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16,2, in Wiesbaden 15,0, in Hannover 20,8, in Kaffel 28,4, in Magdeburg 24,3, in Stettin 19,9, in Altona 29,8, in Straßburg 31,6, in Mez 21,5, in München 28,0, in Nürnberg 24,9, in Augsburg 19,7, in Dresden 21,6, in Leipzig 14,7, in Stutt gart 16,9, in Karlsruhe 22,1, in Braunschweig 20,8, in Ham burg 34,4, in Wien 26,0, in Best 40,9, in Prag 31,2, in Triest 32,1, in Krakau 27,5, in Basel 18,4, in Amsterdam in Brüffel 23,5, in Paris 23,3, in London 20,3, in Glasgow 27,4, in Liverpool 22,5, in Dublin 28,1, in Edinburg 21,3, in Kopenhagen 15,3, in Stockholm 14,8, in Christiania 17,1, in St. Petersburg 25,5, in Warschau 24,5, in Odeffa 30,4, in Rom 23,4, in Turin in Venedig 22,5, in Alerandria 37,9. Ferner in der Zeit vom 7. November bis 13. November cr.: in New- York 26,1, in Philadelphia 19,8, in Baltimore 16,6, in San Franzisko-, in Calfutta 38,4, in Bombay 24,2, in Madras 34,5.
Polizeibericht. Am 18. d. M. Vormittags fiel ein Mann in der Schwedterstraße plößlich nieder und starb auf der Stelle, wie ärztlich festgestellt wurde, in Folge eines Herzschlages. Am Mittag wurde das auf dem Neubau Perlebergerstraße 7 aufgestellte, fünf Stock hohe Baugerüst durch den Sturm umgeworfen. Menschen sind nicht beschädigt worden. Nach mittags wurde in der Borsigstraße ein Knabe durch eine Equipage überfahren und am Unterleib derartig verlegt, daß er mittelst Droschte nach der elterlichen Wohnung gebracht werden mußte; ferner wurde in der Frankfurter Allee , an der Ecke der Thaerstraße, ein Knabe durch einen von dem Kutscher Ruhr, Frankfurter Allee 64 wohnhaft, geführten, übermäßig schnell fahrenden Viehwagen überfahren und so schwer verlegt, daß er nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte. An demselben Tage Abends feuerte der Schlächtergeselle Eichhorn in die Einfahrt zum Grundstück Thiergarten ftraße 14 auf ein Dienstmädchen, anscheinend aus Eifersucht, vier Schüsse aus einem Revolver ab, von deren einem dasselbe an der Schulter gestreift, jedoch nur unerheblich verlegt wurde. Eichhorn bestieg sodann die Droschke wieder, in der er bis vor das Haus gefahren war, zwang den Kutscher unter der Drohung, ihn sonst niederzuschießen, ihn nach seiner Wohnung, Solmsstr. 39, zu fahren, wo er sich einschloß und jeden, der einzudringen versuchen sollte, zu erschießen drohte. Später zur Haft gebracht, ist er der That geständig, will dieselbe jedoch in der Trunkenheit und aus Eifersucht begangen haben. An demselben Tage Nachmittags fand in einer Küche des Grundstücks Zimmerstr. 39 ein unbedeutender Brand statt. Am 19. d. M. Vormittags wurde der Arbeiter Bärensprung bewußtlos und aus einer Kopfwunde blutend in der Marienburgerstraße auf dem Bürgersteige liegend aufgefunden und nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht. Am 19. und 20. d. M. fanden mehrere fleine Brände statt, und zwar brannte Nachmittags in dem Mäntelgeschäft von Weißbarth, Dranienstr. 140, der Inhalt des Schaufensters, ferner Abends in einem Schornstein des Grundstücks Dorotheenstr. 49 angefammelter Ruß und in der Leimfüche einer Tischlerwerkstatt in der Gr. Frankfurterstr. 122 der Fußboden- und am 20. d. M. früh Königstr. 63 Papier in einem Keller.
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Gerichts- Zeitung.
