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Sonntag, den 15. Januar 1888.

5. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Drgan für die Interessen der Arbeiter.

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Das Berliner Volksblatt" vom Heiderscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei 3 Kenntnis's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. eifung be heilungsve ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.

Der heutigen Nummer liegt für unsere Abonnenten r. 16 des Sonntags- Blatt" bei.

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Allerlei Wucher.

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Bundesra Seitens des Vereins für Sozialpolitik" ist in einer an ), Frank den Reichstag gerichteten Petition eine Verbesserung garn, Boes Wuchergefeßes angeregt worden. Danach sollen nationalen bie Strafbestimmungen dieses Gesetzes auf alle belastende te.- Der Berträge" ausgedehnt werden. Man hofft hiermit haupt­Frage de fächlich den Vieh- und Waarenwucher zu treffen. 3 Amtsbla Wir theilen nun nicht die besonders in konservativen hern an di Kreisen herrschende Ansicht, daß es möglich sei, mit Straf= der Polizgesetzen den Wucher einzuschränken. Dieses ist, genau so en gefeglid wie alle anderen Arten von Verbrechen gegen das Eigen­empfiehlt, thum: Diebstahl, Betrug, Unterschlagung 2c., untrennbar erfahren w mit den herrschenden wirthschaftlich- sozialen Verhältnissen eingetro verbunden. Nach unserer Ueberzeugung hat das nunmehr bends. nahezu acht Jahre bestehende Wuchergesetz dem Wucher : Eine Selbst g speziell dem Geldwucher, gar keinen Ab digung gebruch gethan, vielmehr lediglich veranlaßt, daß n Minister die Bucherer vorsichtiger und ihre rung von Ansprüche unverschämter geworden sind. o daß der In diesem Punkt und Feſtia hat Buckle völlig Recht, wenn er sagt, daß sich sehr leicht Mittel und Wege finden, das Wuchergesetz zu umgehen und tionellen bazu bemerkt:" Da diejenigen immer eine gewisse Gefahr laufen, die dem Geseze ungehorsam werden, so wird der Bucherer natürlich sein Geld nicht ausleihen wollen, wenn er nicht für die Gefahr entschädigt wird, die ihm durch das Gesez droht. Diese Entschädigung kann nur der gewähren, der von ihm borgt, und muß so in Wahrheit einen doppelten 3ins zahlen, einen für die natür­daktio liche Gefahr des Anlehens, und den andern für die Gefahr, Bu übersehen ist mg beigufig die durch das Gefeh hinzu kommt." nicht, daß das bestehende Gesetz die Strafbarkeit nicht an berechtigt, den Nachweis des Wuchers an und für sich, sondern an die Woche Voraussetzung einer Ausbeutung der Nothlage, des Leicht pränumen finns oder der Unerfahrenheit" knüpft. fordnung orten.

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Wenn wir nun aber auch der Ueberzeugung sind, daß leider bi der Zweck eines Wuchergesetzes mit demselben nicht erreicht selbst nicht werden kann, so halten wir ein solches gleichwohl nicht für überflüssig. Wir erachten Strafgeseze gegen den Wucher vielmehr vom moralischen und juridi­schen Standpunkte aus betrachtet als eine Nothwendigkeit. Auch Diebstahl und Betrug sind nothwendige Folgen des fozialen Elends, und dennoch werden sie bestraft, um dem Gefek Genugthuung zu leisten. Viel mehr aber als gegen Roth ausgeübt werden, empört sich das Rechtsgefühl gegen ben Wucher.

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Feinste bal 03-110 3. Tischbu

90 m., 5 n täglich

Abzug

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12-16

Feuilleton.

( Ke Rechte vorbehalten.)

Der Erbe.

( Nachbrud verboten.)

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Roman von Friedrich Gerstäder. Der zweite Sohn, ein berber, prächtiger Junge, wurde ebenfalls Schlosser, und der dritte, da er mehr Neigung zu Holzarbeiten verrieth, kam zu einem Tischler in die Lehre. Mit dem Stubiren, wie es die Frau immer gehofft, war es

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bet größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

Was aber ist denn Wucher"? Das Gesetz mit seinen Strafbestimmungen erschöpft den Begriff dieses Wortes bei weitem nicht. Denn unter ,, Wucher" ist zu verstehen jede Ausbeutung der Noth.

