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are Scheine Berrn Mar Hirsch, dem wüthenden Gegner eines ge ch nur ein geblich geregelten Magimalarbeitstages, iſt pfe nici un ie Feder oder vielmehr die Scheere ausgerutscht. Im Ge­fann. bertverein" vom 13. Januar, biefem faden Harmonie­uch die Bud toniteur zur größeren Ehre des Kapitals und zur ſyſtematiſchen ba. Und Berdummung der Arbeiter, druckt er aus wirtlichen Ar terie nicht eiterblättern die Notiz ab, daß die kleine Schweiz über eine Boden unternationale Arbeitergesetzgebung 1) hinsichtlich des Schußes inderjähriger Personen, 2) der Beschränkung der Frauenarbeit, roen, zu de der Sonntagsrube, 4) des Normalarbeitstages leichartige gefeßliche Vorschriften" zu erzielen versucht. S Leipziger Aber wo bleibt denn da der freie Arbeitsvertrag, wo die Selbst­bir mußten

ind wir fufe, wo das Manchesterthum, wenn Hirsch der Einzige für

ingen, ma

ine gesegliche Regelung der Arbeitszeit sich usspricht. Sagt doch der Hirsch: Eine ähnliche Anregung

Jezt sch von der Schweiz schon früher einmal ausgegangen, sie hatte

die

deutung beimeffen könnte. Wenn die Sozialdemokraten offen bar nicht mehr Terrain erworben haben, so befestigen sie sich doch immer mehr in ihrer Stellung und fühlen sich nicht allein als geduldetes, sondern als gleichberechtigtes Element im Staate. Die Führer treten mit einer Sicherheit auf, die wirklich erstaun­lich ist. Dies trat namentlich bei einer großen Volksversamm­lung, die am 3. Dezember in der kleinen seeländischen Stadt Nestped abgehalten wurde, recht deutlich hervor. Die Konser­vativen hatten fich alle erdenkliche Mühe gegeben, die Versamm­lung zu verhindern oder doch von dem Besuch derselben abzu­rathen. Aber alle diese Bemühungen waren vergebens; außer den erklärten Sozialdemokraten erschien eine große Anzahl von Arbeitern, die sich bisher von der sozialdemokratischen Bewegung fern gehalten(!!) hatten, aber durch ihre Theilnahme an der Versammlung und ihre ganze Haltung dabei zu erkennen gaben, Versammlung und ihre ganze Haltung dabei zu erkennen gaben, daß sie den sozialdemokratischen Anschauungen huldigen. Üebri­gens waren die Auslaffungen der Führer bei der Versammlung sehr gemäßigt. Von Drohungen oder starken Ausfällen gegen die Regierung oder die Konservativen war keine Rede, und ihre Forderungen beschränkten sich darauf, daß die Lage der Arbeiter auf friedlichem Wege und mittelst der Gesetzgebung verbeffert werden müsse. Die Leute sind ihrer Sache so sicher, daß sie es verschmähen, zu gewaltsamen Mitteln zu greifen.(!!) Die Fort­schrittspartei wird von den Sozialdemokraten ganz und gar als Bundesgenoffe angesehen(?) und sie betrachten es nur als eine Frage der Zeit, daß diese Partei gänzlich zu ihnen übergeht. Großbritannien .

