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Abg. Graf v. Saldern- Ahlimb( fons.) erklärte, daß wenn ihm noch irgend ein Zweifel über die Nothwendigkeit und Nüglichkeit der gegenwärtigen Vorlage vorhanden gewesen, derselbe durch die Aufklärungen, welche er in der Kommission er halten, geschwunden sei. Auch durch die heutige Erklärung des Kriegsministers sei er völlig zufriedengestellt. Kein Mensch fönne für die politische Gestaltung der Zukunft einstehen, die felbe liege in Gottes Hand.
Abg. v. Helldorff( fons.) erklärte die Bereitwilligkeit seiner Freunde, die Vorlage zu bewilligen. Das vorgelegte Zahlenmaterial fei zwar von Bedeutung, aber noch größeres Gewicht lege er darauf, daß die ganze Situation dahin dränge, unserer Armee eine noch festere Grundlage zu geben, als sie bis jetzt schon befize. Das Wort, welches Graf v. Molkte von der baldigen Entscheidung gesprochen, werde allerdings vielfach falsch aufgefaßt. Graf v. Moltke habe nicht gemeint, daß die schweren Rüstungen unbedingt zum Kriege drängten, sondern daß die baldige Entscheidung, die aus ganz anderen Gründen möglich sei, für die Vorlage spreche. Der Schwerpunkt der Vorlage Liege feiner Ansicht nach in der Schleunigkeit der Forderung. Die Motive zur Vorlage und die Erklärungen des Vertreters der verbündeten Regierungen geben einen genügend überzeugenden Beweis von der Nothwendigkeit der Beschleunigung. Nach der vom Kriegsminister abgegebenen Erklärung verlange die Regierung vom Reichstag ein Vertrauensvotum im eminentesten Sinne, die Regierung verdiene aber dieses Vertrauen. Wenn der Reichstag demselben nicht stattgebe, dann werde er selbst den größten Schaden erleiden.
Abg. Dr. Windthorst drückte seine Befriedigung über das Entgegenkommen der verbündeten Regierungen aus, daß sie überhaupt eine Erklärung in Bezug auf die politische Lage abgegeben habe. Wie er sich zum Inhalt der Erklärung stellte, das könne er heute noch nicht sagen. Er habe gar keine Veranlassung, der Regierung ein Vertrauensvotum zu geben, ebensowenig als ein Mißtrauensvotum. Er behandele die ganze Frage von rein fachlichen Gesichtspunkten. Der Reichstag trage eine große Ver antwortlichkeit durch Ablehnung der Vorlage, dessen sei er sich wohl bewußt, aber auch der Verantwortlichkeit dem Volke gegen über, welches man neu belasten wolle. Auch das wisse er, daß der Reichstag im Falle der Ablehnung der Vorlage aufgelöst werde. Das zeige auch die absolut zustimmende Haltung der Nationalliberalen, die in solchen Dingen eine scharfe Witterung hätten. Auf einem völlig ablehnenden Standpunkt stünde das Bentrum nicht, das hätten die seitherigen Verhandlungen gezeigt.
Abg. Richter meinte, daß im Falle der Auflösung des Reichstags die Regierung mehr Schaden erleiden werde, als fie durch die Verwerfung einiger Regimenter hätte. Er bestreite, daß aus den militärischen Rüstungen in Frankreich und Rußland seit dem Jahre 1880 das Motiv für die Vorlage hergeleitet werden fönne. Anders sei es mit der Boulanger'schen Vorlage, deren Wirkung aber gar noch nicht genau abaefchäßt werden könne. Redner meinte, daß die vielberufene Aeußerung des Grafen Moltke fich nicht in der Richtung der Politik des Fürsten Reichskanzlers bewege Was die verlesene Erklärung anlange, so habe ihn dieselbe kaum überrascht und sei dieselbe nicht geeignet, feine Stellung zu erschüttern. Dieselbe sei überaus dunkel, und diese Dunkelheit könne Niemanden überzeugen, daß die Vorlage nothwendig sei. Der Kriegsminister meinte, es sei sehr schwer, die russische Armee genau zu übersehen, und besonders sei dies früber, im Jahre 1880, der Fall gewesen. Es habe volle drei Monate gedauert, um zu erfahren, ob eine russische Division im Kaukasus oder in Polen gestanden. Uebrigens solle man nicht gleich die Hoffnung aufgeben, auch wenn wir gleichzeitig von Rußland und Frankreich angegriffen würden. Hier spielten doch noch viele andere Verhältnisse mit, als die einfachen Bahlen.
