gebrauchten erhalten haben, und da thatsächlich seit einigen Tagen teine Hezartikel mehr gegen Deutschland erschienen sind, fo hat die zarische Regierung wieder einmal den Beweis ge liefert, daß einzig und allein von ihrer Macht und ihrem Willen abhängt, wie fich die Presse über Tagesfragen ausläßt. Wo durch dieser Umschwung in Petersburg hervorgerufen worden ist, läßt sich noch nicht erkennen, allein es ist möglich, daß dazu nicht wenig die legten Vorgänge in Frankreich bei getragen haben. Die franzöfifche Ministerkrisis," so wird dem Bureau Reuter aus Petersburg aus offiziöser Quelle gemeldet, hat in russischen diplomatischen Kreisen einen sehr ungünstigen Eindruck hervorgebracht. Sie hat nämlich dazu beigetragen, jedweden Gedanken an innigere Beziehungen zwischen Franks reich und Rußland , wie solche von den russischen Zeitungen vor Kurzem warm befürwortet worden, zu verscheuchen. Der Ministerwechsel in Paris wird in Petersburg als neuer Beweis dafür angesehen, daß kein solides Uebereinkommen mit Frank reich geschloffen werden kann infolge der Veränderlichkeit seiner Regierung, die, nachdem sie jüngst eine gemäßigte republikanische Färbung gehabt, jeden Augenblick der Ausdruck des vorge schrittensten Radikalismus werden mag." Hoffentlich wird man nun auch in Paris einsehen, daß es fich weder für einen ge mäßigten Republikaner " noch für den vorgeschrittensten Radis falismus" schickt, mit dem Barismus gemeinsame Sache zur Unterdrückung eines nach Freiheit und Selbstständigkeit streben­den fleinen Volkes zu machen.

de Dänemark .

mad

Der dänische Verfassungs- Konflikt scheint uner­warteter Weise in ein ganz neues Stadium zu treten, welches einen Sieg des Ministeriums Estrup bedeuten würde. Bekanntlich handelt es sich bei dem Konflikte um den Art. 25 der dänischen Verfassung, wonach in dringenden Fällen, wenn der Reichstag nicht versammelt ist, die Regierung provisorische Gefeße zu erlaffen berechtigt, diefelben aber dem nächsten Reichs­tag vorzulegen verpflichtet ist, ohne deffen Zustimmung die Rechtstraft derselben erlischt. Nun hatte das Ministerium Estrup diesem§25 eine Auslegung gegeben, durch welche es die ganze Gesetzgebung sich zueignet und die Mitwirkung der Volts­vertretung ausschließt. Auf Grund dieser Auslegung hat das Ministerium schon zwei Finanzgefeße erlassen und durch weitere provisorische Gesetze das Versammlungsrecht und die Preßfreiheit beschränkt. Als der Reichstag im Oktober zusammentrat, legte das Ministerium die provisorischen Gefeße des letzten Jahres nur dem Landsthing vor. Das Folke­thing schlug darauf denselben Weg ein wie im Vorjahre. Ein Mitglied der liberalen Partei brachte die Gefeße als seine eigenen Anträge ein und gab damit dem Folkething Gelegenheit, seine Ansicht über dieselben kund zu geben. Das Thing verwarf, wie zu erwarten war, die auf die provisorischen Geseze bezüge lichen Anträge mit großer Majorität. Inzwischen ist das Urtheil des Höchsten Gerichts ergangen, daß provisorische Gesetze fo lange in Kraft bleiben, bis sie von beiden Thingen abgelehnt find. Um die Wirkung dieses Erkenntniffes zu erproben, legte Estrup im laufenden Monate auch dem Folkething die provi­forischen Geseze vor. Wollte die Opposition die Beschlußfaſſung im Oktober nicht für eine Komödie erklären, so fonnte sie nur mit Berufung auf jenen Beschluß die Vorlage als verspätet und schon auf anderem Wege erledigt zurückweisen. Die Opposition hatte jedoch nicht mehr die Kraft dazu, wie aus folgendem, in der Sonntagsnummer der Hamb . Nachr." mitgetheilten Tele­gramm aus Kopenhagen erhellt: Nachdem die Opposition fich der Demüthigung unterzog, die provisorischen Finanzvorlagen dem Ausschusse zu überweisen, hat Berg sich von der Führer­schaft seiner Partei losgesagt und ferner erklärt, daß er vorläufig außer Stande sei, als Präsident des Volksthings zu fungiren. Högsbro übernahm die geschäftliche Leitung."

