Fischer angeände aus dem bisherigen Verlauf der Sozialistendebatte,| ent der Köln . mentlich die Stellungnahme der nationalliberalen Partei ſe Meldung fan die vorgeschlagenen Verschärfungen, haben das Gerücht b aus, daß atehen lassen, daß der Minister v. Buttkamer ziemlich allein chst wenig e und, vielleicht sogar nach dem Wunsche des Reichskanzlers, den Fall der neuen Bestimmungen hineingezogen werden undesrath zu Irgend eine Dies Gerücht beruht auf falschen Vorstellungen. Der icht vor, dafür nifter v. Buttkamer steht in Sachen des Sozialistengesetzes erner Romsmegs allein; im Bundesrath ist es mit großer Stimmen logen habe. heit nur wenige Staaten waren gegen die Verschär fich ,, Berl. Infen angenommen worden, und wenn eine Verstimmung Meldung gen dem Reichskanzler und seinem Mitarbeiter vorgekommen uliche Besprechlag fie auf anderem Gebiete( Waldersee- Versammlung? Meinungsäußen B. V.") und hat bei dem Vertrauen, das des letzteren häftsführung genießt, nicht nachwirken können. In der für Revolutialliberalen Partei giebt es zwar, und nicht erst seit heute doch in dem gestern, gewichtige Stimmen, welche in manchen Bunften Bu einer Gefäder gegenwärtigen Verwaltung des Ministeriums des werden können nicht einverstanden sind und eine andere Leitung wün er Anarchi aber man tritt der Einsicht und Gewissenhaftigkeit der ung nicht im! zu nahe mit der Annahme, daß fie fich hierdurch in ihrem

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Singer und Bebel inszenirten Enthüllung zu mannigfachen Kommentaren Anlaß. Es ist nicht ungewöhnlich, daß man bei der großen Oeffentlichkeit, wie sie in der Schweiz gepflogen wird, dritten Personen Einsicht in die Prozeßatten gestattet; dabei ist jedoch vorausgesetzt, daß die Untersuchung abgeschloffen sei. So haben in Zürich die Neue Züricher Btg.", die Büricher Post" und andere Preßorgane fürzlich über die Fälle Ehrenberg und Schröder ausführlich berichtet, offenbar weil ihren Redaktionen erlaubt wurde, die aften einzusehen. Ob nun den Herren Singer und Bebel gleiches gewährt wurde? Man vermuthet, fie seien durch die vielen sozialdemokratischen Zeugen, die in der Angelegenheit verhört wurden, au fait gefet worden und haben die von ihnen bezeichneten Thatsachen also nicht von der Polizei selbst erfahren. Lettere aber bestätigt nun die Richtigkeit der Angaben und trifft jene Voraussetzung zu, daß in Zürich die Untersuchung zu Ende geführt war, so widerspricht das möglicherweise anderswo ungekannte Verfahren den hiesigen Rechtsfitten nicht. Was den Buchdrucker Bührer anbe­trifft, so bin ich in der Lage, einiges weitere von dem Manne zu erzählen. Derselbe war längst in ungünstigen Finanzverhält niffen und ergriff das Anerbieten zum Druck der Freiheit" als Rettungsanfer. Er war Alles in einer Person: Prinzipal, Setzer und Drucker seines Geschäfts und so nur ist es möglich geworden, die Herausgabe der Freiheit", auf die man in Zürich Jahre lang fahndete, geheim zu halten. Interessant ist, daß Bührer für den Titel des Blattes feine Schrift hatte und eine solche erst kaufen mußte; er that dies, indem er sich, an­geblich um ein Unterhaltungsblättchen für einen Gesellschaftsabend zu drucken, die Buchstaben geben ließ, welche das Wort Froeh­

schen sozialdematen zu einer so schwerwiegenden gesetzgeberischen Maß­wohl auch in babe beeinflussen laffen." batten über das Sozialistengesek hat die Frig. 3tg." für das Fernbleiben des Reichskanzlers von den ende Erklärung: Vielfach scheint man im Publikum er­tet zu haben, daß Fürst Bismarck in dieser Sigung zum nur um er nicht der Fall gewesen. Fürst Bismarck will fich offenbar Sages in e Enticheidung bis nach Ablauf der Kommissionsberathung lichkeit" zusammensetzen, die er dann zurechtlegte und zurecht­- mit der fidehalten, ob er die Verschärfungen des Sozialistengefeßes feilte, bis daraus Freiheit" entstand. Mit Schröder und den