Regierungskommissar Major Haberling theilte noch vers schiedene Zahlen mit über die Refrutenaushebungen und stellte Vergleiche zwischen den verschiedenen Mächten an, die nach den früheren Erklärungen des Kriegsministers wohl als vertrauliche zu betrachten find.
Abg. v. Helldorff faßte die von ihm angeregte Vertrauensfrage in dem Sinne auf, daß er sie dem Reichskanzler gegenüber nicht in Bezug auf die innere Politik gestellt habe, von der er wohl wiffe, daß sie mit getheilten Empfindungen angesehen werde, aber die auswärtige Politik der deutschen Regierung sei eine solche, mit der Jedermann, er möge einer Bartei angehören, welcher er wolle, zufrieden sein könne. Und Die Vorlage beziehe sich in der That doch vornehmlich auf die auswärtige Politit.
Der Abg. Windthorst meinte replizirend, daß von Helldorff auf Inspirationen der Regierung hin gesprochen habe. Er habe Herrn v. Helldorff dahin verstanden, daß bei Ablehnung ber Vorlage Veränderungen in den Reichsinstitutionen und besonders in Bezug auf den Reichstag zum Schaden desselben bevorständen. Genen solche Drohungen protestire er; er rufe solche demjenigen zu, der es wagen wolle, an den Reichsinstitutionen zu rütteln. Das Land sei überlastet und vom Vertrauen im Allgemeinen könne keine Rede sein.
Abg. v. Helldorff bestreitet die Ueberlastung des Volkes; wunderbar weichen Blicke der Baronesse begegnete, fühlte er sich von dem Ausdrucke desselben so ergriffen, daß er fast bereute, die schöne, unglückliche Frau auch nur durch einen halbleifen 3weifel verletzt zu haben. Die Baronesse wußte fich seine Bewegung wohl zu deuten; mit einem nur hoch begabten Frauen eigenen Taft fuhr sie fort, das Innere Rudolph's zu sondiren, und diese erste Unterredung schon war genügend, ihr die Mittel anzugeben, welche den wenig erfahrenen jungen Menschen in das ihm gesponnene Netz zu ziehen im Stande sein würden. Rudolph mußte nach dem Plane der Baronesse zum Verräther an Antonio werden. Ob und wie er es ward, werden wir im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren.
Als Rudolph sich etwa nach Verlauf einer Stunde von seinem Plaze erhob, sagte die Baronesse mit freundlichem Ernst: Herr Schwarz, wenn Sie wiederkommen, wird mir dies ein Zeichen sein, daß Sie mich verstanden haben."
" Ich werde kommen!" sprach er halbleife, verbeugte sich und ging.
VIII.
Dieser junge Mann wird mir von Nuzen sein!" sagte die Baronesse in italienischer Sprache zur Dienerin, als diese, kurz nachdem Rudolph das Haus verlassen hatte, in's 3immer trat.
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es sei Uebertreibung, davon zu sprechen. Ihm sei nicht eingefallen, von Veränderungen in den Reichsinstitutionen zu sprechen, sondern lediglich von der Auflösung des Reichstags habe er geredet, und daß das Ansehen des Reichstags dadurch nicht gefräftigt würde.
Abg. Nichter glaubt, daß das Ansehen des Reichstags geschädigt werde, wenn derselbe die Vorlage annnehme. Neue Volksbelastung werde Dom Volke nicht ge= wünscht und das Volk habe über das Ansehen des Reichstages doch das Haupturtheil. Die Einzelheiten der Heeresstärke Rußlands möchte ja wohl im einzelnen nicht so genau bekannt seien, aber der Rahmen sei genau bekannt und auch die Gesammtstärke des Heeres.
