des Streiks trifft, sondern erst später, wenn er alt oder sonst arbeitsunfähig geworden ist. Jene Sozialstatistiker, welche nach Beendigung jedes Streiks sich hinsetzen und den Arbeitern vorrechnen, welchen Verlust sie sich selbst und dem ,, Nationalvermögen" durch ihre Arbeitseinstellung zu­gefügt haben, sie werden also in Bukunft unter das Ver­Lust- Konto auch die Einbuße sehen müssen, welche die Arbeiter für jeden Streiftag bei der Ausmessung der Altersrente erleiden.

Die Sozialreform wird in ihrem Endergebniß also eine wesentliche Beschränkung der Bewegungsfreiheit der Arbeiter im Gefolge haben; sie wird dem Arbeits­geber eine Reihe der einschneidendsten Mittel an die Hand geben, dem Arbeiter gegenüber seinen übermächtigen sozialen Einfluß noch vielmehr als bisher zur Geltung zu bringen, und sie wird mit der Vernichtung des Koalitionsrechts das Grab aller selbstständigen und unabhängigen Arbeiterorga­nisationen seien.

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Politische Uebersicht.

Ueber den internationalen Arbeiterkongrek, wel­cher im Laufe dieses Jahres zusammentreten soll, sind in der Preffe die widersprechendsten, zum Theil albernsten Nachrichten verbreitet worden. Zunächst handelt es sich gar nicht um einen sozialistischen Kongreß. Wohl ist der Beschluß zur Ab­haltung des Kongresses auf dem sozialdemokratischen Parteitag in St. Gallen gefaßt worden, allein sowohl der Beschluß, als auch der bezügliche Antrag und die an ihn fich knüpfende Dis­fussion schrieben dem geplanten Kongreß eine ganz bestimmte, scharf umgrenzte Aufgabe zu, nämlich die internationale Regelung der Fabrik- und Arbeitergeset gebung anzubahnen. Und es herrschte auch Einstimmigkeit darüber, daß der Kongreß, um seinen Zweck zu erfüllen, feinen Parteichar after tragen dürfe. Alle Arbeiterorganisationen ohne Unterschied find oder werden zu dem Kongreß eingeladen, der den katholischen und Mar Hirsch'schen Vereinen ebenso gut offen stehen wird, wie den englischen und amerikanischen offen stehen wird, wie den englischen und amerikanischen Tradesunions, den Rittern der Arbeit", den freien Gewerk­schaftsorganisationen der übrigen Länder, furz, allen bona fide Arbeiterorganisationen der Welt ohne Unterschied der Nationa lität, der Parteistellung und der Ziele. Es ist das beiläufig eine Lebensbedingung des Kongresses, der sonst seiner Aufgabe nicht gerecht werden kann. Und darum find die jour­nalistischen Schnüffler arg auf dem Holzweg, welche da ver­

Dies alles wird geschehen, wenn die Arbeiter nicht auf ihrer Hut sind und nicht mit aller Kraft die ihnen zu­stehenden Rechte vertheidigen und für deren Erweiterung stets Sorge tragen. Wahrung des Koalitions= rechts, Sorge für Ausbau der freien Hilfs­kassen, Gründung von Arbeiter, Fachmuthen, die praktische" und gemäßigte" Tagesordnung sei und Unterstüßungsvereinen muß den Arbeitern deshalb heute mehr als je angelegen sein, denn nur da durch, daß sie der kapitalistischen Organisation, welche durch die Sozialreform eine so mächtige Förderung erfährt, eine selbstständige, unabhängige Arbeiterorganisation entgegen zu stellen vermögen, werden sie sich vor Vergewaltigung schützen fönnen.

