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der Nationalliberalen vertritt. Diese Majorität wird mit sich handeln laffen. Das Gegentheil würde ja auch zu ſehr allen Traditionen dieser Kautschufmänner" widersprechen.

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Das stein Bur Alters- und Invalidenversorgung spricht sich suchte der bekannte Großindustrielle König" Stumm im Saar­gänger brückener Gewerbeblatt" in folgender bezeichnender Weise aus. nun, Er ist einverstanden, daß mäßige Prämien ohne Rücksicht auf besteht die Lohnhöhe eingeführt, die Versicherungslast auf Staat, Ar­Da hier beitgeber und Arbeiter gelegt werde u. s. w. Er spricht sich Nacher aber gegen die Verwaltung der Versicherungsanstalt durch Be­bmen, rufsgenossenschaften aus, die bei der Alters- und Invaliden­umpis versicherung gänzlich aus dem Spiel gelaffen werden wüßten; hmen, , und er und mimmt

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lettere sei direkt dem Reich, dem Staat, beziehungsweise den Provinzen zu übertragen. Recht interessant ist die Bemerkung, daß die Gewährung einer Rente an Personen von 70 Jahren, welche noch im Befiz ihrer Erwerbsfähigkeit sind, ganz über­irgend flüssig" sei! Arbeiter über 70 Jahre, meint Herr Stumm, wird es wenige geben; find fie noch im Besitz ihrer Arbeitskraft, so vermögen fie fich meist beffer(!) zu ernähren als jüngere Leute, welche eine Familie zu ernähren haben. Will man aber troß­dem dem schlechter fituirten Arbeiterstand eine reine Altersrente gewähren, so müßte fie meines Erachtens wenigstens auf solche Ar­beiter beschränkt werden, welche weniger als den ortsüblichen Also eine direkte Subventionirung für Tagelohn verdienen! schlecht zahlende Unternehmer!

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Wann der Entwurf über die Alters- und Inva­lidenversicherung der Arbeiter die Reife zur parlamen tarischen Behandlung erreicht haben wird, ist zur Zeit, wie es scheint, überhaupt noch nicht abzusehen. Offiziös wird die ver­breitete Annahme, daß die Vorlage den Bundesrath in den nächsten Tagen" beschäftigen werde, für unrichtig erklärt. Schon die dem Reichsamt des Innern obliegende Aufgabe, an der Hand der Grundzüge einen formulirten Gesezentwurf nebst Be­gründung auszuarbeiten, sei eine umfangreiche und erfordere selbst bei dem Vorhandensein eingehender Borarbeiten eine er­hebliche Zeit. Es komme hinzu, daß in den Berathungen des Volkswirthschaftsraths, wie in den Gutachten anderer Inter­effenten und mehr oder weniger sachverständiger Kreise gegen eine Reihe von Punkten in den Grundzügen mit sachlichen Gründen unterſtüßte Erinnerungen gezogen sind. Jedenfalls werde die Ausarbeitung des Gesegentwurfs selbst bei denkbarster Beschleunigung noch einige Zeit in Anspruch nehmen, doch be­stehe begründete Hoffnung, daß dies gegen Ende des Monats fich werde ermöglichen laffen. Von der Berathung des Bundes­raths wird es dann abhängen, wann der Gesetzentwurf dem Reichstage zugehen kann.

Von den Kartellbrüdern. Die Kreuzzeitung  " steckt den Stationalliberalen in Sachen des Karte IIs zur befferen Erleuchtung eine neue Kerze an. Um die Legende zu zerstören, daß die Kartellpolitit als eine gemäßigt liberale gedacht worden Wie sonst wäre es denn zu er= sei, äußert sie sich wie folgt: flären, daß die verbündeten Regierungen dem Reichstage Vor­lagen zugehen lassen, deren Annahme nur dem tonserva tiven Standpunkte möglich scheint? Ein" Sport" soll damit doch wohl nicht getrieben werden; um die ernsthaftesten Dinge von der Welt handelt es sich vielmehr und hierzu wird auf die Unterstützung der Nationalliberalen gerechnet, weil man ihnen noch immer zugetraut, daß sie sich nicht an ihre alten Fachmeinungen gebunden halten, sondern den praktischen Erfor

