e wie in der t an.

it, Wien  , or Hausleutner, die Sigung. Da Beweisanträge von| er Vorwoche, Seite gestellt werden, so ertheilt der Präsident dem Paris  , St. sanwalt das Wort zur Schuldfrage. Erster Staatsanwalt erlin, München  , Ins: Ich fündige einen Antrag auf Ausschluß der Deffent­Präs. Ich fordere das Publikum auf, den Saal aus Berlin   welassen, die Personen innerhalb der Barierre können hier Der Staatsanwalt bemerkt: Ich fühle mich veran= St. Petersburg   auf Grund des§ 173 des Gerichtsverfassungsgesetzes die ierungsbezirk. hließung der Deffentlichkeit zu beantragen. Ich werde ge­

in wenig gegen

S mehr Opfer

lung. Et fein, einzelne Stellen aus den hier zur Verlesung ge St. Peters Druckschriften zu zitiren; ich halte deshalb den Aus­der Deffentlichkeit im Intereffe der öffentlichen Ordnung Die Vertheidiger widersprechen diesem Antrage.

frankungen maboten.. eine etwas err Staatsanwalt werde doch wohl in der Lage sein, die

je 1 Todesende müsse das ja bei der Urtheilsmotivirung auch thun;

aus dem Regi epidemischer gen in London  !

Seiten der Vertheidigung werde alles vermieden werden, den gestellten Antrag rechtfertigen könnte.- Nach Berathung beschließt der Gerichtshof, den An­ind Dublin   der Staatsanwaltschaft abzulehnen, va nach dem igen Gange der Verhandlung durch die Deffent: Poden Wien   und Ein Störung der öffentlichen Ordnung nicht zu beſorgen

ache.

in Triest   7, fälle hervorgen

16

Es nimmt alsdann das Wort der Erste Staatsanwalt ns: Meine Herren Richter! Das hiesige Landgericht ist ner Reihe von Jahren mit einer unendlich großen Anzahl sbezirk Marie politischen Prozessen beschäftigt worden. Es waren dies aus Wien   ft die Prozesse anläßlich der polnischen Nationalbewegung, in Berlin   bat ns anläßlich der Kulturkampfbewegung, die leider Gottes gestaltet und ferer Provinz eine große Ausdehnung annahm. Vor etwa Borwoche eine hren wurden die hiesigen Gerichte zum ersten Male mit derholt und neuen Art von Prozeß belchäftigt. Es hatte den Anschein, ngskrankheiten, abe auch dieser Prozeß im Hintergrunde die polnische Na­Prozeſſen der Lität. Allein genau betrachtet, war ein Riß zwischen der gemein häufig chen Arbeiterbevölkerung und den beffer fituirten Polen  fentlich geſte reten. Der Arbeiterbevölkerung wurde von einer Anzahl Kinder eine neue Lehre gepredigt, es wurde eine polnische Ar­Auftreten babartei gebildet, die offen aussprach: Wir sind inter­ern, Scharladhal. Ich habe es für nöthig erachtet, dies voran zu Jen zur Ann, da ich den Nachweis führen will: wir haben es nicht Rosenthaler euten zu thun, die für ihre Nationalität kämpfen, sondern ſten, lettere haben es mit einer internationalen Partei zu thun. Als ch eine größer Berhandlungen dieses Prozesses begannen, ahnte wohl hl etwas häufland, daß noch heute beschäftigen es ist wohl auch nicht geglaubt worden, daß das beschäftigen beschränfter tigen Entzün zu Tage geförderte Material in den weitesten Elle an Keuchhen zu den lebhaftesten Erörterungen Veranlassung geben Man hat Verschärfungen, Abschaffung des Sozialisten­Verminder

derfelbe uns

Is Staatsanwalt nichts an.

