hatte der alte Herr für den Boten, der die Karte finden würde, das Fahrgeld nach der Wohnung des Adreffaten beigelegt. Ueber die Motive ist näheres nicht bekannt.
Die bereits so häufig gerügte Unfitte, im Bett bei Licht zu lesen, welche schon so manchen Unfall hervorgerufen hat, hätte auch am Donnerstag Abend, wie dem Dtsch. Tgbl." berichtet wird, in einer Familie S. von den traurigsten Folgen begleitet sein können. Dort hatte sich der 20jährige Sohn, ein Studiofus der Medizin, mit einem Buche in der Hand zur Ruhe begeben und hatte die Lampe dicht an das Bett gerückt, um vor dem Einschlafen noch zu lesen. Gegen 1/12 Uhr be merkte die in einem Nebenzimmer noch beschäftigte Mutter einen penetranten Brandgeruch. Sie eilt in das Zimmer ihres Sohnes und findet das Bett des im tiefen Schlafe Liegenden in hellen Flammen. Ohne die Geistesgegenwart zu verlieren, reißt sie den Schlafenden empor und mit schnell herbeigeschafften anderen Bettstücken erstickt sie den Brand. Derselbe war dadurch entstanden, daß die Flamme der auf den Boden gesetzten Lampe in Folge eines Windzuges die herabhängenden Laken ergriffen hatte, und ist es als ein Wunder zu betrachten, daß der vom Schlafe Ueberraschte seinen Leichtsinn nicht hat theurer bezahlen müssen.
Mit welcher Unbedachtsamkeit die Verladung des aus den Provinzen nach Berlin fommenden Schlachtviehs erfolgt, beweist die amtlich festgestellte Thatsache, daß im legten Verwaltungsjahr des städtischen Zentralviehhofes daselbst 976 Thiere verendet und 171 blutig zertreten angekommen find( 314 waren zu spät gestochen). Der Oberthierarzt Dr. Hartwig fagt hierzu: Es ist nicht zu verstehen, daß die Viehhändler trop der langjährigen und in jedem Jahre fich wiederholenden bitteren Erfahrungen in dieser Richtung, keine größere Vorsicht bei der Verladung ihres Viehes beobachten, und um eines ganz geringen Vortheils willen bei den Transportkosten die werthvollsten Thiere ihrer Sendung der Gefahr einer Vernichtung oder doch Werthverminderung ausseßen, und oft an einem solchen Thiere einen Verlust erleiden, welcher größer ist, als der Gewinn an den übrigen Thieren zusammen.
Der Naubmörder Keller wurde gestern Morgen enthauptet.
Ein grober Unfug wurde am Sonnabend Abend in der Heiligkreuzkapelle verübt. Während des Konfirmandenunterrichts hörte man in der Sakristei eine Explosion. Ein Unbekannter hatte eine Bigarrenfiste mit brennenden Feuerwerkskörpern in die Sakristei geworfen.
An der Ede der Koch- und Markgrafenstraße geriethen gestern Nachmittag gegen 2 Uhr zwei Männer durch eine Anrempelei in einen Streit, welchem der eine dadurch aus dem Wege gehen wollte, daß er schnell auf einen vorüberfahrenden
Omnibus sprang und das Verdeck erstieg. Das war aber nicht nach dem Geschmack seines Gegners, denn dieser setzte ihm nach, sprang ebenfalls auf das Trittbrett des Omnibus und wollte den Flüchtling herunterreißen. Der Kondukteur verhinderte aber dies Vorhaben, indem er den Streitsüchtigen vom Omnibus hinunterdrängte. Hierbei stürzte der lettere so unglücklich vom Wagen, daß er nicht im Stande war, fich zu erheben. Mehrere Paffanten trugen den Verunglückten nach der Sanitätswache in der Markgrafenstraße, wo ein Bruch des rechten Unterschenkels fonstatirt wurde. Nach Anlegung eines Verbandes wurde der Verunglückte, der sich den Unfall selbst zuzuschreiben hat, nach seiner Wohnung in der Ackerstraße gefahren.