Die Berlingske Tidende" bezeichnet die in auswärtigen Beitungen enthaltenen Nachrichten über eine Vermehrung der dänischen Armee und über Befestigungsanlagen in Dänemark durch Unterſtüßung fremder Mächte als völlig unbe gründet. Die von dem Ministerium beantragten Befestigungs­anlagen erfordern nicht, wie behauptet, einen Aufwand von 90 bis 150 Millionen, sondern nur von 39 Millionen Kronen, auch sei für ihre Durchführung ein Zeitraum von 5-7 Jahren in Aussicht genommen. Diefelben könnten folglich nicht als Kriegsrüstungen bezeichnet werden.

Schweiz .

Von der Bundesversammlung wurde Droz( Neuenburg) radikal, zum Präsidenten, Hertenstein( Bürich), bisheriger Chef des Militär Departements, liberal, zum Vizepräsidenten, Ropp( Luzern ), tonservativ, zum Bundesgerichts- Präsidenten, Stamm( Schaffhausen ), radikal, zum Bundesgerichts- Präsidenten gewählt.

Rukland.

Den Daily News" zufolge dauern die Studenten unruben in Petersburg fort. Fast jeden Tag erlaffen die die Studenten Manifefte, welche an die ruffischen Behörden, die fremben Diplomaten und Berichterstatter der Beitungen vers theilt werden. In den Schriftstücken wird in rubiger und ernster Sprache auf die Brutalität der russischen Polizei hin­

Suchen Sie den Grund in sich selbst, nicht im Schicksal. Was dieses an Ihnen verschuldet, was es Ihnen genommen, ersetzen Sie durch den Reichthum Ihres Ge­müthes; man fann nicht mit Ihnen zusammenleben, ohne fie zu lieben."

,, Nur daß diese Liebe nie beglüdt, nie wohlthätig wirkt. Fragen Sie sich selbst, ob nicht die warme Gesinnung, die Sie für mich haben mögen, Sie mit sich selbst unzufrieden, Sie vielleicht unglüdlich macht; nicht mein eigenes Leid, fondern das Ihre ist es, das ich zu bannen wünschte; aber mit welchen Mitteln wäre mir dies möglich?"

Weisen Sie mich von sich, zwingen Sie mich, Sie zu verlaffen, und Sie haben dieses Leid gebannt."

,, Lächeln Sie nicht so bitter über diesen Ihren Gedan­fen; fürchtete ich nicht, sie dadurch noch unglücklicher zu machen, ich hätte mich von Ihnen getrennt, ohne Rücksicht auf mich selbst; ja, fönnte ich Ihnen das sein, was Sie be­dürfen, fönnte ich Ihnen mehr sein als eine theilnehmende, warme Freundin, ich würde mich glücklich fühlen, indem ich

Sie

glücklich machte. Aber ich kann Ihren Kummer nur lindern, nicht heilen, ich kann Sie trösten und aufrichten, aber nicht schüßen, ich fann Sie gegen Ihre regere Leiden­schaft vertheidigen, aber nicht von ihr befreien."

Und wer sagt Ihnen, daß ich des Schutzes und der Bertheidigung bedarf? Ich fühle mich start genug, zu fönnen, was ich will."

Ihr Wille aber ist Ihnen nicht klar, Sie glauben fich unabhängig in Ihren Fesseln, weil Sie sich selbst über­reden, daß sie nicht drücken. Lassen Sie uns durch einen Zufall getrennt werden, benken Sie dann mit Unbefangen heit über Ihr Verhältniß zu mir nach, und Sie werden mir, die ich ohne Absicht die Schuld einer überstandenen Täuschung trage, vielleicht fluchen."

e

Fluchen, Dir, Adele, nachdem Du mir Dein Inneres wie ein Buch aufgedeckt, nachdem Du mich vor mir selbst gewarnt, nachdem Du mein Gefühl überwacht und mit zartester Schonung es aus seiner Ueberschwenglichkeit in die Grenzen heiliger Weihe zurückgeführt? Fluchen Dir, die ich über alles verehre, die ich mehr als mein Leben

liebe?"

gewiesen. Die Aufregung wächst und man erwartet Ruhe störungen auch in anderen Universitätsstädten. Trot zahlreicher Verhaftungen hat die Polizei die Urheber der Manifeste noch nicht entdeckt.

