emerkbar zu ma
Bferdebahnwage net, bilden 31,6, die Todtgeborenen 1,4 pro Mille der Be hrem Belieben erung, die außerehelich Geborenen 11,15 pet. aller in der eines Befferen che Geborenen, davon die bei den Lebendgeborenen 11,31, Nicht als ob bei den Todtgeborenen 33,33 pet. In der Charitee und dem Pferdebalbindungsanstalt wurden 33 Kinder geboren. Gestorben beklagen wir es ne Todtgeborene) find 499, nämlich 260 männliche, 239 bliche Personen. Von diesen waren unter 1 Jahr alt 151 Daß unter alle 33 außereheliche), 1 bis 5 Jahre 91( inkl. 8 außerebeliche), is 10 Jahre 13, 10 bis 15 Jahre 11, 15 bis 20 Jahre 8, bis 30 Jahre 38, 30 bis 40 Jahre 48, 40 bis 60 Jahre 67, bis 80 Jahre 60, über 80 Jahre 12. Die Sterbefälle n Alter von 0 bis 5 Jahren machen 48,49 ptC. sämmt ber gegenüber vird der Gebier in der Woche Gestorbenen aus. Von den im Alter
Innern der zubieten habe des Winter
er 1 Jahr gestorbenen Rindern starben 42 im ersten, er feine eigene im zweiten, 22 im dritten, 10 im vierten, 9 im fünften, 8 im hlt wird gegen sten, 38 im fiebenten bis zwölften Lebensmonate; von den ern, die, an en waren ernährt 25 mit Muttermilch, 2 mit Ammenmilch, d ung gewahrend mit Thiermilch, 2 mit Milchsurrogaten, 9 mit gemischter r natürlich vom hrung, von 23 war es unbekannt. Todesursache war bet Sheren Fahrgelde
ßheit des Mitt in dieser Woche Gestorbenen namentlich: Lungenschwindr der Zurüd( 86), Lungenentzündung( 28), Bronchialfatarrh( 10), Kehl
nicht ausführ
fentzündung( 23), Krämpfe( 35), Gehirnschlag( 18), Gehirn Gehirnhautentzündung( 12), Krebs( 23), Altersschwäche( 10), n Ueberliftung bensschwäche( 30), Abzehrung( 14), Masern( 5), Scharlach( 5), Der Aufspringphtherie( 24), Typhus ( 5), Diarrhöe( 4), Brechdurchfall( 13), oben auf dem anderen Krankheiten starben 149 und durch Selbstmord 5, it steht, von durch Vergiftung 0, durch Erschießen 2, durch Erhängen 1, d sagen, wenn rch Ertrinken 1, durch Sturz aus dem Fenster 1. Die Sterb dersetzung blehkeit der Woche, auf das Jahr berechnet, fommen durchschnittim Streite? auf 1000 Bewohner in Berlin 18,4, in Breslau 26,7, in ihnen wegen remen 17,4, in Frankfurt a. M. 17,9, in Köln 23,1, in ngesetz verurth resden 19,6, in München 26,6, in Stuttgart 21,9, in Wien dürfte, gar 5,6, in Paris 25,6, in London 23,2, in Liverpool 26,4. In t sich die gesamte Woche wurden dem Polizeipräsidium gemeldet als erkrankt Haupipunkte Typhus 17, an Masern 116, an Scharlach 51, an Diphtherie itfahrenden un 4, an Pocken 0. In den 9 größeren Krankenhäusern wurden in der bequemlichkeiteerichtswoche 744 Kranke aufgenommen, davon litten an eranwachsende lasern 6, an Scharlach 6, an Diphtherie 34, an Typhus 7, en, wird man Rose 7. Es starben 109 Personen oder 21,8 pet. aller in ablegen; aber Woche Gestorbenen; als Bestand verblieben in den Krankendie zuerst in lusern 3720 Krante.