Ich würde mich einer Unterlassung schuldig machen, wenn ich hier­bei nicht des bekannten Ferdinand Lassalle   erwähnen wollte. Dieser war jedenfalls der begabteste sozialdemokratische Agitator, dem die jetzigen Führer nicht werth find, die Schuhriemen zu lösen. Er wollte die Besserung der sozialen Verhältnisse auf dem Boden der nationalen Gesetzgebung. Aber er sah wohl ein, daß seine Pläne nicht ausführbar seien. Die Wogen gingen über ihn hinweg und an seine Stelle traten die Männer der Revolution. Es bildete sich eine internationale revolutionäre Arbeiterpartei, die wohl von der Oberfläche weggefegt wurde, jedoch im Ge heimen weiter wühlte. Ich erinnere daran, daß man auf dem Kongreß zu Wyden für gut fand, das Wort gesetzlich" aus dem Programm zu streichen. Auf dem Kopenhagener Kongreß wurde in einem Beschlusse gesagt: die sozialen Reformen, die

daß auch eine Verlegung des§ 128 des Strafgesetzbuches vor­liegt. Hierfür spricht die Art, wie die gesammte Organisation und Agitation stets geheim gehalten worden ist. dafür sprechen die Aussprüche der verschiedenen Führer: die Behörden dürfen nicht erfahren, in welcher Weise die Aais tation gehandhabt wird; es spricht ganz besonders dafür ein Instruktionsbuch, in dem Fingerzeige gegeben werden, wie die Agitation vor den Behörden geheim zu halten sei, in dem gesagt wird: alle Briefe müssen im Geschäftsstil oder im Stile von Liebesbriefen abgefaßt werden. Es wird Chiffrirschrift 2c. empfohlen. Ich weise endlich auf die Redensarten hin, mit denen auf sozialdemokratischen Kongreffen die Behörden ver. höhnt worden, daß es ihnen nicht gelinge, die Agitation aufzus halten. Daß diese Organisation bezweckte, das Sozialistengesetz

staatlicherseits angestrebt werden, können nur bei den Arbeitern durch ungefeßliche Mittel zu verhindern und lahm zu legen, be­

den irrthümlichen Glauben erwecken, als sei der heutige Staat in der Lage, beffere soziale Verhältnisse zu schaffen. Aus diesen und vielen anderen Auslaffungen der verschiedenen sozialdemo fratischen Blätter und Führer, ich nenne z. B. den bekannten Liebknecht, geht hervor, daß nur eine große sozial revolutionäre Bartei besteht, die in ganz Europa   und Amerika   verbreitet ist. Ich behaupte, es giebt zwiſchen der sozialdemokratischen

jedoch rheumes und was weiß ich alles vorgeschlagen. Das geht mich losigkeit" der deutschen Arbeiter hingewiesen. Dies Wort ist

tags wurde a en und

Fest steht aber, daß das des

Abends frial, das die Verhandlung zu Tage gefördert, in den Equilibriftin ten Kreisen Aufsehen erregt hat. öhe von etwan Ihr richterliches Gewissen die Bitte um eine Ver­Leichte eng zu stellen, allein ich hielt es für nöthig, dies hier rzuheben, um darauf hinzuweisen, daß den den Angeklagten last gelegten Handlungen in weitesten Kreisen eine große utung beigelegt wird. Die Verhandlung hat gezeigt, daß Sartei, die jetzt fast in allen Kulturstaaten zu finden ist, Etag stürzte in der polnisch redenden Arbeiterbevölkerung Eingang ge en hat. Die Angeklagten sind zunächst der Verlegung der gs sprang 28 und 129 des Strafgesetzbuches angeklagt. Um dies zu Vater erli

