Gesammtzahl artige Veröffentlichungen ja entschieden Schaden leidet, meine sleistung mit te um Aufnahme dieser Beilen zu erfüllen, bin ich, mein Neldungen ar, mit Achtung Carl v. Bakrzewski, Gastwirth.
folgenden 3 In Bezug auf den Streik des 3schauer'schen Arschen Wahliter wird uns von Herrn Bschauer mitgetheilt, daß die Arbeit 18 1403 534 ſeiner Fabrik nicht mehr darniederliegt, sondern daß ihm an egangen. Him Bestande seines Personals nur noch drei Arbeiter fehlen. onen und ist richtig, daß Herr Bschauer einer Abzug von 50 Pfennig 6 747 Meld Hundert Geschoßhülsen machen mußte, und diese Maßnahme Die im Wahlbärt fich aus den augenblicklichen hohen Metallpreisen. Der beitsverdienst nach der statistischen Lohntabelle, die von n übertragen
ag etwa 980 m Fabrikanten nach dem Verdienste der letzten vier Wochen chlich höhere ammengestellt wurde, betrug nach dem alten Preis 6,21 M., Unfang An dem neuen Preiſe würde sich der Verdienst auf 5,40 M. mindern. Die Konkurrenz soll für ähnliche Arbeiten nur bureau in fi M. zahlen.
e. Infolge
verſieht der Einem gemeinen Streich ist ein armer Schaffner auf Strecke Berlin - Potsdam zum Opfer gefallen. Vorvorgestern während der derselbe dienstlich auf genannter Strecke und hatte seinen
icht mehr Tanten mann
sten, Instruktionsbücher, einen Kneifer, wildlederne Handuhe und sonstige Utensilien enthaltend, in ein Koupee gestellt d versah dann seinen schweren Dienst. In Steglitz stiegen shoft. Damtliche Baffaaiere aus dem Durchgangswagen aus, nur ein vielen Ridgeleideter Mann in mittleren Jahren blieb fitzen. Diesem ctraute der Schaffner seine Habfeligkeiten an, weil ihm erst es, Reisehan sechs Wochen sein Kasten aus dem Koupee gestohlen worden Institut mir. Als der Zug nach Potsdam kam und der Schaffner nach iermaler, eendigung seiner Dienstpflichten seinen Kasten holen wollte, Ba reiche Gehr der Hüter" des Kastens mit demselben verschwunden. Der eboten win chaffner hat durch den Diebstahl einen Schaden von etwa e das B. 0 m. erlitten. Dem Dieb kann der Inhalt der Kiste nichts die mit deigen, während der Schaffner durch den Verlust seiner ReiseFührten Thenfilien recht hart betroffen wird.
wid
meinen Raffinirte Schwindeleien werden in den letzten Jahren end des Aach einer Mittheilung des kaiserlichen General- Konsuls zu stens vor Stockholm auf Grund gefälschter, mit einem nachgemachten ürzeren tempel beglaubigter Papiere und Schriftstücke von zwei elligentesten eutschen in Schweden ausgeführt. Bereits im Jahre 1885 ragende achte der Stockholmer Graveur Anderson die Anzeige, daß hwörtlich bei Personen bei ihm die Anfertigung eines Stempels auf itätenbühneustizrath Riem aus Berlin lautend bestellt hätten. Da ihm Coße Kluge Sache verdächtig vorgekommen sei, habe er die Anfertigung e Spectrecht ausgeführt. Eine an den Justizrath Niem gerichtete Ananders age ergab, daß derselbe in Schweden , namentlich zu Berg- vernehmertsbesitzern in geschäftlichen und amtlichen Beziehungen stand Den Ohren d daß die Gauner es auf irgend einen Streich abgesehen r Schweintten. Es gelang denn auch, die beiden Gauner festzunehmen, Anast, eselben wurden aber späterhin wieder freigelaffen. Jett Rauchen wieder gefälschte Siegel niederländischer Konsulate und ähnliche Burschen fideutscher Behörden im Auslande auf, welche Betrügereien erSewalt böglichen sollen. Der deutsche Konsul in Neder- Calix ist, wie r hiesigen Kriminalbehörde mitgeheilt wird, durch zwei ihre reifen gefchwindler, welche sich„ Wizzig" nannten, unter Vorlegung geEden aber ichter Papiere, denen Stempel der Polizeiverwaltung zu Bweifel a Bittstock aufgedrückt waren, betrogen worden. Auf anderen ten Firigschriftftücken befand sich der Stempel eines„ kaiserlich" föniguf fich war hen Rechtsanwalts in Wittstock . Auf die frechen Schwindler Dig, höchftird eifrigft gefahndet.
