wenn sie weniger Namen von Personen enthalten, als zu wählen find. Wir glauben, daß bei der Kürze der Zeit, die zwischen der Wahl und heute liegt, nicht mehr in eine Agitation eingetreten werden kann. Es bleibt den Wählern, die fortgeschritteneren Ideen fich zuwenden, und die in der gegenwärtigen Stadtver tretung und bei den vorgeschlagenen Kandidaten nicht das, was fie fich wünschen, finden, nichts weiter übrig, als mit unbeschriebenen oder durchstrichenen Betteln zu wählen. Warten wir noch ruhig ab, die Zeit wird und muß kommen, wo auch Vertreter der Ideen der neuen Zeit in den Körperschaften der Stadt Leipzig ihren Einzug halten werden.
Sozialistisches. Die am Sonntag in Dresden abgehaltene Volksversammlung, in welcher der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Gener aus Großenhain über„ Die Arbeiterbewegung und der Deutsche Reichstag" sprach, wurde von dem überwachenden Polizeikommissar Hohlfeldt aufgelöst. Alerander Kapp, ein Frankfurter Sozialist, wurde in Kaiserslautern , wo er feit einiger Zeit wohnt, verhaftet und nach Frankfurt gebracht. Auch der Tapezirer Grüneberg, welcher zu Anfang dieses Jahres in Frankfurt weilte, ist in Neumünster verhaftet worden. Neisse i. Sch I., 28. November. Am Mittwoch fanden bei den hier garnisonirenden Mannschaften des 2. Oberschlesischen Infanterie- Regiments Nr. 23 Durchfuchungen nach sozialdemokratischen Schriften statt. Bei einem Musketier der 2. Kompagnie ist, wie verlautet, ein Buch beschlagnahmt worden. Elberfeld , 29. November. Sonntag arrangirte der gegenwärtige Befizer der Wilhelmshöhe", Herr Hoff, ein Konzert, aber Herr Hoff denkt und Die Polizei lenkt! Der Saal der Wilhelmshöhe" war schon dicht befett, als etwa um 6 Uhr die Polizeikommissare Kamphof und Aschendorf nebst der nöthigen behelmten Beihilfe anrückten und Kaffe sowie Karten konfiszirten. Im Saal herrscht große Aufregung, immer mehr Polizeibeamte drängen fich herein, Alles ist gespannt, was da kommen soll, doch das kaum noch erwartete, es soll nun geschehen". Herr Polizeikommissar Kamphof begiebt sich in die Mitte des Saales und erklärt die Versammlung resp. Festlichkeit auf Grund des Sozialistengesetzes für aufgelöst. Tiefes Schweigen" beherrscht die Feſttheilnehmer, allgemeines Erstaunen über eine derartige Maßregel, aber nur kurze Zeit, dann macht sich die Erbitterung Luft.
Am
nur
Ein hübsches Stück Proßenthum wurde. wurde in der Münchener Magistratssigung vom Freitag bekannt gegeben. Ein Gärtner an der Nordendstraße will seinen Garten mit dem duftigen Inhalt der Abortgruben begießen, was ihm verboten wurde. Nun schreibt der Mensch an den Magistrat ganz kalt: In den paar Hütten(!) neben dem Garten logiren arme Leute", in deren Wohnungen es so übel riecht wie in einem begossenen Garten. Auch haben diese Leute Almosen und sammeln milde Gaben. Deshalb soll man den steuerzahlenden(!) und produktiven(!) Bürger nicht am Allernothwendigsten"(!!) hindern!! Das war selbst den Bourgeois im Rathhaus zu start, fie wiesen das so impertinent motivirte Ansuchen ab.
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Ueber das Religionsbekenntniß der Einwohner Preußens bringt die Stat. Korr." folgende auf der letzten Volkszählung vom 1. Dezember 1885 beruhende Angaben: Unter der ortsanwesenden Bevölkerung befanden sich 18 243 587 Evangelische, 9 621 624 Ratholiten, 83 020 fonftige Christen, 366 543 Juden und 155 Bekenner anderer Religionen; bei 3529 Personen war das Religionsbekenntniß nicht zu ermitteln. Die Evangelischen machten von der Gesammtbevölkerung 64,42 pCt., die Katholiken 33,97 pCt., die sonstigen Christen 0,30 pCt., die Juden 1,30 pCt. aus.
