der Aequatorgegend zurückzukehren, fast in der Mitte zwischen dem Tanganyikasee und dem Atlantischen Ozean , d. h. im Herzen des Kongostaates. Diese Gegend wird häufig von arabischen Piraten heimgesucht, die in Kahnflottillen den Strom hinabfommen, mit Feuer und Schwert alles verwüsten, Sklaven und Elfenbein rauben. Aus dem östlichen Afrika tommend, schiffen fich diese Araber gewöhnlich auf dem Lualabafluß ein und gelangen so zum Kongo. Als Krieger verwenden sie die schwarzen Eingeborenen der Küste von Sanfibar; die Sklaven, die sie machen, dienen ihnen als Träger bei ihrer Rückkehr nach dem Osten.
Ueber einen fleinen Krirg am Rongo entnehmen wir der Frantf. 3tg." folgendes: In dem Musurungo- Dorfe Nemlao, am Banana- Creek, haben sich französische Jesuitenpatres niedergelassen, um die Neger zu befehren und an Arbeit zu gewöhnen. Eine ziemliche Anzahl Negerkinder werden von ihnen unterrichtet und müssen auch täglich einige Stunden in dem neu angelegten Feld arbeiten. Vor Kurzem starb ein Junge aus vornehmer" Familie plöglich. Die Musurungos, die erst vor Kurzem von Süden her nach Banana eingewandert sind, halten streng darauf, daß alle Todten, wenigstens die aus vornehmer Familie, im Lande ihrer Väter begraben werden, und verlangten darum die Leiche, um fie in San Antonio , am Südufer des Rongo, zu begraben. Die frommen Patres aber bestanden darauf, daß das Kind, obschon noch nicht getauft, in geweihter Erde ruhen müsse, und begruben es auf dem Friedhof der Miffion. Das gab natürlich große Aufregung, aber die Batres gaben nicht nach, und als die Neger ihnen auf die Mission rückten, lockten sie den alten König" Nemlao ins Haus und sperrten ihn ein. Seine Unterthanen befreiten ihn natürlich mit Gewalt und die schwarzen Herren wurden dabei etwas unsanft behandelt. Sie schlugen Lärm in Banana, eine Abthei lung Hauffa unter europäischer Führung wurde abgesandt und, ein paar Stunden nachher stand das ganze Dorf in hellen Flammen, der Sohn des Königs" wurde gefangen genommen und in das Staatsgefängniß auf den Hult Ville Zur d'Ostende" gesett. Belebung des Handels, unter der Zollpolitik des Etat indépendent du Congo ohne hin schwer darniederliegt, tragen solche Affären natürlich nicht bei.
wortet habe: Wenn Sie nicht ruhig find, laffe ich Sie verhaften!" Daraufhin habe habe er sich an die Umſtehenden mit der Bemerkung gewandt: Ich halte die Im Uebrigen sei seiner Auflösung für unqualifizirbar." Auffassung nach thatsächlich rigoros verfahren worden, und er fönne die vorerwähnte Aeußerung über die gebildete Klaffe und Schiller's Werke als einen Grund zur Auflösung der Versammlung nicht ansehen. Der Polizeilieutenant Gladisch behauptete, daß der Angeklagte sein Benehmen als ganz unqualifizirbar bezeichnet habe. Die Auflösung sei auch weniger wegen der erwähnten Aeußerung, als wegen der furz zuvor von dem Angeklagten über die französische Revolution gemachten Ausführungen erfolgt. Es sei wegen der Auflösung beim Polizeipräsidium Beschwerde erhoben, dieselbe aber als unberechtigt zurückgewiesen und die Maßregel des Beamten als forreft anerkannt worden. Der Staatsanwalt erachtete die Beleidigung für erwiesen, wenn auch nicht für beabsichtigt und beantragte eine Geldstrafe von hundert Mark eventuell zehn Tage Ge fängniß. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Freudenthal, hob hervor, daß der Angeklagte in Wahrnehmung berechtigter Intereffen gehandelt, denn das Recht, die Versammlungsfreiheit zu wahren, stehe Jedem zu. Außerdem beantrage er die Ladung der Frau Stägemann wie der übrigen Vorstandsdamen, welche befunden würden, daß der Angeklagte nicht das Verhalten" des Beamteu, sondern nur die Auflösung" als unqualifizirbar bezeichnet habe. Der Gerichtshof lehnte diesen Beweisantrag ab, indem er der Ansicht war, daß eine Beleidigung unter allen Umständen vorliege und erkannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß
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Leipzig , 18. November. Unter dem Namen eines angeblichen Galanteriewaarenhändlers Weißmann in Nürnberg als Absender war im September d. J. in der Wohnung des Tischlers Friedrich Gustav Rattke aus Dalzig ein Packet mit Druckschriften abgegeben, aber unmittelbar nach der Abgabe und noch bevor Rattte nach Hause gekommen war, polizeilich beschlagnahmt worden. In dem Packet befanden sich 500 Nummern der der verbotenen sozialistischen Zeitschrift ,, Sozialdemokrat". Vor dem Eintreffen der Sendung hatte aber der Tischler Hermann Otto Reinknecht aus Naumburg dem Rattle mitgetheilt, daß ihn ein Unbekannter gefragt habe, ob er ihn, Rattle, fenne, und ob letterer Willens fei, ein Packet auf zunehmen. Der angebliche Absender des Packets ist nicht zu ermitteln gewesen. Rattke und Reinknecht standen daher unter der Anklage des Versuchs der Beihilfe zur Verbeitung verbotener sozialdemokratischer Schriften vor der vierten Straffammer des hiesigen königlichen Landgerichts; ersterer wurde zu 3 Monaten 2 Wochen, lezterer zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt.
