abgeordnete würden sehr wenig bedeuten, wenn fie, wie etwa Die Volkswirthschaftsräthe seligen Angedenkens, nicht gewählt, ondern von oben herab ernannt würden. 25 Arbeiterabgeordnete find aber eine Macht, eine nicht zu übersehende, einfluß­reiche Macht, wenn hinter ihnen über Million überzeugte Arbeiter stehen. Die Aufklärung und Organisation der Massen, nicht die Zahl der parlamentarischen Vertreter an sich, ist daher für die Emanzipation der Arbeiterklasse das wesentlichste, und weil die Wahlen am tiefsten die Maffen aufrühren, deshalb ist uns das allgemeine Wahlrecht das höchste aller politischen Rechte, das wir nimmer preisgeben werden.

Die Nothwendigkeit der Ausdehnung der Arbeiterschutz gefeßgebung auf die Hausindustrie ist schon oft an dieser Stelle betont worden. Einen neuen Hinweis darauf finden wir auch in einem Vortrag des Herrn Dr. Karl Roscher, eines höheren sächsischen Beamten, dem wir das Folgende über die auch von uns schon öfter berührten Verhältnisse in der Blauener Stickerei entnehmen: Ein trauriges Beispiel ber Ausbeutung von Kindern in der Haus­industrie schildert ein Gutachten, welches die Direktoren der brei Bezirksschulen zu Plauen i. V. der dortigen Handels- und Gewerbekammer gemeinsam abgegeben haben. In demselben wird bemerkt, daß die Kinderarbeit in den Fabriksticksälen Plauens im Allgemeinen keinen(?) nachtheiligen Einfluß auf Die leibliche Entwickelung der Kinder ausübe. Schlimmer das gegen seien in Bezug auf die Gesundheit diejenigen Kinder da ran, welche im Hause an Stickmaschinen arbeiten. Hier fehle eben jede Kontrole. Diese Kinder müßten in der Regel bis Spät in die Nacht, nicht selten ganze Nächte hindurch und auch Sonntags arbeiten. Die in Fabriken auf 6 Stunden be schränkte Arbeitszeit belaufe sich in der Hausindustrie nicht felten auf das Doppelte und mehr. Die zu frühzeitige, zu an haltende und bei schlechter Körperhaltung vornüber gebeugt be triebene Arbeit schädige insbesondere die Augen. Diese Kinder seien zum Beispiel nicht im Stande, eine halbe Seite im Lesebuche zu lesen, ohne daß ihnen die Augen übergingen. Die Ansicht, daß das frühzeitige Arbeiten die Finger geschickt mache, treffe hier nicht zu, denn die Kinder seien beim Schreiben wie beim Beichnen ungeschickt. Die Beschäftigung bei der Stickerei sei eben eine ganz ein­feitige und erfordere nur eine gewiffe Echnelligkeit im Ein­fädeln.

Solche Kinder lernten auch wenig von ihrer Umge­bung fennen. Was nicht am Wege zur Arbeit oder zur Schule liege, habe kein Interesse für sie. Daher werde über Mangel an Beobachtung geklagt. Das Kind hänge an der Arbeit, und diese nehme alle seine Gedanken und Sorgen in Anspruch. Mit dem Eintritt in das Erwerbsleben höre die Harmlosigkeit und Sorglosigkeit, die wohlthuende körperliche und geistige Frische auf. Den Mittelpunkt des findlichen Lebens bilde nunmehr die Arbeit, nicht die Schule. Die Schule würde grausam handeln, wenn sie den Kindern, welche oft schon vor Beginn der Schulstunden haben arbeiten müssen und nicht frisch in die Schule kommen, noch größere Haus= aufgaben stellen wollte. Daher müßten alle Aufgaben in der Schule selbst gelöst werden, so daß dem Unterricht eine ziemlich bedeutende Zeit verloren gehe. Auch die Schulferien erwarteten diese Kinder nicht mit Freuden; müßten sie doch während der Ferien nur noch mehr arbeiten. Eine auf Veranlassung der Handels- und Gewerbekammer in zwei Mädchenklaffen der 1. Bezirksschule zu Plauen von der Lehrerin an­gestellte genaue Erhebung ergab, daß von 96 Mädchen 30 in Maschinenstickereien mit Fädeln und 13 zu Hause mit Aus schneiden( Bäckeln) beschäftigt waren. Von den ersteren( 30) war nur eine, von den letzteren( 13) keine über 12 Jahre alt. Es hätte daher von allen 43 Mädchen nach dem Gesetz in Fabriken nur eine beschäftigt werden können, während die Hausindustrie einer Beschränkung in der Verwendung dieser Kinder nicht unterlag. Die tägliche Arbeitszeit aber, welche nach dem Geset für 12-14 jährige Kinder nicht über 6 Stun den betragen darf, betrug bei einem Mädchen von 8-9 Jahren 9 Stunden, bei 10 Mädchen von 9-10 Jahren 8-11 Stun den u. s. w. Es unterliegt leider keinem Zweifel, daß noch viel jüngere Kinder zu Hause mit der Fädelei bei der Maschine beschäftigt, daß die Fädelfinder viel während der für das Auge besonders schädlichen Abendstunden, ja selbst bis Mitternacht und noch länger vom Sticker zurückgehalten werden. Nach den in der 1. Bezirksschule angestellten Erörterungen hat ein 10 jähriges Mädchen bei seinem Vater oft bis 11 Uhr, ja fo= gar eine ganze Nacht durch arbeiten müssen."- Das beweist, Daß ein Arbeiterschuß nur dann wirksam ist, wenn dem Kapi­tal alle Schleichwege zur Umgehung der Gefeße verlegt find. Wollte man der Hausindustrie gar keine Feffeln anlegen, so würde man vielfach weiter nichts erreichen, als daß der Fabri­fant die Arbeiter, besonders die weiblichen und jugendlichen in ihrer Wohnung ausbeutet, und das noch viel gründlicher als vorher in der Fabrik. Darum Ausdehnung des Arbeiterschutzes auf jede gewerbliche Thätigkeit!

