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Beilage zum Berliner Volksblatt.
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Nr. 268.
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Lokales.
Herr Rudolf Mosse und sein Zeitungskatalog. Vor uns liegt ein Büchelchen, betitelt: Beitungsfatalog nebst Ins sertionstarif der gelesensten Zeitungen Deutschlands und des Auslandes von Rudolf Moffe, Beitungs- Annonzen- Expedition Berlin 2c." Für denjenigen, den Beruf oder Neigung für das Beitungswesen interessirt, bietet das Büchelchen eine unerschöpfliche Fundgrube für das, was man in unserem vorgeschrittenen Beitalter mit den Rosenamen, Humbug" und„ Reklame" bezeichnet, und es mag uns daher gestattet sein, unsere Leser mit einigen Worten über Wesen und Art dieses Moffe'schen Unternehmens aufzuklären. Wir dürfen das wohl um so eher wagen, als Herr Mosse von unserer bescheidenen Eristenz keine Ahnung bat. Dem eigentlichen Beitungskatalog geht ein Vorwort voran, in welchem Herr Moffe die in seinem Verlage erscheinenden Blätter in gebührender Weise mit Lobsprüchen überschütten läßt. Hieran kann und wird natürlich Niemand den Herrn, auf deffen Heldenbrust ein hoher türkischer Orden prangtHerr Mosse ist bekanntlich der Hauswirth des hiesigen türkischen Gesandten hindern, es wird aber in dem Elaborat mit
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Bahlen herumgeworfen, beren Richtigkeit selbst bei gänzlich UnFetheiligten berechtigte Zweifel erwecken muß. Glaubt Herr Mosse selbst noch an die berühmten 70 000 Abonnenten feines Berliner Tageblatt?" Oder denkt er, daß es ihm ein Anderer glaubt? Die ironischen Bemerkungen, mit denen seine marktschreierischen Reklamen seit langer Zeit von der gesammten Presse außer der Mosse'schen natürlich aufgenommen werden, sollten ihn schon längst eines Besseren belehrt haben. Wenn auch das Berliner Tageblatt" die glorreiche Devise: Uns fann Reiner", zu der seinigen macht, so gehört
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Dienstag, den 16. November 1886.
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schon, welchen Ralibers dieselben sind und Herr Moffe rächt fich in gentlemenliker Weise dadurch, daß er die Auflage des " Lokalanzeiger" verschweigt. Daß er dieselbe nicht hätte erfahren können, wird er hoffentlich nicht behaupten, denn die Reklame- Affichen des L.-A." an den Anschlagfäulen find jedenfalls groß genug und für Jedermann lesbar. Uns fümmern beide Annonzenblätter, das Berl. Tagebl." und der L.-A." gleich wenig, man sieht aber auch aus diesem Beispiel, welchen Werth und welche Zuverlässigkeit der Moffe'sche Zeitungskatalog selbst für das inserirende Publikum" befigt.
Einhundert und fünfzig Jahre! Die Nat. 3tg." schreibt: Zwei Adreßkalender der Stadt Berlin liegen vor mir, der eine aus dem Jahre 1733, der andere vom Jahre 1886 ein Zeitunterschied von rund 150 Jahren und sie reden eine gewichtige Sprache. Gewichtig auch im buchstäblichen Sinne, denn wie sie auf der Waage liegen, drückt der eine den Zeiger auf 3350 Gramm herunter, während der Wohnungsanzeiger von 1733 fich mit 87 Gramm Gewicht bescheidet. Dabei ist der Urahne des dickbauchigen Führers von heute auf starkem Papier gedruckt. Mit Inhaltsverzeichniß und Namensregiſter nimmt er 168 Seiten jener fleinen, schmalen Ottavbüchlein ein, wie sie Angehörige des Handelsstandes in der Brusttasche zu tragen pflegen. Wenn die Herstellung des Wohnungsanzeigers mit seinen vielen Rubriken und der unendlichen Fülle von Ausfunft, die man sich aus ihm holen kann, von Vielen als eine Kunst betrachtet wird, damals war es eine Wissenschaft. Wir erfahren wenigstens durch das Titelblatt, daß dieser Nachweis aller derer Instantien und