ung de links", der die französischen Maffen ergriffen hat. Es ist dies errungen genau dieselbe Erscheinung, welche wir auch in Deutschland beaben m merken, wie seit dem Aufschwung der sozialdemokratischen Bewegung raus, va das Bürgerthum seinen Liberalismus an den Nagel gehängt hat. welche die Für die Republik steckt hierin feine Gefahr. Es ist im Gegentheil okratische nur von Vortheil, daß die Reaktionäre sich abseits stellen oder an haben gar eine der Republik feindliche Haltung einnehmen. Nur als Haltu mastirte Republikaner fönnten fie der Republit schaden. Die Fraktion französischen Demokraten haben aus dem Wahlresultat bereits zten Tag die praktische Nuzanwendung gezogen:„ Weg mit dem Produkt Bes tomm eines fo erbärmlichen Wahlsystems! Weg mit dem wie ihna Senat!" Der Senat ist ohnehin nicht populär. Durch das fo into Ergebniß der letzten Wahlen hat die Bewegung gegen den standstra Senat mächtige Nahrung erhalten. Weit entfernt, der Republik & fte di ein memento mori zu sein, ist es ihr nur eine eindringlichere de und Mahnung, mit den imperialistischen Ueberbleibseln, zu denen aß fich es auch der Senat gehört, gründlich aufzuräumen. ierung fi Nette Aussichten. Wie die„ Kölnische Zeitung " berichtet, patriirum soll dem Reichstage bald nach seinem Zusammentritt ein Nachnd zu de tragsetat mit Forderungen für die Militärverwaltung und für darauf die weitere, fich aus der neuen Wehrvorlage ergebenden Heerestigen und verstärkung zugehen. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß Diesel die Höhe derselben nahezu hundert Millionen Mark betragen Berluft de werde. erliert
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Gegen Stöcker macht augenblicklich die ganze nationalliberale Breffe Front, ermuthigt durch die Haltung der Offiziösen, die, wie fie glauben, im„ höheren Auftrage" handeln. So schreibt das Leipz. Tagebl." unter Anderem: Aufsehen erregen die angekündigten Vorträge", welche übrigens stets Sperr Stöcker selbst hält, nur, wenn Herr Stöcker mit Riesenbuchstaben sein Lieblingsthema, die Judenfrage", ankündigt, weil sich alsdann die rohesten Antisemiten und alle Freunde des Radau" für zehu Pfennig ein rechtes ,, Vergnügen" zu machen erhoffen und sich in ihrer Rechnung auch niemals täuschen. Was aber vor allem immer wieder und wieder zu be tonen ist: zur Bekämpfung der Sozialdemokratie hat Herr Stöcker, obgleich er dies stets als seine hauptsächlichste Aufgabe en fürzl hinstellte, absolut nichts geleistet. Weit eher ist anzunehmen, egenwar daß er einigen recht verderblichen Lehren derselben, wenn auch Für Sozil vielleicht unbewußt, entschieden Förderung gewährt und den Haß gegen den Befit und das Kapital gemehrt hat, ohne aber durch die eigene Person fich als Verächter des Mammons" und der durch diesen gewährten Annehmlichkeiten dieses Lebens thatsächlich zu bekennen." Je weniger das Leipz. Tagebl." von den ,, verderblichen Lehren" der Sozialdemokratie versteht, desto besser scheint es über die Privatneigungen des Herrn Hofpredigers unterrichtet zu sein.
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Verwaltungskosten für die Altersversorgung noch einen weit größeren Betrag erreichen.