St trübe Quell ngsforresponda Herrn M Erd es

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aufzugeben, oder im Konflikt mit den Nationalliberalen

burduführen versuchen soll. Ob das eine oder das andere ge= hit dürfte nicht von parlamentarischen Reden oder Vor­gingen in der Sozialistendebatte, sondern einzig und allein von Der giammten Situation der inneren Politik abhängen, wie ich binnen einigen Wochen herausstellt." Jolizeirath Krüger inten feine aber vier monte e perfchiedene Splitter tribüne bei. Er verfolgte mit großer Aufmerksamkeit die sführungen des Abg. Bebel, war aber plößlich verschwunden berr Bebel zu einer Darlegung der Verbindung der Agenten

hloß fich zu eften vom ung. In ein gefragt, was

rober

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wie

und Haupt mit ihm und dem Polizeirath von Hacke in sei. Jeding. Auch bei früheren Berathungen über das Sozialisten- flohen ist) das Betreten schweizerischen Gebiets untersagt. -Hausfudberfolgte Herr Krüger von der Journaliſtentribüne den terwerfen under Debatte. Darum! Der Berliner Börsencour." schreibt; In der nöthig; denn nden. Haupten Verhandlung des Reichstags wurde auch erwähnt, daß Loreffe eines Juweliers Fumagalli in der Leipzigerstr. 130, Haupt zufam auslieferte, Reichstagsgebäude gegenüber, für die Berichte der Polizeis ach Bürich ntworten, den n Kohlen, efommen wu

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Decadreffe erklärt sich ziemlich einfach: Die Inhaberin miffarius Namens Göttlich verheirathet." ima Fumagalli ist in zweiter Ehe mit einem Kriminals rt. Sie ve unserer geftrigen Notiz über die Theilnahme an der Sozialistengefeß- Kommission war zum Schlusse die Macht de, daß Bebel an den Berathungen des Gesetzes schon 1878 er Lüge haben genommen habe. Aus dem Zusammenhang dieser Stelle te der Sinn herausgelesen werden, als hätte Bebel schon eiläufig war auptheter are 1878 der Sozialistengesetz- Kommiffion angehört. Dies bei anden falsch. Bei der Wahl zur Sozialistengesetz- Kommission amit, wovon wurde zwar mehrfach der Wunsch geäußert, auch einen i fich zu trag aldemokraten in dieselbe zu entsenden und von seinen Partei­en war Bebel auch dazu ausersehen. Nach langem Hin- und willigkeit feind en aber war man sich darüber einig geworden, Herrn Denunziation Ponnemann zu nehmen, dieser aber verzichtete zu S wegen.