Hierauf wurde die General debatte geschlossen. Der Vorsitzende Graf Ballestrem machte nunmehr Vor schläge in Bezug auf die Spezialdiskussion. Diese soll zunächst die Forderungen für die einzelnen Waffen betreffen; aus diefer Spezialdebatte würde sich zunächst nach den einzelnen Abstimmungen§ 2 der Vorlage gestalten. Bei§ 1 derselben soll sodann zunächst über die Ziffer der Friedenspräsenzstärke, sodann über die Dauer diskutirt werden. Es werden zwei Lesungen in Aussicht genommen. Die Wahl der Berichterstatter für das Plenum soll auf Wunsch des Abg. v. Benda bis nach der ersten Abstimmung verschoben werden. Diesem Vorschlage entgegen wurden die Abgg. v. Huene und v. Malzahn vorges schlagen, welche aber beide ablehnten. Die Wahl der Referenten wird darauf bis zur nächsten Sigung verschoben, welche auf morgen Vormittag 10 Uhr anberaumt wird. Auf Wunsch des Kriegsministers sollen morgen die den Kommissionsmitgliedern anvertrauten Karten zurückgegeben werden.
An Stelle des Abg. Meister, der geschäftlich verhindert ist, tritt von heute an der Abg. Grillenberger wieder in die Militärkommission ein.
Politische Uebersicht.
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Ueber die Verbreitung der sozialistischen Flugschriftenliteratur schreibt die Volksztg." auf Grund der Angaben des Züricher Sozialdemokrat":" Von den ersten zehn, seit Jahr und Tag erschienenen Heften der Sozialdemokratischen Bibliothek", deren einzelne 4 bis 5 Bogen umfassen, sind im Ganzen 68 000 Exemplare abgesetzt worden. Ursprünglich ist jedes Heft in je 3000 Eremplaren erschienen, die weiteren Exemplare find in neuen Auflagen verkauft worden; von den meisten find augenblicklich wieder neue Drucke im Gange, da neben ist Friedrich Engels ' Entwickelung des Sozialismus" furz nach einander in drei Auflagen von zusammen 9500 Gremplaren, das„ Kommunistische Manifest" in dritter Auflage in einer Stärke von 5000 Exemplaren erschienen. Ferner ist von Bebel's Die Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Bu funft" jest die fechfte Auflage im Druck; das vierzehn Bogen starke Buch hat bisher eine Verbreitung in 12 500 Eremplaren gefunden. Endlich kommt dazu eine große Zahl fleiner Gelegenheitsschriften, die, bevor der Reichsanzeiger" ihr Erscheinen dem großen Publikum durch eine Verbotsnotiz knudgiebt, in einer Stärke bis zu 20 000 Exemplaren verbreitet zu sein pflegten. Hübsche, wirklich recht sehr hübsche Zahlen für die athemlosen Bewunderer des Sozialistengesezes? Um die praktische Wirksamkeit dieser revolutionären Literatur richtig zu beurtheilen, muß man aber noch einen Umstand berücksichtigen. Es ist verbotene Maare, bei welcher erfahrungsgemäß auf jeden einzelnen Käufer eine verhältnißmäßig große Mehrzahl von eifrigen Lesern kommt!"
Zu dem Antrag Nintelen, betreffend die BeeinträchtiSo gung des Wahlrechtes, bemerkt die Frankf. 3tg.": lange nicht der durch die Wahlbeeinflussung Getroffene selbst vor den Richter hintreten und die Anklage erheben fann, so lange er gezwungen ist, zunächst der Staats= anwaltschaft Anzeige zu machen und dann abzuwarten, ob diese gegen den Fabrik- oder Rittergutsbesiger, den Landrath oder Polizeidirektor einzuschreiten sich berechtigt hält, so lange haben Strafbestimmungen, mögen sie noch so gut stilifirt sein und die Uebertreter mit noch so scharfen Strafen bedrohen, nur einen sehr geringen Werth. Mag der jegige Antrag Rintelen oder irgend ein anderer Vorschlag zur Verschärfung des Strafgesetzes angenommen werden, den Großindustriellen und seine Beamten in Westfalen wird es ebenso wenig zu einer Aenderung ihrer Praxis bei den nächsten Wahlen ver anlaffen, wie den Großgrundbefizer in Hinterpommern. Soll die Wahlfreiheit Wahrheit reden, so muß das Wahlverfahren geändert werden. Würde der Reichstag sich bemühen, einen das Geheimniß der Wahl besser, als es jetzt geschieht, schüßenden Wahlmodus ausfindig zu machen, so brauchte er feine Beit nicht damit zu verschwenden, den Staatsanwälten Direktiven zu geben, für welche ihm diese doch nicht dankbar find. So lange das System Puttkamer dauert, wird freilich der Reichstag seine Bemühungen, die Wahlfreiheit zu sichern, nicht von Erfolg gekrönt sehen. Um so mehr sollte er es fich aber angelegen fein lassen, für die Zukunft eine wirkliche Reform vorzubereiten."
