handlungen ündigt er die Wiedereinbringung seiner Milderungsanträge für fann. Die zweite Lesung an. Materie höd Große, lang andauernde Heiterkeit erregte eine sogenannte persönliche Bemerkung des be- rühmten Dr. Götz von Lindenau äre Ehren gegen Bebel, in welcher er seinen Gesinnungswechsel zu ver em fürzlichtheidigen suchte, dabei aber nur konstatirte, daß er von Bebel fannt find, ganz richtig fagirt worden war.
badischer Um 4 Uhr fand Schluß der Diskussion statt. Der Gesetzium Anerbentwurf wurde an eine Kommission von 28 Mitgliedern vermen Sozialdiefen. diefem G laffen und zu bereiten.
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Politische Uebersicht.
Die äußere Lage müßte jest eigentlich eine sehr günstig
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i in Belgien in, wenn diejenigen Recht hätten, welche die Vermehrung der mit einem ere für Bürgschaften des Friedens halten. Aus den 40,000 s derartige ann, um welche die deutsche Armee im Anfang des vorigen Jahres vermehrt werden sollte, find nach der neuen Militärvorhit, daß eine bereits 800 000 geworden. in Frankreich bleibt man elbstverständlich nicht zurück; die Ruffen und Desterreicher find ebenfalls nicht faul- furz, wir fönnen, ohne zu übertreiben, gsmaterialehmen, daß die europäischen Heerkräfte sich binnen Jahresfrit um qut zwei Millionen vermehrt haben. Der famose adige Erreg Sag: Wenn du den Frieden willst, rüste zum Krieg" ist also lizei bezeidolitem Maße zur Anwendung gelangt. Wäre er richtig, die deuti Pingeflagten Idigst der 3 Beuge bring- Mah en, wonad
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Dann müßte jedes Kriegswölfchen vom Himmel wie weggeblasen fein. Es ist aber nicht so. Und es giebt keinen Winkel unserer Biolifden europäischen Erde, in dem nicht Handel und Wandel burgh bange Kriegsbesorgnisse gestört würden. Das der Militarismus an sich ein Uebel, wird ja- Ausnahme einiger fonderbarer Heiliger" von allen Menschen zugestanderwird uns jedoch als tellt, als unerläßlich, um uns den Frieden zu sichern.
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nothwendiges Uebel hin
notorisch dieser Zweck
bisher nicht
reicht worden. Und er wird nie erreicht werden. Je eifriger mit zum Krieg rüsten, desto trüber werden die Aussichten. Der = entfräfte einzige Grund, welcher sich zur Vertheidigung des Militarismus anführen läßt, ist hiernach hinfällig, weil durch die Thatsachen er Geheim widerlegt. Ja, wenn der Militarismus nicht ansteckend wäre, dann hätte die Sache einen gewissen Sinn. Deutschland schafft 800 000 neue Soldaten und hat nun genau so viele Soldaten, wie all' feine Nachbarn zusammengenommen. Das ginge zur Roth . Es wäre hart für uns, allein wir hätten doch wenigstens die Genugthuung, uns durch unsere Anstrengungen den Frieden erfauft zu haben. Leider ist's aber nicht so. Jeder Schritt, den auf der Bahn des Militarismus machen, wird von den rigen Militärstaaten nachgemacht. Das liegt in der Natur Verhältnisse und ist einfach selbstverständlich. Und nun pelliren wir an den gesunden Menschenverstand Derer, die den ierſtündigen Militarismus vertheidigen. Wenn wir drei Millionen
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auf die es ankommt ist genau die gleiche
Wird das Sozialistengesek an eine Kommission verwiesen, so haben die Freifinnigen den Sozialdemokraten einen Sig in derselben angeboten; denselben wird Bebel einnehmen, welcher an den Berathungen des Gesetzes schon 1878 theilgenommen hat.
Die sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten sollen nicht mehr als Gentlemen behandelt werden", for dern die offiziösen Pol. Nachr." in ihrer Wuth über die Singer'schen Enthüllungen. Sie schreiben:„ Das Auftreten des Sozialdemokraten Singer in der heutigen Reichstagssigung war nichts als eine Verhöhnung der elementarsten Begriffe der politischen Moral. Man fann, angesichts eines solchen Bynis mus, wie er in dem Bestreben des Herrn Singer, alle fozialrevolutionären bezw. anarchistischen Umtriebe als polizeiliche Veranstaltungen hinzustellen, zum Vorschein kommt, nur auf das Tieffte beklagen, daß die Gepflogenheit unseres öffentlichen Lebens, politische Gegner regelmäßig als Gentlemen zu be handeln, selbst diesen Leuten zu Statten tommt." Ein wahres Glück, daß die„ Reptilien" sich schon längst von Dieser Gepflogenheit unseres öffentlichen Lebens" frei gemacht haben!
