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Veranlaffung, das Verhalten seines Lehrlings zu rügen; derselbe hatte fahrläffigerweise eine Tafel Binkblech verdorben. Hierüber aufgebracht, ergriff G. ein Stüd Dachlatte und schlug mit dem felben den Lehrling derartig auf den Kopf, daß zahlreiche Beulen infolge der fortgesetten Schläge entstanden. Hinterher hatte. Der Pr Gildemeister wohl eingesehen, daß er es zu arg getrieben und 1s, die Beden Eltern des Lehrlings ein Schmerzensgeld im Betrage von ndwerker" 10 M. gezahlt; eine Anklage wegen vorfäßlicher Körperverlegung, enannte verübt mittelst gefährlichen Werkzeugs, vermochte Gilde meister indessen nicht zu verhindern. Das Schöffengericht wurde ge

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verurtheilte ihn zu 30 M. Geldbuße ev. 6 Tagen Gefängniß. Weil er 10 M. Schmerzensgeld bezahlt hatte, glaubte Gildemeister straffrei zu sein und er hatte gegen das obige Urtheil Berufung eingelegt mit dem Antrage auf Freisprechung. Vor der Straf entlaffen. kammer des Landgerichts II ward ihm jedoch klar gemacht, daß nd erftritt er unter allen Umständen wegen einer derartig groben Aus­Bahlung schreitung strafbar sei; denn wenn ihm, dem Meister, allerdings de. Eine ein Büchtigungsrecht in gewissem Grade auch zustehe, so habe ein. Er m Gildemeister dasselbe ganz erheblich überschritten, das bewiesen zuzahlen, die Beulen am Kopfe des gemißhandelten Lehrlings. Die erst unterschre erkannte Strafe ward des weiteren für äußerst milde erachtet ündigungs und die Berufung des G. verworfen unter Bestätigung des Der Fa ersten Urtheils. Den Arbei 6 Uhr Abe wohl be

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Von Wichtigkeit für den Marktverkehr ist eine gestern ergangene Entscheidung des Kammergerichts. Der Fleisch­erporteur de Beer in Emden hatte im Sommer v. J. diverse Quantitäten Fleisch an den früheren Verkaufsvermittler Treitel zum Verkauf in der Zentralmarkthalle gesandt. Während des Auspackens der Körbe, in denen das Fleisch verpackt war, er­schien ein Polizeithierarzt auf dem Treitel'schen Stande und beschlagnahmte nach vorgenommener Untersuchung des Fleisches diverse Partien, namentlich aufgeblasene Kälber. Treitel und de Beer wurden wegen gemeinschaftlichen Feilhaltens verdorbener Nahrungsmittel angeklagt, vom Schöffengericht aber freigesprochen, weil vorliegend ein Feilhalten noch nicht stattgefunden hatte. Nur gegen die Freisprechung de Beer's wurde von der Amts­anwaltschaft Berufung eingelegt, weil dieser Angeklagte nicht wegen Uebertretung der Wochenmarkt- Ordnung, durch Einbringen verdorbener Nahrungsmittel, verurtheilt worden ist. Das Urtheil gegen Treitel wurde rechtskräftig. Die Straf­fammer VI a verurtheilte nun den de Beer, indem es gegen die rechtskräftige Feststellung des Schöffengerichts ein Feilhalten seitens des freigesprochenen Treitel als erwiesen annahm, wegen Mitthäterschaft an dieser Uebertretung zu 10 M. ev. 2 Tagen Haft. Auf die gegen dieses Urtheil eingelegte Revision des Angeklagten hob der Straffenat des Kammergerichts die ange­fochtene Entscheidung des Berufungsgerichts auf und verwies die Sache zur anderweiten Verhandlung in die Vorinstanz zurück. Der Gerichtshof stellte dabei folgende Rechtsgrundsäße auf: 1) der Versender verdorbener Eßwaaren an einen Kom­missionär behufs Verkaufs derselben kann nicht als Mitthäter, sondern nur als Anstifter zum Feilhalten bestraft werden. 2) Die rechtskräftige Feststellung gegen den einen Angeklagten ist für den der Anstiftung Beschuldigten nicht präjudizirlich.

