der 5 Jahre zurückliegenden Volkszählung von 1875 berechnete. Das neue Septennat fordert eine Erhöhung der Friedens präsenzstärke bis zu 1 Prozent der Bevölkerung nach Maßgabe der unmittelbar vorhergegangenen Volkszählung von 1885. Die Erhöhung soll also 1 Prozent von dem Wachsthum der Bevöl terung Deutschlands innerhalb der 10 Jahre von 1875 bis 1885 betragen. Ein solche Erhöhung im Betrage von 41 135 Mann, wodurch die Friedenspräsenz von 427 274 auf 468 409 Mann gesteigert wird, kommt nahezu der Erhöhung der Armeepräsenz um ein Behntel gleich. Bekanntlich sind in diese Ziffern der Friedenspräsenz die Offiziere, Aerzte, Sattler, Büchsenmacher und überhaupt die Militärbeamten nicht einmal mit einbegriffen.
Die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke um 41 135 Mann hat theilweise eine Vermehrung der Kadres zur Folge. Die Bahl der Infanteriebataillone, welche durch das Militärgesetz von 1874 auf 469 normirt war, als bann 1880 auf 503 erhöht wurde, erfährt jest wiederum eine Erhöhung um 31 Bataillone. Es sollen nämlich fünf neue Infanterie- Regimenter formirt werden. Sodann sollen 15 vorhandene Infanterie- Regimenter je ein viertes Bataillon er halten. Die Formirung solcher vierten Bataillone war bisher bekanntlich nur für den Mobilmachungsfall vorgesehen. Endlich soll ein neues Jägerbataillon zu den zwanzig vor handenen Jägerbataillonen hinzukommen. Die neuen Radres Ser Infanterie entfallen fast sämmtlich auf die preußischen Armeekorps. In Sachsen wird ein Infanterie- Regiment und ein viertes Bataillon errichtet, außerdem ein Jägerbataillon. Die Pioniere Sachsen hatte bisher ein solches nicht. werden in Preußen um eine Kompagnie vermehrt, dazu kommen neun neue Kompagnien Eisenbahntruppen, sechs preußische, eine bayerische, eine württembergische mit drei neuen Bataillonsstäben. Der Train wird vermehrt um 14 einzelne Kompagnien, nämlich 12 preußische, eine sächsische, eine württembergische. Eine Vermehrung der Kavallerie ist nicht vorgesehen, doch wird ein neuer Kavalleriebrigadestab für Sachsen errichtet, wogegen der Stab der fächsischen Kavalleriedivifion in Wegfall kommt. Wiederum ist eine Vermehrung der Feldartillerie vorgesehen. Während die deutsche Armee von 1871 im Frieden 264 Batterien Feldartillerie zählte, wurde 1873 die Bahl auf 300, 1880 auf 340 erhöht. Nunmehr sollen noch 24 Noch im Jahre 1883 ver neue Batterien hinzukommen.
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Siegerin geblieben; über lässige Bedienung seitens der Gerichte| Knotenpunkt der Schiffahrt zwischen Mähren , Böhmen und tann fie wahrlich nicht flagen.
Die Sozialdemokraten und die Stadtverordnetenwahlen in Frankfurt a. M. Die Sozialdemokraten erließen durch ihren Vertreter Herrn Sabor einen Aufruf, worin es heißt:„ Es hat sich gezeigt, daß bei dem für die Stadtverordnetenwahlen geltenden hohen Bensus die Arbeiterpartei aus eigener Kraft keine Vertreter durchbringen kann. Unsere Ge noffen werden deshalb aufgefordert, ihre gesammten Kräfte für die vielleicht sehr bald bevorstehende Reichstagswahl aufzusparen und sich von den Stadtverordnetenwahlen zurüc zuhalten. Von denjenigen, welche für ihre Person auf das Wahlrecht nicht verzichten wollen, wird erwartet, daß fie feinesfalls für die konservativ- zünstlerische oder liberale Kandidatenliste stimmen werden." Während so die Arbeiterpartei auf das Eintreten in den Wahlkampf verzichtet, hat die demokratische Partei einen Sozialdemokraten, den Dr. med. Walther, auf ihre Liste gesezt und dies damit begründet, man müſſe den Sozialdemokraten Gelegenheit geben, ihre Anschauungen in der städtischen Vertretung zum Ausdruck zu bringen.