Mögen die Arbeiter sich stets zu Gemüthe führen, was Lujo Brentano in seiner Schilderung der heutigen Großbourgeoisie, welche einen so entscheidenden Einfluß auf unsere Sozialgefeßgebung ausübt, in Bezug auf ihre End­ziele sagt:

Während die Manchesterschule", so schreibt Bren­ tano in seinem Urtheil über unsere Industriemag­naten ,,, die Gleichberechtigung der Arbeiter wenigstens theoretisch aufrecht erhält, ist das autokratische Gefühl der persönlichen Würde und Macht bei dieser Richtung so außerordentlich ausgebildet, daß sie jene Gleichbe­rechtigung sogar in thesi verwirft. Die deutsche Ge­werbeordnung, welche die Gleichberechtigung statuirt hat, erscheint als revolutionär. Jeden Versuch der Arbeiter, bei Festsetzung der Bedingungen des Arbeitervertrags mitzureden, betrachtet sie als unverschämte Anmaßung. In der Koalitionsfreiheit und Freizügigkeit, welche die Unabhängigkeit der Arbeiter zu wahren und zu verwirklichen geeignet sind, sieht sie Verirrungen einer zügellos demokratischen Richtung. Wo sie wirkliche Schäden anerkennt, ist sie viel eher geneigt, auf dem Wege der Freiwilligkeit, des Geschenkes, etwas zu thun und damit die Unverleglichkeit der wirthschaft­lichen Machtsphäre für sich aufrecht zu erhalten, als auf Reformen, welche das Prinzip der freien Verfügung, wenn auch nur unbedeutend, einengen, ein­zugehen.

Dagegen ist sie lebhaft für den Arbeiterverfiche­rungszwang, besonders für die Errichtung von 3wangs­kassen in Verbindung mit den Betrieben der einzelnen Arbeitgeber, und für jede andere Art von Einrich tungen, welche die Arbeiter von den Arbeitgebern abhängiger machen, um auf diese Weise die Koali­tionsfreiheit und Freizügigkeit möglichst zu paralyfiren und die Arbeiter in der alten Unterwürfigkeit unter der Herrschaft der Arbeitgeber zu erhalten oder sie aufs neue hineinzubringen. Um zusammen zu fassen: nicht die Nachtheile, welche die moderne industrielle Entwickelung der Arbeiterklasse vielfach gebracht hat, ihre Noth und thatsächliche Abhängigkeit vom Arbeit­geber, sondern die Vorzüge dieser Entwickelung, die Anerkennung der Gleichberechtigung von Arbeitern und Arbeitgebern, die sie in der Gesetzgebung mit sich brachte, sind dieser Richtung Gegenstand des Ent­sezzens. Als ihr Ideal erscheint, wie man selbst ge= legentlich sagt, die Uebertragung der für das Verhältniß zwischen dem Hörigen und dem Grundherrn zur Feudalzeit herrschenden Ordnung auf die In= dustrie."

Wenn aber auch die Vermögensverhältnisse des Frei herrn jest ziemlich gedrückter Art waren und er bedeutende Schulden machen mußte, um nur standesgemäß leben zu können, so befam er trotzdem überall geborgt und wußte auch, daß sich sogar in allernächster Beit seine Vermögens: verhältnisse, oder die des Hauses wenigstens, glänzend verbessern, ja wie ein Phönix aus der Asche erstehen

würden.

Mit dem Geburtstage seines ältesten Sohnes, des Lieutenants nämlich, der in kaum zwei Monaten herannahte, wurde eine außerordentlich bedeutende Erbschaft für diesen fällig, die eigens dazu bestimmt worden, den alten Glanz des Hauses Wendelsheim wieder neu zu beleben.

Der letzte Abkömmling einer der Hauptlinien hatte diese Erbschaft ausgesetzt, aber mit einer eigenthümlichen Neben bestimmung.

Beide Vettern, jene alte General von Wendelsheim und unser alte Freiherr, hatten eigentlich nie in gutem Vernehmen mitsammen gestanden, ja sich sogar gründlich gehaßt, und dieser Gefühle auch nie groß Hehl gehabt. Bruno von Wendelsheim aber, wie der General hieß, war, bei einem enormen Reichthum, unvermählt geblieben, ja sogar ein Weiberhaffer, und hing nur mit all' der zähen Liebe und Verehrung, deren er fähig war, an seinem alten Stamm­baum, an dem Glanze und Ruhme Derer von Wendels­ heim , und doch drohte das ganze Geschlecht auszusterben, denn unser Freiherr war damals der lezte des Namens und, obgleich schon fünf Jahre vermählt, noch ohne Leibes­erben.

