nicht von der Verwerthung der Thomasschlacken als fünft­lichen Dünger u. s. m.? Jegt wird sogar der Rauch nut­bar gemacht. Die Fabriken von Elts- Rapids, welche pro Tag 50 Tonnen Brennstoff verbrauchen und dabei aus 24 Defen 79 296 Kubikmeter Rauch erhalten, haben aus diesem Nußprodukte gewonnen und erheblich dabei profitirt. Der Rauch wird durch einen Aspirator in einen hölzernen Sammel­taften aufgesogen und geht von da in den Kondensations- und Sammelapparat. Man erhält täglich 5000 Kilogramm effig­fauren Kalt, 900 Liter Methylalkohol, Theer u. s. w. Wie wird durch diese neuesten Fortschritte wieder die Kapitalsan­häufung gesteigert werden.

Das Spielwaaren- Exportgeschäft des meininger Ober­landes nach Amerika   weist im 3. Quartal 1886 die Ziffer von 4073 792 M. auf, gegenüber dem gleichen Quartal des vorigen Jahres ein Mehr von 1400 296 M. Welche ungeheure Summe von Arbeit, Leid, welch großartiges Martyrium der Tausende von Hausindustriellen steckt hinter diesen Zahlen! Die Paläste der Sonneberger   Kaufherren, die als Verleger einen riefigen Profit auf Kosten der Hausindustriellen ,,, Fabrikanten" genannt, einstreichen, bilden den Hintergrund eines Gemäldes, das den furchtbarsten Kampf ums Dasein darstellt. Nirgends ist die Ausnußung der Arbeitskraft eine ärgere, als gerade in der Hausindustrie, die zu entseßlich niedrigen Löhnen Mann, Weib, Kinder im zartesten Alter schon in das Joch des kauf­männischen Unternehmerthums spannt. Wohn, Arbeits-, Schlafraum und Küche sind Eins, die Behausungsziffer ist äußerst hoch, so ist z. B. in Sonneberg   die Wohnungsfrage gradezu eine brennende. Daß fünfzig Pfennige Tag= Tohn nichts seltenes find, ist aftenmäßig erwiesen. Der vor­treffliche Schilderer der thüringischen Hansindustrie, Emanuel Sar, hat mit unerbittlichem Griffel die Misère der Hausindu­striellen und die Lage der sie ausnüßenden Kaufmannschaft ge= schildert. Wer unter diesen Voraussetzungen die Exportziffer betrachtet, der wird nicht in den tobenden Jubel der burgerlichen Organe über diesen Aufschwung" einstimmen können Die Herren denken freilich Non olet, es riecht nicht, das Gold, nach dem Alles drängt, vor allem das Unternehmerthum.

Eine große Glasfabrik will Friedrich Siemens, der Dresdener   Glasfönig, in Budapest   errichten. Dem Herrn find die organisirten, auf einer höheren Kulturstufe stehen­den deutschen   Arbeiter offenbar zu rebellisch"; der legte Glasmacherstreit hat Sr. tapitalistischen Hoheit besonders mißfallen, und deshalb sucht man fich von dem Uebermuth" der Arbeiter zu emanzipiren, die so heimtückisch find, mit ihrem einzigen Gut, der Arbeitskraft sparsam wirthschaften zu wollen und höhere Löhne, fürzere Arbeitszeit, beffere Arbeitsbedingun­gen anzustreben. In Budapest   giebt es die Tausende der in Dumpfheit, Schmuß und Bedürfnißlosigkeit verkommenen flo= vatischen Kulis, die der deutschnationale Siemens in seiner Glasfabrik nach Belieben ausnußen kann. Weiter hat die Ge­schichte keinen Zwed. Der Bruder aber hält auf Naturforscher­tongreffen geistreiche Reden darüber, wie der Fortschritt des Kapitalismus den Arbeitern zu gute kommt. Es geht nichts über schöne Reden.