on verhänger Studentenschwindler Karl Kohlmann aus Biederfäuer Stolzenberg, welcher sowohl in Berlin als auch in der Provinz Beobacht Kandidat Sellmann, Rothenstock 2c. Studenten mit großem ihrem Berfolg beschwindelte, ist nun in dem Dertchen Baumburg an orchen dem er Elbe verhaftet worden. Gruppen beitet det
ernfesten
Ein frecher Ranbanfall, von zwei Knaben an einem Mädchen ausgeführt, ist gestern zur Kenntniß der Kriminalobne ko ehörde gelangt. Am 9. Januar wurde ein sechsjähriges Mädchen von seiner Mutter um die Mittagszeit zum Einr verända olen fortgeschickt. Als die Kleine ihre Einkäufe besorgt und in
hr Haus, Frankfurter- Allee 77, eintrat, wurde sie von zwei und lösen Rnaben im Alter von 12 bis 14 Jahren, die ihr schon längere guter S Beit gefolgt waren, plöglich überfallen. Während der eine der M. und Burschen die Kleine festhielt, entriß ihr der andere den Korb iche an nd nahm ihr das Portemonnaie mit 3 bis 4 Mark Inhalt aß die ort. Dann verschwanden die jugendlichen Räuber, ehe das tach Blu Nädchen Hilfe bekommen konnte. Die Burschen sind noch sicht ermittelt. Doch haben dieselben ihr leeres Portemonnaie elfang uf dem Hausflur zurückgelaffen. Das geraubte Portemonnaie gelb und trägt die Aufschrift ,, Wiesbaden ". unterwegs en dem Der Kramm
riftsteller
Reitt
Einen Schwindel mit einem Schauerroman, Der Derühmte Fürst" betitelt, hat ein Kolporteur hier in Szene aufgetreteneſetzt und anscheinend auch ein gutes Geſchäft dabei gemacht. als durch doch wird den Abnehmern beim Erscheinen der 13. Lieferung in schönes Mufitalbum" als Gratiszugabe versprochen. NaSirlich kostet dafür jede Lieferung des werthlosen Werkes 50 Pf. uchung des der Rolporteur führt auch ein Muſter des Albums zur„ AnScht" mit sich herum. Beim Erscheinen der 13. Lieferung imnnte aber das Album doch noch nicht geliefert werden, da
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eigenhändig die Hausihür. Auf diese Weise war das Retentionsrecht allerdings gewahrt und Frau Dehnicke hätte sich diese Mühe vielleicht sparen können, denn bald darauf hatte Frau Urban ihr fleines Töchterchen in Ermangelung eines anderen Weges den Weg durch's Fenster nehmen laffen und in der Nachbarschaft bei Be fannten den schuldigen Miethsbetrag auftreiben laffen. Nachdem derselbe der gestrengen Wirthin entrichtet, nahm der unterbrochene Umzug seinen Fortgang.- Frau Dehnicke jedoch Frau Dehnicke jedoch mußte sich in der Folge wegen Freiheitsberaubung vor der 2. Straffammer des Landgerichts 1 verantworten; denn die Mietherin hatte angegeben, daß mit Rücksicht auf einen binnen wenigen Wochen damals bevorstehender Familienzuwachs und die daraus sich ergebenden besonderen Verhältnisse es ihr unmöglich gewesen sei, ihre Wohnung zu verlaſſen, da sie den Die Beweisaufnahme ergab nun, daß jenes Fenster jedoch kaum zwei Fuß über dem Erdboden sich befand und daß dasselbe auch dem kleinen Töchterchen als Ausgang bereits gedient hatte. Mit Recht bestritt daher der Verth. Rechtsanwalt Mundel, daß über haupt eine Freiheitsberaubung möglich sei, denn die Lokalität hätte eine solche überhaupt nicht zugelassen; die Lage der Frau U. fei freilich eine außerordentliche gewesen, aber nicht derartig, daß sie nicht im Stande gewesen sei, das Simmer zu verlaffen. Der Gerichtshof theilte die Ansicht des Vertheidigers; in objektiver Beziehung liege keine Freiheitsberaubung vor, andererseits aber würde auch, wenn eine solche vorläge, die Angeklagte deshalb nicht verurtheilt worden sein, weil sie lediglich ihr Retentionsrecht geübt hatte. Das Urtheil lautete auf Freisprechung.