Die nachstehende Zuschrift geht der demokratisch- freifinnigen Berliner Volkszeitung" mit der Bitte um Abdruck zu: Durch fast sämmtliche Berichte über den Altonaer Sozialistenprozeß" lief die Mittheilung, daß ich mit den Verurtheilten in Verbindung gestanden, d. h. von denselben zu agitatorischen Zwecken Geld erhalten hätte. Es könnte scheinen, daß mein Schweigen in dieser Sache ein Bugeständniß meinerseits sei. Somit erkläre ich, daß mir beim Lesen der Namen der Ver urtheilten die Ueberzeugung kam, keinen derselben je gesehen, noch mit ihm gesprochen zu haben. Ferner erkläre ich, daß ich von keinem der Verurtheilten jemals Geld erhalten und daß ich von Altona überhaupt seit dem Jahre 1877 feinerlei Gelder in Empfang genommen habe. Vor 1877 war ich Vertreter von Altona im Reichstage und habe damals ab und zu die Vermittelung von Geldern an die Partei von dort übernommen. Halle a. S., 28. November 1886. Wilh. Hasenclever.
Oesterreich- Ungarn.
Die Kandidatur des Fürsten von Mingrelien ist in der ungarischen Delegation zur Sprache gekommen. Graf Zichy fragte nämlich, welchen Standpunkt der Minister des Aus wärtigen demgegenüber einnehmen werde. Sektionschef Szoegenyi antwortete, daß der Minister von diesen oder ähnlichen Vorgängen keine Kenntniß habe. Nach Zichy nahm Graf Apponyi das Wort. Ueber seine beachtenswerthe Rede meldet ein Privattelegramm der Boff. 8tg." aus Wien : Apponyi hält die Situation im Orient für gefahrdrohend, und kann daher den Bericht mit dem Vertrauensvotum nicht be= dingungslos annehmen. Im Berichte müßte zum wenig
Hand, dem Engel der Armen. Ja, er verstand zu schildern, ihr Erust, man mußte ihm glauben, was er sagte. Und da follte sie kleinmüthig werden?
Wohl sagte sie sich jetzt, daß diese erträumte Zukunft noch in weiter Ferne läge, aber der Gedanke an sie war ihr doch ein Trost und eine Hoffnung. Sie ging noch weiter: sie gestand sich sogar, daß ihre eigenen Wünsche bisher nicht auf ein so beschauliches und ruhiges Leben an einem abgeschiedenen Orte gerichtet waren. Sie wollte die Welt sehen, wollte ihre Jugend genießen, wollte von Fest zu Fest eilen, in Juwelen prangen und in Seide glänzen, sie wollte ja, wollte sie es wirklich, war es nicht genug, daß Ernst sie liebte, konnte es ein Glück für sie außer ihm geben? Und wenn sie auf alles verzichten sollte und wenn von seinen und von ihren Träumen sich nicht ein einziger verwirklichen würde und wenn sie arm und gering und dürftig ihr Leben verbringen müßten, sie würden dennoch mit einander glücklich werden, wenn sie sich nur liebten.
Die äußeren Umstände erschienen ihr unbedeutend und verschwanden gegen die Gewalt dieser Liebe. Sie folgte diesem Gedankengange und sie sah nichts, was sie hindern konnte, sofort und für immer mit Ernst zusammen zu sein. Er würde durch sie in seinem Studium nicht gestört worden, und sollte es doch geschehen, nun, so stand ihm ein anderer Beruf offen; sie vertraute auf seine und auf ihre Kraft und fie erwog die Möglichkeit, selbstständig für große Geschäfte zu arbeiten. Gegen wöchentliche Abzahlungen würde sie sich eine Nähmaschine anschaffen, später würde sie selber junge Mädchen beschäftigen und sich darauf beschränken, die Stoffe zuzuschneiden und die Kleider abzuliefern.
Diese praktischen Berechnungen beschäftigten sie unausgesetzt. Sie vertiefte sich in sie und erwog sie nach allen Seiten, während die Voraussetzung zu ihnen, der Gedanke, daß sie morgen die Wohnung der Eltern verlassen und für immer zu Ernst gehen wollte, ihr so selbstverständlich vorkam, daß sie ihn nicht weiter prüfte.
