Die Kamm in Erwägu diesen erzüglich is g wurde

Berathung er Unionda

Own abgega rn auf der

r. 24.

Sonnabend, den 28. Januar 1888.

5. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

tion. ufügen. Brid

bitten um ie am 15.

ein paar

ft find with

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

gegen den eint täglich Morgens außer" nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei

L

en nur aus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement icht verjaart. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. 3 durch ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

455 622 43 67 69 90 000] 326 48 101033 37 102117 31 5[ 3000) 530

46 969 0625 50 58 231 71 339

3[ 3000] 86

11 903

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaug, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition: Zimmerstraße 44.

Abonnements- Einladung.

199 334 41ent auf das

53 60 95 42

426 61 551

005 56 121

82 83 520

69 368 74 6 631 37 92 797 829 58 500] 67 97 231 33 835 77 127060 5001 737 46

Für den Monat Februar eröffnen wir ein neues Abonne­Berliner Volksblatt"

[ 1500] 188 ebft dem wöchentlich erscheinenden Sonntagsblatt. Mark 35 Bftspreis beträgt fret in omonatlich us der Expedition, Zimmerstraße 44,

4 519 1150

orie

43 64 953 gegengenommen.

208 444 719 0135 136

mit der spöttischen Bemerkung, er möge sich vom Reichs versicherungsamt Arbeit geben lassen.

So leichten Kaufs giebt die Regierung ihre Sozial­reform der Willkür der Unternehmer preis. Oder traut sie sich nicht die Macht zu, dem Unfug, der mit den Arbeiter­vertretern getrieben worden ist, steuern zu können? Wie dem auch sei, sie mag sich nun daran erinnern, daß man ihr von Anfang an gesagt hat, wenn sie mit ihrer Sozial­

reform einen Erfolg haben wolle, so dürfe sie nicht allzu

viele Rücksichten auf die Unternehmer sich abdrängen lassen. Aber sie wollte es nach dieser Seite hin mit Niemand ver­derben und so konnte es geschehen, daß eine Menge den Arbeitern günstiger Bestimmungen aus den Sozialgefeßen durch den Einfluß der Unternehmer gestrichen wurden. Die

| versorgung. Da haben wir's! Seit Jahren wird dem Volke von den offiziösen Blättern vordeklamirt, die Altersversorgung bilde den Haupt- und Schlußstein der ganzen Sozialreform und man schob einem bekannten Staatsmann sogar den Ausspruch zu: Jeder Deutsche muß feine Altersrente haben!" und nun erklärt ein Mitglied der Regierung ganz trocken, die Altersversorgung sei ihm eigentlich Nebensache; hauptsächlich handle es sich um die

-

Invaliden. Ja, was bleibt denn da von dem Haupt- und

Schlußstein" noch viel übrig?

Es sieht schier aus, als sollte von den sozialpolitischen Staatsmännern zum Rückzug geblasen werden. Wundern sollte uns das freilich nicht. Sie haben für ihr Werk die Anerkennung bekommen, die ihnen vorhergesagt worden, nämlich feine.

1 Mark pro Monat. Bestellungen werden von sämmtlichen Zeitungsspediteuren, von der Expedition unseres Blattes, Zimmerſtraße 44, Für außerhalb nehmen sämmtliche Postanstalten Be 154 56 ungen für die Monate Februar und März gegen Zahlung Unternehmer eingerichtet. Und wenn man nun dem Vorgehen famer" Politiker und einfältiger Professoren werden sie

1 13906

35 921

56 844

144017 014500

848 12

747[ 1500 46 935 46 96 93 303 4 83 150

64 193 13000

35 95 15%

8 485 604 8 903 15508

77 307 45 69

618 75 726 01075 145 6

Don 2 M. 67 Bf. an.

Die Redaktion und Expedition

des Berliner Volksblatt".

gegen die Arbeitervertreter im Reichsversicherungsamt ruhig zufieht, so wird es sich wiederholen und vielleicht so ver­schärfen, daß sich keine Arbeiter mehr finden, die sich zu einem solch gefährlichen Amt hergeben wollen, das Arbeit und Verdienst tosten kann in dieser schweren Zeit, da oft so schwierig von neuem Arbeit zu finden ist.