Ein seltener Anklagefall wegen Thierquäleret gelangte gestern gegen den 16jährigen Schulfnaben August Matthes vor der 95. Abtheilung des Berliner Schöffengerichts zur Verhandlung. Der Angeklagte hatte von einem Bewohner des Hauses Alte Jakobstraße 60 einen Tesching geliehen erhalten, um eine sich auf dem Dach umhertreibende fremde Kaze damit todtzuschießen. Der auf dieselbe abgefeuerte Schuß streckte das Thier auch nieder, doch dauerten die Todeszuckungen noch etwa 10 Minuten. Daran nahm eine in demselben Hause wohnende Frau, welche die verendende Katze auf dem Dache liegen sah, Anstoß, und ließ einen Schußmann herbeiholen, welcher die angeschossene Kaze mit einem Säbelhieb gegen den Kopf vollends tödtete. Der jugendliche Schüße er hielt nun nicht allein eine Anklage wegen Schießens an bewohnten Orten, sondern auch eine solche wegen obiger Uebertretung. Zu seiner Entschuldigung erklärte der Angeklagte, daß er sich eines Unrechts nicht bewußt gewesen sei. Herr S., von dem er den Tesching geliehen erhalten, habe öfter mit demselben geschossen und sich später darüber gewundert, daß er, Angeklagter, sich deshalb verantworten solle. Auf die Kaze habe er aber geschoffen, weil diese schon häufig den Bewohnern des Hauses großen Schaden zugefügt hat. Eine Absicht, dieselbe besonders zu quälen, habe ihm völlig ferngelegen. Der Amtsanwalt erachtet eine Thierquälerei nicht für dargethan; wenn solche bereits in dem Anschießen eines Thieres gefunden werden sollte, dann dürften Jagden nicht mehr stattfinden. Für die zweite Uebertretung beantrage er 10 M. eventuell 2 Tage Haft. Der Gerichtshof erkannte auch auf Freisprechung von diesem Anklagepunkt, indem das Dach kein von Menschen bewohnter Ort sei. Eventuell sei angenommen, daß dem Angeklagten die Erkenntniß von der Strafbarkeit seiner Handlung ges fehlt habe.
