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Verwaltung bloßzulegen und abzustellen. Er spielt selbst in der Bürgerpartei eine sehr bescheidene Rolle und betheiligt sich nur selten an der Diskussion in den Sigungen. Wenn er aber einmal das Wort ergreift, so beweist er nur, daß er ein herzlich unbedeutender Mann ist, der im Reichstage nur die ohnehin große Zahl der Kopfnider vermehren und bereitwilligst allen Anträgen der Herren Stöder und v. Hammerstein seine Unterschrift leihen würde. Weiter bedarf es ja nichts!
Zu dem Gesezentwurf über die Unfallversicherung der Bauarbetter ist jetzt eine Begründung nachgeliefert worden. Für alle bisher unberücksichtigt gebliebenen Bauarbeiter, heißt es darin, besteht das Bedürfniß der Unfallfürsorge ebenso, wie für diejenigen Bauarbeiter, welche der Unfallversicherung schon gegenwärtig unterliegen. Denn für die Unfallgefährlichkeit eines Baues ist der Umstand, daß derselbe von Baugewerbetreibenden oder von Privatpersonen 2c. für eigene Rechnung ausgeführt wird, ohne Bedeutung und die tägliche Erfahrung lehrt, daß die Arbeiter auch bei Waffer, Kanal- und ähnlichen Bauten Betriebsunfällen in erheblichem, wenn auch vielleicht in etwas geringerem Maße als bei Hoch- oder Brunnenbauten ausgefeßt find.
hierzu, mit der Herr Stöcker hier offenkundige That, achen auf den Kopf stellt, ist wohl noch nicht dagewesen. Bekanntlich hatte Herr Stöcker, nicht aber die Juden den bekannten Prozeß angestrengt und in seiner Eigenschaft als Zeuge zog er sich die schwere moralische Niederlage zu!
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Sozialistisches. Frankfurt a. M., 18. November. Die Beerdigung des durch einen Sprung aus dem Fenster des vierten Stockes ums Leben gekommenen Sozialdemokraten Schäfer hat am Montag früh auf Anordnung der Polizeibehörde in aller Stille stattgefunden. In einem hiesigen Blatte erschien eine„ Die Frankfurter Sozialdemokratie" unterzeichnete große Annonze, in welcher die Parteigenoffen dringend ersucht wurden, fich bei der Beerdigung Schäfers nicht zu betheiligen. Die Verhaftungen der Sozialisten haben zu vielen theiligen. Haussuchungen Anlaß gegeben. Auch bei dem in Bornheim wohnenden Schuhmacher Maritschko aus Desterreich, der verheirathet und Vater mehrerer Kinder ist, wurde Haussuchung gehalten; es muß dieselbe aber etwas Belastendes nicht zu Tage gefördert haben, denn der Mann wurde nicht verhaftet, aber er erhielt von der Polizei die Weisung, innerhalb 48 Hameln , 14. November. Stunden Frankfurt zu verlassen. Es muß daher darauf Bedacht genommen Von hier ist die erfreuliche Thatsache zu berichten, daß die in werden, die Lücken der Gesetzgebung alsbald auszufüllen. Dies ist um so dringender, als die Ausführung des Nord- Ostsee- den letzten Wochen verhafteten Arbeiter alle, außer dem Modelltischler Hugo Görne, aus der Haft entlassen sind. Die Kanals in nächster Zeit große Erd- und Wasserbauten mit sich Sache ist nicht so schlimm, wie sie gewisse Blätter hinzustellen bringen wird. Das Reich kann sich der Aufgabe nicht entziehen, beliebten. Wenn die Betroffenen auch noch nicht außer Anfür die Zukunft derjenigen