ber bei mehreren Staaten feine Gegenliebe gefunden und so Den, daß bird es ihr, fürchten wir, auch diesmal ergehen." Fürchten Unwirtfamte oir" sagt Mar Hirsch. O über diese Scheere! Oder hat getaucht Märchen seinen Kopf ganz verloren, seit der Gewerkverein find amentarischen er Maschinenbau- und Metallarbeiter" gegen önnen, wel hn rebellirt, und der Insurgentenführer Ma u ch im Maschinen­Erneuerungauerorgan, dem Regulator", die Befähigung des Ober rungen de nuftis der deutschen Gewerkvereine ganz drastisch kritisirt hat? llen, ist s wackelt an allen Enden, und es wird der Tag kommen, en, daß gevo Mar Hirsch auf den Trümmern seiner fortschrittlichen Grün­ie Nothwung fist. Unser Beileid ihm schon heute, daß es noch nicht en bewieseno weit ist. m so müß Unschuldig verurtheilt. Der Finanzausschuß der Teichstag bayerischen Kammer hat die Forderung des Justizministers von 5000 M. zur Entschädigung unschuldig Verurtheilter bewilligt. onalliberal Darob herrscht große Freude in der liberalen Presse and man Mittheilu lobt den braven Minister, der so wacker die Schadenfolgen immteste tunserer Rechtspflege auspolirt, über den Schellenkönig. Die eit der Sache hat leider einen recht bitteren Beigeschmack, denn das timmung Recht eines unschuldig Verurtheilten oder Verhafteten ist im ng des So Deutschen Reiche bis heute noch nicht anerkannt und besteht bis­rlängerung ang auch keine Aussicht darauf. Im Gegentheil, alles, was che Mitglieder unschuldig Verurtheilte erhält, soll lediglich Gnade sein, set nur Gnade, als Ausfluß des bekannten Thronrechtes, schuldig Ver t gewähltertheilte von Strafe zu befreien. Man muß die in Frage Rückbildutehenden Begriffe so gegenüberstellen, mie es hier geschehen, Lage de um die ganze Höhe und Thorheit dieser Anschauung zu ärftes Sobegreifen, die den unschuldig Verurtheilten dem schuldig Ver­hierüber urtheilten in dieser Hinsicht gleichstellt. Es ist an sich zweifellos, in dies daß dem unschuldig Verurtheilten wie dem unschuldig Ver­ourn." wolhafteten, ganz abgesehen von dem Ersatz des materiellen Ver­zeitigen Kauftes, eine Genugthuung von Staatswegen gebührt, die über oie gewohnte Urtheilsverkündung hinausgeht. Dieselbe muß Voff. Zum mindesten so weit erstreckt werden, daß dem freisprechenden Er­enntniß die allerweiteste Verbreitung gegeben wird. Dresdn. Bernehme ichtig und zugegeben, daß auch die bestorganisirte Rechtspflege Dative griffe aufweisen wird. Das hat aber mit der vorliegenden des So Frage, deren Voraussetzung eben jene Mißgriffe find, gar nichts chr." weu thun. Die Mißgriffe find prinzipiell schon damit entschul sprachen halten werden. Die katholischen Priester werden darauf tikel nadund deren Erstes wäre die prinzipielle Anerkennung des oben rpatriinung erwähnten Rechtes.

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Es ist

bigt, daß man nach Mitteln sucht, um ihre Folgen zu repariren.

In zweiter Linie fließt aus

im Interiefem Rechte mit Nothwendigkeit der Ersatz des ent­Der Regienaber nicht allein auf den leicht berechenbaren materiellen Verlust Den Liberage erwägen. Jeder, den das Unglück trifft, die Folgen eines

Der Regie des Geschädigten erstrecken, fie muß auch die soziale Seite der

Justizfehlers irgend welcher Art auf sich nehmen zu müssen, weiß ein Lied davon zu fingen, was seine soziale Stellung, Einer seine bürgerliche Eristenz darunter gelitten hat. Die bürger­It man i liche Gesellschaft ist gerade in dieser Hinsicht nicht aufgeflärt ge­Sen im nug, um die Mißgriffe der Justiz dort zu strafen, wo sie ge­Ilte, ob boten find, sondern sie wälzt wenigstens einen Theil der Schuld ig. So auf den, an dem sie verbrochen find. Dafür muß gerade der eine der Staat, dessen Interesse an der richtigen Schäßung sozialer Wir­es abha tungen ganz eminent ist oder doch sein sollte, ein ganz beson­rechts noders feines Gefühl haben. Daß er daffelbe bis dato nicht ge­n. abt hat, beweist seine Haltung in der Frage und mit diesen angehörig Ausführungen ist zugleich das Freudengeschrei der liberalen teit behi Breffe gerichtet. Man soll sich über eine Gnade nicht freuen, Daß die vo man ein Recht zu fordern hat!