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Zur Buchdruckerbewegung. Barmen, 5. Dezember. Ein Flugblatt, betitelt: Ein großartiger Versuch zur Jrre­leitung der öffentlichen Meinung" wurde am Sonnabend und Sonntag seitens der streikenden Schriftseger hier verbreitet. Dieses Flugblatt war schon Ende Oktober von der königl. Re gierung mit Beschlag belegt und wurde am 1. Dezember wieder frei gegeben.

Die Arbeiter der Perlmutterwaaren- Fabrik von Tauber& Ehrlich haben sämmtlich die Arbeit niedergelegt. Buzug ist strengstens fernzuhalten.

Vereine und Versammlungen.

Im ,, Berliner   entomologischen Vereine" sprach gestern, ( Montag) 6. Dezember, Dr. Karsch, Privatdozent der Insekten funde an der hiesigen Universität, über die Insekten als Zwischenwirthe. Die Entomologie, d. h. Lehre von den In setten, rühmt sich eines hohen Alters; schon Aristoteles be schäftigte fich damit und kennzeichnete die kleinen fummenden, beißenden und stechenden Flügler und Käfer theils als nicht Luft athmende Landthiere, welche an ihrem Körper Einschnitte haben) theils als geflügelte Thiere ohne Blut. Seit Erfin dung des Mikroftops hat man die Insekten bis ins fleinste zergliedert, ihre Art, ihren Bau und ihre Lebensweise erforscht und festgestellt Dr. Karsch machte es sich zur besonderen Aufgabe, den bei seinen mikroskopischen Untersuchungen gemachten Beobachtungen über die in Insekten gefundenen Parafiten und ihre Weiterentwicke lung nachzuspüren. Dabei ergründete er, wie auch schon andere Gelehrte, daß viele dieser in Insekten lebenden Parasiten fich in entwickeltem Zustande als schmaroßende Würmer im Menschen und in einigen Säugethieren wiederfänden und theil­weise teine, theilweise große Beschwerden verursachten.

der Läufe und entwickelt sich im Darme zum Gurkenkernband­wurm( taenia cucumerina). In den Menschen gehen die Pa­rafiten über durch Liebkosungen" der Hunde und entwickeln fich in der Leber oft zu mehrere Pfund schweren Gebilden als Duesenwurm", der, wie schon häufig in Zeitungen berichtet, den Tod herbeigeführt hat. Uebrigens kommen die Hundeläufe auch auf Raßen vor!- Ebenfalls durch Lecken gelange die Finne ins Schwein und Rind und durch den Genuß beider Fleisch­arten in rohem Zustande in den Menschen, wo sie zum Band­wurm mit bezm. ohne Hafenkranz heranwachse. Den Zwischenwirth des Zwirnbandwirths( taenia expansa) im Schafe vermuthe der Amerikaner Mc. Murrich in der Wolllaus( melopagus ovinus), doch sei das nicht recht wahrscheinlich. Der Vortrag wurde durch Präparate und Wachsmodelle anschaulich erläutert.

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Bei der Diskussion erwähnt Rettor F. Schulz der Erista­liden( Raupen), deren Untersuchung von großem Werthe, da fie anscheinend die Zwischenwirthe für die Trichinen seien. Die Eristalis Raupe sei in Schaf und Pferdefrippen gefunden, werde auch von Ratten gefressen und in den genannten Thier arten fänden sich, ebenso wie in Schweinen, Trichinen.- Sani­tätsrath Meyer erzählte von der von ihm beobachteten schnellen Vermehrung der Hundeläufe auf Stubenhunden.

Der Vortrag, bei dessen Wiedergabe wir uns auf das all­gemeinere beschränken mußten, läßt für das Publikum aufs neue die Gefahren erkennen, denen es sich bei zu innigem Verkehre mit Vierfüßlern aussetzt.