Arbeiter, welche bei den in seinem Intereffe ausgeführten Bauten einen Betriebsunfall erleiden, flage gestellt sind, so erwarten sie doch sämmtlich ihre Freisprechung. Bei dieser Gelegenheit drängt sich Einem unwillso wie für die Hinterbliebenen der hierbei etwa tödtlich verunglückten Arbeiter Fürsorge zu treffen. Auch die bei Bauaus fürlich die Frage auf: Wer entschädigt die Personen, welche führungen des Reiches beschäftigten Beamten fallen erst dann einige Wochen, vielleicht unschuldig, in Untersuchungshaft unter die Bestimmungen des die Unfallfürsorge für Reichs- haben zubringen müssen? Bei dieser Betrachtung muß man zu dem Schluffe kommen, daß die Abgeordneten der Arbeiterbeamte regelnden Gesezes vom 15. März d. J., wenn diese Bauausführungen selber der Unfallversicherung reichsgefeßlich partei im Reichstage recht hatten, wenn sie außer für unschuldig unterliegen. Zur Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Verurtheilte auch für unschuldig Inhaftirte Entschädigung vervon derselben noch nicht erfaßten Bauarbeiter erweist sich die langten. Bestimmung des Unfallversicherungsgesetzes, nach welcher durch Beschluß des Bundesraths Arbeiter und Betriebsbeamte in anderen auf die Ausführung von Bauarbeiten sich erstreckenden Betrieben für versicherungspflichtig erklärt werden können, nicht als ausreichend. Denn auf Grund dieser Bestimmung fann die Unfallversicherung nur nach den Vorschriften des Unfallversicherungsgefeßes erfolgen, lettere aber sind auf die hier in Rede stehenden Bauten ohne einige Abänderungen nicht anwendbar. Zu dem angedeuteten Zweck bedarf es vielmehr eines besonderen Gesezes. Der vorliegende Entwurf lehnt sich an die bisherigen Gefeße über Unfallversicherung so weit als möglich an.
Die neue Militärvorlage. Im Gegensatz zu der allgemein verbreiteten Annahme, daß die Vorlage des Heeres erst in einem späteren Stadium der Reichstagssession erfolgen würde, melden die offiziöfen Berl. Pol. Nachr.":" Dem Vernehmen nach soll die neue Militärvorlage bereits zur Vertheilung( foll wohl bedeuten im Bundesrath) gelangt sein und wird somit zu den ersten Vorlagen zählen, mit denen der Reichstag sich noch vor dem Weihnachtsfeste wird beschäftigen fönnen." Danach werden die Verhandlungen gleich zu Anfang mitten in die kritische Lage der Dinge hinein und möglicherweise zu einer Reichstagsauflösung führen.
Der schweizerische Handelsvertrag. Die schweizerische Agitation für Rampfzölle ist start im Wachsen begriffen und wenn sie Fortschritte macht wie bisher, dürfte die Nichterneuerung des Handelsvertrages mit Deutschland ihre naturgemäße Folge sein. Insbesondere die dentschen Bollerhöhungen vom letzten Jahre haben ihr Vorschub geleistet. Nach neueren Nachrichten hätte der schweizer Bundesrath bereits beschlossen, der Bundesversammlung sehr erhebliche Zollerhöhungen auf Nugholz, Schuhwaaren, Handschuhe, Butter, Fleischwaaren, Mehl, Kaffeefurrogate, fabrizirte Tabake, Bier, Wein in Flaschen, Baumwoll-, Woll- und Leinengewebe, Konfettionswaaren, Vieh, Pelzwert und Quinkaillerien vorzuschlagen und behält sich außerdem die Anwendung des im Zollgesete vorgesehenen Kampfzollartikels vor.