Die Wahlen vom 6. Dezember. Die amtliche Zu­fammenstellung des Wahlresultats im ersten Berliner Reichs­tanswahlfreise erfolgte durch den Stadtrath Rochhann unter Mitwirtung von 10 Beifizern in dem Hörsaale des Friedrich­

errungen haben und noch immer neue zu erringen gesonnen find. Solche Frauen sind nicht kokett, nicht herausfordernd, sondern zurückhaltend, sparsam mit ihren Gunstbezeugungen, ihrer Unwiderstehlichkeit und ihrer Macht bewußt. Sie laffen sich fangen, aber nie überraschen, lassen sich, nachdem sie sich Siegerinnen wissen, erobern, und spielen wie unbewußt ihren Verfolgern die Waffen in die Hand, mit welchen allein sie bezwungen werden können. Sie begnügen sich nicht mit einer halben Errungenschaft, verachten den Mann, der zu ihren Füßen schmachtet, und sich fich glücklich fühlt, wenn es ihm gestattet wird, ihre Handschuhe zu küssen, bevorzugen aber jenen, der es nicht der Mühe werth hält, sich wegen eines herabgefallenen Taschentuches zur Erde zu bücken. Die Frau, die wir vor uns haben, ist eine von jenen, von denen Goethe sagt, daß sie verführt werden können, nachdem sie beleidigt worden sind.

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Die Frau steht nachdenkend am Fenster, den Blick un­verwandt auf einen Punkt gerichtet; es scheint, als suche sie trotz der beträchtlichen Entfernung die Inschrift auf einem Grabstein des gegenüber liegenden Kirchhofs mit freiem Auge zu lesen. Wenn man indeß den eigenthümlichen Ausdruck in ihrem Gesichte zu deuten weiß, so muß man erkennen, daß dieser von zurückgedrängten Thränen heißglühende Blick ferne Gegenden und Gestalten sucht, daß ein von Sehn­sucht, Liebe und Haß untermischtes Gefühl in ihrer Seele lodert, daß auf ihren bald verächtlich zuckenden, bald wieder fest zusammengepreßten Lippen ein Wort vielleicht ein Name schwebt, den sie nicht auszusprechen wagt, obgleich er in tausendfachem Echo aus dem übervollen Herzen sich hervordrängt.

Werderschen Gymnafiums. Bemerkenswerth ist, daß nur in zwei Wahlbezirken, dem 14. und 37., feine ungiltigen Stimmen vortamen. Zwei Wähler hatten sich ihren eigenen Stimmzettel mit der Firma Carl Gustav Gerold statt des Namens des Inhabers zurecht gemacht. Einer hatte seinen Namen durch den Busas: Viel Glück!" ungiltig gemacht; ein anderer hatte in der Eile zwei Bettel zusammengefaltet, ein dritter zwei Namen auf einen Bettel geschrieben. Das offizielle Ergebniß der Wahl ist 7206 Stimmen für Klos, 4782 für Gerold, 1455 für Christensen, 486 für Marggraff; 7 haben sich zers splittert, ungiltig find 67 Stimmen. Nach dem nunmehr vor liegenden amtlichen Resultat der Mannheimer Reichstags­Stichwahl wurde Diffené( natlib.) mit 10 751 Stimmen ge= wählt. Dreesbach( Sozialist) erhiel 9775 Stimmen.