Eine Einschränkung der Selbstverwaltung soll für die neue Kreisordnung für Schleswig- Holstein zur Anwendung kommen. Es wird beabsichtigt, und der nationalliberale Hamburger Korrespondent" befürwortet dies bereits, den Staatsbehörden die Befugniß beizulegen, Personen, welche ,, nicht ausreichende Gewähr für die dem Staatsinteresse entsprechende Wahrnehmung der polizeilichen und obrigkeitlichen Geschäfte bieten", von dem Amt des Amtsvorstehers auch dann auszuschließen, wenn sie an der Vorschlagsliste der für das Amt befähigten Personen stehen und zur Uebernahme des Amtes bereit find. Solches empfehle fich gegenüber der dänischen und sozialdemokratischen Propaganda. Die Vorschlagsliste wird aber bekanntlich von den Kreistagen aufgestellt. Bisher ist überhaupt noch kein Sozialdemokrat in Preußen irgend wo auch nur in einen Kreistag gelangt. Daß ein Kreistag in SchleswigHolstein eine dänisch gesinnte Mehrheit erlangen könnte, dazu gehört überhaupt eine ganz besondere Polizeiphantasie, wie fie nur nationalliberalen Blättern eigenthümlich ist.
In Freiberg stehen fich für die sächsische Landtagswahl am 10. Januar Liebknecht ( sozialdem.) und Amtshauptmann Dr. Fischer( fons.) gegenüber.
Ein nettes Stückchen, chriftlicher Nächstenliebe" ist in letter Sigung des Magistrats zu Bayreuth zum Besten gegeben worden. Kam da unlängst so erzählt die Fränk. Tagesp." ein todtkranker Handwerksbursche zur Armenpflege Hollfeld und bat flehentlichst um Aufnahme ins dortige Krankenhaus. Anstatt ein wirkliches Wert sogenannter chriftlicher Barmherzigkeit zu üben und dem armen Teufel ein Obdach zu gewähren, unter welchem er die Weihnachtsfeiertage hätte verbringen können, luden die jedes Funkens von Humanitätsgefühl baren Hollfelder ,, Armenpfleger" denselben auf einen Schlitten und fuhren ihn bei der grimmigen Kälte bis vor die Stadt Bayreuth , wo er auf freiem Felde abgesezt und in Gottes Namen" feinem weiteren Schicksal überlassen wurde! Mit knapper Noth fonnte sich der Unglückliche noch bis vor die Thüre des hiesigen städtischen Krankenhauses schleppen, welches ihm natürlich sogleich Aufnahme gewährte. Das Bezirksamt Ebermannstadt ertheilte der Armenpflege Hollfeld deshalb einen gehörigen Verweis, aber traurig genug, daß es bei so religiös und fromm thuenden Menschen erst einer derartigen Burechtweisung bedarf! Die Heiden in Bentral Afrika hätten an einem Bruder ihres Stammes menschlicher gehandelt, als diese schwarzen Seelen".
Die Strafkammer des Mainzer Landgerichts hat in dem jüngst erwähnten Protest des Landtagsabgeordneten Jöst gegen die ihm von der Staatsanwaltschaft angedrohte Verhaftung folgendes Urtheil erlassen:„ Die von dem Landtagsabgeordneten Jöst aus Artikel 84 der Verfassungsurkunde hergeleitete Einwendung gegen die Zulässigkeit der Vollstreckung der gegen denselben rechtskräftig erkannten Gefängnißstrafe von 6 Monaten wird als unbegründet verworfen. Nach der Entscheidung des vormaligen höchsten Gerichtshofs des Großherzogthums vom 6. Juni 1843 in Sachen gegen Müller- Melchiors, deren Gründe Verfassungsurkunde feinem Grunde und Zweck nach nicht vor das Landgericht sich aneignet, ist der angerufene Art. 84 der der Haft, welche in Vollzug eines rechtsfräftigen Strafurtheils stattfindet, sondern in Straffachen nur von der Untersuchungsstattfindet, sondern in Straffachen nur von der Untersuchungs
begründet." Wie wir hören, hat der Abgeordnete Jöst. gegen dieses Urtheil bei dem Oberlandsgericht in Darmstadt Berufung ergriffen.