Herr Stöder sprach neulich in einer Versammlung zu Rassel. Darüber berichtet das Kaffeler Journ.", das er flärte Organ der Ronservativen:„ Einleitend dankte Herr
Polenausweisungen. Von den Ausgewiesenen sind im Oktober d. J. nach Galizien 20 Familien mit zusammen 54 Personen gekommen, welche russische Staatsangehörige waren, während zwei Familien aus Galizien stammten. Die Gesammt zahl der russischen Staatsangehörigen, welche in Folge der Ausweisungen nach Galizien gekommen sind, beträgt 1812( in 609 Familien); mit Ausnahme von 170 Personen sind diese fämmtliche Ausgewiesenen durch Vermittelung der Hilfskomitees in Krakau und Lemberg untergebracht worden. Die Gesammtzahl der polnischen Familien, welche österreichische Staatsangehörigkeit haben, und in Folge der Ausweisungen nach Galizien zurückgekehrt sind, beträgt 223.
Die Administration der„ Lusatia" theilt uns mit, daß fie kein Inserat eines Fachvereins zurückgewiesen habe( vergl. Nr. 268 unseres Blattes), daß vielmehr das Inserat durch Verschulden eines Erpeditionsboten zu spät angekommen sei und deshalb nicht mehr aufgenommen werden konnte.
Rukland.
Allen Gegenerwägungen und Vorstellungen zum Trotz hält man in maßgebenden Kreisen an der in Aussicht genommenen Eingangssteuer auf Noten, Karten, Bilder, Bücher und Beichnungen, die auf dem Wege von Druck, Lithographie und Photographie hervorgebracht sind, fest. Der Reichsrath hat bereits die Ausführungs- Bestimmungen genehmigt. Der Zoll soll sich auf 4 Rubel Gold pro Pud belaufen. Haben die Russen denn gar solche Angst vor der ausländischen Bildung?
Wie gerüchtweise verlautet, soll die Aufnahme fremd= ländischer Unterthanen in den Staatsdienst durch Gesez unbedingt verboten werden.
Der Ministerpräsident Beernaert theilte im Senat mit, 757 Gnadengesuche seien für die wegen der Vorgänge im März Verurtheilten bei dem Justizminister eingegangen, hiervon seien 468 genehmigt, die übrigen würden noch geprüft. Wenn auch die Regierung geneigt sei, von dem Begnadigungsrecht ausgedehnten Gebrauch zu machen, so sei fie doch entschieden gegen eine Amnestie. Der Amnestieantrag Krocq's würde deshalb nicht in Erwägung gezogen werden.
Während die Arbeiter auf die Zukunft vertröstet werden,
Stöcker für die freundliche Begrüßung, welche ihm ankündige, soll der, nothleidenden" Landwirthschaft, mit der es in Wahr
daß im Saal zahreiche Männer versammelt seien, die mit ihm nach demselben Ziele strebten. Wenn er an einen Ort komme, so werde er in der Regel sehr verschiedenartig begrüßt und das sei auch hier der Fall gewesen. So habe ihn die Kaff. 3tg." nicht sehr freundlich empfangen, aber das sei ja auch eigentlich fehr gleichgiltig. Man habe von gegnerischer Seite höhnisch gefchrieben, er werde in der Brüderkirche hier über das Gebot: und im Saal über die Heiligkeit des Eides reden. Das seien " Du sollst tein falsches Zeugniß reden wider deinen Nächsten" ja allerdings recht schöne Themata, über die er auch sehr gut reden könne, denn er habe persönlich viel unter falsch wider gegebenem Beugniß zu leiden gehabt, bei den im vorigen Jahre stattgehabten bekannten Prozessen, die von Juden eingefädelt, ausgebildet und bezahlt wor
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Den seien."
Die Ünverfrorenheit, bemerkt die„ Frankf. 3tg."