Herr Dr. Lütgenau sendet uns folgendes geharnischte Schreiben:" Die Redaktion des Berliner Volksblatt" ersuche ich auf Grund des Preßgesezes vom 7. Mai 1874, in der nächsten Nummer folgende thatsächliche Berichtigung ohne Einschaltungen oder Weglaffungen" abzudruden, welche das Referat über den Arbeiterinnenprozeß betrifft, insoweit dasselbe
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Was die Schrift des Briefes anbetraf, so tam der Schreibfachverständige zu der Behauptung, daß der betreffende Brief von Frl. Heinzel geschrieben sein müsse, wofür eine Menge auch jedem Laien verständlicher charakteristischer Merk male ſpräche. Auf Grund dieses Gutachtens wurde die Anflage gegen Fräulein Heinzel und Herrn König erhoben; aber plöglich war auch das inkriminirte Schreiben aus den Akten verschwunden. Vergeblich wurden alle Beamte der Staatsanwaltschaft zeugeneidlich und verantwortlich vernommen, über den Verbleib des Briefes war nichts zu ermitteln. So war das Hauptbelastungsmaterial der richterlichen Augenscheinnahme entzogen, nur Indizienbeweise lagen noch vor. Amtsrichter Kieslich befundete als Beuge, daß Frl. Heinzel schon bei dem Diktat des Amtsrichters, das zur Feststellung ihrer Handschrift er folgte, allerlei Ausflüchte machte; daß Rentier Rönig aber während der Zeit der Untersuchung sehr aufgeregt war, doch plößjich ruhig, ja höhnisch wurde, als er erfahren hatte, daß der Brief sammt dem Kouvert verschwunden sei. Kanzleirath Seegel hielt sein ursprüngliches Gutachten aufrecht und behauptete, daß Fräul. Heinzel den inkriminirten Brief geschrieben hätte; das Kouvert hatte er nicht zu Geficht bekommen. Der Staatsanwalt beantragte, den Sachverständigen wegen des Vorhandenseins des Briefes zur Zeit der Begutachtung auch als Beugen zu vereidigen, und da der Gerichtshof diesen Antrag ablehnte diese Ablehnung im Protokoll zu verzeichnen. Im Uebrigen aber beantragte er für Fräul. Heinzel 6 Monate, für Herrn König 2 Monate Gefängniß. Der Gerichtshof_sprach beide Angeklagte frei, das Urtheil damit begründend, daß, weil weder Brief noch Rouvert vorliege, jede objektive Grundlage mangele, durch welche der Gerichtshof eine eigene Ueberzeugung begründen könne, und ohne eine eigene Ueberzeugung sei die Verurtheilung unmöglich.
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Chemnin. Ein aus Rothenkirchen bei Auerbach gebür tiger Fabritarbeiter, Franz Robert Möckel, hatte zu Gefreiten des hiesigen Infanterieregiments, die er an den Spielwaarendes hiesigen Infanterieregiments, die er an den Spielwaarenbuden während des Jahrmarktes am 1. November getroffen, von einer in nicht allzuferner Zeit bevorstehenden gewaltsamen Erhebung der Sozialdemokraten gesprochen und die Soldaten aufgefordert, sie sollten, wenn die Kaserne genommen und bes sezt werde, nur in die Luft schießen. Er wurde, weil er somit Personen des deutschen Heeres aufgefordert hatte, dem Befehle der Oberen nicht Gehorsam zu leisten, von der III. Straftam mer des hiesigen Landgerichts zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. Vorbestraft war der 25jährige Angeklagte wegen Sonntagsentheiligung und groben Unfugs.