es Ech gefebes Aus der Schule zu plandern macht dem bekannten mb. Corr freihändlerischen Börsenreferenten des nationalliberalen Leipz. Instanz Tagebl." augenscheinlich sehr viel Spaß. So schreibt er erit twurf fürzlich wieder: Mag auch irgend ein Pester Journal ngen. ein barometrisches Minimum heraussteden, mag irgendwie ein findet un preußisches Blatt offiziös eine möglichst ernste Miene ziehen ( das neue deutsche Wehrgesez ist ja noch nicht wird hi rt und bi potirt, wird es allerdings jedenfalls), nur die Einfalt Auch ho tann darauf hineinfallen. Von allen Seiten häufen h an de fich die friedlichen Nachrichten und bringen vor allen Dingen ller Natan der Wiener Börse , welche bereits die Flinte in das Korn e des geworfen hatte, eine faft fabelhafte Umwälzung zu Stande." haft zu verstehen. Die erhobene Einwendung ist daher nicht G mig wa Und dieses niedliche Eingeständniß findet sich im Handelstheile lichkeit deffelben Blattes, das in seinem politischen Theile eines der fein un eifrigsten Kriegsalarmschläger" war und ist. Wie urtheilt der 3 Neuigle Börsenreferent darüber?- Nur die Einfalt kann darauf hineinfallen!" Einen unfreiwilligen Kommentar zur gouvernemen ahleni le. Die talen, Sozialreform" liefert der Reichsbote" in folUndgendem Sage eines seiner legten Leitartikel:„ Wir sind erunter der schrocken, als wir neulich in offiziösen Auslaffungen wieder die find über Geiſter fich geltend machen sahen, welche den Staat mit der Senatore exklusiven Bildung und dem Reichthum identifiziren und die treft durd anderen Klaffen nur als dienende Glieder desselben betrachten Bahlſyſtem möchten. Es wäre ein Unglück, wenn diese Stimmen Gehör Nach dem Programm der Alters- und Invaliden. nicht bal rach Für versorgung, so wird offiziös hervorgehoben, sollen die Berufsaber genoffenschaften auch berechtigt sein, Vorschriften zur Und be Verhütung von Krankheiten zu erlaffen, durch welche ven unter eine frühere als die normale Invalidität herbeigeführt wird. eder haben Es iſt aber kaum anzunehmen, daß die Berufsgenossenschaften on diefe von einer solchen Vollmacht einen erheblichen Gebrauch machen dieſen nt! Und würden, da die Leitung der Berufsgenossenschaften bei den bescheiden Großinduſtriellen liegt und diese Anstand nehmen werden, tief llen ihnen in den Geschäftsbetrieb einschneidende Bestimmungen solcher
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fänden."
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zu erlaffen.
Wegen Verbreitung sozialistischer Schriften wurde legten Mittwoch in Karlsruhe ein junger Schloffer ver haftet.
Die Kgl. Württembergische Regierung des Neckarkreises gez. Kraus verbietet zwei Flugblätter, die ,, angeblich" in Bürich hergestellt sind, auf Grund des Sozialistengefeßes. Das erste Flugblatt beginnt unter der Ueberschrift: Arbeiter aller Länder vereinigt Euch" mit den Worten: Arbeiter bereitet Euch" und schließt: Soch die soziale Revolution". Das zweite Flugblatt trägt die Ueberschrift:„ Auf zur Rache!" Es beginnt mit den Worten: Parsons, Engel" und schließt: ,, Hoch die soziale Revolution."
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Polnische Blätter berichten, in Sa dagora sei ein Ruffe verhaftet worden, welcher sich in verschiedenen Verkleidungen in der Bukowina herumgetrieben habe und nach den bei ihm vorgefundenen Papieren eine ziemlich hohe Stellung bekleide.