n mit dem

weist die Massenverbreitung des Sozialdemokrat" und vieler anderen verbotenen Druckschriften in Deutschland  . Ich erinnere an den bekannten Ausspruch:" Die Zeit zum Losschlagen ist noch nicht gekommen, es gilt zunächst und hauptsächlich durch die Preffe zu agitiren." So wurde nun ein Nez zur Verbrei­tung von verbotenen Druckschriften von Amsterdam   bis Petersburg  , ja über das ganze Gurova gezogen. Es wurde eine spezielle Literatur für die polnisch redende Arbeiter­bevölkerung geschaffen. Der Staatsanwalt schildert nun die Thätigkeit der einzelnen Angeklagten, welche dieselben bei der Verbreitung von Druckschriften entfaltet haben, und fährt fort: Ein sehr großes Material haben wir hierüber dem hier als Beugen aufgetretenen aufgetretenen Mädchen Kühnel, der Braut des Seifensiedergesellen Czielski zu verdanken. Wenn ich es nicht aus anderen Gründen sagen würde, so spreche ich es aus, ganz besonders im Hinblick auf die gegenwärtige An­flage: Gott sei Dant, daß wir noch Frauenzimmer haben, deren Naturell es mit sich bringt, daß die Behörden über geheime Umtriebe etwas erfahren. Der Staatsanwalt beleuchtet hierauf die verschiedenen sozialdemokratischen bezw. anarchistischen Blätter und deren Auslassungen. In der Freiheit" so fährt der Staatsanwalt fort wird nicht nur indirekt, sondern ganz direkt zum Königsmorde aufgefordert, es werden sogar Todes­urtheile u. s. w. erlaffen. Die verschiedenen Auslaffungen des Prezdwit", des Wallka Clas" die Protokolle über den Kon­greß in Chur   u. 1. w. beweisen, daß eine festgegliederte polnisch­fozialdemokratische Gruppe besteht, die, gleich den zuletzt ers wähnten Blättern, Einfluß auf die Verhältnisse in Deutschland  zu üben versucht. Ich bin nun am Ende der allgemeinen Be trachtungen und ersuche, mir zu gestatten, behufs Beleuchtung des speziellen Theils morgen fortzufahren.

"

Die Verhandlung wird hierauf gegen 2 Uhr Nachmittags auf morgen( Dienstag) Vormittags 9 Uhr vertagt.

und anarchistischen Partei keinen grundsäßlichen Unterschied. Der Unterschied besteht lediglich in dem augenblicklichen praktischen Handeln. Die Anarchisten sagen: die Zeit zum Handeln, d. h. zum gewaltsamen Umsturz ist bereits gekommen, während die Sozial­demokraten sagen: wir wollen wohl den gewaltsamen Umfrurz, allein wir halten den Zeitpunkt hierfür noch nicht für gekommen, wir wollen wohl den gewaltsamen Kampf, aber es fehlen uns noch die Waffen dazu. Deshalb wollen wir vorläufig blos agi­tiren, die Massen aufreizen und scheinbar paktiren. Ich will nicht die verschiedenen Reden Liebknechts, die hier zur Verlesung gelangt find, wiederholen, es dürfte genügen, auf einen Aus­spruch des Abgeordneten Bebel im Reichstage hinzuweisen. Dieser sagte im Jahre 1881: Die Sozialdemokratie erstrebt auf politischem Gebiete die Republik  , auf sozialem den Sozialismus, auf religiösem den Atheismus. Damit ist mit drei Worten das Programm der Sozialdemokratie gegeben. Der An geklagte Merkowski sagte geflagte Mertowski sagte im Laufe der Verhandlung: Der Unterschied ewischen den Sozialdemokraten und An­archisten besteht darin, daß die Anarchisten die Vorposten find, die den Kampf eröffnen, in den die Sozialdemokraten zu geeigneter Beit einzugreifen haben. Nun, meine Herren, diese Aeußerung bestätigt meine Behauptung vollkommen. Ich habe wohl nicht nöthig, des Näheren ven Nachweis zu führen, daß die Sozialdemokratie die Abschaffung alles Privat- Eigenthums erstrebt. Lassalle   hat einmal auf die verdammte Bedürfniß­derartig gedeutet worden, daß die Arbeiter allen ihren Verdienst sofort verjubeln sollen. In der sogenannten Gründerperiode fonnte man in gewissen Gegenden unseres Vaterlandes nur vierter Klasse fahren, man war sonst gefährdet, mit übermüthigen sozialdemokratischen Redensarten belästigt zu werden, denn die zweite Wagenklasse war gewöhnlich von den Arbeitern gefüllt, in deren Kreisen der Champagner in Strömen floß. Die Ver­handlung hat im Weiteren zur Genüge ergeben, daß die Sozial­demokratie die Abschaffung der Ehe, der Familie, ja der Religion verlangt. Man geht aber noch weiter, man hat sich in den sozial­demokratischen Blättern selbst nicht entblödet, gemeine Raub­mörder zu verherrlichen. In dem sogenannten zahmen Sozial­demokrat" wurde sogar der Königsmord als objektiv berechtigt bezeichnet. Ja man ist weiter gegangen, man iſt in einigen sozialdemokratischen Blättern sogar für die Thaten von Hödel, Nobiling und Reinsdorff eingetreten. betheiligen sich ja an den Reichstagswahlen und haben eine Ver­Man könnte vielleicht einwenden, die deutschen Sozialdemokraten tretung im Reichstage. Ich verweise hierbei auf die verschie­denen Meden Liebknechts, der gesagt hat: Das ganze Parlament ist nur eine Komödie, allein wir betheiligen uns an den Wahlen und lassen uns in den Reichstag wählen aus taktischen Gründen, da die Reichstagstribüne der einzige Ort ist, von dem aus wir in der Lage sind, zum Volke zu sprechen. Liebknecht sagte ein­mal: Die soziale Frage kann nicht im Parlament, sondern nur auf der Straße gelöst werden. Das Parlament hat nur einen praktischen Werth, wenn die Arbeiterkolonnen vor demselben stehen und vielleicht ein zündendes Wort von der Tribüne dieses Parlaments in die draußen stehenden Massen geworfen wird." Ich glaube, an Deutlichkeit läßt diese Aeußerung nichts zu wünschen übrig. Wenn wir nun noch die Auslaffungen der hier zur Verlesung gelangten Blätter, die an Schamlosigkeit geradezu unglaubliches leisten, in Betracht ziehen, dann wird man sich ein Bild machen können, mit welchen Mitteln die sozial­Daß aber zwischen den Sozialdemokraten und Anarchisten ein demokratische Partei ihre Forderungen zu verwirklichen gedenkt. vollständiger geistiger Zusammenhang besteht, erhellt, wenn es noch weiterer Beweise bedarf, aus folgendem: In Chikago haben im Frühjahr 1886 verschiedene Dynamit- Attentate statt­gefunden, bei denen eine ganze Reihe von Leuten ums Leben gekommen find. Das Chikagoer Gericht hat die Leute, die die Attentate begangen haben, zum Tode verurtheilt, ein Urtheil, das gewiß die Billigung der gesammten gesitteten Welt gefunden hat. Die Herren Bebel und Genossen fühlten sich aber veran=