Der Unterstüßungsverein deutscher Schuhmacher hielt am Montag, den 6. d. M., in Saeger's Salon seine letzte diesjährige Versammlung ab. Der Vorsigende machte auf den bereits begonnenen Fachunterricht aufmerksam und forderte zu recht reger Betheiligung an demselben auf. Der darauf folgende Vortrag des Herrn Schlüter behandelte das Thema: Die Ent­stehung des Handwerks." Der Vortragende sprach über die ersten Spuren des Handwerks und u. A. auch über die ersten Innungen und wies darauf hin, daß diese in eine gemein­schaftliche Kaffe gearbeitet hätten(?) und den Ertrag gleichmäßig getheilt hätten. Eine animirte Diskussion schloß sich an den Vortrag an. Zum Schluß theilte der Vorsitzende mit, daß die nächste Versammlung am 3. Januar 1887 im Norden Ber  lins stattfinden wird. Auf eine Frage wird ferner mitgetheilt, daß am 13. d. M. im Königstadt- Rafino eine öffentliche Schuh­macher Versammlung tagen soll.

Eine öffentliche Versammlung der Metallarbeiter Berlins   tagte am 3. d. M. in Wohlhaupis Salon, Man­teuffelstr. 9. Die Versammlung diskatirte die Ursachen der Arbeitseinstellung in der Fabrik des Herrn Jachmann, Köpe nickerstr. 99. Der Referent theilte mit, daß die in der genannten Fabrik gezahlten Löhne derart niedrige wären, daß es dem Ar­beiter nicht möglich sei, dabei eristiren zu können. Der durch schnittliche Verdienst der Granatenarbeiter, welche die Arbeit niedergelegt haben, betrage bei angestrengter Thätigkeit und einer Arbeitszeit von 75 Stunden pro Woche 18-22 M. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß der bisherige Werkführer eben­falls die Arbeit niedergelegt habe und bezweifelt, daß es dem Obermeister der Fabrit gelingen werde, jetzt eben so gute Arbeiten liefern zu können, wie bisher unter der Leitung des auf Seiten der Arbeiter stehenden Werkführers. Der Fabris fant Herr Jachmann war zu dieser Versammlung eingeladen, aber nicht erschienen. Da also eine Unterhandlung nicht mög lich war, wurde eine Kommission gewählt, welche am Sonn­abend mit dem Fabrikanten eine Einigung herbeizuführen suchen follte. Schließlich nahm die Versammlung eine Resolution an, durch welche fie das Vorgehen der Arbeiter des Herrn Jach­mann für gerechtfertigt erklärt und für die Intereffen derselben mit allen Kräften einzutreten verspricht. Wie uns berichtet wird, gelang es der gewählten Kommission nicht, am Sonn­abend mit Herrn Jachmann zu verhandeln, da dieser für die Kommissionsmitglieder nicht zu sprechen war.

Große öffentliche Versammlung der Ortstasse der Maler am Donnerstag, den 9. d. M., Abends 8 Uhr, in den Gratweil'schen Sälen, Kommandantenstr. 77-79, wozu sämmt­liche Arbeitgeber und Arbeitnehmer freundlichst eingeladen werden. Tagesordnung: Zur Aufklärung der Kaffenangelegen­heiten und des Unfallversicherungsgesetzes.

Große Versammlung fämmtlicher Schneider Berlins heute, Mittwoch, Abends 8 Uhr, bei Mundt, Röpniderstr. 100. Tagesordnung: 1. Wie stellen wir uns zur Neuwahl des Innungsausschuffes? Referent: E. Bafner. 2. Unser Herbergswesen. Das Erscheinen sämmtlicher Kollegen ist nothwendig.

Im Berein Berliner   Mechaniker findet am Donnerstag, den 9. Dezember cr., Abends 8 Uhr, im Vereinslokal, Alte Jakobstr. 128, Restaurant H. Göge, ein Vortrag des Herrn Regierungsrath Dr. L. Löwenherz über Reichenbach, Fraun­hofer und Steinheil statt. Gäste willkommen.

