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Rottbuserstraße 22. Männergesangverein Steinnelfe" Abends| 9 Uhr im Restaurant Schulz, Stettinerstraße 56-57.- Gefang­verein Schwungrad" Abends 8', Uhr Annenstraße 16, im Restaurant Sahm. Gesangverein Sängerhain" Abends Gesangverein Hoffnung 6 Uhr bei Beyer, Prinzenstr. 96. Moabit  " Abends 8%, Uhr Wilsnackerstraße 63, im Restaurant Ilges. Bitherklub Amphion". Abends 9 Uhr Uebungs­Turnverein Froh stunde im Kurfürstenfeller, Poststraße 5. Turnverein Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr Bergstraße Nr. 57. Berliner Turngenossenschaft( V. Männerabthei lung) Abends 8/2 Uhr in der städtischen Turnhalle, Waffer­thorstraße Nr. 31. Turnverein Hasenhaide"( Männer­Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße Nr. 60/61. Rauchflub Deutsche Flagge" Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangelstr. 11. Verein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Kinner, Röpnickerstraße 68. Verein ehemaliger Schüler der 44. Ge meindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Albrechtsgarten", Wilhelmstraße Nr. 105. Arends'scher Stenographen- Verein Apollobund" Abends 8%. Uhr Brunnenstraße 129.- Arends­fcher Stenographen- Verein Abends 8% Uhr im Restaurant, Bum eisernen Kreuz", Lindenstr. 71. Deutscher Verein Arends'scher Stenographen Abends 8', Uhr in Randel's Restaurant, Brunnen­Straße 129.- Verein Rose" Abends 8 Uhr im Restaurant Elge, Alexandrinenstraße 99. Vergnügungsverein Mollig" Abends 9 Uhr im Restaurant Reinicke, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und 15.- Rauchklub Bum Wrangel" Abends 8 Uhr bei Blocksdorf, Wrangelstr. 32.

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Kleine Mittheilungen.

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Nordhausen, 30. Dezember.  ( Unglücksfall durch Vers schüttung.) In einer Kiesgrube bei Henschleben   wurden am Nachmittage des 27. d. Mts. drei Arbeiter durch nieder­gehende Kiesmassen verschüttet und zum Theil schwer verlegt. Am schlimmsten verlegt wurde der Bahnwärter Biegner aus Walschleben  , der auf dem Transporte nach Walsch­ leben   verstarb.

Bremen, 1. Januar. Heute Vormittag 10 Uhr brach in der alten Börse Feuer aus. Der Brand wurde gelöscht, nach­dem der größte Theil des Dachstuhls durch das Feuer zerstört war. Die Räume darunter find durch Wasser beschädigt; die darin befindlichen Gemälde, Akten 2c. wurden unversehrt ge­borgen. Das in nächster Nähe liegende Rathhaus, sowie die umliegenden Gebäude sind unversehrt.

Peft, 28. Dezember.( Ein trauriger Weihnachtsabend.) In der Gemeinde Barancs des Zempliner Komitats lebt ein armer Schneider, welcher nicht die Mittel hatte, seinen Kindern zu Weihnachten einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Kleinen wollten sich jedoch für das Ausbleiben des hellstrahlenden Weihnachtsbaumes entschädigen, und als die Eltern zu Bette ge­gangen waren, schlichen sich die Kinder in eine Kammer, wo sie den Strohsäcken Stroh entnahmen und daffelbe entzündeten. Bald hätten jedoch auch die Strohsäcke Feuer gefangen und im Nu stand die ganze Kammer in Flammen. Die beiden älteren Knaben liefen noch rechtzeitig ins Freie, das jüngste der Kinder war aber bereits verkohlt, als die verzweifelte Mutter in die Stube drang, um ihre Kinder zu retten. Die Frau erlitt ebenfalls schwere Brandwunden.

