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Roten und der für die Eisenbahnobligationen übernommenen| Beit sein Name nur selten noch genannt worden ist. Sein Gehältern, Pensionen und Ehren Staatsgarantie auf 800 Millionen englische Pfund. Das Defizit Tod erfolgte am 10. Dezember am Blasenkrebs.

in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres belief sich auf 10 Millionen Pfund, die Schuld habe seit 1879 um 300 Millionen Pfund zugenommen, d. h. um ca. 40 Millionen pro Jahr. Die auswärtigen Anleihen müßten bei dieser Sach­Lage fast lediglich zur Binszahlung und Amor­tisation bereits kontrahirter Anleihen verwendet werden, nur geringe Beträge blieben für anderweitige Zwecke, wie Eisenbahnbauten, übrig. Die früher in englischen Händen be­findlich geweſenen russischen Papiere seien meist nach Deutschland   und Holland   verkauft worden. England habe daher zur Zeit nur ein indirektes Interesse an der Entwicklung der russischen Finanzen. Daß der oben angedeutete Bustand dieser Finanzen so lange habe andauern können und voraus­fichtlich noch geraume Beit andauern werde, liege daran, daß die auswärtigen Finanzkreise, welche die betreffenden Anleihen emittirt, großes Interesse daran hätten, die Dinge in Rußland  im Gange zu halten. Die deutsche   Regierung hat bekanntlich auch ihr Möglichstes gethan, um den russischen Krach zu ver­hüten.

Belgien  .

Die Regierungskommission für die Arbeiter- Enquête stellte in Betreff ded Alkoholgesetes fest, daß es jest 140 000 Ausschankstellen giebt. Man war einig, daß ihre Zahl zu ver­mindern ist, aber über das Wie gingen die Ansichten ausein­ander. Mehr Lohn, beffer Essen dann wird ohne besondere Anstrengung die Zahl der Schnapsschänken geringer werden. Sonst hilft alles nichts.

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Der Boff. 3tg." schreibt man aus Brüffel, 12. Dezember: Bei der heutigen Wahl von 9 Kommunalräthen betheiligten fich von 13 278 eingeschriebenen Wählern nur 3667. Mit 2461 bis 2438 Stimmen wurden die 8 Kommunalräthe, welche in Folge der Konvertirung ihre Mandate niedergelegt hatten, wie­dergewählt. Als neunter Kommunalrath ging der sozia listische Arbeiterführer und Mitglied des General­raths der Arbeiterpartei, der Seger Vandendorpe mit 2438 Stimmen aus der Wahl hervor. Der von einzelnen Klerikalen aufgestellte demokratische, fortschrittliche" Gegenkandidat, Seßer Motte, deffen Wahl von der Regierungspreffe warm be­fürwortet wurde, erhielt nur 921 Stimmen. Liberalen und Klerikalen enthielten sich der Abstimmung. Alle entschieden Liberalen, Radikalen und Mitglieder der Arbeiter­partei traten für Vandendorpe ein; die unter Janson's Führung stehende liberale Assoziation hatte mit der Arbeiter­partei für diese Wahl ein Bündniß geschlossen. 3 um ersten Male zieht ein Arbeiter in das Brüsseler Rathhaus ein. Frankreich  .

Die meisten

Der Agence Havas" zufolge lehnte der französische   Bot. Schafter Decrais in Wien   das Ministerium des Aeußern ab, jedoch in Ausdrücken, welche die Annahme zulassen, daß seine Ablehnung keine endgiltige sein werde. Eine weitere Pariser Meldung besagt: Der Sektionspräsident im Staats­rathe Flourens, ehemals Direktor im Kultusministerium, ist zum Minister des Auswärtigen ernannt worden.

Italien  .