, fich auch auf Polizei- Bericht. Am 16. d. M. Vormittags wurde auf Unsere Schuljem Leipzigerplatz eine etwa 25 Jahre alte, anscheinend dem wenn plöglich rbeiterſtande angehörende Frauensperson bewußtlos auf der gewiß ein ferde liegend vorgefunden und mittelst Droschke nach der Charitee Nachmittags stürzte in der Leipzigerstraße das Pferd unsere Kleinebracht. ch ihre Wagines diensthabenden Schußmanns infolge Ausgleitens auf den Bferdebahnschienen zu Boden. Der Schußmann wurde dabei den Turnus dem Sattel geschleudert, durch das Trittbrett eines von
erfrorenheit
zu und von Interweisung während de Odie Eltern
üdwärts fommenden Pferdebahnwagens erfaßt und dadurch n der Hüfte derartig verlegt, daß er mittelst Droschke nach einer Wohnung gebracht werden mußte. Gegen Abend ourde an der Schloßbrücke ein Mann durch einen übermäßig williame Schnell fahrenden Schlächterwagen erfaßt und am linken Bein S von Gefuberfahren. An demselben Tage fanden mehrere unbedeu ende Feuer statt. Es brannten Kurfürstenstr. 25 in einem icht hier eing Droguengeschäft der Fußboden, Schulstr. 42 Möbel und Betten jährlich nu den und daß einer Wohnung, Französischestr. 5 Ruß im Schornstein, Bergstr. 67 Möbel in einer Küche, Potsdamerstr. 6 die Schal ben, welche pecke in einem Wohnzimmer, Schönhauserstr. 2 aus einer heruntermmentunit defallenen Lampe ausgeflossenes Petroleum, Langeſtr. 88 Betten und Kleider in einer Küche und in der Nacht zum 17. d. M. fung zu dem im Neubau Taubenstr. 24 Bretter und die Strohverpackung im Monat eines Brunnens. nalin. D Kellerlofal " Schen Berl
00 M. ge et, doch eib der ge al in der hren faum
Cluffen
Gerichts- Zeitung.
maffe herausgetreten war. Sweifellos ist diese Verlegung nach| dem Gutachten der Sachverständigen die Todesursache gewesen. Die Anklage nimmt an, daß Voigt seinem Gegner mit dem außergewöhnlich großen Schlüffel einen Schlag gegen den Kopf gegeben hat, wofür viele Umstände sprechen. Der Angeklagte bestritt dies, seiner Trunkenheit wegen will er fich der einzelnen Umstände nicht mehr erinnern können, aber noch ganz genau
wiffen, daß er den Schlüſſel nicht als Waffe benutzt hat. Während des Ringens mit Dippold sei ein kleiner Mann, anscheinend ein Hausbewohner, vom Hofe aus auf den Flur getreten und habe ihm gesagt: Karl, gieb mir den Schlüssel so lange, damit Du die Hand frei behälst und dabei habe Derselbe ihm den Schlüssel aus der Hand genommen. Der Angeklagte ist der Ansicht, daß dieser den verhänge nißvollen Schlag gegen den Kopf des Dippold geführt hat. Gesehen hat er dies zwar nicht, denn es sei auf dem Flur dunkel gewesen. Auffallenderweise will er diesen fleinen Mann, der seiner Anrede nach ihn kennen mußte, nicht kennen, alle Bemühungen, diese geheimnißvolle Person ausfindig zu machen, sind vergeblich gewesen. Durch die Beweisaufnahme wurde festgestellt, daß Dippold ebenfalls angetrunken gewesen und außerdem, daß ein kleiner Mann Ohrenzeuge des vor dem Stampfe stattgefundenen Wortwechsels war. Der Hausschlüffel wurde einige Tage darauf auf einem Schaukasten gefunden, der fich neben dem Thorwege des betreffenden Hauses befindet. Der Staatsanwalt schloß aus der Beweisaufnahme, daß der Angeflagte der Thäter sei und plädirte in diesem Sinne, der Vertheidiger wies aber auf die vielen dunklen und unaufgeklärten theidiger wies aber auf die vielen dunklen und unaufgeklärten Punkte bei dem Vorfalle hin und vertrat die Anficht, daß jener fleine Mann der Thäter sei. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten schuldig, daß er sich an einer Schlägerei betheiligt, habe, durch welche der Tod eines Menschen herbeigeführt wurde. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Gefängniß, während der Vertheidiger eine dreimonatliche Gefängnißstrafe für ausreichend erachtete. Das Erkenntniß lautete auf ein Jahr Gefängniß, wovon sechs Monate durch die Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden.