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Im Deutschen Reich geht die Sonne nicht unter", prahlt ein konservatives Blatt,- ,, dieses stolze Wort Kaiser Rarl V. fönnen wir uns wieder aneignen, seitdem noch zu rechter Stunde auf Guinea die deutsche Flagge aufgepflanzt nkens de vorden ist." Wir wissen nicht, ob diese Berechnung genau t, daß utrifft. Es steht aber fest, daß die deutsche Sonne, welche in e Beseitigueu Guinea scheint, jeden Europäer daselbst über kurz oder Freude ang fieberfrank macht und nach Hause zurücktreibt.

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Dänemark .

Ueber die Lage der dänischen Sozialdemo= gierung einr a tie bringt der Samb. Corr." einen allerdings tendenziös 16 bedenli ugeſpizten aber doch charakteristischen Bericht: Im verfloffenen is jest Monat ist hier nur wenig vorgefallen, dem man größere Be­

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schreckt, daß er sie fast übersehen hätte, grüßte auf das Berbindlichste.

Dadurch aber, daß er seine Aufmerksamkeit nach dem enster oben richtete, lief er einer andern Gefahr in den

erst die achen, und zwar gerade gegen den unvermeidlichen Rath Wendels rühbach an, der ihn auch ohne weiteres Säumen stellte. ( Fortsetzung folgt.)

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Aus Kunst und Leben.

Ein seltsames Testament. Aus Cremona schreibt man:

Lord Salisbury's Rede in Liverpool ist so ausschließlich polemisch, so voll bitterer Unversöhnlichkeit gegen die berechtigten Bestrebungen der irischen Nationalisten, daß sie als Beitrag zur Lösung der Streitfrage nicht viel Werth hat. Doch geht aus dem Ton eher als aus dem Inhalt derselben deutlich hervor, daß der Premierminister in seiner resoluten" Regierungsmethode auf die entschiedene Unterstüßung der liberalen Unionisten rechnen kann. Lord Hartington hat ihm kurz vor seiner Abreise nach Liverpool einen Besuch gemacht. In fon­servativen Kreisen verlautet zur Stunde wenig mehr von einer etwaigen päpstlichen Intervention in Irland und seit dem Empfang der britischen Pilger in Rom find die Leute be­sonders fleinlaut geworden. Es läßt sich in der That nicht ein­sehen, was Lord Salisbury vom Papst erhalten kann, nachdem schon die frühere Mission Erringtons nicht nur fruchtlos abge­laufen war, sondern die Lage eher verschlimmert hatte. Wenn der englische Premierminister sich zu sehr mit der Kurie einläßt, wird er ficher den Zorn der fanatischen Orangemänner erregen, welche als Protestanten den vorwiegend katholischen Nationalisten feindlich gegenüberstehen. Außerdem giebt es ja viele katholische Anti- Nationalisten und nicht wenige protestantische Home Ruler. Man darf daher mit Sicherheit annehmen, daß das Kapitel der päpstlichen Intervention vor der Hand geschloffen ist. Da gegen thun die Regierungsorgane in Dublin ihr Möglichstes, die religiösen Vorurtheile der Bevölkerung gegen die liberalen Erminister John Morley und Lord Ripon aufzureizen, welche im nächsten Monat Jrland besuchen und mehrere An­

aufmerksam gemacht, daß John Morley ein Freidenker, Atheiſt und daher ein Feind der Kirche sei, während Lord Ripon , der bekanntlich vor etwa 14 Jahren zur römischen Kirche über­getreten ist, dem protestantischen Theil der Bevölkerung als Apostat dargestellt wird. Das ist eben das Schlimmste bei diesen irischen Wirren, daß je mehr die Lösung aufgeschoben wird, die politischen, agrarischen und religiösen Gegensätze um so schärfer hervortreten.