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Als Minister von Echolz im Reichstage der Verlegen heit, in welche er sich durch die Erklärung, daß die Monopol­projekte der Regierung durch die ablehnenden Beschlüffe des Reichstages nicht beseitigt seien, versezt hatte, dadurch zu entgehen suchte, daß er seine Gegner einer Kampfesweise bes schuldigte, deren ehrliche Männer fich nicht bedienten, mußte er sich von dem Präsidenten an die parlamentarischen Sitten er­innern laffen. Die N. A. 3." läßt sich durch solche Bedenken nicht zurückhalten, die Opposition in dem Sinne des Herrn v. Scholz anzugreifen. Darüber ist kein Wort zu verlieren. Politischer Anstand ist eine Vokabel, die nicht in allen Wörter­büchern verzeichnet steht. Von Interesse ist nur, daß nach der Darstellung der N. A. 3.", wenn auch vielleicht jetzt noch nicht das Tabakemonopol, so doch zweifellos das Brannts weinmonopol auf dem Programm der verbündeten Re­gierungen steht. Das Tabatsmonopol tommt erst später wieder; Herr v. Scholz, der sich persönlich als Anhänger auch des Tabaksmonopols darstellt, ist davon fest überzeugt. Gleichwohl soll es eine Verleumdung der Regierung sein, zu behaupten, daß das Tabaksmonopol auf dem Programm derselben stehe! Im Uebrigen ist es bemerkenswerth, daß die N. A. 3." zur Vertheidigung des Ministers v. Scholz in die Schranken tritt. Es giebt das die Gewißheit, daß der preußische Finanzminister auch die leẞte Arifis glücklich überstanden hat.

Ueber die Ostafrikanische Gesellschaft schreibt die Nation": Dr. Jühlte, der im Auftrage der Ostafrikanischen Gesellschaft neue Ländereien im Osten des dunklen Erdtheils erwerben sollte, ist von Somalis ermordet worden. Ein anderes Mitglied der Expedition, Lieutenant Günther, ist wenig früher in einem Flusse er trunken. Wenn die Gesellschaft noch von einigen wenigen solchen Unglücksfällen betroffen wer den sollte, so wird sie auch nicht einen Vertreter mehr auf jenen riesigen Territorien befißen, die sie mit so zweifelhaftem Recht als ihr Eigenthum in Anspruch nimmt. Diese groteske Thatsache beleuchtet am Klarsten die Lage der Ostafrikanischen Gesellschaft. Die Gesellschaft, die über Königreiche verfügt, be­figt absolut keine Mittel, aber sie befigt auch nicht zehn Men schen, vielleicht nicht fünf, die ihre Rechte in diesen Königreichen wahrnehmen. Das Unternehmen erscheint wie eine phantastische Riesenspielerei erwachsener Kinder; der lette tragische Zwischen­fall sollte aber eine Mahnung sein, in dieser Spielerei nunmehr endlich inne zu halten. Wie seitens der Ostafrikanischen Ge sellschaft in der Presse mitgetheilt wird, wird an Stelle des ermordeten Dr. Jühlte Graf feil in den nächsten Tagen als Generalgouverneur des Somalilandes nach Afrika abreisen. Man darf gespannt sein, ob Graf Pfeil nunmehr die brutale Methode der Erziehung des Negers zur Arbeit, welche er auf dem großen überseeischen Kongreß empfohlen hat, zur praktischen Ausführung bringen wird. Die Erfolge" werden dann nicht länger auf sich warten laffen.