erforderlich ist. Es wäre doch wahrhaftig interessant, wenn ein erforderlich ist. Es wäre doch wahrhaftig interessant, wenn ein hessischer Staatsanwalt den Artikel 84 unserer Verfaffung außer Acht ließe, während der sächsische Staatsanwalt Schwabe fich sehr wohl hütete, die von ihm f. 3. angedrohte Verhaftung des Abg. Ulrich auszuführen."

Staßfurt. Durch alle Blätter ging fürzlich die Notiz, wonach hierselbst eine geheime sozialdemokratische Sigung auf­gehoben und die Theilnehmer, unter welchen fich auch der Hut fabrikant August eine aus Halberstadt   befunden, verhaftet seien. An der ganzen Geschichte ist weiter nichts wahr, als daß Heine, welcher sich in Geschäften hier befand, den Gästen am Tische etwas erzählte, als plöglich etwa 8 Polizisten und Gendarmen eintrafen und die sozialdemokratische Versammlung" für aufgelöst und Heine nebst einigen anderen für vorläufig verhaftet erklärten. Bum Rathhause geführt, wurden die Ver­hafteten jedoch, nach einer vorläufigen Vernehmung und da ab­solut nichts Verdächtiges bei ihnen vorgefunden wurde, wieder entlassen. Als Heine jedoch bereits auf dem Wege zum Bahn­hofe sich befand, wurde er abermals polizeilich festgenommen und zu einem zweiten Verhör zum Rathhause geführt. Ebenso drei andere Gäste. Alle wurden eingehend inquirirt, jedoch in derselben Nacht wieder auf freien Fuß gefeßt. Da bisher ein Ausnahmegefet, welches bekannten Sozialdemokraten den Besuch öffentlicher Wirthshäuser verbietet, nicht besteht und ebenso wenig die Unterhaltung an dem Wirthshaustische, ist nicht recht er­fichtlich, welcher Strafthat fich Heine und die anderen Gäste der betreffenden Restauration zu Schulden haben kommen lassen sollen.

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Ueber eine neue Grenzverlehung seitens russischer Soldaten berichtet der Graudenzer Gesellige":" Fünf junge Leute gingen auf dem Rückwege von der Jagd am Smolniker Kordon( Grenzwache  ) vorbei. hinter einem Gebüsch versteckt lag ein Ruffe, der einen riesigen Hund bei sich hatte, auf Posten. Es that diesem gierigen Menschen offenbar leid, daß die Preußen so schwer mit Wild beladen ungehindert vorbeigehen sollten, er gab seinem Hunde ein Zeichen, und dieser stürzte sich denn auch fofort auf einen ruhig seines Weges gehenden Jäger. Der Jäger hatte indeffen keine Lust, sich von der wie toll geberdenden Bestie peinigen zu laffen, er legte an, und ein wohlgezielter Schuß machte dem Hunde den Garaus. Kaum war der Schuß gefallen, so stürzten auch sogleich 12 bis 15 Soldaten aus dem Kordon heraus, zuerst auf die preußischen Hunde" schimpfend, dann, nachdem sie etwa 20 Meter preußischen Boden betreten hatten, auf ein Zeichen eines in ihrer Mitte stehenden älteren Soldaten Feuer gebend. Die so angegriffenen Jäger suchten nun so viel wie möglich hinter Bäumen Schuß, und nur da durch, daß fie genügend Deckung fanden, wurde größeres Un­glück verhütet. Einem Jäger wurde sein Pelz von einer russi schen Kugel durchlöchert. Nachdem die Russen dieses Helden­stück ausgeführt hatten, zogen sie sich schimpfend und fluchend in ihren Kordon zurüd."