Da bezwang der alte General auf seinem Sterbebette

den Haß, den er gegen die Person des Vetters vielleicht ge­fühlt, und nur noch in ihm den alleinigen Träger des Namens sehend, setzte er wenige Tage vor seinem Tode ein Testament zu dessen Gunsten auf.

Er wußte, in welch' zerrütteten Vermögensverhältnissen fich jener 3weig der Familie schon damals befand, und wenn ihm auch nichts daran lag, dem Vetter selber aus der Ver­Legenheit zu helfen, sollten doch die Erben des Namens wenigstens nicht mit einer solchen Misere zu kämpfen haben. Das Testament lautete aber vorsichtiger Weise

blos ein Aushängeschild, blos ein Lockvogel, um die nicht sozia­listischen Arbeiterorganisationen in das sozialistische Netz zu locken. Wäre dem wirklich so, dann würde es am ersten Tage auf dem Kongreß zu einer Spaltung fommen. Oder glaubt man, die großen englischen und amerikanischen Arbeiterorgani Schlepptau nehmen lassen? Wer das glaubt, kennt diese Or­sationen würden sich von den deutschen Sozialdemokraten ins ganisationen sehr schlecht. Nein der Kongreß wird entweder sein Programm genau einhalten und sich streng auf seine Aufgabe beschränken, oder er wird ein Mißerfolg sein. die Sache in die Hand genommen? Das ist verdächtig!" Warum aber haben die deutschen Sozialdemokraten

meint einer der Schnüffler. Je nun, wir sind nicht in der Lage, den Menschen ins Herz zu sehen, allein so viel steht fest: Jemand mußte die Sache in die Hand nehmen und den Anstoß geben. Und da die deutsche Regierung es ver­weigert hat, der Einladung der Schweiz zu folgen und sich an Schritten zur internationalen Regelung der Fabrik- und Ar­beitergesetze zu betheiligen, so war es ganz natürlich, daß die Arbeiter und Arbeitervertreter die Sache in die Hand nahmen. Vielleicht erkundigt sich der betreffende Schnüffler, gelegenheit nichts hat thun wollen. warum die deutsche Regierung in dieser so hochwichtigen An­Eine schwere Arbeit it's freilich, einen internationalen Kongreß zu Stande zu bringen, der auch wirklich den Namen verdient und die nöthige Auto­rität hat. Indeß, wie uns versichert wird, sind die Vor­bereitungen im besten Zug und alles verspricht ein volles Ge­lingen.

"

Dir Pflichten der Arbeiter." Unter diesem vielver­sprechendem Titel macht ein Waschzettel durch die gazze ,, wohl­gefinnte" Preffe die Runde, der mancherlei zwerchfellerschütternde Stellen enthält. Nur ein Paffus sei herausgegriffen. Nach einem Loblied auf die deutsche Sozialreform" heißt es: Ver­dienen demgegenüber die Störungen durch Streits und andere Mittel von Seiten der Arbeiter schärfer ans Licht gestellt zu werden? Ja, wir brauchen nicht Beispiele aus der Groß­industrie zu wählen, wo die Arbeiter dem Arbeitgeber mit der durch die Worte ,, Arbeit und Kapital" bezeichneten tiefen Ent­rüstung noch gegenüberstehen und jede für sie günstige und jede für sie günstige Stellung rücksichtslos auszubeuten suchen; viel stärker noch hat Gehilfen zu leiden. Wo immer nur sich die Aussicht auf einen das Kleingewerbe unter den Pflichtverletzungen der höheren Lohn zeigt, da läßt der Geselle den Meister, welcher ihn vielleicht in der schlechten Zeit mit Schaden be schäftigt hat, undankbar im Stich, die Lohn höhe ist ihm das einzige Motiv zur Arbeit geworden." Wahr­haftig, es ist eine himmelschreiende, niederträchtige Undankbar feit von diesen Arbeitern, daß sie höhere Löhne haben wollen. Mag der Fabrikant die Arbeiter nach Herzensluft ausnüßen, Arbeitsbedingungen bei langem Arbeitstag gegen Sammerlohn mag der Handwerksmeister die Gehilfen unter den schlechtesten