Ueber den verstorbenen Staatsmann Minghetti  , einen der hervorragendsten Förderer der italienischen Einigung, be­richten heute die Blätter: Marco Minghetti   gehörte zu den Staatsmännern, mit deren Namen die Geschichte der Einheit Italiens   untrennbar verknüpft ist. Im Jahre 1847 noch Mit­glied der von Pius IX.   nach Rom   berufenen Konsulta und 1848 Mitglied des liberalen päpstlichen Rabinets, trat er bald barauf zu Karl Albert   von Sardinien   über und machte in deffen Generalstab den Feldzug von 1848 in der Lombardei  mit. Die Zeit nach dem unglücklichen Ausgange des Krieges verbrachte er im Privatleben. Seit 1859 datirte sein Freund fchaftsverhältniß mit Cavour, dem er als Generalsekretär bis gum Frieden von Villafranca zur Seite stand. Darauf betrieb Minghetti   als Präsident der Nationalversammlung der Ro­magna die Vereinigung dieser Provinz mit Sardinien   und ver trat seine Vaterstadt im italienischen   Parlament. Im Jahre 1860 war er unter Cavour und später unter Ricasoli Minister des Innern. Im Kabinet Farini übernahm er 1862 die Finanzen und später nach Farini's Ausscheiden zugleich den Borsiz des sogenannten Ministeriums der Konsorteria. Als folcher trat er wegen der Konvention vom 15. September 1864 gurück und wieder ins Parlament. Noch einmal gelangte er unter dem Ministerium Menabrea als Ackerbauminister ins Kabinet, nahm mit demselben seine Entlassung und wurde Führer der Oppofition gegen das Kabinet Lanza- Sella, nach deffen Sturz er an die Spige eines Koalitionsministeriums trat. In dieser Stellung errang er seinen größten Erfolg durch die Allianz mit Deutschland   und die Aussöhnung mit Desterreich, welche beide durch die persönlichen Besuche der Monarchen dieser Länder bekräftigt wurden. Die Beseitigung des Defizits und das neue Bankgesetz find ebenfalls das Werk Minghetti's. Die Berfplitterung der Parteien und der Mangel an einer festen Majorität zwangen ihn, 1876 zurückzutreten, seit welcher "

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damit klappte sie die Thür zu und lief davon. Weiter, weiter!" jauchzte Tonda, indem er ihr eilte und sie fefthielt.

So werd' ich, um furz mich zu fassen,

Dich treulos für immer verlassen!

Nein, das nicht; aber:

Bu Hause werd' ich Dich lassen!"

,, Und ich," rief Tonda:

" Ich werd' Dich liebend umfassen,

Und mich ganz Deinem 3orn überlassen!"

Großbritannien  .

Der Franff. 3tg." schreibt man über die Parteikonstellation aus London  : Obschon der Gaug der Ereignisse in Irland  diejenige Fraktion der liberalen Partei, welche Lord Harting­ton's Gefolgschaft ausmacht, den Tories gänzlich in die Arme zu treiben droht, so wird durch diese engere Verbindung die Aufgabe der Regierung keineswegs erleichtert. Zwischen Lord Hartington   und Lord Salisbury   herrscht ein vollkommenes Einverständniß, aber Lord Hartington   und Lord R. Churchill  haben nichts mit einander gemein als eine gegenseitige, auf­richtige Abneigung. Persönlich ist der Leiter der Whigs mit dem Radikalen" Mr. Chamberlain auf dem besten Fuße, aber die politischen Ziele dieser beiden Staatsmänner gehen weit auseinander. Auf der andern Seite ist es allgemein bekannt, daß Mr. Chamberlain und Lord R. Churchill   im besten Ein­vernehmen stehen, und es würde Niemanden überraschen, wenn diese beiden Herren eines Morgens mit einer irischen Politik herausrücken, welche die Whigs arg verblüffen müßte. Eines ist absolut sicher. Lord Randolph   will von einer Vergewalti­gung Frlands nichts wiffen; er ist einer neuen Zwangsbill weit mehr abgeneigt, als selbst Mr. Chamberlain, und Sir Michael Hicks- Beach, der irische Sekretär, ist auf seiner Seite. Troßdem Lord Salisbury von Zeit zu Zeit in einer Rede uns die Thatsache ins Gedächtniß zurückruft, daß er das nominelle Haupt der Partei ist, sind die Zügel der Regierung in den Händen Churchill's  . Die Demonstration der liberalen Unionisten in Willis Rooms schiebt das Tory­kabinet auf der schiefen Ebene weiter abwärts, die zur Ergrei­fung von Gewaltmaßregeln führen muß. Was jedoch die libe­ralen Unionisten zur Stunde eng zusammenhält, ist nicht sowohl eine gemeinsame irische Politit, als eine gemeinsame Feindschaft gegen Gladstone. Möglich ist, daß aus dem gegenwärtigen Chaos sich eine neue Partei bildet, welche den Großgrundbesiz wie das Großkapital umfaßt.