Expeditionen" erschienen ist, mit Approbation der königlichen Sozietät der Wissenschaft. Ge= meinsam ist uns mit jener Zeit geblieben die Zeit des Erscheinens. Alle Diejenigen, so Erinnerungen zu thun und irgend etwas eingerücket zu haben verlangen, werden geziemend ersuchet, daß sie bei Johann Samuel Besenecker als Faftor der societät auf's Längste bis Martini Solches in beglaubigter Form beizubringen belieben" und die übliche Bitte um Nachficht für etwaige Irrthümer fleidet sich in die Worte: Vornehmlich wird hiermit auf's feyerlichste bedungen, daß wo bey irgend einem Charakter, Nahmen oder Ordnung gefehlet seyn möchte, solches nicht aus Vorsatz geschehen, vielweniger einigem Nachtheil gemeinet oder gedeutet werden möge, hingegen auff beschehene Anzeige willigft geändert werden solle. Es ist interessant, daß der seltene Name des Faktors, noch genau so geschrieben wie vor 150 Jahren, in Berlin noch heute, wenn auch in einem einzigen Falle vorkommt. Nach Ausweis unseres heutigen Adreßkalenders lebt noch ein Tischler Pesenecker in der Naunynstraße. Der Kalender von 1733, welcher uns als Leitfaden dient, hat einem Beamten gehört. Darauf verweist zunächst der sehr ausgeschriebene und ebenso unleserliche Namens zug neben dem Titelblatt, dann aber auch die gewiffenhaften Einzeichnungen. Er war Jurist, allem Anschein nach Rechtsanwalt, denn er hatte Termine wahrzunehmen in Magdeburg und anderen Orten der Umgegend. Die fleinen und großen Sorgen, die ihn bedrückten, finden sich angedeutet. Am 7. Juli hatte er einen„ Feuer- Schrecken" und am 6. Dezember hat er zu brennen angefangen, nachdem er am 5. bereits ein Fuder Holz à 4 Thaler 12 Silbergroschen 6 Pfennige eingefahren hatte. Auch sparsam war er, denn er heizte nur täglich ein Mal". Mehr über die persönlichen Verhältnisse unferes Freundes zu ermitteln ist nicht möglich. Defto interessanter ist die Aus
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doch mehr als landläufige Leichtgläubigkeit zu der Annahme, daß Herr Moffe täglich 30 000 Exemplare mehr herstellen läßte, als sein wirklicher Bedarf erfordert. Nur in dieser Weise könnte der feine Unterschied zwischen Auflage und thatsächlichem Abonnentenstand erklärt werden. Was Herr Moffe im Uebrigen über seine Blätter sagt oder sagen läßt, darüber ist natürlich nicht mit ihm zu rechten, weil hier nur der Geschmack maßgebend ist. Nichts auf der Welt aber ist deprimirender, als unfreiwillige Romit, fie wirkt um so niederfchmetternder, je weniger man vielleicht an dieselbe dachte. Sollte der Verfasser der Vorrede zum Mosse'schen Katalog vielleicht ein sarkastischer Humorist sein, der seiner boshaften Laune einmal die Bügel schießen lassen wollte? Unwillkürlich wird man zu der Bermuthung gedrängt, wenn man diese Empfehlung" lieſt: Deutsches Reichs- Blatt", Berlin . Dieses illustrirte VolksWochenblatt hat fich in Folge seiner populär geschriebenen Artikel über Politif, gewerbliche und landwirthschaftliche Fragen über ganz Deutschland in Stadt und Land, in fleinbürgerlichen und in Arbeiterkreisen(!) zahlreiche Freunde und Anhänger erworben und eine kaum geahnte Verbreitung gewonnen." Die Auflage dieses neuen Arbeiterblattes" wird mit der Kleinig feit von 22 000 verzeichnet. Selbstverständlich erscheint es im Moffe'schen Verlage und Herr Rickert ist der Macher desselben. Wir möchten wohl wissen, obgleich übertriebene Neugierde sonst gerade nicht unser Fehler ist, wie viel wirkliche Arbeiter das Reichs- Blatt" nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen haben. Herr Mosse könnte sich Glück wünschen, wenn er geblich 22.000 fubtrahirt ergiebt, dem Abonnentenstande seines funft über seine Zeit. Man schrieb noch den Gregorianischen
Dtich.