erploitiren, das macht nichts. Nur der Unternehmer hat das Recht, so profitabel wie es nur geht zu produziren, er bereichert fich, er spekulirt, er fonfurrirt, aber Pflicht" des Arbeiters ist, fich die Löhne drücken zu lassen und dankbar beim Unternehmer auszuharren, als ein geduldiges Schaf. Und Streifs sind eine Ausgeburt der Hölle, sind eine grobe Pflichtverleßung". Der Arbeiter soll sich abrackern, den Mund halten und bei der

Reichstagswahl seine Stimme abgeben für Herrn- Stöcker. Auf daß es ihm wohlergehe!

Ueber die Schwennhagen'sche Gründung schreibt uns ein Arbeiter aus Brandenburg a..: Der eigentliche Gründer des Deutsch - Südamerikanischen Kolonisationsvereins Branden­burger Arbeiter", Herr Schwennhagen, ist schon längst von den

nur auf einen männlichen Erben des Hauses Wendelsheim , der aber auch erst, wenn er das vierundzwanzigste Jahr erreicht hätte, die damals für ihn verzinslich angelegte Summe von zweihunderttausend Thalern ausgezahlt er­halten solle.

Bekam der Baron von Wendelsheim mehrere Söhne, so blieb dieses Kapital trotzdem nur für den ältesten be­stimmt und ging erst noch dessen Tode, wenn er ohne Söhne starb, auf den zweiten über. Bekam der Baron dagegen teine Kinder, oder nur Mädchen, so sollte er nicht einen Pfennig von der Summe erhalten, denn diese konnten den alten Namen nicht fortpflanzen. Fünfzigtausend Thaler waren in diesem Falle einem sehr weitläufigen Verwandten und damals sehr lockeren Offizier, einem Herrn von Halsen, ausgesetzt, und mit dem Rest, von dem indessen Bins zu 3ins geschlagen wurde, sollte ein Stift für adlige Fräulein begründet werden. begründet werden. Bekam der Freiherr dagegen Knaben, so sollte er schon insofern früher eine theilweise Nugnießung der Zinsen haben, als er vom zwölften Jahre des Erst­geborenen an jährlich für dessen Erziehung zweitausend Thaler erheben fonnte.

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hiesigen Arbeitern auf seinen wahren Werth erkannt worden, und nur eine ganz kleine Anzahl Verblendeter halten noch zu ihm und stehen noch immer in regem. Verkehr mit ihm. Das Projekt, südamerikanische Kolonien zu gründen, ist durchaus kein neues. Schon bei Gelegenheit der legten Reichstagswahl suchte Schwennhagen für sein argentinisches Unternehmen Anhänger zu finden, und es gelang ihm auch vereinzelt. Der Verein nun, welcher dieses Unternehmen leiten und fördern soll, besteht meines Wissens aus acht bis zehn Personen, und da hier allgemein bekannt ist, daß Schwennhagen der eigentliche Macher aber des ganzen Auswanderungsrummels ist, so ist nicht anzunehmen, daß sich noch mehr Dumme finden werden, welche den Mumpis mitmachen. Es ist recht bezeichnend für das ganze Unternehmen, daß, Ackerbautolonien" gegründet werden sollen, und es doch nicht wünschenswerth erscheint, ländliche Arbeiter und Kleinbauer zur Auswanderung zu veranlassen. Vielleicht nimmt Herr Schwennhagen nächsten Sommer einen Kursus bei irgend einem Großgrundbefizer, um sich selbst erst in der praktischen Landwirthschaft auszubilden und seinen fünftigen Genoffen fräftig in der Handhabung von Hade und Spaten beizustehen. Daß ein konservativer Hauch" durch das Ganze geht, beweist wohl zur Genüge, daß die Kreuzztg." dem Unternehmen günstig zur Seite steht, und daß das erste Flugblatt des Kolo nisationsvereins in der Druckerei des hiesigen fonservativen Kurmärkischen Wochenblatts" gedruckt wurde. Vielleicht wird Das Unternehmen des Herrn Schwennhagen sogar subventionit? Nun! Warum auch nicht!"

