deshalb auch ihren 3wed erfüllen, wird natürlich auch in Bayern geübt. Im Landtag wurde diese Praxis dieser Tage zur Sprache gebracht und der Fall, daß man einem Blatte die Ans nonzen zuwandte, das noch nicht den dritten Theil der Auflage des am selben Drte erscheinenden Ronkurrenzblattes hatte, in dem man nicht inseriren ließ, gebührend gerügt. Bezeichnend für den bayerischen Liberalismus ist es nun, daß die hiesigen Neuesten Nachr." ein solches Vorgehen ganz in der Ordnung finden und zwar um deswillen, weil der Redakteur des verbreiteteren Blattes schon einmal wegen Majestätsbeleidigung beStraft ist. Hut ab vor solcher Gesinnungstüchtigkeit.
Der Geschäftsneid hat einen fleinen RathhausStandal aufgedeckt. Wie an anderen Orten wohl auch, ist es hier Gebrauch, daß die Herren Stadtväter für ihre Mühe waltung um das vaterstädtische Gemeinwesen sich dadurch entSchädigen, daß fie fich gegenseitig, soweit sie Geschäftsleute sind, die städtischen Arbeiten zuschanzen. Daß die städtische Verwaltung bei dieser Praris zu kurz fommt, möchten wir nicht behaupten; für die Herren Stadtväter ist es aber, soweit fie Geschäftsleute find, immerhin angenehm, einen so prompt zahlenden Kunden, wie die Stadtgemeinde ist, zu haben. Es braucht deshalb gar nicht zu verwundern, daß es bei uns so ziemlich Usus ist, daß der eine Stadtvater die städtischen Arbeiten seiner Branche in München rechts der far, und sein Kollege und ebenfalls Stadtvater die Arbeiten links der Jsar hat. Die Jsar fließt ja mitten durch die Stadt und theilt das Arbeitsgebiet so ganz natürlich in zwei Hälften, was zugleich sehr zur beiderfeitigen gerechten Berücksichtigung der beiden herrschenden Par teien beiträgt. Trotz dieser harmonischen Ausgleichung treibt aber der Geschäftsneid auch auf diesem Gebiet seine giftigen Blasen und dieses Mal ist kein Geringerer als der große Vortämpfer der Zünftler im Reichstag und in unserem Landtag, der Gypsformator und Reichstagsabgeordnete Biehl das Opfer dieses Neides geworden. Herr Biehl, dieser feurige Vertheidiger des Befähigungsnachweiſes, betreibt nämlich ver schiedene Geschäfte, von denen er nicht die blaue Bohne versteht, zu deren Ausführung er fich aber geschickte Arbeiter hält. So unter anderem läßt er auch Stucaturarbeiten ausführen. In den Restaurationslokalitäten zu der diesjährigen Kunstaus stellung sollen nun die Plafonds mit Stuckarbeiten nach einer alten, theueren Methode geziert werden und Herr Biehl ist mit dem auf 20 000 Mart geschäßten Auftrag bedacht worden. Nun ist aber Biehl auch Magistratsrath und um das Odiose, das für den fimplen Bürgerverstand noch immer darin liegt, daß der Magistrat seine eigenen Mitglieder mit solchen Aufträgen beglückt, zu beseitigen, mußte der oberste Leiter des städtischen Bauwesens in langer Rede ausführen, daß die Art der Stuckarbeiten, wie sie da geplant sei, vollständig verloren gegangen gewesen, und daß Herrn Biehl das Verdienst zukomme dieselbe wieder eingeführt zu haben. Darauf hin erhielt Herr Biehl den Auftrag. Nun stellt fich aber heraus, daß diese ganzen Angaben unwahr find. Die in Frage stehende Arbeitsform ist noch nie aus der Uebung gewesen, konnte also von Biehl, der übrigens davon nicht das Geringste versteht, nicht neu wieder eingeführt werden. Außerdem aber erklärt ein halbes Dußend Geschäfte, daß sie jeden Tag zur Ausführung gleicher Arbeiten bereit sind und daß die Behauptung, nur Biehl verstehe davon etwas, reiner Humbug sei. Der Leiter unserer Städtischen Bauten, von dem die unwahren Angaben herrühren, schweigt zu diesen Erklärungen, dasselbe macht Herr Biehl, der demnächst aber wohl im Reichstag wieder eine fräftige Rede gegen die Schäden des Submissionswesens halten wird, welches Vorgänge, wie die vorstehend geschilderten, allerdings unmöglich macht.