An den vielerwähnten
70 000 fehlten dann wahrscheinlich immer noch mindestens Berl. Tageblatt" zulegen könnte. 10 000. Doch abgesehen hiervon, bleibt Herr Mosse der große Wohlthäter auf dem Gebiete des Inseratenwesens. Er monopolifirt die ganze Geschichte einfach, er pachtet die Annonzen Manöver der freiheitlichen Entwicklung der Preſſe überhaupt zuträglich ist, das darf mindestens bezweifelt werden. Das fümmert jedoch Herrn Mosse nicht, er findet
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und den verbesserten Kalender neben einander, seit der Einführung des legteren waren erſt 34 Jahre vergangen und es mag bei den Geburtstagen der älteren Leute nicht selten Verwirrungen gegeben haben. Ebenso bewegte man sich zwischen der gothischen Fraktur und der Antiqua hin und her. Wenn
Freund Beſeneder, die heutige Frage der wünschenswerthen Schriftzeichen vorahnend gesehen, er hätte taum einen beſſeren
vermittelnden Weg finden fönnen. Für den Tert hat er die zu jener Zeit besonders schön verschnörkelten Frafturlettern beibehalten, wo immer aber ein Wort auf einen fremdsprach lichen Ursprung hindeutet, da respektirt er seine Wurzeln und so ist denn fraus durcheinander Fraktur und Antiqua angewendet, Bublifum, Charakter, Adresse, Direktor marschiren in lateinischem Gewande auf. Einen Nachweis der Einwohner nach Straßen enthält der Adreßkalender nicht, aus dem einfachen Grunde, weil die Häuser damals noch nicht numerirt waren. Wir erfahren, daß ein Beamter in dem Neumann'schen Hause in der Friedrichs- Gracht in Kölln" und ein anderer in des seeligen Herrn Schulzens Hause gleich dem Berlinischen Rathhause über", während noch unbestimmter der Kriegskommiffar Nicolai in einem Hause ohnweit der Langen Brücke am Waffer" logirt. Es mag ja für damalige Zeiten diese immer noch aufs Rathen zugeschnittene Auskunft hingereicht haben. Aber ein Schaudern fönnte einem bei dem Gedanken überkommen, an der Hand solcher mageren Fingerzeige heute in Berlin einen Freund aufsuchen zu müssen. Unsere städtische Berlin einen Freund aufsuchen zu müssen. Unsere städtische Verwaltung bestand auch damals schon aus Magistrat und Verordneten", legtere von der löblichen Bürgerschaft sowohl " teutscher als französischer" Nation. Aber der Magistrat war zahlreicher. Er hat 31 Mitglieder, sämmtlich mit dem Charakter Rathmann, neben ihren anderen auszeichnenden Benamfungen, während wir an Verordneten nur 18 zählen, darunter entsprechend
feine Lebensaufgabe darin, fich für das inserirende Bublifum" aufzuopfern. Laffen wir Herrn Moffe selbst reden. Er sagt: Im Interesse des inserirenden Publikums und im demselben möglichst viele Vortheile zu gewähren, habe ich Veranlaffung genommen, die alleinige Annonzenverwaltung er probter Insertionsorgane von hervorragender Bedeutung zu erwerben und in diesem Fache die verbreitetsten Blätter zu ge winnen." Durch seine menschenfreundlichen Bestrebungen für ,, das inserirende Publikum" kommt Herr Moffe nun leider in eine höchst schiefe Lage. Wenn er die in seinem Verlage er Scheinenden Blätter über die Maßen lobt, so kann ihm das schließlich Niemand verdenken, giebt es doch ein etwas derbes Sprichwort, das da besagt: Ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmuẞt! Man muß nun aber sehen, und man kann sich eines gewissen Gefühls des Mitleids dabei faum wie fünstliche Weise sich Herr Moffse um die Anpreifung von Blättern berumbrücken muß, die doch ſchon seit längerer Zeit der Bertei wes Vermi Moffe mit guten und noch öfter mit schlechten Wißen entgegen treten und sich vor den malitiösesten Polemiken nicht scheuen. Ist es nicht ein geradezu unerhörtes Jongleurstückchen, wenn Herr Mosse vom Kladderadatsch" in einem Katalog zu sagen gezwungen ist: Nur sehr wenige Organe find wie dieses im Stande, für fich allein die erforderliche Publizirung und den hieraus ersprießenden Erfolg der Ankündigungen auf dem Weltmarkte zu garantiren. Der Charakter dieses Blattes und dessen Ver breitung, die teine politische Grenze fennt, find fo, durch den Großen Kurfürsten vergangen; welchen gewaltigen
wehren, auf
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den Stadtgegenden, in denen die franzöfifchen Réfugiés haupt
sächlich angesiedelt waren; als Verordnete auf dem Friedrichswerder Le sieur La Pierre und auf der Dorotheenstadt Le sieur Daniel Bonnet. Es waren erst 47 Jahre feit der Aufnahme der Réfugies