Der Posener Sozialistenprozeß.( Fünfter Verhand lungstag.) Posen, den 7. Januar 1888. Der heutige Verhand lungstag war der Verlesung von Schriftstücken gewidmet. Da die meisten derselben in polnischer Sprache abgefaßt waren, mußten fie erst polnisch verlesen und dann von dem Gerichts­dolmetscher Herrn Fromm ins Deutsche übertragen werden. Zu­nächst gelangte ein Brief zur Verlesung, den der Angeklagte Kurowski von einem gewissen Adamski aus Paris erhalten hatte. In demselben fam folgender Paffus vor: Reise sofort nach Krakau oder hierher; wenn Du nicht so viel Geld hast, so reise bis Verviers ( Belgien ) und gehe zu Pierre Flies, dort wirst Du Geld bekommen." Im Anschluß hieran und gewissermaßen als Erläuterung hierzu wird eine Auskunft des belgischen Justiz­ministeriums verlesen, derzufolge der in dem Briefe an Kurowski erwähnte Pierre Flies, welcher früher Leinweber war und jetzt eine Schantwirthschaft in Verviers betreibt, Sozialdemokrat ist und mit ausländischen Sozialisten Beziehungen unterhalten soll. Das Polizeipräsidium in Aachen hat dieselbe Auskunft über die Person des Flies ertheilt, die gleichfalls verlesen wird. Hiernach gelangt ein bei dem Angeklagten Pricelius vorgefundenes Pro­gramm des Vereins Kulto" zur Verlesung und demnächstigen Uebersetzung ins deutsche . In diesem Programm werden den Mitgliedern des Vereins Kulfo" in Bezug auf Organisation und Taktik allerlei gut gemeinte, in der Praris aber schwer Durchführbare platonische Rathschläge ertheilt. Pricelius will dieses Programm zufällig von Kasprzak erhalten haben. Er habe sich eines Tages in einem Wirthshause einige auf seine Arbeit Bezug habende Notizen machen wollen und da er kein Papier gehabt, habe ihm Kasprzak etliche Bogen gegeben, unter denen sich auch das fragliche Programm befunden hätte.

In der Voruntersuchung hat der Ange­flagte anders ausgesagt. Er hat damals eingeräumt, das Programm von Kasprzat erhalten zu haben, damit er sich danach richte. Gegen die Verlesung einer von der Warschauer Staats­anwaltschaft und dem dortigen Generalkonsulat über die Person des Angeklagten Slawinski ertheilten Auskunft erhebt die Ver­theidigung Widerspruch, da die Verlesung derartiger Leumunds­atteste gefeßlich unzulässig sei. Es entspinnt sich hierüber zwischen dem Vertheidiger Herrn Dr. Flatau und dem Ersten Staats­anwalt eine ziemlich lebhafte Kontroverse. Der Gerichtshof lehnt den Antrag der Vertheidigung ab und die betreffende Auskunft wird verlesen. Dieser Auskunft zufolge wäre Slawinski eins der gefährlichsten Mitglieder der sozial­revolutionären Partei. Als er seiner Beit in Warschau verhaftet werden sollte, habe er auf einen einen Polizeis beamten geschossen und demselben eine schwere Ver­wundung beigebracht. Slawinski bestreitet dies. Nicht er, sondern ein gewiffer Jankowski habe den Beamten mit der Waffe thätlich angegriffen. Der Angeklagte theilt ferner mit,

während der Vernehmung der Berliner Geheimpolizisten die Deffentlichkeit auszuschließen. Deffentlichkeit auszuschließen. Das Gericht beschließt trop heftigen Widerspruchs der Vertheidiger, die Beugen Thring­Mahlow, Naporra, Schöne und Stillfried geheim abzuhören.