" 1

darüber nicht täuschen können. Das Volk in seiner Masse hat die sogenannte Sozialreform fühl und gleichgiltig auf­genommen, eben weil es eine sogenannte und feine wirk­liche Sozialreform ist. Wenn man ein Volk für Reformen begeistern will, so dürfen diese Reformen fein Stüdwerk sein und man darf nicht so ängstlich besorgt sein, nirgends damit anzustoßen. Eine wirkliche Reform, die Uebles be­seitigt, wird bei den Trägern dieses Ueblen immer anstoßen. liche Sozialreform zu Stande bringen. Das dürfte man

Schon hat sich im Reichstag eine Stimme erhoben, Die Sozialreform. welche behauptete, das Versicherungsamt habe sich zu sehr Die große Debatte im Reichstage über das Reich 3- auf die Geite der Arbeiter gestellt. Was diese Herren von ligerungsamt hat einige scharfe Streiflichter auf einer solchen Behörde eigentlich erwarten? Wahrscheinlich 171 1500 e ganze Sozialreform, resp. die Haltung der Regierung glauben fie, das Reichsversicherungsamt sei eingesetzt, um erwarten nach der bekannten Behandlung, welche den Ar­fozialpolitischen Dingen fallen lassen. Man konnte dies eitervertretern im Reichsversicherungsamt von 99( 500) en Arbeitgebern widerfahren ist, und man dürfte ge- sich darunter denken, die von Anfang an keineswegs irgend- nungen für die Sozialreform noch weit weniger interessiren,

145 727 4

9 566 666

16

1918 84 Pannt sein auf die Eröffnungen der Regierung., Denn

689

012 63 161 464 569 65 51500 41 1

09

1750

818( 300)

14 428 5336

510 38 71 6

zu erklären, daß die Arbeiter bei Unfällen keinen Anspruch auf Entschädigung haben. Solcher Stimmen wird man in Bukunft noch mehr vernehmen. Was sollen die Arbeiter

wenn diefe der Sozialreform wirklich die große Bedeutung ständnisse seien, die beilegt, die sie so oft in ihren Rundgebungen ausgesprochen, reform gemacht! fo müßte die Maßregelung der Arbeitervertreter für sie ein haftes Linsengericht muthete ehr wichtiger Fall sein, welcher den Nerv

der ganzen

wie im 3weifel darüber waren, wie fümmerlich die Buge­man ihnen mit der Sozial­Für ein solch wenig schmack man ihnen zu, mit Gleichmuth die Koalitionsfreiheit, eines ihrer

bei den sozialpolitischen Geheimräthen nunmehr ein­sehen, wenn man sich der Wahrheit nicht mit Gewalt verschließen will. Die Arbeiter als Klasse werden sich nach diesen Eröff­

denn zuvor. Die Enttäuschung wird zwar feine allzu große sein, denn Niemand hatte viel erwartet. Aber man wird auch recht steptisch werden, soweit man es nicht schon ist, wenn man den Abschluß der Sozialreform" zusammenhält mit den tönenden Worten, mit denen sie in Parlament

"

Sozialreform angeschnitten hat. Wenn die Unternehmer föftlichsten Güter, im Nebel der allgemeinen Reaktion dahin- und Presse von den Staatsmännern eingeleitet worden ist. engherzig genug sind, aus einfacher Profitsucht die von der schwinden zu sehen. Nun wohl, die Koalitionsfreiheit ist Regierung fo fehr geschätzte Sozialgesetzgebung unwirksam längst dahingeschwunden und nun machen die Herren Unter­36 251 63 machen und den Vollzug der Gesetze zu erschweren, kann nehmer das Linsengericht auch noch so unverdaulich, daß es 15.50 1600 Regierung ruhig zusehen und die Hände in den

1859

98 253 40 96( 3000) 5086 444 130 81 917

908 26 93

584 620

20 326 501

697 9-1

101042 347 423 8 44( 1500) 44 538 56

e's

die Arbeiter wohl oder übel stehen lassen müssen. Die Re­gierung aber wird den Arbeitern nicht zu Hilfe kommen;

doch, Herr von Bötticher hat die wenig oder nichts

Das sollte man nicht meinen, aber die Regierung kann sie hat keine Lust dazu gezeigt.

Aber auch noch in anderer Beziehung beginnt die

fagende Erklärung abgegeben, daß man die Zahl der Arbeiter- Sozialreform dürren Leibes zu werden und zusammenzu­bertreter vermehren werde. Damit ist so ziemlich nichts ge- fallen. Herr von Bötticher sprach sich im Reichstage über wonnen, denn die Stellung des einzelnen Arbeiters bleibt

Die Sozialistengeletvorlage im

Reichstage.