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Das kommende Sozialistengeseh" behandelt die Nationalliberale Rorr." in einem Artikel, worin zunächst fon statirt wird, daß die nationalliberale Reichstagsfraktion- was selbstverständlich ist noch keine Stellung dazu genommen hat. Dann heißt es in dem Artikel: Was bisher über die Vorlage verlautet, muß freilich Bedenken erwecken. Wenn die Re gierung jezt das Bedürfniß einer längeren Zeitdauer, auf welche Das Gesetz von neuem zu bewilligen wäre, empfindet, so hat fie selbst dadurch, daß sie bei der vorvorigen Bewilligung das Ges set nur auf zwei Jahre verlangte, die Erfüllung dieses ihres Wunsches erheblich erschwert. Im Uebrigen ist daran zu ers innern, daß die Nationalliberalen bei der ursprünglichen Be messung der Geltungsdauer auf drei Jahre von dem Gesichts punkte ausgingen, es solle dem Reichstage einmal im Laufe einer jeden Legislaturperiode die Möglichkeit geboten werden, über die Nothwendigkeit der Fortdauer des Sozialistengesetzes und über die Zweckmäßigkeit seiner Faffung zu entscheiden. Es fällt in die Augen, daß unter diesem Gesichtspunkte die Frage der Verlängerung auf fünf Jahre eine verschiedene Beurtheilung gestattet, je nachdem sie unter der Herrschaft einer dreijährigen oder einer fünfjährigen Legislaturperiode erfolgt. Daneben ist festzubalten, daß die Frage, ob zwei, ob drei, ob fünf Jahre, eine prinzipielle Bedeutung überhaupt nicht haben kann. Was das Sozialistengeset seinem wahren Sinne nach verbieten bezw. verhindern will, wird für alle Zukunft verboten bezw. verhindert werden müssen; es kommt nur darauf an, ob das Gesetz auch seinem wahren Sinne gemäß gehandhabt wird. Unter diesem Gesichtspunkte ist die Zeitdauer eine politische Vertrauens frage, die je nach der wechselnden Lage verschieden beurtheilt werden fann. Von weit prinzipiellerem Ge als wichte indeß, die Zeitdauer, wäre die in Aus sicht gestellte Verschärfung der Ausweisungs befugniß. Diese Befugniß ist ohnehin diejenige der in dem Gesetze enthaltenen Waffen, welche am schwersten verwundet, und deren Unentbehrlichkeit am meisten zu beklagen ist. Freilich hat man oft genug mit Recht gesagt: will man überhaupt Ausnahmemaßregeln, so muß man sie auch in wirk samer Schärfe wollen; stumpfe Waffen sind in diesem Falle die gefährlichsten von allen(!). Und es läßt sich ja die Möglichkeit leicht fonstruiren, daß die Ausweisung eines gefährlichen Agi tators aus einem einzelnen Thätigkeitsbezirke von unzureichender Wirksamkeit sein kann, wenn demselben gestattet ist, sich nach freier Wahl einen andern geeigneten Ort für seine revolutio näre Thätigkeit zu suchen. Andererseits aber ist die Berech tigung des Staates, einzelne seiner Angehörigen aus seinem ganzen Gebiete auszuweisen, denn doch den stärksten Zweifeln zu unterziehen. Sehr auffallend ist, daß das Auskunftsmittel Der Internirung in bestimmte Bezirke in diesem Zusammenhang nicht in Erwägung gezogen zu sein scheint. Ueberhaupt aber wird eine Begründung der Nothwendigkeit der erorbitanten Ausdehnung der Ausweisungsbefugniß bis zur Ausweisung aus dem ganzen Reichsgebiet bisher so sehr vermißt, daß eine eins gehendere Diskussion der Sache kaum möglich ist." Hierzu bemerkt die Nat.- 3tg.":" Was die jedesmalige Dauer der Ver längerung betrifft, so ist unseres Erachtens der formale Gefichts punkt, daß jeder Reichstog einmal während seiner Legislatur periode darüber entscheiden soll, untergeordnet im Ver gleich mit der Erwägung, daß nur die Nothwendigkeit der Gr neuerung nach furzer Frist eine Sicherheit gegen Mis brauch gewährt. Außerdem kann unserer Ansicht nach die Frage, wie lange das Ausnahmegesetz denn überhaupt noch bestehen soll, auch von denen nicht mehr umgangen werden, welche daffelbe bisher aufrecht erhielten." Die Nat.- 3tg scheint zu fühlen, daß sie keinesfalls die Anfichten der Majoritat