Einfluß auf alles Leben sie damals übten, geht aus dem Ver
3. Jahrg.
häusern scheint Berlin um 1733 schlimm bestellt gewesen zu sein. Unser Büchlein verzeichnet nur 18, von bekannten Namen findet sich unter den Befizern nur Frau Wittwe Therbusch , vermuthlich eine Verwandte des Besizers der späteren Ther busch'schen Ressource. Es würde zu weit führen, dem Büchelchen in alle die Wege zu folgen, in welche es Ausblicke eröffnet. Die Post nach Potsdam , die fahrende Post, ging damals jeden Sonntag und Mittwoch Morgen um 6 Uhr, außerdem noch eine reitende für Briefe zwei Mal in der Woche. Und nun geht in Euch, Ihr Ungenügsamen, denen es noch nicht genug ist, wenn heute täglich 38 Züge zwischen Berlin und Stegliz fursiren. Und wieder fällt der Blick auf den dicken Burschen von 1886, der das hagere Männlein von 1733 schier zu erdrücken droht und es drängt sich die Frage auf, was soll werden? Heute haben wir schon zwei Bände, wenn erst die zweite Million voll sein wird, wie lange noch? den es drei Bände sein? Geschickt und findig, ist der Adreßkalender von heute das geblieben, was er die langen Jahrzehnte gewesen, ja er ist noch vermehrt worden. Das Papier wird dünner, die Spalten enger, der Druck kleiner. Aber es wird die Zeit kommen, wo er nicht mehr dünner, enger, fleiner werden kann. Dann, fürchten wir, wird es ohne Operation nicht abgehen. Mit großem Messer wird man unbarmherzig einige Theile hinausschneiden oder sie selbstständig erscheinen laffen. Denn es giebt eine Grenze des Möglichen. Wenn dieser Zeitpunkt erscheint, wir wagen es nicht zu sagen, viel leicht, wenn die Kraft eines rüſtigen Mannes nicht ausreichen wird, diese Bände, nein diese Bibliothek, zu tragen. Wie wir heute mit einem gewissen Gefühle von Mitleid auf den Adreßfalender von 1733, wird man dann mit Neid auf die er schöpfenden Mittheilungen von heute zurückblicken.
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Da durch Publikation vom 6. cr. im Deutschen Reichsanzeiger" das Liquidationsverfahren gegen den polizeilich geschlossenen ,, Arbeiter- Bezirksverein der Rosenthaler Vorstadt" eingeleitet worden ist und die Reklamationsfrist am 20. cr. abläuft, so werden alle ehemaligen Mitglieder und Gönner des genannten Vereins aufgefordert, ihre unter Vorbehalt ihres Eigenthumsrechtes geliehenen Bücher beim Kriminalfommiffar Herrn v. Kracht, Moltenmarkt 1, Zimmer 17, unter Angabe der Nummer oder des Titels als ihr Eigenthum schriftlich zu reklamiren, da mündliche Reklamationen unberücksichtigt bleiben.
Dasselbe gilt von dem Arbeiter Bezirksverein der Oranienburger Vorstadt und des Wedding .