Es giebt verschiedene Arten des allerschlimmsten, ver­derblichsten Wuchers, die nicht nur sicher vor jeder Bestrafung sind, sondern als nothwendige und ganz ,, rechtliche" Funk tionen erachtet werden.

Da sind zunächst die meistens dem Militarismus die finanziellen Bedrängniß bei den Rothschild' s, Bleichröder 2c. nenden Staatsanlehen. Wenn der Staat in seiner Anlehen aufnimmt, so unterwirft er sich damit thatsächlich auch einem Wucher; das Volk aber hat, besonders in Form von drückenden indirekten Steuern, die Wucher­zinsen zu zahlen.

Eine andere Art von Wucher ist die unter dem 3wange der wirthschaftlich- sozialen Nothlage bis zum äußersten ge­übte Ausnutzung der Arbeitskraft. Die Hin­gabe der Arbeitskraft gegen einen Lohn, welcher nur einen Bruchtheil des Arbeitsertrages darstellt, heißt auch Wucherzinsen leisten und zwar ganz speziell im Sinne der herrschenden Wirthschaftsschule, welche uns lehrt, Sinne der herrschenden Wirthschaftsschule, welche uns lehrt, daß die Arbeit eine Waare" ist. Beständig ist der Kapitalismus bestrebt, den Preis dieser Waare" herunter zudrücken, spekulirend auf die Nothlage der Arbeiter, die veranlaßt, daß dieselben ihre Arbeitskraft um jeben Preis" verkaufen.

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Gehen wir zu einer dritten Art gemeingefährlichen Wuchers über.

Verhältnisse hat es mit sich gebracht, daß gerade die Die Entwickelung unserer sozialen und wirthschaftlichen bringendsten Lebensbedürfnisse, als Gegenstände des größten Konsums, Objekte der rücksichtslosesten wucherischen Spekulation find. 3u den dringendsten Lebensbedürfnissen gehört in erster Linie die Wohnung. Auch sie ist, bes sonders in den vom Zuzuge großer Menschenmassen bezw. von starker Bevölkerungszunahme betroffenen Großstädten, ein Spekulationsobjekt. Ueberall blüht, resultirend aus der Wohnungsnoth, der Häuser- und Baustellen schacher, von dem Statistiker und Volkswirth Geheim­rath Dr. Engel bezeichnend als die verderblichste und verdammlichste Konsequenz des mono­polistischen Charakters des Grundeigen thum 3" spricht.

Der Grund und Boden, im Besitz Weniger, eignet sich ganz vorzüglich zum schandbarsten Wucher, weil er nur in beschränkter Menge vorhanden ist, während das Be­dürfniß Vieler und die Nachfrage namentlich nach der Nügung desselben eine unbeschränkte, stets steigende ist. Daraus erklärt sich, daß die Besizer großstädtische Bau­stellen diese unerhört im Preise steigern können, und daß

,, Du kommst hinüber?" sagte der Vater erstaunt. Wozu?" Nun, wenn irgend eine gemachte Arbeit abgeliefert wird." Na, das hat bei Euch der Werkführer zu thun? Bei uns thut's der Junge."

Oh," meinte Fritz, doch jetzt etwas verlegen, wenn einmal irgend etwas sehr Berbrechliches vorkommt, was man dem Jungen nicht gut anvertrauen kann. Er ist gar zu zerstreut."

So?" sagte der Vater und nickte still lächelnd vor in 58 also nichts, und die Knaben befanden sich auch alle drei bei bine, nei, wie besorgt der Frit ish. Das junge, babsche Mädchen drüben hast Du wohl noch gar nicht einmal ge­-3,00 bem gewählten Beruf vortrefflich. sehen?" Neufchatel Oh doch, Vater," sagte Frik rasch, und der Alte

Sag' einmal, Alte," begann der Meister, während er mit feiner Frau, den Gesellen und einem Lehrling am Dammwild isch saß und eben eine etwas heiße Kartoffel schälte Frih war gleichfalls herüber gekommen, hatte aber schon 25-60 P 10 M., egeffen und sich nur ein Glas Bier eingeschenkt, was es ,, kennst Du den Staatsanwalt Witte

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oder seine Familie näher?"