Aus Kunst und Leben. " don, die schöne ehemalige Freundin Charles Gounod's , kündigte Die Sängerin auf dem Bizykle. Mrs. Georgina Wel vor einigen Tagen in London ein Konzert an. Zu diesem er schien die Sängerin in einem schwarzsammetnen Herrenanzuge; über den Rücken fielen blonde Locken bis zur Taille. Mrs. Weldon fuhr zu dem Konzert auf einem Bizylle. Vor der Albert- Hall angelangt, wollte Mrs. Weldon von dem Zweirad herabsteigen, allein man ließ dies nicht zu und rief ihr zu: fannst Du hinein!" Wirklich war Mrs. Weldon bereit, dem Bravo, Georgina, dreimal herum, ein Lied gesungen, dann Verlangen nachzukommen; fie raste umher, ein luftiges Volfs lied singend, doch die Polizei verhinderte die Vorstellung im Konzertsaale, indem fie Mrs. Weldon wegen Skandal ver
haftete.
Spiritistische Empfehlungsbriefe. Aus dem Leben des berühmten russischen Pianisten Leschetigki erzählt L. Hevesi im Bester Lloyd" folgende Geschichte: Was hat der Meister nicht schon für merkwürdige Schüler gehabt! Eines Tages kommt rein Amerikaner zu ihm mit seinem Söhnchen. Beide ungemein eraltirt, ihrer Sache ungemein ficher. Dieser Junge sei der Liszt der Zukunft. Liszt? Das ist zu wenig gefagt. Liszt ist ein Kind im Vergleich mit diesem Weltwunder en miniature. In diesen zehn Anabenfingern steckt ganz Amerika , das die übrigen Welttheile in Grund und Boden spielen wird. Schon Seine Empfehlungsbriefe verrathen es. Wer hat schon je solche
Empfehlungsbriefe gehabt?
feffor mit dramatischer Geberde zwei Schriftstücke. find Empfehlungsbriefe an unterschrieben mit den Namen Beethoven und Schubert, an Leschetigli, der andere mit dem Namen Mozart . Der lettere zeigt sogar unverkennbar die eigene Handschrift des todten Unsterblichen. Erstaunt betrachtet der Profeffor diese großen Namen. Aber diese Meister sind ja längst todt," wendet er dann ein, wie tonnten sie diese Briefe schreiben?" Da richtet sich der Vater aus Amerita sechs Schuh hoch auf und sagt:„ Ich bin Spi ritift; in einer Séanze, in Anwesenheit vieler Zeugen haben die Geister Beethoven's , Schubert's und Mozart's diese Empfeh
Der Vater reicht dem Pro Beide der eine ist
fchutzöllnerisch gesinnte Majorität hat die Einführung von Eingangszöllen auf Vieh als dringlich auf die Tagesordnung gestellt. Der Finanzminister hat im Interesse der landwirthschaftlichen Brennereien ein Branntweinsteuergeset eingebracht, das ihnen günstig ist.
Lord Annaly hat seinen Bächtern auf seinem Befißthum Kildare die geforderte Pachtermäßigung abgeschlagen, und in Folge deffen haben die Bächter überhaupt feinen Bacht am legten Zahltag gezahlt. Die Pächter von Killeen verlangen einen Nachlaß von 30 pCt. Die Pächter des Lords Lansdowne auf seinem Gute Luggacurren verweigern die Zahlung, wenn er ihren Pacht nicht bedeutend ermäßigt. Dagegen hat Hr.
