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geschulten Kräfte zur Verfügung gestanden hätten, nur 100 gebraucht haben würde. Auch mit diesen 130 Mann habe man noch immer Nachtstunden arbeiten müssen. Der Schaden beziffere fich demnach für die Klägerin auf 10-15000 Mart, fie verlange aber wie gnädig! einen Schadenersatz in der Höhe des jenigen, was fie für drei Wochen an Mehrlohn zu zahlen bätte."( 2250 Mart), nebst 5 pCt. Binsen seit der Klagezu stellung und Erstattung der Kosten. Wir werden nun abwarten, wie das Gericht entscheidet. Wenn aber der klagende Rechtsanwalt unsere Unterstüßung des Sittenfeld'schen Bersonals mit gemeinsamen politischen Anschauungen" in Verbin bung bringt, so müssen wir ihm doch erklären, daß er sehr schief gewidelt ist. Gewiß vertreten wir einen ganz bestimmten polis tischen Standpunkt und mögen uns die Gegner dafür noch so sehr verdächtigen wir machen uns eine Ehre daraus, ihn zu vertreten. Aber was die Sittenfeld'schen Seger anbelangt, so müssen wir zu unserer Beschämung gestehen, daß wir auch nicht von einem unter ihnen seine politische Stellung kennen und daß wir uns auch gar nicht bemüht haben, fie kennen zu lernen. Wir sind ein Arbeiterblatt und darum jederzeit bereit, gedrückte Arbeiter in ihrem Rampfe um beffere Arbeits- und Lohnbedingungen zu unterstüßen. Wir ftiften teine Streits an und rathen stets, alle noch so beengenden Schranken des Rechtes zu respektiren. Aber wenn der Kampf einmal entbrannt ist, dann stehen wir immer auf Seite der Arbeiter. Das Verfahren der Sittenfeld'schen Druckerei ist für uns dadurch gerichtet, daß fie für Vereinsmitglieder geschloffen werden mußte. Ohne zwingende Gründe würde das nicht geschehen sein!
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Bom Wilhelmshavener Maurerstreit. Wilhelmshaven , 14. Dezember. Die Nachwirkungen der Hartköpfigkeit verſchiebener Innungsmeister bei Gelegenheit des diesjährigen Maurerstreits kommen jetzt in einer für die Betroffenen recht unangenehmen Weise zu Tage. Bekanntlich machten bei dem im Frühjahr d. J. stattfindenden Streit verschiedene hiesige Meister große Anstrengungen, um die Bewilligung der Forderungen der hiefien Maurer zu verhindern und ist denselben ja auch durch Versprechungen u. s. w. die Sache zum Theil gelungen. Der polnische Arbeiter hat sich dazu mißbrauchen lassen, bem hiesigen verheiratheten Maurer durch seine Bedürfnißlosigkeit Konkurrenz zu machen, und so ist derselbe mit einem Theil anderer Maurer auch hier der Hemmschuh gewesen, welcher den Streit der hiesigen Maurer der hiesigen Maurer resultatlos machte. Diesen polnischen Maurern ist natürlich von vornherein alles Mögliche versprochen worden, auch Reisegeld zur Rückreise, wenn dieselben bis zum Oktober aushalten würden. War man im Allgemeinen auch von Seiten der Meister über die Leistungsfähigkeit der Polen nicht erbaut, so half es eben nichts die Geister, die man rief, man mußte sie behalten und so theilte man sich unter einander in die Gäste; denn es mußte in den fauren Apfel gebissen werden, und mußte fich nun Jeder helfen, wie es ging. Erhielt nun der polnische Arbeiter auch nicht den versprochenen Lohn, so erhielt er doch noch immer mehr, als er verdiente, und so blieb er denn auch, bis jezt nun der Winter zur Heimreise mahnt. Denn jetzt kann er nicht mehr sparen und dann ergreift ihn das Heimweh, und außerdem lockte ja doch auch das versprochene Reisegeld zur Deimreise. Aber hier hatte er fich gründlich geirrt die Meister wollten von dem Versprechen nichts mehr wissen und wenn nicht die Sache schwarz auf weiß gestanden hätte, so würde es wohl auch sein Bewenden dabei gehabt haben. Aber ein Theil der Herbeigelockten hatte sich die Briefe des Herrn B. aufgehoben und als nun die andern Meister nichts davon wiffen wollten, so verklagten die Geister denjenigen, der fie rief, und nun fann er, der geglaubt hatte, sich mindestens den Obermeister Titel durch seinen Eifer bei dem Streit im Inter effe seiner Kollegen zu holen, die Beche bezahlen. Denn was man schwarz auf weiß befigt, fann man getrost nach Hause tragen," so dachten die Polen , und so entschied auch das Amtsgericht zu Wilhelmshaven ; Herr B. hat das Reisegeld bezahlen müssen und die Herren Maurermeister werden es sich wahr scheinlich zwei Mal überlegen, ehe fie im nächsten Frühjahr wreder fremde Arbeiter hierher kommen lassen.