Frankreich  .

aller Welt bewiesen, daß die Toryregierung nicht im Stande ist, Jrland ohne Anwendung von Gewalt zu regieren. Bei seinem Amtsantritt hatte das Kabinet eine glänzende Gelegen heit, die irische Frage zu lösen, oder wenigstens die Humerule Agitation, welche durch Gladstone's Fall schwer geschädigt wor den war, auf Jahre hinaus zu entfräften. Hätte das Kabinet den von Parnell im September 1886 gemachten Vorschlag an genommen und die irischen Pachtzinsen auf administrativem Wege reduzirt, so wäre ihm jeßt die Demüthigung erspart worden, den agrarischen Feldzugsplan John Dillon's legalisiren zu müssen. Natürlich konnte man von einem aus Agrariern zusammenge setzten Ministerium nicht erwarten, daß es für die ökonomischen Bedrängnisse der Pächter Verständniß haben würde. Es war aber noch eine Zwangsbill nöthig, um dem englischen Publi­fum die Wahrheit der alten Erfahrung klar zu machen, daß kon= servative Regierungsmethode und Vergewaltigung ein und der selbe Begriff find. In Irland   haben diese Herren, welche vor. einem Jahre laut erklärten, alle Theile des Reiches nach dem selben Gesetz regieren zu wollen und zu können, harmlose Bauern niederschießen, Parlamentsmitglieder, Journalisten und Beitungsverkäufer durch ihre Richter einkerkern lassen; und um den Londonern eine Probe konservativer Gefeßlichkeit zu geben, ließen sie im November ein öffentliches Meeting in Tra= falgar Square verbieten und den Londoner   Arbeitern, die ihre Rechte geltend machen wollten, die Köpfe blutig schlagen. Was Wunder, daß vielen Engländern, welche vor 18 Monaten ihre Stimmen gegen Gladstone abgaben, die Augen aufgegangen find über den Werth eines Kabinets, welches seine politischen Gegner mit dem Kerker und Knebel bekämpft. Die Unfähig teit der konservativen Staatsmänner und ihre zahlreichen Fehler in der Verwaltung haben die Stellung der liberalen Oppofition bedeutend befestigt, so daß jetzt die zweihundert Parteigänger Gladstone's den vereinigten Tories und liberalen Unionisten mit der Zuversicht auf einen baldigen Sieg entgegen treten Am schlimmsten sind jedoch im Lauf des Jahres die so­genannten liberalen Unionisten weggekommen. Während sie fich beim Regierungsantritt Lord Salisbury's   damit brüsteten, den Konservativen Bedingungen diktiren zu können, find fie zu bloßen bloßen Werkzeugen des Tornhauptes jetzt herab erklärt, nun unverblümt er werde Jr gesunken, der land von der Reorganisation der grafschaftlichen Ver waltung ausschließen; wäre diesen sogenannten Liberalen nicht für ihre Size bange, so hätten sie die Minister von mancher Thorheit abhalten können. Noch vor einem Jahre sandten die loyalen Ulstermen Deputationen an den Sekretär Balfour   und verlangten, daß in Bezug auf Lokalverwaltung Irland   dieselbe Behandlung haben solle wie Großbritannien  . In seiner Be schränktheit hat das Torykabinet alle Klassen und Rassen in. Frland aufs Tiefste beleidigt und geschädigt.

In Kildysart in Frland erhielten die Ladeninhaber, Bäcker, Kaufleute und andere Briefe, welche fie mit dem Tode bedrohen, falls fie fortfahren, der Polizei etwas zu verkaufen. Rukland.

In Rußland   ist einer der fanatischsten Vertheidiger der strengen Orthodorie, Pobedonoszew, zum Minister für Voltsaufklärung ernannt worden. Derselbe war bis dahin Generalprokurator der heiligen Synod. Pobedonoszem. und Volksaufklärung die Weltgeschichte hat noch Wit!