Einer amtlichen Meldung zufolge erschien ein etwa 500 Mann starker sudanesischer Rebellenhaufen plößlich auf einer Anhöhe 12 Meilen oberhalb Wady- Halfa's und begann das Eisenbahngeleise und andere Werke daselbst zu zerstören. Es wurde sofort ein gepanzerter Zug zur Verfolgung ausge sandt, und nach einem ziemlich scharfen Feuer zogen sich die Eingeborenen mit Burüdlassung vieler Todten zurück. Zwei Scheichs, die gefangen genommen waren, erklärten, daß der Vorstoß lediglich wegen Mangels an Lebensmitteln erfolgte; fie fügten jedoch hinzu, daß eine größere und gutbes waffnete Streitmacht sich am Nil weiter oben ansammle.
Amerika.
Einer aus New- Yort eingetroffenen Depesche zufolge ist der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika , Chester A. Arthur , gestorben. Derselbe war in der Reihe der Präsidenten der nordamerikanischen Union der vierte, welcher durch den plöglichen Tod seines Vorgängers, des durch die Boltsabstimmung zum Präsidenten Berufenen, also lediglich durch Zufall an die Spiße der ausübenden Bundesgewalt trat. Präsident Garfield fiel wenige Monate nach seinem Amtsantritt dem Meuchelmörder Guiteau zum Opfer und am 20. September 1881 übernahm Arthur , der bisherige Vizepräsident, den gefeßlichen Bestimmungen gemäß, das Präsidentenamt. Man fah der neuen Verwaltung mit großer Besorgniß entgegen. Der neue Präsident gehörte der republikanischen Partei an und galt für einen Maschinenpolitiker der gewöhnlichen Art; zu seinen Fähigkeiten und seiner Unparteilichkeit hatte man selbst innerhalb seiner eigenen Partei wenig Vertrauen. Indeffen verlief feine Regierung ohne besondere Störungen, wenn auch ohne besondere Erfolge.
Die verbündeten deutschen Gewerkschaften von Philadelphia nahmen folgende Resolution an: In Er wägung, daß die organisirte Arbeiterschaft überall da, wo fie ernstlich den politischen Kampf aufgenommen hat, groß artige Erfolge erzieltein Erwägung, daß die United Labor Party( Vereinigte Arbeiterpartei) in Philadelphia bei dem ersten Versuch selbstständiger politischer Aftion ein ermuthigen des Resultat aufzuweisen hat sei es beschlossen, daß wir die United Labor Party auffordern, ihre Organisation nicht aufzugeben, sondern dieselbe über die ganze Stadt auszudehnen und den Kampf bei der nächsten Munizipalwahl wie der aufzunehmen- ferner, daß wir die Mitglieder der Verbündeten Gewerkschaften auffordern, der United Labor Party beizutreten und in allen Wards deutsch - amerikanische Klubs derselben zu gründen.
Nach lebhafter, allseits zustimmender Debatte wurde die Resolution einstimmig angenommen und beschlossen, zur För berung der Drganisation ein Politisches Komitee der Vereinigten deutschen Gewerkschaften" einzusetzen, bestehend aus derem jezigen Organisationskomitee und je einem Delegaten jeder Gewerkschaft. Die der Verbindung angehörenden Unions werden aufgefordert, die Wahl in ihrer nächsten Sigung vorJunehmen.