Madrid  , 29. Dezember. Ein großes Eisenbahn- Unglück fand nordwestlich von Madrid  , auf der Linie Baponne- Madrid in der Nähe von Avila   statt. Es ist wildes Gebirgsland. Avila   ist noch 113 Kil. von Madrid   entfernt und 63 Kil. von Escorial  . Die Station Avila   liegt 1132 Meter über der Meeresfläche. Von Avila sind in der Richtung auf Madrid  noch 23 Kilometer bis zum höchsten Punkte der Sierra de Guadarrama  , welchen die Bahn bei Herradon la Canada erreicht. Diese Station liegt 1359 Meter über der Meeresfläche und ist die höchstgelegenste Eisenbahnstation Spaniens  . Die Bahn­anlage in diesem Gebirgsland war eine außerordentlich schwierige und fostspielige. Die furze Strecke zwischen Avila   und Canada  enthält allein 6 Tunnels, die eine Gesammtlänge von 4 Kilometer haben, außerdem zahlreiche Viadukte, Gallerien und koloffale Einschnitte. Der Eisenbahnverkehr in dem Guadarrama- Gebirge ist im Winter wegen der vielen Schnee­stürme immer mit großen Schwierigkeiten verbunden. Auch bei dem neuesten Unglücksfall blieb ein Güterzug während eines Schneesturmes im Schnee stecken. Der Stationsvorsteher eines fleinen Dorfes 12 Kilometer von Avila  , ließ den Postzug auf dem einzigen Geleise der Linie abfahren, weil ihm der Güter­zug nicht fignalifirt war. Der Postzug suhr nun auf den im Schnee steckenden Güterzug und der Zusammenprall war trop des Schnees so stark, daß beide Maschinen und mehrere Wagen zertrümmert und viele Personen getödtet und verlegt wurden. Man spricht von 20 Todten und über 30 Verwundeten. Die Szene, die erfolgte, soll schrecklich gewesen sein. Da fein Dorf in der Nähe war, dauerte es vier Stunden, bis von Avila   die erste ärztliche Hilfe eintraf. Die Verbindung mit dem Norden ist unterbrochen und es wird wohl einige Tage dauern, bis ste wieder hergestellt ist. Auch in anderen Gegenden Spaniens   find die Verbindungen durch Schneefall vielfach unterbrochen. Hier liegt so viel Schnee, daß gestern und heute aller Verkehr mit Tramways und Wagen völlig aufhörte. Das ist schon viele Jahre nicht mehr dagewesen.

Triest  , 1. Januar. Der Lloyddampfer Achille" ist mit der ostindisch chinesischen Post aus Alexandrien   heute Morgen

hier eingetroffen.

London  , 30. Dezember.( Theaterbrand.) Ueber den Brand des Grand Theatre in Jslingston wird weiter berichtet: Das Feuer brach gegen 1 Uhr Morgens in den Soffiten aus, muth­maßlich infolge einer Gaserplosion, und ergriff das Requisiten­magazin. Von dort verbreiteten sich die Flammen über die Bühne nach dem Zuschauerraum, der bald lichterloh brannte. Wäre das Feuer während der Vorstellung ausgebrochen, so hätte sich das Bublifum, ungeachtet der zahlreichen und breiten Ausgänge, schwerlich rasch retten können. Die Galerien stürzten in fürzester Zeit ein, worauf die Flammen das Dach ergriffen, und binnen drei Stunden war das stattliche Theater, welches Raum für 3000 Personen hatte, gänzlich ausgebrannt. Die Hintermauer des Gebäudes stürzte ein und die Trümmer fielen auf die hinter dem Theater gelegenen Ställe der General Omnibus Company, infolge dessen acht Pferde getödtet wurden. Ein Stallbursche wurde verschüttet und erlitt solch er­hebliche Verlegungen, daß ihm ein Bein amputirt werden mußte. Seit Weihnachten wurde in dem Theater allabendlich bei aus­verkauftem Hause die Pantomime Dick Whittington   und seine Raße" gegeben. In dem Stücke waren über 250 Personen beiderlei Geschlechts beschäftigt. Die Dekorationen, die Garde­robe und alle Requisiten sind verbrannt; außer dem Theater selber war nichts versichert. Das Theater war seit August 1883 eröffnet, nachdem es im Jahre vorher ebenfalls niedergebrannt Damals führte es den Namen Philharmonic Music Hall".

war.

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Vermischtes.