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Der Sihungssaal des Schöffengerichts am Amtsgericht Berlin il war am Montag Nachmittag zum Erdrücken gefüllt. Gerichtsbeamte, Funktionäre der Staatsanwaltschaft, Kriminalstudenten und was sich sonst zu interessanten Verhand lungen zu drängen pflegt, war in Menge erschienen. Statt der Landleute aus der Umgegend Berlins , die sonst wegen irgend welcher Kontraventionen in diesem Saale abgeurtheilt werden, standen nämlich mehrere Kinder des fernen Südens auf der Anklagebant, die mit ihrer Tracht dem sonst ziemlich düsteren Bilde einer Gerichtsverhandlung ein ganz eigenartiges Kolorit verliehen. Es waren dies vier Zigeunermädchen, die acht Tage vor Weihnachten beim Betteln aufgegriffen worden sind, fich dabei des Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht haben sollten und deshalb bis jetzt in Untersuchungshaft gehalten worden find. Die Mädchen führen den Familiennamen Chive und die Vornamen Emma, Marie, Rosalie und Anna. Sie trugen sämmtlich hochrothe Röcke von Kattun und hellblaue Schürzen, blaßrothe Umschlagetücher mit weißen Mustern, die verblichenen Tischdecken zum Verzweifeln ähnlich sahen und großblumige Kopftücher. Die 17jährige Emma zeigt in Antlig großblumige Kopftücher. Die 17jährige Emma zeigt in Antlig und Gestalt nicht die leiseste Aehnlichkeit mit der Heldin des bekannten Schauspiels Preciosa", fie neigt im Gegentheil schon stark zu dem Bilde der Zigeunermutter hin. Die 14jährige Marie und und die 12jährige Anna zeigen sich zwar noch als Kinder, aber troß ihres üppigen schwarzen Haares sehen sie feineswegs hübsch aus. Ganz anders erscheint die 13jährige Rosalie. Sie trägt braunes Haar und befigt einen ursprünglich weißen, nur von Sonne und Schmuß gebräunten Teint, rothe Wangen und sehr fein geschnittene, durchaus germanische Gefichtszüge. Und doch sollen es Schwestern sein, obwohl sich zwei echte Zigeuner- Typen als Väter" dem Gerichtshofe vorstellten. Es heißt, daß sich in der Familie ganz eigenthümliche Verwandtschaftsverhältnisse entwickelt haben. Die„ Väter" sind nämlich Brüder, aber die Kinder sollen Schwestern sein. Die beiden Brüder befizen nämlich in der Mutter der vier Mädchen eine gemeinschaftliche Frau, was bei ihrem Volke nicht gerade felten vorkommen soll. Zur Verhandlung war als Dolmetscher der Kandidat Barborescu geladen, weil angenommen wurde, daß die Sprache der Angeklagten die rumänische sei; diese Annahme erwies sich aber als falsch. Der Dolmetscher und die Angeklagten konnten sich nur deutsch verständigen, das sie allerdings nur radebrechten, obwohl sie behaupteten, fertig deutsch " zu sprechen." Emme" behauptete: Sprechen wir alle fertig deutsch, nir rumänisch, blos Sprach' unseres Voltes, Zigeunersprach! Wo sind Sie denn zu Haus?" frug der Vorsitzende, Amtsrichter Meyer. ,, Nix Haus! Haben nir Haus!" Vorsitzender:„ Ich meine, wo Ihre Heimath ist" Angefl.: Nir Heimath! Haben nig Heimath! Chauffee, Landstraß' Wald sein unser Heimath!"- Besondere Schwierigkeit macht es, den Familiennamen festzustellen. Die beiden Zigeuner, welche sich als Väter vorgestellt haben, nennen sich Falf", während sich die Töchter„ Chive" nennen. Wußten die Väter auch keine verständliche Aufklärung zu geben, so verstand es, Emme" um so beffer: Chive ZigeunerSprach'! Falk sein deutsche Nam'!" Als ihre Religion nannten die Angeklagten die griechisch- katholische. Ihr Alter und ihren Geburtsort wußten sie nicht anzugeben. Sie gaben nur die erwähnten Jahre an. Nir wissen, wo geboren! Werden sein geboren im Wald! Was den Thatbestand anbetrifft, welcher der Anklage zu Grunde lag, so bekundeten die Gendarmen