Unfallversicherung und Brautkinder. Das Reichsver ficherungsamt hat folgenden interessanten Fall verhandelt. Die Braut eines in der Provinz Heffen- Nassau ums Leben gekommenen Maurers verlangte von der zuständigen Berufsgenossenschaft eine Rente für ihre mit dem Verstorbenen erzeugten Kin der. Die Genossenschaft lehnte den Anspruch ab, weil das Ge setz nur ehelichen Kindern Ansprüche gewähre. Auf die Klage der Braut, in welcher geltend gemacht wurde, daß nach dem in Betracht kommenden Partikularrechte Brautfinder den ehelichen gleichständen, erkannte das Schiedsgericht in diesem Sinne. Das Reichsversicherungsamt vermochte sich zu einer sofortigen endgiltigen Entscheidung nicht zu entschließen, sondern gab der Klägerin auf, in ordentlichem Gerichtsverfahren gegen die Erben darüber, ob ihren Kindern die Rechte von ehelichen zustehen, des Verstorbenen und die Berufsgenossenschaft eine Feststellung herbeizuführen und zu diesem Zwecke binnen drei Monaten Klage zu erheben.
mißliebig gemacht haben soll. Die nächste Versammlung findet am 20. Januar 1887 in demselben Lokale statt.
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Eine öffentliche Versammlung der Metallarbeiter tagte am 17. b. M. in Wohlhaupt's Salon, Manteuffelstr. 9. Die Tagesordnung lautete: Berichterstattung über den Streit der Granatenarbeiter der Jachmann'schen Fabrik, Köpnicker straße 99. Der Dreher Herr Weber theilte mit, daß Herr Jachmann fich geweigert habe, die in der letzten Versammlung ge wählte Kommission, welche eine Verständigung mit ihm herbei zuführen suchen sollte, zu empfangen. Die Kommission habe in Folge dieser Weigerung einen eingeschriebenen Brief an Herrn Jachmann gesandt, worin die Ursachen der Arbeitseinstellung fachlich erörtert und Herr Jachmann zu einer mündlichen Vera handlung mit den Kommissionsmitgliedern aufgefordert wurde. Herr J. erklärte auch hierauf wieder, mit Niemand in Unter handlung treten zu wollen. Der Streit sei für ihn abgethan, da er schon Ersatz für die Streifenden habe. Der Vorsigende der Kommission, Herr Jacobs, berichtete hierauf über die Zustände in der Jachmann'schen Fabrit. Jachmann'schen Fabrit. Es sei, so führte Redner aus, wohl noch nie ein Streit berechtigter gewesen, als der in Rede stehende. Es sei undenkbar, daß Familienväter so kurz vor dem Weihnachtsfest, wo doch jeder seinen Kindern gern eine Freude bereiten möchte, aus nichtigen Gründen die Arbeit einstellen sollten. Nur die zwingendste Nothwendigkeit habe die Arbeiter zu diesem Schritt veranlaßt. Bei einer Arbeitszeit von 75 Stunden pro Woche sei es selbst den günstigst gestellten Arbeitern nur gelungen, einen Verdienst von 18 bis 20 M. wöchentlich zu erzielen. Das wären also pro Stunde durchs schnittlich 26 Pfennig oder bei einer regelmäßigen 10 stündigen Arbeitszeit noch nicht 16 M. die Woche. Doch seien dies, wie schon gesagt, nur die bestgestellten Arbeiter; andere hätte noch viel weniger verdient. Dabei erfordere die Arbeit große physische Kräfte und große Affurateffe, da alles genau nach Normallehren gearbeitet werden müsse. Ferner sei die Arbeit auch sehr ge= fundheitsschädlich, da sich viel Staub und Schmuß beim Drehen von Gußeisen entwickelt, was für die Lungen der Arbeiter von großem Nachtheil sei. Es sei zu bedauern, führte der Redner weiter aus, daß bei Arbeiten, welche von der Regierung so gut bezahlt würden, der Arbeiter vom Fabrikanten einen so niedrigen Lohn bezieht, daß er kaum die nothwendigsten Lebensbedürfnisse davon bestreiten könne. Schließlich stellle der Redner den A- u trag, die Versammlung möge die gewählte Kommission beauf tragen, Herrn Jachmann noch einmal um eine Unterredung zu ersuchen; im Falle einer abermaligen Ablehnung seitens des Herrn Jachmann aber die Kommission zu berechtigen, die Anges legenheit selbstständig weiter zu verfolgen. Herr Hirsch empfahl diesen Antrag und Sprach die Hoffnung aus, daß in diesem Falle die Regierung die Arbeiter gegenüber dem Fabrikanten in Schutz nehmen würde. Redner meint; es sei ausgerechnet worden, daß dem Fabrikanten, wenn er die Forderung der Arbeiter bewilligen würde, eine Granate 20 Pf. fosten würde, während er ca. 1 M. dafür bekommen soll. Herr Bergmann als früherer Meister bestätigte die Rich tigkeit der Ausführungen der Vorredner in allen Theilen. Serr Weber wollte wissen, daß sogar der Offizier, welcher als Revisor in der Fabrit thätig ist, Herrn Jachmann Vorstellungen über die niedrigen Preise, welche er den Arbeitern zahle, gemacht haben soll. Nachdem die Versammlung den von Hrn. Jacobs gestellten Antrag einstimmig angenommen, schloß der Vorsigende mit der Mahnung, die Streifenden zu unterstüßen, die Vers fammlung.