Die Selbstmordepidemie steht seit dem Eintritte der herbste lichen Jahreszeit wieder in schönster Blüthe; es beweist dies nicht nur unser amtlicher Polizeibericht, sondern noch vielmehr die zahlreichen Selbstmordfälle in der Umgegend Berlins und namentlich im Grunewald, wo das Auffinden der Leichen von Selbstmördern geradezu zu einer Kalamität wird, die dem ers holungsbedürftigen Spaziergänger sein bescheidenes Vergnügen in der unangenehmsten Weise stört. Die Selbstmörder im Grunewald find Berliner , die hier ihrem hauptstädtischen Da sein ein Ende machen und man sucht mit Recht nach einem plausiblen Erklärungsgrunde dafür, daß diese Leute, die bei ihrem Vorhaben mit größter Umficht und fühlster Ueberlegung Werke gehen, ihren Leichnam lieber dem Spiel des Zufalls zu im Walde preisgeben, wo das Wild und die Hunde oft in entsetzlicher Weise ihr Wesen mit solchen Körpern treiben, a daß sie die graufige That in Berlin verüben. Es zeigte fid das auch wieder bei dem Selbstmorde des Stadtverordneten Krebs, der sich, wie wir an anderer Stelle berichten, am Son abend Nachmittag in der Abfahrtshalle der Station Grunewald erschoß, nachdem er noch kurz vorher mit dem Stationsvorsteher gemüthlich geplaudert, dann auf einer Postkarte die Adresse ge schrieben hatte, an welche man die Benachrichtigung gelangen laffen sollte und zur Bezahlung für den Boten drei Mar beifügte. Der alte Herr hatte sich mit einem Revolver in die rechte Schläfe geschossen und war dann unter den vor ihm stehenden Tisch auf den Boden gesunken, wo er, in eine Blutlache liegend, von dem Billeteur gefunden wurde und in diefer Situation mit seinem glänzenden Greisenhaar einen e schütternden Eindruck machte. In Berlin ist nun die Polizei sehr diffizil in solchen Fällen und veranlaßt gewöhnlich die Ueberführung solcher Leichen in die Morgue, um die Todes ursache zu konstatiren, und namentlich zu prüfen, ob etwa ein Verbrechen vorliegt. Im Grunewald ist man weniger peinli und gern zufrieden, wenn Angehörige die Leiche abholen, damit den Gemeinden die Kosten und Mühen der Beerdigung gespart werden. Ob der Bedarf an Leichen für die hiesige Anatomie im Zusammenhange steht mit der strengen polizeilichen Prag bezüglich der Selbstmörder, wiffen wir nicht; daß aber eine Morque im Bublifum und bei den Angehörigen besteht, ist ein tiefe Abneigung gegen die Ueberführung von Leichen nach de Faktum, das für jeden erklärlich wird, der einmal den Anblid einer vorher sezirten Leiche genoffen hat. Um diesem Schidja möglichst zu entgehen, lohnt es sich allerdings, wenn die Selbstmörder ihr legtes Geschäft in der Umgebung Berlin verrichten. In der Angelegenheit des Mordanfalles auf den in der Landgrafenstr. 1 wohnenden Dr. phil . Simmel durch den flüchtig gewordenen Bronzewaarenfabrikanten Guggenbichle ( nicht Guggenbühler, wie allseitig irrthümlich gemeldet) erfahren wir, daß die Ergreifung des G. troß aller Bemühungen heute nicht gelungen ist; hinter ihm ist nunmehr auch der Sted brief erlaffen worden. Das Befinden des Dr. Simmel ist unt den obwaltenden Umständen ein gutes zu nennen und ist seine völlige Wiederherstellung binnen Kurzem zu erhoffen. Inzwische haben die Vernehmungen der mit dem Vorgang in Beziehu stehenden Personen durch den Untersuchungsrichter in Mo begonnen und auch gestern fand eine solche statt. Die Wo und Lagerräume des G. im Hauſe Feilnerstr. 