Ein verschwiegenes Verwandtschaftsverhältniß Verwandtschaftsverhältniß dürfte für einen der Zeugen in dem Posener So zialistenprozeß, welcher auch in dem vor dem Ber liner Schwurgericht verhandelten Meineidsprozeß gegen die Tischlergesellen Felix Witttowski und Mertowsti als Hauptbelastungszeuge fungirt hat, möglicherweise noch unan
fannten Menehme Folgen haben. Der Tischlergeselle Joseph Kru
wurde in d
chinski ist mit dem Kriminalschußmann N a porra insoweit Flötenfasten verschwägert, als ein Bruder des lesteren mit der Schwefter tarterinftrum des ersteren verheirathet ist. Dem Kruschinski, welcher die Be Der gegenw amteneigenschaft des Naporra gekannt und mit demselben zusamgestellt, women die hiesigen Versammlungen der Polen besucht hat, war und einem es nach seiner Bekundung in dem beregten Meineidsnicht aufgefallen, prozeß in daß Naporra diesen Schmid fe Kreisen fich als als Genosse Genosse gerirte. Dieser auffallende auffallende eingeräumt Umstand gab dem damaligen Vertheidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Flatau Veranaffung, dem Zeugen Kruschinski Kommis die Frage vorznlegen, in welchen Beziehungen er zu Napoira stände. Der Zeuge antwortete darauf, daß er den Naporra pon seiner Heimath aus kenne, verschwieg dabei aber, was in dem Posener Prozeß zur Sprache gekommen ist,
fich
befand Jer Freunde haufirender anbot.
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Schmudfäftdeleine Verschwägerung mit Naporra, obgleich aus der Art der
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Befragung seitens des Vertheidigers mit Deutlichkeit bervorging, daß es demselben gerade auf die Feststellung eines solchen Ver mwefender hältniffes angekommen war. Die Angeklagten Wittkowski und ie Folge Mertosti haben beauftragt, für sie bas Wiederaufnahmeverherz" erlauThatsache zu stüßen.
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fahren in Antrag zu bringen und denselben auf die mitgetheilte Wegen Vergehens gegen das Sozialistengesetz stand
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iner eintag geſtern der Möbelpolirer Buck vor der zweiten Straffammer am nun ni Landgericht I. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, erstens Buchtenhagen und Stelling, daß sie am 17. Dezember durch Be= ährig- Frein und zweitens eine verbotene Druckschrift, den Antisyllabus, ver
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tauft zu haben. Durch die Beweisaufnahme wird der That
nüffen. Da Freudenthal bestreitet indessen, daß der Angeklagte sich strafbar
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gemacht habe. Dabei beruft er sich auf einen ministeriellen
bwesenden Erlaß, demzufolge das Sammeln für die Familien der Ausges Mann wiesenen nicht strafbar sei. Bum zweiten Bunft führt er aus, e verfchni nicht der Antisyllabus, den der Angeklagte verkauft event. ver
ang gelöst
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breitet habe, sei verboten, sondern der, welcher in Chikago gedruckt und herausgegeben wird. Der Gerichtshof beschließt, die heutige Verhandlung behufs weiterer Auskunftseinforderungen Direktion( wegen des Antisyllabus) zu erlangen.