Wollte man den konservativen Organen Glauben schenken, so stände im Norden Schottlands nichts Geringeres Fischer bevor. Daß die Unzufriedenheit dieser halbver­als ein allgemeiner Aufstand der Kleinbauern und hungerten Leute bis zur offenen Auflehnung gegen die Land­lords und die Obrigkeit gehen kann, in denjenigen Landstrichen, wo die Lage geradezu hoffnungslos ist, haben die Ereignisse der legten Tage bewiesen. Die konservative Presse sucht jedoch durch ihre übertriebenen Schilderungen auf die Richter in Edin­ burg einen Einfluß auszuüben, welche über die wegen ihres Einbruchs in die Rehgehege gefänglich eingezogenen Kleinbauern noch kein Urtheil gefällt haben. Man befürchtet auf konservativer Seite zu große Milde!

Im Laufe der letzten Tage ist unter dem Schutz einer be­deutenden Truppenmacht und der Konstabler vielen Farmern in Wales von den sog. Ecclesiastical Kommissioners, d. h. von den Kuratoren der Staatskirche, wegen Nichtbezahlung der Behnten ihr Heu oder Viehstand mit Beschlag belegt und öffentlich versteigert worden. Die Führer der Anti- Behnten­Bewegung und eine bedeutende Menschenmenge waren in allen Fällen anwesend, doch kam es zu feinem Zusammenstoß mit den Truppen oder der Polizei.

Frankreich .

Am Montag wird die Kammer die Interpellations debatte über das Gebahren des Pariser Gemeinderathes ab­halten. Wie man vernimmt, sollen sowohl der Konseilspräsident Tirard als der Minister des Innern dem Interpellanten de

fich nodor einigen Tagen starb hier Dr. Taddei, ein Sonderling, deffen lehrend, wobei er jedoch auch noch seine alten Geschicklichkeiten uhe an chrullen wiederholt Stoff zum Lachen gegeben hatten. Man

uhe an wartete demnach, daß auch das Testament des sehr vermögen en Gangen alten Mannes originelle Bestimmungen enthalten werde, s ging ne Voraussicht, in welcher man auch nicht getäuscht wurde. auch. Das Teſtament setzte den einzigen Neffen des Verstorbenen zum auf eina einigen Erben ein, knüpft an diese Verfügung jedoch die Be­ab. Nodingungen, daß der Leichenwagen in roth und weiß drapirt

erde, daß eine Mufitbande abwechselnd lustige und patriotische Beifen beim Begräbnisse aufspielen solle, schließlich, daß die ältlichen eiche verbrannt werde, worauf der Erbe lachend die Asche in

lich aber Me Winde zu streuen habe. Sollten die Bedingungen nicht über die füllt werden, so habe das ganze Vermögen den Wohlthätig­hn bis sanstalten Cremonas zuzufallen. Der Erbe bot selbstver

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ändlich Alles auf, um das sonderbare Begräbniß zu ermög allein die Geistlichkeit wollte davon nichts wissen, und Caddei erhielt unter dem lauten Protest des Erben ein orts­bliches Begräbniß. Wohlthätigkeitsanstalten der Stadt haben un bereits Schritte zur Erlangung der Erbschaft eingeleitet, Siel beffe ährend der Erbe das Gut für sich beansprucht, indem er an ihrt, daß er sich bereit erklärt habe, die Bedingungen des ämliche eſtaments zu erfüllen und seine Absicht nur durch die Behörden der Serhindert wurde.

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Ein frommer" Abenteurer. Auch in Kalifornien war befannt, der ,, Reverend" William Hammond, der jetzt aber­als wegen verschiedener kleiner Sünden" in einem County on Illinois mit der Justiz in Konflikt gerathen ist. Es ist glaublich, schreibt die N.-Y. Staatsztg.", wie ein Mann mit her solchen Lebensgeschichte nicht nur immer wieder obenauf n, sondern grade in dem Geistlichenberuf, wo immer er sich nwendet, sein Glück machen fann. Seine Lebensgeschichte ist pisch für diejenige der zahllosen Abenteurer, die sich durch