Seit Wochen erwartet man, nicht nur in Deutschland , son dern in ganz Europa_mit Spannung die Verhandlungen des Reichstages über die Verlängerung und Verschärfung des tag. Die Tribünen sind stark besetzt. Dagegen zeigt das

3356 438 Bertrauen schenken und ihn in das Reichsversicherungsamt die Altersversorgung gar nicht eingelassen. Der Schwerpunkt Die Herren Kartellbrüder des Reichstags scheinen der Berathung Darum ganz diefelbe; er muß, wenn ihm seine Genossen ihr nach seinen Wünschen gegangen wäre, hätte man sich auf Haus" eine für diesen Gegenstand auffallend schwache Besetzung. wählen, immer darauf gefaßt sein, daß er entlassen wird

56 57 56 255 71

675

493 520 964 112 [ 300] 684 40 556 92

133 233 6

646 55

99 335 84

40 937 3 82 541

30[ 3000 633 8072

237 41

[ 1500 30

und

aft

500) 470 5

8 74 324

758 94

9795 829

94 891 92

326 490

24

102 52 283

03 7 353 9

99 474 70

845 53 1

7369 440

494

Feuilleton.

Bale Stedte vorbehalten.)

Der Erbe.

[ 22

( Radbrud verboten.)

Roman von Friedrich Gerstäder.

Neue

des ganzen Gesetzes liege lediglich in der Invaliden=

Macht vorwärts, um wenigstens jeden möglichen Augenblick zu benutzen, fein 3iel zu erreichen und die Ansprüche des von ihm gründlich gehaßten alten Freiherrn von Wendels­ heim umzustoßen.

Er hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, daß in der Erbfolge des Hauses faules Spiel getrieben sei. Wie er dazu gekommen, wer konnte es sagen! Jedenfalls kannte er den Charakter des alten Kammerherrn von früheren Beiten her genau, um ihm etwas derartiges zuzutrauen, und

und die Möglichkeit eines solchen Falles, mit manchen sogar

mehr und mehr herausstellte, daß alles, was der Major

einer so ungeheuerlichen Gefeßesvorlage nicht die Wichtigkeit

fortgezogen, Niemand konnte sagen wohin, und den Namen der Hauptperson, der Amme, die damals ange= nommen worden, kannte sie gar nicht kannte fie gar nicht oder konnte sich nicht mehr darauf besinnen. Einer aber, der war der damalige vielleicht Auskunft geben fonnte, Gärtner, ein Mann Namens Tettelberg, der sich schon vor längerer Zeit in der Nachbarschaft von Alburg angekauft haben und später in die Stadt selber übergesiedelt sein sollte. Diesen hatte auch der Major gemeint, da

ihn zu dem ersehnten Ziel führen konnte.

so obstinat in seinem ganzen Wesen, wie unberechenbar zusammengebracht, mochte dann wohl bei ihm zur firen Idee abend dem Staatsanwalt von einer neuen Spur" ge Der alte Major ben& Spuren ein wunderlicher Kauz bas, mit dem damals unter den Zeuten verbreiteten Gerücht fürzlich seine Wohnung ausgetundschaftet, ale i on er erst in feinen eigenen Ansichten. Jegt, in diesem Augenblick, be- geworden sein, die ihn eben nicht ruhen und nicht rasten sprochen. Aber auch das schien auf diesen seine Wirkung prach, so fonnte er in der Vertheidigung des Behaupteten Kopf, hatte er dabei seinen Ansichten zu gewinnen gesucht, aufzusuchen. Er wollte wenigstens nichts versäumen, was auptete er etwas, und wenn irgend jemand dem wider- ließ. Den Staatsanwalt Witte, einen scharfen und klaren verfehlt zu haben, und der Major beschloß deshalb, ihn selber Gespräch zufällig auf denselben Gegenstand und irgend dafür sprechenden Einzelheiten, machte diesen anfangs selber außer sich gerathen; kam aber nach einiger 3eit das 137001 mand anderes stellte das als Thatsache auf, was er früher stußen und Interesse an der Sache nehmen. Wie sich aber schon unterwegs, denn er kannte den Platz genau, da es Stande, ganz entschieden auf die andere Seite hinüber zu wußte oder zu wissen glaubte, nur eben auf leeren, unhalt- Bekannter Rath Frühbach wohnte. ringen und nun alle die Beweisgründe gegen den aufge- baren Gerüchten, ohne irgend einen auch nur annähernden nicht übel Luft, den Rath selber mit in das Geheimniß zu ellten Satz hervor zu suchen, die früher gegen ihn selber Beweis, beruhte, 30g er sich von dem Ganzen zurück und ziehen und seine Meinung darüber zu hören; aber der Mann Genau so machte er es in seiner ganzen Lebensweise, und wirkliche Klage zu erheben. Er wenigstens wollte sich nicht würde, und hielt es deshalb für gerathener, lieber vorsich Dährend er sich heute einredete, daß er todtsterbenstrank sei blamiren. and vielleicht die nächste Woche, den nächsten Tag nicht 846 911 er erleben würde, vergaß er plößlich einmal das ima­888 159 are Elend und hinkte so flott und rüstig in der Stadt $ 15 55 1er, als ob er ein paar Jahrzehnte von seinem Alter gehen. bgefchüttelt hätte und nie in seinem Leben frank gewesen