Binnen Kurzem werden sämmtliche Gewerkvereine in den Vereinigten Staaten aufgefordert werden, zur Bil dung eines Gewerkskongresses am 8. Dezember zusammenzutreten.
Gerichts- Beitung.
Der Reichstagsabgeordnete Karl Frohme hatte sich vorgestern vor der 87. Abtheilung des Schöffengerichts wegen Beamtenbeleidigung zu verantworten. Am Abende des 18. Februars d. J. fand in den Gratweil'schen Bierhallen eine Versammlung des Vereins zur Wahrung der Intereffen der Arbeiterinnen" statt," in welcher Frau Stägemann den Vorfiz führte, und die fast ausnahmsweise von Frauen besucht war. Zu den wenigen geladenen männlichen Gästen gehörte auch der Angeklagte, der eine Rede über den dem Vereine zu Grunde liegenden Zweck hielt. Im Laufe derselben zitirte er zu wiederbolten Malen Schiller's Glocke, insoweit die Dichtung die Schrecniffe einer Revolution schildert, und knüpfte daran die Bemerkung, es sei heut zu Tage bei der gebildeten Klaffe Sitte, die Werte unserer großen Dichter in Prachteinbänden im Bücherschranke aufzustellen, aber eine Nuganwendung würde aus dem Inhalt nicht gezogen.
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gefahrvolle Arbeit zu verrichten. Es gehört schon eine besondere Geistesgegenwart dazu welche nicht Jedermann gegeben ist auf schmalem Gerüst und freiliegendem Balfen zu balanziren und auf schwankendem Boden die schwersten Arbeiten zu vers richten. Der nüchternste und geübteste Arbeiter ist keinen Augen blid ficher, einen Fehltritt zu machen, herabzustürzen und fich Hals oder Beine zu brechen. Durch die heutige schwindelhafte Bauweise ist der Arbeiter gezwungen, über seine natürlichen Kräfte zu arbeiten und bleibt ihm keine Zeit, auf scine eigene Sicherheit zu achten oder die nöthigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Der Unternehmer und die sonstigen Aufpaffer fennen nur noch heute die eine Parole: Nur zu, daß das Haus fertig wird! wie die Arbeit ansgeführt wird, ist Nebensache, wenn das Haus nur von außen gut aussieht. Durch dieses planlose Pfuschen sind wir nun heute so weit gekommen unserer vorgeschrittenen Beit unserer vorgeschrittenen Zeit- daß die Bauarbeiter bei der Aufführung der Wohnhäuser nicht mehr sicher find, in den Trümmern lebendig begraben zu werden.
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in
Eine große Anzahl Häuser, Neubauten, die noch nicht ganz fertig waren, stürzten ein und begruben zum Theil eine Anzahl Arbeiter, die daran beschäftigt waren. Durch jenes planlose und gewiffenlose Pfuschen einzelner Spekulanten und Schwindler wurde der Tod vieler braver Arbeiter und Familienväter herbeigeführt. Alle Vorkehrungen, die da getroffen werden, find dadurch hinfällig. Der Baupolizeibeamte, der mit der Abnahme der Bauten betraut ist, sieht und kennt die Fehler nicht, wenn ihm dieselben nicht von den Arbeitern gezeigt werden. Er nimmt den Bau nach den äußeren Vorschriftsmaßregeln ab und innere Fehler bleiben seinem Auge verborgen. Beigt ein Arbeiter diese Fehler an, so ist ihm seine Entlassung ficher. Die Organisationen der Arbeiter, durch welche nur allein diese Schäden aufgedeckt werden könnten, find zum größten Theil unterdrückt und ist gerade hierdurch dem Bauschwindel Thor und Thür geöffnet. Wenn von gewisser Seite von den Innungen erwartet wird, daß diese die Pfuscherei beseitigen sollten, so ist dies geradezu lächerlich. Die Innungsmeister unterliegen der herrschenden Konkurrenz, sie nehmen diefelbe auf und pfuschen ganz ebenso, als wie der so genannte Scharwerker. Nur die Arbeiterorganisationen und ihre Aufsicht vermag hier zu helfen, denn die Arbeiter allein haben die das dringendste Interesse, Schwindelbauten zu verhüten, Unternehmer nicht, denn sie verdienen dabei.