lefischen Baden, bin ich genöthigt, auf mehrere Entscheidungen des

we

ten Gerichtshofes hinzuweisen. Ich weiß wohl, daß der binab und beis auf diese Autorität vielfache Angriffe erfahren hat. telft Kranke hat gesagt, daß der Hinweis auf die Beschlüsse des Reichs­gebracht wats die Selbstständigkeit der Straffammerurtheile auf­Alliancestra es darf in juridischer Beziehung keine Autorität nd der Ich bin jedoch der Meinung, daß, wenn wir Autorität des Reichsgerichts nicht anerkennen, legungen, Nachmi

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55

geber

Nihilismus in der Jurisprudenz kommen. Ich bes mich aber ganz besonders deshalb auf die Ent sungen des Reichsgerichts, weil gerade die hiesige Straf ier vor mehreren Jahren eine Entscheidung bezüglich der tes Safia men Verbindung gefällt hat, der das Reichsgericht in einer uhause geben Reihe von Fällen beigetreten ist. Der Staatsanwalt nun auf die verschiedenen Entscheidungen bezüglich der ge­ein etiva en Verbindung ein. Es ist ein anerkannter Rechtsgrund liegend vorgef so fährt der Staatsanwalt fort, daß derjenige Mit­antenhause ge einer Verbindung wird, der fich stillschweigend dem Willen Wunde Gesammtheit unterordnet; eine ausdrückliche Willenserklä­erfer infolge hierzu iſt nicht erforderlich, sondern die Mitgliedschaft ist ausgedrückt durch konkludeute Handlungen. Das Reichs rach das recht anien gebragt hat in dem Prozeß gegen die Patriotenliga ausgesprochen, 4a, Rraufeine Verbindung auch vorhanden ist, wenn der Sitz der tatt, welche ndung fich im Auslande befindet. Daß die Verbindung,

