für deren weitere ausbreitung sich durch alle Staaten Europas   immer mehr Stimmen geltend machen, zu rütteln.( Abg. Windthorst: Und Herr von Buttfamer?!) Was fünftige Jahrhunderte bringen, fann fann uns heute nicht berühren; unsere Nachkommen mögen ihre eigene Sorge zu tragen haben und dann auch die Männer sein, das durchzufechten. Von einem Gesinnungswechsel kann weder bei Herrn Miquel noch bei den übrigen Nationalliberalen die Rede sein. Nun hat man unseren Antrag für etwas besonderes Reaktionäres schon deshalb gehalten, weil die Regierung ohne hin schon den Reichstag auflösen könne, wenn er ihr nicht paßte. In dieser Beziehung ist allerdings in unserer Verfassung und auch in den meisten anderen Verfaffungen eine Ungleichheit vor­handen. Bei uns ist aber eine Auflösung gar nicht so leicht, als in andern tonſtitutionellen Ländern, wo die Regierung zurücktritt, wenn die Auflösung ihr nicht eine Mehrheit giebt. Nun ist behauptet worden, da sei unter un­glaublichem Hochdruck gearbeitet, das Volk sei angeführt glaublichem Hochdruck gearbeitet, das Volk sei angeführt worden. Herr Windthorst hat sogar behauptet, daß das Volk

in

Stellung des Reichstags berunuhigte, sollte der heute ganz ruhig darüber sein können? Damals hat Niemand von den Nationalliberalen an eine liberal- fonservative Partei im Ernste gedacht, weil das doch nur eine konservative Versammlung mit liberalem Anstrich gewesen wäre, und doch standen uns damals die Konservativen weit näher wie heute. Wenn man mich nun als Vertreter des Parlamentarismus hinstellt, so behaupte ich, daß wir sehr weit von dieser Verfassungsform entfernt find, daß aber fein Land, das dieselbe besitzt, mit uns tauschen wird. Der Grundgedanke unserer Konservativen ist aber Die Abschaffung der Verfassung.( Widerspruch rechts.) Fragen Sie in den parlamentarischen Ländern Eng land, Italien  , Belgien  , ob irgend Jemand tauschen wolle mit unseren Zuständen, und warten Sie, welche verachtende Ant wort Sie bekommen werden( große Unruhe); fein Mensch, trop alles Schlechten, was man dagegen sagt. An Parteien fehlt es dort so wenig als bei uns, aber Niemand fällt es ein, sich vom Parlamentarismus abzuwenden. In dem Artifel von 1874 sagte ich, daß unter den jezigen", d. h. den damaligen Um­ständen von dem Auflösungsrecht schwerlich Gebrauch gemacht werden wird, denn damals glaubte ich noch an ein Verhältniß zwischen Regierung und Parlament, zwar an fein ideales, aber doch von dem jezigen weit entferntes. Seitdem find wir 1879 aufgelöst mit dem Schrecken des Attentates und 1887 mit dem Echrecken des Krieges, immer in Zuständen des Affektes, wo man die äußersten pathologischen Mittel auf die Nation anwen­den konnte. Dieser Auflösungskunst gegenüber sollen wir der Regierung den Vortheil gewähren, das Parlament fünf Jahre zu behalten, wenn es ihr paßt. Dies Mißverhältniß sollen wir jegt noch steigern, einem so geschickten Strategen gegenüber, der bald den Reichstag  , bald die Einzelstaaten vorzieht. Wenn einmal der Reichstag   nicht wollte, dann hat man gesagt, das geht euch nichts an, und dann sind die Partikularstaaten ein­getreten; und früher, als die Kammern nicht so bequem waren, Da hat man sich an den Reichstag   gewandt. Die Frage des Bollanschlusses der Hansestädte wurde dem Reichstag   geradezu entriffen, als man damals mit gewaltsamen Mitteln gegen Ham­ burg   vorging, und als der Reichstag aufgeregt war, daß man Hamburg   angriff, da sagte man, das geht euch nichts an, das ist Partitularrecht. Man hatte einen deutschen   Auslieferungsvertrag mit Rußland   abgeschlossen wie es scheint, leider ein vergeb­liches Opfer. Es war ursprünglich die Absicht, diesen Vorschlag an den Reichstag zu bringen. Als die Regierung merkte, daß dafür keine Mehrheit sei, hat sie ganz einfach die Sache zurück gezogen, hat einen preußischen Vertrag gemacht und einen bayerischen machen lassen. Im Zivilrecht nennt man das, etwas mit Umgebung des Gesetzes machen. Die Entwickelung der partikularistischen und agrarischen Reaktion wird nicht sehr er freulich sein, wenn ich dazu kommen muß, den Reichsfanzler als Hort des Liberalismus zu erkennen. Dann werden die Natio­nalliberalen sich sagen müssen: wir sind die Sünder, die das herbeigeführt haben, denn Sie haben das Kartell geschlossen. ( Lachen bei den Nationalliberalen.) Jest lachen Sie, dann werden Sie wohl nicht mehr lachen. Sie hätten mich auch ausgelacht, wenn ich Ihnen am 21. Februar bei den Wahlen gesagt hätte: Sie werden eine Verfassungsänderung beantragen und werden die Rückwärtsrevision des Wahl­rechts befürworten.( 3wischenruf bei den National liberalen.) Wenn Schlimmes hier geplant wird, die Pläne haben doch einen Vortheil: die National liberalen haben sich bei diesem Antrag vollkommen mit den kon­servativen Parteien identifizirt; es wird in Bukunft in Deutsch­lang neben dem Zentrum nur noch eine liberale und eine kon servative Partei geben, nicht mehr ein Gemisch von liberal und fonservativ!( Beifall links.)