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Der Appetit fommt beim Essen und daher richtet ,, ein Landwirth aus der Provinz Posen " ganz unverfroren das Er­suchen an den Reichstag , mit dem System der bisherigen 3ölle auf nothwendige Lebensmittel zu brechen und einfach zu Einfuhrverboten überzugehen! Er führt nach der Thür. Waldp." aus, daß, wenn nicht die Einfuhr von Ge freide, Mehl, Fleisch, Vieh, Butter, Wolle und Wollprodukten einfach verboten werde, die Landwirthschaft zu Grunde gehen müsse und damit eine Bevölkerungsklasse, die ,, bisher Preußen und Deutschland durch ihren aufopfernden Patriotismus, durch ihren moralischen Lebenswandel, durch ihre Intelligenz, Arbeits- und Steuerkraft groß gemacht." 8 Millionen Arbeiter auf dem Lande allein würden brotlos werden, ohne Beschäftigung und ohne Wohnfiße(!) ungerechnet der Industrien, die mit der Landwirthschaft zusammenhängen. Diese alle würden das Proletariat in den Städten vermehren, Sozialdemokraten wer den und sich für eine gründliche Aenderung der Weltlage" ins Zeug legen.-Wenn diese Argumente auf den Reichstag feinen Eindruck machen sollten, wäre es allerdings sehr schlimm. Was aber den Einsender anlangt, so möchten wir zwar weder die Güte seines moralischen Lebenswandels, noch die Größe seines Patriotismus bezweifeln, wohl aber, daß seine Intelligenz Deutschland groß gemacht haben könnte.

Der telegraphische Verkehr in Deutschland . Ein Ver gleich mit anderen Ländern zeigt uns, daß in Deutschland von dem Telegraphen noch lange nicht der ausgedehnte Gebrauch gemacht wird, welcher anderwärts stattfindet. Denn in Deutsch .

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Die Dienerin daß sie diese Stellung inne hat, ging schon aus dem Ton hervor, in welchem die zurückbleibende eilte die Treppe hinab, Frau ihr obigen Befehl ertheilte fehrte nach einigen Augenblicken mit dem bezeichneten jungen Manne zurück und führte ihn, nachdem sie seinen Ueberrod und seine Ueberschuhe in Empfang genommen hatte, in das Bimmer ihrer Gebieterin.

Man sah es dem eintretenden jungen Manne auf den ersten Blick an, daß es ihn bei Weitem mehr überrasche, weswegen, als von wem er hierher berufen worden sei; denn er machte der Dame, nachdem er einen flüchtigen Blick anf sie geworfen, niedergeschlagenen Auges eine tiefe Verbeugung und hatte Mühe, seine Verlegenheit zu ver­bergen.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

land kommen jährlich auf 100 Einwohner nur 33,9 Telegramme, während in Großbritannien und Jrland 88,8 Telegramme auf 100 Einwohner kommer. In der Schweiz entfallen 77,2, in Frankreich 73,2, in Holland 58,9, in Belgien 53,6, in Nore wegen 40,4, in Dänemark 37,8 Telegramme auf 100 Eine wohner.

Deutschland und die bulgarische Deputation. Ein Privattelegramm meldet der Voff. 3tg." aus Sofia : " Deutschland erklärt, Bulgarien ist ein Vasallenstaat der Pforte, baher kann kein offizieller Empfang der Deputation statt finden; auf bulgarische Vorschläge fönne deutscherseits offiziell nur der Pforte geantwortet werden, die ihrerseits die Antwort an Bulgarien weitergebe. Man ist hier entmuthigt und sagt, Deutschland habe nichts für Bulgarien gethan, Deutschland habe die Entthronung des Fürsten zugelassen, den zurückgekehrten Fürsten abermals zur Abreise gezwungen und heute sich mit Rußland und der Pforte verständigt."

Sozialistisches. Posen, 9. Dezember. Die hiesigen Sozialisten haben gestern Abend eine polnische Broschüre in zahlreichen Exemplaren in der Breslauerstraße verbreitet. Die fozialistische Agitation nimmt in polnischen Kreisen stetig zu. Rendsburg , 5. Dezember. Heute wurde bei dem 1. Ba taillon des 85. Regiments nach verbotenen Schriften recherchirt und wurden drei Wahre Jakob" beschlagnahmt. In der That eine magere Beute! Vor diesem harmlosen, munteren Wig­blatte braucht das Deutsche Reich sich doch sicherlich nicht zu fürchten. Verboten wurde auf Grund des Sozialistengesetes die vom 20. November 1886 datirte Nr. 2 der in London er scheinenden periodischen Druckschrift:" Die Autonomie. Anarchistisch- kommunistisches Organ." Gedruckt und herause gegeben von R. Gunderson, 96, Wardour Street, Soho Square, London W.

Oesterreich- Ungarn.