Ein geföpfter Heiliger". Dem B. T." wird folgendes geschrieben: Der Gemeinderath von Mantua bat den, für einen zum guten Theil flerifalen Stadtrath heroischen Ent
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schluß gefaßt, dem Befreier Italiens , Garibaldi, ein Denkmal zu sezen, und zwar auf der Piazza di S. Silvestro. Nun ist dieser Plaz aber seit altersher mit einer Statue des heiligen Sylvester" und dessen Engelchen" geschmückt eine schlechte Nachbarschaft, die dem einen wie dem anderen der steinernen Gäste auf die Dauer unbehaglich werden könnte. So dachten vor Allem die Radikalen von Mantua , deren Blatt Ferilla" furzweg den Rath ertheilte, den guten Heiligen falls er selbst, respektive seine Verehrer seine Entfernung von der bes mittels einer kleinen treffenden Piazza nicht ins Wert septen Dynamitpatrone dahin zu befördern, wohin seine, wie des " Begleit- Engelchens" Geberden schon seit Urzeit wiesen. Ge fagt, gethan. Als die Bevölkerung von Mantua am Sonntag, den 17. Oktober, früh erwachte und ihrem guten Sylvester, sowie dem kleinen Posaunen- Engelchen" Guten Morgen" wünschen wollte- fiehe da, da standen sie beide oben auf ihrem Sockel ohne Kopf und mit grob zerbauenem Rumpfe. Die Polizei, die das moderne Martyrium ihres Stadtheiligen so wenig gutheißen fonnte als die überwiegend flerifale Bevölke rung, schritt zur Verhaftnng der Verdächtigen." Die Klerika len dagegen machten fich Wurst wider Wurst" Spaß, ihrerseits die Garibaldibüste zu köpfen und den Rumpf in Prozession durch die Stadt zu tragen.
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Glücklich abgelaufener Sturz. Im Chateau d'EauTheater zu Paris stürzte vor einigen Tagen während der Vorstellung ein Zuschauer vom zweiten Rang zuerst auf die Brüstung des Balfons, prallte dann von dieser ab und fiel auf die Parquet fize. Alles erhob sich entsetzt. Der Vorhang wurde herunter gelaffen und das Haus befand sich in der größten Aufregung. Da erhob fich der Herabgefallene ruhig, erklärte, er habe sich feinen Schaden gethan und wünschte dem Schluß der Vorstellung beizuwohnen. Die Direktion ließ den Mann, welcher sehr knochenfest zu sein scheint, ohne Preiszuschlag auf dem von ihm unfreiwillig eingenommenen Plage.
Folgen des Spiritismus. Die in Graz lebende Schrift stellerin Margarethe Halm mußte der Obhut der Jrrenanstalt
lungsbriefe eigenhändig unterschrieben." Das war jedenfalls übergeben werden. Sie galt von jeher als erzentrisch. In der originell und da der Knabe wirklich ein großes Talent verrieth, legten Beit verlegte fie fich auf den Spiritismus", fie las„ Du
nahm ihn der Professor als Schüler an. Aber das dauerte nicht lange, denn Vater und Sohn fühlten sich so souverän, daß fie Alles beffer wußten als der Meister und schließlich von diesem den Laufpaß zur Unsterblichkeit erhielten."
Brel" und hielt die spiritistische Zeitschrift„ Sphing", und die Folge war eine vollständige Verwirrung ihres leicht erregbaren Geistes. In ihrer Wohnung wurden spiritistische Séancen ge halten, ihr im August dieses Jahres verstorbener Sohn, für
O'Farrel aus freten Stücken seinen Ticknocker Bächtern ihren Bacht um 20 pCt. reduzirt.
Balkanländer.
General Kaulbars hat bekanntlich wieder einmal ges droht, daß er in Begleitung sämmtlicher russischer Konsuln Bulgarien verlassen werde. Heute am Sonnabend läuft die Frist ab, welche er der bulgarischen Regentschaft gegeben hat, dem beleidigten Ruffenthum Genugthuung dafür zu gewähren, daß die bulgarischen Beamten die öffentliche Ordnung gegen einen russischen Kawaffen geschützt haben. Die Genugth nungsforderungen des General Kaulbars waren so exorbitanter Natur, daß die Regentschaft gar nicht in der Lage war, darauf zu antworten und aller Wahrscheinlichkeit nach wird diese Antwort auch bis zum Sonnabend nicht erfolgen, ganz gewiß wird fie nicht bejahend lauten. Die bulgarischen Regenten haben erst in Rustschuk auf dem Wege von Tirnowa nach Sofia von der Rede des Grafen Kalnoky Kenntniß erhalten und dadurch die frohe Ueberzeugung gewonnen, daß sie von Europa nicht ver lafsen seien, daß Rußland sie nicht verschlingen dürfe, und daß fie nicht nöthig hätten, die Kaulbars'schen Drohungen wörtlich zu nehmen. Die Regierung Bulgariens würde heilfroh sein, wollte General Kaulbars sein Wort einlösen und das Land mit allen russischen Beamten verlassen. Bedauerlicherweise steht aber zu erwarten, daß General Kaulbars sich besinnen und trop seines sechsten Ultimatums bleiben wird. Man sagte anfäng lich, daß das jüngste Ultimatum des General Kaulbars von demselben in der Absicht erlassen worden sei, einen schicklichen Vorwand für seinen Rückzug zu gewinnen, daß man aber von Petersburg aus ihn angewiesen habe, trotz dieses Ultimatums zu bleiben, damit es nicht den Anschein gewinne, als sei die russische Vertretung vor den Drohungen des Grafen Kalnoty zurückgewichen.