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Zu den Wirkungen des Polizeiagententhums bemerkt die Frff. 3tg.":" Man schaudert bei dem Gedanken der Möglichkeit, daß in den Händen solcher bezahlter Subjekte, denen Herr v. Puttkamer selbst den Anspruch auf den Titel Ehrenmänner abspricht, die Freiheit, ja die Existenz von Per sonen lag, denen man nur ihre Parteirichtung zum Vorwurf machen konnte. In dieser bloßen Möglichkeit denn ob die Haupt und Schröder Menschen ins Unglück gebracht haben, wiffen wir zur Zeit nicht liegt eine schwere Verantwortlichkeit und diese fällt, Herr v. Puttkamer mag sich sträuben wie er will vor der Welt und der Geschichte auf die Polizei."
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Die prompte Antwort der Schweiz auf die Freitagsrede des Herrn v. Buttkamer im Deutschen Reichstage haben unsere Leser vorgestern unter den Telegrammen gefunden. Nachunsere Leser vorgestern unter den Telegrammen gefunden. Nach zutragen aus den Beschlüssen des schweizerischen Bundesrathes ist der Schlußfaz, den das W. T.-B." unterdrückt hatte. Er lautet: Schließlich überläßt es der Bundesrath der Regierung von Zürich , gegen Karl Schröder, Möbelpolier, gebürtig aus Deutschland , aber im Kanton Zürich naturalifirt, wegen der gegen ihn vorliegenden Anhaltspunkte nach den Gefeßen des Kantons vorzugehen." Wie der Züricher Korrespondent der Magd. 3tg." mittheilt, werden die Ergebnisse der Untersuchung gegen die Spigel offiziell veröffentlicht werden. Der Frankf. Btg." wird in der gleichen Angelegenheit aus Zürich telegraphirt: Die Behauptungen des Ministers v. Puttkamer im deutschen Reichstage in Betreff der Gewaltthaten gegen Schröder und Haupt find unrichtig. Das Vorgehen des Polizeihauptmanns Fischer, wenn auch voreilig, wird maßgebenden Ortes nicht für inforreft gehalten, weil die Antwort an Bebel und Singer nichts ihnen Unbekanntes mittheilte und den hiesigen Journalisten feine Eröffnungen gemacht wurden. Die hiesige Der Regierung wird Butttamer's Interpellation abwarten." Spitzel Haupt ist übrigens bereits von der Schweiz über die Grenze geschafft worden.
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wird jeder vernünftige Mensch antworten. Und was folgt daraus? Daß die Steigerung des Militarismus eine absolut die neue Wehrvorlage( das Landsturmgesez) endlich erreicht awecklofe Belastung des Volkes ist.
Mit 279 Millionen Mark ist der Kostenanschlag für worden. Wie erinnerlich, fündigte sich der Entwurf zuerst mit regelmäßigen Mehrkosten von einigen hunderttausend Mart an, eine Biffer, welche, wie fich jetzt ergiebt, ungefähr von den Kosten für Papier und Siegellack verschlungen werden dürfte. Einige Zeit später wurden für die früher nicht erwähnten einmaligen was bei den erstaunten bürgerlichen Philistern erst Glauben fand, als man berichtigend bemerkte, die wirkliche Summe sei noch viel höher. Dann wagten fich Schäßungen von 200, später 230 Millionen hervor, immer bestaunt, bezweifelt, zuletzt geglaubt.