137 276

39

52 64 97

463 713

56 1513

19

90 231 4

163160

6 42 74 3

537 83 16

58 62( 1500

65 553 60

gewendet worden.

Dare.

Eine solche Haupttriebfeder erneuter Thätigkeit war die

war besonders unter keiner Bedingung dazu zu bringen, eine

Der Major hing aber jetzt sogar für kurze Zeit seine oft von ihm ausgesprochene lebensgefährliche Krankheit an den Nagel und beschloß, selber der Sache auf den Grund zu

Einen neuen Sporn dazu fand er in der Frau Meier, die ihren besonderen Grund haben mußte, jene Familie oder wenigstens den alten Freiherrn zu hassen, und diese

Aussicht gestellte Erbschaft jenes alten, längst verstorbe- gab ihm auch bereitwillig, so weit ihr Gedächtniß aus­( 500) 5 Freiherrn von Wendelsheim , die aber, nach allen mensch reichte, eine Liste aller der Dienstboten, die zu jener Beit

896 657 7

17

730

294 569

7 894

92 1790

$ 1.997

74

500

1 628 8

56011 66

09.91

einzige

nun seinerseits alle Minen springen ließ und feine Kosten

das nämliche Grundstück zu sein schien, auf dem sein alter Er hatte auch anfangs

sprach zu viel. Er traute ihm nicht, daß er es bewahren

tig zu Werke zu gehen und nicht mehr als unumgänglich nothwendig zu Mitwissern zu machen. Wer mochte denn auch sagen, ob im andern Falle der alte Freiherr nicht Wind von den Nachforschungen bekam und seine Maßregeln danach nehmen würde, während er jetzt, in völlständige Sicherheit eingewiegt, keine Ahnung irgend einer ihm etwa drohenden Gefahr haben konnte und deshalb also auch der Sache ruhig ihren Lauf ließ?

en Begriffen, schon lange für ihn verloren sein mußte, auf dem Gute in Dienst gestanden, während der Major würde der Major die 3umuthung, einen solchen Weg bei Bedingungen am Vorabend ihrer Erfüllung standen. War scheute, um die namhaft gemachten Personen wieder auf und einem entsetzlichen Stöhnen abgewiesen haben. Heute bas Geld aber erst einmal, und wenn auch nur für eine zufinden.

Stunde, verfallen und ausgezahlt, dann hätten ihm 16 36 e Prozesse der Welt nichts mehr genußt, und da er das

320 631

Dreiundzwanzig, ja faft vierundzwanzig Jahre sind aber eine lange Zeit, und es gelang ihm nur bei sehr

Jene Wohnung lag allerdings eine ziemliche Strecke von seinem Hause entfernt, und zu jeder andern Zeit seiner Körperschwäche zu Fuß zurückzulegen, mit Entrüftung bachte er aber weder an Rheumatismus noch fliegende Gicht, und setzte die alte Frau von Bleßheim auf's Aeußerste in Erstaunen, ihn, statt hilflos in seinem Lehn­

10 478 uste, trieb es ihn ordentlich wie mit einer feindlichen Wenigen. Viele waren gestorben oder verschollen, Manche stuhl, stramm und entschieden vor seinem Spiegel zu finden,