Eine Nachricht, die anfänglich so unglaublich schien, daß faum Jemand von ihr Notiz nehmen mochte, tritt jest mit solchem Anspruch auf Glaubwürdigkeit auf, daß sie nicht mehr übergangen werden kann. Die Großmächte sollen die von Ruß land vorgeschlagene Kandidatur des Prinzen von Mingrelien angenommen haben; als Gegenleistung soll Rußland nur zugestehen, daß der neue Fürst durch die iesige Sobranje gewählt werde, daß also die gegenwärtigen Verhältnisse in Bulgarien und Ostrumelien als legal anerkannt werden; selbst dieses Bugeständniß soll nach anderen Nachrichten noch zu groß sein, vielmehr soll Rußland um seine Rathschläge gebeten sein, auf welche Weise es eine Anerkennung der So branje oder andernfalls eine Ersegung derselben herbeizuführen sehe. Das wird, seine Richtigkeit vorausgesetzt, nicht blos in Bulgarien , sondern in der ganzen nichtrussischen Welt eine starte Enttäuschung hervorrufen. Nach der bündnißartigen Ver ständigung zwischen England und Desterreich hatte man das nicht mehr erwartet. Allerdings wäre damit der Anlaß zu einer Dtfupation Bulgariens und zu einem russisch- österreichis schen Kriege aus dem Wege geräumt, aber nach den bedeutsamen Wandlungen in den internationalen Beziehungen war zu hoffen gewesen, daß es eines so hohen Preises nicht mehr bedürfen werde, um Rußlands Kriegsmuth zu dämpfen. Die ganze Sachlage wird damit so ziemlich wieder auf den Be stand von vor dem Berliner Kongreß zurückgebracht. Bulgarien wird mit Dftrumelien zusammen ein Reich, an dessen Spize ein russischer Unterthan steht. 1878 wollten die Großmächte, namentlich England und Desterreich, auf dem bulgarischen Thron den Fürsten Dondukoff- Korsakoff nicht dulden, weil er russischer Unterthan war. Mittlerweile hat sich in Bulgarien ein selbständiges Staatsleben entwickelt, die Bulgaren haben gezeigt, daß fie Ordnung im Lande halten können, Rußland aber ist so brutal aufgetreten, daß die politische Moral fich tief beleidigt fühlt und daß es bei den Südslaven seine Sympathien ganz verloren hat. Und nun wird ihm doch zugestanden, was ihm 1878 verweigert wurde: einen russischen Unterthan an der Spiße eines vereinigten Bulgariens . Wenn England und Desterreich hiermit wirklich einverstanden sind, so fällt auf die tapferen Neden der Herren Salisbury und Kalnoty nachträglich ein sonderbares Licht. Wenn der neue Fürst einen russischen Kriegsminister und russische Offiziere mitbringt, und damit die jetzigen ehrenwerthen Patrioten an die Seite geschoben werden, wenn ferner die ganze Verwaltung und Regierung in russischem Sinne geleitet wird, so ist ernste Gefahr für die bulgarische Selbständigkeit vorhanden. Kommt es aber zur Revolution gegen den Mingrelier, so ist die Krisis mit einem Schlage wieder eben so gefährlich, wie sie jest ist. Nach dem Gange der Dinge hätte man wohl ein besseres Ende der bulgarischen Frage ers warten dürfen. Glücklicherweise darf man an der Nachricht selbst noch wohl Zweifel hegen.