Dem fiebernden, frierenden Mädchen, das, von Zeit zu Zeit zusammenschauernd, in der Dunkelheit auf der Treppenstufe saß, stand es unerschütterlich fest, daß Ernst sie liebte
ſten angeführt sein, daß Desterreich unter den Mächten in Orientfragen die Führerrolle innehaben muß. Daß Kaulbars ohne Erfolg abreisen mußte, sei allein der Klugheit und Tapferfeit der Bulgaren zuzuschreiben. Unserm Bündniß mit Deutsch land hätte es schon früher gelingen müssen, die Verhältnisse in Bulgarien zu regeln und die Kandidatur des Mingreliers zu verhindern, welche schließlich der Bulgaren aufgedrängt werden wird.
Die Agitationen nehmen in Belgien kein Ende. Die Klerikalen entfachen im ganzen Lande eine gewaltige Agitation gegen die Beseitigung der Stellvertretung. Von Antwerpen aus, wo sämmtliche Klerikalen Kreise gegen jede Militärreform find, wird besonders geschürt. Ebenso agitiren die Arbeiter; der sozialistische Vooruit" hat 10 000 Manifeste vertheilt. Die Arbeitseinstellung in Gent dauert fort, so daß täglich drei Bataillone Bürgergarde unter Waffen find. Alle Widerstandskassen unterhalten die Streikenden, die bis zum Siege ausharren wollen; ebenso wird der Streit der Kohlenarbeiter in Amercoeur durch öffentliche Subffriptionen aufrecht erhalten.
Die mit der Vorberathung über die drei Gesezentwürfe, betreffend die Ausschließung fremder Produkte von den Lieferungen und den öffentlichen Bauten des Staates, der Departements und Gemeinden, betraute Kommission hat den Bericht des Abg. Marty entgegengenommen. Dieser Bericht gelangt zu folgenden Schlußfolgerungen: 1) Der Nichtannahme der drei der Kommission unterbreiteten Anträge; 2) der Annahme einer gefeßlichen Maßregel, welche die Minister verpflichtet, alljährlich den Stand der im Auslande gekauften Lebensmittel, Produkte, Waaren, Objekte aller Art zur Deckung des Bedarfs der unter ihren Befehlen stehenden Dienstzweige mit einer fummarischen Angabe der Gründe, welche diese Anfäufe beſtimmt haben, zu veröffentlichen. Der erste Theil, die Verwerfung der drei vorliegenden Anträge, wurde mit Stimmenmehrheit, der zweite mit Stimmeneinhelligkeit genehmigt.
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Der Pariser Wahrspruch lautet: Wenn gebaut wird, gehen alle Geschäfte." Nach diesem Maßstab gemessen, be findet sich Paris im vollsten Rückgange. Im Jahre 1879 wurden 150 Millionen verbaut, 1880: 175, 1881: 225, 1882: 230 und 1883 sogar 325 Millionen. Von 1884 ab werden dagegen jährlich nur noch 40-48 Millionen für Bauten verwandt, in den legten vier Jahren zusammen nicht so viel als in einem einzigen der früheren Jahre. Der Gemeindes rath geht nun mit dem Plane um, durch Vereinbarung mit einer Anzahl Unternehmer und Kapitalisten jährlich für 60 Millionen Neubauten auszuführen. Dieselben sollen ausschließlich kleine billige Wohnungen enthalten, an denen trog zahlreicher leerstehender Häuser immer noch ein sehr empfindlicher Mangel herrscht. Die Inhaber billiger Wohnungen flagen außerordentlich über unerschwingliche Miethen.