Uebereinstimmend mit der Nachricht der Polit. Korr." wird der K. 3." aus Petersburg gemeldet, in dortigen, dem Hofe nahe stehenden Kreisen werde versichert, daß der Empfang des Generals Kaulbars beim Kaiser ein überaus gnäs diger" gewesen sei; der Kaiser habe Kaulbars gefüßt, ihm seinen Dank ausgesprochen, daß er feine Widerwärtigkeiten gescheut habe, um die ihm gewordenen Befehle, nach denen er buch­stäblich gehandelt, auszuführen; auf besonderen Befehl des Kaisers wurde Kaulbars zu einem Festmahl geladen, welches der Kaiser dem Offizierkorps eines Garderegiments gab. Man glaubt allgemein, daß der General einen hohen Orden er halten wird; nach dem Nord" ist er im Range befördert

worden.

M

550 mind Belgien .

Da das Ministerium in der Arbeiterfrage trop aller Versprechungen in seinem Nichtsthun verharrt, auch die En­quete Kommission ihre Berathungen bis Ende Januar vertagt hat, so ist es kein Wunder, wenn die Zustände in den Ar­beiterbezirken fich nicht beffern. Wie eine Losung zieht es durch die Arbeiterkreise: Für Euch geschieht nichts, also organisirt Euch! Gründet kooperative Genoffenschaften und Streiffaffen!" und so geschieht es aller Orten. Der ganze Kleinhandel ist gefährdet. Kein Arbeiter betritt ein Geschäft oder Ausschantlokal, dessen Inhaber sich nicht der Arbeiterpartei angeschlossen. Der Haß gegen die Direktoren und Ingenieure, wie gegen die Werkbefizer nimmt beständig zu. Drohbriefe und Dynamit Attentate spielen bereits eine Rolle.

astolag Großbritannien .

11

Die Times" erörtert die gegen den Feldzugsplan der irischen Nationalliga zur Verfügung stehenden Rechts­mittel. Das Blatt schreibt: Nicht allein mittels Auswei­sungen" können die Gutsberren gegen betrügerische Pächter vorgehen. Das Recht des Pächters fann verkauft werden, und finden sich keine anderen Käufer, kann der Gutsherr die Stelle faufen. Dadurch gehen alle Ansprüche des Pächters verloren und er behält keine Mittel, die Wiedereinseßung in die Stelle zu erlangen, wie es beim Ausweisungsverfahren möglich ist. Ueberdies find ausgezeichnete irische Juristen der Anficht, daß die Uebergabe eines Theiles des Vermögens eines rückständigen Bächters an Vertrauensmänner in Gemäßheit des Feldzugs planes" eine Handlung ist, welche unter den Begriff des Ban­ferotts fällt und daher alle darin verwickelten Personen unter die umfaffende, mit der Befugniß, eine Untersuchung anzustellen, ausgerüstete Jurisdiktion des Bankerottgerichtshofes bringt. Ist diese Ansicht begründet, so fann nicht nur die hinterlegung schuldiger Bachtgelder bei Mitgliedern der Liga, sondern auch funft des Sheriffs zu erwarten steht, in einer Weise gerichtlich das Fortschaffen von Inventar, Vieh und Korn, wenn die An­verfolgt werden, auf welche die Narren" der Agitatoren nicht vorbereitet sind." Darnach fönnte man im Namen des Rech­tes allerdings die Bächter vollständig lahm legen. Es fragt fich nur, ob man die Macht hat, solche Gerichtsentscheidungen gegen die Fren auszuführen. Hat man sie nicht, so werden die Juristen der Times" trop alles guten Willens den Landlords nicht helfen können.

-

nimmt mittlerweile ungestörten Fortgang. Dem Sheffield Die Einsammlung der Pachtgelder durch die Ligavertreter Independent" zufolge wurden bis vor einigen Tagen 18 000 2ſtr. dieser Woche werden es wahrscheinlich schon etwa 50 000 Lstr. an Pachtzinsen in Jrland Vertrauensmännern eingehandigt; in

werden.

Balkan länder.