Aus Dublin meldet der Telegraph unterm 8. Januar: Der irische Deputirte Lane wurde gestern Abend wegen seiner am 4. v. M. gehaltenen Rede, in welcher er zum Aufruhr reizte, verhaftet. Die Verhandlung wurde auf 8 Tage verschoben und Lane inzwischen gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Der irische Agitator Wilfred Blunt traf gestern Abend unter starter Bedeckung in Galway ein und wurde von einer großen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt. Es kam hierbei zu Ruheſtörungen, die Polizei mußte auf die Menge eindringen,
Die Verwaltungskosten für die neue Altersversorgung der Arbeiter sind, wie sich jetzt herausstellt, im Volkswirthschaftshen Seng rath von der Regierung auf 12 Millionen Mark berechnet woreffen will den, nämlich 1 Mart auf den Kopf des Arbeiters. Staats- feßt. 1, die de miniſter v. Boetticher gab an, daß die Verwaltungskosten der ngen For Berufsgenossenschaften fich gegenwärtig auf ca. Mark pro twicklung Kopf der Mitgliederzahl berechnen. Darnach würden aber die Buges nad
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Was ich hier thue, Vater?" rief Bruno erstaunt. ich nicht selbst nachsehen dürfen, wie es dem Bruder
on seinem geht?" die Auge auf dem
,, Guten Tag, Bruno!" sagte der Knabe ihm die Hand entgegenstreckend; ich bin wieder einmal krank geworden." Mein armer Benno wie blaß Du aussiehst! Soll
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jen?" rie ich Dich hinauf in Dein Zimmer tragen?"
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Du wirst mir weh thun."
" Ah, dort kommen sie ja schon mit einem Sessel," rief Bruno; so, das ist recht, Kathinka, laß ihn den Kopf ein wenig anlehnen. Habe nur einen Augenblick Geduld, und hBenno, Du sollst gleich zur Ruhe und auf Dein Bett Nei tommen."
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( Fortsetzung folgt.)
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Aus Kunst und Leben.
Fluorwasserstoff gegen Schwindsucht. In unserer Nummer vom 16. Dezember v. J. berichteten wir über ein Der Bat Referat des Dr. Hérard, des Obmannes einer Kommission, die chtet, non der Académie de medicine" in Paris zur Prüfung eines ls Beneuen Heilverfahrens gegen die Tuberkulose festgesezt worden ist. Die Voff. Btg." erhält zu dem Referat des Dr. Hérard foler ihm. gte er milende Buschrift: em StubSchwindsucht durch den Tuberkelbazillus erzeugt wird, ging das nutztliche Bestreben naturgemäß dahin, jene verheerende Krankheit
hit antibatteriellen Mitteln zu bekämpfen; es find wohl wenige n, oder Mittel unversucht geblieben, von denen es nachgewiesen war, daß ie die Mikroorganismen vernichten. Namentlich in Deutschland Papa." burden derartige Versuche streng methodisch gemacht, doch fann noch ein nan nicht zugeben, daß bis auf ganz geringe Fortschritte Erfolge irzielt find; ja es ist sogar fraglich, ob überhaupt solche auf diesem Bege zu erwarten find, und die Behandlung der Krankheit wird est in Deutschland in ganz anderer Richtung angefaßt, und
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rst seit ganz kurzer Zeit diese Frage von neuem mit großem ifer aufgenommen worden, aber man muß bekennen, daß der be Enthusiasmus oft die Kritik überwog; denn es ist keine Ueberreibung, daß im letzten Jahre in Frankreich fast jeden Monat fine neue antibakterielle Methode der Heilung von Lungen