Reichsgerichts- Entscheidung. Leipzig , 5. Januar. ( Die vertriebene Schwägerin.) Herr Alfred Simon in München hatte das Chejoch auf sich genommen, ohne vorher genau zu prüfen, ,, ob fich das Herz zum Herzen finde", und auf den kurzen Wahn war die lange Reue gefolgt. Schließlich war er zu der Ueber­zeugung gekommen, daß eine Trennung der Ehe das beste sei. Das Gericht nahm die Sache in die Hand, und bald hatte Herr Simon das Scheidungsurtheil in Händen. Somit wäre alles nach seinem Wunsch gegangen, wenn nicht seine bisherige Frau, die sich in anderen Umständen befand, sich geweigert hätte, sein Haus zu verlassen. Da fam nun eines schönen Tages der Bruder des Genannten, der Kaufmaon Oskar Simon aus Kob­ lenz zu Besuch nach München , hörte von dem befremdenden Benehmen der geschiedenen Frau und war sofort entschlossen, der Sache ein Ende zu machen. Im Einverständniß mit seinem Bruder ging er in das Schlafzimmer, welches die Frau inne hatte, nahm aus einem dort befindlichen Kasten einen Revolver und sagte: Wenn Sie nicht bis 7 Uhr das Haus verlassen, der da ist geladen!" Ein Mensch in normaler Gemüthsverfassung wäre wohl kaum durch diese Worte in den Glauben versezt worden, daß Herr Simon wirklich beabsichtige, die Bedrohte zu erschießen, wenn sie nicht weiche. Die aufgeregte Frau aber hielt dies für möglich und entfernte fich. Durch einen Gendarm, dem sie von dem Vorfall erzählte, erfuhr die Staatsanwaltschaft den Sach­verhalt und die Folge war, daß Herr Oskar Simon wegen Nöthigung unter Anklage gestellt wurde. Als aber Frau Simon vor Gericht Zeugniß ablegen sollte, weigerte sie sich unter Be rufung auf ihr Schwägerschafts- Verhältniß. Das Ge­

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richt aber verschaffte sich die Kenntniß des Sachverhaltes in­direkt durch Vernehmung des schon erwähnten Gendarmen. Der Angeklagte wurde sodann mit Rücksicht auf die gegen eine schwangere Frau bewiesene Brutalität zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt. In seiner Revision, die in der letzten Sigung des ersten Straffenates zur Verhandlung kam, rügte er durch seinen Vertheidiger die Annahme der Rechtswidrigkeit seines Thuns als rechtsirrthümlich, da die Frau kein Recht mehr ge­habt habe, in der Wohnung zu verweilen, er aber im Auftrage feines Bruders von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht habe.

Das Reichsgericht verwarf indessen am 5. Januar die Revision, da das angewandte Nöthigungsmittel( Drohung mit Erschießen) ein rechtswidriges sei und deshalb auch die Nöthi­gung zu einer widerrechtlichen mache. Die indirekte Beschaffung der Aussage der Frau Simon, welche als unzuläffig gerügt war, wurde als den Gesezen durchaus nicht widersprechend be zeichnet.

Vereine und

Versammlungen.

Die Stockarbeiter Berlins hielten am Freitag, den 6. d. M., unter Vorsiz des Herrn Pindric eine zahlreich besuchte Versammlung ab, um über den Streit der Schirmstockarbeiter der Gebauer'schen Fabrik, Dresdenerstraße 79, zu verhandeln. Nach der Wahl des Bureaus las der Geschäftsführer des Herrn Eckersdorf einen Brief vor, welcher später ganz der Deffentlichkeit übergeben werden soll und der hauptsächlich den Zweck haben sollte, zu veranlaffen, daß ein gemeinsamer Tarif aufgestellt werde, namentlich für gebogene Arbeiten. Herr Mendt als Ne­ferent legte in längerer Ausführung die Gründe der Arbeits­einstellung dar und erntete den Beifall der Versammlung, welche, wie schon eine frühere Versammlung, das Vorgehen der Streifenden als durchaus gerechtfertigt anerkannte und sich ver­pflichtete, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln für die gerechte Sache der Streitenden einzutreten. Herr Sänger theilte der Versammlung mit, daß ein anonymer Brief an Herrn Gebauer gerichtet worden sei, deffen Inhalt er der Versammlung indeß aus Anstandsgefühl vorenthalten wolle. Er( Redner) halte unter den Arbeitern feinen für so ehrlos, um ein solches Schriftstück zu verfassen und abzusenden. In der Diskussion sprachen sich mehrere Redner dahin aus, als ob dieser Brief überhaupt nur ein elendes Machwert sei, um die Arbeiter vollständig nieder zu drücken und vor der öffentlichen Meinung herabzusetzen. Die Streifenden brauchten indeß nicht zu ver zagen, da nicht nur die Fachgenossen, sondern die ganze Ar­beiterschaft Berlins hinter ihnen stehe. Im Allgemeinen ist denn auch der Muth der Streifenden ein guter zu nennen. Nachdem sich eine größere Anzahl von Rednern an der Dis fussion betheiligt hatte, schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem Hoch auf das Gedeihen der guten Sache.