Die Baronesse warf ihrer Vertrauten einen Blick zu, der diese plöglich verstummen machte. Nach einer kleinen Pause nahm diese wieder das Wort: ,, Adele, mein Kind!" sprach sie, indem sie die Hand der Baronesse ergriff ,,, ich sprach sie, indem sie die Hand der Baronesse ergriff,„ ich habe Dich an meiner Brust genährt und erzogen, ich habe habe Dich an meiner Brust genährt und erzogen, ich habe Dich seit der ersten Stunde Deiner Geburt nicht verlassen, ich habe Dich bewacht wie einen Augapfel und habe Dich lieber als mein Leben, so lieb wie das Paradies."
Ich weiß das, meine Marie," sprach die Baronesse gerührt, aber-"
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Sozialistisches. In Radeburg in Sachsen haben bei den Ergänzungswahlen zum Stadtverordneten - Kollegium die Sozialdemokraten gefiegt. Sandersleben , 5. Dezbr. Wir haben aus unserem dunkeln Erdenwinkel wenig, aber auch manchmal viel zu berichten. Das Neueste ist folgendes: Vor einiger Beit tamen zwei Arbeiter der Mannsfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft zu mir und wollten Blätter lesen( arbeiterfreundliche); alle zwei abonnirten alsdann auf den Sonntagsboten". Da es gerade Sonntag war und ich im Besize verschiedener Blätter des Boten war, so gab ich ihnen dieselben mit und auch andere, das Recht auf Arbeit" und die Thür. Waldpost". Nun ist zu erwähnen, daß die beiden neuen Abonnenten im gewerkschaftlichen Schlafhause zu Siers leben wohnen, und als der eine eines schönen Tages in seinen Mußestunden das ,, Recht auf Arbeit " vornimmt und darin liest, da kommt der" Hausmeister des betreffenden Schlafhauses, Meißner, und fragt:„ Was lesen Sie denn da?"" Das Recht auf Arbeit," lautete die Antwort. Beigen Sie mal! Das ist ja von Viereck und das ist der Sozialdemokrat"!"- Dieses Genie hatte nun nichts Eiligeres zu thun, als den Herrn Obersteiger Wendenburg zu benachrichtigen:" Auf dem Schlafhause lesen sie schon den ,, Sozialdemokrat" von Vierecken!" Derselbe sagt: Viereck giebt doch den„ Sozialdemokrat" nicht raus? Doch, doch! Unter dem falschen Titel„ Recht auf Arbeit "! Darum muß er ia gerade jezt mit acht Helfershelfern im Gefängniß fizen."" Na, denn warten Sie einmal." Der Arbeiter wird vor den Obersteiger Wendenburg gefordert, und wird ihm bekannt gemacht, daß er binnen 14 Tagen die Arbeit zu verlassen habe. Des Tags darauf kam der Zweite ebenso daran( Beide ledig! Glücks licherweise.) und heute haben wir leider zu unserem Bedauern auch hier einen gleichartigen Fall. Es mußte auch hier ein Arbeiter, Familienvater, die Arbeit verlassen, und zwar weil er fich erdreistet hatte, den obengenannten Arbeitern die Blätter von hier mitzunehmen. Derselbe ist bis jetzt noch arbeitslos. Der Herrscher von Mannsfeld ist bekanntlich der Bergrath Leuschner, der Bimetallist des Reichstages.