2a befinden immer noch unter gerichtlichem Verschluß; nur der Wirth Gegenstände gestattet worden. Der Revolver, mit dem G. schafterin des G. ist die Entnahme mehrerer ihr gehörig den Dr. Simmel geschossen hat, befand sich übrigens schon seit mehreren Jahren im Besiz des G. und ist nicht von diesem erst auf seinem Hingange zum Dr. S. gekauft worden. Man Inimmt auch nicht übereinstimmend an, daß G. den Revolver in der alleinigen Absicht eingesteckt hatte, um auf den D Simmel zu schießen, sondern um sich vielleicht das Leben nehmen. Dagegen spricht allerdings der Umstand, daß man vermuthet, G. den ganzen Betrag der schuldigen ( 600 M.) bei fich trug, um sie dem Dr. S. auszuhändigen, die bis dahin entstandenen Kosten, welche G. ebenfalls tragen hätte, dürften ca. 150 M. betragen. Die ganze Affaire soll übrigens durch einen bedauerlichen Frrthum des G. herbei geführt worden sein. G. hatte nach dieser Mittheilung ange nommen, daß der Ermissionstermin auf den 17. Dezember
bis
fich
auf
wie Miethe
an
gesetzt gewesen wäre, während es thatsächlich den 30. Oktober war. Beim Verpaden der früher erwähnten großen Sendung nach Philadelphia durch den Gerichtsvollzieher überrascht, fam er in eine verzweifelte Stimmung, ging zu Dr. Simmel und
führte die bekannte That aus.
Die 50 Jahre alte Blumenhändlerin Wittwe Heinze wurde am Sonntag, den 7. d. M. in einer Destillation
in der
Ahnung davon haben, wie es wohl in einem Arbeiterherzen Brunnenstraße angehalten, als sie für 5 Pf. Spiritus gekauft aussieht unter den heutigen drückenden Verhältnissen, unter dem drohenden Gespenst der Krisen und der Arbeitslosigkeit, er weiß oder will nicht wissen, daß schließlich in jedem Menschen der Grimm erwacht, wenn ihm für sich und feine hungernden Angehörigen das nothwendige Brot verweigert wird, ein Grimm, der wahrhaftig nicht mit
hatte und mit einem falschen Zweimarkstück bezahlen wollte Als ihr vorgehalten wurde, daß das Geldstück falsch sei, gab fie die naive Antwort: Ja, ich habe es schon an einer Stelle in Bahlung geben wollen, da sagte man mir, ich solle es nur anderweitig anzubringen suchen." Bei ihrer verantwortlichen Vernehmung machte sie bezüglich des Erwerbes des Falfifitats
den albernen Redensarten des Herrn von Brügge zu be- Straße zu einer Freundin über ihre schlechten Vermögensver
schwichtigen ist.
Würde Herr Blumenthal nur die geringste Kenntniß der Arbeiterverhältnisse besitzen, er würde sich schwer gehütet haben, zwei solche ,, Faßkes" auf die Bühne zu bringen. Und
wenn
Herr Blumenthal es der Mühe für werth gehalten hätte, sich über das, was er schreiben will, vorher auch zu informiren, weshalb liest er nicht die Erzeugnisse auch zu informiren, weshalb liest er nicht die Erzeugnisse von Schriftstellern, die Kenntniß und Verständniß haben für die Leiden des ausgebeuteten Proletariats? Ein Blick
hältnisse gesprochen habe, ein unbekannter Herr an sie herange freten sei und ihr aus Theilnahme ein 8weimartstud in bie Das Ashl für nächtliche Obdachlose benusten im Laufe
Hand gedrückt habe.
des Monats Oftober 7428 Personen und zwar 6869 5 559 Frauen. Von diesen Personen wurden 2 der Charitee, dem Krankenhause Moabit , 2 dem Krankenhause am hain überwiesen und 297 der Polizei vorgeführt. Polizei- Bericht
Friedrichs
bie
Als am 6. d. M. Vormittags Wittwe Marschner auf dem Hofe des Grundstüds Strauß in 3ola's Germinal dürfte ihm wohl eine andere Meinung bergerstraße 15 mit der Verrichtung häuslicher Arbeiten be
von Kohlenarbeitern beigebracht haben, aber heute scheint es wirklich nicht mehr nöthig zu sein, daß man von dem, was man schreibt, auch wirklich etwas versteht.
schäftigt war, wurde sie durch einen Schuß ins Geficht verlegt.