Sozialistisches. Der Reichstagsabgeordnete Louis Viereck ist vorige Woche nach Chemnitz abgereift, um sich dort zum Antritt seiner ihm vom Landgericht Freiberg zuerfannter 9monatlichen Gefängnißstrafe zu melden. Als er dies bei der Staatsanwaltschaft gethan hatte, wurde er vorläufig wieder entlassen und besichtigte mit dem Redakteur der Chemniger Preffe", Herrn Sust, die Stadt. Als beide gerade vor dem dortigen Gefängnißgebäude standen, passirte Herrn Viereck das Mißgeschick, daß er verhaftet wurde.- München , 24. November. Der ehemalige Regierungsbaumeister Reßler erhielt heute von der Polizeidirektion die Ordre, München und ganz Bayern binnen drei Tagen bei Vermeidung sofortiger Verhaftung zu verlassen. Kassel , 24. November. Heute Morgen wurde der verantwortliche Redakteur des Hessischen Volksfreund" sowie der Abg. Pfannkuch vor dem Fulda ,
ficherte Kriegsminister Kamecke im Reichstage, daß zu einer Vermehrung der Feldartillerie fein Anlaß vorliege. Die laufenden Mehrausgaben der Militärverwaltung als Folge der Er höhung der Friedenspräsenzstärke werden auf 24 Millionen Mark berechnet. Der Mililäretat würde alsdann im Ordinarium auf 369 Millionen Mark sich belaufen. Im Jahre 1872 be trug der Militäretat nur 250 Millionen Mart, 1875 319 Millionen, 1881 340 Millionen Mart. Nicht einbegriffen find in diese Ziffer die Ausgaben für Pensionen, die Marineausgaben sowie die einmaligen Ausgaben. An einmaligen Ausgaben der Bekleidung und Ausrüstung der neuen Truppen find 24 Millionen Mark in Rechnung gestellt. Dazu aber würde noch die Rasernirung kommen, welche mindestens 40 Millionen Mark be anspracht. Eine derartige Erhöhung der Reichsausgaben fällt doppelt schwer in das Gewicht, nachdem in den lezen Jahren die Reichssteuern um 180 Millionen Mark erhöht worden sind und gleichwohl der neue Etat wiederum eine Erhöhung der Matrikularbeiträge um 29 Millionen Mark auch ohne die neuen Militärausgaben in Aussicht nimmt." Soweit die Freis. 3tg." In der That dürfte der Volksvertretung des Deutschen Reiches felten eine größere Sumuthung gemacht worden sein, als es durch die neueste Vorlage geschieht. Millionen auf Mile lionen hat das deutsche Volk dem Militärmoloch zum Opfer gebracht, jedesmal in der Hoffnung, daß nunmehr für eine abs sehbare Zeit ein Ende der unheilvollen Entwicklung eintreten werde. Jedesmal find seine Hoffnungen schmählich getäuscht worden, heute sind die Wehrforderungen sogar größer als jemals. Angesichts dieser Erfahrungen darf die Militärfrage vom Reichstage nicht mehr als bloße Opportunitätsfrage be handelt werden, es handelt sich nicht mehr allein darum, ob 41 000 Soldaten mehr nöthig sind, oder ob man ein paar Tausend davon entbehren kann. Die Nationalliberalen mögen dem Gegenstand immerhin in dieser Form nahetreten, für alle wahren Vertreter des Voltes, des längst schon überlasteten Volkes, handelt es sich jetzt um die Prinzipienfrage, ob man länger der ganzen unheilvollen Entwicklung des Militarismus mit ver schränkten Armen zusehen, oder ob man nicht endlich der Frage näher treten soll, wie auf internationalem Wege dem vernichtenden Wetteifer der Nationen auf militärischem Gebiete gesteuert werden kann. Weicht man auch jetzt dieser Frage aus, so dürfte es für immer zu spät sein.
Die Diäten- Prozesse sind endgiltig im Sinne der Re gierung entschieden. Wie ein Telegramm aus Leipzig meldet, hat ein Zivilsenat des Reichsgerichts unter dem Vorsitz des Präsidenten Simson die Revifionen der Abgg. Hasenclever und Dirichlet gegen die sie verurtheilenden oberlandesgerichtlichen Erkenntnisse nach fünfstündiger Berathung verworfen. empfangenen Parteidiäten find also an den Fiskus herauszuzahlen. Die Regierung ist also auch in diesem Kampf um die Erschwerung wirklich volksthümlicher Wahlen
Die
besonders gegen Anna nie ein Wort davon. Ihr gegenüber war er Theologe und Prediger und schwärmerisch gläubig.