Ueberarbeitung des Eisenbahnpersonals. Vor Kurzem ist eine Anordnung des Reichseisenbahnamtes bekannt geworden, wonach die Telegraphisten fortan nur achtstündigen Dienst haben sollten. Am 11. November ist in auffallendem Gegensage dazu in Stralsund folgende Verfügung des könig lichen Eisenbahnbetriebsamtes in Umlauf gesetzt worden: Strals ind, den 7. November 1886. An sämmtliche Stationen von Nh bis Bg, ausschließlich Ng und Haltepunkte. Nachdem höherǝn Ortes bestimmt worden, daß die tägliche Maximal Dienstzeit der Stationsbeamten dauernd bis zu 16 Stunden ansgestellt werden kann, sezen wir dieselbe für unfern Amts bezirt, soweit nicht zwölfstündiger Tag und Nachtdienst besteht, auf täglich 14 Stunden, einschließlich der Mittags und sonst nothwendigen Pausen, fest. Die Dienststellen werden Borlage gelangenden Dienstpläne hiervon mit dem Auftrage in Kenntniß gefeßt, die nächsten zur 1. Juli 1887 diesem entsprechend aufzustellen. Im Uebrigen versteht es sich vo selbst, daß anch im Winterdienste 1886/87 eine gleiche Jnans spruchnahme stattnehmend ist, und daß deshalb bei Mangel an Beamten in Folge Erkrankungen 2c., bei vorliegender gehäufter stattfinden muß, als der gegenwärtige Dienstplan fie vorschreibt. Arbeit 2c. eine stärkere Heranziehung der Beamten Königliches Eisenbahn- Betriebsamt. Klose. Also 14 Stunden Dienstzeit im Durchschnitt, 16 Stunden im Maximum, und ein Dienst, der ebenso anstrengend als verantwortungsvoll ist. Wenn das feine Ueberbürdung" ist, dann wissen wir nicht was man darunter versteht.
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London , 16. November. Ueber zwei Skandalprozesse, in denen Persönlichkeiten aus der hiesigen sogenannten„ guten" und„ besten" Gesellschaft entweder als Kläger oder Bellagte erscheinen, wird der Frankf. 3tg." folgendes geschrieben:„ Der erste dieser Prozesse wurde, soweit das Zeugenverhör in Betracht kommt, schon am Sonnabend zu Ende gebracht, aber da der Entscheid des Richters einen Präzedenzfall von großer Be deutung schaffen wird, wurde die Fällung des Urtheils auf heute Morgen vertagt. Miß Lena Scott, die älteste Tochter des im Jahre 1886 verstorbenen Baronet Sir Claude Scott, trat als Klägerin gegen Mr. Sebright auf und verlangte die Auflösung der von ihr mit dem Beklagten am 30. Januar d. J. eingegangenen Ehe, weil sie damals nicht zurechnungsfähig gewesen sei und unter 3wang gehandelt habe. Mis Scott, eine sehr hübsche Brünette mit einem Augenpaar, das an die Augen der Rehe erinnert, machte die Bekanntschaft des fünf Jahre älteren Sebright, des Bruders des Sir John Sebright, als sie faum 15 Jahre alt war, und schon ein Jahr später trug er ihr seine Hand an. Die Mutter weigerte fich, ihre Zustimmung zu einer so frühen Verlobung zu geben, aber das zärtliche Berhältniß dauerte fort, und als im Jahre 1885 die junge Dame majorenn wurde und ein Vermögen von 24000 Pfd. Sterl. erhielt, wurden die Werbungen des Sebright noch dringender. Der Grund seiner Dringlichkeit war seine Geldverlegenheit; er hatte die etwas nerven- oder verstandesschwache Geliebte zu wiederholten Malen angehalten, für Bürgschaft zu leisten, und sie hatte, sei es aus Verliebtheit oder Unwissenheit, ihren Namen zur Unterzeichnung von Schuldscheinen hergegeben, die sie zur Zahlung von über 3200 Pfd. haftbar machten. Um das scheue, schwache Mädchen, das vor dem schneidigen, zudringlichen Werber Angst hatte, noch mehr einzuschüchtern und mürbe zu machen, ließ Sebright ste von den Geldmaklern und Wucherern, die ihm Beld vorgestreckt hatten, belästigen, bis sie vor Angst e den Verstand verlor. In diesem elenden Zustande brade mehrere Monate zu; den Rest ihres väterlichen Vermögens übergab sie zwar der Zuckerprämien keine Beit Db es zwei Kuratoren, aber sie hatte den Muth nicht, der Mutter ihre England