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Die durch die Umwandlung der Ausrüstung in der Armee nothwendigen Arbeiten haben hier eine starke Nach frage nach Sattlern im Gefolge. Besonders zur Aenderung der Tornister und zur Anfertigung der neuen Patronentaschen werden solche verlangt. Da aber die bis jetzt gezahlten Preise für eine Patronentasche soll es 50 Pf. geben sehr minimal find, so ist vor Buzug vorläufig noch zu warnen.-
In der Geschüßgießerei und Geschoßfabrik in Ingolstadt ist die Arbeitszeit von 8 Uhr früh bis Abends 9 Uhr und auf
die Sonntags- Bormittage ausgedehnt worden. Die in diesem Staatsbetrieb beschäftigten Arbeiter erfreuen sich also eines 15 stündigen Normalarbeitstags und der Beseitigung der Sonntagsruhe. Das ist Arbeiterschuß, wie er von unseren Staatslentern in unserer Aera der Sozialreform" verstanden wird.
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Bürich, den 18. Januar.Am nächsten Sonntag fällt die Entscheidung darüber, ob von nun an die schweizerische Arbeiterschaft im Nationalrathe auch einen Vertreter haben wird. Der Redakteur des„ Grütlianer", Herr Vogelsanger, ist der Arbeiterkandidat. Eine demokratische Wählerversammlung, die hier stattfand, erklärte fich einmüthig für seine Nomination. Anders bei den Liberal- Konservativen. Da ihr Kartätschenfreund, Der Großfabrikant Wunderly, die Kandidatur abgelehnt hat, entdeckten fie eine sog.„ arbeiterfreundliche und bei den Arbeitern beliebte Persönlichkeit" in einem Ingenieur Namens Bürkli.
Man wird dabei unwillkürlich erinnert an den Gegenkandidaten Bebels bei der Wahl zum säfischen Landtage, der ihm in der Person des Fabrikanten Müller entgegengestellt worden war. Ob die Züricher Arbeiter den Koup der Kapitalisten ebenso wie ihre sächsischen Brüder vereiteln werden? Einstweilen wird noch von den Liberalen so nebenbei auch fantonale Kirchthurmspolitik getrieben. Vogelsanger wohnt in Chur ( Graubündten) und da sagen seine Gegner, es wäre ein Armuthszeugniß für den Kanton Zürich , seine Vertreter aus einem anderen Kanton zu beziehen, und so dumm ein solcher Einwand auch ist, er findet ficherlich doch seine Anhänger.( Nach einem Telegramm aus 3ürich vom 23. d. M., wurde Vogelsanger nicht gewählt; er blieb mit 7370 Stimmen in der Minorität gegen Bürkli, der 9899 Stimmen erhielt. Red. des Berl. Volksbl.")
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beispielsweise der Berliner Offiziöse des hamba nne ihren Einfluß Hoffnung zur Durchführung der Expatriirung ihen suchten. Ein listengeset. Be listen geset. Uebrigens hätten die verschärften ent- und Handlung gegen die gewerbsmäßigen sozialistischen Agitatorches im Septembe Die Reihen der Nationalliberalen hinein auf Bunizilirende Auss beiterpartei rechnen. In einer Polemik mit einem auswärtig Mitglieder dieses betreffs des Sozialistengesehes spricht die nhorst nnd G Geringschägung davon, daß man heut zu Tage glau eingefährlichen T rottung von Ideen sei unausführbar. Sie fei aller n Falkenstein lich, wenn man nur den Muth seiner Meinung ernirt. Beweise erinnert das Blatt an die Gegentefo Desterreich und Süddeutschland , an die Hugen Camisarden - Kriege in Frankreich und an die Aus Albigenser ; in allen diesen Fällen sei das Ziel lichen" erreicht worden! Unbefangener" 3tg." zu dieser Vertheidigung" ,, fann man legten Konsequenzen der jetzt vorliegenden neuen lichem Kampf nich zur Bekämpfung der Sozialdemokratie nicht ziehen; ht einmal einen re zu bezweifeln, daß die Urheber des Gefeßentwurfes age und eine age: Haben im Vertheidigung dankbar sein werden."