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Schlesien bildet, so bildet die hiesige Stadt und ihr gegen Strom und Eisgang geschüßter Hafen den Knotenpunkt für die Schifffahrt und Holzflößerei von der Weichsel , Nege und Warthe, der oberen und unteren Dder, also von Stettin , Danzig , Brom berg, Posen, auch Breslau unter Umständen, nach dem Finows fanal, der Havel , Spree und Elbe , also nach Berlin , Magde burg und Hamburg 2c. Jährlich kommen etwa 18 000 bis 20 000 Schiffsgefäße hier durch, und daher ist die hiesige Cholerastation von Wichtigkeit. Zwei Vertrauensmänner find als Cholerabeamte Tag und Nacht in Thätigkeit, müssen jedes Fahrzeug genau untersuchen, ob Kranke darin sind, und in solchem Falle sofort einen der beiden hiesigen Aerzte herbeirufen.
Polnisches. In England leben gegenwärtig viele Polen , die fich in großer Noth befinden. Ihre Anzahl beträgt etwa 700, von denen nur 46, davon 15 Veteranen, Unterstüßungen erhalten. 290 derselben find aus Preußen ausges wiesen worden; viele von ihnen arbeiten in Fabriken zu Man chefter, können jedoch nicht dauernde Beschäftigung finden, und arbeiten kaum zwei Tage wöchentlich. Unter den Veteranen aus dem Jahre 1830/31 befinden sich 7, welche über 80 Jahre alt find und keine Unterstüßung erhalten.
Oesterreich- Ungarn.
In der vertraulichen Sigung des Ausschusses der ungari schen Delegation vom Donnerstag wurde nach einer Mittheilung des Wolff'schen Bureaus der Bericht des Referenten Fall authentifizirt, in welchem hervorgehoben wird, daß keine Macht im Oriente irgend welches Recht auf eine privi legirte Stellung habe, welche ihr nicht ausdrücklich in dem Berliner Vertrage reservirt sei; in dem Augenblicke, wo Bul garien gegenüber eine direkte Verlegung der Verträge verübt werde, würde dessen Interesse zu einem europäischen. Der Bericht empfiehlt die Initiative zu ergreifen zur Regelung der Union von Bulgarien und Ostrumelien auf legalem Wege,
Untersuchungsrichter, Herrn Amtsgerichtstoffahren damit die bulgarische Frage einen Abschluß finde.
dem gegen die Genannten eingeleiteten verantwortlich vernommen. Die Untersuchung stüßt sich auf den § 17 des Reichsgeseges vom 21. Oftober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, welcher lautet:§ 17. Wer an einem verbotenen Verein als Mitglied fich betheiligt, oder eine Thätigkeit im Interesse eines folchen Vereins ausübt, wird mit Geldstrafe bis zu 500 m. oder mit Gefängniß bis zu 3 Monaten bestraft. Eine gleiche lung fich betheiligt, oder welcher nach polizeilicher Auflösung fich Strafe trifft denjenigen, welcher an einer verbotenen Versamm nicht sofort entfernt. Gegen Diejenigen, welche sich an dem Vereine oder an der Versammlung als Vorsteher, Leiter, Ordner, Agenten, Redner oder Raffirer betheiligen, oder welche zu der Versammlung auffordern, ist auf Gefängniß von einem Monat bis zu einem Jahr zu erkennen und auf§ 111 des Strafgesetzbuches, welcher lautet:§ 111. Wer auf die vorbezeichnete Weise( Verbreitung von Schriften) zur Begehung einer strafbaren Handlung auffordert, ist gleich dem Anstifter zu bestrafen, wenn die Aufforderung die strafbare Handlung oder einen strafbaren Versuch derselben zur Folge gehabt hat. Ist die Aufforderung ohne Erfolg geblieben, so tritt Geldstrafe bis zu 600 M. oder Gefängnißstrafe bis zu einem Jahr ein. Die Strafe darf jedoch, der Art oder dem Maße nach, feine schwerere sein, als die auf die Handlung selbst angedrohte.