erschienen und schrie lustig in die ihm noch fremde Welt hinein.

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Das war ein Jubel im Hause; der Champagner flos und die Dienerschaft bekränzte am folgenden Morgen das ganze herrschaftliche Schloß mit grünen Guirlanden und Blumen. Ja, der Schulmeister aus dem Dorfe Wendelsheim rückte sogar mit der ganzen Schuljugend hinauf auf's Schloß, ließ die Jungen einen Choral abs blick fingen, als ob sie eine Leiche zu Grabe trügen, und fich dann wieder, Taschen und Hut voll von noch dampfendem, zurück. warmem Kuchen gestopft, in die Stille des Privatlebens

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hübsches Kind gewesen, aber er entwickelte sich später etwas Der Knabe wuchs und gedieh. Es war anfangs ein bilb derber und knochiger, wie man das ja wohl häufig bei auf fallend hübschen Kindern hat, daß sie nicht immer halten, was sie versprechen. Die Eltern aber hingen mit größerer Liebe an dem Knaben, als sich die Hoffnung, einen zweiten Sohn und Erben zu erhalten, immer weiter hinausschob.

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Daß dabei im Publikum, mit der eigenthümlichen Erb shaft zusammenhängend, anfangs ganz sonderbare Gerüchte auftauchten, läßt sich denken. Auf die Aussagen verschie bener Leute im Schlosse fußend, wurde behauptet, mit ben Erben sei nicht Alles so recht und richtig zugegangen. hätte dafür gesorgt, daß er sich die Erbschaft trotzdem sicherte, wäre eigentlich ein Mädchen gewesen, und der alte Baron Aber es war in all' den Gerüchten keine feste Basis, und das Meiste beschränkte sich nur auf Hörensagen. Der Ver bei der Geburt einer Tochter änderte sich in seinen Ver- dacht war allerdings da; man traute dem Baron etwas

Freiherr von Wendelsheim wurde nach dem Tode seines Vetters mit den Inhalt dieses Testaments bekannt gemacht und allerdings sehr freudig überrascht. Mit um so größerer Angst sah er aber nun auch dem Zeitpunkt entgegen, der seine frohesten Hoffnungen verwirklichen sollte und einzu­treten versprach: nämlich die Gebnrt eines Kindes. Aber alles hing natürlich davon ab, daß es ein Knabe sei, denn

eigenen, sehr reduzirten Mittel angewiesen und ihm schließ- Gerüchte ein paar Monate gehalten und das stehende lich, wenn fein Sohn nachkam, nichts weiter übrig, als die Thema aller Kaffeegesellschaften gebildet hatten, verschwan Tochter in das nämliche Stift zu thun, das sein Vetter mit dem ihm entzogenen Gelde gegründet haben wollte. den sie, wie sie gekommen. 3ulegt sprach kein Mensch mehr davon, und als sechs und ein halb Jahr später die Baronin Damals sollte er sich auch in einer furchtbaren Aufregung noch einem zweiten Knaben das Leben gab, zerfielen die

sein. Aber er hatte sich umsonst geängstigt. Die so heiß nichts. ersehnte und gefürchtete Stunde brach endlich an, und lauter Jubel weckte plötzlich mitten in der Nacht die Dienerschaft, denn der erwartete Erbe, ein prächtiger, dicker Junge, war

( Fortsetzung folgt.)

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