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zukommen und doch sind die meisten schon längst vergessen. Es ist kaum ein Jahr her, da erfüllten die von Bergeon verkün deten Erfolge mit seiner Methode, die in Einblasungen von Gasgemischen in den Darm bestand, die Gemüther namhafter Gasgemischen in den Darm bestand, die Gemüther namhafter Aerzte und unzähliger Kranker mit neuen Hoffnungen Amerika zwangen die Patienten geradezu die Aerzte zur Anwendung des neuen Verfahrens; wie wenig ist vor der strengeren Kritik jest davon übrig geblieben? Die Methode vermag zwar gewiffe Symptome zu beffern, ist aber auf den Gang der Krankheit einflußlos. Die neueſte französische Behandlung ist nun die mit Fluorwasserstoffeinathmungen. Ob derselben in der That eine Bedeutung zukommt, darüber werden erst Nachprüfungen entscheiden können, denn was bis jetzt darüber mit getheilt ist, nämlich der Bericht des Erfinders Garcin und der schon viel weniger sanguinische des zur Nachuntersuchung bestellten Referenten rard, das fordert die kritischen Zweifel direkt heraus. Ob der Fluorwasserstoff die Bazillen tödtet oder nicht, ist gleichgiltig; denn viele Stoffe tödten die Tuberkelbazillen im Reagensglas, find aber machtlos im Dr ganismus. Wenn Garcin von 100 Kranten 33 geheilt und 41 gebeffert haben will, so fehlte jede Angabe bei ihm über Art und Grad der Krankheit. Die Erfah rung lehrt aber, wie oft die auffallende Befferung im Befinden Schwindsüchtiger, wenn sie in geordnete Lebensverhältnisse kommen, Veranlassung zu Frrthümern bei Anpreisung neuer Erfolge war. Der Referent Hrard sagt nun obendrein, daß die Methode vorzugsweise in beginnender Erkrankung Aussichten gewähre, und rühmt als ihren Vorzug, daß sie mit hygienischen Behandlungsweisen zu kombiniren fei, also denjenigen Behand lungsweisen, mit denen man in Anfangsfällen auch font te folge hat. So lange aber erafte flinische Beobachtungen, die einen vollen oder selbst nur theilweisen Erfolg darthun, nicht vorliegen, möge das Publikum sich nicht voreiligen Hoffnungen hingeben, daß die Schwindsucht durch Fluorwasserstoff heilbar sei. Die Geschichte der Tuberkulose fennt genügend viel Beispiele, daß Empfehlungen anderer Mittel, die mit derselben und größerer Buversicht aufgetreten sind, sich als starke Irrthümer herausgestellt haben. Gilt auch das Wort von Virchow, es sei die Aufgabe der Menschheit, jetzt die Lungenschwindsucht zu überwinden, wie der Storbut des Mittelalters überwunden ist, find wir auch dieser Frage durch die Entdeckung von Koch näher gerückt, so ist es doch bei der verwickelten Beschaffenheit dieser Aufgabe faum zweifelhaft, daß dieselbe nicht gelöst werden wird durch die einseitige Anwendung einer medikamentösen
Du nodsucht auftauchte; einer jeden sollten wunderbare Erfolge Methode allein."
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wobei einige Personen perlegt wurden. Blunt wurde schließlich in das Gefängniß abgeführt.
Der Minister des Innern Sarrien arbeitet einen Gefeßentwurf über das Vereinswesen aus, der dem Staatsrath zur Begutachtung vorgelegt wird, und einen weiteren über die Arbeiter Fachvereine, über welchen er sich mit dem für diese Frage vor 5 Jahren von seinem Vorgänger Waldeck- Rouffean niedergesetzten, aber schon nach einigen Monaten eingeschlafenen" außerparlamentarischen Ausschuß in Vere bindung setzen will. Ferner beschäftigt sich Herr Sarrien mit einer Vorlage über die Armenpflege auf dem Lande. In dem Kabinetsrath, welcher am 5. Januar im Finanzministerium abgehalten wurde, theilte Tirard mit, daß er die vom Budget ausschuß vorgeschlagene Abänderung der Getränke steuer aufrechterhalten, die geplanten Maßregeln über die Aenderung der Erbschaftssteuer dagegen nicht unter stüßen könne. Der Minister will dem Ausschuß seine Pläne am Montag vorlegen.