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Einen interessanten Beitrag zur Rechtsgleichheit in Deutschland liefert folgender Bug. Bekanntlich ist den gefangenen Reichstagsmitgliedern in Zwickau und Chemnitz Selbstbeköstigung gestattet. Nun sollte man doch denken, Herr Frohme, der seine Strafe in Frankfurt verbüßt", sei gerade fein schlimmerer Sünder als die Anderen, wenigstens kein eifrigerer Freund des Züricher, Sozialdemokrat", könne deshalb auch nicht schlechter als die Anderen behandelt werden( denn die Freundschaft für den Züricher" ist ja gerade das Verbrechen, um deffenwillen die Abgeordneten Bein leiden müssen). Aber weit gefehlt! Solche Folgerungen sind für die Praxis im Statur selbst,„ aus der Wolfe ohne Wahl zuckt der Strahl". Heiligen Reiche" ohne Bedeutung. Hier geht es wie in der Herrn Frohme ist wie aus einem der Hamburger BürgerBeitung" eingesandten Briefe der Frau Frohme vom 7. d. M. hervorgeht bis dahin Selbstbeköstigung nicht gestattet". Verstehst Du das, lieber Lefer? Doch welch' thörichte Frage! Braucht denn irgend etwas für den beschränkten Unterthanenverstand" verständlich zu sein?
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Eine Entrüstungskomödie möchten die nationalliberalen Komödianten wieder aufführen, ähnlich wie vor zwei Jahren in der Frage des dritten Direktors des Auswärtigen Amts. So liest man im Hannoverschen Courier", daß man in Olden burg eine Kundgebung vorbereite, welche auffordern soll, die Militärvorlage anzunehmen. Es wird daher in dem„ Hannoverschen Courier" aufgefordert, auch in anderen Wahlkreisen, deren Abgeordneten die Militärvorlage nicht günstig gesinnt erscheint, Aehnliches zu unternehmen. Die Freis. 8tg." des Abg. Richter bemerkt hierzu: Wenn wirklich dergleichen beabsichtigt ist, so fordern wir die dortigen Nationalliberalen auf, allgemeine Versammlungen einzuberufen, zu denen alle Wähler ohne weiteres Zutritt finden und sich nicht auf die kleinen Konventifel hinter verschlossenen Thüren zu beschränken, in denen die Nationalliberalen ihre Entrüstungskomödien aufzuführen pflegen. Wir zweifeln nicht daran, daß in allgemeinen Versammlungen die wirkliche Volksstimmung zum Ausdruck gelangen wird. Dieselbe lechzt nichts weniger als darnach, unbefehen eine dauernde Steigerung der Militärlast und damit auch der Steuerlast auf sich zu nehmen." Leider verschuldet es die Haltung der Deutsch- Freifinnigen wesentlich mit, wenn schließlich doch die Mehrforderungen für das Militär im Reichstage an genommen werden.
Die Hehe gegen die deutschen Spielwaaren in Frank reich scheint von Erfolg gewefen zu sein. Alle großen Mode waarenlager sollen in diesem Jahre nicht mehr die geringste Bestellung in Deutschland aufgegeben haben; Thatsache ist übrigens, daß die Pariser Spielwaarenfabrikanten zusammen ungefähr 25 000 Arbeiter, Arbeiterinnen und Kinder beschäftigen. Wenn auf dieser Seite also die Heße nicht vergebens gewesen ist, so wird andererseits um so mehr über die Erfolglosigkeit des Bierkrieges geklagt. Die" France " erinnert an das heldenmüthige Beispiel der Italiener in der Lombardei , welche fich einst des Rauchens enthielten, um feine österreichischen Bigarren rauchen zu müssen. Leider sei eine ähnliche Maßregel
Aus Kunst und Leben.