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anarchistischen Redakteuren kam aber Bührer bald in Streit und als sie Drohungen gegen ihn ausstießen, suchte er aus dem Handel herauszufommen, machte Andern Mittheilung von dem Vorgefallenen und beichtete zulegt, wie es scheint, auch den Herren Singer und Bebel. In einem neuen Blättchen, das Bührer in Schaffhausen druckt, betheuert er, geglaubt zu haben, daß Schröder ein wohlhabender Mann sei und blos aus politischem Haß die Herausgabe der Freiheit" bezahlte. Heute Nachmittag hat nun der Bundesrath eine Reihe Beschlüsse publizirt, welche fich auf die bezeichneten und anderen Vorgänge gleicher Art be­ziehen. v. Ehrenberg, Haupt, Schopen und Ignaz Megler wer den des Landes verwiesen, bezw. denselben( da v. Ehrenberg ge­Schopen und Meßler figurirten seiner Zeit mit von Ehrenberg als Zeugen Attenhoffers, des in dem betreffenden Prozesse wegen Verleumdung verurtheilten und in Bürich gegenwärtig inhaftirten Redakteurs, und ein vierter Beuge ist soeben wegen Verbreitung falscher Gerüchte um 100 Fr. gebüßt worden. Die Züricher Gerichte hatten es mit einem wahren Rattenkönig von Brozeßen zu thun, zu welchem die saubere Klique den Anlaß gab. Mit ihren Denunziationen haben sie sich jedoch zuletzt selbst bas Grab gegraben; man erkannte sie als Anarchisten und Agenten. Den letteren Titel legt ihnen der Bundesrath allerdings nicht bei, sondern er beruft sich nur auf den Artikel 70 des Bundes­strafrechts, mit welchem er bisher gegen die Anarchisten vorzu­gehen pflegte. Auch andere Agenten, wie Friedemann, welcher einen Studirenden aus hohem preußischen Adel( der Name ist in der Diplomatie und im preußischen Heere sehr bekannt) zu Majestätsbeleidigungen verleiten wollte und ihn nach Berlin denunzirte, war dem Bundesrath als Agent bekannt, wurde aber offenbar damit die internationale Höflichkeit gewahrt bleibe nicht als solcher bezeichnet, sondern als Anarchist, und da er einem anarchistischen Zirkel angehörte, ausgewiesen. Was Schröder betrifft, so ist derselbe Bürger der Schweiz und kann nicht ausgewiesen werden. Dagegen wird er den Züricher Ge­richten zur Beurtheilung überliefert und es ist wahrscheinlich, der That" an ihm geahndet werden kann. Nebenbei hat der

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uniten Bebels. Obwohl nun eine solche Verzichtleistung daß fich Bestimmungen finden, nach welchen die Propaganda ohl früher als auch später stets akzeptirt wurde, so geschah

Großbritannien .

Der wegen aufrührerischer Reden in Armagh verhaftete katholische Priester Macfadden aus Dunfanagh wurde zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt, jedoch bis zur anderweiten Verhandlung beim Appellgericht in Freiheit gesetzt.

Der katholische Pfarrer Stephens wurde wegen aufrührerischer Reden in Dunfanagh verhaftet.

Ruhland.

Aus Petersburg wird englischen Blättern gemeldet, daß ein Offizier sterbend in das Hospital gebracht worden sei, der einen Selbstmord verübt hatte, um einem Befehl des revolutionären Komitee's, den 3aren zu tödten, zu entgehen. Es seien Verhaftungen vorgenommen und Geständnisse abgelegt

worden.

In dem Organ der Nihilisten, Obschtscheje- Dielo" wird in einer der legten Nummern auseinandergesetzt, warum ein Krieg mit Deutschland , ob er nun glücklich oder unglücklich ende, für Rußland ein politischer Fehler sein würde; dann heißt es wörtlich:" Ja, aber fann man denn überhaupt von politischer Vernunft reden da, wo die Regierung durch ihre unsinnige innere Politik eine ganze Klasse von Leuten geschaffen hat, welche, einen unglücklichen Ausgang des Krieges vorher­ſehend, ihn nichtsdestoweniger mit allen Kräften ihrer Seele herbeiwünscht als Werkzeug, dem Drucke des Rückschritts zu ent­gehen."