Ungestört durch die über ihm schwebende Anklage setzt der irische Abgeordnete John Dillon seine Agitation für Herabfezung der Pachten fort und verhilft dem Feldzugsplan der irischen Pächter, so viel in seinen Kräften steht, zur Durch­führung, indem er mit Unterstüßung einiger gleichgesinnter Ab­geordneter, unter denen Matthes Harris, ein ehemaliger Dach­decker, und Sheehy die eifrigsten sind, die Pachtzinse der Bächter in den streikenden Gutsbezirken einsammelt. In nicht weniger als 32 Gutsbezirken ist diese Bildung eines Fonds zur Durch­derselben sind die Gutsherren gezwungen worden, sich den Fors führung des Streits von statten gegangen und in vieren derungen der Pächter zu fügen. Bei diesen Gutsbezirken mag es fich zwar nicht immer um ein solches Latifundium handeln, wie es John Dillon's Verwandter Lord Dillon beherrscht, der über 80 000 Afres Land besißt und sich 4000 Pächter jetzt im Streit gegenüber stehen sieht, aber umfangreich pflegen fast die sämmtlichen Gutskomplere in Westirland zu sein.

Ein vom Präsidenten des Kommunalverwaltungsamtes Ritchie vorgelegter Gefeßentwurf bildete einen Hauptgegenstand der Berathung in der lezten Kabinetsfizung. Die zu errichten­den Selbstverwaltungsbehörden sollen darnach das Recht haben, Land zu erwerben und es zu par zelliren. Die Behörden sollen jedoch nicht ausschließlich aus Wahlen hervorgehen, sondern, wie das Ministerium gestern mit einer Mehrheit beschloß, eine Anzahl Mitglieder ex officio haben. Ein ähnliches Gesetz wird für Schottland   ausgearbeitet werden, während man mit einer entsprechenden Vorlage für Frland warten will, bis das Land wieder mehr zur Ruhe ge­tommen ist.

In Folge eines Beschlusses der Delegirten Versammlung der Arbeiter in den vier größten Binngruben von Mon­ mouthshire  , Nantygle, Blaine, Albertilly und Pontyminster find sämmtliche Minerfontrakte gekündigt worden. Die Gruben­arbeiter verlangen eine Lohnerhöhung von 5 pCt. Wird ihnen diese verweigert, erfolgt die Proklamation eines Gene ralftreifs.

Afrika  .

Eine bedeutende Reduktion der englischen Okkupations armee in Egypten steht einer Meldung des Londoner  " Standard" nach bevor. Falls nicht unvorhergesehene Ereig niffe eintreten, würden alle nilaufwärts stationirten britischen  Truppen im April nach Kairo   zurückgekehrt sein. Alsdann sollte die Reduktion stattfinden.

Asien  .

Wie John Bright   über die Annerion von Birma  seitens Englands denkt, geht aus seinem nachstehenden Briefe an einen indischen Gelehrten hervor. Er sagt: ch bedauere und verurtheile mit Ihnen das Vorgehen Lord Dufferin's   in Birma  . Es ist eine Erneuerung des alten Systems von Schuld und Verbrechen, welches wir für immer aufgegeben hofften. Hier zu Lande herrscht im Publikum über unser wahres In­tereffe in Indien   große Unwissenheit, und große Selbstfucht hier so wie in Indien  . Gebietausdehnung, neue Märkte für unsere Manufakturen, ein neues Feld zur Beförderung, mit

Die ganze Anlage fostet nur 1000 Doll.( 4200 M.) und ist von den Erfindern des, wie es scheint, praktischsten aller bisherigen nach- Systeme, Dr. L. Davis, ausgeführt worden und liegt in dem bevölkertsten Theile der Stadt. Aus diesem Grunde hat die Universität es abgelehnt, auch andere Leichen daselbst zu vers brennen. Bu ähnlichem Zwecke besteht auch hier in Berlin   in der königl. Klinik( Gebäranstalt) ein Miniatur Krematorium ( ca. 2 Fuß lang und 9 Zoll breit), das indessen nur sehr selten benutzt wird.