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Lamarzelle antworten. Herr Tirard beabsichtigt, in seiner Ent­gegnung zwei Punkte getrennt zu berühren: 1) die Haltung der hauptstädtischen Vertretung in den lezten Tagen der Präsidents schaftskrise, welche ihm Gelegenheit zu der Erklärung bieten wird, die Regierung sei entschloffen, teine Ungefeßlichkeit, keinen Gewaltmißbrauch im Stadthause zu dulden, und 2) die Weigerung des Pariser Gemeinderathes, dem Seines Präfekten eine Wohnung im Stadthause einzu­räumen. Der Konseilspräsident wird im Namen der Regies rung dem Gefeßentwurfe über die Organisirung des Pariser Gemeindewesens beitreten, welchen Herr Goblet als Premier minister ausgearbeitet hatte und dessen Artikel 21 ausdrücklich bestimmt, der Seinepräfekt habe seine Amtswohnung im Hotel de Ville. Um rascher an ein Ziel zu gelangen, wollen mehrere Abgeordnete beantragen, diesen Artikel 21 aus dem Zusammen­hange des Gemeindegesezes zu lösen und als ein Spezialgesetz vor die Kammer zu bringen.

Nächster Tage steht die zweite Berathung des am 15. No vember v. J. in erster Lesung angenommenen Gesetzes bevor, nach welchem die Forstbehörden keinerlei Aenderung in der Bewirthschaftung der Gemeindewälder eintreten laffen dürfen, ohne vorherige Zustimmung der Gemeinderäthe. Das Gesez scheint ganz unverfänglich, ja eine ganz selbstver ständliche Anerkennung des Rechtes der Gemeinden. Aber es wird eine unheilvolle Wirkung in den Gebirgsgegenden hervor bringen, besonders in den Alpen und den damit zusammens hängenden Bergzügen. Denn es ist ein weiteres Mittel, um Verwüstung jener Gegend ein Ziel gesetzt werden kann. die Aufforstung zu verhindern, durch welche allein der Anfangs der sechziger Jahre Anfangs der sechziger Jahre war ein Bewaldungsgesetz eingeführt worden. Nach demselben nahm der Staat die Gelände, deren Aufforstung aus wirthschaftlichen Gründen. geboten war, zeitweilig in Besitz, zahlte den Eigens thümern meist Gemeinden eine jährliche Ertrags­Entschädigung und gab dieselben wieder zurück, wenn fie in ertragsfähige Waldungen umgewandelt waren. Die Auss beutung dieser letteren unterſteht natürlich der Forstverwaltung. Im Jahre 1882 ging ein Gesetz durch, wonach der Staat forts an nur noch den eigenen Boden aufforsten durfte. Der einges standene Zweck war, die Aufforstung zu verhindern. In den Gebirgsgegenden dienen nämlich die Wildländereien zur Weide. Zahlreiche Abgeordnete mußten den Wählern freie Weide zu fagen, um ihre Stimmen zu erlangen. Troßdem wurden für eine hübsche Zahl Millionen Gemeindeländereien zur Auf­forstung angekauft, die aber durch die zwischenliegenden ver eitelt wird, welche ihre Liegenschaften zur Weide verwenden. Der Staat fann nicht alle Ländereien ankaufen, und so sind die Aufforstungen, welche schon vielfach recht erfreuliche Verbesse rungen bewirkt hatten, allenthalben ins Stocken gerathen. Das jezige Gesetz wird die Wirkung haben, eine Menge Buschwälder zur Viehweide preiszugeben. Die Gebirgsbewohner beuten die noch vorhandenen Wälder um so unbarmherziger aus, als fie durch die früheren Entwaldungen Schaden leiden. Es ist ganz unglaublich, wie viele früher blühende Gebirgsgegenden mit üppigen Wäldern und fruchtbaren Thälern seit zwei, drei Jahre hunderten verödet, arm und unfruchtbar geworden sind. den Alpen nnd Pyrenäen sind viele Thäler, welche früher Tausende von Einwohnern ernährten, versumpft, so mit Geröll und Schotter bedeckt, von dem Wildwasser zerrissen worden, daß. jest kaum noch eben so viele Hunderte ihr kümmerliches Brot finden. Im Gebirge selbst ist ohne staatlichen strengen 3wang weder Schonung der Wälder, noch Aufforstung möglich. Die Abgeordneten solcher Gegenden sichern ihre Wiederwahl, ins da kein Heil mehr zu erwarten, wenn das jetzige Gesetz dem fte Erlaß der Strafen für Waldfrevel erwirken. Es ist durchgeht. Der jezige Ackerbauminister Viette war Bericht erstatter desselben und hat die Genehmigung in erster Lesung durchgesetzt.