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er mir es hier zu thun haben, ungesetzliche Zwecke verfolgt, ie Verhandlung mehr als zur Genüge ergebeu. Es fann feinem Zweifel unterliegen, daß die Expropriirung rund und Bodens, die Abschaffung des Privateigenthums, Aufhebung der Che in ihrer heutigen Form, die Ab­ng aller Autorität Dinge sind, die den gewalt­Umsturz unserer heutigen Gesellschaftsordnung bedingen. hen unter den erinnere daran, daß die Verbindung, mit der wir es hier m fie ihren Stelle des Göttlichen die Anarchie setzen will. es fommt nicht haben, selbst die Abschaffung aller Religion bezweckt laßt, an den Präsidenten der Vereinigten Staaten   ein Telegramm en, auf die e ist aber auch erhoben auf Grund der§ 130 des Straf­vollen wir bilangweilig zu sein, wenn ich mich hierbei noch weiter Inflagefalls beten wollte. rage fommend

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buches. Ich würde mir gewiß nicht den Vorwurf er­

Der hohe Gerichtshof wird meiner Ueber­g nach nicht einen Augenblick im Zweifel sein, daß ein chen nach dieser Richtung hin vorliegt. Um die Biele

cat".

" 1

November voerbindung, mit der wir es zu thun haben, zu be nach demn, verweise ich auf die hier zur Verlesung gelangten Geschäftslol aus dem Rebell", der Freiheit" und dem Sozial­. 1 Tag Hae hier zur Verlesung gelangten Nummern des Rebell"

igung wegen rberechtigt zu Widerspruch Schöffengericht

Die Vertheidigung hat die Behauptung aufgestellt,

t seien. Ich muß bemerken, daß die betreffenden Num­Des Rebell" von Behörde zu Behörde gegangen sind und die Grundsäulen unserer staatlichen Ordnung zu er­

Urtheil deffelben heißt, wenn man eine solche durch nichts bewiesene

Nr. e:

poptung aufstellt. Die genannten Blätter zitiren sich gegen­erordnungie und nennen sich ,, Bruderorgan". Wenn man nun die

eing

ittel feilgeball aufwirft, was gehen die Auslaffungen dieser Blätter die der und Gartigen Angeklagten an, so erinnere ich, daß bei einem Hauptfirchen ngeklagten eine Nummer der Freiheit" gefunden Ed der mit Taberbewegung verherrlicht wird.

und Schlächter

ft ihre Thür

Tozialistischer gestern in der

ist und daß in diesen Organen die polnische In der Freiheit" Der hier vor mehreren Jahren verurtheilte Padlewski, fanntlich unter der hiesigen polnisch redenden Arbeiter­rung für die revolutionären Ideen agitirte, Genoffe" Man wird danach wohl den geistigen Zusammenhang geklagten mit den erwähnten Blättern annehmen müssen.

Kleine Mittheilungen.

Mainz  , 19. Januar.  ( Ein Schwindler.) Das hiesige Polizeiamt verfolgt einen raffinirten Schwindler, dem es ge= lungen ist, eine große Anzahl leichtgläubiger Personen zu be trügen. Der Verfolgte ist ein angeblicher H. Bürgin aus München  , welcher Ende des verfloffenen Jahres in hiesigen und auswärtigen Beitungen eine Annonze veröffentlichte, wonach er Antheilscheine der Braunschweiger Staatslotterie zu 2 M. mit dem Beifügen offerirt, daß die Biehung am 31. Dezember 1887 stattfinde und jedes Loos gewinne. Amtlich ist nachgewiesen, daß Bürgin 828 Postanweisungen aus Deutschland   und 273 Bostanweisungen postlagernd Salzburg   erhalten hat. Als in Salzburg   in einem Hotel ein Polizeibeamter nach Bürgin fragte, ließ er sein Frühstück im Stich und ist seitdem spurlos verschwunden.

Basel  , 18. Januar.  ( Verschwundenes Kind.) Endlich bes ginnt sich der Schleier zu lüften über das Verbleiben des kleinen Mädchens, das seit August vergangenen Jahres vermißt wurde und von dem seither trop aller Preisausseßungen von seiten der Polizei keinerlei Nachrichten erhältlich waren. Etwa eine Weg­stunde von der Stadt, in einem Walde, der zur Sommerzeit als Ausflugsort dient, wurde erhängt das Gerippe eines Kindes gefunden, an dem zum Theil die Haare noch erhalten waren. Da von einem Selbstmord keine Rede sein kann, so handelt es fich eine andere Erklärung ist faum möglich um ein fluch­würdiges Verbrechen, zu welcher Deutung um so mehr gedrängt wird, als das Mädchen laut Aussage anderer Kinder zuletzt in Begleitung eines fremden Mannes gesehen wurde, der ihm Buckerzeug zusteckte.