Ein neues Bewässerungsprojekt. Die ohnehin schon wüstenartigen Steppen um den Aralsee und das Kaspische Meer herum werden von Jahr zu Jahr trockener; seit hundert Jahren sind zwei Quadratmeilen große Golfe des Aralsees

Dabei drückte er einen Ruß auf ihre Lippen und ließ ausgetrocknet; noch in den letzten Dezennien ist der Hamunſee fie los.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Herr Direktor Hasemann, seit zwanzig Jahren dem mergeprüften Karl Mittell eng befreundet, ist der erste, der das Andenken an diesen der Bühne verlorenen trefflichen Künstler durch die Veranstaltung einer Benefizvorstellung im Wallner­Theater ehrt. Sie soll am nächsten Freitag stattfinden. Ihr Ertrag, eine Art Ehrendotation des Theaters und des Publis tums, soll der Familie zugleich in den schwereren Zeiten, die ganz erblindete Mittell lebt ja feineswegs in Noth, denn durch den Bezug bescheidener Penfionen ist für die Bedürfnisse des baushalts gesorgt- immerhin bleibt es betrübend, daß ein deutscher Künstler von dem Fleiße und dem Rufe Mittell's nach vierzigjähriger erfolgreicher Thätigkeit eben nur sehr füm­merlich sein Austommen findet. Die Sternschnuppe" übt, mit Schweighofer, noch immer die alte Bugkraft und ist für Freitag jedenfalls ein volles Haus zu erwarten.

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b. Feuerbestattung. Nach dem Vorgange des Pariser Bouvernements, welches angeordnet hat, daß alle auf dortiger Anatomie sezirten Leichen verbrannt werden sollen, haben nun auch die Kuratoren der Universität von Bennsylvanien zu gleichem 3wede ein Krematorium errichten lassen, in welchem am 22. Oktober die erste, 150 Pfund schwere Leiche innerhalb 45 Minuten vollständig zu Asche gebrannt wurde. Weitere Bersuche mit sezirten Kadavern gaben gleich günstige Resultate.

von 9000 Quadrat- Kilometern auf 600 zusammengeschrumpft, der Atschi- kul zur Salzsteppe geworden, auch das Kaspische Meer   wird merklich kleiner. Die Kolonisation Innerafiens und die Wiedereinführung der künstlichen Bewässerung in den Turk­menen- Dasen werden den Prozeß noch beschleunigen, und schon heute spürt man die Folgen der zunehmenden Verwüstung" in Südrußland  . Der ruffische Forscher Venutoff schlägt als radikales Abhilfemittel einen Kanal vom Schwarzen Meer zum Kaspischen Meer vor, um das ganze Gebiet, das bekanntlich tief unter dem Meeresspiegel liegt, wieder in Meer umzuwan­deln. Da dies aber ein wenig viel Zeit kosten würde, räth er, einstweilen die Wolga   zu verstärken, indem man ihr den Don zuführt. Es ist das durchaus nicht unmöglich, denn der Don ift in früheren Seiten ein Nebenfluß der Wolga   gewesen, und die Durchstechung der schmalen Landenge zwischen Ralatsch am Don und Sarepta an der Wolga   bietet der heutigen Ingenicim funft feine Schwierigkeiten; die Entfernung beträgt faum 200 Kilometer.

Buntpapiere aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Besitz des Germanischen Museums zu Nürnberg   befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Buntpapiren des 16. und 17. Jahrhunderts, die für einzelne Theile der Kleinkunst von großer Bedeutung gewesen find. Kleinere Kästchen namentlich, die früher mit Holzschnitten bester Künstler beklebt auftraten,

machten im Innern, wo solche bildliche Darstellungen nicht gut anwendbar waren, die Benußung eines gemusterten Papiers sehr bald wünschenswerth. Das Museum bewahrt ein Beispiel von 1560( oder 1570), bei welchem über einem als Lilie aus­gebildeten quadratischen Muster zwei verschiedene Töne einer rothen Farbe sich unterscheiden laffen. Nach den Veröffent lichungen derartiger Arbeiten im Anzeiger" des Museums ist

alle diese Versuchungen werden vorgespiegelt; und sie sind mächtig und für viele un­widerstehlich. Die Millionen Indiens   gelten nichts und werden nicht befragt; fie tragen die Lasten. Dieses Abweichen von der Moralität und von wahrer Staatskunst wird Kalamitäten im Gefolge haben, und vielleicht Ruin, wie unsere Kinder zu ihrem Leidwesen erfahren dürften."