Der Posener Sozialistenprozeß.( Elfter Verhandlungstag.) Posen, den 14. Januar 1888. Aus dem heutigen Vers handlungstage find nachstehende Momente besonders erwähnensmerth: Der Rechtsanwalt Dr. Meschelsohn richtete an Herrn Polizeiinspektor Glasemann, den Chef der politischen Abtheilung in Posen, die Frage, ob bei den Angeklagten Eremplare der ( Most'schen) Freiheit" vorgefunden oder ob überhaupt Exemplare dieser verbotenen Zeitschrift am hiesigen Orte verbreitet worden seien. Inspektor Glasemann erklärte, daß im September 1881 in dem Koffer des Angeklagten Konstantin Janiszewski einige Exemplare der Freiheit" vorgefunden wurden. Sonst ist dem Beugen nicht bekannt, daß irgend einer der Angeklagten im Besiz der Freiheit" betroffen oder daß dieselbe überhaupt hier am Orte verbreitet worden ist. Der Angeklagte Janiszewski giebt auf Befragen zu, daß er im Jahre 1881 im Besitz einiger Eremplare der Freiheit" gewesen. Der gestern geladene Zeuge Aftaskiewicz aus Berlin ist heute eingetroffen. Derselbe macht folgende Aussage: Ich bin fein Sozialdemokrat. Ich habe mit Szukalski( der s. 3. im Posener Gerichtsgefängniß als Untersuchungsgefangener gestorben ist zuſammen gewohnt. Naporra straße habe ich häufig verkehrt, bei Spiekermann und Beuſt niemals. Am 6. Dezember 1886 tamen Naporra und Boran fiewicz Abends in meine Wohnung. Naporra sagte zu mir: Komm' herunter, da unten ist Revolution. Wenn es in unserer Macht stände, würden wir mit Säbeln und Stöcken zusammen hauen." Ich wollte jedoch nicht mitgehen. Ob ich dieses Alles dem Miaskowski erzählt habe, weiß ich nicht." Auf abermaliges Befragen erklärt nunmehr Naporra, daß er sich nicht mehr erinnern könne. Möglich sei es, daß er oben gewesen, indeß könne er mit aller Entschiedenheit behaupten, rungen nicht gethan habe. Hierauf machte der Herr Vorstzende dem Kriminalschußmann Napora ernste Vorhaltungen, indem er ihm sagte, daß dies eine Aussage sei, die den Gerichtshof nicht befriedigen könne. Er( der Herr Vorfiyende) ermahne den 3eugeu Naporra, vorsichtig in seiner Aussage zu sein. Bei der Fülle des hier in Betracht kommenden Observationsmaterials sei es ja möglich, daß Naporra
zu erreichen ach der Erklärung des Kolporteurs das Album erst bei der 24., gvögel als i. bei der letzten Lieferung gespendet werden kann. Bei der Solfsnahrungemeiner Schwindel herausgestellt. Bis jetzt hat der hränkt werolporteur die 14. Lieferung seinen Kunden noch nicht abge- daß er die von dem Zeugen Ksiaskiewicz bekundeten Aeuße ift für die n ein so geleicht giebt es auch welche, die bis zur 24. Lieferung ,, heranemeinwohl orlage vom
mit
Leckerei vernichtet
" find.
Polizei- Bericht. Am 14. d. M. Morgens wurde ein Nann in seiner Wohnung in der Eisenbahnstraße am Spiegelfen erhängt aufgefunden. Die Leiche wurde nach dem LeichenNachmittags wurde hinter dem Grund
chen Gefidauhause gebracht.- halten wengene Leiche eines etwa 35-40 Jahre alten unbekannten, anwilbeinend dem Arbeiterstande angehörenden Mannes angehwemmt und nach dem Leichenschauhause gebracht. Am 5. d. M. früh wurde ein Herr in seiner Wohnung in der önigin Augustastraße am Fensterriegel erhängt vorgefunden.- Dohnen Bormittags wurde in der Scharnhorststraße ein Arbeiter in liche Anzah rämpfen auf der Erde liegend vorgefunden und mußte, da er Dompfa ch nicht erholte, mittelst Droschke nach seiner Wohnung gehafft werden. Ebenso wurde Nachmittags auf dem BelleAllianceplaß ein etwa 10 Jahre alter Knabe bewußtlos vor: Bezugefunden und auf ärztliche Anordnung nach der Charitee geracht. rozeß"( ad An demselben Tage brannte auf dem Neubau n, mir di Brenadierstr. 11 ein Haufen Stroh, welchen ein Arbeiter anJezündet hatte, um die eingefrorene Wasserleitung aufzuthauen. In der Ferner brannten Melchiorstraße 27, Memelerstraße 64 und angene Friedrichsstr. 105 Balken unter Kochmaschinen- und Grenadierauch Sotraße 24 Obstkörbe in einer Remise.
T.
noch nie
intniß ab rbtreibend efe Herre
Artikels
rfall wie
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Gerichts- Zeitung.