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Diese atsachen möchten seine obige Be das„ Leipz. Tag obigen Artikels Dieses traurige Sozialdemokraten
Die enthüllten Spißelgeschichten" rumoren noch immer und da ihre weitere Entwicklung namentlich von der Köln . 3tg." mit größtem Intereffe verfolgt wird, so scheint doch von den Enthüllungen das böse Gewissen beunruhigt worden zu sein. Eigenthümlich ist dabei nur, daß das Riesenreptil seine NachEigenthümlich ist dabei nur, daß das Riesenreptil seine Nachrichten aus Frankreich und aus dritter, vierter Hand bezieht. Ihr Berner Korrespondent, der im vorigen Jahre anläßlich der verleumderischen Denunziationen des Schuhwaarenfabrifanten Jordan den lügenhaften Mund so unendlich voll genommen und die grundlos verleumdeten Männer beinahe als anarchistische Scheusale und Hegapostel jeden Tag hinstellte, weiß absolut nichts zu berichten von den jüngsten Vorkomm niffen. Wenn das Schröder'sche Dynamit, dem gehegten Plane gemäß, bei einem ausländischen Sozialisten in Zürich wäre gefunden worden, wie geschäftig und geschwäßig würde der jetzt so auffallend stille gewordene Berichterstatter in den Spalten seiner Allerweltstante fich geberden. Auf dem Umwege über Köln würde man in der Schweiz erfahren können, was der Ueber die Auffaffung des Expatriirungaunschweiger Auss Bundesrath Alles zu thun beabsichtigen soll. Bei diesen angeb- phen im sozialistengesetz bezüglich seiner er bedeutenden En lichen Maßregeln ist ja stets der Wunsch der Vater des Gedankens, und so würde in erster Linie die Unterdrückung der Hottinger Druckerei der Kölnischen" gemeldet werden, wenn auch in der That kein Mensch daran dächte. Aber angesichts der Spigelgeschichten ist der Korrespondent des edlen Organs" still und so übernimmt die redaktionelle Leitung am Rhein selbst das Beschimpfen. So wird in der Montagsnummer der „ Köln . 3tg." der Siz der hiesigen deutschen Sozialisten als eine schmähliche Brutstätte solchen Gefindels" bezeichnet?
Gegenüber der Frage, was sagt der 000 Sozialdemokr dem Sozialistengeseh? bemerkt der Bayer. Kurieber ein Krieg aud Situation eine andrre als bei dem Septennat, umofraten unter die Bustimmung zu dem Gesez seitens des Bentrums edächtnißschä sei, die geradezu ein moralischer Selbstmord wäre. ht, daß der Bra ficht wird, soweit dem Münchener Korrespondenten anten Ketten- Pr 3tg." bekannt ist, von den bayerischen Zeer General Voge idurch der Amtsüb Abgeordneten getheilt.
Dieser Taktik der braven Kölnerin" schließt sich auch die Berliner „ Kreuzzeitung " an, die nach dem Saße Verleumde fühn, es bleibt doch etwas hängen", in der That versucht, den bekannten sozialistischen Schriftseter R. Fischer in Hottingen als Vigilanten der schweizerischen Behörden hinzustellen und ihm vorwirft, daß er seine Hände in der Ehrenberg Affäre und nunmehr auch in den Spizelgeschichten hatte. Das Departement der Justiz und Polizei dahier( Dr. Stößel) erklärte sofort in einer Buschrift an die N. 3. 3tg." diese Behauptungen der Kreuzzeitung " als absolut unwahr und zwar nicht blos in Bezug auf Fischer, sondern auch auf seine Genoffen. Betreffs der versteckten Verleumdung der Kreuzzeitung " gegen Fischer, daß er unerlaubte Beziehungen zu Most's Frau unterhalten, während dieser in Blößensee saß, erklärt Fischer in der N. 3. 3tg.", daß dieser Vorwurf jedes thatsächlichen Anhaltspunktes entbehre und daß er mit Most in bester Freundschaft lebte, bis dieser gegen die deutsche Sozialdemokratie auftrat.
Politische Uebersicht.