Belgien .

Die Arbeiterfrage in Belgien scheint allmälig. in Fluß fommen zu wollen. Wie gemeldet wird, hat die Res gierung endlich einen Entwurf, betreffend Arbeiterwohnungen, ausgearbeitet. Ob der Inhalt desselben den Beifall der Kammers mehrheit erringen wird, dürfte eine große Frage sein.

Die belgischen Sozialisten scheinen wieder rührig zu werden. Sie beabsichtigen dem Vernehmen nach, bei Ge legenheit der im nächsten Monat stattfindenden Loosziehung zur Miliz ihre Leute an den Rathhäusern aufzustellen, um die Milizleute zu bearbeiten; dieselben sollen gegen die übliche Rekrutirungsweise aufgebracht und wenn möglich noch vor ihrer Einberufung für die neue Lehre gewonnen werden.

Kleine Mittheilungen.

Münster , 14. Januar. Die Spinnerei von Gebrüder Drießen zu Bocholt ist völlig niedergebrannt; ein Feuerwehr­mann wurde lebensgefährlich verlegt. 140 Arbeiter sind ohne Beschäftigung.

Hamburg , 15. Januar. Der Postdampfer ,, Askania" der Hamburg - Amerikanischen Packetfahrt Aktiengesellschaft hat, von Westindien kommend, heute Lizard passirt.

die Spiße der frommen Gemeinde geschwungen hatte, um dann mit 30 Doll. Kirchenfonds durchzugehen. Das Interessante an diesen und ähnlichen Geschichten ist nicht, daß es auch in dem großen Amerika solche Schwindler giebt, sondern daß seine, doch im allgemeinen klugen und aufgeweckten 60 Millionen Ein­wohner dem ersten besten Lügner und Windbeutel so äußerst leicht auf den Leim zu gehen pflegen, wenn er nur mit gravi tätischer Miene und namentlich der Bibel" in der Hand vor ihnen auftritt.

Antipyrin gegen Seekrankheit empfiehlt Herr Dupuy nach einer von ihm in der Akademie der Wissenschaften zu Paris gemachten Mittheilung. Nach seiner Auffassung geht das mit dieser Krankheit verbundene Unwohlsein, das Erbrechen, der Schwindel, falter Schweiß u. a. m., wahrscheinlich von der Medulla oblongata aus. Bekanntlich ist dies das noch in der Schädelhöhle befindliche Uebergangsstück des Gehirns in das Rückenmark. Herr Dupuy ließ eine Anzahl Personen zwei bis drei Tage vor der Einschiffung und während der ersten drei Tage einer Seereise täglich 3 g Antipyrin einnehmen. Während diese Leute früher entsetzlich unter der Seekrankheit zu leiden hatten, fonnten sie nun unter Gebrauch von Anti­pyrin bei bestem Wohlsein die Fahrt über den Atlantischen Dzean machen.