Ueber den Ausfall der Wahlen für den Senat schreibt Rochefort: Wir wollen wetten, daß von hunderttausend Parisern nicht 25 gelehrt genug waren, um zu wissen, daß am gestrigen Tage ein Dritttheil des Senats er neuert wurde. Leider sind jene Ausgestopften, die man alle drei Jahre einmal herausnimmt, um sie mit dem Wahlfeder wisch abzustäuben, jene Muſeumsgegenstände, denen die Revolutionen nicht einmal die Ehre erwiesen, fich ihrer zu ers innern, heute unsere Gebieter und unsere Tyrannen. Der Orleanist Wallon hat seine Verfassung nur für sie gemacht, für das beschränkte Stimmrecht, gegen das allgemeine. Unter den Händen der obskuren Würger des Luxembourg windet sich heute die Republik . Sie hemmen alles, sie strecken ihre Scheeren nach jedem Fortschritt und nach jeder Reform aus. Sie stellen das orleanistische Regime, nur noch verlogener, dar. Camille Pelletan bestreitet in der Justice", daß das Wahlergebniß als eine Strömung im reaktionär- monarchistischen Sinne zu deuten sei. Um fich vom Gegentheil zu überzeugen, brauche man nur die Ergebnisse des allgemeinen Stimmrechts in's Auge zu faffen. Das beschränkte Stimmrecht habe sich gestern selbst verdammt. Aber die Opportunisten werden darum nicht minder fortfahren, den Senat eine feste Burg der Republik zu nennen. Sie hatten Himmel und Hölle aufgeboten, um die Radikalen aus dem Oberhause fernzuhalten. und nun schleichen sich die Monarchisten durch die halbgeöffnete Thür ein, wehe aber, wenn man sie ihnen ganz öffnete.
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Seit zwei Tagen ist in den 3echen Sars- Longchamps und Bouvy bei La Louvière , wo es bereits seit einiger Zeit gährte, ein bedeutender Streif ausgebrochen. Bereits um Weihnachten hatten dort die Kohlenarbeiter vorübergehend die Arbeit eingestellt, weil man sie dazu verpflichtete, nach ihrer Arbeit die Stüßballen, die zum Auszimmern der Minengänge dienen, selbst zu schneiden und zu bearbeiten. Das mals wurde jedoch die Arbeit nach zweitägiger Unterbrechung, wenngleich unter Proteft gegen die belastende Neuerung wieder aufgenommen. Diesmal richten sich die Beschwerden der Ar
beiter, die in Bahl von ungefähr 700 ihrem Tagewerk_fern blieben, gegen ein neues von der Grubendirektion erlassenes Reglement, in welches dieselbe eine Anzahl äußerst strenger Beſtimmungen einführte. Danach soll z. B. ein Arbeiter, welcher zwei Tage hintereinander ohne vorherige Benachrichtigung bei der Arbeit nicht erschien, als nicht mehr der Gesellschaft angehörig betrachtet werden und überdies eine Entschädigung in Form Lohnabzugs im Werthe von 5 Arbeitstagen an dieselbe leisten. Beleidigende Ausdrücke, Verweigerung des Gehorsams und dergl. sollen mit Geldbußen bis zu 10 Fr. geahndet wer den. Anrichtung von materiellem Schaden bei der Arbeit soll mit Geldbußen im Werthe des entstandenen Schadens gestraft werden. Die Arbeiter wollen sich diese drakonischen Bestim mungen nicht gefallen lassen und hielten in dem bei Sars= Longchamps gelegenen Weiler Mitant- de- Camps eine Berathung ab, worin beschlossen wurde, Delegirte zu dem Grubendirektor und den Oberingenieuren behufs Unterhand lungen зи entsenden. Lettere haben inzwischen stattgefunden, jedoch ohne günstiges Ergebnis für die Kohlenarbeiter; die Direktion will das Reglement nicht zurückziehen. Trotz des Elends, das in den meisten