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Vereine und Versammlungen.
Der Verein zur Wahrung der materiellen Interessen der Fabrik- und Handarbeiter hielt am 14. Dezember Andreasstr. 26 bei Möwis eine Versammlung ab, welche zunächst den Monats- sowie den Vierteljahrsbericht ohne Debatte entgegennahm. Hierauf hielt Herr Megner einen Vortrag über das Thema:„ Die Vergangenheit und die Zukunft vom wirthschaftlichen Standpunkte aus betrachtet". Der Vortragende schilderte die Arbeitsverhältnisse bei den Griechen und Römern, bei denen sämmtliche Arbeiten von Sklaven verrichtet wurden. Später sei an Stelle der Sklaverei die Leibeigenschaft getreten. Mit der Entwickelung des Handwerks bildeten sich die Innungen, welche nach strengen Gesezen verfuhren. Wer ein Handwerk erlernt hatte, durfte auch nur dieses betreiben. Als dann später die Dampfmaschinen erfunden wurden, konnte dieser eng be grenzte Kreis unmöglich aufrecht erhalten werden. Das Fabrikwesen war die nothwendige Folge; aus den Handwerkern wurden Fabrikarbeiter. Früher, so führte der Redner: weiter aus, habe der Sklavenbefizer ein Intereffe daran gehabt, seine Sllaven gut zu verpflegen und dieselben nicht übermäßig anzus strengen, da er sie für Geld kaufen mußte; später sei an Stelle dieser Kaufsumme der Arbeitslohn getreten. Durch das große Angebot von Arbeitern werde derfelbe jegt immermehr herabgedrückt, ohne Rücksicht, ob der Arbeiter dabei bestehen fann oder nicht. Der Lohn für Fabrikarbeiter betrage heute nicht selten nur 12 M. pro Woche. Das Bestreben der Arbeiter muß daher dahin gehen, den fortgesetten Lohnreduktionen entschieden entgegenzutreten. Ihre heiligste Pflicht sollte es sein, sich zu organisiren und den Fachvereinen beizutreten, um ibre materiellen Intereffen zu wahren und zu fördern. In der fich an den Vortrag anschließenden Diskussion bestätigte Herr Beyer zunächst, daß sich die Löhne nicht höher als 12-13,50 m. pro Woche belaufen. Die große Maffe der Arbeiter wisse aber noch gar nicht, daß fie auch berechtigt sei, ein menschenwürdiges Dajein zu führen. Er ersuchte daher die Mitglieder, ihre ArbeitsTollegen soviel wie möglich dem Vereine als Mitglieder zuzuführen. Herr Paulitat berechnet, daß eine Arbeiterfamilie mit 3 Kindern nothwendig 1200 M. jährlich zum Lebensunterhalt brauche. Die wenigsten Arbeiter verdienen aber soviel, in Folge deffen müsse die Frau den Tag über mitarbeiten. Dadurch werde aber die Wirthschaft vernachlässigt und von richtiger Erziehung der Kinder sei keine Rede. Redner empfiehlt deshalb, bahin zu wirken, daß ein Minimallohn, der dem Arbeiter sein Austommen ermöglicht, festgesetzt werde und Niemand darunter arbeiten dürfe. Nachdem die im Fragelasten befindlichen Fragen erledigt waren, forderte der Vorsißende die Mitglieder auf, fich am zweiten Weihnachtsfeiertage Markusstr. 6, bei Spiedermann, zu einem gemüthlichen Zusammensein recht zahlreich einzufinden. Die nächste Versammlung findet am Dienstag, den 18. Januar 1887, statt.