Der, Regierungsanzeiger" meldet: Auf Befehl des Kaisers wurden am 6. Oktober v. J. folgende 8 Personen einer besonderen Session des Senats für Staatsverbrechen zur Aburtheilung überwiesen: Die Kleinbürger Orshich und Be­trowskij, Rosalenkapitän Tschernow, Edelmann Alerandrin, Klein­bürger Sfigida nebst Frau, Beamtenfrau Trinitatskaja und Kleinbürgerin Feodorowa. Dieselben waren angeklagt, einer geheimen revolutionären Vereinigung, die sich die Partei der Narodjana Wolja nennt, beigetreten zu sein und zum Zweck der Verübung terroristischer Thaten Explosivwurfgeschoffe aufbewahrt zu haben. Einige Angeklagte errichteten außerdem eine geheime Druckerei in Taganrog , welche am 23. Januar des Jahres 1886 entdeckt wurde. Die Aburtheilung Orshich's mußte wegen Krank­heit desselben vertagt werden, die übrigen sieben Angeklagten aber wurden von der oben genannten Behörde für schuldig be= funden und zur Hinrichtung durch den Strang verurtheilt, fünf Angeklagten wurden Milderungsgründe eingeräumt. Sechs Angeklagte reichten Begnadigungsgesuche ein. Schließlich be gnadigte der Kaiser alle fieben Angeklagte und zwar Petrowskij und Sfigida zu Bwangsarbeit auf unbestimmte Beit, Alexandrin zu 18jähriger, Tschernow zu 15jähriger, die Frauen Trinitats faja zu 12jähriger, Sfigida und Feodorowa zu 8jähriger Zwangs­arbeit.

Amerika.

Ueber eine ,, Cooperativ Farm" lesen wir im Bitts­burger Volksblatt" vom 12. Januar: Was die Sozialisten tief unten in Topolobambo, Merifo, versucht haben, wird jezt auch in dem kalten Minnesota ins Leben geführt, nämlich eine Kolonie von Farmarbeitern, die sich das moderne System der Theilung der Arbeit und einen gemeinschaftlichen Genuß der Früchte der­selben zum Ziele gesezt haben. Es hapert mit dieser Kolonie noch ganz bedenklich, weil es ihr an den nothwendigsten Geld­mitteln fehlt, doch hegen ihre Gründer die Ueberzeugung, daß es ihnen gelingen wird, der Rolonie in furzer Zeit zu einem glänzenden Aufblühen zu verhelfen. Ein alter Mann, Namens John S. Rankin, der jetzt seine wohlgezählten 70 Jahre auf dem Buckel hat, verfiel zuerst auf die Idee, eine Farm nach tooperativem System in Minnesota zu gründen, und er hat dieser Jdee viele Jahre seines Lebens geopfert. Der Orden der Arbeitsritter"( Knights of Labor") hatte ihm das Ver­sprechen geleistet, daß er der Orden sich seiner Idee an­nehmen und ihm zur Ausführung derselben verhelfen werde, doch hat der Orden sich bisher in dieser Beziehung sehr

-

-

mals doch das Ueberraschende, daß die zweite Abtheilung, Bundesrath aber auch den Züricher Behörden aufgetragen, schäbig gezeigt und dem Unternehmen die versprochene Hilfe

St ift Freite die Wahl Bebels nominell zu vollziehen hatte, den = verließ die eubruch beging und an Stelle Bebels den Profeffor Gneist abite. Bebel bat infolge dieses Streiches der Kommission nicht Irtikel 7 Gin böser Streich ist den Münchener Neuesten Nach Ben erlaubten" gelegentlich der Berathung des Sozialistengesetzes im

1

Boft

Züricher Die Vorgäng

ichstage paffirt. Das genannte Blatt brachte nämlich bereits feiner Abendnummer vom Freitag, 27. Januar, folgende Aiginaldepeiche" aus Berlin : 3entrum und Nationalliberale izeiagentmten geschlossen gegen die Verschärfung des So

3tg.

liftengefeges, die Reichspartei in überwiegender Mehrheit da­en. Die Annahme des Gesetzes, ohne Verschärfungen ge­= mehr den o mag wohl diese Originaldepesche" das Licht der

Aben

Ehre der pre ten" zu reben Freitag ahre Dinge Legt hat",

ell erblickt haben?

Herr Sebafte Ehre hat, als ziemlich einziges Blatt in Deutsch­Buriosum. Das Leipziger Tageblatt ", welches die

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olge der zerschmetternden Niederlage dieses neuen" Gesetzes für das Expatriirungsgesetz eingetreten zu ſein, hat in Sprache so vollständig verloren, daß es keine Worte dar er findet. Nachdem es bisher mit größtem Eifer für die patriirung gewirft, brachte es am Sonntag einen Leitartikel Die Stellung der Türkei in der gegenwärtigen Krise". Goethes Beiten fümmerten die Philister von Leipzig fich fig schon um die Völker hinten in der Türkei nicht ein nachzulesen. Db das Tageblatt" ihn wohl fennt?