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Odesa  , 18. Januar.( Kampf zwischen Gefangenen und ihren Transporteuren.) Wie das Tifliser Blatt Nowoje Transportirung meherer Hundert Arrestanten aus Südrußland Obofrenija"( Neue Rundschau) meldet, kam es während der nach dem Kaukasus   am 12. d. M. zu einem schrecklichen Kampfe zwischen den Arrestanten und den fie begleitenden Soldaten und Gendarmen, wobei acht Soldaten, zwei Gendarmen und 31 Arrestanten todt auf dem Plaze blieben; 21 Arrestanten er­griffen während des Kampfes die Flucht und konnten nicht mehr eingeholt werden. Der Kampf brach während der Fahrt des Buges Nr. 1 zwischen den Stationen Aliaty und Santschagal im Kaukasus   aus. Die Arrestanten zwangen den Lokomotiv­führer, den Bug zum Stehen zu bringen. An dem Kampfe nahmen auch die Kondukteure theil.

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Antwerpen  , 19. Januar.  ( Schiffszusammenstoß.) Der Norddeutsche Lloyddampfer, Sachsen  ", welcher dieser Tage Ant­ werpen   verlassen und die Fahrt nach China   antreten sollte, stieß beim Antwerpener Rheinquai mit dem Dampfer Bennland" zusammen; dieser wurde stark beschädigt und die Gesellschaft der " Hed- Star- Line", welcher der Pennland" gehört, verlangt 150 000 Frts. Schadenersaz. Bald darauf bohrte der Dampfer Sachsen", als er den Antwerpener Hafen verließ, das Rhein­schiff Alida" vollständig in den Grund; die Mannschaft wurde gerettet, die gesammte Ladung, 120 Tonnen Zucker, ging jedoch verloren. Die Antwerpener Behörde nahm ein Protokoll über beide Unfälle auf.

Telegraphische Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Crefeld  , Dienstag, 24. Januar. Der Rheintrajekt Griet hausen- Welle der Strecke Cleve- Zevenaar ist von heute ab wie­

der in Betrieb.

zu richten: Im Namen der Menschlichkeit bitten wir um Be­anadigung der zum Tode verurtheilten Anarchisten." Daß die Sozialdemokratie eine internationale Partei ist, dafür hat die Verhandlung hinlängliche Beweise erbracht. Ich erinnere an die Schlußworte im fommunistischen Manifest: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch." Ich erinnere an die Beziehungen der Sozialdemokraten in den verschiedenen Ländern und an die Aussprüche der verschiedenen sozialdemokratischen Blätter und Redner: ,, Die Arbeiter haben kein Vater land" 2c. Die Leute wiffen nur nicht, was es heißt, was es heißt, dem Arbeiter die Liebe zum Vaterlande zu nehmen. Ich gehe nun zu der Organisation der sozialdemokratischen Partei über. Es unterliegt keinem Zweifel, daß nach Erlaß des Sozialisten­gesezes eine weitere Organisation, die vor den Behörden ge heim gehalten werden sollte, geschaffen wurde. Dafür spricht zunächst die Parteivertretung, die die jeweilige sozialdemokratische Reichstagsfraktion bildete, die Vertrauensmänuer, die Beauf tragten", das offizielle Organ der deutschen   Sozialdemokratie, der in Zürich   erscheinende Sozialdemokrat", die Kongreffe zu Wyden und Kopenhagen  , die Ausschließung der früheren Reichs­tagsabgeordneten Haffelmann und Rittinghausen, der Schriften­fonds, der Agitationsfonds, der Unterstüßungsfonds u. s. w. Es wurde von den Führern ausgesprochen: eine Aenderung der Organisation ist nothwendig. Es wurde eine Dezentralisation an Stelle der bisher bestandenen Zentralisation vorgeschlagen. Diese Dezentralisation ist auch unter der polnisch redenden Ar­beiterbevölkerung durchgeführt. Daß zwischen diesen polnischen Gruppen und den russischen Nihilisten eine vollständige Ver­bindung besteht, um zu geeigneter Beit gemeinschaftlich los­zuschlagen, dafür sprechen die vertraulichen Berichte über den internationalen Kongreß in London  . Wenn es aber noch eines weiteren Beweises hierfür bedarf, so sind es die Beziehungen, die der Angeflagte Slawinski mit den Anarchisten und Nihilisten aller Gegenden Europas   unterhalten hat. Er ist von der Freiheit" als derjenige bezeichnet worden, der die Aufgabe hat, unter der polnisch redenden Arbeiterbevöl­ferung für die sozialrevolutionären Jdeen Propaganda zu machen. Daß aber auch ein inniger Zusammenhang zwischen den An­archisten und Sozialdemokraten besteht, darüber kann ein Zweifel nicht mehr obwalten. Mögen Sie schütteln( nach der Anklage­bank gewendet) soviel Sie wollen, möge fich die sozialdemokras tische Partei drehen und wenden wie sie wolle, den Reinsdorff fann fie von ihren Rockschößen nicht abschütteln, denn dieser wird im ,, Sozialdemokrat" als ,, Genoffe" bezeichnet. Ich glaube, das besagt genug. Ich habe nun noch den Beweis zu führen,