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derniffen der Lage Rechnung tragen werden. Das aber heißt herbeigeführt worden, daß die Zahl der Delegirten der einzelnen Soziales und Arbeiterbewegung.

fonservative Politit treiben, nicht liberale." Das entspricht ganz unserer Auffaffung, daß die Regierung von den Kartellparteien die Unterstüßung für ihre reaktionäre Politik verlangt und auf den Liberalismus nicht die mindeste Rücksicht nimmt. Wenn die Nationalliberalen etwas anderes erwartet haben, so beweist das nur ihre politische Kurzsichtigkeit; jest bleibt ihnen nur Miquel's Trostphilosophie: Wenn ich mich getäuscht habe, so bin ich eben getäuscht worden", und daß sie es sind, hat ja ihr offizielles Organ erst jüngst durch die erneuerte Klage anerkannt, die Regierung habe wieder einmal, in der Frage der Verlänge rung des Sozialistengesetzes, ohne Fühlung und Verständigung mit den Nationalliberalen gehandelt. Sie traut ihnen eben zu, daß sie folgsam sein werden.

Die Unfallversicherungsrente für Seelente berechnet fich in Ausführung des neuen Gesezes bei völliger Erwerbs­lofigkeit auf 378 M. im Jahre, die Wittwe erhält bei mindestens 3 Kindern unter 15 Jahren 340,20 M., eine Matrosenwittwe ohne Kinder erhält 113,40 M. Der Betrag der Rheder berech­net sich für ein Schiff von 10 Mann Besaßung auf 250 bis 300 M. jährlich.

Die vreußischen Staatsbahnen sollen im laufenden Jahre ein Mehr von rund 40 Millionen bringen. Da wäre es wohl an der Zeit, die sehr niedrigen Löhne der unteren Be­amten aufzubeffern.

Aus Offenbach  , 3. Januar, theilt das Offb  . Abendbl." mit: Die Unverleglichkeit der hessischen Landtagsabgaordneten dürfte jetzt eine neue Probe zu bestehen haben. Der Abgeord nete Franz Jöst ist jetzt vom Staatsanwalt in Mainz   auf­gefordert worden, seine 6 Monate Gefängniß anzutreten. Da Der Herr Staatsanwalt dabei auch mit Verhaftung gedroht, so wird Herr Jöst zur Wahrung der Immunität alles thun, was

Aus Kunst und Leben.

Ueber die Natur der Sonnenflecken hat E. von Lüdinghausen- Wolff in einem kürzlich zu Riga   gehaltenen Vor­tcage neue Vermuthungen aufgestellt, worüber folgendes be­richtet wird: Bei Betrachtung des Phänomens durch das Sonnenfernrohr zeigt der unzweideutige Augenschein uns die Sonnenflecke deutlich als Deffnungen und Löcher in der die Sonne umgebenden Lichthülle oder Photosphäre, durch welche man in ein vollständig finsteres und dunkles Innere hindurch blickt, so daß die Sonne selbst als ein vollständig dunkler Kör­per erscheint, welcher von einer glühenden und blendend leuch­tenden Hülle umgeben ist. So deutlich auch der offenbare Aigenschein redete, so sahen dennoch die Physiker sich gemüßigt, denselben als Täuschung zu verwerfen, weil es ja doch schlechter­dings undenkbar ist, daß ein Körper, der von einer so intenstv leuchtenden und glühenden Hülle umgeben ist, dunkel bleiben fann und nicht in dieselbe Gluth versetzt wird wie die Hülle. So blieb denn den Herren Spörer, Kirchhof, Weber, Zöllner, Faye, Gautier und Secchi nichts anderes übrig, als das, was das Auge deutlich zeigt, zu verwerfen und ihre Zuflucht zu der Annahme zu nehmen, daß diese schwarzen Flecken Rauchwolfen, oder gar erkaltete Schlackenschollen des Sonnenstoffes seien, eine Erklärung, die, befangen in einer Backofen und Fabrikessen­erfahrung, verzweifelt unphysikalisch war, da doch bei dem gas Berüchte förmig- glühenden Aggregatzustande des Sonnenstoffs von einer erfchie Rauchbildung und Schlackenerkaltung gar nicht die Rede sein