Wunderliche Dinge ereignen sich zuweilen bei der pa Damenwelt. Frau Urban bewohnte bis zum 14. August d. J. bostnumerando gezahlt. Am genannten Tage beabsichtigte uch Frau Urban, wie so viele tausend Andere zu jener Zeit, em Regenwetter auf dem Lande zu fliehen und nach Berlin
worte obtine Parterre- Sommerwohnung in Pankow ; die Miethe ward
Den ohne eibeamten
aber,
Vorfall e
fich irre, namentlich in Bezug auf Die Vorgänge, über welche
Naporra die betreffenden Aeußerungen gethan, mithin werde es fich auch wohl so verhalten. Der Zeuge Kftaskiewicz erklärt ferner auf Befragen, daß er sich nicht mehr entsinnen könne, ob Naporra damals zu ihm gesagt habe, er( Beuge) würde im vorliegenden Falle einen guten Fahnenträger abgeben. Außerdem befundet Zeuge noch, daß der verstorbene Szufalsti ihn und den Miaskowski einmal aufgefordert habe, mit nach der Kommandantenstraße( ins Lokal des polnischen Handwerkervereins) zu kommen, woselbst Flugblätter auf Tische und Stühle gelegt werden sollten. Da sie jedoch beide ablehnten, habe Naporra die Blätter an sich genommen und sei mit dem Szukalski
gegangen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.( Nachdruck verboten.) Leipzig , 12. Januar. ( Wahlstimmenkauf.) Der§ 109 des Strafgesetzbuches bedroht denjenigen mit Gefängnißstrafe von 1 Monat bis zu 2 Jahren, auch mit Ehrverlust, der in einer öffentlichen Angelegenheit eine Wahlstimme kauft oder verfauft. Wer sich überhaupt mit öffentlichen Angelegenheiten befaßt, der pflegt wohl auch das Strafgesetzbuch etwas zu kennen, so kommt es, daß dieser erwähnte Paragraph sehr selten zur Anwendung kommt. Daß aber nun im Deutschen Reiche der Stimmenkauf oder Stimmenfang eine so große Seltenheit wäre, soll auch nicht behauptet werden; es giebt ja so mancherlei schöne Sachen, wie moralisches Uebergewicht" bei Vorgesetzten und sogenannten" Brotgebern", mit welchen genau dasselbe und auf weniger gefährliche Weise zu erreichen ist, wie mit dem
zu uneburück zu pilgern. Der Möbelwagen stand bereits vor der Thür, plumpen Kauf einer Stimme gegen baares Geld. Um so mehr sucht hab ber Herr Urban, der Gatte, kam noch immer nicht, um die
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huldige Miethe der Hauswirthin Frau Dehnicke zu entrichten. luch dem Möbelfuhrmann währte die Zeit zu lange und er beann nach vorheriger Anfrage bei der Frau Urban auf eigene and mit dem Hinaustragen der Möbel; er hatte jedoch die Rechnung ohne die Wirthin gemacht. Diese bewachte mit Arusaugen die Vorgänge vor und in ihrem Hause; sie untergte zunächst das Fortschaffen der Sachen und verschloß dann
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ist es aber zu verwundern, daß in dem Falle, welcher uns vorliegt, gerade einer der Befferfituirten und Befferorientirten die Rolle des Stimmenläufers spielt. In dem lippeschen Städt chen Blomberg nahm seit einer Reihe von Jahren der Fabrikant Gerson Stahl eine dominirende Stellung ein, insofern als er zu dem Amte eines Stadtverordneten mehrfach berufen wurde. In den Jahren 1882-84 war er auch Vorsteher der Stadtver ordneten- Versammlung. Herrn Stahl hat offenbar viel daran
gelegen, dauernd Mitglied der Stadtverordneten- Versammlung zu bleiben, denn er hat bei Neuwahlen Sorge getragen, daß seine Wähler ihn nicht im Stiche ließen, bis ihn dann das Landgericht in Detmold zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilte. Eines Tages vor der Wahl traf er in einer Reſtauration den Schneider Koch, welcher sonst immer für ihn gestimmt hatte, aber jetzt der Meinung war, daß auch einmal ein anderer als Herr Stahl die Thätigkeit eines Stadtverordneten auf fich nehmen könne. Herr Stahl begann sofort ein Gespräch mit dem Handwerker und interpellirte ihn über seinen angeblichen Entschluß, einen anderen zu wählen; vorsorglicher Weise aber ließ er Bier und Zigarren für Koch herbei schaffen. Es dauerte dann nicht lange, so forderte Stahl den Koch auf, ihn wieder zu wählen und versprach ihm dafür 2 M. oder 2,50 M. Koch erkundigte sich danach, wie und wo er das Geld erheben könne. Stahl sagte darauf, er fönne es fich s. 3. von dem Wirth des betreffenden Lokales geben laffen. Koch hat nun allerdings feine Schuldigkeit" gethan, aber wegen des Geldes hat er später vergebens Nachfrage gehalten. Gegen seine Vers urtheilung hatte Stahl Revision eingelegt, und der 3. Straf senat des Reichsgerichts gab derselben auch Folge, indem er das Urtheil aufhob und die Sache in die erste Instanz zurück vers wies. Für begründet waren die Beschwerden erachtet, daß Koch als Theilnehmer an dem strafbaren Vorfall vereidigt worden ist und ferner, daß der Angeklagte nicht auf die veränderten Umstände hingewiesen ist, insofern, als die That im Urtheit als zwei Jahre früher geschehen angenommen wird wie im Eröffnungsbeschluß.