Verein für Technik und Gewerbe. Mittelstraße 65, Mittwoch, Abends 8 Uhr, Vortrag. Gäste willkommen.

Gesang- und gesellige Vereine am Mittwoch. Freya  " Gesangverein der freireligiösen Gemeinde. Uebungsstunde Abends 8 Uhr Münzstraße 5.- Gesangverein Norddeutsche Schleife" Abends 9 Uhr Dresdenerstr. 72-73 im Restaurant Eden- Theater".

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Vermischtes.

Ein anarchistisches Komitee" wurde neuerdings in Leipzig   entdeckt. Ein Leipziger   Blatt schreibt: Innerhalb der legten Woche waren in Leipzig   an verschiedene weibliche Pers fonen Drohbriefe gelangt, inhaltlich deren dieselben aufgefordert wurden, zu einer bestimmten Zeit an einem genannten Orte eine gewisse Summe Geldes niederzulegen, widrigenfalls fie von einem anarchistischen Komitee" getödtet werden würden. Den Bemühungen der Kriminalpolizei gelang es am Freitag, den Briefschreiber in der Person eines 17jährigen Laufburschen zu ermitteln, welcher nach längerem Leugnen auch ein um faffendes Geständniß ablegte. Der überspannte Jüngling wird wohl Gelegenheit bekommen, seine überhigte Phantasie abzu fühlen."

Sehr vernünftig in Hinsicht auf die Jugenderziehung ist ein Verbot der königl. Amtshauptmannschaft Glauchau, welches unerwachsenen Personen und insbesondere Kindern die Anwesenheit beim Schlachten von Schweinen untersagt. Bus widerhandlungen gegen diese Bestimmung find mit Geldstrafe bis zu 30 M. bez. entsprechender Haftstrafe bedroht.

in den Kies gewühlt; bei voller Fahrt hätte unabsehbares Un glück passiren können. Es wird Einem jest ordentlich Angst auf den preußischen Staatsbahnen.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.

O. B. 3. Der Betrieb einer Tischlerei, bei welcher regel mäßig 20 Leute beschäftigt find, fällt unter das Unfallversiches rungsgesetz und muß bei der Verwaltungsbehörde( in Berlin  beim Bolizeipräsidium) angemeldet werden. Hat der Betriebs­unternehmer diese Anmeldung verabsäumt, so kann gegen ihn von dem Vorstande der betr. Berufsgenossenschaft eine Ord­nungsstrafe bis zu 300 M. festgesezt werden.

2. L., Badstr  . 16. Wenden Sie sich persönlich an die Redaktion.

3 Wettende. Der Ausdruck: netter" oder gemüthlicher Kerl" ist nur dann beleidigend, wenn die Absicht zu beleidigen fich aus dem Zusammenhange des Gespräches oder aus dem Tone ergiebt. Für gewöhnlich ist jene Bezeichnung eher schmeichelhaft als beleidigend.

A. J. Wenn Ihnen Ihr Arbeitgeber irrthümlich zu viel gezahlt hat, so haben Sie sich durch die Annahme des zuviel Gezahlten nicht strafbar gemacht. Er kann aber nach Ent­deckung seines Irrthums auf Rückgabe klagen resp. den Betrag von Ihrer Gegenforderung in Abzug bringen.

Alter Abonnent, Tempelhof  . Schweine muß man vor dem Schlachten nur dann auf Trichinen untersuchen lassen, wenn man das Fleisch ganz oder theilweise weiter ver­äußern will.

Abonnent Admiralstr. 1. Die Adresse ist zu richten an: Das Holsteinische Ulanen- Regiment Nr. 15, Straßburg   i. E. 2. Eine ausgeklagte Forderung verjährt immer erst in 30 Jahren; ist aber das Urtheil vor 1879 erlassen, so muß jest auf Bus laffung der Zwangsvollstreckung aus demselben geflagt werden.