gelingen wird, eine solche Konferenz Verpflichtungen einzugestehen, vielleicht weil auch noch schlimmere Bälde zu Stande zu bringen, steht noch sehr dahin. Die eng Gerüchte über sie im Umlauf waren. Schließlich ließ sie fich von Sebright, der vorgab, daß sie nur durch einen förmlichen die europäischen Hauptmächte zur Beschichung einer internatio Eheschluß mit ihm den Gerichtsvollstreckern entgehen könne, dazu bewegen, mit ihm eine Bivilehe einzugehen. Diese Hochlehnten damals die Theilnahme ab und Frankreich erklärte fich zeit muß wohl die peinlichste gewesen sein, welche dem Beamten je vorgekommen ist. Einer der Zeugen stellte sich vor die
ihn
ihn mit Entrüstung in den entferntesten Winkel des
mußte der Bräutigam hinter ihr stehen und ihr die Hand
Gleich nach
Gegen die Zuckerprämien. Im Reichstage ist wieders holt, z. B. vom Abg. Sombart, auf das Unwesen der Zucker ausfuhrprämien, welches in allen europäischen Staaten besteht, und auf die Nothwendigkeit einer Zuckerfonvention aller pros duzirenden Staaten hingewiesen worden. Neuerdings wird in England, deffen Raffinerien durch den Import von deutschem raffinirten Zucker ebenso bedrängt werden, wie die eng lischen Kolonien durch den Import von Rohrzucker, für Ab schaffung der ausländischen Zuckerprämien agitirt. Eine fürzlich in London stattgehabte Versammlung des Raths des Arbeiters vereins hat beschlossen, der Regierung die dringende Nothwen digkeit vor Augen zu führen, mit der Einberufung der inters nationalen Konferenz über die Frage wegen Abschaffung
verlieren.
in
zur Theilnahme nur unter der Bedingung bereit, daß in den Ländern, wo Ausfuhrprämien fortbestehen sollten, die Einfuhr Beamte ihr den Ehering an den Finger steckte, schleuderte fie die Zuckerproduzenten Westindiens das englische Handelsamt Thüre, um das Entweichen der Braut zu verhindern; als der beschränkungen aufgehoben würden. Als ferner im Jahre 1883 ersuchten, auf dem Wege internationaler Vereinbarung eine Bimmers, und als sie ihren Namen ins Register eintrug, Aenderung des von den Zucker produzirenden Ländern des Kontinents eingeführten Prämiensystems herbeizuführen, ant dem Eheschluß eilte die junge wortete dasselbe( unter dem 10. Februar 1883), daß eine solche Frau, der ihr Mann im trockensten Ton gesagt hatte, Vereinbarung zwar angestrebt, aber gescheitert sei, weil Deutsch ,, daß er nichts weiter von ihr verlange," die Treppe hin- land die Betheiligung an einer solchen Konferenz absolut vers weigert und Frankreich dieselbe an Bedingungen geknüpft habe, die mit der Handelspolitif Englands unverträglich seien. Eine fie ihrer Mutter, was für eine Unflugheit sie begangen habe, ähnliche Antwort gab im April 1884 der Kolonial und unmittelbar nachher wurden Schritte gethan, eine Ehe auf minister Lord Derby einer Deputation von Kaufleuten und zulösen, für welche Miß Scott einen begreiflichen Abscheu hatte. Zuckerfiedereibefizern, welche auf die Lage der westindischen Mr. Sebright und Mis Scott hatten sich seit dem verhängniß- Buckerproduzenten hinwies, die, wie hervorgehoben wurde, durch die Wirksamkeit der deutschen und französischen Zuckerprämien
unter und stieg in den Wagen, in welchem ihre Rofe saß, um mit dieser nach Hause zurückzukehren. Erst im März gestand
vollen 30. Januar nicht mehr gesehen. Dem vorfizenden Richter ( Mr. Justice Butt) lag nun die schwierige Pflicht ob, zu ent
scheiden, ob Miß Scott aus freien Stücken ihre Zustimmung zur Beseitigung dieses Uebels den Minister ersuchten, seinen
gegeben oder unter Bwang gehandelt habe, und er hat heute fein Urtheil zu Gunsten der Klägerin abgegeben und ihre nie vollzogene Ehe mit Mr. Sebright annullirt. Der zweite Standalprozeß, in welchen Lord Colin Campbell, ein Sohn des Herzogs von Argyll und somit ein Schwager der Prinzessin Louise verwickelt ist, wird dieser Tage beginnen. Man erinnert sich noch, daß vor einiger Zeit Lady Campbell gegen ihren Gatten einen