Aus der Wiener Standalchronik möge folgendes Geschichtchen als ein Beitrag zur Charakteristik der bürgerlich­demokratischen" Führer und Volksmänner gemeldet sein. Nach dem kaum die Affäre Weinwurm( wegen des Heirathsstipendiums für dessen Schwiegertechter) etwas verraucht ist, fommt ein noch sprechenderer Beweis zu Tage, wie mit unsern Kommunal geldern und Stiftungen gewirthschaftet wird. Es gingen zwei Bürger des V II. Stadtbezirks zum Bürgermeister und führten Beschwerde, daß eine Frau seit 22 Jahren ein städtisches Vers forgungsgeld von sechs Gulden monatlich erhalte, obwohl ihr Sohn sehr vermöglich sei. Er besige nämlich drei Häuser, eine Branntweinladenlizenz, die er um 400 Gulden jährlich ver pachtet, erhalte als Magistratsrath mehr als 3000 Gulden Gehalt und sei überdies Reichsrathsabgeordneter- mit einem Worte: Dr. Kronawetter. Der Bürgermeister ließ sofort Erhebungen pflegen, wonach Frau Kronawetter, jest 82 Jahre alt, feit dem im Jahre 1864 erfolgten Tode ihres Mannes, des Schloffer meisters Kronawetter, thatsächlich monatlich 6 Gulden bezog. Der Bürgermeister befahl die sofortige Einstellung dieses ,, Armen­geldes", weil der Sohn der Pfründnerin", Kronawetter, in der Lage ist, seine Mutter zu unterstützen!

Schweiz .

Der schweizer Nationalrath hat das Branntwein monopol nach artikelweiser Berathung bei der Generalab stimmung mit allen gegen 6 Stimmen angenommen. Die Annahme der Vorlage durch den Ständerath gilt als gesichert. Nach den Beschlüssen des Bundesraths lauten nunmehr die Artikel 1 und 2: Art. 1. Das Recht zur Herstellung und zur Einfuhr gebrannter Waffer aus Stoffen, deren Brennen durch Art. 32 der Bundesverfassung der Bundesgefeß gebung unterſtellt ist, steht ausschließlich dem Bunde zu. Der Bund ist verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die zur Verarbeitung zu Getränken bestimmten gebrannten Waffer gee nügend gereinigt seien, in keinem Falle mehr als 3000 alfo holische Verunreinigungen enthalten sollen. Soweit der Bedarf durch inländische Produktion gedeckt werden soll, überträgt der Bund die erforderlichen Lieferungen an die Privatthätigkeit nach Maßgabe von Art. 2. Art. 2. Ungefähr ein Viertel des Bedarfes an gebrannten Wassern wird durch Lieferungsverträge beschafft, welche der Bund mit inländischen Produ zenten abzuschließen hat. Die Lieferungen werden in Loosen von wenigstens 150 hektoliter und höchstens 1000 Speftoliter absoluten Alkohols auf Grund von Lastenheften zur Uebernahme ausgeschrieben und für eine vom Bundesrath festzusetzende Periode an diejenigen vergeben, welche bei zureichenden Garan tien nach der Abstufung der Loose die günstigsten Anerbieten machen. Bei der Vergebung wird das Brennen einheimischer Rohmaterialien und der Brennbetrieb in Form landwirthschaft licher Genossenschaften vorzugsweise berücksichtigt. Keine Bren nerei erhält mehr als ein Loos zugeschlagen. Ferner wurde die Monopolgebühr für eingeführte Qualitätsspirituosen von 100 auf 80 Frts. für den Metergentner herabgesetzt und bezüglich Feststellung des Verkaufspreises der vom Bunde abgegebenen gebrannten Wasser( 120 bis 150 rts. für den Seftoliter absoluten Alkohols) folgende Aenderung befchloffen: " Der Verkaufspreis wird vom Bundesrath periodisch festgesetzt und im Bundesblatt" veröffentlicht." Der Bundesrath veran

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Tscherpa aab die alte tokette Gräfin sehr gut in Spiel und Gefang. Von den Herren trug wohl den meisten Beifall Herr Herrmann in der Rolle des russischen Polizeimeisters( Jwan der Echreckliche) davon, Herr Philipp und Herr Klein erfreuten sich ebenfalls eines großen Erfolges. Die Ausstattung war glän zend, die Regie gut, so daß der Vagabund" wahrscheinlich lange Zeit die Bretter des Walhallatheaters beherrschen wird.

Die Sternschnuppe" ist zu einem wirklichen Bug- und Kaffenstück des Wallner- Theaters geworden und wird das Repertoire dieser Bühne zweifellos in das neue Jahr hinein beherrschen, da die Einnahmen tros des ungünstigsten Weih­nachtsmonats felbft an Wochentagen sich auf der Höhe über raschend voller Häufer" erhalten.