meine Aussage berührt. Es wird daselbst behauptet, daß ich Vereine und Versammlungen. ſchiedene Ueberraschungen und Tanz, Eintrittsfarten find su
befundet hätte: 1. Frau Pötting habe mich mehrfach ersucht, nicht das politische Gebiet in den Versammlungen zu erörtern; 2. selbst" der Reichstagsabgeordnete Singer habe solchen Standpunkt der Frau Pötting, fleinlich" genannt und es sehr eigenthümlich gefunden, daß sie auf solch fleinlichem Standpunkte" ftehe; 3. Frau Pötting hätte fich an Singer's und meine Vorhaltungen jedoch nicht gekehrt. Diese nur in dem Referate des Berliner Volksblatt" enthaltene- Behauptung ist in allen Theilen erfunden. Ich habe nichts derartiges ausgefagt. Berlin , Rüdersdorferstr. 12, den 19. Dez. 1886. Dr. F. Lütgenau." Unser Berichterstatter hält hiergegen die Angaben feines Berichtes aufrecht. Es wäre überhaupt der Deffentlichkeit entschieden ein besserer Dienst geleistet worden, wenn Herr Dr. Lütgenau uns geschrieben häfte, was er denn eigentlich gefagt hat. Wir haben das vorstehende Schreiben übrigens nur Der Kuriosität wegen wörtlich abgedruckt, das Preßgefez verpflichtete uns in feiner Weise dazu.
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Eine mysteriöse Geschichte, die für das Städtchen Strausberg zu einer cause célèbre geworden ist, beschäftigte gestern die zweite Straftammer am Landgericht 11. Auf der Anklagebant faßen der Rentier Karl Rudolf Otto aus Straus berg und beffen Schwägerin, das unverehrlichte Fräulein Emma Auguste Marie Heinzel, lettere der verleumderischen Beleidi gung, ersterer der Beihilfe dazu angeklagt. Der Thatbestand, soweit derselbe aufgeflärt worden über die Hauptsache ist ein Schleier gebreitet, der voraussichtlich in Ewigkeit nie gelüftet werden wird, ist folgender: Anfang November 1885 ging beim fal. Rammergericht in Berlin ein anonymes Schreiben ein, in welchem die Subalternbeamten des Strausberger Amtsgerichts, Gerichtssekretär Alisch und Aktuar Bahn, eines schlechten und wüsten Lebenswandels bezichtigt wurden. Es wurde denfelben vorgeworfen, daß sie sich in Kneipen bezechten, allerlei Allotria trieben und mit der niedrigsten Gesellschaft verkehrten. Das Schreiben wurde an den Dirigenten des Strausberger Amtsgerichts, Herrn Amtsrichter Rieslich, mit dem Auftrage gegeben, den in dem Schreiben gerügten Thatsachen nachzuforschen und zweitens den Schreiber des Briefes zu ermitteln. Was die Thatsachen anbetraf, so wußte der Amtsrichter aus cigener Wahrnehmung, daß diefelben erdichtet waren; denn es war ihm befannt, daß die Beschuldigten in dem besten Lokale der Stadt verkehrten, in welchem sich die sämmtlichen Hono ratioren einzufinden pflegten. Die tros diefer eigenen Wissenschaft vom Amtsrichter angestellten Recherchen ergaben fein anderes