Der Verein für Reform der Schule und Er­ziehung hielt am 6. Januar unter Vorsiz des Herrn Gott­ichling eine recht stürmische Versammlung ab, welche schließlich polizeilich aufgelöst wurde. Auf der Tagesordnung stand: 1. Berichte des Vorstandes und der Kaffenrevisoren. 2. Ents lastung des Kaffenführers. 3. Antrag auf Auflösung des Vereins, bezw. Statutenänderung, event. Vorstandswahl und Anträge des Vorstandes u. s. w. Nachdem ein Mitglied, welches, wie be­hauptet wurde, unrechtmäßig vom Vorstande gestrichen, und ein Berichterstatter der Presse veranlaßt worden waren, den Saal zu verlaffen, erstattete der Vorstand feinen Bericht. Der Referent deffelben, Herr Schäfer, der frühere Prediger der freireligiösen Gemeinde, schilderte den Stand des Vereins in den schwärzesten Farben und kam zu dem Schluß, es wäre das beste, den Verein aufzulösen; kurz, der Bericht war derartig abge­faßt, daß die Anwesenden, wie aus den Aeußerungen der selben hervorging, glaubten, es handle fich bereits um den Auf­lösungsantrag. Aus dem hierauf folgenden Kaffen- und Re­visionsbericht ging indeß hervor, daß der Kaffenbestand im lau­

zu acht daß er hier in Ketten liege, weil man ihm irrthümlich jenen fenden Jahr zugenommen und auch die Mitgliederzahl gewachsen and veri Angriff beimeffe. Die Auskunft des Generalkonsulates in War­

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schau deckt sich inhaltlich vollkommen mit der des Warschauer Staatsanwalts. Der lettere hat auch über die Person des Kurowski eine Auskunft ertheilt, des Inhaltes, daß K. in Rußland wegen Theilnahme an einer revolutionären Gesellschaft angeklagt ge­wesen und später auf administrativem Wege über die Grenze geschafft worden sei. Kurowski stellt die Richtigkeit dieser Aus­funft in Abrede. Hierauf wird ein in Nr. 4 des sozialrevolu­tionären Blattes ,, Walka klas " enthaltener Aufruf verlesen und übersetzt, unter dem sich neben dem Namen Mendelsohns und anderer polnischen Sozialisten auch derjenige Slawinski's be findet. Dieser weiß nicht, wie sein Name unter den Aufruf gekommen. Er will Mendelsohn zwei bis drei Mal in Genf gefehen haben, näher bekannt ist er jedoch mit demselben nicht geworden.( Die Beitung Walka k'as" ist ein revolutionäres Organ, welches in Genf erscheint und in der Druckerei des Przedzwit hergestellt wird.) Professor Zimmer­mann, welcher als Sachverständiger der französischen Sprache geladen ist verliest und übersetzt den in dieser Sprache er Schienenen Rechenschaftsbericht des in London im Jahre 1881 abgehaltenen internationalen Anarchistenkongreſſes. Besonderes Gewicht wird hierbei auf ienen Paffus des Berichtes gelegt, welcher von der anarchistischen Bewegung in Deutschland han delt. Rechtsanwalt Dr. Flatau hat inzwischen die Wahr­Schöne, welcher- wie die übrigen auswärtigen Beugen­zum 9. d. M. geladen ist, sich im Buschauerraum befindet. Da dieses gefeßlich unzulässig ist, wird Herr Kommissarius Schöne vom Herrn Vorfißenden ersucht, den Zuschauerraum zu verlaffen. Alsdann werden mehrere Brochüren sozialrevolutionären In halts unter Ausschluß der Deffentlichkeit verlesen und darauf Die Verhandlung bis Montag vertagt.