Dreistigkeit dem blindgläubigen Volf in Stadt und Land als Lehrer der Religion und Moral aufschwindeln. In einem fa­nadischen Dorf unweit Montreal geboren und später dort ver­heirathet, ergriff er nach dem Tod seiner ersten Gattin den Wanderstab, um in den Ver. Staaten ein größeres Feld für seine Anlagen zu suchen. In den Jahren 1872 und 1873 findet man ihn am Pazifit, wo er in dem fernen Siskiyou County die ärztliche Kunst ausübt. Dort verlor er seine zweite Frau und bei den Einwohnern von Yreka einen üblen Geruch hinter­laffend, der noch heute nicht verschwunden ist, zog er ab. Im Jahre 1884 war er wohlbestallter Seelsorger in einem Dörfchen bei Ligonier in Illinois , speziell den baptistischen Settenglauben in der Heilkunde zu verwerthen wußte. In diesen doppelten Geschäftszweigen haufte er jedoch so mißliebig, daß die biederen Dorfbewohner, als er fich endlich entschloß, ihnen den Rücken zu fehren, aus der Ortskanone einen Freudenschuß abfeuerten und die Befreiung von ihrem Doktor und Re­verend wie ein großes Fest feierten. Das Geld, das er aus der Versicherung eines unter verdächtigen Umständen zu Asche gewordenen Mobiliars gelöst hatte, nahm er mit. In einem anderen Dorf, 80 Meilen weiter, blieb er nur wenige Monate, nachdem er dort einen Patienten in geheimniß­voller Weise zu Tode furirt hatte. Bu Anfang des Jahres 1886 war er wieder Prediger einer Freien Baptistenkirche", heirathete eine Wittwe, die ein paar tausend Dollars Geld hatte, zog unter falschen Vorwänden 2000 Doll. aus der Sparbank, wo sie ste liegen hatte, stahl ihr auch noch 1000 Doll. in Bonds, gab ihr drei Morphineinsprigungen unter die Haut und ließ sie dem Tode geweiht liegen. Durch den zufälligen Besuch einer Dame in dem Haus wurde das Opfer gerettet. Dann findet man ihn wieder in Montreal als Theilhaber einer Schwindelfompagnie für Gesundheitsvorrichtungen. Als er wegen Meineides ins Gefängniß gesteckt wurde, fand man einen Pfand­schein bei ihm, der verschiedene kostbare Ein­brecherwerkzeuge lautete, die er versetzt hatte. Ende Dezember legte er sich zu Macon unter dem Vorgeben, Wittwer zu sein, ein junges Frauchen bei; als jedoch nach ein paar Wochen sein Vorleben bekannt wurde und er sich oben­drein des unbefugten Schnapsverkaufes angeklagt sah, gab er, nachdem er Bürgschaft aufgetrieben, wieder Fersengeld. Noch an verschiedenen anderen Orten hat der kombinirte Reverend­Doktor" ähnliche Erinnerungen hinterlassen, u. A. in einem New- Yorker Städtchen, wo er fich unter dem Vorgeben, ein zum Protestantenthum bekehrter katholischer Priester zu sein, an

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Beseitigung von Warzen mittelst Elektrizität. Profeffor Voltolini in Breslau veröffentlicht in der Deutschen medizinischen Wochenschrift" einen Auffaß, betreffend die Be seitigung von Warzen und Muttermälern. Die Entfernung der artiger Bildungen hatte bisher ihre Mißstände, indem nach dem gebräuchlichen Verfahren durch Ausschneiden, Aeßen u. s. w. nur allzuoft Narben zurückblieben, welche manchmal noch störender waren, als jene Mißbildungen. Aus diesem Grunde zogen viele Personen es vor, lettere zu behalten. Profeffor Voltolini hat nun die Idee durchgeführt, zur Beseitigung ders artiger Fehler eine chemisch auflösende Kraft des elektrischen Stromes, die sogenannte Elektrolyse, zu benußen. Zu diesem Bwede hat er eine Batterie von fünf Elementen fonstruirt, deren Leitungsschnüre mit zwei recht spißen Platinanadeln, für sehr starke Gebilde mit einer Stahlnadel, versehen find; die Nadeln werden in die zu entfernenden Gebilde eingestochen; hierauf läßt man einige Minuten den Strom einwirken. Nach dem Experiment trocknet die Warze meist ein und fällt nach einiger Zeit ab, ohne die Spur einer Narbe zu hinterlaffen. Volto­lini hat diese Methode in zahlreichen Fällen mit günstigem Er folge durchgeführt und will nun dieselbe durch seine Veröffent lichung zum Gemeingut der Aerzte machen.

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