Es bestätigt fich, daß in Folge der Feindseligkeit der Araber die Station der Stanley- Fälle hat geräumt werden müssen. Das Aufgeben der Station bedeutet eine schwere Ge fahr für den Kongostaat, den Beginn einer der gefähr lichsten Krisen, denen derselbe seit seinem Bestehen ausgesetzt gewesen. Die Stanleyfälle liegen bekanntlich am oberen Kongo, an der Stelle, wo der Strom eine Biegung macht, um nach
welchen bei Tisch immer besonders gedeckt war, wurde zitirt und dergl. mehr. Zuweilen hielt sie in der Nacht eine Art Gottes dienst, wobei ihr Bett, auf welchem brennende Lichter standen, den Altar bildete. Ihren alten Vater hätte sie einmal in der Nacht beinahe über die Stiege hinabgeworfen, weil sie von ihrem im Jenseits befindlichen Sohn die Nachricht von einem bevorstehenden Erdbeben erhalten hatte und sie ihren Vater_vor dem Zusammensturze des Hauses ins Freie retten wollte. Seit Margarethe Halm im Irrenhause ist, hat sich ihr Geist etwas beruhigt und es ist die Hoffnung nicht ausgeschlossen, daß fie von ihren spiritistischen und religiösen Wahnvorstellungen ge heilt wird. Eine Medea. Man schreibt uns aus Rouen : Die 36jährige Frau Maréchal besaß in Piseur ein hübsches, einträg liches Gut. Vor Kurzem lernte sie einen noch nicht 20jährigen Burschen kennen, in den fie fich zum Sterben verliebte, und um durch nichts an die Heimath gebunden zu sein, ver taufte fie heimlich das Gut, vergiftete ihre zwei Kinder und floh mit dem jungen Mann nach Paris . Erst einige Tage später fand man die Leichen der beiden Kleinen in der Speise fammer versperrt. Mm. Maréchal konnte noch nicht ermittelt werden.
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Die Temperatur der Planeten. Nach den neuesten Untersuchungen von C. Christiansen hat die Mitteltemperatur der Planeten unseres Sonnensystems folgende Größen: Der Mertur+210 C., Venus+ 57°, Erde+ 15°, Mars- 34 Jupiter 150°, Saturn 209° und Neps 1800, Uranus tun 221° C. Der Verfaffer war bei seiner Berechnung von dem Saße ausgegangen, daß die absoluten Temperaturen der Planeten sich umgekehrt verhalten, wie die Quadratwurzeln aus ihrem Mittelabstande von der Sonne. Demnach wäre es wohl mit der von den Astronomen für möglich gehaltenen Bewohn barkeit des Mars mit lebenden Geschöpfen nach Art unferer Drganismen vorbei.
Entdeckte Mörder. Aus Agram wird berichtet: Ende Oktober verschwand der Landwirth Mallus aus Rann in Steiermart. Nun stellt es sich heraus, daß Mallus ermordet wurde. Den Nachforschungen der hiesigen Polizei gelang es, die Mörder zu ermitteln. Die Gattin des Ermordeten und deren Liebhaber Gerfat brachten den verstümmelten Leichnam in einer Riste nach Agram, wo fie im Hotel Prufner logirten Hier warfen sie die Kiste von der Eisenbahnbrücke in die Save. Die Mörder legten in Rann, wo sie verhaftet wurden, ein umfassendes Geständniß ab. Nach dem Leichnam wird ge forscht.