Näher?" sagte die Frau kopfschüttelnd. Woher soll ich die Leute näher kennen? Die Kinder haben früher oft mitfammen gespielt; ich bin aber nie zu ihnen in's Haus gelommen. Weshalb denn?"

lachte.

,, Ja, kann ich mir denken; aber da laß die Finger von, mein Junge. Das ist nichts für Unsereinen, und ein ehrlicher Handwerker soll sich auch nicht einmal der Gefahr ausfeßen, von dem vornehmen Volk abgewiesen zu werden."

Aber wie Du nur gleich wieder bist, Vater," sagte die Frau;" Frik ist ein ganz schmucker Bursche, und wer weiß denn, ob sich der Herr Staatsanwalt nicht gerade deshalb so genau bei Dir nach uns erkundigt hat. Lieber Gott, er ist doch auch kein Prinz und sie keine Prin­

" Oh, ich meinte nur," sagte der Meister, während Friz, shne jede scheinbare Veranlassung ordentlich roth wurde Buten 50 und fast wie verlegen aussah. Aber wie ich heute drüben zeffin."

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war, denn er ließ mich eines Schlüssels zu seinem Schreib tisch wegen rufen, fragte er mich so angelegentlich nach Euch Allen, und wie viel Kinder wir hätten, und ob es Jungens oder Mädchens wären, und ob uns feins ge­torben sei, und wie lange wir verheirathet seien, furz, faufenderlei, was ihm doch eigentlich verwünscht gleichgiltig fein tönnte." " Ich kenne die Leute, Vater," sagte jetzt Friz, indem er zugleich das Bier an die Lippen hob; ich tomme manch thun haben."

Ne, Alte, da hast Du Recht," sagte der Schlosser; aber Gleich und Gleich gefellt sich doch immer besser, und ich denke, der Alte hat sich da auch schon sein Part aus­gesucht- oder vielmehr das junge Blut selber. Wie ich gerade hinüber ging und anklopfen wollte, kam ein Herr Lieutenant, der junge Baron Wendelsheim , aus der Stube, wo er den Damen jedenfalls einen Besuch gemacht hatte, denn der Staatsanwalt war in seinem Bureau; und wie er Adjes sagte, füßte er der Mamsell nicht allein auf das

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dieser hohe Preis zu einer Ursache der Vertheuerung der Gebäude und Wohnungen wird.

Dieser Werthzuwachs des Grund und Bodens und da­mit der Gebäude und Wohnungen fällt den Spekulanten ohne die geringste Arbeit in den Schooß. Aus der Sucht, an solch mühelosem Erwerb theilzunehmen, ent­steht das Jagen nach Grundstücken; ein professioneller Bau­Stellenwucher bildet sich aus, der in seinen forrumpirenden Wirkungen die Geld- und Kornjobberei weit übertrifft. Häufig sind es Attiengesellschaften, die den Baustellen- und Häuser­wucher en gros betreiben. Die Profite, welche derartige Gesellschaften und einzelne Spekulanten zu 3eiten- so Anfangs der siebenziger Jahre hier in Berlin schon ge­macht haben, sind von kaum glaublicher Höhe. Die Ber­ liner Bauvereinsbank" z. B. erwarb im Jahre 1872 Areal die Quadratruthe zu 420 M.; wenige Wochen später ver­taufte sie dieselbe zu 1026 M., also mit einem Profit von 606 M. Der Berliner Thiergarten- Verein" verdiente in den ersten vier Monaten seiner Gründung nahezu eine Million. Der Bauverein Königstadt" erwarb die Quadrat­ruthe Baugrund mit 240 M. und verkaufte sie mit 792 M. Ein einziger Spekulant, der es verstand, die Ländereien Lichterfelde' s zu erwerben und nach allen Regeln der Kunst auszuschlachten", erzielte daraus einen Reingewinn von mehreren Millionen.