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folgende( ans Riesbach - Bürich, 30. Januar da­e), ihr telegraphisch eingesandte Erklärung ver ntlicht die Kreuzzeitunng":" Was Ihrem Blatte über einen heil der Unterzeichneten an der Untersuchung gegen Schrö­Haupt 2c. und über ein Kartell zwischen den hiesigen Des aten und Sozialdemokraten berichtet wird, ist in jedem al in Bette Erfindung. Redaktion der Büricher Post". Eurti,

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8g."

Der Aufruf zur Unterstühung der Stadtmission ist hienen; unterschrieben haben ihn von nationalliberalen Ben v. Benda, v. Bennigsen, Prof. Gneist, mmacher, v. Marquardsen und Miquel übrigen ist der Aufruf als ein ziemlich vollständiger reak­rer Adreßkalender brauchbar. Stöckers Name fehlt unter Aufruf. Unzweifelhaft ist er unter dem anonymen m Donnerettivbegriff das Hilfskomitee für die Stadtmission" zu ver

eben.

5

zwar zum uspiel in gnes fpielen beliebtes

igt zu haben.

Die hohe Finanz in Berlin scheint sich nur spärlich be ing gelan Cine väpstliche Enzyklika.

Dem Vernehmen nach

itet der Papst an die Bischöfe Südamerikas eine Enzyklika über die Stlavenemanzipation. hl ein volle lita nur nicht in das falsche Rouvert gerathen und an

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Möge diese

Deutschen Bischöfe als Lösung unserer sozialen Frage ver

Eriesenheim, 28. Januar.

Herr Bäckermeister Queva

ung es fich nicht um Geheimbündelei, sondern um

mitzutheilen, daß bei der bei ihm stattgefundenen Haus

ndelt habe.

gegen den ,, Sozialdemokrat" einzuschreiten, wenn derselbe sich Aufreizungen zu Schulden kommen lasse. Auf diese Maßregel war man schon seit einiger Zeit gefaßt, fann sich aber nur eine Ahndung innerhalb des Gesetzes vorstellen, nicht eine nach Zürcherischen Gesegen unstatthafte Unterdrückung des Blattes. Mäßigen fich die Sozialdemokraten, so werden sie sich um die Schweiz verdient machen. Seit Herr v. Röder den Gesandt schaftsposten in Bern verlassen hat, sollen die Polizeiangelegen heiten zwischen Deutschland und der Schweiz zu einer Bedeu­tung gelangt sein, welche fie früher nicht hatten und die Stellung der Bundesbehörden ist auch deshalb noch schwieriger geworden, weil in ähnlicher Weise Italien auf seine in der Schweiz be­findlichen Sozialdemokraten ein scharfes Auge hat und schon wiederholt, selbst in Fällen, die sich nachher als harmlose herausstellten, ist. Der vorstellig geworden schweizerische Bundesrath ist wahrlich wahrlich um diesen Theil seiner Thätigkeit nicht zu beneiden; seit 1849 hatte er darin nicht mehr so viel zu thun. Wegen der Folgen des Erpa­triirungsgefeßes, sollte dasselbe in Kraft treten, ist man in der schweizerischen Bevölkerung sehr besorgt. Bereits find in dieser Richtung in zwei Volksversammlungen Kundgebungen erfolgt, so in der Stadt St. Gallen . An verschiedenen anderen Orten hat man davon abgerathen, hoffend, die Vorlage werde vom Reichstag verworfen werden. In schweizerischen Abgeordneten­freifen soll eine Interpellation an den Bundesrath für die März­feffion der Bundesversammlung in Aussicht genommen sein. Die Preffe aller Parteien spricht ihr Bedauern darüber aus, daß die deutsche Regierung auf den Gedanken der Expatriirung fam, und fatholisch- konservative Blätter, wie die Ostschweiz", das ,, Basler Voltsblatt" u. s. w. beschwören besonders kräftig die Zentrums­abgeordneten, gegen dieselbe zu stimmen.