Der Verein zur Wahrung der Interessen sämmtlicher Ladirer aller Branchen Berlins und Umgegend hielt am 13. Dezember in Nieft's Salon, Kommandantenstr. 72, eine Mitgliederversammlung unter Vorfiz des Herrn Jacob ab. Der Borfitende forderte die Kollegen auf, fest an den Arbeitsnachweis des Vereins zu halten. Wenn auch augenblicklich die Arbeit nicht so gut geht, so würde sich doch das Geschäft bald wieder heben. Herr Müller ersuchte die Kollegen, nicht nach bem Nachweis der Meister zu gehen, sondern den Arbeitsnachweis des Vereins hochzuhalten. Durch festes Zusammenhalten Tönnten auch beffere Lohnsäge erzielt werden. Herr Lewit be
zweckte, daß eine 10stündige Arbeitszeit genügend wäre. Sonntags- und Ueberstundenarbeit halte er nicht für nöthig. Nachdem noch die Herren Saar und Müller ihre Ansicht über die Innehaltung der 10 stündiaen Arbeitszeit geäußert wurde über die Fragebogen" diskutirt und mitgetheilt, daß die ausgefüllten Fragebogen an die Kommiffion oder an den Vorfißenden Herrn Jacob, Cuvrystraße 61, zu senden find. Dann wurde die betreffende Kommisfion, aus 9 Mitgliedern bestehend, gewählt. Die Wahl fiel auf die Herren Umland, Tiekstr. 30-31; Schüßler, Thaerstr. 17; Büchler, Waßmannstr. 33; Müller, Mödernſtr. 82; Schulz, Blumenthalftr. 3 in Friedrichsberg; Pilz , Lichtenberstr. 18; Arndt, Weißenburgerstr. 71; Lewit, Mödernstr. 104 und Rautenhaus, Oranienstr. 183. Die nächste Versammlung findet am Montag, den 10. Januar t. J. statt. Der Versammlung soll fich eine gesellige Zusammenkunft mit Familien anschließen. Mit einem Hoch auf das fernere Gedeihen des Vereins wurde die Versammlung geschlossen.
Die Freie Vereinigung aller in der chirurgischen Branche beschäftigten Berufsgenoffen hielt am 15. Dezember eine Versammlung bei Ackermann, Linienstr. 44 ab, welche über die in vielen Fabriken üblichen Strafgelder debattirte. Nach lebhafter Diskussion wurde folgende Resolution angenommen: Die heutige Versammlung erklärt sich mit den in vielen Fa briken bestehenden Strafbestimmungen nicht einverstanden und beschließt, den Vorstand zu ermächtigen, die nöthigen Schritte zu thun, um in den Fabriken, wo Strafen für Zuspätkommen zur Arbeit 2c. bestehen, dieselben auf einen Mlarimalſatz von 10 Bf. zurückzuführen bei einer Verspätung von 15 Minuten. Bu gleicher Zeit beschließt die Versammlung, dahin zu wirken, daß die hierfür eingehenden Gelder zum Nußen kranker, in den betreffenden Fabriken beschäftigter Arbeiter verwendet werden. Auch die Verwaltung der Gelder muß den betreffeuden Arbeitern überlaffen bleiben." Der letzte Paffus wird durch das Verhalten eines Fabrikanten begründet, welcher sich nicht veranlaßt fühlte, die Strafgelder den Arbeitern zu Gute kommen zu lassen, sondern dieselben in seinem Interesse verwendete. Die Billets zu dem am 12. Februar in den„ Bürgerfälen" stattfindenden Stiftungsfeste gelangen schon jetzt zur Ausgabe.