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Posen, 9. Januar( Telegramm.) Sozialistenprozeß. Nach bisheriger öffentlicher Verhandlung beantragt der Staatsanwalt,

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ist. Sodann wurde dem Kassirer Decharge ertheilt und zum dritten Punkt der Tagesordnnng: Antrag auf Auflösung des Vereins, geschritten. Als Antragsteller erhielt Herr Dr. Schläger das Wort. Derselbe suchte unter Hinweis auf die gegenwärtigen ungünstigen Zeitverhältnisse sowie das Fehlen einer geeigneten Preffe", welche für die Ideen des Vereins Propaganda macht, seinen Antrag zu begründen. In der sich hieran anschließenden sehr lebhaften Diskussion wurde auf die einzelnen Wider­sprüche des Referenten, sowie auf eine jedenfalls nicht beabsichtigte Aeußerung deffelben, aus welcher hervorging, daß er gar nicht der eigentliche Antragsteller war, hingewiesen. Herrn Schäfer wurde Inkonsequenz vorgehalten, da er vor 2 Jahren erklärte, den Verein als seine eigene Schöpfung hochzuhalten und wenn er auch nur noch ganz allein darin bliebe. Die Aeußerungen einzelner Redner, daß es fich eigentlich nur darum handle, durch die Auflösung des Vereins das Vermögen desselben, bestehend aus zirka 3600 M., der von Herrn Schäfer gegründeten, Humanistischen Gemeinde" zuzuführen, blieben un widersprochen. Da der Antrag auf Auflösung nicht die laut Statut nothwendige Dreiviertel- Majorität erhielt, fiel derselbe. Nun wurde zur Statutenänderung geschritten und zwar lautete der Antrag, den Paffus des Statuts, daß zur Auflösung des Vereins Dreiviertel- Majorität erforderlich" in einfache Mehrheit" umzuändern. Da hier nur einfache Majorität erforderlich war, ging der Antrag durch. Nun wurde der Antrag Dr. Schläger und Genoffen wieder aufgenommen, trotzdem von der Minorität unter Hinweis darauf, daß die Statutenänderung die erforder­liche polizeiliche Genehmigung noch nicht erhalten, daß dieselbe ferner den nicht anwesenden Mitgliedern nicht bekannt gemacht sei, protestirt wurde. Um nun die Minorität gänzlich mundtodt sei, protestirt wurde. Um nun die Minorität gänzlich mundtodt zu machen, erklärte der Vorsigende kurzweg, über den Auflösungs­antrag abstimmen zu laffen und Niemand mehr das Wort zu ertheilen. Als derselbe jedoch troßdem einem Redner der Mas jorität das Wort gab, trotzdem sich Andere bereits früher gemeldet

| hatten, entstand ein solcher Tumult, daß der überwachende Be amte fich veranlaßt sah, die Versammlung aufzulösen. Wie nachträglich verlautet, beschloß der Vorstand, die Tagesordnung in einer neuen Versammlung, heute, Dienstag, zu Ende zu führen.