Frankreich .

Neben den Parlamentsdebatten geht nun der Wilson= prozeß noch immer weiter und droht von Tag zu Tage mit einem neuen Ausbruche, der tief auch in das politische und namentlich in das parlamentarische Leben eingreifen fönnte. Jede neue Verzweigung dieses Standals bringt den Beweis, daß der Schacher mit Stellen, Drden und andern amtlichen Vortheilen nicht nur das Werk einzelner Persönlichkeiten war, sondern von einer organisirten Industrieritterschaft betrieben wurde, deren Mitglieder Jahre lang die Geschicke des Staates lenkten und von ihren jezt noch maßgebenden Parteigenoffen wohl oder übel gedeckt werden müssen. Der Widerstand der Staatsanwaltschaft gegen die auf Verfolgung der Schuldigen dringende Presse hat wahrscheinlich seinen Grund in einer aus hochpolitischen Gründen entspringenden Noth­wendigkeit, die Blöße des zurückgetretenen Staatschefs und so­mit auch diejenige des Regimes zu verhüllen. Ueberdies ge= winnt der fecke Ausspruch Wilson's, daß er, falls er vor das Schwurgericht fomme, dritthalbhundert Deputirte und Senatoren mit in die Verfolgung hineinziehen werde, im Laufe der jetzigen Prahlerei. Augenblicklich gipfelt fich die Frage des Standals in dem Verbleib oder der Absetzung des Oberstaatsanwalts Beitungen mit Anerbietung des Beweises beschuldigt wird, die für Wilson kompromittirenden Schriftstücke mit Beschlag belegt und dem Untersuchungsrichter entzogen zu haben. Unter anderm verschwand aus dem Aftenbündel, welches der Vertheidiger der zu Gefängnißstrafe verurtheilten Frau Ratazzi dem Gerichte übergeben hatte, die Telegrammkarte, durch welche der auf Wilson's Fürsprache dekorirte Kaufmann Legrand die Zahlung einer von Wilson in einem gleichfalls bekannten Briefe ge forderten Abschlagssumme anzeigt. Umsonst erwartet man, daß der Oberstaatsanwalt die Zeitungen, die ihn mit äußerster verfolge.

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Aus Bern , 28. Januar, wird der Frff. Btg." geschrieben: Bouchez, eines Freundes der Grevy'schen Familie, der von den

Neue Zürcher 3tg." brachte heute den Wortlaut der von Herren Singer und Bebel im Deutschen Reichstag ver ten Attenstüde, die sich auf die Umtriebe von Schröder und gt in der Schweiz beziehen. Das Aufsehen, welches diese nur der Toitation verursachte, ist natürlich nicht gering, hauptsächlich at von der Erklärung des Buchdruckers Bührer darin wegen Drucks der Freiheit" die Rede ist. Was das Treiben Durch eine der's sonst betrifft, so find fast alle in den Aftenstücken achten Angaben in der Schweiz von zahlreichen Blättern zuvor publizirt worden, und über Haupt haben Genfer ungen Mittheilungen gemacht, welche abwechselnd bestätigt heftigkeit des Einverständnisses mit Wilson zeihen, gerichtlich bestritten wurden. Natürlich giebt aber die Form der von