Ein eigenthümliches Bauwerk wurde vor kurzem in Paris eröffnet. Es ist dies ein Birkus, dessen Arena im Winter und zu Schwimmvorstellungen benugt wird, und welcher im Sommer in ein großes Schwimmbad nebst allen sonstigen zu einem vollständigen großstädtischen Bade gehörigen Einrichtun gen umgewandelt wird. Diese in der Rue Saint Honoré ge legenen sogenannten„ Arènes nautiques" haben also gleichzeitig etwas von den Hippodromen, den Naumachien und den Ther Anlage mit bildlichen Darstellungen findet sich in der franzöf men des alten Rom. Eine eingehende Beschreibung der ganzen wird eingenommen von einem aus Beton hergestellten Becken Tiefe, welches mit Waffer gefüllt ist. Die 13,50 Meter im von 25 Meter innerem Durchmesser und ungefähr 3 Meter Durchmesser große Arena befindet sich über der Mitte des ich habe nie etwas von Dir verlangt und meine erste mit Druckwaffer an Führungen gehoben und gesenkt werden
" Ich habe jede Deiner Launen zu errathen und trotz Liebe Alles gethan, was ich thun konnte; ich habe für Dich gefündigt, und die heilige Jungfrau hat mir gnädig verziehen; ich will mich ja gern für Dich opfern; für Dich opfern; ich habe keinen anderen Wunsch, als Dein Glück, kein anderes Glück, als Deine Wünsche befriedigt zu wissen;
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fann, und in der Rubelage entsprechende Unterstüßungen findet. Ueber dem übrigen Theile des Hauptraumes steigen fünf Reiben Ueber diesem Schirm ist ein 5 Zentimeter dider Teppich aus Rofosfafer ausgebreitet, welcher
Bitte, die ich nicht in meinem, sondern in Deinem eigenen Interesse an Dich gerichtet, hast Du mir abgeschlagen! Du warst mit Deinem Gatten unzufrieden, ich habe Dir geholfen, Dich von diesen brückenden Fesseln zu befreien, habe ihn zum Treubruch verleitet, damit Du einen Vorwand fandest, dieses verhaßte Bündniß zu lösen, damit Du unge lästigen Staub zu verursachen. Nach Beendigung der Birkus sonst gebräuchliche Gerberlohe, ohne dabei den bei dieser so
hindert Deinen Neigungen folgen fonntest. Du fandest Ge
fallen an diesem böhmischen Bauernsohn, ich habe ihn Dir fahren, was etwa 10 Minuten dauert, und alsdann der durch Soll er vielleicht dazu dienen, meiner Gebieterin die zugeführt, habe ihm gegenüber eine Rolle gespielt, die mich brochene Schirm langsam gesenkt. Wiewohl man weiß, daß
Zeit verkürzen zu helfen?" fragte das Weib mit schlauer
Miene.
" Du meinst, ob ich ihn lieben werde? Nein, das nicht," sagte die Baronin lächelnd, dazu ist er mir zu klein; aber ich werde mich. so weit es in meinen Plan paßt, nur ein wenig
vor mir selbst erröthen macht; aber dieser Mensch hat ein Herz von Stein, er hat Dich nicht einen Augenblick geliebt, hat nicht einmal Mitleid mit Deinem Schmerze gehabt. Vergiß ihn, meine theure, geliebte Adele, vergiß ihn und kehre zurück zum Leben und zur Gesellschaft, in welcher Dir und machst Dich selbst elend!"
von ihm lieben lassen. Das arme Kind wird freilich Deine Stellung angewiesen ist. Du kannst so glücklich sein Saales beseitigt, wodurch das Becken in seiner Ausdehnung
hinterher jammern und seufzen; aber schaden wird es ihm nicht."
Und darf ich fragen, welche Absicht meine Adele sonst
mit dem unschuldigen Jüngling hat?"
Reine andere, als daß ich durch ihn über die Ver hätnisse Antonio's genaue Auskunft erhalten will." Also noch immer ist es dieser elende-"
der Schirm in das Wasser sinkt, glaubt man doch, das Waffer durch den Schirm aufsteigen so sehen. Diese Täuschung ift vollkommen und erregt stets das größte Intereffe der Bu schauer. Dann folgen die Schwimmvorstellungen in dem auf 23 bis 24 Grab C. erwärmten Wasser. Im Sommer werden die fünf unteren, amphitheatralisch aufsteigenden Sigreihen des von 25 Meter Durchmesser bloßgelegt wird. Der Schirm Herstellung eines Bades für Nichtschwimmer erfordert, 3 Meter tiefe geräumige Wo im Winter die Wandelgänge des Parquets und ersten Ranges find, befinden fich im Sommer die Badekabinen. Ueber dem ersten Rang ist im Winter der in neueren Theatern immer mehr beliebte Wandel
Bei diesen Worten stürzte die Dienerin laut schluchzend wird nur so weit gesenkt und dann festgelegt, als es die
zu den Füßen der Baronesse.
( Fortsetzung folgt.)
während ringsherum das Schwimmbad läuft.