Vortrefflich gedrillt zeigt sich die deutsche Bresse in Bezug auf die bulgarischen Dinge. Die Zeitungen wetteifern förmlich miteinander, die Bulgaren und den unglücklichen Prin zen oder Fürsten Ferdinand lächerlich und verächtlich zu machen. Daß Prinz Ferdinand zufällig ein deutscher Prinz ist und daß mit dieser Lächerlich- und Verächtlichmachung nur den Russen gedient wird, das genirt die betreffenden Zeitungen
Zwar wird nach den„ N. N." bestimmt verfiche geblatt" wird gut bayerische Regierung feine Modifikation des Reservar fönnen von ihm tige, diese bestimmte Versicherung" wird aber ein solche Ignoran Nachrichten sehr unbestimmt gemacht, wie z. B. du Von Stanley derung des Bayer. Kur." nach baldiger Klarheit. ffen. Auch die a fannten Schweigefähigkeit des Herrn von Feiligsch ste Kongopost, weld angezeigt, wenn sich die Abgeordnetenkammer der Sanerlei Nachricht vo dies um so mehr, als die Ueberzeugung von der gnisse über das S der Einführung dieses Gesetzes in Bayern für Von einem fichtige Reichstagsabgeordnete ein Punkt werden könne berichtet dag fte zu stehen im Stande wären.
was"; fie läßt st hner von Audun von Trieur fich Beichen, das e
Auch die franzöfifche Presse beschäftigt fich denken kann, lebhaft mit dem neuen deu zialistengeset. Es findet da allgemeine ichte, als Aufforde nur ein einziger Journalist macht eine Ausnahme ouanier wollte, als Bonapartist Paul Granier aus Casfags Gewehr abnehme Herr hat die Unvorsichtigkeit, jubelnd zu rufen: amte ward genöth Regierung, die den Muth hat, sich gegen ihre theidigen."
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,, Ein sehr unvorsichtiges Wort, Hen bemerkt ihm darauf die, Justice", bemerkt ihm darauf die Justice", haben Sie Sie sich bei jeder Gelegenheit als Feind der spielen? Wollen Sie, daß diese Regierung den Sie zu verbannen?" Natürlich ist berr Granier schuldig geblieben. Tiefer hängen müssen wir eine gegen unfurriren, nicht gut richtende( oder richten sollende) Notiz des Leipzigter als solche rich Dieses wenigst- vornehme Organ der Karte leider nur zu schreibt in seiner Nummer vom vorigen Son ftigsten Streitigkeit Haltung der sozialdemokratischen Preffe gegenüber beitern haben in Sozialistengesetz ist selbstverständlich eine ttgefunden, wo es es beginnt ihr jegt Klarheit darüber aufzugeba i es die maffenba fozialdemokratische Partei, welcher, es fann das in französischen Lob betont werden, bei weitem nicht sämmtliche A heimischen Arbeiter schloffen haben, den bestehenden Staat und die Parteien behufs Abwehr der ihnen drohenden So bringt das Berliner Rolkablatt" Artikel, welcher ein Gemisch von Ingrimm, p
diten besta
Bur Altersve rieben: Es bestät beiter- Alters- und cathung gefördert
nicht, obgleich dieselben ausnahmslos bei jeder anderen Gelegen Drohungen auf der einen Seite und Jammebruarwoche
heit von Patriotismus und deutschem Nationalgefühl triefen und vor kurzem noch furchtbar grimmig fich gegen das böse
Rußland in die Bruſt warfen. Wie erklärt fich der wunderbare Umschwung? Nun sehr natürlich.-
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Ueber die Aussichten des Sozialistengefehes äußert fich der Hamb . Corr." folgendermaßen: Man wird gut thun, die Aussichten des Gesetzes nicht ausschließlich nach dem gegenwärtigen Stande der Stimmung in den einzelnen Fraftionen zu beurtheilen. Es ist richtig, daß das Zentrum bisher gewillt war, gegen zu weitgegriffene Verlängerung und jedenfalls gegen die Verschärfung des Gesetzes zu stimmen. Ob aber nicht von Außen her Einwirkungen erfolgen, welche für die Mehrzahl der Fraktion eine Aenderung dieser Bestrebungen hervorrufen und die übrigen veranlassen fönnten, der Berathung und Abstimmung fern zu bleiben, ist eine Frage, welche nach heute im Reichstage verbreiteten Andeutungen als offene zu betrachten ist. Wie fich die übrigen Fraftionen, abgesehen von der Linken, zu dem Geseze stellen, ist auch noch durchaus unentschieden."