Ein neuer bulgarischer Throntandidat ist aufge­taucht Prinz Ferdinand von Koburg, derzeit in Wien . In Wien behandelt man ihn bereits danach. Die N. Fr. Pr. meldet: Prinz Ferdinand von Koburg hat dem Grafen Kal nofy seine Aufwartung gemacht und seinerseits die bulgarische Deputation empfangen. Der legteren, welcher er einen sehr liebenswürdigen Empfang bereitete, erklärte er auf deren Frage feine Bereitwilligkeit, die bulgarische Fürstenwürde anzunehmen, falls die Sobranje ihn wähle; er müsse jedoch vorher die Ein­willigung des Raisers einholen; er hoffe, daß feine Macht gegen feine Wahl Einwendungen erheben werde, selbst Rußland nicht, denn der Zar sei ihm persönlich wohl gefinnt. Unmittelbar, denn der Bar set ihm persönlich wohl gefinnt. Unmittelbar, nachdem die Deputation den Prinzen verlassen hatte, begab sich derselbe zum Kaiser und dieser gab seine Einwilligung dazu, daß der Prinz eine auf ihn fallende Wahl annehme. Auch in dem Abends im Palais Roburg stattgefundenen Familienrathe ward der Kandidatur die Zustimmung ertheilt. Anfangs foll der Prinz von Koburg die ihm zugedachte Fürstenwürde abge lehnt und auf Anfrage einer hochgestellten Persönlichkeit geant wortet haben, er füble fich nicht würdig, Nachfolger eines Mannes wie Fürst Alexander zu sein. Man behauptet, daß bestimmend für seinen nunmehrigen Entschluß eine Ermunte rung aus Berlin gewesen sei.

401

Rudolph war bei dieser mit heftiger Leidenschaft aus­gesprochenen Erklärung zu den Füßen der Baronesse hinge­funken, sie schlang gleichsam mitleidig bewegt ihre Arme um sein Lockenhaupt und hielt es schweigend etwa eine halbe Minute lang auf ihren Knieen fest. Als Rudolph nachher die Augen zu ihr erhob, sah er eine Thräne in den ihrigen glänzen. ad nodal tha ( Fortsetzung folgt.)

Valdoail

nominis uf

Es war ein etwas

Aus Kunst und Leben. Belle- Alliance- Theater. Die Kindsfrau, Poffe mit Gesang in 3 Aften von F. Bell. mehr als zweifelhaftes Vergnügen, den drei unendlich langen Atten mit den fast noch längeren Bausen vorgestern Abend bei wohnen zu müssen. Wenn die Kinderfrau", wie wir in Berlin fagen, eine Einrichtung für Kinder ist, so ist die Poffe mit der wienerischen Bezeichnung etwas für Schwachtöpfige. Das Stüd iſt aus dem Franzöfifchen in das spezifisch Wienerische über­fragen, und hat höchst wahrscheinlich nur den einen Swed, dem Gast des Belle- Alliance- Theaters, der Frau Marie Geiftinger, Gelegenheit zu geben, ihre angenehme und sympathische Stimme in einigen pointelosen Kouplets zur Geltung zu bringen. Ohne die fesche, ewig junge Soubrette von der schönen blauen Donau bleibt an dem ganzen Stück wirklich nichts übrig, wovon man berichten oder woran man Kritik üben könnte. Platte Albernheiten wechseln mit talauernden Wortwigen ab, follen, über die man jedoch höchstens mitleidig die Achseln zucken kann. Jedenfalls hat der Macher des Tertes die " Kindsfrau" mit der Amme verwechselt, es wäre sonst gar nicht zu verstehen, weshalb man einer Kinderfrau, die ein zweijähriges Kind zu beaufsichtigen hat, den Besuch ihres rechtmäßigen Mannes verwehrt. Auf dieser faft unfinnigen Voraussetzung ist das ganze Stüd aufgebaut, ohne diefelbe wären die meisten der vielfach unsauberen Szenen ganz undenkbar. Was das Stück an Inhalt zu wünschen übrig ließ, wollte die Direktion wahrscheinlich durch Glanz der Regie erseßen. So war die Rüche im legten Aft ein wahres Brachtstück an Eleganz und Sauberkeit, aber fie half auch nicht über die Unmöglichkeit der Situationen hinweg. An Barbarei grenzte die Dressur, die dem mitwirkenden zweijährigen Kinde zu Theil geworden sein mußte; wie ein Fangball ging daffelbe geduldig und still von