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Solcherweise gestalten diejenigen, die den Baugrund­und Häuserwucher betreiben das private Grundeigenthum zu einer Hauptquelle der Volksbewucherung und des arbeits­lofen Erwerbes; ihr System ist unendlich viel drückender, als die schwerste Staatsabgabe.

In engster Beziehung zu dem Boden und Häufer­schacher steht die Steigerung der Miethspreise und die Miethstyrannei. Fortwährend wird der Kleine Mann", der froh sein muß, ein Unterkommen zu finden und der so wie so schon durch die wirthschaftlich­soziale Misere hart genug bedrückt ist, durch willkürliche Steigerung des Miethspreises seitens der Hausherrn" aufs schwerste in seiner Existenz gefährdet. In der Monopol wirthschaft des gewerbsmäßigen Hausbesitzer- und Wohnungs­vermietherthums hat sich ein Feudalismus herausgebildet, der die Mieth styrannei mit sich bringt, von welcher Engel sagt: daß Hausherr und Miether in dem Verhält niß von Herrn und Hörigen zu einander stehen und daß dieses Verhältniß einen neuen Klassen haß aus­bilde.

Dieses schandbare Wucherunwesen zu beseitigen oder auch nur einzuschränken haben Staat und Gesetzgebung allem Mahnen zum Trog leider noch nicht das Geringste gethan. Ja, wir sehen, wie am Baugrundwucher sich sehr viele Gemeindebehörden betheiligen.

Vergessen wir auch nicht den Interessenschacher, zuziehen, bis ich ihnen wohl ein bischen in die Quere und nicht besonders gelegen fam."

Der junge Herr Baron von Wendelsheim?" sagte die Frau, und ihr Blick flog wie forschend nach Frit hinüber?

,, Na, der Alte füßt keinem hübschen jungen Mädchen mehr die Hand," lachte der Schlossermeister, oder sie würden sich wenigstens nicht besonders viel daraus machen. Es war der zierige Lieutenant, der immer den Rücken so breht, wenn er geht, wie ein fofettes Frauenzimmer wir haben so ein eigenes Sprüchwort dafür. Ich weiß nicht, mein Geschmack wär's nicht. Aber Du lieber Gott, das zweierlei Tuch hat schon manchem sonst ver­nünftigen Mädel den Kopf verdreht und Unheil angerichtet. Weiß der Himmel, wo's drin stedt; ich fann's nicht be­greifen."

,, Nun, der Herr von Wendelsheim ," sagte die Mutter, ist doch gewiß ein ganz sauberer, hübscher Mensch, und so vornehm sieht er immer aus!"

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" Hübscher Mensch!" lachte der alte Baumann; ,, er sieht genau so aus, wie unser Karl da, mit derselben auf= gestülpten Nase nur dümmer; und die Haare hat er sich bis hinten in die Halsbinde hinunter gescheiteltweiter fann man's nicht sehen. Uebrigens wär er eine ganz famose Partie, das ist richtig, denn er muß ja nächstens die große Erbschaft heben; da giebt's nachher Geld wie Heu, und das können alle Menschen gebrauchen, auch die

Advokaten."

Und der machte bei Wittes Besuch?" fragte die Frau.

Nun natürlich, und weshalb sollte er auch nicht? Ein Lieutenant hat ja doch auf der Gotteswelt nichts weiter zu thun, und mit etwas muß der liebe lange Tag todtge= schlagen werden."

nzia 420 mal hinüber, wenn wir etwas für den Staatsanwalt zu 3ärtlichste die Hand, sondern sie wurde dabei auch über zurüdfam. Aber woher weißt Du das?"

und über roth und dachte gar nicht daran, sie wieder fort­

,, Aber er war doch heute in Wendelsheim draußen," sagte Friz. Nun, das war etwa um zwölf Uhr, vielleicht wie er " Ich war selber draußen."