Der Fachverein der Steinträger Berlins hielt am 12. d. M. in Scheffer's Salon, Inselfir. 10, eine Mitglieder versammlung ab. Bum Raffirer für den Generalfonds wurde an Stelle des Herrn Wirges, welcher sein Amt niedergelegt hat, Herr Albert Kroll gewählt. Alsdann wurde einstimmig beschloffen, zum Besten der Wittwen und Waisen der im vergangenen Jahre verstorbenen Vereinsmitglieder eine Matinee zu veranstalten. Nachdem hierauf ein Vergnügungskomitee von 7 Mitgliedern gewählt worden war, wurde beschlossen, die nächste Wanderversammlung in der Dennewigstr. 13 in Altermann's Salon abzuhalten. Herr Knaat sprach sein Bedauern darüber aus, daß auf vielen Bauten die im Tarif festgesezte Arbeitszeit nicht eingehalten wird und forderte die Kollegen auf, fich streng an die Vereinsbeschlüsse sowie an den Tarif zu halten. Der Vorsitzende ermahnte die Anwesendn, sich recht rege am Zahlen der Beiträge zum Unterstüßungsfonds zu be theiligen. Nachdem der Fragetasten erledigt war, wurde bes fannt gemacht, daß die nächste Versammlung am 9. Januar 1887 in Scheffer's Salon, Inselstr. 10, stattfindet. Hierauf wurde die Versammlung mit einem dreimaligen Hoch auf das Gedeihen des Vereins geschlossen.
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* Fachverein der Tischler. Sonnabend, den 18. Dezbr., Abends 8 Uhr, in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28, Mitgliederversammlung. Tages- Ordnung: 1. Bericht über die statistischen Erhebungen in hiesigen Tischlerwerkstellen. 2. Der Arbeitsnachweis in Berlin . 3. Bericht über die Arbeitsverhältnisse in einer hiesigen Werkstatt. 4. Anfrage, betr. Unter stügung arbeitsloser Mitglieder. 5. Antrag der Arbeitsvermitte lungs- Rommiffion. 6. Fragetasten.- Quittungsbuch legitimirt. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Am ersten Weihnachtsfeiertage feiert der Verein sein diesjähriges Weihnachtsfest in der Berliner Ressource", Rommandantenstr. 57. Die Feier besteht aus: Konzert, Gesangsvorträgen, Theatervorstellung und Ball. Billets find nur vorher in der Versammlung, heute Abend auf den Zahlstellen des Vereins, sowie bei den Mitgliedern Böhm, Johanniterstr. 10, Hof III; Gruenwaldt, Prinzen ftraße 8, III, bei Ronrad; Glode, Laufiperplat 2, of part.; Meinz , Manteuffelstr. 93, III links; Haase, Rheinsbergerstr. 13, 1; Apelt, Belle- Alliancestraße 61, of rechts V; Thierbach, Neue Königstr. 72; Befold, Bergmannstr. 96; Fest, Hollmannstr. 1a, I; Balme , Andreasftr. 17, of II; Schulz, Brizerstr. 42; Witte, Möckernstr. 95; Jakob, Ackerstr. 71 und Bielstein, Gartenstr. 3, IV( bei Biedermann) zu haben.