Der Thäter ist noch nicht ermittelt.
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An demselben Tage
Blumenthal sein Publikum nie, auf diese einzugehen, verbietet uns das ehrwürdige Alter derselben. Außer dem
Mit den üblichen Börsenjobberwißen verschont Herr Stapelbretter ein Stoß Bretter auf die Füße, wodurch er
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Am 7. b. M.
schwunden waren. Das ist das, was der Herr Doktor thut Parteinörgeleien aufgehenden Abgeordneten, einen Studenten, ihn fiel. Er erlitt außer einem Bruch des rechten Fußes be
im Uebrigen läßt Herr Blumenthal seinen Voltsbeglücker nur im Stil des Reichsboten" reden.
" 1
Die Bewegung unter den Bergleuten ist durch die Unruhen in Charleroi aktuell geworden, es wäre für jeden wirklichen Dichter die dankbarste Aufgabe, jene gewaltigen
wagens nach der Charitee gebracht werden..
Gegen
Mittag
Vormittags fielen dem Ardeiter Strehse auf dem Holzplay von Schwarz u. Niekandt, Fruchtstr. 29-30, beim Rangiren der schwere Verlegungen erlitt. Er wurde mittelft Drofchte nach Barone im Parkett und ersten Rang flatschen erleichtert übergeschnappten Doktor führt Herr Blumenthal uns noch verunglückte in der Bildhauerwerkstatt von Vordermayer, Line eine außerordentlich sentimentale Gräfin, einen in fleinlichen denstr. 20-21, der Bildhauer Erlacher dadurch, daß eine schwere Marmorfigur, mit deren Fortschaffung er beschäftigt war, auf deutende Verlegungen am Kopf und mußte mittelft Stranten wurde der Vergolder Riedel beim Ueberschreiten der Char lottenburger Chauffee in der Nähe der Sieges- Allee von einer Equipage überfahren und derartig verlegt, daß er mittelt Equipage, deren Kutscher das Anrufen unterlaffen hatte, an der Nachmittags wurde in der Holzmarktstraße ein Mann von einer Brust überfahren und so verlegt, daß er nach dem Krankenhaufe im ersten Aft an zu schreien und war zum Schluß Nachmittage wurde ein Mann in seiner Wohnung in der
der, wie ein 3euge im Prozeß Lewin, zufällig nie etwas zu thun hat, eine naive Justizrathstochter, den Justizrath selbst, einen verrückten Engländer und andere unbedeutende Per sonen vor. Einiges Intereffe erweckte nur der Abgeordnete Dr. Mend, der von Herrn Höder in vorzüglicher Weise keine durchaus tadellose, man vermißte bei den meisten mits wirkenden Künstlern das eigentliche Feuer und eine be dingungslose Hingabe an den Gegenstand. Herr Kainz fing heifer.
Kämpfe der Arbeit gegen das Kapital dramatisch zu be- wiedergegeben wurde. Im Uebrigen. war die Darstellung Droschte nach seiner Wohnung gebracht werden mußte.
arbeiten und dem Publikum vorzuführen. Allerdings reicht Ostar Blumenthals Talent hierzu bei Weitem nicht aus, ganz abgesehen von seiner Ignoranz und der durchaus feind lichen Tendenz, die ihn gegen den Arbeiter beseelt. Man fieht das flar und deutlich an den verschiedensten Aeußerungen, und außerdem hat oder will der Verfasser keine
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NO.1 38 INDE EXAME EUSNEE SEGU I TEA ISAEERE TRGIES BA= 200 BE SEPA Canada manaUM 8A5 3.3 8'3: 8 2 EN BEHRANSK than at BARRA FEBRISALAESE F
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