Anna hörte ihm gern zu, denn er sprach gut, wenn er in Begeisterung gerieth, seine bleichen Wangen rötheten sich, er wurde lebhaft, die stockende Sprache war verschwunden, und er wußte das, was er sagen wollte, auch auszudrücken. Aber im Grunde blieb sie gleichgiltig gegen alles, ihn bewegte. Sie war feine fromme Natur; ihre Einbildungskraft malte ihr viel lieber ein volles, reich bewegtes Leben, als die ewige Seligkeit aus.
was
Ernst erschrat, als sie ihm in aller Rube gestand, sie sei seit ihrer Konfirmation noch nie in der Kirche gewesen. Er nahm sie nun für eine junge Heidin und hielt sich für verpflichtet, sie zu bekehren. Seine Reden drehten sich von mun an noch mehr, als früher, um Glaubensfragen, um die theologischen Streitigkeiten, die seine Kollegienhefte füllten. Im heiligen Eifer suchte er ihr die Wahrheiten des Dogmas seiner Kirche zu beweisen und sie hörte ihm mit einem stillen Lächeln zu, innerlich erfreut, daß ein Mensch solchen Antheil an ihrer Person und ihrem Glüce nehme.
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Die Reiseunterstüßungsvereine deutscher Tabaksarbeiter in Altona und Ottensen wurden bekanntlich unter staatliche Kontrole gestellt, weil sich die Mitglieder bei verschie denen Begräbnissen in demonstrativer Weise benommen haben sollten. Gegen diese Regierungsverfügung hat die Zentralstelle des Vereins in Bremen Berufung eingelegt, indem fie nament lich anführte, daß die Mitglieder ihrer Kaffe nicht als solche, sondern als Privatpersonen gefolgt seien. Sowohl an die Vorstände der beiden Filialen, wie auch an den Zentralvorstand find, dem Hamb . Korr." zufolge, in diesen Tagen von dem Ministerium des Innern Schreiben eingegaugen, worin dies selben aufgefordert werden, das, was fie etwa zu ihrer Vertheidigung vorzubringen haben, schleunigst einzureichen.
Aus ihrer Gleichgiltigkeit gegen die Religion ließ Anna sich aber trotzdem nicht reißen; sie zweifelte und widersprach fogar. Ihre Einwürfe waren naiv. Sie könne mit ihm nicht des Sonntags zusammen in die Kirche gehen, weil sie arbeiten müsse. Außerdem gehe schon der Vater regelmäßig in den Gottesdienst und das sei für die ganze Familie auch genug; freilich gehe der auch nur hin, weil seine Borgesetten es wollten, und er setzte sich gleich in einen verborgenen Winkel, um seinen herkömmlichen Sonnabendsrausch dort ungestört weiter auszuschlafen. Mutter und sie aber
Eine sehr angenehme Strafe ist es für Herrn Amtsgerichtsrath France, von Rageburg nach Bredstedt versezt zu werden, denn in Bredstedt wohnen seine Mutter und seine Schwester. Auch ist es dort verhältnißmäßig billiger, als in Razeburg. Eine entsprechende Wohnung ist in Bredstedt für 300 M. weniger zu haben, als in Rageburg.
Bekämpfung der Cholera. Aus Oderberg i. M., 23. November, schreibt man der„ Ostsee- 3ta.": Seit drei Tagen weht am Dderstrande neben der hiesigen Oderbrücke eine weiße Flagge mit einem weithin leuchtenden rothen Kreuz; unter der felben aber eine große Tafel mit der Inschrift: Kontrolſtelle. Salt!" Es ist die auf Anordnung des Oberpräsidenten durch die hiesige Polizeiverwaltung errichtete Kontrolftation gegen die Einschleppung der Cholera durch die Schifffahrt. Wenn unsere Schwesterstadt, Oderberg in Schlesien , wo die erste Kontrolstation gegen die Cholera in Aussicht genommen war, den
gab, nicht auf und wurde mit ihr niemals fertig; auch wenn sie schwieg, war er durchaus nicht sicher, daß sie wirklich überzeugt sei.