Aus Konstantinopel , 11. Dezember, wird der Bol. Korr berichtet: Troß der mehr oder minder begründeten Friedenss ausfichten und ungeachtet der in den hiefigen politischen Kreisen gehegten Hoffnung, daß die Annahme der von der Türkek unterstügten Kandidatur des Fürsten Nikolaus von Mingrelien () seitens der Mächte der bulgarischen Krise ein Ende seßen werde, setzt die Türkei ihre Rüstungen zu Wasser und zu Land unausgefeßt fort. Neue Refruten langen in häufiger Folge hier an und es werden Truppen nach der oftrumelischen Grenze dirigirt. In neuerer Zeit wird den Befestigungen an den Dardanellen die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer durch höhere Offiziere vorgenommenen Inspizirung der dortigen Werke ist man zur unverzüglichen Beseitigung der dabei wahr genommenen Uebelstände geschritten, und nunmehr ist man Damit beschäftigt, die Armirung der wiederhergestellten Werke zu kompletiren. Kürzlich wurden zwei Geschüße schweren Kalibers dahin geschafft, und man spricht davon, daß noch mehr schwere Stücke diese Befestigungen sichern werden, welche die faiserliche Regierung z zu uneinnehmbaren machen will. Auch ist die Rede davon, den Eingang zum Schwarzen Meere zu befestigen, und soll eine Kommission zu diesem Behufe dahu abgehen. 18 Asien.

SOSI

бли

Man meldet aus Merm, 12. Dezember: Heute wurde die Vollendung der Transkaspischen Eisenbahn bis Chardjui daselbst in Gegenwart der Spigen der russischen und bucharischen Behörden gefeiert. Die Eisenbahn ist für Ruß­ land von der höchsten strategischen und kommerziellen Be deutung.

Amerika.

3 md sludg

Bei der Wahl eines Bürgermeisters der Stadt Boston wurde der Kandidat der demokratischen Partei gewählt. To

Von offizieller Seite find folgende Angaben über den Stand der Arbeiten am Panama Kanal ausgegangen: Ausgegraben waren bis zum 31. Auguſt cr. 26 525 000 cbm oder ca. 24 pet. der gesammten auszugrabenden Route. Die durchschnittlichen monatlichen Ausgrabungen beziffern fich in 1882 auf 16 245 cbm, in 1883 auf 215 300, in 1884 aut 617 554, in 1885 auf 658 708 cbm; in den ersten 6 Monaten 1886 betrug das ausgegrabene Quantum durchschnittlich 1079 637 cbm pro Monat. Ausgegraben müßen im Ganzen ca. 110 000 000 cbm werden. Eröffnet werden kann der Kanal auf Basis der folgenden Berechnung in der zweiten Hälfte 1889: Bis Ende 1885 waren 18 000 000 cbm ausgegraben wor den; ausgegraben sollen werden in 1886 12 000 000 cbm, im 1887 24 000 000, in 1888 36 000 000, in 1889 18 500 000 ebn zusammen 108 500 000 cbm. Während des Jahres 1885 mura ben 12 875 Arbeiter in Panama für den Kanalbau importirf Arbeiter ja nur als Waare figurirt. wie es im Stile unserer Handelsblätter heißt, in denen der den Ausgrabungen verwendeten Maschinen repräsentiren zu Die gegenwärtig bei fammen 57 400 Bferbekräfte.

imer comme sour ni di luid

Gerichts- Zeitung.

Die Atten in dem Jhring- Mahlow- Prozeß wider den Schriftsteller Christensen und den Tischlergesellen Berndt befin den sich, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, in den Händen des Herrn Justizministers Dr. Friedberg. Man wird fich erinnern, daß der Reichstagsabgeordnete Singer durch die Rechtsanwälte Munckel und Freudenthal eine Strafanzeige gegen den Kriminalschußmann Thring bei der Staatsanwalt schaft angebracht und gegen den ablehnenden Bescheid die Ben schwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft eingereicht hat, sowie gegen deren Zurückweisung bei dem Herrn Justizminister vor­stellig geworden ist. Letterer hatte sich die Entscheidung bis nach Erledigung des gegen Berndt und Christensen wegen verleumderischer Beleidigung des Thring anhängig gemachten Verfahrens vorbehalten. Es gewinnt den Anschein, daß der Herr Justizminister sich die fraglichen Akten nur um deshalb eingefordert hat, um nach Prüfung derselben feine Ent scheidung darüber zu treffen, ob dem Antrage des Abg. Singer nunmehr stattzugeben oder ob er definitiv zurückgewiesen werden Wie wir weiter hören, soll auch der Minister v. Butt famer den Wunsch um Ueberlassung der Aften wider Berndt und Christensen ausgesprochen haben. Aus diesen Gründen werden die beiden freigesprochenen Angeklagten, welche durch ihren Vertheidiger Rechtsanwalt Freudenthal den Antrag um Uebersendung einer Abschrift des Urtheils zweiter Instanz ge beten haben, noch lange auf Erfüllung ihrer Bitte zu warten haben.