forderungen an die körperliche und geistige Energie sind im An­fange der Dienstzeit, weil ungewohnt, am größten; denselben fallen die weniger resistenzfähigen, erblich oder individuell be lasteten Individuen zum Opfer. Die Geisteskrankheiten nach dem vierten Dienstjahre betreffen Offiziere oder Unteroffiziere: die Kraft des Körpers und die Elastizität des Dienstes nimmt ab und erweist sich den Anforderungen des Dienstes häufig nicht mehr gewachsen, und kommen noch persönliche Mißverhältnisse dazu, so entwickelt sich leicht ein neuropathischer Zustand, auf deffen Boden jede Gelegenheitsursache eine Psychose hervor rufen kann. Von größter Wichtigkeit wird es demzufolge sein, die Einstellung prädisponirter Individuen zu verhüten. Es fann nicht auffällig erscheinen, daß der Krieg mit seinen Strapazen, seinen mechanischen und physischen Einflüssen schwerer förperlicher Erkrankungen 2c. in noch höherem Grade als der Friedensdienst das Entstehen von Geisteskrankheiten be­günstigt und ganz besonders bei Prädisponirten schnell eine Katastrophe herbeiführen kann. Dazu verleiht der Krieg den Geisteskrankheiten einen eigenartigen Charakter, den der ausge prägten phyfischen Schwäche, wozu häufig notorische Störungen, Die Prognose besonders der progressiven Paralyse, kommen. der akut im Felde erkrankten und frühzeitig in Behandlung ge­kommenen Fälle ist günstiger als die spät entstandenen oder verschleppten. Dort überwiegen afute Reizungs- oder Er­schöpfungszustände, hier chronische Formen, namentlich Pa­ralyse.

Durchlässigkeit gußeiserner Röhren. Um die Durch­lässigkeit gußeiserner Röhren vom gesundheitlichen Standpunkt zu prüfen, sind nach einer Mittheilung der ,, Gazette des travaux publi s" Versuche mit der sogenannten Pfeffermünz­probe unter gleichzeitigem inneren hohen Drud angestellt worden. Es ergab sich dabei, daß die getheerten Röhren sämmtlich dicht, die ungetheerten Röhren in geringem Grade durchlässig waren, und zeigte sich dies Ergebniß sowohl bei Gas- als Wafferleitungsröhren. Der Versuch beweist, daß ein sorg­fältiges Theeren hinreicht, die dem Auge unbemerkbaren Löcher zu verschließen.

Holzwürmer in Möbeln. Das beste Mittel dagegen ist eine Auflösung: 5 Gramm Karbolsäure in 100 Gramm Waffer. Man bringt das Mittel mittelst eines kleinen Pinsels oder mit einem Deler, wie solche Nähmaschinen beigegeben sind, in die Löcher. Wenn die Anwendung einige Male wiederholt wird, so werden dadurch alle Insekten und ihre Brut erstickt.

Unter den Ortschaften des Deutschen Reiches giebt es 21 Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Wir führen dieselben nach der Größe auf, weil man oft über ihre Reihen­folge debattiren hört: Berlin   1315 287 Einwohner, Hamburg  305 690, Breslau   299 640, München   261 981, Dresden   246 086, Leipzig   170 340, Röln 161 401, Frankfurt   a. M. 154513, Königsberg   151 151, Hannover   139 731, Stuttgart   125 901, Bremen   118 305, Düsseldorf   115 190, Nürnberg   114891, Danzig   114 805, Magdeburg   114 291, Straßburg   111 987, Chemnitz   110 817, Elberfeld   106 499, Altona   104 717 und Barmen 103 067; ferner find 23 Städte mit 50-100 000 Ein­wohnern und 296 Ortschaften mit 10-50 000 Einwohnern vor­handen. Unter letteren find 25 Dörfer und 7 Vororte; von den Dörfern find die größten Altendorf im Kreise Effen mit 25 693, Borbeck   eben da mit 24 601 und Nixdorf mit 22 775 Ein­wohnern.

Saubere Gottesstreiter". In dem Drte Histas bei Refase( Ungarn  ) wurde dieser Tage eine wohlorganisirte Bank­notenfälscherbande entdeckt, an deren Spiße der dortige Ge­meindelehrer und der rumänische Pfarrer stehen. Die Platten und sonstige zur Banknotenherstellung erforderlichen Behelfe und Werkzeuge wurden in der Kirche aufgefunden.

Neueste Nachrichten.

Expatriirung und Theilnahme der Sozialdemo­kraten an den Reichstagswahlen. Die Schles. 3tg." weiß zu melden: ,, Aus sozialdemokratischen Kreisen verlautet, daß sich die Sozialdemokraten, falls die Expatriirungs- Vorlage zum Gesetz erhoben werden sollte, fernerhin nicht mehr an den Reichstagswahlen betheiligen wollen."

Der augekündigte Antrag der Konservativen wegen Aufhebung des Identitätsnachweises für Getreide soll dahin gehen, daß die bei der Einfuhr ausgestellten Boll- Quittnngen bei der Ausfuhr der gleichen Quantität von Getreide zum vollen Betrage zurückgezahlt werden.