Bei den Verhandlungen im Reichstage über das Sozialistengesel find als Regierungsfommissare ohlerwogen berufen: aus dem Reichsamt des Innern der Geh. OberRegierungsrath Schröder und der dort zur Zeit beschäftigte Regierungsaffeffor von der Regierung zu Schleswig , von Jon Kosten für Ausrüstung und Bewaffnung 100 Millionen genannt, quières, aus dem Auswärtigen Amt der Wirkliche Legationsrath Kayfer, aus dem Reichs- Justizamt der Geheime Ober- Regierungsath von Lenthe, aus dem preußischen Justizministerium der Geb. Ober- Justizrath Dr. Löwe, aus dem preußischen Ministe
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au Bosen, Dr. Lucas.
etwas über
In einer feuilletonistisch gefärbten Schilderung der Reichstagsligung vom Freitag berichtet ein Berliner Korrespon dent des offiziöfen Hamb . Korr." über die Wirkung der Rede des Herrn v. Buttkamer folgendes: Herr v. Puttkamer sprach fam. Namentlich zu Anfang beherrschte ein müder Ton die Ausführungen des Ministers; man vermißte seine sonstige Leb haftigteit und Energie des Ausdrucks, und nicht selten sant
zwei Stunden.
feine Stimme
zu
Seine Rede war rhetorisch nicht
unverständlichem Gemurmel herab.
Dies
auf die Einzel
seigte sich besonders in jenem Theil seiner Rede, in welchem er wie es schien, größtentheils unvorbereitet auf die Einzelheiten der Anschuldigungen des Vorredners gegen die Handbabung des Sozialistengesetzes und gegen das Verhalten der Berliner Bolizei einging und dieselben widerlegte. Noch mehr: es machte einen geradezu peinlichen Eindrud, daß, als der Minister mit seinem Worte als Ehrenmann ver ficherte, er und die ihm unterstellten Organe hätten nie und nimmer fich Agents provocateurs bedient, das Haus diese Ertlärung, für welche Herr v. Puttkamer laut und eindringlich den Glauben aller Ordnungsparteien im Reichstage forderte, mit tiefem Schweigen beantwortete."
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Es wird gerommelt". In den Berliner Politischen Nachrichten" finden wir folgende an Herrn Rommel gemahnende Notiz:„ Wir erwähnten bereits vor einigen Tagen, daß der Hamburger Korrespondent" gelegentlich einer Mittheilung über die Auszeichnung, welche der preußische Gesandte in Dresden , Graf Dönhoff, erhalten hatte, darauf hinwies, daß der letztere bei seiner Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rath mehrere Vordermänner im diplomatischen Dienst, u. A. auch den Ge fandten in Stockholm , Herrn v. Pfuel , überholt habe. Jest tommt auf diese Nachricht der Stockholmer , augenscheinlich in dortigen Verhältnissen gut orientirte Korrespondent des ,, Hamburger Korrespondent" zurück und erörtert dabei die Frage des Rücktritts des Herrn v. Pfuel von seinem Posten und seines Ersatzes durch eine für die Beobachtung der komplizirten inneren wie äußeren Interessen des Königsreichs Schweden und Nor wegen geeignete jüngere Kraft. Es scheint danach, als trage sich Herr v. Pfuel mit Rücktrittsgedanken, wenngleich er bisher seinen Abschied noch nicht eingereicht hat."
Daß die nationalliberalen Führer v. Bennigsen und Miquel den Aufruf für die Stöckersche Stadtmission in der That unterzeichnet haben, wird nunmehr auch von dem Stöckerschen Reichsboten" bestätigt. Der Reichsbote" bezeichnet die Darstellung des Hannoverschen Kouriers", welcher diese Thatfache zu beschönigen sucht, als eine auf Frreführung der öffent
brüder bei der Verlängerung des Sozialistengesetzes wohl erSuccurs von anderer Seite" werden die Kartellbalten. Die Germania " deutet an, daß emige Zentrums lichen Meinung berechnete unwahre Darstellung. Die Stadt männer für die einfache Verlängerung stimmen werden. Aber mission, so schreibt der Reichsbote", bleibt auf demselben fie hat hierfür und ebenso für die wahrscheinliche Kommiffionsberathung folgenden Trost bei der Hand: Bedeutend wird der felbe( der Succurs) auf keinen Fall sein. Und falls Koms mifftonsberathung beschlossen werden sollte, so könnte auch die in feiner Weise schaden, sondern nur nüßen! Mit diesem un gludseligen Gefeße, das wir stets und ohne Wanten mit Ent schiedenheit bekämpft haben, ist es jetzt glücklicherweise so weit gekommen, daß es desto mehr Anhänger verliert, je länger und gründlicher man darüber diskutirt. Es hat eben Bankerott ge
macht."