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Bezüglich
des Verhältnisses zu Deutschland akzeptirt der Bericht das Exposé des Grafen Kalnofy. Ungarn wünsche den Frieden, sei jedoch äußersten Falles zu jedem Opfer bereit. Im Laufe der Debatte hielt Graf Andrassy eine längere Rede gegen über den Behauptungen, die Ungarn hätten chauvinistische Ge lüfte, Andraffy betonte, daß weder Ungarn noch Cisleithanien den Krieg wollten, beide Theile der Monarchie wünschten den Frieden, aber einen Frieden mit Ehren. Weder Deutschland noch Desterreich- Ungarn verfolgten eine agressive Politit, das Intereffe Desterreich- Ungarns erfordere, darauf zu sehen, daß es von Rußland nicht auch im Süden umzingelt werde. Rußland fönne von Süden her teine Unterstützung er warten, Serbien , Rumänien und Bulgarien seien schon selbst ständig und könnten nichts mehr von Rußland hoffen, vielmehr nur eine Gefährdung ihrer Freiheiten befürchten, daher liege im Intereffe Rußlands nicht eine agressive, sondern eine kon servative, abstinente Politik. Auf eine Anfrage bezüglich der Kandidatur des Prinzen von Mingrelien erwiderte Graf Kalnofy, er fönne hierauf keine Antwort ertheilen.
Von der englischen Heilsarmee ist schon seit längerer Zeit nichts mehr gesprochen worden; indessen wäre es ein Frre thum, anzunehmen, dieselbe habe das Feld geräumt. Aus der neuesten Nummer ihres Organs, des Kriegsrufs", dessen deut sche Ausgabe in Zürich gedruckt wird, geht hervor, daß die Salutisten fortfahren, in der Schweiz an Terrain zu gewinnen In den beiden Züricher Vorstädten Hottingen und Außenfihl fiuden wieder regelmäßige Abendversammlungen statt und das Korps scheint bedeutend erstarkt zu sein. Das Züricher Publikum aber hat sich auf den sehr richtigen Standpunkt gestellt, diese wunderlichen Leute machen zu laffen und jede Störung ihres seltsamen Gottesdienstes" zu unterlassen. Es ist nur zu wünschen, daß dies auch fernerhin, trop mancherlei Herau forderungen seitens der Heilsarmee , so bleiben möge.
So vergingen einige Monate, ohne daß sich äußerlich der Verkehr zwischen den Beiden geändert hätte. Beide schienen den festen Glauben zu haben, daß sie einander gute Kameraden seien und immer bleiben würden. Sie sprachen auch einmal des längeren über die Möglichkeit einer Freundschaft zwischen Mann und Weib. Ernst framte allerlei philosophische Phrasen hervor, die er erhört und erlesen hatte, sprach von platonischer und erotischer Liebe, von Seelengemeinschaft und Geistesverwandschaft, von dem Geistesverwandschaft, von dem Triumph der Idee über die Materie und erreichte, daß Anna herzlich lachte und ihn bat, verständlicher zu reden; er müsse mit der Zeit doch gemerkt haben, daß sie schrecklich dumm und unwissend sei. Schließlich einigten sich aber Beide in der Ansicht, daß eine solche Freundschaft sehr wohl möglich und bei ihnen sicherlich vorhanden wäre.
fäßen zu Haus,- die Maschine rafsele und flappere und
da köune sie sich leicht einbilden, es wäre die Stimme des Diakonus, der sie eingesegnet habe. Ueberdies befäße sie nicht einmal ein gutes Kleid für den Kirchengang. Auch sei alles dort sehr langweilig.
Von dieser Art waren ihre Antworten. Sie lächelte aber, wenn sie so sprach, und nahm die Hand ihres Begleiters und drückte sie, als bäte sie um Verzeihung, so daß Ernst ihr garnicht böse sein konnte. Er tam überhaupt gegen Anna trotz aller Mühe, die er sich
Schweden und Norwegen . Die Wohlfahrtskommission" hat nach schwierigen Ver handlungen endlich am 16. ihre Meinung dahin ausgesprochen, „ daß Privat- Eisenbahnen, welche etwas mehr als rein örtliche Bedeutung haben, vom Staate erworben werden sollen, wenn folches zu annehmbarem Preise geschehen kann, und die Erwerbung für die Allgemeinheit vortheilhaft ist, und daß Maß regeln für diesen Zweck so bald wie möglich getroffen werden" Dieser Beschluß, der übrigens nur von einer Mehrheit von 10 Mitgliedern gefaßt worden ist, leidet an sehr dehnbaren Aus drücken. Die in Verwaltungsfachen vom Reichstage unabhängige Regierung muß entscheiden, welchen Bahnen rein örtliche" Be deutung zuzuschreiben sei, was ein annehmbarer Preis zu nennen und unter welchen Bedingungen die Erwerbung als für die Allgemeinheit( Gesellschaft) vortheilhaft zu bezeichnen sei. Der nächste Zwed der Maßregel ist die Herstellung eines einheitlichen Tarifsystems und die Gleichmäßigkeit der Verwaltung überhaupt, wodurch den großen Unannehmlichkeiten der Aus nahme Frachtbestimmungen ein Ende gemacht wird; nächstdem
dern dem demüthig gedrückten Subalternbeamtengeist, den er von seinem Vater hatte.