aftete der von Seiten des Ministeriums nnd der Braunschweiger Polizeis
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Der Todtschlag in der Chauffeestraße. Die erste
fei früber diesjährige Schwurgerichtsperiode des Landgerichts I begann
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seien, daß die beiden jüngsten Angeklagten die Leute durch ihre Bettelei belästigt hätten. In dem Bemühen, die Mädchen zu ver
haften, feien sie durch die älteren Beiden verhindert worden. Die Kleinen feien auf die Wagen geklettert, hätten sich dort versteckt, Emma habe dem einen Gendarmen mit einem Knittel gedroht und ihm eine Bezeichnung an den Kopf geworfen, in welcher fich die Namen zweier Hausthiere zu verbinden pflegen. " Nix gefagt Schimpfwort! nur gesprochen in Zigeunersprach!" rief Emma dazwischen, nir gebettelt, nur haben wollen kaufen für zwanzig Pfennig Leber!" rufen die Kleinen. sein geflohen, nur Furcht gehabt vor Pferd von Schandarm!" Der Staatsanwalt beantragte für die älteren zehn beziehungsweise fteben Tage Gefängniß und für die jüngeren Beiden wegen Bettelns je fünf Tage Saft, welche Strafen durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt zu erachten
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Nix
also vor vorgestern unter dem Vorsitze des Landrichters Funke mit der seien. Syndikus Dr. Hülse nahm fich mit großer Wärme der
mit tödtlichem Ausgange, die sich gegen den 19jährigen SteinAm Abende des
10. Juni v. J. wollte der Angeklagte seine im Hause ChauffeeEr hatte an jenem
vom auswärtigen Amt ist hier gestorben." Die Verwechselung wurde alsbald rektifizirt und der Frrthum aufgeklärt. Troßdem ist Anklage nach dem Unfugs- Paragraphen erhoben, weil die dem Legationsrath v. Bülow Nahestehenden durch diese Nachricht beunruhigt worden seien. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Korrektor als Urheber des Unfugs und gegen den Redakteur wegen Fahrlässigkeit, weil er sich nicht um die Beſorgung des Telegramms bekümmert habe, Geldstrafen. Das Urtheil des Schöffengerichts lautete indeß für beide Angeklagte freisprechend. Die gemeldete Nachricht sei zwar unwahr und ev. geeignet, Unruhe hervorzurufen im Publikum, dies jedoch that sächlich nicht nachzuweisen. Wegen der hohen Stellung des Herrn v. B. allein sei das nicht absolut nothwendig. Auf das subjektive Moment der Sache geht das Gericht nicht weiter ein, weil dies nicht erforderlich erscheint, da die Freisprechung ohnehin zu erfolgen habe.
Vereine und Versammlungen.
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Der Fachverein der Steinträger Berlins hielt am 15. Januar seine ordentliche Mitgliederversammlung in Scheffer's Salon, Inselstraße 10 ab. Auf der Tagesordnung stand: 1. Stellungnahme zum Tarif für 1888. 2. Abrechnung vom legten Quartal 1887. 3. Wahl eines Mitgliedes zur Fachfommission. 4. Wahl eines Beitragssammlers für die Bahlstelle im Westen. 5. Verschiedenes und Fragekasten. Betreffs der Lohnfrage bemerkte Herr Wallenthin, daß zwei Drittel der Arbeitgeber nach dem Tarif für 1887 voll gezahlt hätten, und ein Drittel den Preis bei schweren Steinen inne gehalten haben. Redner fügte hinzu, daß viele Vereinskollegen 25 auch 50 Pfg. unter dem Tarif gearbeitet hätten. Hierzu wurde vom Vorfizenden die Frage gestellt, ob es sich nicht empfehlen würde, im Winter auch bei schwerem Material 25 Pf. billiger zu arbeiten. Herr Unterlauf sprach sich zu dieser Frage zustimmend aus. Herr Noad empfahl der Versammlung, bei Lohnarbeiten kleine Preisdifferenzen nicht zu scharf zu nehmen, sondern wenn es sich um Kleinigkeiten handelt, die Arbeit anzunehmen, damit dieselbe in Händen der Mitglieder des Fachvereins bleibt. Herr Wallenthin empfahl jedoch, bei Bauten, auf welchen die Arbeit, die vom Grund auf bis zu Ende in Tagelohn ausgeführt wird, den hierfür bestimmten Preis festzuhalten. Herr Knad kritisirte in scharfer Weise, daß viele Fachvereinsmitglieder noch bei Kollegen arbeiten, die nicht zum Verein gehören und von denen sie nur nichtachtend behandelt werden. Er empfehle deshalb, nur bei Vereinsmitgliedern zu arbeiten. In seinen weiteren Ausführungen fritifirte Redner das Verhalten vieler Unternehmer in scharfer Weise, wobei ihn der die Versammlung überwachende Beamte unterbrach, um die Erklärung abzugeben, daß die Verſammlung auf Grund des§ 9 des Sozialistengesezes aufgelöſt sei. Die nächste Versammlung findet am 29. Januar in Schmidt's Salon, Waldemarstr. 75, statt.