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Bentral- Kranken und Sterbekasse der Maler und verw. Berufsgenossen Deutschlands ( E. H. 71), Filiale Berlin I heute, Dienstag, Abends 8 Uhr, Ackerstr. 144, im Vor städischen Kasino. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht. 2. Wahl sämmtlicher Verwaltungsbeamten. 3. Wahl der Kranken­fontroleure. 4. Verschiedenes. Die Filiale Süd" hält eben­falls heute, Abends 8 Uhr, im Café Reiher . Alte Jakob­straße 83, eine Mitgliederversammlung ab. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. Wahl Der Verwaltungsbeamten. 3. Statistischer Bericht. 4. Verschiedenes. Für die Mitglieder der Filiale IV, Berlin W., findet gleichfalls heute, Dienstag, Abends 8 Uhr, im Restaurant Kurfürstenstr. 10 eine Mitglieder versammlung statt mit folgender Tagesordnung: 1. Kaffen­bericht. 2. Wahl der örtlichen Verwaltung. 3. Verschiedenes. and Oeffentliche Versammlung der Stockarbeiter Berlins am Freitag, den 13. Januar, Abends 8 Uhr, in Deigmüller's Salon, Alte Jakobftr. 48 a. Tagesordnung: 1. Bericht der Kom mission. 2. Diskussion. 3. Errichtung einer Verwaltungsstelle Berlin 1"( Stockbranche) der Vereinigung der Drechsler Deutschlands ( Siz Hamburg ). 4. Wahl des Vorstandes. 5. Verschiedenes. Die Kommission bittet um recht zahlreichen Besuch dieser Versammlung.

Verband deutscher Zimmerleute, Lokalverband ,, Berlin Oft". Mittwoch, den 11. Januar, Abends 8 Uhr, Generalver­sammlung im Lokale der Ww. Horstmann, Frankfurter- Allee 127. Tagesordnung: 1. Abrechnung der Lokalkaffe vom 4. Quartal 1887. 2. Wahl eines stellvertretenden Schriftführers und eines Mitgliedes zur Kommission der Berliner Lokalverbände. 3. Ver schiedenes und Fragekasten.

Fachverein sämmtlicher im Drechslergewerk be­Schäftigten Arbeiter Berlins . Versammlung heute, Dienstag, Abends 8 Uhr, in Deigmüller's Salon, Alte Jakobstr. 48 a.. Wegen der wichtigen Tagesordnung dieser Versammlung( siehe Inserat), ladet der Vorstand die Mitglieder zu zahlreichem Be fuch. Gäste haben Zutritt.

Bentral- Kranken und Begräbnißkaffe für die Mits glieder des Unterstüßungsvereins der Bildhauer Deutschlands , Verwaltungsstelle Berlin . Heute, Dienstag, Abends 9 Uhr, im Restaurant Sahm, Annenstraße 16, Versammlung­Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Neuwahl der Verwaltungs beamten. 3. Wahl eines Delegirten und zweier Ersaßmänner für die Unfallversicherung. 4. Verschiedenes.

Der Verein für Rechtsschutz und Justizreform hält feine Monatsversammlung am Mittwoch, den 11. Januar, Abends 8 Uhr, im oberen Saale der Gratweil'schen Bier hallen, Kommandantenstr. 77-79, ab. Tagesordnung: Vortrag über ein juristisches Thema und neuere Rechtsfälle.

Freireligiöse Gemeinde. Dienstag, Abends Uhr, findet Rosenthalerstraße 38 eine beschließende Versammlung der Mitglieder statt. Tagesordnung: Kaffenbericht, Bericht der Revisoren, Neuwahl des Vorstandes u. s. w.

Verein der Berliner Bausdiener. Zweite ordentliche General Versammlung heute, Dienstag, Abends 9 Uhr, Neue Grünstr. 28. Tages- Ordnung: 1. Mittheilung und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Vierteljahrsbericht. 3. Verschiedenes. 4. Fragekasten.