Besonders interessant an den Erklärungen des Herrn Marquardsen findet die Boff. 3tg." den Hinweis darauf, daß nach Ablauf von zwei Jahren die Nationalliberalen Borten, fte stellen in Aussicht, daß fie nach zwei Jahren gegen den, vielleicht unter gleichzeitiger Verschärfung einiger Bestim
mungen des gemeinen Rechts.
Das heißt mit anderen
Wir wissen, daß ein hervor
Boden stehen und wird in demselben Geiste und unter derDaran wird auch selben Leitung weiter arbeiten wie bisher. nichts geändert werden, wenn es Stöcker endlich nach langem Suchen gelingen wird, einen Mann zu finden, der ihm die schwere Arbeit der technischen Leitung abnimmt. Denn es wird dies ein Mann sein, mit dem Stöder weiter einheitlich zusammen arbeiten fann."
Nationalliberales Arbeiterblatt". In nationalliberalen Blättern lesen wir:" Unter Theilnahme einer Anzahl angesehener Parlamentarier und Arbeiterfreunde, besonders aus den Reihen der nationalliberalen Partei, wird gegenwärtig ein publizistisches Unternehmen vorbereitet, welches auf fozialem Gebiete sich bewegen und die sozialpolitischen Pläne unserer Gesetzgebung unterstüßen und ergänzen soll. Bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern soll dadurch das nothwendige Verständniß für dieselbe befördert, bei den ersteren die freundliche Gesinnung für die Arbeiter gestärkt und bei diesen die Aufklärung über ihre mahren Intereffen vermehrt werden. Die Sentralleitung dieses nächst 8 wöchentlich drei Mal erscheinende Blätter für die ver
ragender Führer der Nationalliberalen sich unter der Hand dahin Unternehmens soll in Berlin ihren Siz haben und sie wird zuGesetz zum fünften Male verlängern. Wir wollen auf dieses schiedenen Theile Deutschlands erscheinen lassen. Konfessionelle Wort nicht gerade eine Brücke bauen, aber wir halten es aller dings für wahrscheinlich, daß nach weiteren zwei Jahren die Unzuträglichkeit des Gesezes vielen Leuten flar werden wird, die bisher noch die Augen dagegen verschließen." Schwänglichen Hoffnungen der Voff. 3tg." sind vollkommen
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Diese übers
und spezielle politische Gesichtspunkte sollen vollständig ausge schlossen sein; dagegen ist es beabsichtigt, den Inhalt der Beitungen so reichhaltig zu gestalten, daß fie ein billiges Fa milienblatt für die Arbeiter werden können. Da bereits eine geeignete Kraft zur Leitung gewonnen ist, fann man auf eine gedeihliche Entwickelung des Unternehmens hoffen und muß
den Freifinnigen viel zu angenehm, als daß fie es aufgehoben dieses um des guten Zwecks willen dringend wünschen." fehen möchten. So lange fie in der Minorität find, opponiren fie auf das Heftigste gegen das Ausnahmegesez, haben sie es
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v. Fordenbeck die Pferdebahn.
wollen dem kommenden Blatte nur den freundlichen Rath mit auf den Weg geben, gratis zu erscheinen, da es auf frei
aber in der Hand, es zum Falle zu bringen, so versäumt Herr willige Abonnenten aus Arbeiterkreisen nicht zu rechnen hat.
Die nationalliberale Fraktion scheint-
Die Gefangenenarbeit fand am Montag im sächsis
schreibt ſchen Landtage eine eingehende Erörterung. Abg. Geyer
die Wefer Btg." in der ablehnenden Haltung gegen eine mehr als zweijährige Dauer des Gesetzes und gegen die Ver werthen Rolle, die Herr v. Puttkamer gestern gegenüber den Sozialdemokraten einnahm, wird ihnen die Sache jedenfalls er
Leichtert.