So mußte ihn jene überschäumende Sinnlichkeit beun trieb; ruhigen, die er bei sich entdeckte und die ihn vorwärts Wie einen Dieb ertappte er sich, so oft er verstohlen, wenn Anna neben ihm ging, in ihr Gesicht zu schauen trachtete, Gab sie ihm zutraulich die Hand, und fühlte er den Druck ihrer Finger, so jagte sein Blut wie gehegt durch die Adern und drang ihm zu Kopfe, daß er vor Aufregung kaum ju Er fühlte zum ersten Mal die siegende athmen vermochte. Majestät des Weibes. Es trieb ihn hinaus, er konnte stum denlang auf Anna warten, obwohl er genau wußte, um feine welche Beit sie erst fommen könne; aber nur so konnte er innere Unruhe bewältigen.
Sein Studium vernachlässigte er gänzlich; es waren auch Ferien und damit entschuldigte er sich vor sich ſelber. Er hatte kein Bedürfniß zu irgend welcher Die Stunden, in denen Thätigkeit. er nicht mit Anna zusammen war, verbrachte er träumend.
Troß dieser zur Schau getragenen Sicherheit fam es boch beiden in bestimmten Augenblicken so vor, als sei es nicht mehr so zwischen ihnen, wie es früher war. Ein neues und frembartiges Element hatte sich bei ihnen eingefunden, bessen täglich wachsende Macht sie allmälig empfanden. Anna begann sich bei ihrer Arbeit zu langweilen; es fam ihr zuweilen vor, als sei ihr der Verkehr mit Ernst unentbehrlich; das häusliche ungemach belastete sie schwerer und ließ fie nicht mehr gleichgiltig.
Er schrieb
Gedichte, die alle an Anna gerichtet waren und las bes
Nachts im Bett die Memoiren Jacob Caanova's. ( Fortsetzung folgt.)
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Aus Kunst und Leben. Erde in ihrer Bahn um die Sonne demjenigen Punkte, welchen Kometen und Sternschnuppen. Wieder nähert fich die auch der Biéla'sche Romet auf seiner Wanderung um die Sonne Aber sie nahm diese Anzeichen hin, ohne weiter über sie durchschneidet. Aber der Biela'sche Romet ist ein ungeheuer ausgedehnter_wolfenartiger Schwarm einzelner fester Körperchen, beinahe peinlich; es genügte ihr, sich zu sagen, daß sie ja vember 1885 die Erde ihren Weg nahm, und wenn sie dabei
nachzudenken. Jede Prüfung erschien ihr überflüssig und
dem Ernst von Anfang an gut gewesen sei. Es war bei ihr erst Neigung aber keine Leidenschaft.
Bei Ernst war die Empfindung eine deutlichere, süß
einem der Billionen von Einzeltörperchen begegnete, so frat bied mit der Geschwindigkeit von mehr als einer Meile per Sefunde in die Erdatmosphäre ein, wurde auf dem Wege durch die Luft und erschreckend zugleich. Seine zwiespältige, angetränkelte glühend und leuchtend und zerstiebte schon nach wenigen Sefunden in schnell verlöschende Moleküle. Das waren die Sternschnuppen, die in der größten Dichtigkeit ihres Fallens fo nahe aufeinander folgten, daß das Zählen zur Unmöglichkeit wurde. Vom Innersten Aftens bis an die Rüften Nordameritas, von Upsala in Schweden bis zum Kap der guten Hoffnung hat man flaren Himmel vorausgesezt diese glänzende Erschei
Natur konnte sich nicht rein einem Gefühle hingeben. Immer hatte er Bedenken, immer moralische Anwandlungen, wie er vor sich selber die Eingebungen seiner Feigheit nannte. Denn seine Schüchternheit entsprang nicht einem stolzen, zurückhaltenden, und in seiner Stärfe scheuen Herzen, son
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