Die Regierung scheint entschloffen zu sein, der Nationals liga in Jrland, die in verschiedenen Theilen des Landes einen ernsten Bachtkrieg herbeigeführt hat, energisch entgegenzutreten. In einer im Oktober in Woodford abgehaltenen Maffenversammlung hatte John Dillon , der Abgeordnete für Dft- Mayo, den Bächtern angerathen, den reduzirten Bachtzins, wenn die Gutsherren ihn nicht annehmen wollen, an die zur Unterstügung der Ermittirten eingefeßten Komitees zu zahlen. Bald darauf veröffentlichte Parnell's Organ, United Freland", einen förmlich auf den obigen Vorschlag bafirten Feldzugsplan, wonach die Pächter auf einem jeden Güterkomplex über die von ihnen verlangte Pachtermäßigung sich verständigen und diesen so vereinbarten Betrag am Zahltage dem Agenten in corpore anbieten sollen; verweigert dieser die Annahme, so soll ein jeder Pächter den von ihm nach obiger Vereinbarung zu zahlenden Betrag an das für diesen Zweck gebildete Komitee einzahlen, das aus den so empfangenen Geldern einen gemeinsamen Fonds bildet, aus dem die betreffenden Pächter schadlos gehalten werden. Dieser Plan ist nunmehr auf verschiedenen großen Güterkompleren zur Durchführung gelangt, ferner in den Kreisen Kork , Limerick , Galway u. s. w., und in vielen Fällen ist es zu ernſten agrarischen Unruhen gekommen. Die Regierung hat nunmehr den Entschluß gefaßt, den Haupturheber dieses neuen Landkrieges, John Dillon , in Anklagezustand zu versetzen. Es ist ihm bereits eine Vorladung zugestellt worden, Dienstag( also gestern) vor den Schranken der Queens Bench- Abtheilung des obersten Gerichtshofes in Dublin zu erscheinen, um sich wegen der von ihm jüngst ge haltenen aufrührerischen Reden zu verantworten. Es handelt sich dabei besonders um eine am 7. November in Longford gehaltene Rede, welcher Ausschreitungen gegen Gerichtsvollzieher und Widerstand gegen die Behändigung von Ermissionsbefehlen seitens verschiedener Pächter folgten. United Ireland" foll wegen des in seinen Spalten erschienenen agrarischen Feldzugs planes und anderer zum Widerstand gegen die Behörden auf
und mit offenen Armen aufnehmen würde und daß dies der einzige Weg für sie sei, um glücklich zu werden.
Diese Idee hielt sie aufrecht und beruhigte sie. Um vier Uhr früh ließ die Mutter ihre Tochter in die Wohnung hinein. ( Fortsetzung folgt.)
Aus Kunst und Leben.
reizender Artikel eine erste Verwarnung erhalten haben oder demnächst empfangen. Dillon wird auch wegen einer in Murroe, Grafschaft Galway , am vorigen Sonntag gehaltenen Rede be langt werden, worin er gegen die Zahlung nicht ermäßigter Pachtzinse eiferte. Es wird ihm von dem Gerichtshof wahr scheinlich aufgegeben werden, Bürgschaften für sein fünftiges gutes Verhalten zu leisten. Leistet er diesem Befehle nicht Folge, so wird er, wie einst Michael Davitt , mindestens sechs Monate im Gefängniß zuzubringen haben.
Es verlautet, daß O'Donovan Rossa in New- York die Führerschaft der Dynamitpartei der Fenischen Brüderschaft niedergelegt hat und Dr. Hamilton Williams sein Nachfolger geworden ist.
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Aus Konstantinopel wird der Pol. Korr." unterm 24. No vember ,, von besonderer Seite" geschrieben: Die türkischen Rüstungen dauern unausgesezt an und werden in großem Maßstabe betrieben. Während der letzten Wochen find in häufiger Folge Sendungen von Kriegsmaterial nach Adrianopel abgegangen, so daß dieser Ort dank den dort errichteten Be festigungen zu einem Waffenplage ersten Ranges geworden ist. Auch die Linie von Tschataldscha ist theilweise wieder besetzt worden. Die Befestigung der Dardanellen schreitet unter der Leitung des deutschen Generals Ristow Bascha vorwärts. Bemerkenswerth ist auch, daß zum ersten Male seit dem russischtürkischen Kriege- jest in Tschataldscha scharfe Schießübungen vorgenommen werden, und auch die Infanterie, welche feit vielen Jahren diese Uebungen aus Ersparnißrücksichten unterlaffen hatte, wird jetzt im Schießen nach den Zielen eingeübt.
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Die französische Deputirtenkammer beschäftigte sich mit dem Kredit für das Protektorat über Tongting. Unter diesem Titel werden 30 Millionen Franks gefordert, eine bittere Pille für die zur Herstellung des Gleichgewichts zwischen Ausgaben und Einnahmen ohne neue Anleihe gewählten Abgeordneten. Um fie zu versüßen, erklärte Freycinet, der geforderte Betrag von 30 Millionen würde nach und nach verschwinden, es sei eine fährliche Verminderung desselben um 5 Millionen in Folge der Zunahme der Einnahmen vorauszusehen. Von einer Räumung Tontgings könne nicht mehr die Rede sein.