Zentral- Kranten- und Sterbetasse der Drechsler und anderer gewerblicher Arbeiter Deutschlands ( E.. 48), Verwaltungsstelle Berlin A". Die Zahlstellen der Verwaltungsstelle sind am Sonnabend, den 25. Dezember( 1. Weihnachtsfeiertag), und Sonnabend, den 1. Januar 1887( Neujahrstag), geschlossen und werden dafür Beiträge am Sonntag, den 26. Dezember und Sonntag, den 2. Januar, Vormittags von 10 Uhr an entgegengenommen. Die Auszahlung der Krankenunterstügungen findet Sonntags, Vormittags 11-1 Uhr, im unterstügungen findet Sonntags, Vormittags 11-1 Uhr, im Lokale des Herrn Winzer, Naunynstr. 78, statt. Kranken- und Medizinscheine stellt aus für den Often Herr Gerlach, Kl. Andreasstr. 4 of 3 Tr.; für den Südosten Herr Köppen, Manteuffelstr. 27 of 2 Tr. in der Zeit von 7-9 Uhr Abends. Die Quartalsversammlung des Bezirks findet am Sonntag, den 16. Januar 1887, Vormittags 10 Uhr, im Lokale des Herrn Säger, Grüner Weg 29, statt. Der Bevollmächtigte Schrader, wohnt jezt Wrangelstr. 49 vorn 4 Tr.; der Kassirer Mönch, Adalbertstr. 26 vorn 4 Tr.; bei letzterem finden Aufnahmen zu jeder Zeit statt.
Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Drechsler und anderer gewerblicher Arbeiter Deutschlands ( E. H. Nr. 48, Ham burg ), örtliche Verwaltungsstelle Berlin B. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß statt Sonnabend, den 25. Dezember, die Beiträge am Freitag, den 24. Dezember, und die ersten Bei träge im neuen Jahre am Sonnabend, den 8. Januar 1887, zur bekannten Zeit entgegen genommen werden. Die nächste Mitglieder- Versammlung findet am Sonntag, den 23. Januar 1887, Mariannenstr. 31-32 statt.
* Verein zur Wahrung der Interessen der Klavierarbeiter. Sonnabend, den 18. Dezember, Abends 8% Uhr, Mitgliederversammlung in Gratweil's Bierhallen, Romman dantenstraße 77-79( unterer Saal). Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Sparfeldt über:„ Die nordische Mythologie und die Frithjofs- Sage". 2. Vereinsangelegenheiten.
* Tischlerverein. Generalversammlung der KrankenUnterstüßungstaffe heute Abend 9 Uhr Rottbuserstr. 4a( großer Saal). Tagesordnung: Wahl des Vorstandes. Quittungsbuch legitimirt.
* Zentral- Kranten- und Sterbefasse der Tischler u. s. w. Den Mitgliedern wird bekannt gemacht, daß wegen des bevor stehenden Weihnachts- und Neujahrfestes die Beiträge auf den Bahlstellen sämmtlicher Verwaltungsstellen Berlins am Freitag, den 24.( Heiligabend), und Freitag, den 31. Dezember( Sylvester), von 8 bis 10 Uhr durch die Beitragssammler entgegen genommen werden. Durch wiederholte Bekanntmachung des Vorstandes in Hamburg wird darauf aufmerksam gemacht, daß sämmtliche in diesem Jahre fälligen Beiträge vor dem 1. Januar bezahlt sein müssen.
Verein der Einseher( Tischler). Sonntag, den 19. b. Mts., Vormittage 10 Uhr, Neue Friedrichstraße 44, Generalversammlung. Tagesordnung: Wahl des gesamm ten Vorstandes, Verschiedenes und Fragekasten. Das 3. Stif tungsfest findet Sonnabend, den 1. Januar 1887, im„ Königstadt- Kasino" statt.
* Die Kommission der Tischlergesellen Berlins , welche in der Versammlung am 22. v. Mts. gewählt wurde, um die freiwilligen Beiträge für die Delegirten des Gothaer Tischler tongresses in Empfang zu nehmen, macht bekannt, daß jeden Sonnabend, Abends von 8-10 Uhr, in den nachstehend vers zeichneten Lokalen durch die Kommissionsmitglieder freiwillige Beiträge in Empfang genommen werden: Belleallianceplay 6 bei Hilscher; Blumenstraße 56 in der Tischlerherberge; Staliger straße 107 bei Kunstmann; Zionskirchplatz 11 bei Hohn; Prinzenstr. 96 bei Beier; Stalizerstr. 18 bei Stramm.