Resultat. Nunmehr handelte es fich um Ermittelung des anonymen Briefschreibers. Die Adresse auf dem Kouvert rührte augenscheinlich von einer fräftigen Männerhand her, der Brief selbst aber zeigte eine zierliche Damenhandschrift. Der Amtsrichter lick fich in der Voraussetzung, daß der Brief von einer ziemlich gebildeten Dame geschrieben sei, den Echreiblehrer der höheren Töchterschule am Orte, Herrn Schmidt, rufen, legte diesem das Schreiben vor, und dieser äußerte feine Meinung dahin, daß der Brief von dem Fräulein Heinzel geschrieben sei, vielleicht auch von deren Schwester, der Frau des Rentiers Rönig. Dieses Gutachten führte nun zunächst dazu, daß die Männer handschrift auf dem Rouvert mit der Handschrift des Rentiers Rönig verglichen wurde. Da legterer Schiedsmann ist, so ließen die beim Amtsgericht befindlichen Schiedemannsatten leicht eine Handschriftenvergleichung zu, die eine auffällige Aehnlichkeit mit seinen in den Atten befindlichen Handschriften und der Aufschrift des Rouverts ergab. Bur Klarstellung der Cache gehörte aber zunächst die Erforschung eines Motivs. Sekretär Alisch erklärte, mit Rentier König auf bestem Fuße zu stehen, sodaß Rachsucht und Bosheit von dieser Seite aus gefchloffen schienen; Aftuar Bahn dagegen bekundete, daß ihn Rentier König, allem Anschein nach zum Schwager gewünscht habe und darin getäuscht worden sei. In dem Aerger über Desen Fehlschlag hätte vielleicht das Motiv gefunden werden fönnen. Es wurde nunmehr eine Handschriftenvergleichung durch den gerichtlichen Schreibfachverständigen, Kanzleirath Ecegel, angeordnet. Ebe es zur Ausführung derselben kam, war Das Kouvert des Briefes aus den Akten verschwunden, und lonnte daher eine Begutachtung der Aufschrift nicht erfolgen.
mußte.
Im Verein Berliner Hausdiener wurde in der letzten gutbesuchten Versammlung eine Tellersammlung für den Kollegen Emil Weidler, Taubenstr. 45 wohnhaft( Nichtmitglied des Vereins), veranstaltet, welche die Summe von 17,65 M. ergab. Der Genannte verunglückte durch einen Sturz vor einem Pferdebahnwagen derart, daß ihm ein Bein amputirt werden Den Mitgliedern, welche dem Verunglückten eine weitere Unterſtügung zukommen laffen wollen, zur Nachricht, daß Listen zur Einzeichnung freiwilliger Beiträge ausliegen bei Kuce, Dranienstr. 177, of 1.; Meier, Jerufalemerstr. 22 und im Lokale der Hausdiener- Krankenkasse, Alte Leipzigerstr. 1. Der Vorfißende ersuchte alle Mitglieder, sich des verunglückten Kollegen nach Kräften anzunehmen, da hier Hilfe dringend nothwendig sei. Aber auch darauf soll man hinwirken, daß alle Berufsgenossen sich dem Verein als Mitglieder anschließen. Am 1. Weihnachtsfeiertage veranstaltet der Verein bei Gratweil eine Festlichkeit. Die nächste Vereinsversammlung findet am 10. Januar 1887 statt.
Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Klavierarbeiter hielt am Sonnabend, den 18. Dezember, feine legte diesjährige Mitgliederversammlung ab. Herr Sparfeld, Mitglied des Vereins, hielt einen beifällig aufgenommenen Vors trag über die nordische Mythologie und die Frithjoffage. Der Vortragende wies zunächst nach, daß die chriftlichen Feste, ſo auch das bevorstehende Weihnachtsfest, nicht willfürliche, von der christlichen Kirche eingefegte Feste find, sondern daß sie ihren Ursprung in der heidnischen, so bei uns in der nordischen Mythologie hätten. Hierauf verbreitete der Vortragende fich in längerer Ausführung über die verschiedenen Götter der alten Germanen und feierte Grimm und Simrock als die bedeutendsten Forscher der nordischen Mythologie. Hierauf ging der Vortragende zu dem von dem norwegischen Dichter Tegnér verfaßten Gedicht die Frithioffage" über, welches in vorzüglicher Weise die Gewohnheiten, Sitten und Gebräuche der Alten schildert und zeigt, wie sie ihre Götter verehrten und welche Vorstellung sie sich von dem Leben nach dem Tode machten. Die vorzüg lichsten Stellen aus dem Gedichte las der Vortragende vor. Nachdem noch einige Krankenunterstüßungen bewilligt waren, widmete der Vorfizende der Thätigkeit des Vereins im verfloffenen Jahre noch eine furze Betrachtung. Er führte aus, unter welch ungünstigen Verhältnissen der Verein in dieſem Jahre zu tämpfen hatte und wünschte, daß das kommende Jahr in dieser Beziehung einige Erleichterungen bringen möge. Er schloß diese legte Sigung mit einem dreimaligen Hoch auf das Gedeihen des Vereins.
Der Fachverein der Steindruder und Lithographen hielt am 16. b. M. bei Gratweil, Kommandantenstraße, eine Versammlung ab. Der Vorsigende theilte mit, daß das Mitalied Otto Scholz beim Abspringen von einem Wagen der Pferdeeisenbahn verunglückte und nach 5tägigem Krankenlager verstorben ist. Die Anwesenden ehrten das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plägen. Der Verein spendete einen Kranz. Es wurde beschlossen, für die Familie des verftorbenen Kollegen eine Matinee zu veranstalten und wird der Vorstand das Weitere veranlaffen. Hierauf wurden verschiedene Unter Mittheilungen über den Arbeitsnachweis gemacht. anderem wurde es getadelt, daß viele Mitglieder, die sich beim Arbeitsnachweis gemeldet, nicht rechtzeitig genug anzeigen, wann fie wieder in Arbeit getreten sind. Dadurch entständen für den Stellenvermittler oft große Schwierigkeiten. Die Mitglieder seien ferner verpflichtet, sobald fie aus Arbeit treten, dieses sofort bei Splettstößer, Weinbergsweg 15b, zu melden, ebenso anzuzeigen, wann sie wieder in Arbeit treten. Im allgemeinen wurde der Arbeitsnachweis seitens der Arbeitgeber rege benutzt. Es wurde aufgefordert, daß sich auch die Arbeiter recht rege baran betheiligen. Ein Unterstügungsgesuch wurde dem Vor stand zur Prüfung überwiesen. Ferner wurde ein Vergnügungsfomitee von 7 Personen zur Veranstaltung eines Winterfestes gewählt. Nachdem entspann sich noch eine heftige Debatte über Zirkulare, welche in den Druckereien zirkuliren, einen
Herrn Wezel betreffend, weicher sich, wie hervorgehoben wurde,
Fachverein der Schlosser und Berufsgenossen. Am 2. Weihnachtsfeiertag, Abends 6 Uhr, bei Gratweil's, Kommandantenstraße 77.79, Weihnachtsvergnügen. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Programm: Ver zu haben bei sämmtlichen Vorstandsmitgliedern sowie bei den Herren Neumann, Nostitstr. 46, Hof 1; Matthias, Manteuffelstraße 49, bei Pohl; Sachs, Fruchtstr. 84, IV, bei Stephan. Gauverein der Maler Berlins . Versammlung am Dienstag, den 21. Dezember, Abends 8 Uhr, in Gratweils Bierhallen, Kommandantenstr. 77.79. 1. Raffenbericht. 2. Bes richt des Verbandsvorsitzenden aus Hamburg . 3. Die Reformirung des Verbandes. 4. Verschiedenes und Fragekasten.