Eine öffentliche Versammlung der Stodtarbeiter Berlins tagte am 13. d. Mts. in Deigmüller's Salon, Alte Jakobstr. 48a, um Stellung zu nehmen zur Gründung einer Ortsverwaltung der Vereinigung der Drechsler Deutschlands ", speziell für die Arbeiter der Stockbranche. Namens der zu den nöthigen Vorarbeiten gewählten Kommission erstattete Herr Pindric zunächst Bericht. Redner sette der Versammlung die Zwecke und Ziele der Vereinigung auseinander. Zweck der Ver einigung ist vor Allem die Regelung des Lohnes und der Ar beitszeit, zu welchem Zwecke laut§ 152 der Gewerbeordnung die Arbeiter sich zu vereinigen berechtigt find; außerdem will die Vereinigung behufs Ermittelung der Löhne und der Lebens haltung der Arbeiter eine gründliche und öfter fortgesetzte Statistik ausarbeiten; ferner die Errichtung von Herbergen, und zur Erleichterung der Arbeitsvermittelung die Herstellung eines ständigen Arbeitsnachweises, sowie behufs theoretischer Aus bildung der Mitglieder die Errichtung von Fachschulen in die Hand nehmen. Redner wies hin auf die kürzlich ausgebrochenen Streiks, auf den fortwährend gesteigerten Lohndruck und die dadurch herbeigeführte schlechtere Lebenshaltung der Arbeiter, und empfahl Namens der Kommission den Anschluß der Stocks arbeiter an die Vereinigung der Drechsler Deutschlands ", durch die Gründung einer Ortsverwaltung Berlin " speziell für die Stockarbeiter. In der Diskussion sprachen sich die Herren Böttcher und Sänger ebenfalls im Sinne des Referenten aus.. Die Versammlung beschloß hierauf, mit der Gründung einer Ortsverwaltung Berlin 1" für Stockarbeiter vorzugehen. Hierauf ließen sich 87 Berufsgenossen als Mitglieder aufnehmen. Bei der darauf stattfindenden definitiven Vorstands wahl wurden folgende Herren gewählt: zum Bevollmächtigten Vindric; Kassirer Böttcher; Schriftführer Meißner, und zu Bei fizern Hildebrand und Strohmeyer. Alsdann wurde über die legten stattgefundenen Verhandlungen der Streifenden mit Herrn Gebauer diskutirt. Herr Gebauer will, wie mitgetheilt wurde, 20 der Streifenden sofort einstellen, während der Rest, ca. 25 Mann, die Arbeit erst acht Tage später wieder aufnehmen soll; diejenigen aber, welche Herr Gebauer bestrafen laffen will( aus welchen Gründen, weiß natürlich niemand), sollen überhaupt nicht wieder anfangen. Einer der Arbeiter, welcher, als der Streit ausbrach, entlassen wurde, verklagte, wie mitgetheilt wurde, Herrn Gebauer wegen Junehaltung der vierzehntägigen Kündigung. Vor dem Gewerbe Schiedsgericht habe nun der Verklagte angegeben, der Arbeiter sei aus folgenden Gründen plößlich entlassen worden: 1. wegen Butschens, 2. wegen regelmäßigen Zuspätkommens ( für jedes Mal Buspätkommen wird eine Strafe von 25 Pf. gezahlt), 3. sei der Streit durch ihn entstanden, und 4. hätte er fich an einer inneren Bewegung" betheiligt.( Letterer Grund ist dem Kläger unverständlich.) Nachstehende Resolution wurde hierauf einstimmig angenommen: Die heutige Versammlung erklärt sich mit dem Vorgehen der streifenden Gebauer'schen Arbeiter einverstanden nnd verpflichtet dieselben, an ihren bes fannten Forderungen festzuhalten." Die gut besuchte Versamm lung, welche bis gegen 12 Uhr tagte, zeigte, daß auch die Ar beiter der Stockbranche von dem Ernst ihrer Lage überzeugt und gewillt sind, für die Verbefferung derselben mit aller Energie einzutreten.
Verein ehemaliger Schüler der 22. GemeindeSchule. Heute Abend 8 Uhr Sigung im Vereinslokal bei Schön, Kurfürstenstr. 31. Vortrag des Herrn Lehrer Unruh : Wallenstein." Gäste willkommen. Am Sonntag, den 22. d. ts., veranstaltet der Verein den nächsten Damen- Abend im Vereinslokal.