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Leipzig 12. Januar. Wegen Untreue und Unterschlas gung ist vom Landgericht Leipzig am 6. Oktober v. J. der frühere Produktenhändler Jakob Ravenstein zu 6 Monaten Ges fängniß, 500 M. Geldstrafe und 2 Jahren Ehrverlust verurtheilt worden. Derselbe hatte im Dezember 1886 drei Wechsel, die von ihm herrührten und seinem Geschäftsfreunde P. in Magdes burg gehörten, von diesem erhalten, damit er fie für ihn, P., diskontiren laffe. Kazenstein that dies auch, behielt aber das Geld für sich, angeblich um eine Sicherheit dafür in Händen zu haben, daß P. eine von ihm, K., bestellte größere Waarensendung auch wirklich an ihn abgehen lasse. Als Kazenstein bald darauf insolvent wurde, verlor P. den Betrag, auf welchen die Wechsel gelautet hatten. Jegt hatte Kazenstein Revision ein gelegt und verschiedene Mängel gerügt wie ungenügend festge stellten Dolus u. s. w., aber das Reichsgericht( 3. Straffenat) erachtete das Urtheil für vollständig korrekt und verwarf am 12. Januar die Revision.
Vereine und Versammlungen.
Der Verein Berliner Portiers und Berufsgenossen, welcher seinen hilfsbedürftigen Mitgliedern Unterſtügung ges währt, die Wittwen und Waisen verstorbener Mitglieder nach Kräften unterſtüßt und bemüht ist, seinen stellenlosen Mits gliedern Arbeit zu verschaffen, fordert alle Kollegen auf, dem Verein beizutreten. Derselbe tagt jeden Dienstag nach dem 1. und 15. eines jeden Monats, Abends 9 Uhr, Krausenstr. 16, part. Gäste find willkommen. Aufnahme neuer Mitglieder in jeder Versammlung,
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Der Verband deutscher Zimmerleute( Lokalverband Berlin Süd", hält seine nächste Versammlung nicht am Don nerstag, den 19. d. M., sondern am Donnerstag, den 2. Februar im Lokale Mariannenstr. 31 ab.
Große öffentliche Versammlung Versammlung sämmtlicher Schmiede, Stellmacher, Lackirer, Schlosser, Sattler , Klempner etc.( Wagenbauer) heute, am Dienstag, Abends 8 Uhr, bei Nieft( früher Hildebrand), Weberstraße 17. Tagesordnung: Die Alters- und Invalidenversicherung der Arbeiter.
Oeffentlicher Vortrag. Der praktische Arzt Dr. med. C. Sturm wird heute, Dienstag, im Saale des katholischen Vereinshauses, Niederwallstr. 11, über Nieren- und Rückenmarksleiden" sprechen. Anfang präzis 8 Uhr. Damen wie Herren haben Butritt.
Gauverein Berliner Bildhauer, Annnenstr. 16. Heute, Dienstag, Abends 9 Uhr, Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht, Berichte des Vorstandes und der Kom missionen. 2. Wahl des Vorstandes und der Revisoren. 3. Er ledigung etwaiger Anträge. 4. Verschiedenes.