Gauverein Berliner Bildhauer. Annenstraße 16 heute Bibliothekabend.
Kranten- Unterstützungsbund der Schneider, Kürschner, Bosamentiere und Berufsgenoffen. Sonntag, den 26. Dezem ber( 2. Weihnachtsfeiertag): Großes Konzert und Ball. Billets find zu haben Krausenstraße 11 im Lofal; in beiden Geschäften der Genossenschaft, Bimmerftr. 30 und Lothringerstr. 51; in beiden Zahlstellen Grenadierstr. 33, im Restaurant und Annens straße 9, im Restaurant Zilm; Waldemarstraße Nr. 19, H. 1; Heinrich, Kommandantenstr. 41, v. IV; Lubas, Sebastianstr. 41, v. 11; Killer, Grüner Weg v. IV; Boche, Annenstr. 11, v. V und in den mit Plakaten belegten Handlungen. Gäste will tommen.
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Verband deutscher Zimmerleute, Lokalverband Berlin Süd". Mittwoch, den 22. Dezember, Abends 8 Uhr, Vers ſammlung im Lokale Mariannenstr. 31-32. Tagesordnung: Vortrag, Verschiedenes und Fragetasten. Gäste haben Zutritt. Der Lokalverband Berlin Nord" hält am Mittwoch, Abends 8% Uhr, in dem Lokale Hochstr. 32a eine außerordentliche Genes ralversammlung ab, zu welcher neue Mitglieder und solche, die es werden wollen, Butritt haben. Tagesordnung: 1. Wahl eines Vorsitzenden. 2. Verschiedenes. 3. Fragekasten.
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Gesang, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag. Schäfer'scher Gesangverein der Elfer". Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstr. 126, Gefang. Gesangverein Bruderbund" Abends 9 Uhr Adalbertstr. 4, im Restaurant. Gesangchor des Gauvereins der Maler Berlins " Abends 8 Uhr bei Sodtke, Ritterstr. 123. Turnverein ,, Dafenhaide" ( Männer Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60 61.Rauchklub Deutsche Flagge" Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangelstr. 11. Rauchflub Bum Wrangel" Abends 8% Uhr im Restaurant, Wrangelstr. 32. Verein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule, Abends 9 Uhr im Restaurant Kinner, Röpniderstr. 68. Vergnügungsverein der Bürsten und Kammacher jeden Dienstag nach dem 1. und 15., Abends 9 Uhr, bei Wollschläger, Münzstr. 5.
Kleine Mittheilungen.
Spremberg , 16. Dezember. Die wegen der hiesigen Erzeffe Verurtheilten, die sich noch auf freiem Fuße befinden, haben am 24. d. M. ihre Strafe anzutreten. Ein hübsches Weihnachtsgeschenk!
Met, 19. Dezember. Das Hochwasser dor Mosel hat einen fehr hohen Stand erreicht, zwischen Noréant und Sierd find weite Thalftreden überfluthet. Auch von der französischen Grenze wird fortdauerndes Steigen des Fluffes gemeldet.
Madrid , 18. Dezember .( Der Mörder des Bischofs von Madrid .) Der oberste Gerichtshof bestätigte das über Galeote, Mörder des Bischofs von Madrid , verhängte Todesurs theil; doch hält man eine Strafumwandlung für wahr scheinlich.
Prag , 18. Dezember. Ein Liebesbrama spielte sich gestern beim Friedhofe des Dörfchens Lukamiz in der Nähe von Nobofis ab. Der Grundbefigerssohn Franz Jellinek und die 18jährige Grundbesizerstochter Anna Kinderman hatten bes schloffen, gemeinsam zu sterben. Jellinek jagte der Geliebten eine Rugel durchs Herz, worauf er gegen sich selbst drei Schüffe abfeuerte. Das Mädchen blieb sofort todt, während Jellinek
noch lebt.
Brüssel, 18. Dezember. 180 Briefe, welche von dem auss geraubten Postwagen herrühren, wurden abermals, diesmal im