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Ueber die politischen Bestrebungen der Ar beiter New Yorts berichtet die ,, New- Yorker Handelsztg.": Die New- Yorker Gewerkschaftsvereine und Arbeiterorganisationen, welche bei der letzten Mayorswahl Henry George unterſtüßt, beabsichtigen eine permanente Arbeiterpartei zu bilden. Das Eretutiofomit der Arbeiter, welches die George- Rampagne ge leitet, hat die Sache in die Hand genommen und in einer fürzlich stattgefundenen Sigung beschlossen, eine Ronvention von Delegaten der verschiedenen Assemblydistrikte einzuberufen, in welcher die zur Bildung der geplanten Arbeiterpartei noth wendigen Schritte besprochen werden sollen. Henry George nimmt aktiven Antheil an der Organisation der Partei und hat derselben, die erst im Werden begriffen, sogar schon einen Namen beigelegt, der da lautet Progressive Democracy"( Fort Schrittliche Demokratie). Ueber die Beibehaltung dieses Namens hat übrigens auch die erwähnte Konvention zu entscheiden. Wir können, so fügt dem die" Newy. H.- 3tg." bei, im Hinblic auf diese Parteiorganisation nur wiederholen, daß aus dieser Arbeiterbewegung mit der Beit wohl eine neue lebens fähige Partei entstehen mag, da für die Bildung einer solchen angesichts der Verschiebungen der Scheide linien und der Bersetzung in den alten politischen Parteien die Bedingungen vorhanden find. Es ist eine be merkenswerthe Thatsache, daß die Henry George - Kampagne den Anstoß zu Arbeiterbewegungen in derselben Richtung in an deren Theilen des Landes gegeben hat.
bie
So hat fi 3. B. in Philadelphia bereits ein Henry Georgeflub, stehend aus Gewerkschaftsvereinen, gebildet und sollen dortigen Arbeiter ernstlich mit der Absicht umgehen, dem Beis spiele ihrer New- Yorker Kollegen zu folgen und ebenfalls eine politische Partei zu organisiren, welche bei der in der Stadt der Bruderliebe im Februar nächsten Jahres stattfindenden Mayors wahl einen eigenen Kandidaten nach dem Muster Henty George's aufstellen soll. Also dasselbe Experiment wie in News York . Auch im Westen haben die Arbeiterorganisationen bes gonnen, in das politische Getriebe einzugreifen und bei den legten Wahlen mehr Erfolge errungen, als ihre Kameraden New- York . In Chikago ist es auf diese Weise den Arbeitern gelungen, eine Anzahl der von ihnen für die Legislatur anfge stellten Kandidaten durchzubringen und in Milwaufee haben sie sogar einen Vertreter für das Repräsentanten haus des Kongresses gewählt. Es steht demnächst zu erwarten, daß fich in allen großen Städten des Landes Arbeiter parteien organisiren werden, welche sich später, wahrscheinlich anläßlich der nächsten Präsidentenwahl, zu einer großen politischen Partei konsolidiren werden, um den Kampf mit den Republikanern und Demokraten auf der ganzen Linie aufzus
nehmen.
in
gend, sie zu behalten, da fie zu Hause sonst harter Behandlung ausgefeßt sei. So nahm Cooper denn die schöne Loung mit sich, doch nur unter der Bedingung, daß sie ihn, Futsching"
d. h. Vater, anredete und als solchen betrachtete.