Einfluß zu Gunsten der Abhaltung einer internationalen Ron ferenz aufzubieten. Lord Derby versicherte der Deputation, daß, die Frage mit Erfolg unzuregen, sie fich derselben unbedingt wenn fich der Regierung irgend eine Gelegenheit bieten follte, bedienen würde; die Schwierigkeit liege in dem Umstande, daß Deutschland und Frankreich fich freiwillig besteuern, um Zucker in England unter den Preisen der britischen Produ
Der die Versammlung Prozeß anstrengte und ihn der Grausamkeit und Unfittlichkeit zenten zu verkaufen, und so lange fie gewillt seien, dies zu
überwachende Polizeilieutenant Gladisch nahm jetzt Ver anlaffung, dieselbe für aufgelöst zu erklären, worauf unter den Anwesenden eine große Erregung Play griff. Der Angetlagte ging auf den Beamten zu und protestirte gegen die Auflösung mit dem Bemerken, daß er darüber im Reichstage Beschwerde führen würde, es kam zu einem furzen Zwiegespräch, und soll der Angeklagte hierbei das Benehmen des Beamten als ein ganz unqualifizirbares" bezeichnet haber. Auf Grund dieser Aeußerung stellte das Polizeipräsidium den Der Angeklagte bestritt, Auszu
bezichtigte. Nun ist die Reihe an der Lady, auf der Anklagebank zu fizen, denn ihr Gatte behauptet, daß sie sich mit drei
thun
thun, dürften sie schwerlich Argumenten dagegen schenken.
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Gehör
Männern vergangen habe. Unter den Angeklagten befindet sich legten Sage genauer heißen müssen: solange die Zuckerbarone der ältere Bruder des Lord Randolph Churchill , der Herzog die große Voltsmasse schröpfen, um sich den britischen Markt zu
von Marlborough. Diese Enthüllungen über die Sittenlosigkeit in der guten(?) Gesellschaft Londons dürften jedoch derart sein, daß sie sich in deutschen Zeitungen nicht wiedergeben laffen."
sichern und dadurch ihre Taschen zu füllen.
bruck in dem Zusammenhang bethan, ou haben, wie ihm die Soziales und Arbeiterbewegung.
Anklage vorwirft, und stellt den Sachverhalt folgendermaßen dar: Als nach der Auflösungs- Erklärung die Erregung der Frauen so groß wurde, daß er Ausschreitungen befürchten zu müffen glaubte, habe er lediglich in der Abficht, solche zu verhüten, es für seine Pflicht gehalten, sich nach dem Vorstands fische hindurchzudrängen, in dessen Nähe auch der PolizeiLieutenant Platz genommen. Er habe die Auflösung als eine
'
Avis für Korbmacher. Am 16. d. M. haben sämmtliche Rorbmacher( 60 Mann) bei Nagel in Hamburg die Arbeit eingestellt. Vor acht Tagen wurden uns per Demijohn 1, 2 und 3 Bf. abgezogen und am Dienstag sollte uns wieder ein Abzug von 4 Pf. per Demijohn zu Theil werden, oder wir follten auf eigene Weiden arbeiten, worauf wir nicht eingehen heute mehr wie je zeitgemäßen Thema schreibt das Sächs. will gerüchtsweise Frauen und Mädchen anlernen. Hoffentlich
Der Bauschwindel und die Häusereinstürze. Zu diesem
Wochenbl." Ist das Loos der industriellen Arbeiter ein schweres und vielfach recht gefahrvolles, so ist das Loos der Bauarbeiter in den größeren Städten, besonders das der Maurer und Zimmerer ein noch gefahrvolleres. Hoch in den Lüften auf schwankendem Gerüst, tief in der Erde, bei Wind und Wetter, bei Schnee und Glatteis, find diese Arbeiter gezwungen, ihre
fonnten und fämmtlich die Arbeit niederlegten.
Herr Nagel
I werden sich solche nicht bereit finden lassen, den Männern Kons furrenz zu machen. Die streifenden Korbmacher von Nagel auf Steinwärder. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Ab
brud des Obigen gebeten.
Verantwortlich für den politischen Theil und Soziales Max Schippel , für Vereine und Versammlungen F. Tuhauer, für den übrigen Theil der Zeitung R.[ Cronheim , sämmtlich in Berlin
Hierzu eine Beilage.