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versagt. Vor zwei Jahren traten mehrere Männer zufammen, an deren Spize John S. Rankin stand. Sie traten in Unter­handlungen mit der Nördlichen Pacific- Eisenbahn- Gesellschaft" und erwarben von derselben 600 bis 700 Acer Land im östlichen Theile von Crow- Wing- County in Minnesota , auf welchen fie eine Farm nach kooperativem System errichten wollten. Die Gegend zeichnet sich durch Fruchtbarkeit und landschaftliche Schönheit aus. Es dauerte nicht lange, bis sich mehrere Fa­milien auf der Kooperativ- Farm" niedergelaffen hatten, und der Andrang von Kolonisten war so groß, daß die meisten derselben zurückgewiesen werden mußten, weil es den Unternehmern an Geld fehlte, um alle Anmeldungen berücksichtigen zu können. Jedes Mitglied der Kolonie erhält je nach dem Werthe seiner Leistungen und seiner Arbeitszeit einen bestimmten Lohn und außerdem im Verhältniß zu demselben einen bestimmten Prozentsatz aus den jährlichen etwaigen Ueberschüssen des Unternehmens. Inmitten der Kolonie soll ein Dorf errichtet werden, welches jedoch auf den einzelnen Bauplägen weder Ställe und Kaufläden, noch Fabriten und Wirthschaften haben soll. Das Hauptaugenmerk der Kolonisten soll auf die Verschönerung ihres neuen Heims gerichtet sein und zu diesem Zwecke wird ein bedeutender Theil der Kolonie als Wald reservirt werden, ferner sollen an geeigneten Stellen überall neue Baumanpflanzungen u. s. w. angelegt werden. Die Pioniere" fämpfen vorläufig noch bitter um ihre bloße Eristenz, da sie keine ausreichenden Geldmittel besaßen, um sich ordentlich einrichten zu können. Sie haben jedoch bereits einen Winter auf dem Plaße überstanden und im letzten Sommer genug geerntet, um schon diesen Winter auf eine behaglichere Weise zubringen zu können. Der alte Rankin ist die Seele des Unternehmens, und er giebt sich alle Mühe, für dasselbe noch nachträglich die Unterstützung des Ordens der Arbeitsritter" สิน gewinnen. Bisher hat man ihn stets nur mit Versprechungen abgespeist." So das amerikanische Blatt, dessen antisozialistische Nich tung sich zur Genüge in vorstehender Notiz ausprägt. Wenn die Arbeitsritter" das Unternehmen auch fernerhin ohne Unter stüßung laffen, so wird das zu den geringsten ihrer Sünden ge­hören. Solche Experimente haben prinzipiell gar keine Be­deutung und find wirthschaftlich von höchst problematischem Werth. Uebrigens haben die Knights of Labor"- wie uns mitgetheilt wird allerdings die Absicht, nicht blos einige fooperative Fabriken sondern auch einige kooperative Farmen zu gründen. Beiläufig bestehen in Amerita auch heute noch ver­fchiedene kommunistische Kolonien, von denen Pro­feffor Ely in seinem Buch über die amerikanische Arbeiterbe wegung schreibt, daß sie wenigstens den einen Vortheil hätten, die Theilnehmer durch Entwerthung aller Reiz­mittel des Egoismus auf ein das gewöhnliche weit überragendes Niveau der Sittlichkeit gehoben zu haben.

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Der freireligiöse Prediger Frit Schüß, welcher in Deutschland noch viele Bekannte hat, und gegenwärtig der deutschen Turnerkolonie Neu- Ulm in Minnesotte wohnt, spricht fich in einer Buschrift an das( wie vorstehend schon gesagt nicht sozialistische Bitts­burger Volksblatt" wie folgt über das Jahr 1887 aus: Neu­Ulm, 2. Januar 1888. Werthe Herren! Ihre Buschrift ist mir ganz abbanden gekommen, ich fann fie nicht mehr finden, und am Ende wird es jetzt auch zur Beantwortung zu spät sein. Ich muß daher um Entschuldigung bitten. Doch will ich nichts desto weniger mein Urtheil über das alte Jahr kurz abgeben, wenn Sie es doch noch verwerthen können und wollen. Das Jahr 1887 zeichnete fich durch zwei Dinge in Europa aus, durch das Steigen der Papstmacht so hoch, daß der Papst selbst bei den deutschen Reichswahlen vom deutschen Reichsfanzler zu Hilfe gerufen wurde; und durch das Steigen der Macht Rußlands , welches sich von der Niederlage, die es durch Napoleon M. im Krimfriege erlitten, gänzlich erholt hat, und allen an