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andern Seite über das der sozialdemokratischen Bißt mit Bestimmth brvorstehende große„ Unrecht" bildet. Der Artile nherein ins Aug Widerlegung, nur in einer Beziehung möchten en wird, das Geſe bringen. schwachen Gedächtniß des gedachten Blattes Das Berliner Volksblatt" meint nämlich, die seiner Partei hätten sich 1870-1871 große eint auf unsere in seinem Existenzkampf zuüben. Wie wi reich erworben, indem es seinem Artikel den tisch, und da die fließen läßt: ,, Das soll geschehen den Mälbrüder ihnen
Antisemiten i 2
das„ Deutsche Reich " gelittet ist, die ihr Leben ge dem geringsten als es galt, die deutschen Grenzen vor dem Feinde iten, obgleich fle -Nun hat zwar im Jahr 1870 das sozialdemol den, fich sehr h Ides Herrn Singer noch nicht bestanden, aber die be wohl wiffen, daß bei Ausbruch des deutsch - franzöf Chemnizer Pref und während desselben die Führer der Sozialdeangenen Mittwo
heute dasselbe leiten und redigiren, fönnten
nicht die Hand gerührt haben zur Vertheidigung
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schen Bodens, im Gegentheil, daß fie im Verein
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eine Versamml nnenberg in
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fernt und hätte eigentlich das Ganze hören können, und ihr Mensch hat wirklich einen geheimen Kummer, in dem ihm und da dessen Nachbarin sich, vielleicht ebenfam schnell genug
vis- à- vis war mit der Dame ebenfalls bekannt. Der Sohn des Mars schien aber einmal im Gang und nicht auf zuhalten, und anzuhören. überfluthete seine beiden schönen Nach barinnen unaufhörlich bald mit solchen ziemlich rücksichtslofen Beobachtungen, bald mit den überschwänglichsten bald mit den überschwänglichsten Schmeicheleien."
,, Sagen Sie, Herr Lieutenant," wandte sich endlich
entweder kein Anderer beistehen kann, oder wo er es wenigstens glaubt, die ganze Sorge auch vielleicht nur eingebildet ist, und er trägt sie nur eine Beit lang mit sich herum und hegt und pflegt sie, bis er einfieht, daß Alles, was er bis dahin für ein Unglück gehalten, der Vorbote seines Glückes gewesen
Ottilie erröthete tief. Ich will gewiß wünschen,"
schwäßes müde, zur anderen Seite gewandt hat die Verwirrung ihr als Tochter vom Hause nichts weiter übrig, So verging die kurze, einer leiblichen
war, wenigsten peit hergestellt, Gaten.
widmete Beit, denn die jungen Damen, bie Das war aber solchen Gelegenheiten, sehr zum Aerger älterer esen, sich wied Damen, nur sehr wenig essen und fast gar das kleine Hinte Ottilie, als sie nur einen Augenblick Luft bekam, an ihren sagte sie endlich, daß das auch bei Ihnen der Fall fingen schon wieder an unruhig zu werden zusetzen, denn de Nachbar zur Linken, denn sie war entschlossen, in der ist; mein anderer Nachbar scheint aber feinen sol- Ottilien zu wo das irgend unbemerkt geschede werden würd
Sache etwas flarer zu sehen ,,, weshalb sind Sie eigentlich heute so einfilbig? Fehlt Ihnen etwas, oder noch schlimmer langweilen Sie sich?"
,, Aber, mein gnädiges Fräulein, das ist ungerecht von Ihnen," sagte Wendelsheim freundlich ,,, mir auch nur frag weise einen solchen Vorwurf zu machen; es wäre schlimmer als undankbar, wenn das an Ihrer Seite der Fall sein fönnte."
chen Kummer zu haben, denn er plaudert frisch von der Leber weg."
Glückliche Menschen," sagte Wendelsheim ,,, weil sie ihre eigene Unbedeutendheit nicht fühlen; denn wenn sie einmal zur Selbsterkenntniß kämen, wäre es vorbei gerade wie bei mir."
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doch so bald als möglich nur die Tafel aufaube
Dort in dem G
Ottilie zögerte noch, denn sie wußte nicht, rung vor, denn Vater recht wäre, der solche Gelegenheiten felald die Herren t höchst ungern zu kurz abbrach. Die jungen Dajter ebenso wie haupt erfinderisch in solchen Dingen, wußten den Abzug finde deres Mittel, das sich auch als vollkommen probah in der That g Eine von ihnen flüsterte nämlich dem nächsten dadurch entstand bei dem sie ein Glas Wasser bestellt hatte, u ,, Also fehlt Ihnen etwas?" sagte Ottilie leicht erröthend, Wer keine Sorgen hat, macht sich welche, oder er ist nicht aufzufordern, einen Galopp zu spielen, und fauthe tostete, um f
denn das Wort Ihrer" war mit besonderer Betonung gesprochen worden.