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fann. Diese unüberwindliche Schwierigkeit, das Phänomen zu e: klären, war dadurch hervorgerufen, daß man die Aufmerksamkeit ausschließlich nur dem Gesehenen zugewandt, den Sehenden aber und die Natur des Auges, diesen wichtigen Faktor, ganz außer Acht gelaffen hatte. Indem man nun nicht allein die objektive, son­dern auch die subjektive Seite des Phänomens, die Physiologie unferes Auges, mit in Betracht zog, ergab sich die Erklärung der Sonnenflecken von selbst. Zieht man in Betracht, wie alles überbietend und exorbitant die Gluth- und die Lichtprozesse sein tehende müffen, die das Innere der Sonne aufweist, so wird es doch schwans wohl auf der Hand liegen, daß die aus dem Sonneninnern

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fir unser Auge fichtbaren Lichtes stehen, so daß das Innere der Sonne, gerade um seiner höchsten Lichtprozesse willen, für unseren Gefichtsfinn dunkel sein muß. Erst die abgekühltere, in ihren Lichtprozessen abgeschwächte äußere Hülle des Sonnen­balls, die Photosphäre, vermag uns solche Strahlen zuzusenden, für welche das menschliche Auge die Lichtempfänglichkeit

An den bevorstehenden Senatswahlen be­theiligen fich 30 Departements und eine Kolonie. Zu besezen find 82 Sige, von denen 64 im Besize von Republikanern und 18 im Befige von Monarchisten waren. Die Wahlen, durch welche dieses Verhältniß festgesetzt wurde, waren diejenigen vom 5. Januar 1879. Nun ist aber durch das Gesetz vom 9. Dez. 1884 eine wesentliche Veränderung des Wahlmodus dadurch Gemeinden je nach der Einwohnerzahl derselben variirt. Wäh rend früher jeder Gemeinderath nur einen Delegirten( Wahl­mann) für die Senatswahlen ernannte, ernennen nach jenem Gesetz die Gemeinderäthe von 10 Mitgliedern 1, die von 12: 2, die von 16: 3, die von 21: 6, die von 23: 9, die von 27: 12, die von 30: 15, die von 32: 18, die von 34: 21. die von 36: 24 Delegirte. Und da die Zahl der Mitglieder eines jeden Gemeinderaths durch das Gesetz vom 5. April 1884 in ein be­stimmtes Verhältniß zur Zahl der Einwohner der Gemeinde gesezt ist, so beruht seit dem erwähnten Gesetz die Wahl der Senatoren auf einer gerechteren Vertheilung der zur Wahl be­rechtigten Delegirten. Dieses Gesetz hat aus diesem Grunde die Chanzen der Republikaner   bedeutend erhöht. Denn gerade aus den kleineren Gemeinden gingen mehr reaktionäre Delegirte hervor, als aus den großen Centren der Departements. Jene werden nunmehr wie bisher nur einen Delegirten an die Urnen senden, während die Zahl der Delegirten der letteren gewachsen ist. Es wird also die Zahl der republikanischen Delegirten in höherem Maße wachsen als die der reaktionären. Und die Re­publikaner hoffen deshalb bei diesen Wahlen, wenn nicht alle, so doch 7 oder 8 Sige der Reaktionäre zu erobern.

Großbritannien  .

Die liberale Partei steht am Schluß des Jahres viel beffer da, els am Anfange desselben. Die im Laufe des Jahres errungenen Vortheile laffen sich nicht durch die zehn den Tories und liberalen Unionisten abgewonnenen Size allein bemessen, obschon diese Wahlfiege ebenfalls als Beweis gelten müssen für den bedeutenden Umschwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten einer Versöhnung mit Frland auf Grundlage der Ge währung von Selbstverwaltung. Die Vorfälle des Jahres haben