Der Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler arrangirt am 1. Weihnachtsfeiertag in Klein's Salon, Dranien straße 180, eine Festlichkeit, bestehend aus Konzert, komischen Vorträgen und Vorstellung des Bauberkünstlers Herrn Berdt. Anfang Abends 6 Uhr. Nach dem Konzert Tanzfránzchen. Billets find zu haben beim Kassirer Herrn Lackur, Admiral straße 26, 1. und bei den Herren Lerche, Fruchtstraße 52, I.; Stiegelmeier, Gitschinerstraße 93, I.; Frant, Reichenberger straße 46, IV.; Bichichholz, Straußbergerstraße 43 und Werschke, Adalbertstraße 16.
Alter Louisenftädtischer Handwerkerverein. Adalbert straße 21, Otto's Restaurant, Versammlung am Sonnabend, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr. Tagesordnung: Vortrag des Herrn Kaufmann Coß.
* Gauverein der Maler. Versammlung am Dienstag, den 21. d. M., Abends 8 Uhr, in Gratweils Bierhallen, Kom mandantenstr. 77 79. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Bes richt des Verbandsvorsißenden aus Hamburg . 3. Die Refor mirung des Verbandes. 4. Verschiedenes und Fragefasten. Das Vergnügen des Vereins findet am 1. Weihnachtstage in Neu Tivoli, Oranienstr. 52, statt.
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Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter( E. H. 29, Hamburg ) Filiale 5. Versammlung Sonnabend, den 18. Dezember, Abends 8 Uhr, bei Ackermann, Lothringerstraße 81. Tagesordnung: Neuwahl der Ver waltung.
Allgemeine Kranken- und Sterbefasse der Metall arbeiter( E.. 29 Hamburg ) Filiale Berlin 6. Die Zahl stellen find am Sonnabend, den 25. d. M.( 1. Weihnachtsfeiertag) und am 1. Januar( Neujahr) gefchloffen. Dagegen werden am Montag, den 27. d. M.( 3. Weihnachtstag), Abends von 8 bis 10 Uhr Beiträge daselbst entgegen ges
nommen.
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Gesang- und gesellige Vereine am Sonnabend: Ges sangverein Harmonia" Abends 8 Uhr im Restaurant, Alte Jakobftr. 38. Gesangverein Sängerlust" Pallisadenstr. 9, Abends 9 Uhr. Verein der Taubenfreunde Abends 8, Uhr im Restaurant Klemann, Laufiberstr. 41. Dänischer Verein " Freya " Abends 9 Uhr Rosenthalerstr. 39. Dänische Blätter find vorhanden. Verein der Württemberger Abends 8 Uhr bei Vaihinger, Dorotheenstr. 84.- Rauchklub, Qualm" Abends 9 Uhr im Restaurant Tamm , Schönhauser Allee 28.
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Kleine Mittheilungen.
Worms , 14. Dezember. In Folge der heftigen und lang andauernden Regengüsse steigt das Waffer des Rheines ganz bedenklich, so daß bei der Fortdauer der Niederschläge Hochs waffer zu befürchten steht. Bei der hiesigen Bürgermeisterei find folgende Depeschen über die Wasserstandsnachrichten einge troffen: Kehl Rheinstand gestern 2,44 heute 3,17 steigend, Marau Rheinstand gestern 3,36 heute 4,28 stark steigend, Mannheim Rheinstand gestern 3,62 heute 4,20 steigend, Obers rhein starkes Waffer. Wimpfen Neckarhöhe 3,49, langsam steigend.
Köln , 15. Dezember. Der Rhein ist hier fortwährend im Wachsen begriffen und hat bereits den Pegelstand von 5 Mtr. überschritten. In Koblenz zeigte heute Mittag 12 Uhr der Rheinpegel 4,25 Meter, steigend. Von der Lahn , Mofel und Sieg wird ebenfalls startes Steigen gemeldet. Bei Windeck riß die hochgeschwollene Sieg ein am Ufer spielendes 8jähriges Kind mit sich fort; ehe man demselben zu Hilfe kommen fonnte, hatte es bereits seinen Tod in den Wellen gefunden. Da der Regen anhält, so befürchtet man am Rhein und seinen Neben flüffen Hochwasser.