-

Lokales.

bie bemerkbar zu

et von seinen

Von den Markthallen. Wie schon öffentliced. d. Volksbl.) gemacht, werden Donnerstag früh drei im Norden deren Künstlern legene Wochenmärkte( Arfona, Teutoburger- und Gt weibleicher K geschlossen, und die Markthalle VI nimmt ihren Belegentlich zu rupf Alle Stände der Halle sind besetzt; der Kleinverkehr schendiebstahl mi Halle wird voraussichtlich des dichtbevölkerten Stadtthebei alle Umſtät welchen fie versorgt, recht lebhaft werden. Sobeichtern. Der T Jahreszeit gestattet, wird Vorbereitung zum Beginn egenstände zu bel der Markthalle V( Magdeburger Play) getroffen we verrathen könne hoffentlich bis zum Spätherbst der Wochenmarkt deres Geld oder burger Plages   seinen Ersatz in der Halle finden. Disfällig zu verkau hallenprojekt der Stadt datirt vom Jahre 1880. Sichte Taschendieb ist dieserhalb und unter den verschiedenen betheilen. Und wie stanzen verhandelt worden. Die für die Luisen aus folgendem stimmte Markthalle VII ist noch am weitesten zurüd. orfbrüder" felten triebseröffnung wird, nach der Voff. 3tg.", wohl nicht Nähe. In dem fang Mai d. J. erfolgen fönnen, während die für dbörse entwend bestimmte Markthalle VII bald nach Ostern in den seinem Helfer treten kann. Der Bau des Zuganges der Luisenwendete ist bere von der Dresdenerstraße aus mußte auf Anordnung deoblene ſehr ſchr präsidiums aus baupolizeilichen Gründen während des benden Dieb fef November, obwohl derselbe frostfrei war und also gder Beute, ur wetter bot, unterbrochen werden und hat den gan hindurch stillgestanden. Die baupolizeilichen Bedente

Cind es nun gar

Camen  

einfach in

huldigung und bel Denumiation für

beseitigt, das dann aber eingetretene Frostwetter Anträge

möglich gemacht, das Gebäude unter Dach zu bri wird es erst bis Anfang Mai möglich sein, diesen weit fertig zu stellen, daß der Marktverkehr durch den durch geleitet werden kann. Mit Beginn des Monat werden dann alle größeren Wochenmärkte Berlins  ,

Richter

in Berlin   f

Donnern trop all

urch Borstrafe mäßige Tasche

burger Platz ausgenommen, welcher etwa ein halbes or Taschendieb

an die Reihe kommt, voraussichtlich den acht städti tallen Platz gemacht haben. Die ersten vier Mart den am 3. Mai 1886 eröffnet; etwas über 12 Ja dann verfloffen sein, innerhalb welcher der Plan,