Vom Posener Sozialistenprozeh. Aus Posen, 2. Januar, wird dem Berl. Tagebl." telegraphirt: Heute Vormittag 9 Uhr begann hier die Verhandlung des schon seit längerer Zeit schwebenden Sozialistenvrozesses. Unter den fieb: zehn aus der Haft vorgeführten Angeklagten befindet sich auch eine Frau. Die Vertheidigung führen die Rechtsanwälte Sachs und Flatau aus Berlin  , Türkheim  - Hamburg  , Dziembowski- Bosen. Zwei Posener Kriminalbeamte und der französische   Dolmetscher des Posener Gerichts fungiren als Sachverständige; es find 28 Beugen geladen. Die Deffentlichkeit wurde bereits heute Vormittag für die Dauer des ersten Tages ausgeschloffen. Die Anklage lautet auf Geheimbündelei. Ein Theil der Angeklagten ist der deutschen Sprache nicht mächtig; die Verhandlungen werden daher theilweise unter Buziehung eines polnischen Dol­metschers geführt."

Der Redakteur Morgenstern ist auf den Antrag der Polizeidirektion durch Verfügung des Ministers des Innern aus Bayern   ausgewiesen worden.

Polizeiagenten. Ein Korrespondent der Köln  . 8tg." giebt zu, daß der Tischler Schröder in Zürich   und der Agent Haupt in Genf   zu den Agenten gehörten, welche die Berliner   Polizei in den sozialistischen   Zentren Genf  , Zürich  , Bern  , London  , Paris   und selbst Barcelona   unterhält. Früher hatten sich solche Agenten ebenfalls manchmal bloßgestellt, die Sache wurde aber dann unter den Sozialisten selbst abgemacht. Man bezeichnete allen Genoffen" die Betreffenden, und diese machten sich ohne Sang und Klang aus dem Staube. Dieses Mal gestaltet fich die Sache anders, weil die Agence libre" fich derselben bemächtigte, um Bismard nihilistischer Umtriebe( sic!) anzuflagen, und dann nach ihr die radikalen Blätter sich mit derfelben beschäftigten. Selbstver­ständlich(!) hat auch die französische   Polizei unter den Sozialisten ihre Leute, die sie von deren Thun   und Treiben unterrichtet halten. Sie verschaffte sogar Ende 1878 der deutschen  Polizei einige Agenten für Genf   und London.  "(!!)

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Aus Bukarest   wird unterm 1. Januar gemeldet: Eine Botschaft des Königs spricht den Schluß der parlamentarischen Die Seffion und die Auflösung der Deprtirtenkammer aus. Neuwahlen find auf den 4. Februar cr. anberaumt, die Kammern sollen am 19. Februar cr. zusammentreten.

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.)

Hirschberg i. Schl., Montag, 2. Januar. Bwischen Merzdorf und Ruhbank ist gestern Abend ein von Dittersbach fommender Güterzug entgleist, die gedachte Strede ist infolge deffen für den Personenverkehr gesperrt.

Posen, Montag, 2. Januar. Heute begann vor der zwei­ten Straffammer des Landgerichts die Verhandlung wider den Studenten Bronisław Slowinski und Genoffen wegen Theil. nahme an geheimen Verbindungen und wegen Anreizung ver­schiedener Klaffen der Bevölkerung zu Gewaltthätigkeiten gegen einander( Paragraphen 128, 129, 130 des Strafgesetzbuchs). Die Angeklagten find meist Handwerker und polnischer Nationalität. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde die Deffentlichkeit ausgeschloffen. Für die Verhandlung find zwei Wochen in Aussicht genommen.

Wien  , Montag, 2. Januar. Das Fremdenblatt" schreibt: Mit Rücksicht auf einen Artikel eines Bester Blattes, nach wel­chem verbürgte Berichte in Wien   eingetroffen seien, daß Ver­schiebungen russischer Truppenmassen und Kriegsmaterials aus dem Innern des Reiches nach dem Westen ungestört fort­dauerten, haben wir uns bemüht, hierüber beglaubigte Informationen einzuziehen und sind auf Grund derselben in der Lage, jene Meldung dahin richtig zu stellen, daß in letzter Beit keine weiteren authentischen Nachrichten über neue Dislokationen russischer Truppenmaffen aus dem Innern des Reiches nach der Westgrenze eingelangt sind; vielmehr gehe aus den letzten Berichten hervor, daß es sich bei den in jüngerer Zeit gemeldeten Nachrichten hauptsächlich um Verschiebungen innerhalb der Grenzprovinzen zu handeln scheine.