Arbeiterhaushaltungen herrscht, wollen die Kohlenarbeiter nicht nachgeben, sondern den Kampf bis aufs äußerste fortseßen. Symptome von Widerstand gegen die Grubengesellschaften haben sich in jüngster Zeit auch anderswo gezeigt, so unmittelbar nach Weihnachten in Gilly( bei Charleroi ), wo es vorübergehend zu einer Arbeitseinstellung kam. Die Gazette" erhält von einem Industriellen des Hennegaues eine Buschrift, worin es als ein vollständiger Irrthum" bezeichnet wird, wenn man glaube, die Verfuche, einen allgemeinen Streif herbeizuführen, seien nicht mehr zu fürchten". Vor zwei Jah ren hätten die sozialistischen Lehren dominirt, heute würden diefe immer mehr durch die anarchistischen Ideen verdrängt(?). An die Heilkraft des allgemeinen Stimmrechts glaubten viele Kohlenarbeiter schon nicht mehr; die Umsturzideen" griffen immer
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Schulbildung deutscher Rekruten. Im Deutschen Reich wurden im Ersaziahre 1886/87 169 240 Rekruten in die Armee und Marine eingestellt und dabei auf ibre Schulbildung geprüft. Von dieser Zahl hatten 163 203 Schulbildung in der 1215 waren ohne Schulbildung, d. h. konnten weder leſen noch deutschen Sprache, 4822 nur in einer anderen Sprache, und ihren Namen schreiben. Die Eingestellten, welche weder lesen noch ihren Namen schreiben konnten, betrugen im Prozent der Gesammtzahl aller Eingestellten im Erfaziahre 1886/87 0,72, während sie 1875 76 2,37 betragen hatten. Diejenigen Bezirke, welche die meisten Rekruten ohne Schulbildung stellten, waren im Ersatjahre 1886 87: Regierungsbezirk Marienwerder 5,18 Prozent, Reg.- Bez. Gumbinnen 4.98, Reg.- Bez. Posen 4,81, Reg.- Bez. Königsberg 3,51, Reg.- Bez. Danzig 3,21, Reg.- Bez. Oppeln 1,79, Reg.- Bez. Bromberg 1,64 pCt. aller Eingestellten des betreffenden Bezirks.
Erdölquellen in Beludschistan. In den Hügeln von Beludschistan( Afien) haben englische Ingenieure Erdöl aufge bohrt, welches so dick und schwer ist, daß es zur Feuerung taugt und, da es sich an der Luft erhärtet, wie Asphalt auch zu Pflasterungen und Eindachungen verwendet werden kann. Es handelt sich nur um die wohlfeile Verfrachtung dieses Erdöls nach Kurrachee zur Verschiffung.
Ein fanatischer Gegner des Tanzens. Der Bürger meister von Lowestoft ( England) hat den Grimm des dortigen Pastors Lewis Price auf sich geladen, weil er einen Ball zu geben beabsichtigte. Aus dem von großer Unduldsamkeit zeugenden öffentlichen Schreiben des Pastors möge folgende Stelle herausgegriffen werden: ,, Es giebt in der Bibel keinen Präzedenzfall oder einen Spruch, welcher derartige Vergnügungen gestattet. Weder von Moses , noch von den Propheten, noch von Christas und seinen Aposteln hat man jemals gehört, daß fie einen Ball gegeben haben. Ein Ball ist das sicherste Mittel zur Entflammuug der schlimmsten Leidenschaften. Ich kenne nichts, was in höherem Grade die Fleischeslust und die Augenluft und hoffährtiges Wesen zu erwecken im Stande wäre. Sie werden die Welt und den Teufel auf Ihrer Seite und Gott und die Bibel gegen fich haben. Wir werden deshalb für Sie beten, daß Gott Sie und Ihre Genoffen vor diesem fluchwürdigen Balle bewahren möge." Hoffentlich haben sich die Tanzlustigen in Lowestoft durch diese wüthende Kapuzinade in ihrem Vergnügen nicht stören laffen.
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