6. H., Maurer. 1. Ihre Anfrage läßt nicht erkennen, ob Sie bei Ihrer Verunglückung in einem verficherungspflichti gen Betriebe thätig waren. War dies der Fall, so können Sie von der Berufsgenossenschaft Entschädigung fordern, wenn Sie nach Verlauf von 13 Wochen noch nicht oder doch nicht völlig erwerbsfähig find. 2. Das müssen Sie Herrn Krauts selber fragen.

Markthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischem Verkaufs- Vermittler, Berlin  , den 7. Dezember 1886.

Geflügel. Wegen der feuchten Witterung sind die Preise weichend. Gänse unter dem Halse geschnitten, volls ständig gerupft, Flügel und Füße auf den Rücken gebun den, nicht gebrüht und nicht gesengt, 8-10 Bfd. schwere 45-52 Bf., über 10-15 Pfd. 52-62 Pf., Fettgänse über 15 Pfd. schwer sehr rar und gut bezahlt 63 Pf. und mehr per Pfd. Enten, Puten und Hühner sollen am Halse geschnitten sein. Der Kopf, die Flügel und Schwanzfedern werden nicht abgenom Junge Enten 1,50-2,50, fette Enten 50-65 f. per Pfund, über 10 Pfund schwere fette Buten 70-80 Bf. per Bfd., Hühner 0,55 bis 0,80 und 1,20-1,70 M., Tauben 30 bis 40 Pf., Poularden 4,50-8 M. Mageres Geflügel schwer verkäuflich. Lebende Gänse zum Mäften 2,00-3,00 M., lebende Enten 0,90-1,50 M. Auftion täglich im Bogen 4 um 6 Uhr Nachmittags.

Wild. Die Jagdbeute der letzten föniglichen Hofjagd im Grunewald   fommt im Bogen 4 zur Versteigerung. Preise weichend. Im Handel dürfen Rebhühner noch bis zum 14. geführt werden. Es wurden in der Auftion folgende Preise erreicht. Hasen nur bei sehr falter Witterung mit Kaldaune zu versenden, sonst stets ausgeworfen, ohne be sondere Verpackung, auf Stangen von 10 Stück 3,70-4,05 pr. Stück, sehr fleine und sehr fehlhafte entsprechend weniger. Kaninchen, ausgeweidet 45-55-70 Pf. per Stüd. Rehe ausgeweidet 65-75 Pf., II. fehr starke und fehlerhafte 55 bis 65 Pf. pr. Pfund. Hirsche, 1. 38-44, II. 35-40, Dammwild 50 bis 70, I a 40 bis 50 Pf. per Pfund. Wild schwein 40 bis 56, fleine 55 bis 75 Pf. pr. Pfund. Rebhühner, junge 1,30-1,60, alte 90-110 Pf., Fasanen hennen 2,50 bis 3,00, Fasanenhähne 3,50 bis 4,00 M Krametsvögel 32-36 Pf. per Stüd. Schnepfen 2,10-4,00, Betaffinen 40-75 Pf. pr. Stück. Die Wildauftionen werden täglich im Bogen 4 um 6 Uhr Nachmittags abgehalten.

Fleisch. Nach Errichtung der Fleischschau in der Martt halle wird es möglich, den Verkauf von geschlachtetem Vieh hier zu vermitteln. Den Interessenten gebe ich gern jede nähere Auskunft. Der Fleischkommissionshandel in unserer Markthalle dürfte für viele Landwirthe und Schlächter von weittragender Bedeutung sein.

Obst und Gemüse. Größere Zufuhren sehr erwünscht. Die Preise steigend. Birnen 10-20 M., feinste Sorten 20-40 M., Alepfel 6,00-9,00 M., Tafeläpfel 10-20 M feinste Sorten 20-36 M., Wallnüsse 20-30 M., geringe 12-15 M. pr. 8tr. Apfelfinen, Valencia 25-28 M., Lisabon 15-16 M., Bitronen, Malaga 24-25 M. Böhmische Bad flaumen 10-13 M.