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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag. Gesangverein Gutenberg" Abends 8 Uhr im Restaurant Quandt , Stralquerstraße 43. Gesangverein Alpenglühen" Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzenstraße 97. Schäfer'scher Gesangverein der Elfer". Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gesang.- Männer gesangverein Gartenlaube" Abends 9 Uhr im Restaurant Firl, Rottbuserstraße 22. Männergesangverein ,, Steinnelfe" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Stettinerstraße 56-57.- Gesang verein Schwungrad" Abends 8, Uhr Annenstraße 16, im Restaurant Sahm. Gesangverein Sängerhain" Abends 6 Uhr bei Beyer, Prinzenstr. 96. Gesangverein Hoffnung. Moabit " Abends 8%, Uhr Wilsnackerstraße 63, im Restaurant Ilges. Gesangverein Felicitas" Abends 9 Uhr im Restaurant Nebelin, Langeſtr. 108. Bitherklub Amphion". Abends 9 Uhr im Kurfürstenfeller, Poststraße 5. Turnverein Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr Bergstraße Nr. 57. Berliner Turngenossenschaft( V. Männerabthei lung) Abends 8/2 Uhr in der städtischen Turnhalle, Waffer thorstraße Nr. 31. Turnverein Hasenhaide "( Männer Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße Nr. 60/61. Rauchflub Deutsche Flagge" Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangelstr. 11. Verein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Kinner

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Köpnickerstraße 68.- Verein ehemaliger Schüler der 44. Ge meindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Albrechtsgarten" Wilhelmstraße Nr. 105. Arends'scher Stenographen Verein Apollobund" Abends 8 Uhr Brunnenstraße 129 a.- Arends scher Stenographen- Verein Abends 8% Uhr im Restaurant ,, Bum eifernen Kreuz", Lindenstr. 71.-Deutscher Verein Arends'scher Stenographen Abends 812 Uhr in Nandel's Restaurant, Brunnen straße 129 a. Verein" Rose" Abends 8% Uhr im Restaurant Elve, Alexandrinenstraße 99. Vergnügungsverein" Mollig" Abends 9 Uhr im Restaurant Reinicke, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und 15. Rauchflub Bum Wrangel" Abends 8 Uhr bei Blocksdorf, Wrangelstr. 32.

Kleine Mittheilungen.

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Hamburg , 8. Januar. Der Postdampfer Bohemia" der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von New- York kommend, heute Nachmittag 2 Uhr auf der Elbe ein getroffen.

Mühlhausen i. Th., 7. Januar. Hier find 11 Arbeiter an der Trichinofts erkrankt. Die Leute hatten frische Schweines fleischwaaren von einem Fleischermeister gekauft, gegen den die Untersuchung eingeleitet worden ist.

Gevelsberg , 6. Januar. Auf der Bahnstrecke Gevelsberg Milspe verunglückte heute Vormittag beim Nachsehen nach der Bremse ein Lokomotivführer aus M.- Gladbach dadurch, daß er fich zu weit über die Maschine neigte, mit dem Kopfe gegen eine Telegraphenstange schlug und durch den Anprall von der Ma schine geschleudert wurde. Der Mann erhielt bedeutende Ver legungen am Kopf und flagte über Schmerzen im Rücken; er wurde, nachdem ihm ein Nothverband angelegt war, in das Krankenhaus nach Hagen übergeführt.

Bürich, 5. Januar. Bei einem hiesigen Zahnarzte verschied gestern Abend eine Frau aus Baden in der Chloroformnarkose. Intensive Wiederbelebungsversuche, die beinahe zwei Stunden lang vom Arzt, Zahnarzt und zwei Gehilfen vorgenommen wurden, blieben erfolglos.

Triest , 8. Januar. Der Lloyddampfer ,, Ettore" ist gestern Abend mit der ostindischen Post aus Alexandrien hier einge troffen.

London , 6. Januar. Ein heftiger Südweststurm haufte am 3. und 4. b. M. an der Küste der britischen Inseln, in der irischen See, im St. Georgs- und im englischen Kanal. Der Schifffahrt wurde durch den Sturm viel Schaden zugefügt; die Kanaldampfer hatten eine höchft rauhe Fahrt. In Queenstown dauerte der Sturm bis vorgestern Abend. Ein im Hafen liegender Schleppdampfer wurde ans Ufer geworfen und zer schellte. Die Signalstation beim Old head von Kinsale wurde theilweise zerstört. Bei der Einfahrt in den Hafen von Water­ ford zerschellte eine große Barke an den Felsen. Die See ging