Im Deutschen Theater wird heute, Sonntag, Der schwarze Schleier", und morgen, Montag ,,, Das Käthchen von Heilbronn gegeben. Die nächste Aufführung von Romeo und Julia findet am Mittwoch, den 15. ds. Mts., ftatt. Am folgenden Sonntag, den 19. d. M., geht Shakespeare's " Macbeth " in neuer Uebersetzung von Dr. Gildemeister zum ersten Mal in Szene. Außerdem bringt das Repertoir dieser Woche noch Auf führungen von Doktor Klaus"," Der schwarze Schleier" und Ein Tropfen Gift.

wird. daß ein von Sehn­

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Plößlich verändert sich der Ausdruck in ihrem Ge­fichte; ihr Auge hängt nicht mehr an einem fernen Punkte, sondern forscht mit ängstlicher Spannung in den Zügen eines jungen Mannes, der soeben durch die Allee geht und i des Haus zu betrachten scheint. Das ist er!" spricht die Frau dann fast triumphirend zu sich selbst, ruft dann mit Marie!" und befiehlt 1hr lauter Stimme den Namen: ei ter eintretenden ältlichen Frau, den jungen Mann im braunen Ueberrock, der so eben durch die Allee geht, einzu­laden, ihr allsogleich zu folgen.

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Jm Walhallatheater errang am Freitag die erste Auf­führung der Bagabunden" einen unbeftrittenen Erfolg. Der besonderen Originalität der 3eller'schen Operette kann man den ungewöhnlichen Beifall gewiß nicht zuschreiben. So jung die Form der Operette noch ist, so ist fie doch bereits zur Erst ein paar Chöre, vollsten Echablonenhaftigkeit erstarrt. dann eine romantische Serenade, einige schmelzende, wiegende Walzermelodien, dazu die nöthige Bahl von Kouplets und flotten Märschen, dazwischen ein paar Liebes- und Eifersuchts­fzenen und möglichst viel Gelegenheiten zur Schaustellung einer Reihe von Kostüm- uno Wadenspezialitäten damit hat man fich allmälig bei den deutschen Nachfolgern Offenbach's begnügen gelernt und auch an das Zeller'sche Werk darf man keine größeren Ansprüche erheben. Aber was es bietet, bietet es in so liebenswürdiger, zum Theil bestrickender Form, daß die Beifallssalven am Freitag wohl erklärlich find. Berlin ist für die nächsten Monate wieder um einige Walzermelodien reicher und der Marsch am Schluffe des dritten Attes wird wahrscheinlich ebensoviel gesungen, gespielt und geflimpert wer den, wie seinerzeit der Fatinizamarsch. Mehr fann man von einer Operette nicht verlangen. Gespielt wurde übrigens aus­gezeichnet, in erster Linie von den Damen Frl. Ahrens( Wahr­fagerin Dyrsa) und Frl. Seebold( Marizza). Auch Fräulein

Im Eden- Theater wird am Dienstag, den 14. d. eine Vorstellung stattfinden, die als erste Benefizvorstellung des ausgezeichneten Kapellmeisters Herrn Franz Brandt ein be fonders ausgewähltes und sehr intereffantes Programm bringen Außer einigen größeren Festkompofitionen, die vom Kapellmeister Brandt besonders für diesen Abend komponirt worden sind und die vom verstärktem Orcheſter zur Aufführung gelangen, werden noch die Konzertsängerin Frl. Kathi Richter und eine neue Spezialitätentruppe als Gäste mitwirken, wäh rend die engagirten Kräfte, die vorzüglichen Duettisten Tell heim, der treffliche Humorist Bocher und Riegel's Ballet- Gesell schaft durchaus neue unterhaltende Nummern bringen werden, dazu tritt noch die Mitwirkung der großartigen musikalischen Klowns Forest, des Ringturners Nizarras und das Auftreten der Antillen- Neger, welche Kräfte insgesammt die Vorstellung zu einer der besten und interessantesten in dieser Saison ge stalten werden.

Projektirtes Repertoir der königlichen Schauspiele vom 12. bis 19. Dezember. Im Opernhause. Sonntag, den 12. Die Hochzeit des Figaro; Montag, den 13.: Carmen; Dienstag, den 14.: Rigoletto( Frau Sembrich a. G.); Mitt woch, den 15.: Die Hugenotten; Donnerstag, den 16.: Donna Diana; Freitag, den 17.: Der Barbier von Sevilla ( Frau

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