Kommunales.

Den Entwurf einer neuen Baupolizeiordnung be­treffend, hat der Magistrat der Stadtverordneten- Versammlung eine Vorlage zur Kenntnißnahme zugehen lassen, der wir folgendes entnehmen:

Durch Beschluß vom 30. September cr. hat die Stadt­verordneten- Versammlung den Magistrat um Vorlegung des demselben zugegangenen Entwurfes der neuen Bauordnung er sucht. Da dieser Entwurf dem Magistrat jedoch von dem könig­lichen Polizeipräsidio unter der Bezeichnung Secret" zuge gangen war, richtete der Magistrat an die genannte Behörde unterm 8. Oktober d. J. folgende Anfrage:

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" Das königliche Polizeipräsidium hat mit dem geehrten Schreiben vom 11. Auguſt cr. uns den abgeänderten Entwurf der Baupolizeiordnung zur Erklärung unserer Zustimmung übersandt. Unsere Berathungen über denselben find soweit ge diehen, daß wir in der nächsten Zeit in der Lage sein werden, Wohldemselben unsere Erklärung zugehen zu laffen. Inzwischen hat die Stadtverordneten- Versammlung durch nahezu ein stimmigen Beschluß uns ersucht, auch diesen neuesten Entwurf ihr zur Kenntniß zu bringen; wir würden kein Bedenken tragen, es vielmehr sachlich durch die Wichtigkeit der in Frage stehen den Interessen wohl gerechtfertigt erachten, diesem Ersuchen stattzugeben, ohne dadurch die diesseitige Erledigung der Sache verzögern zu lassen; da jedoch das vorgedachte Uebersendungs schreiben Wohldesselben als" Secret" bezeichnet ist, so gestatten wir uns die ergebene Anfrage, ob etwa Bedenken bei dem königlichen Polizeipräsidium gegen die Mittheilung des Entwurfes an die Stadtverordneten­Versammlung obwalten."

Auf diese Anfrage ging dem Magistrat am 20. Oftober c. folgendes Antwortschreiben des fgl. Polizeipräfidii zu:

" Dem Magistrat wird auf das gefällige Schreiben vom 8. d. Mts. ergebenst mitgetheilt, daß die Herren Reffortminifter dahin Entscheidung getroffen haben, daß dem Beschlusse der dortigen Stadtverordneten- Versammlung wegen Vorlegung des Entwurfs der neuen Baupolizeiordnung für die Stadt Berlin   feine Folge zu geben sein wird. Ein gesetzlicher Anspruch hierauf stehe der Stadtverordneten- Versammlung nicht zur Seite, auch habe derselben der Entwurf in einem früheren Stadium bereits vorgelegen, so daß ihr hinlänglich Gelegenheit geboten sei, ihre Auffassung über die Regelung der dortigen baupolizeilichen Verhältnisse zum Aus­druck zu bringen. Eine fachliche Förderung der Angelegenheit sei daher von einer nochmaligen Berathung des Entwurfs in der Stadtverordneten- Versammlung nicht zu gewärtigen. Wohl aber würde durch eine solche eine abermalige Verzögerung her beigeführt werden, welche mit Rücksicht auf den immer dringen der werdenden Erlaß der neuen Baupolizeiordnung unbedingt vermieden werden müsse. Der Magistrat wird nunmehr er­gebenst ersucht, binnen längstens drei Wochen, vom Tage der Bustellung dieses Schreibens ab, seine Erklärung über den Ent wurf einer Baupolizeiordnung für den Stadtkreis Berlin   hier her gelangen lassen zu wollen. Sollte binnen der gedachten Frist eine Erklärung Wohldeffelben hier nicht eingegangen sein, so wird die dortseitige Zustimmung zu dem Entwurfe als ver fagt angesehen und wegen der Ergänzung derselben auf Grund der§§ 143 und 43 des Landesverwaltungsgesezes das Weitere von hier aus veranlaßt werden."