Ueber das schreckliche Ende einer Löwenbändigerin wird der Voff. 3tg." unterm 28. November aus Brüffel fol gendes geschrieben: Vor wenigen Wochen hatte in Brüffel die große Menagerie Nouma- Hawa großen Zulauf gefunden; insbesondere hatten die Vorstellungen der Löwenbändigerin Frau Nouma Staunen erregt. Gegenwärtig befindet sich diese Menagerie in Verviers und findet denselben Bulauf, aber ein entfeßliches Ereigniß hat den Löwen- Produktionen ein Ende jähriger Löwe dresfirt worden, und um furz vor der Vorstellung gemacht. Um etwas Neues zu bieten, war ein junger drei die Kunststücke zu wiederholen, betrat Frau Rouma den KäfigIn demselben Augenblicke stürzte sich der Löwe auf die Bändigerin, ergriff fie an der Gurgel, riß ihr das Kinn ab, zerfleischte ihren Vorderarm mit dem Rufe:" Auguft"- es ist das der Diener der Menagerie rette mich, ich bin verloren!" stürzt sie besinnungslos zu Boden. Alle waren ungemein munter, und das Lachen und Jauchzen hinzu und stürzt in den Käfig. Mit Riefenkraft ergreift er den
Schnell verheirathet. Als der Engländer Cooper die Stadt Kinschaliang an der chinesisch- tibetanischen Grenze be fuchte, so lesen wir im„ Daheim", und eben von seinem Maul thiere absteigen wollte, tam ihm eine Anzahl junger, festlich gekleideter und mit Blumen geschmückter Mädchen entgegen. Sie waren ihm beim Absteigen behilflich und luden ihn ein, auf dem grünen Rafen an einem Picnid theilzunehmen. Ralte Hammelleule, Mehlfuchen, Thee, Süßigkeiten und Nüfſe wurden gereicht und dazu Samschu( Reisbranntwein) getrunken.
wollte kein Ende nehmen. Die große Aufmerksamkeit, welche die Mädchen dem Reisenden erzeigten, und der Umstand, daß fie seinen Namen kannten, bewiesen, daß sie von seiner Ankunft vorher unterrichtet waren. Die kleinen anmuthigen Geschöpfe
Auguft eilt
Rachen des Löwen und wirft das wüthende Thier zurüd. Der Direktor Soulet steigt entschloffen auch in den Käfig, und ob wohl der Löwe ihm eine Wunde am Fuße beibringt, gelingt es ihm, Frau Nouma( aus dem Käfig zu ziehen und felbft zwischen August und dem Löwen . Letzterer, durch den Blut geruch noch wüthender gemacht, stürzt sich auf den Diener, zera chen tamen nun in geschlossener Gruppe auf ihn zu und schoben herzu nnd bearbeitet den Löwen mit einer Heugabel berartig,
brachten, nachdem das Effen vorüber, Pfeife, Tabak und Feuer herauszuspringen. Nun entspinnt sich ein wüthender Kampf
herbei und begannen lustig zu plaudern. Cooper fühlte nun einiges Ruhebedürfniß und streckte fich auf dem Rasen aus, um zu schlafen. Indeffen dazu hatte er feine Zeit, denn die Mäd
ihm eine sechzehnjährige, niedliche, in Seide gekleidete und mit Blumengewinden geschmückte Genoffin nahe auf den Hals", bestreuten dann das Paar mit Blumen und begannen um dasfelbe herum zu tanzen. Das war dem Reisenden doch zu kor
daß August, von Blut überströmt, den Käfig verlaffen fann Das Ganze spielte fich in 5 Minuten ab. Die Aerzte hoffen den Diener zu retten, aber Frau Nouma ist ihren Wunden er dial und er begann sein Maulthier zu satteln. Da trat sein Löwenbändigern gezeigt werden, sollte man in einem zivilifirten
chinesischer Diener an ihn heran und theilte ihm mit, daß diese foeben durchgemachte Zeremonie eine gefeßkräftige Heirath bedeute. Lachen half nichts. Cooper war das Opfer der herrschenden Gitte geworden, und als er erklärte, fich derselben
legen."
Lande überhaupt nicht mehr dulden, fie dienen sicherlich nicht zur Förderung der Kultur, nur fittlich verwahrlofte Menschen
fönnen daran ein Wohlgefallen finden.
nicht fügen zu wollen, entstand ein allgemeines Heulen. Die fprechung einer Vorstellung im Zirfus Carré, welcher gegens
ganze Stadt gerieth in Aufruhr, und alle erklärten, er sei ein schlechter Mensch, welcher Unehre über eine ehrfame Familie bringen wolle. Was war zu thun? Der Reisende nahm die aufgezwungene Gattin zu sich und versprach, sie in Calcutta in einem Nonnenkloster unterzubringen. Das Mädchen bat drin
Ein wunderbarer Telegraphendraht. In der Bes wärtig in Oldenburg weilt, bezeichnet der Korrespondent für das Großherzogthum Oldenburg " als eine wahrhaft fenfa tionelle Leiſtung" die Produktionen des Fräulein Refa Delbosq auf einem 20 Fuß hohen und 40 Fuß breiten(!) Telegraphen
draht.