Antwerpen  , Montag 2. Januar früh. Das hiesige Alhambratheater wurde gestern Abend von einer heftigen Feuersbrunst in Asche gelegt. Glücklicher Weise fand keine Vor­stellung statt, der Kastellan und seine Kinder, die sich im Hause befanden, wurden gerettet.

( Nach Schluß der Redaktion eingetroffen.) Hamburg  , Montag, 2. Januar. Die Postdampfer, Mo­ravia" und Bavaria  " der Hamburg  - Amerikanischen Packetfahrt­Aktiengesellschaft sind, von Hamburg   kommend heute, ersterer um 5 Uhr Morgens in New- York  , letterer in St. Thomas  , und der Postdampfer Holsatia" von derselben Gesellschaft ist, von Westindien   kommend, heute in Havre   eingetroffen.

Pest, Montag, 2. Januar. Der Kultusminister richtete an den Fürst- Primas eine Buschrift, betreffend eine gründliche Re­form der Priesterseminarien, insbesondere die Aufhebung der fleineren Seminarien.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.

Tischlerei. Für die Gerichtskosten, zu deren Tragung ein Mädchen vor ihrer Verheirathung verurtheilt worden ist, haftet deren späterer Ehemann nicht. Möbius. Die an Ihre Frau gerichtete Kündigung brauchen Sie nicht gegen sich gelten zu lassen. Doch ist es er forderlich, daß Sie binnen einer Woche, nachdem Sie von der Kündigung Kenntniß erlangt haben, dem Verwalter mittheilen, daß Sie die Kündigung aus dem vorbezeichneten Grunde nicht als rechtsbeständig anerkennen.

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12. Sie sind zur Bezahlung der von Ihrer Frau vor der Verheirathung gemachten Schulden nicht verpflichtet, wir dies schon einige hundert Male an dieser Stelle ausge sprochen haben. Wenn Ihnen gehörige Sachen gepfändet werden, so interveniren Sie.

Alter Abonnent. Bei gegenseitiger Einwilligung ist eine Ehescheidung möglich. Zu näherer Auskunft sind wir bereit, wenden Sie fich persönlich an die Redaktion.

O. E. Sebaftianstraße. Wir haben sämmtliche bei uns eingegangene Fragen beantwortet. Wenn dies bezüglich der Thrigen nicht der Fall ist, so muß dieselbe wohl verloren gegangen sein. Vielleicht wiederholen Sie die Frage.

A. A. Coloniestr. Wenn der Kontrakt schriftlich aufge­hoben ist, so können Sie jederzeit ausziehen und brauchen für die Zukunft keine Miethe zu zahlen. Der alte Wirth bleibt, auch wenn er das Haus verkauft hat, noch zu dergl. Ab­machungen berechtigt, so lange Ihnen nicht der Käufer als neuer Eigenthümer vorgestellt ist.

L. L. 33. Beantragen Sie zunächst bei Gericht den Erlaß eines Zahlungsbefehles; wird dagegen Widerspruch erhoben, so laffen Sie den Schuldner durch den Gerichtsvollzieher zur münd­lichen Verhandlung laden.

Albrecht. Wir verstehen gar nicht, was Sie meinen. Sie fragen nämlich: Wie viel Grad Kälte haben wir vom 31. Oftober 1887 bis 31. Dezember 1887 in Berlin   gehabt? Meinen Sie nun durchschnittlich an jedem Tage oder überhaupt zusammen. Sie wollen sich etwas deutlicher ausdrücken. Wir werden übrigens kaum in der Lage sein, Ihnen eine befriedigende Antwort ertheilen zu können. Wenden Sie sich an das meteorologische Institut, das müßten wir nämlich auch thun. F. Krüger. Wir bitten um Ihren Besuch.

. w. 15. Das Erbrecht des unehelichen Kindes besteht nur, soweit der Vater kein Testament gemacht hat. Derselbe fann aber in seinem Testamente andere Erben einsetzen und über das ganze Vermögen disponiren, ohne daß das uneheliche Kind das Testament anfechten kann. Daher muß auch in dem von Ihnen angegebenen Falle das Kind mit den ihm aus gesetzten 1000 M. zufrieden sein, auch wenn der sechste Theil des Nachlaffes mehr ist.

Markthallen- Bericht von J. Sandmann, städtischer Verkaufsvermittler. Berlin  , den 31. Dezember 1887. Temperatur in der Halle 3 Grad Reaumur. Wetter: Schnee.