Zur Frage des amtlichen Marktberichts. Bekanntlich ist bei Begründung der Markthallen die Ausgabe eines zweimal wöchentlichen amtlichen Marktberichts seitens der Verwaltung in Aussicht genommen worden. Wenn derselbe bisher unterblieben ist, so lag das allein daran, daß man sich über den Modus der Ausarbeitung desselben, sowie über die dabei zu hörenden Intereffen noch nicht klar war. Jegt nun war von der Vers waltung der Zentralmarkthalle bestimmt, daß dieser Marktbericht am Mittwoch und Sonnabend von der Verwaltung in Ge meinschaft mit der Marktpolizei und der Kommission der städtischen Verkaufsvermittler herausgegeben werden sollte. Die ge nannte, aus fünfzehn Mitgliedern bestehende Kommission hatte als Vertrauensmänner für diese Kommission die Herren Eduard Weinheger, Adolf Heimann, Haase u. Co., Franz Andreas und Julius Treitel gewählt. Die ,, Allg. Fleischer- ẞtg." schreibt hierzu: Fand dieses Arrangement schon in den Kreisen der Verkaufsver mittler getheilte Aufnahme und nahmen schon ihre Drgane verschiedene Stellung dazu ein- die Bentralmarkthalle" er flärte sich dafür, die Markthallen Zeitung" dagegen so glauben wir im Interesse der Fleischer sehr entschieden uns gegen Dies beabsichtigte Arrangement erklären zu müffen. Wir haben uns naturgemäß mit dieser Frage nur zu beschäftigen, soweit
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fie den Fleischverkauf und den zur Feststellung der Fleischpreiſe gewählten Kommiſſionär Herrn Treitel betrifft. Wir gingen
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von der Ansicht aus, daß gerade Herr Treitel am wenigsten dazu berufen wäre, für die amtliche Mittheilung der Fleischpreise mitzuwirken. Als Kommissionär hat er heute gutes, morgen schlechtes Fleisch unter den Händen; seine Preisbestimmungen würden von ganz anderen Gesichtspunkten ausgehen, als es die berechtigten Intereffen der Markthallen und Ladenfleischer ers fordern. Aus diesem Punkte sahen wir uns veranlaßt, in dieser Angelegenheit bei der Verwaltung der Sentralmarkthalle, bei der wir stets ein offenes Dhr und bereitwillige Abhilfe für berechtigte Klagen gefunden haben, vorstellig zu werden. find in der angenehmen Lage, unseren Lesern mittheilen zu können, daß die Verwaltung sich auch diesmal unseren Vor stellungen nicht verschlossen hat. Sie theilt unsere eingehend geltend gemachten Bedenken und hat bereits einen Modus ge funden, der die gefürchtete Benachtheiligung des Fleischer gewerbes verhindern fann, wenn nun wenn eben die Fleischer felbst zur thätigen Mitwirkung bereit sind. Es sollen nämlich zweimal wöchentlich an mehrere Fleischer der Zentralmarkthalle Formulare vertheilt werden, in denen von den Fleischern selbst die Marktpreise notirt werden sollen. Die Wahl dieser Fleischer, welche also als Vertrauensmänner des in der Zentralmarkthalle vertretenen Fleischergewerbes zu fungiren hätten, überläßt die Verwaltung vollständig den Fleischern. Empfehlen dürfte es fich, neben Engrosschlächtern auch Detailfleischer zu wählen, damit eben alle Interessen gleichmäßig vertreten sind. Es werden natürlich besondere Fleischer für die Preisfeststellung des Rind, Kalb, Hammel und Schweinefleisches zu wählen sein. Wir möchten bei dieser Gelegenheit gleich darauf aufmerksam machen, daß es sich empfehlen dürfte, die Preisnotirungen für die ein zelnen Fleischsorten in drei Qualitäten festzuseßen, wogegen beim Rindfleisch vier Qualitäten nothwendig sein werden. Eine Bes der Fleiſcher tritt die dieser For
würdig, daß der Kladderadatsch" urplöglich keine politische zeichnisse deutlich hervor. Keine Behörde, in der sie nicht festen Moffe die Anzapfungen des früheren Wigblattes in der frei- Ober- und Untergerichte, ihre Wohlthätigkeitsanstalten, Schulen Grenze" fennen soll, noch merkwürdiger aber ist es, daß Herrn Fuß gefaßt haben, daneben haben sie aber noch ihre eigenen mulare feineswegs ein; dieselben sollen am Mittwoch und finnigen Preffe wegen seiner politischen Schwenkung vollständig und Kirchen, von denen sich alle bis auf den heutigen Tag er