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Gefallen oder sie würden solche Arbeiter nehmen, wenn sie so theuer wären, wie freie Arbeiter. Im Gegentheil, statt zu sparen, wo gespart werden könne, an ihrer eigenen Lebensweise, suchten die Agrarier an den Arbeitslöhnen zu sparen. Die Aufsichtführung könne nur bei Großgrundbefißern geübt werden, und die Folge sei, daß diese billige Arbeiter erhielten, und wenn blos zu diesem Zwecke ein Staatsgut verkauft werden solle, so harmonire dies schlecht mit den arbeiterfreundlichen Aeußerungen, die man an anderen Stellen von der Regierung höre. Seine Partei stehe auf dem Grundsatz der Staatsregie; die Gefangenen sollten allerdings arbeiten, aber nur im Dienste des Staates, und der Staat solle Gefangene nicht vermiethen, um den freien Arbeitern Konkurrenz zu machen. Abg. Wehner behauptet, daß die Arbeit der Gefangenen nicht billiger zu stehen komme, als die freie Arbeit; die Gutsbefizer feien aber an vielen Orten gezwungen, Gefangene zu beschäftigen, weil freie Arbeiter gar nicht zu haben seien. Abg. v. Dehlschlägel: Wo freie Arbeiter vorhanden seien, werde jeder Gutsbesitzer es gern vermeiden, Gefangene zu beschäftigen, weil dies theurer sei und manche Unzuträglichkeiten mit sich bringe. Die landwirthschaftliche Beschäftigung von Gefangenen komme der gesammten Landwirthschaft zugute, denn es würden dadurch andere freie Arbeiter für die kleinen Landwirthe verfügbar.(!) Abg. v. Vollmar: Daß der Gefangene theurer sei, wie der freie Arbeiter, werde Niemand glauben. Darauf komme es nicht an, daß der Gefangene bei der Berdingung nicht weniger verdiene, als im Gefängniß, sondern darum handle es sich, um wie viel er weniger Lohn bekomme, als der freie Arbeiter. Anlangend seine Angriffe auf das Agrarierthum, so theile er nur das allgemeine Urtheil, das in Deutschland über den legten und die früheren Raubzüge der Agrarier gefällt werde. Regierungsr. Lotichi us erklärt, daß die den Landesanstalten für die Verdingung von Gefangenen ertheilten Vorschriften dahin gerichtet seien, daß die Löhne nicht niedriger gestellt sein dürften, als die Grundbefizer an andere Arbeiter zahlten. Der Gegenstand wurde darauf verlassen.
Wie aus Mainz der Frlf. Stg." unterm 27. d. geschrieben wird, hat die Staatsanwaltschaft den zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilten sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Franz Jöst aus ,, Gesundheitsrücksichten" einen längeren Aufschub bis zum Antritt seiner Strafe bewilligt.
Aus Halle, 28. Januar, wird mitgetheilt: Die Verhandlung gegen sechs hiefige Sozialisten wegen Vergehen gegen §§ 128, 129 des R.-Str.-G.-B. beginnt am 13. Februar cr. vor hiesiger Straffammer. Auch der Abgeordnete Grillenberger sowie elf andere hiesige und Giebichensteiner Sozialisten waren dieser halb in Voruntersuchung gezogen. Das Verfahren hat jetzt Mangels ungenügender Beweise eingestellt werden müssen.
Elsäsßsches. Wegen Verdachts des Landesverraths ist der Apotheker Girard in Schirmeck verhaftet worden.
Die Entscheidung des höchsten Gerichts über die Stockholmer Wahlen, schreiben die freisinnigen Blätter, hat Niemand überrascht, ebenso wenig der Ausfall der Vorstands= wahlen der Kammern in rein schutzöllnerischer Richtung. Es ist immer das Beste, wenn Methode im Widersinn ist. Desto schneller kann er die Bahn ablaufen. Die schutzöllnerische Preffe fann jest triumphiren und sie thut das auch. Die 3weiundzwanzig" fißen sicher auf ihren Pläßen und Schutzöllner vom reinsten Vollblut beherrschen den Reichstag . Verfassungs- und Finanzausschüsse sind von allen freihändlerischen Elementen ge= säubert und nur in den neutralen" Ausschüssen findet man unter den Mitgliedern ab und zu einen Freibeuter. Wenn jetzt nur nicht eine plögliche Auflösung des Reichstags über die Sieger kommt. Noch scheint die Regierung zu schwanken, aber mehr als einmal war die Hand zum Schlage erhoben. Hätten die Schußzöllner, sagt die freifinnige Presse, im ehrlichen Wahlkampfe gesiegt, so würden wir uns gefügt haben, aber ihr jepiger Sieg ist eine Niederlage für die nationale Ehre und die gesunde Vernunft.
Der parnellitische Deputirte Cor wurde in Ennis zu einer viermonatlichen Gefängnißstrafe verurtheilt. Cor meldete sofort Berufunga an und wurde gegen Kaution auf freien Fuß gefeßt. Beim Verlaffen des Gerichtshauses wurde Cox jedoch wegen einer aufrührerischen Rede, welche er jüngst in Kildysart gehalten, von neuem verhaftet.