Weißfleischige Speisekartoffeln 3,00-3,60, rothe 2,80-3,00, blaue 2,80-3,20 per 100 Ko., groß Sellerie 7-10 M., flein 3-7 M., Meerrettig 7-12 M., 3wiebeln 4,50-6-8 M., Blumenfohl 30-40 M. pr. 100 Stüd, Rohlrüben 1,50-2,00. per Bentner.

Pflanzen. Rosen- Hochstämme 35-55 niedrigveredelte 15-20 m. pr. 100 Stüd, Brimeln 13-15 m. pr. 100 Stüd. Auftion jeden Dienstag und Freitag um 5 Uhr Nachmittags. Geräucherte und marinirte Fische. Engros  - Auftion täglich um 7 Uhr Nachmittags im Bogen 4. Regelmäßige Zufuhren erwünscht. Preise waren steigend. Bratheringe per Faß 1,50 bis 2,25 M. Russische Sardinen 1,50-1,60 m. bheinlachs 2,50-2,90, Wefer- und Ostseelachs 1,20-1,60, Flundern, fleine 2,50-5,00 m., mittel 7,50-16 M., große 18-27 M Büdlinge 2,60-6,00 m. per 100 Stüd. Sprotten 60-80 per Rifte, 15-25 Pf. per Pfd. Kieler Sprotten 25 bis 35 Pf. per Pfund. Rauchaal mittel 1 M. per Pfd.

Fische. Hechte 40-40 M. per 3tr. Karpfen 35-64, 55-75 M. per Str.

Eier 3,30 M. pr. Schock.

Qualität

In seinem fesselnden Vortrage erörterte Dr. Karsch zunächst, daß die Lehre von den Insekten als Zwischenwirthen im allgemeinen noch keine sehr emfig betriebene sei, troßdem fie große Beachtung verdiene. Alsdann erläuterte er den Begriff Bwischenwirth". Unter einem Zwischenwirth verstehe er ein Schmaroßerthier, das wieder einen Parafiten im Jugend­zustand in fich berge, dessen lettere Weiterentwickelung und Vermehrung aber davon abhängig ist, daß fie passiv in einen anderen Organismus, in einen anderen Wirth" gelangen, in dem dieser das Thier frißt, welches den Schmaroter im Jugend­zustand enthält. Deshalb, meinte Dr. Karsch auch, würde die Bezeichnung Vor- und Nachwirth treffender gebraucht werden. Beispielsweise seien zwei Krebsarten( gammarus und cyklops) Zwischenwirthe von Fadenwürmern und zwar von dem Medinawurm( filaria medinensis). Dieser Wurm, nur in tropischen Gegenden vorkommend, bohrt sich mit seinen Haken in den Organismus des Krebses; dort würde er zu Grunde gehen, wenn nicht ein Fisch den Krebs effen und diesen verdauen würde. Dabei entwickelt und vermehrt fich der Medinawurm und gelangt beim Verzehren des Fisches oder aus dem Waffer durch Trinken in den menschlichen Leib. Dort windet er sich durch bis zum Unterhautzollgewebe und verursacht hier bösartige Ge­schwüre. Die Tropenbewohner suchen nun den Wurm in diesen auf und ziehen den oft 3 bis 4 Meter langen Parafiten durch langsames Aufrollen über ein Röllchen hinaus.- Unter den Insekten als Zwischenwirthen unterscheide man zwei Arten: freilebende und selbstparafitische. Die ersteren seien Zwischen­wirthe der Jugendzustände nicht bandwurmartiger Barafiten, die letteren solcher von bandwurmartigen. Zu den freilebenden gehören die Eintagsfliegen, die Moskitos und der Maikäfer, so wie ihre Larven; zu den selbstparafitischen Zwischenwirthen ge hörten die Pelzfreffer", die Hunde- und die Schafläufe. Die Fliegen erfahren ihre Weiterentwickelung und Vermehrungs­fähigkeit in Raubinsekten: Wasserfäfern, Heuschrecken  , Grillen in denen sie zu Haarwürmern" heranwachsen. Solche langen haardünnen Parafiten( gordius aquaticus) fänden auf dem Lande Hausfrauen Morgens häufig im Waffer von Wasch­becken. Dorthin gelangten fie Nachts aus den Organismen der Grillen, die sich ihrer, wie beobachtet, durch Winden des Körpers entledigten. Der Maikäfer und seine Larve: der Engerling sei der Zwischenwirth des namentlich im Schweine darm, aber auch im Menschen schmarozenden Riesentrazers" ( echinorhynchus gigas). Durch Maitäfereffen gelange er in den Menschen. Entdeckt wurde dieser Parasit von Anton Schneider, einem Entomologen in Breslau  . Unter den Selbst­parasiten beherbergen in ihrem Innern die Hundeläufe den Keim des Bandwurm, diesen mit den Haaren des Hundes freffend; in den Hund wiederum gelangt er durch Lecken und ,, Knacken" Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Max Schippel  , für Vereine und Versammlungen F. Tutauer, für den übrigen Theil der Zeitung N. Cronheim, sämmtlich in Berlin  .