Hamburg , 15. Dezember. Der Ohrenarzt Dr. Mantela wurde heute wegen Sittlichkeitsverbrechens zu 2 Jahren Zucht haus verurtheilt. sont

Frankfurt a. M., 14. Dezember. Der kgl. Eisenbahns fiskus wurde verurtheilt, einem bei dem Hanauer Eisenbahna unglück zu Schaden gekommenen Handelsmann bis zu seinem 70. Lebensjahre eine jährliche Rente von 450 M. zu zahlen Die Kosten wurden getheilt, weil der Beklagte bedeutend mehr als 2000 m. verlangt hatte.

Hand zu Hand, schließlich wurde dasselbe im Fahrstuhl auf und abgefahren. Hinter Frau Geiftinger traten die übrigen und abgefahren. Darsteller bedeutend zurück, zu erwähnen sind die Herrer

Szika, Wurm und Hanno, von den mitwirkenden Damen fick eigentlich nur Frl. Wagner als Köchin vortheilhaft auf. Eine verschollene Stadt. In der legten Nummer des ruffischen Geschäftsboten" storicheski Viestnik) wird von der Entdeckung einer Stadt an den Ufern des Dniepr berichtet. Gegen fünf Werst unter dem Dorfe Bielozerst finden sich die Ruinen einer Stadt, die soeben erst untersucht worden sind. Man fand Spuren von regelmäßig angelegten Straßen, die Grundmauern von Häusern und Räume, die mit Kohlen, Topfscherben und Knochenresten angefüllt waren. Gruben, die zur Aufbewahrung von Getreide dienten, Wafferröhren, Hauf geräth, Fragmente von Statuen und architektonischen Ornes menten, Bleiſtücke und griechische Münzen mit der Aufschrift Olbia ". Allem Anschein nach ist das der Ort, wo die alte Stadt dieses Namens lag. Da erst der zehnte Theil der Ruinen erforscht worden ist, so kann man im nächsten Jahre, wo die Ausgrabungen fortgefegt und auch die dicht dabei ge legenen Rurgane( Grabhügel) erforscht werden, auf große Aus beute rechnen.

Die Einrichtung der Eisenbahnwagen, wir sie gegen wärtig in Deutschland und Amerita ziemlich allgemein üblich iſt, wurde kürzlich durch Regierungsbaurath Lange im Berliner Architektenverein zum Gegenstande eines Vergleichs gemacht, der im Wesentlichen zu Gunsten unserer Bustände ausfiel. In Amerika geschieht die Heizung und Erleuchtung vielfach nech durch eiserne Defen und Petroleumlampen, was beides schen neuerdings am 28. Oktober Abends ein Bug der Linie Chilago Milwaukee- St. Paul, etwa 22 Stilometer von der zweitgenam ten Stadt entfernt, durch falsche Weichenstellung, wäre aber leidlich gut davon gekommen, wenn nicht die Erschütterung die eisernen Defen ungeworfen hätte. Siebzehn Personen famen durch Verbrennen ums Leben. Der technische Attaché in Washington meldet im Bentralbl. b. Bauv.", daß iegt tie d. meisten Eisenbahnen darauf Bedacht nehmen, die eisernen Defen ganz zu beseitigen und durchweg Dampfheizung anzu

wenden.

Wichtige Entdeckung für die Metallindustrie. Nach einer Meldung des Standard aus New York hat Profeffor

Thomson eine Methode entdeckt, gleichartige und verschiedene Metalle dadurch zusammenzuschweißen, daß man durch dieselben einen starken elektrischen Strom unter schwerem Drucke leitet.