Tirschtiegel, 13. Dezember. Vorgestern Nachmittags 3 Uhr ereignete fich hierselbst ein recht trauriger Unglüdsfall. Die Tagelöhnerwittwe Juliane Simsch zu Eschenwalde, Mutter von 4 Kindern, schickte ihren ältesten 12jährigen Sohn Karl nebst einer 10jährigen Tochter in die Stadt, um Einfäufe zu machen. Auf dem Wege hierher mußten die Kinder an der ungefähr 200 Schritte von der Chauffee entfernt stehenden Pötschke'schen Windmühle vorübergehen. Bei dieser Gelegen heit fam dem Knaben der Gedanke, fich die im Gang befind liche Mühle einmal etwas genauer anzusehen. Er ging vom Wege ab und direkt auf die Mühle zu. Dabei gerieth er so nahe an dieselbe, daß er von einem Flügel an die Schläfe ge troffen, sofort bewußtlos zu Boden sant. Der zu Hilfe gerufene Müller trug den Verunglückten unverzüglich in das nahe Johanniter- Krankenhaus, wo der Knabe gleich nach seiner An funft den Geist aufgab.
New- York , 14. Dezember. ( Ein verbranntes Schiff.) Das große Pensionat in Vicksburg , in dem die Kinder der reichsten amerikanischen Familien untergebracht sind, wurde in Folge der dort graffirenden Masernepidemie geschlossen, und da die Weih nachtszeit nicht mehr fern ist, sollten die gesunden Kinder, etwa 40 an der Bahl, nach New- Orleans gebracht werden, um sich von hier zu den Eltern zu begeben. Der Dampfer White wurde von der Direktion des Penfionats gemiethet," um die Kinder und zehn Begleiterinnen derselben nach New- Orleans zu bringen. Auf der Fahrt entstand durch unvorsichtige Hantis rung mit dem Feuer ein Brand, das Holzschiff stand im näch ften Augenblick in Flammen und sämmtliche Passagiere, die vierzig Kinder und ihre zehn Begleiterinnen, kamen um. Von der Mannschaft find auch mehrere Personen getödtet worden.
New- York , 12. Dezember. Telegraphisch wird berichtet: Ein ernſtes Unglück ereignete fich in dem Etablissement der Metallwaarentaufleute Shapleigh u. Fantwell in St. Louis , Das Haus stürzte plößlich ein, worauf Feuer ausbrach, welches das ganze Gebäude zerstörte. Der angerichtete Schaden wird
Leben.
Briefkasten der Redaktion.
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Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche
Antwort wird nicht ertheilt.
J. L. , Großbeerenstraße. 1. Sie brauchen dem Stan desbeamten( Kleinbeerenstr. 2) nur die beiden Geburtsscheine vorzulegen und die Bewirkung des Aufgebots zu beantragen Wenn das Aufgebot 2 Wochen lang im Nathhaus ausgehangen hat, so kann die Ehe geschlossen werden. 2. Ihre Braut tann mit Rücksicht auf die bevorstehende Eheschließung noch jetzt den Dienst zum 1. Januar auffündigen; diese Kündigung muß aber
erfolgen.
F. St. 17. Ein solches Recht besteht nicht.
Sch. Brunnenstr. Ihr Wirth ist leider im Recht; Sie haben den großen Fehler begangen, den Kontraft zu unters zeichnen und auf die mündliche Versicherung des Wirthes zu bauen. Diese mündliche Nebenabrede steht aber nach Shrer eigenen Angabe im Widerspruch mit dem Inhalte des schrift
lichen Kontraktes und hat daher keine Giltigkeit.
A. W. 43. Selbstverständlich können Sie von dem Arbeitgeber das Reisegeld vergütet verlangen, da er deffen Er
stattung auf jener Postkarte versprochen hat.
Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Max Echippel, für Vereine und Versammlungen F. Lugauer, für den übrigen Theil der Beitung R. Gronheim, sämmtlich in Berlin
die
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