Gauverein der Maler Berlins . Generalversammlung am Dienstag, Abends 8 Uhr, in Café Reyer, Alte Jakobstraße Nr. 83. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Verlesung der neuaufgenommenen Mitglieder. 3. Berathung der Tagesordnung
Arbeitsvermittelungskommission über ihre Thätigkeit. 5. Neu wahl der gesammten Arbeitsvermittelungskommission. 6. Ver schiedenes und Fragekasten. Mitgliedskarte legitimirt.
Leipzig , 11. Januar. Gestern Abend fand in der Ton halle eine öffentliche Schuhmacherversammlung statt, in der zu nächst über die Lage der Schuhmacher im Allgemeinen verhan delt wurde. Die Lage der Schuhmacher wurde als eine sehr trübe geschildert und die Schuld an diesem schlimmen Zustande hauptsächlich der Schmußkonkurrenz, dem übermäßig langen Kreditgeben und der Gleichgiltigkeit der Gehilfen selbst zuge schrieben. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf das Verhalten der Gehilfen gegenüber der geplanten Einführung der obligatorischen Arbeitsbücher. Der auftretende Redner sprach sich gegen diese Einführung aus nnd die Versammlung, die sich mit seinen Ausführungen einverstanden erklärte, versprach, eine gegen die Einführung obligatorischer Arbeitsbücher gerichtete Petition, welche an den Reichstag gerichtet werden soll, zue unterſtüßen.
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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Dienstag Gesangverein Gutenberg" Abends 8 Uhr im Restaurant Quandt , Stralauerstraße 43. Gesangverein Alpenglühen" Abends 9 Uhr im Restaurant Hildebrandt, Prinzenstraße 97. Schäfer'scher Gesangverein der Elfer". Abends 9 Uhr bei Wolf und Krüger, Staligerstraße 126, Gefang.- Männer gefangverein Gartenlaube" Abends 9 Uhr im Restaurant Firk, Kottbuserstraße 22. Männergesangverein ,, Steinnelfe" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Stettinerstraße 56-57.- Gesangs verein Schwungrad" Abends 8 Uhr Annenstraße 16, im Restaurant Sahm. Restaurant Sahm. Gefangverein Sängerhain" Abends 6 Uhr bei Beyer, Prinzenstr. 96. Gefangverein Hoffnung Moabit" Abends 8% Uhr Wilsnackerstraße 63, im Restaurant Ilges.- Gesangverein, Felicitas" Abends 9 Uhr im Restaurant Nebelin, Langeftr. 108. Bitherklub Amphion". Abends 9 Uhr im Kurfürstenfeller, Poststraße 5. Turnverein Froh und Frei"( Männerabtheilung) Abends 8% Uhr Bergstraße Nr. 57. Berliner Turngenoffenschaft( V. Männerabthei lung) Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Wafferthorstraße Nr. 31. Turnverein Hasenhaide"( Männer Abtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße Nr. 60/61. - Rauchklub„ Deutsche Flagge" Abends 8 Uhr im Restaurant Händler, Wrangelſtr. 11. Verein ehemaliger Schüler der 37. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Rinner, Röpnickerstraße 68.- Verein ehemaliger Schüler der 44. Ge meindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Albrechtsgarten" Wilhelmstraße Nr. 105. Arends'scher Stenographen Verein - Apollobund" Abends 8, Uhr Brunnenstraße 129 a.- Arends fcher Stenographen- Verein Abends 8% Uhr im Restaurant ,, Bum eifernen Kreuz", Lindenstr. 71. Deutscher Verein Arends'scher Stenographen Abends 81, Uhr in Randel's Restaurant, Brunnens Straße 129. Verein" Rose" Abends 8%, Uhr im Restaurant Elge, Alexandrinenstraße 99. Vergnügungsverein Mollig Abends 9 Uhr im Restaurant Reinice, Gipsstraße 3, jeden Dienstag nach dem 1. und 15. Rauchflub Bum Wrangel Abends 8 Uhr bei Blocksdorf, Wrangelstr. 32.
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