befigt. Ja, zieht man die Beschaffenheit unseres Gesichts­organs mit in Betracht, da löst sich sofort das bisher unerklär­liche Räthsel, das der unmittelbare Augenschein darbietet, das Räthsel von der hell strahlenden Photosphäre und dem dunklen Innern der Sonne. Wo die leuchtende Hülle oder Photosphäre durch die als Protuberanzen aufsteigenden Gase des Innern durchbrochen wird und eine Lücke oder Deffnung auf­weist, durch welche wir in das Sonneninnere hineinschauen, muß uns dieses Innere, für deffen höchste Lichtthätigkeiten unserem Auge die Sehfähigkeit gänzlich abgeht, gänzlich dunkel erscheinen und müssen diese Deffnungen der Photosphäre uns als dunkle Flecken sichtbar werden. Die Gluth und das Licht des Sonnen­innern sind so foloffaler Art, daß die Lichtstrahlen, die davon ausgehen, die Geschwindigkeit von acht Billionen Aetherschwin gungen in der Sekunde bei weitem übersteigen, und acht Billionen Schwingungen in der Sekunde ist die Grenze, von welcher ab die Wahrnehmungsfähigkeit für unseren beschränkten Gesichtsfinn aufhört und für unser Auge das Licht zur Nacht wird. Dieses gilt für unser menschliches Auge; wir könnten uns aber sehr wohl auch andere Wesen mit anders organisirtem Auge denken, fund zwar Wesen, deren Gesichtsempfänglichkeit statt von vier bis zu acht Billionen, etwa von sechs bis zu zehn Billionen Aetherschwingungen reichte. Für solche Wesen sähe die Sonne anders aus, als für uns, für fie gäbe es gar feine Sonnen­flecken. Das Sonneninnere stellte sich ihnen als blendend leuchtender Körper dar, der von der Photosphäre durch die Gas­eruptionen aus dem Innern durchbrochen wird, da sähen sie da, wo wir dunkle Flecken sähen, hellblizende Flecken durch die Deffnungen der trübenden Photosphäre hervorbrechen.

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Ueber eine seltene Himmelserscheinung berichtet Kapitän Moore vom britischen   Dampfer, Sibirian" folgendes: Am 12. November v. J. um Mitternacht, als ich mich 10 See­meilen von Kap Race auf Neufundland   befand, schien bei starkem Winde ein großer Feuerball bis zu einer Höhe von ungefähr 15 Fuß aus dem Meere emporzuſteigen und gegen die Wind­richtung recht auf mein Schiff zuzukommen. Die Feuerfugel änderte dann ihren Lauf und bewegte sich ungefähr 1: See­meilen weit mit meinem Schiff fort, als sie etwa zwei Minuten später abermals eine andere Richtung einschlug und südostwärts gegen den Wind davonzog und sich verlor. Im Ganzen währte das Phänomen etwa fünf Minuten. Ich habe eine ähnliche Erscheinung schon früher unweit Kap Race beobachtet. Sie schien mir nahenden Sturm aus östlicher und südöstlicher Rich­tung anzuzeigen." Das hydrographische Amt zu Washington bemerkt hierzu: Die hier beschriebene Erscheinung gehört zu

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Die Deutsche Industrie- Zeitung" ist das amtliche Blatt der Handels- und Gewerbekammern zu Chemnit, Plauen, Dresden  , Zwickau  , dieser reaktionären Organisationen des sächsi schen Unternehmerthums. Recht eigenthümlich berührt es nun, daß in dieser Zeitung, welche sonst so gern in Handwerksrettung macht und sich als Heiland des Kleinbetriebs aufspielt, sich fol= gende Notiz findet: Im Oberelsaß hat sich die Zahl der dortigen Kattunfabriken von 35 im Jahre 1836 auf 10 im Jahre 1887 vermindert! Diese 10 Fabriken sind meist insgesammt nahezu zehnmal leistungsfäbiger als jene 35 im Jahre 1836. Es hat demnach auch im Elsaß   eine sehr entschiedene Aufsaugung der Kleinen durch die Großen stattgefunden und zwar ununterbrochen seit einem halben Jahrhundert." So bestätigt der Handelskammers Moniteur aus dem Lande des Bliemchenkaffee das, was die Arbeiterpreffe beständig hervorhebt, die Vernichtung des Klein­kapitals durch die Großproduktion. Was aber wird aus den ,, aufgesaugten Kleinen"? Aus fleinen Unternehmern werden fie besizlose Arbeiter, fie sinken herab ins Proletariat und ver schärfen dadurch den täglich fich mehr und mehr zuspißenden Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit. Diese Folgerung aber hüten sich die harmonieseligen Herren von der Deutschen  . Ind. 8tg." zu ziehen. Sie wissen warum.