Die eine der beiden auf Louise Michel abgefeuerten Kugeln ist in deren Hut gefunden worden; Louise Michel hat diese Herrn Rochefort geschenkt. Die Untersuchung gegen ihren Angreifer Lucas hat zur Ermittelung des Waffenhändlers ge= führt, bei dem er kurz vor der That den Revolver, angeblich für einen Freund, kaufte; er ließ ihn zuvor vom Händler pro= biren, um zu sehen, ob derselbe nicht versage. Auf die Bitte Louise Michel's hat der Abg. Laguerre die Vertheidigung von Lucas übernommen, der sich vor dem Schwurgericht in Havre für seine That zu verantworten haben wird.
In der Wilson Affäre ist ein neuer Skandal zu verzeichnen. Man hat einen Brief verloren, der vor dem Appellationsgericht von dem Advokaten der Frau Rattazzi ver lesen, und durch den bewiesen wurde, daß Legrand 3000 Frants in den Bureaus des Wilson gehörigen Moniteur de L'Exposition" habe bezahlen wollen. Dieser Brief gehörte zu den Akten, die ein Advokat nach der Verhandlung dem Präfi denten des appellationsgerichts ausgehändigt und die dieser dem Generalprokurator übergeben hatte. Von diesem erhielt der an die Stelle des abgefeßten Vigneau getretene Untersuchungsrichter Athalin die Aften, die er in Gegenwart der Rattazzi öffnete, wobei sofort das Fehlen des betreffenden Briefes konstatirt wurde. Man spricht infolge dessen viel von der Demission des Generalprokurators Bouchey und des Prokurators Bernard, die eine kompromittirende Rolle in den verschiedenen Wilson- Affären gespielt haben sollen. Die Rattazzi wurde auf ihren speziellen Wunsch mit Wilson fonfrontirt, wobei es zu heftigen Auseinandersetzungen getommen sein soll.
Bei der im Departement Haute- Saone statt gefundenen Na ch wahl zur Deputirtentammer wurde Mercier, Kandidat der Republikaner , mit 34 000 Stimmen gewählt. Der konservative Gegenkandidat erhielt 27 000 St.
Der Er- Präfekt von Novara , Senator Pissavini, ist wegen fortgesetter Sittlichkeitsverbrechen für den 8. Februar vor die Gerichtskammer des Senats vorgeladen.
Rußland.
Aus Warschau sind neuerdings 105 Ausländer ausges wiesen worden, darunter 54 österreichische, 27 preußische Staatsangehörige.
Parlamentarisches.
fchärfungen fest bleiben zu wollen. Nach der wenig beneidens Konkurrenz mache, wogegen der konservative Abg. v. Dehl- gesehen, der Gestellungstag bis zum 15. Juli des betreffenden
Auch kann man aus dem Fernbleiben des Fürsten
Bismard von den Verhandlungen eigene Schlüffe ziehen, die
Minister nicht günstig find."
( Soz.) rügte die in Sachfen übliche Verdingung von Gefangenen an Großgrundbefizer, die den freien Arbeitern eine unerträgliche schlägel erwiderte, daß die Unternehmer wegen der erhöhten Aufsichtskosten feinen besonderen Nußen von der Arbeit der Gefangenen zögen, während dies für die letzteren eine wahre Wohlthat sei. Hierauf bemerkte der Abg. v. Bollmar: Man thäten dem Staate mit der Beschäftigung der Gefangenen einen
Dem von Bennigsen vor drei Jahren so heftig angegriffenen müßte die Agrarier nicht kennen, wenn man glauben sollte, fie
Die Kommission für das Wehrgesetz beschloß die Einführung folgender Bestimmung in den§ 13 der Vorlage: Die Heranziehung( der Ersazreserve) zur ersten Uebung erfolgt in der Regel innerhalb eines Jahres nach Ueberweisung zur Erfagreserve. Den Ersaßreservisten, welche zur ersten Uebung einberufen werden sollen, ist, von besonderen Ausnahmefällen abKalenderjahres bekannt zu machen. Schifffahrttreibenden Mannschaften und solchen Ersaßreservisten, welche auf ihren Wunsch später oder als Nachersaz nachträglich zur ersten Uebung heranginn der Uebung bekannt zu machen. Als Nachersatz sind die wegen hoher Loosnummern der Ersagreserve überwiesenen Mann