Ueberfluß."
,, Also das wäre Ihr Kummer?" lächelte Ottilie. Da wäre es doch ein wahres Sprüchwort, wenn man sagt: zufrieden."
Ah, reden Sie von Sorgen?" fiel hier der unverwüstliche Nachbar ein, der das Wort aufgefangen haben
abgefegt und un
ommen. Als Witte noc
die verführerischen Töne, als auch kein Halten Gesellschaft war. Der ältere Theil derfelben allerdings noch und wollte Stand halten, aber einen der dien Wie wäre das auch möglich? Wir schwelgen ja hier im mußte. Famoser Gedanke das, hier bei diesem lukullischen Tisch trippelten schon die kleinen Füße den Lische kriechen Mahl und bei dem Wein von Sorgen zu reden! Halten schon so lange ersehnten Melodie, und von bat da her ein scha wohl meinem Kameraden da drüben eine kleine moralische her ertönte das verrätherische und zündende Vorlesung? Sehr liebenswürdig, meine Gnädige, denn fürchte fast, er fann fie nothwendig gebrauchen."
So meinte ich es nicht," sagte Ottilie, die fest entschloffen schien, ihren Nachbar nicht so leichten Kaufs davon zu lassen. Fühlen Sie sich vielleicht nicht wohl, oder drückt Sie ein geheimer Kummer?"
" Ich dürfte sie dann vielleicht zwischen den beiden
Garig
gemacht, hi ten in der Küche
Da glaubte ber durch ein verzweifeltes Mittel die Tafel rechten erhobene
Toaft
" Habe ich mich wirklich so ungeschickt benommen, daß Herren vertheilen?" lächelte Ottilie, die ihn gern bei dem räusperte sich und stand auf. Wie er aber nur
ich in den Verdacht fommen fonnte?" fragte der Lieutenant. ,, Ungeschickt? Oh, gewiß nicht, Herr von Wendels heim !" sagte Ottilie rasch. Aber ich weiß nicht, der Ausbrud in Ihren 3ügen fam mir so wie soll ich nur sagen - so gedrückt, so wehmüthig vor, und ein paar Mal, wenn Sie sich unbemerkt glaubten, starrten Sie so düster vor sich nieter. Sie haben doch sicher und gewiß feine Ursache, traurig zu sein?"
Und woher wissen Sie das, mein gnädiges Fräulein?" sagte Wendelsheim , indem er ihr so voll in die Augen sah, daß sie die ihrigen verwirrt abwandte. Wie mancher
"
der junge Offizier das auf Ehre! Wäre auch rein weggeworfene Müh' auf Ehre! Wäre auch rein weggeworfene Müh
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vollständig verduftet, und nichts übrig geblieben als namen= lose Seligkeit und Verzückung
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einen
er wollte zurückschob, war es, als ob ein Funke
sah sich aber schon in den Strudel
in
Aus
Im Deutschen d. M., die erste
e Maffabäer" von
Bitte unterthänigst, meine Gnädige," sagte abwehrend faß geflogen. Im Nu folgten zwei Drittheile ,, kriegen Nasen genug auch ohne schaft seinem Beispiel; er wollte an ein Glas gründlich verloren gegangene, 3erknirschung verduftet, hielt er das Messer in der Hand, aber von preßten die jungen Damen auf ihn ein under Woche ist folg auf Ehre! Schwimme in gefegnete Mahlzeit, und die Herren drückten i Es war eben nichts zu machen, er mußte eigenen Tisch nicht einmal satt gegessen
einem wahren Taumel von Wonne und wäre grausam, daraus zu wecken!"
Mit dem jungen Mann war kein ernstes Wort zu reden, noch weniger ein vernünftiges, das fühlte Ottilie recht gut,
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leotto; Mittwoch 3 von Berlichinge
trat mit dem demüthigenden Gefühl zurüd, 10, 28.: Die M
Jetzt war aber kein Halten mehr.
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Die jung