Die Gesammtansbeute aller deutscher Petroleum­fundstätten betrug im Jahre 1884 rund 6490, im Jahre 1885 nur noch 5815 Tonnen, eine Produktion, die von einer einzigen Tagesleistung des Anfang 1887 in Bibi Eibach bei Baku  ( Kaukasten), der bis 700 000 Bud pro Tag geliefert hat, weit übertroffen wird. Man sieht also, was es mit den Gründungen à la Delheim u. s. w. auf sich hat.

den seltensten und am schwersten zu erklärenden Formen des Blizes. Eine Feuerkugel zieht langsam durch die Luft in einer fast regellosen Bahn, zuweilen mit großer Gewalt auseinander berſtend, zu anderen Zeiten wieder ohne Knall im Luftraum sich verlierend. Man hat beobachtet, daß diese Kugelblige am Lande in den Boden fahren, in geringer Entfernung wieder erscheinen und an dem Punkt, wo sie in die Erde fuhren, ein Loch mit zerriffenen Rändern von einigen 20 Fuß Durchmesser. zurücklaffen. Obgleich kein Zweifel an der Thatsache der Er scheinung selbst besteht, so ist es bisher doch nie gelungen, eine genügende Erklärung für die Ursache derselben zu finden. Die Erscheinung ist ihrem ganzen Charafter nach ohne Zweifel völlig verschieden von dem bekannten St. Elmsfeuer, welches während Gewittern so häufig an Bord der Schiffe beobachtet wird; denn diese Lichter verändern ihren Ort nicht. Sie bleiben an den Spigen der Raben und Masten haften und find den Strahlen­büscheln einer elektrischen Maschine zu vergleichen."

Ein Groschen- Testament. Herr Hilary Janezki, so schreibt man aus Petersburg  , war zu Lebzeiten als ein luftiger Spaßvogel bekannt und blieb diesem seinem Naturell auch über das Grab hinaus getreu. Das bewiesen die verdußten Gefichter seiner vier Erben bei der jüngst zu Warschau   erfolgten Testa­mentseröffnung des Verstorbenen. Anfangs wollten sie gar nicht glauben, daß der Erblasser ein nach Millionen zählendes Vermögen hinterlassen, und immer erstaunter hörten sie die Namen verschiedener Personen verlesen, denen er Legate ,, nach vielen Tausenden" zählend, vermacht. Erst ganz zum Schluß stellte sich heraus, daß es sich bei diesen Summen nicht um Rubel, sondern um polnische Groschen handelte, und zwar betrug der gesammte Nachlaß Summa Summarum 5000 Rubel, gleich einer Million Groschen.

Der Papst lebt herrlich in der Welt, es fehlt ihm nicht an Ablaßgeld, heißt es in einem alten Liede. Zu seinem Jubiläum hat der Gefangene des Vatikan  " bis Mitte De  zember Geschenke im Werthe von 27 Millionen 200 000 m. er halten. Wie viel Noth, Hunger und Elend könnte mit diesen Peterspfennigen aus der Welt geschafft werden! Welche hübsche Grundlage für den Anfang einer wirklichen Sozialreform wären diese 27 200 000 M.! Leo XII.   ist ein feiner Diplomat, das beweist seine Entscheidung in der Karolinenfrage und sein Ar­meebefehl an das Zentrum in Sachen des Septennats. Wir haben es herrlich weit gebracht, das beweisen deutlich diese 27 200 000.