Aus der besseren" Gesellschaft. Die World" berichtet aus London  , daß eine unfinnig große Anzahl von Personen, die sämmtlich der höchsten englischen Aristokratie angehören, fich allabendlich im Avenue- Theater einfindet, um daselbst die Vor­stellung der Indianerin" anzusehen. Die Ursache dieser noblen" Völkerwanderung ist der Umstand, daß die Gemahlin eines Beers von England, jung, schön und in der eleganten"

Welt wohlbekannt, fich daselbst alle Abende in einem höchst freien Kostüm mitten unter den Choriſtinnen, zur größten Freude und Bewunderung ihrer Freunde und Bekannten, sehen läßt.

Kleine Mittheilungen.

Magdeburg  , 6. Dezember. Eisenbahnunfall.( Privat Mitth.) Der um 7 Uhr 15 Min. fällige Personenzug nach Halberstadt   ist mit einer Stunde Verspätung soeben von hier abgegangen. Wir fuhren erst glücklich ab, hielten jedoch bald auf dem Außenbahnhof, und wurden dann bald wieder in die Halle zurückgefahren. Die Maschine war nämlich nach einer Fahrt von 5 Minuten total unbrauchbar geworden, beide Kolbenstangen waren frumm gebogen und hatten riesige Löcher

Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Butter. Ja. Butter wenig zugeführt.

Ila.

in größeren Posten vorhanden. Frische feinste Tafelbutter c 120-125, feine Tafelbutter 1. 110-118, II. 95-108 III. fehlerhafte 85 bis 90. Landbutter I. 90-96, II. 80 bis 85 M. Galizische und andere geringste Sorten' 55-72. pr. 50 Ro.

Käse. Emmenthaler 70-75, Schweizer I. 56-63, 11. 50-55, III. 42-48, Quadrat- Badstein' 1. fett 20-25, I. 18-22 Limburger 1. 26-32, II. 18-22, Rheinischer Holländer Käfe 45-58 M., echter Holländer 60-65 M., Edamer 1. 60-70,

II. 56-58 M.

Wasserstand der Spree   in der Woche vom 21. November bis 27. November 1886.( Angabe in Metern. Tage

21/11. 22/11. 23 11. 24 11. 25/11. 26 11. 27 11. Am Oberbaum 2,38 2,38 2,37 2,37 2,37 2,34 2,38

Dammmühle,

Oberwaffer Dammmühle,

2,35 2,35 2,34 2,34 2,35 2,30 2,34 Unterwaffer. 0,84 0,84 0,88 0,88 0,88 0,86

0,90