Se ein Bad Verhandlung einer Anklage wegen vorsätzlicher Körperverlegung Angeklagten an, auf vollständige Freisprechung plaidirend, aber Vergolder und Berufsgenossen. ( Eing. Hilfskaffe Nr. 19). Die wickelt gewträger Carl Friedrich Voigt richtete. Schred of traße 42 belegene Hofwohnung aufsuchen. , ihrer Abende Wochenlohn erhalten und befand sich in angetrunkenem in Verdad Bustande. Da er den Thorweg bereits verschloffen fand, mußte
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er warten, bis ein auf demselben Hofe wohnender Droschken futscher nach Hause kam, der ihm den Thorwegschlüffel anvertraute. Der Angeklagte war im Begriff, die Thür wieder zu schließen, als ein anderer Hausbewohner, der dem Voigt seit Jahren bekannte Tischlergeselle Dippold, hinzufam, der das Haus verlaffen wollte. Ohne irgend einen Grund geriethen die Beiden in einen Wortwechsel, der bald zu Thätlichkeiten überging. Der Kampf währte nicht lange, Voigt verließ das Haus wie der und begab sich auf die Straße, um sein Auge, welches durch einen Faustschlag verletzt worden war, Brunnen zu fühlen. Gleich darauf fand man Dippold blutüberströmt und bewußtlos auf dem Flur liegen. Er verstarb während des Transports nach seiner Wohnung. Bei der Ob duftion stellten die Gerichtsärzte an der linken Schläfe des Todten eine tiefe Kopfwunde fest, der Schädel zeigte ein rundes Loch von der Größe eines Markstücks, durch welches die Gehirn
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immer und immer wieder wurde er durch die vierstimmigen Rufe unterbrochen: Nir getan! Nix gefagt!" Der Gerichtshof fah die Sache so mild wie möglich an. Von der Beleidigung wurde die ,, Emme" freigesprochen, weil nicht ausgeschlossen, daß fie ein von den Gendarmen mißverstandenes Wort der Sprache ihres Stammes gebraucht habe. Wegen des Widerstandes wurden Emma und Marie zu je 3 Tagen Gefängniß, Rosalie und Anna wegen Bettelns zu je 1 Tag verurtheilt, welche Strafen als verbüßt erachtet wurden. Die Angeklagten wurden sofort entlassen. Der Jubel der Mädchen kannte keine Grenzen.
Eine sonderbarere Anklage wegen groben Unfugs ist wohl niemals verhandelt worden als diejenige vor dem Schöffengericht gegen die Frankf. 3tg." am Freitag. In der Schöffengericht gegen die Frankf. 3tg." am Freitag. In der Nacht vom 12. 13. September v.. erhielt die Frankf. 3tg." eine telegraphische Depesche aus Stettin vom Abend des 12. In derselben war eine Mittheilung über den Empfang des Kaisers in Stettin enthalten, worauf der Saß folgte: Vom auswärtigen Amt ist der Geheime Legationsrath v. Bülow hier." Hinter diesem Sage folgte ein+ als technische Bezeichnung des Abschlusses. Der Korrektor Munt hielt das+ für ein Todtenkreuz, so daß die andern Morgens in der Zeitung abgedruckte Depesche lautete: Der Geheime Legationsrath v. Bülow
Kranken- und Sterbe- Unterstütungskasse der Generalversammlung findet am Sonntag, den 29. Januar, Vormittags 10 Uhr, im Lokal des Herrn Rautenberg, Wafferthor= straße 54, statt. Tagesordnung: 1. Jährlicher Kaffenbericht. 2. Neuwahl des Vorstandes. 3. Anträge der Mitglieder. 4. Ver schiedenes.
Eine öffentliche Schneiderversammlung findet heute, Mittwoch, Abends 8½ Uhr, im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37, statt. T.- D.: Gründung einer Filiale des Reise Unterstützungs- Verbandes der Schneider Deutschlands. Ref.: H. Jefchonned.
Fachverein der Puher. Heute, Mittwoch, Abends 8 Uhr, bei Scheffer, Inselstraße 10: Mitglieder- Versammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag eines Architekten über Dekorativ Ausstattung von Hochbauten". 2. Vereinsangelegenheiten und Fragetasten.
Der Verein des technischen Personals der deutschen Bühnen feiert am Sonntag, den 22. Januar, in der Berliner Reffource", Kommandantenstr. 57, sein zweites Stiftungsfest. Anfang Abends 8 Uhr.
Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Mittwoch Männergefangverein Jugendlust" Abends 8 Uhr im Restarant Paffod, Gartenstr. 162.- Männergesangverein ,, Cäcilia" Abends