Butter.( Reine Naturbutter.) 1. Feinste haltbare Süß rahm- Tafelbutter( bekannte Marken) 110-117 M., 2. rein schmeckende Tafelbutter 105-110 M., 3. Tischbutter 95 bis 105 M., 4. fehlerhafte Tischbutter 80-95 M., 5. Koch- und Backbutter 70-90 M. pr. 3tr. Auktion täglich um 11 Uhr Vormittags.

Honig, deutscher, 40-60, IIa 30-40 m. pr. 8tr. Pflaumenmuß 15-17 m. pr. Str.

Fier 2,50-3,10-3,20 netto ohne Abzug p. Sahd., Kall  eier 2,80 M. p. Schck.

Käse. Importirter Emmenthaler-87, Inländischer Schweizer 35-50-65, Quadrat- Backstein 12-16-26, Lim burger 20-30-35, Rheinischer Holländer Käse 58-60-68 m. pr. Str., Edamer 58-68, Harzer--3,00 M. pr. Kifte. Dtsche. Camembert M. per M. pr. Dz. Neufchatel Stück.

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Wild. Rehwild 55-65-75 Pf., Dammwild 40-70 f., Rothwild 30-40-50 Pf. Schwarzwild 25-60 Pf., Rennthier 50-60 p. Pfd., Kaninchen 40-50 Pf. per Stüd, Hasen 2,50 bis 2,70 M., Fasanenhähne 3,00 bis 4,50 M., Fasanenhennen 2,00 bis 3,00 M., Wildenten 0,60-1,00-1,50 M., Birtwild 1,50-2,25 pro Stück, Haselwild 0,90-1,10 M. pr Stüd. Schneehühner 0,90-1,10. Wildauftion täglich um 10 Uhr Vor mittags und 6 Uhr Nachmittags.

Fleisch. Rindfleisch 37-44-55, Ralbfleisch im Fell 38 bis 50-62, Hammel 35-45-50, Schweinefleisch 40-45 Pf. pro Pfund, Schinken geräuchert mit Knochen 60-80 Pf., Sped ger. 55-60 Pf. pr. Pfund.

Geflügel, fett, geschlachtet. Fette Gänse 45-50-65 Pf. Fette Enten 40-60 Pf. pr. Pfd., Puten 45-70 Pf. pr. Bfd., Tauben 38-50 Bf., Hühner 0,60-1,00-1,50 pr. Std. Geflügel, lebend. Gänse la 4,00-5,50, lla 2,00-3,50 Pf., Enten 0,85-1,50-2,25 M., junge Hühner 0,60-0,90, alte Hühner 1,00-1,50, Tauben 30-45 Pf. pr. Stüd. Buten 2,50-3,50 M.- Auftion täglich um 9 Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags.

Obst und Gemüse. Weißfleischige Speisekartoffeln 4,00 bis 5,00, 3wiebeln 8,00-16,00 M. pro 100 Stilo, Blumenkohl 20­27 M. pro 100 Kopf, Birnen 6-10-13-18, Aepfel 6 bis 10 bis 15-20, Wallnüffe la. 10-20 M. pro Bentner. Apfelfinen Jaffa 12-12,5, Valenzia 420er 13-26 M. pro Riste. Citronen 10-25 M. per Kiste.

Weber Geistesstörungen in der Armee im Frieden und im Kriege veröffentlicht Dr. Diet, erster Assistenzarzt an der psychiatrischen Klinik in Leipzig   in der Beitschrift für Psychiatrie" einen interessanten Aufsaß, welchem wir folgendes entnehmen: Das verhältnißmäßig große Kontingent der Geistes­franken, welches die Armee stellt, berechtigt zu dem Schlusse, daß die eigenthümlichen Verhältnisse des militärischen Dienstes Faktoren enthalten, welche das Entstehen von Geistesfrankheiten begünstigen. Im Frieden ist die Zahl der Geistestranten im ersten Dienstjahr am größten, um dann schnell abzunehmen, und nach dem vierten Dienstiahre wieder zu steigen. Die An­Verantwortlich: R. Cronheim  ; für Vereine und Versammlungen: F. Tutaner, beide in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Feldfrüchte in Wagenladungen, Kartoffeln, weißfleischige Speisekartoffeln 40-50 m. per 1000 Kilo, Hafer 105-130 D., Erbsen 120-200 M., Futtererbsen 115-120 M., Gerste 105 bis 180 M., Richtstroh 30-32,50 M., Heu 40-66 M. per 1000 Kilo.