t Balfe vor Sozialdemokrat" ist erst vor ganz kurzer Zeit noch als den. Der Anes Organ der deutschen   Sozialdemokratie anerkannt wor Besten der Außerdem werden hierbei die Protokolle des Wydener en und desha topenhagener Kongresses beachtet werden müssen. Eigen­erurtheilt worDerweise hat man auch die Echtheit dieser Protokolle in ingelegt, und enwärtigen Verhandlung angezweifelt. Ich sage, es ist

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enthümlich, nachdem die Personen, die auf diesen Kon­gewesen sind, wie die Abgeordneten Frohme und Ge die Echtheit anerkannt haben. Allein eine solche Zweifel­ng ist ja sehr bequem. Ich gehe nun zu der politischen Der Anflage über. Ich kann mir ein Bild von dem emokratischen Staat nicht machen. Gebe Gott  , daß wir en alle nicht erleben. Allein fest steht, daß die Errich­Der neuen Welt auf den Trümmern der alten sich nur en fann durch gewaltsamen Umsturz alles Bestehenden rundlage der Sozialdemokratie bildet das kommunistische von 1847 und das Gothaer Programm von 1875.

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Mek, Dienstag, 24. Januar. Die Lothringer Beitung" meldet: Der jüngste Zwischenfall an der Grenze beschränkt sich auf die Entwaffnung des französischen   Jägers Barberot aus dem etwa 20 Kilometer westlich von Diedenhofen   entfernten französischen   Grenzorte Trieur durch den deutschen   Grenz­aufseher Hahnemann aus Lommeringen; die Entwaffnung erfolgte auf deutschem Gebiete. Am 21. dieses Monats Vormittags 11 Uhr befand fich Hahnemann auf seiner Tournée zwischen Lommeringen und der Grenzstation Fentsch und bemerkte, wie Barberot auf deutschem Gebiete jagte. Da Wilddiebereien täglich auf dortigem Gebiete vorkommen, so beschloß Hahnemann, die Verhaftung Barberots vorzunehmen und sette demselben, als er sich zurückzog, nach. Einige Schritte von der Grenze trafen beide auf deutschem Gebiete zusammen. Barberot knüpfte ein Gespräch mit dem Grenzwächter an. Dieser jedoch forderte Barberot auf, ihm nach Fentsch zu folgen. Da letterer jedoch energischen Widerstand leistete, entspann fich ein Ringen zwischen beiden, das mit der Entwaffnung Barbe­rot's durch Hahnemann endete. Heute. begaben sich Kreisdirek tor Killinger und Polizeikommissar Keller von Diedenhofen   nach dem Thatorte, um Erfundigungen einzuziehen.

Pest, Dienstag, 24. Januar. Das Unterhaus nahm mit 215 gegen 113 Stimmen das Budget als Grundlage für die Spezialdebatte an.

Wien  , Dienstag, 24. Januar. Das Handelsministerium hat die sämmtlichen bisher gegen italienische Provenienzen im