Dieses Antwortschreiben gab dem Magistrat Veranlaffung, am 2. Dezember d. J. folgende Erwiderung dem Königlichen Polizeipräsidium zugehen zu laffen:

Mit Rücksicht darauf, daß das Schreiben des königlichen Polizeipräsidii vom 11. August, cr., welchem der Entwurf der neuen Bauordnung beigefügt war, mit der Aufschrift ,, Secret" bezeichnet war, haben wir geglaubt, bevor wir unsererseits das selbe oder seine Anlage der Deffentlichkeit übergäben, dem zwischen Behörden üblichen und angemessenen Verfahren gemäß Wohldemselben Gelegenheit geben zu müssen, uns diejenigen Gründe bekannt zu machen, welche zu dem Wunsche der Ge­heimhaltung geführt haben. Wenn wir jest aus Wohl deffelben Antwortschreiben entnehmen, daß die Herren Reffort minister dahin Entscheidung getroffen habe, daß dem Beschluffe der Stadtverordneten- Versammlung keine Folge zu geben sein werde, eine Entscheidung, welche nach Lage der Sache ergangen ist, ohne daß uns Gelegenheit gegeben worden ist, unsere Gründe für die Ausführung jenes Beschluffes geltend zu machen, so wollen wir zwar im Interesse der sachlichen Erledigung der ganzen Angelegenheit von einer weiteren Erörterung dieser Frage absehen. Wir müssen aber entschieden dagegen Ver wahrung einlegen, daß etwa der gegenwärtige Fall fünftighin als ein Präzedenzfall behandelt werde, denn wir erachten es

anzunehmen, daß in der nächsten auf die vorhin angegebene Zeit folgenden Periode wohl noch marmorirte und einfarbige Buntpapiere auftreten, daß aber die mit Ornamenten gezierten erst am Ende des 17. Jahrhunderts wieder zahlreicher werden. In Paul v. Stetten's Runstgeschichte der Reichsstadt Augs­ burg  " wird Abraham Mieser als derjenige genannt, der ver­muthlich wieder gemusterte Buntpapiere in Aufnahme brachte. Augsburg   blieb lange Zeit hindurch der Hauptort für die schönen mit Gold gepreßten Papiere; doch tommen auch andere von Nürnberg  , Halle und Fürth   vor. Augsburg   und Nürnberg   waren zwei für diese Industrie besonders geeignete Pläße, weil fich dort die Formschneider und Goldschläger reichlich vertreten fanden. In der Cammlung des Ger­manischen Museums ist Christoph Stoy auf mehreren Mustern angegeben, andere tragen die Stempel der Munt'schert Fabrit, auf welchen Johann Karl   und Michael Munt genannt

werden.

Die Indianer und das Telephon. Amerikanische  Beitungen bringen eine intereffante Schilderung des Eindrucks, welchen das Telephon auf die Häuptlinge des Indianerstammes der Apachen hervorgerufen hat. Als die Häuptlinge fürzlich St. Louis   in Missouri   paffirten, machte man sie u. a. auch mit dem Fernfprecher bekannt. Zu diesem Behufe führte man die Fernsprechapparate an das Ohr der Apachen. Kaum aber vernahmen fie die daraus hervorgehenden Laute, als sich Be­stürzung und Grauen auf ihren Gesichtern malte; fie fonnten fich den Ursprung der Töne nicht erklären. Nachdem sie nach einander mit Aufmerksamkeit gelauscht hatten, hüllten sie sich in ihre Mäntel und versanten in tiefes Schweigen. Dann bes sprachen sie das Wunder untereinander mit gedämpfter Stimme und erklärten schließlich, der große Geist der Weißen habe zu ihnen geredet.( Die Mittheilung durch den Fernsprecher war in englischer Sprache erfolgt.) Als sie fich verabschiedeten, baten sie, ihnen einen Apparat zu schenken, mittels dessen ihre Rinder den großen Geist der Indianer hören könnten.

Stiefel aus Papier. Ein unternehmender Papierfabrikant in den Vereinigten Staaten   beschäftigt sich damit, Bapierftiefel auf den Markt zu bringen. Dieselben sollen alle Eigenschaften des Leders befißen, aber weit billiger, wasserdicht, von größter Politurfähigkeit sein und länger halten. Auch haben Die Stiefel keine Nähte, was wiederum für empfindliche Füße von Vortheil sein dürfte.