halten haben. Ebenso finden das königliche Joachimsthalsche die Kaiser Wilhelm
doch sonst eine ungemein feine Nase für Alles, was nicht nach Gymnasium in der Heiligen Geiststraße Herrn Moffe? Selbstredend wird die Auflage des Kladdera- Klosterstraße, in dem sogenannten Grauen Kloster datsch" auf 40 000 angegeben, was vielleicht im Interesse des Herrn Mosse und des inserirenden Publikums" recht wünschens werth wäre, was wir aber, nachdem in der freifinnigen Presse verblieb),
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straße hat es verdrängt, das Berlinische Gymnasium in der noch heute ist das Köllnische Gymnasium ist für igund auf dem Köllnischen Ratyhause"( wo es auch noch sehr lange verblieb), und das Friedrichswerderſche Gymnasium ist auf dem daselbstigen Rathhause" bereits die erfreulichste Aus
schluß der Deffentlichkeit" und ähnlichen Liebenswürdigkeiten funft über die Zusammensetzung der Lehrerkollegien. Mit der
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nicht recht zu glauben vermögen. Herr Mosse hat den und im
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Annonzentheil des Kladderadatsch" gepachtet, Mosse'schen Zeitungskatalog schnellt in Folge dessen die Auflage zu der angegebenen respektablen Ziffer empor. Auch in anderer Beziehung leidet der Mosse'schen Katalog an einer fabelhaften Unkenntniß. Unter Berlin " werden im Ganzen 66 Beitungen aufgeführt, bei zehn derselben ist die Höhe der Auflage nicht angegeben. Der größte Theil dieser zehn Blätter
Runst sah es damals noch recht schlimm aus. Im Jahre der Jubiläums- Kunstausstellung macht es sich überaus rührfam, die fleinen Anfänge zu betrachten, aus denen die Kunst bei uns herausgewachsen. Wir haben 4- fage und schreibe vier" Mahler". Sie verdienen eine noch posthume Erwähnung: Herr Friedrich Wilhelm Weidemann , Hofportraitmaler, Johann Harper , Miniatur Maler, Herr Pesne, Portraitmaler, und Herr Dismar Dägen, der als würklicher Bataillen- und Seeschlachtenmahler" mitverzeichnet ist, obwohl er dermalen in Weise unter ihnen auch der Lokalanzeiger". Dieses Blatt ohne ist durchaus unbedeutender Natur, doch findet sich seltsamer Potsdam " logirte. Im Uebrigen scheint der Begriff der Kunst etwas weit gezogen gewesen zu sein, denn unter der Ueberschrift politische Tendenz hat wohl hauptsächlich unter den Abonnenten Mechanici und Künstler finden wir auch Herrn Henry Roller, des Moffe'schen Tageblatt" aufgeräumt. hat die Aufsicht über die Brandſprüßen". Mit Wirths
man sieht daraus
Sonnabend ausgegeben werden, also an Tagen, an denen die Engrosschlächter und die Detailschlächter ohnedies in der Zentralmarkthalle anwesend sind. Wir glauben daher mit Sicherheit annehmen zu können, daß die Fleischer von diesem in ihrem eigenen Intereffe neu getroffenen Arrangement ausgiebig und bereitwilligst Gebrauch machen werden.
Ein berechtigtes Verlangen. In hunderten und wohl sogar in tausenden von Haushaltungen begegnet man der ganz unverantwortlichen Fahrlässigkeit, mit welcher zu irgend einer Es Gelegenheit gekaufte Chemikalien aufbewahrt werden. tommt nur selten vor, daß auf den kleinen Düten der verab folgte Inhalt verzeichnet steht, troßdem dies von den Verkäufern geschehen könnte. Man dente sich, in einer Familie wird plößlich ein Mitglied frank. Doppelfohlensaures Natron habe ich zu Hause", sagt die Hausfrau. Eiligst wird ein Päckchen mit weißem Pulver in ein Glas mit Wasser geschüttet und der Batient trinkt- chlorsaures Kali! Der Sprößling empfindet Magenschmerzen. Hier ist noch ein Rest von Rhabarberwein", fagt eine Angehörige und der Krante erhält einen Löffel voll
Jodtinktur. In vielen Fällen, das weisen die ärztlichen Feststellungen nach, ist auf diese Weise gegen den Willen der Betroffenen eine Vergiftung vorgekommen und leider zu spät hat man den großen Frrthum eingesehen. Es wäre mit Rückficht auf diese Thatsachen gewiß ein berechtigtes Verlangen,