in einer Tasche racht ist. Wird en Gauner jo leid ungslage zerschnei

Einführung des Schlachtzwanges mit Viehmaritem langen Band

dies die größte

der Wahlbewegung mit den fürchterlichsten Lügen und Verleumdnngen traktirt sei. Von dem irregeführten Volt will ich nicht weiter reden. Es widerstrebt mir, auf diese Dinge näher einzugehen.( 3wischenruf aus dem Zentrum: Das glaube ich wohl!) Dann will ich doch eine Bemerkung hinzufügen. Es ist doch seit der Beseitigung des Generals Boulanger und seit der Vertreibung des Präsidenten Grevy aus seinem Amt auch Fernerstehenden genügend bekannt geworden, daß wir im vorigen Winter zweimal, einmal ganz afut und auch das zweite Mal vor der unmittelbaren Gefahr eines Ueberfalls durch Frankreich   gestanden haben und daß es gegenüber dem Andrän gen des damaligen Kriegsministers und anderer extravaganter Po­litiker nur dem französischen   Ministerium, vor allem aber der Be­sonnenheit und Energie Grevys zu verdanken war, wenn es damals nicht zum Kriege fam. Nun weiß ich sehr wohl, daß man draußen im Volfe, geleitet durch die Preffe, vielfach das Vorurtheil hegt, daß eine fünfjährige Legislaturperiode den Volksrechten Abbruch thue. Ich frage aber: ist denn das Wählen der Zweck oder nicht vielmehr die Vertretung, die aus den Wahlen hervorgeht und die Intereffen der Nation der Regie­rung gegenüber vertreten soll, das Entscheidende? Mancher mag. ist. Das ist immerhin eine vergleichungs in der Mablagitation eine besondere Befriedigung finden. Im Beit, wenn man die mehrfachen, oft Monate dauerter aus ver Allgemeinen ist das Volf dieser Art des Wählens, des Wühlens willigen Pausen abrechnet, welche der städtischen Bautemonnaies. und Anfeindens in hohem Maße überdrüssig geworden.( Sehr abgesehen von den natürlichen Hindernissen der Jah, wird am wen richtig! rechts.) Ich bedauere das sogar, weil eine große Be­theiligung an den Wahlen eine politische Nothwendigkeit ist. Bei den legten Wahlen allerdings ist die Sache sehr leicht gewesen, bei den früheren aber hatte jede Partei die größten Schwierigkeiten, geeignete Personen, die den Wählern bekannt waren, zu erhalten. Nun hat Herr Bamberger gesagt: hat das Barlament feinen Werth mehr, sind wir inmitten einer Difta tur, find das Alles nur Scheinrechte, dann ist es ziemlich gleichgiltig, ob 3 oder 5 Jahre, oder ob überhaupt der Reichstag  ist. Nein, das ist eben das Bild, wie er es sich in seinem Kopf zurechtgelegt hat, der vollkommenen Verfommenheit der Zu­stände. Wenn sich der Reichstag   in der weiteren Ent wickelung unserer Nation nach und nach die höhere Bedeu tung und den Einfluß verschafft, der ihm zufommt, dann wird eben die Nation befriedigt werden könne, auch wenn sie nicht alle drei, sondern nur alle fünf Jahre zur Wahl­urne berufen wird.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.)

Staatssekretär v. Bötticher: Der Herr Abg. Dr. Windt­horst hat in seiner Rede folgenden Say ausgesprochen: Wir wußten, daß man einen namhaften Profeffor an der Straßburger Universität zum Gutachten aufgefordert hatte, wie man die Ver faffung ohne Bustimmung des Reichstags ändern könnte. Ich fann jetzt berichten, daß man von einer solchen Aufforderung nirgends etwas weiß, daß also, wenn dem Herrn Abg. Dr. Windthorst eine solche Nachricht zugetragen worden ist, er das Opfer einer frivolen Täuschung geworden ist.

den Weg traten. Abgeschlossen ist hiermit freilich die eren den Diebst amen ganz vorzi der Stadt mit Markthallen noch nicht! Dem natürli haltsamen Bevölkerungswachsthum der Stadt auf der

En

fie naturgem

Ringe wird die Verwaltung folgen müssen. Die weibliche Feinfü fordert schon jetzt für die Entwickelung des Großhan terung. Die Arbeiten sind also feineswegs zu Kapitalaufwendungen der Stadt für Schlachthäufer u werden Ende dieses Jahres etwas über 30 Millionen welche neben Verzinsung der Kanalisation einen mäßigerüft, etwa schuß bringen. Baris hat für die Sentralhalle allein nen Mart( 50 Millionen Franks) aufgewendet und einer auf 22 Millionen Franks geschäßten Erweiterung Paris   ausweislich ihres letzten Budgets( 1888) et lionen Mark brutto.

Ein schwerer tag auf dem Ne Barutherstraße 1 häftigt. B. ging zu weit nach re fo unglüdlich fchwere äußere nsportirt werden gewaltsa Grunewald fein

Schlachthäuser, Wochenmarkt und Markthallen bringehung des 72. S

Ein

Der Schönhaus

endes Barbierge

niffe verfehlten

Eine sehr bewegliche Klage geht der von einem föniglich preußischen Hoffattlermeister Artilleriewerkstätten findet eine fieberhafte Thätigkeit Herstellung von Patronentaschen, Tornistern und Ledermaterial statt. Das ganze verfügbare Arbeiterper in Anspruch genommen und so hohe Löhne werden beschäftsgang; diejenigen Meister, die nicht ebenfalls mit Militären, mit feinen

dacht werden, außer Stande find, Gesellen zu

'

gegeben. Die

atte fich& geftern

Denn Löhne, wie sie die Militärverwaltung jest bezah die Meister für den privaten Mitbewerb nicht bewillit einem Revolver fie sich nicht zu Grunde richten wollen. Einsende den Kopf, zwei

Abg. Reichensperger: Die Antragsteller haben das Hauptgewicht auf die mit den Wahlen verbundenen Unzuträg lichkeiten gelegt. Weshalb haben Sie aber dabei nicht gerade die sedes materiae der Frage, das ist das unbeschränkte Auf­Lösungsrecht des Bundesraths, in Ihre Betrachtung gezogen? Ferner sollte man gerade auf die Thatsache, daß der Antrag eine Aenderung der Verfaffung enthält, höheres Gewicht Legen. Es ist bedauerlich, daß eine Verfaffungsänderung so leicht gemacht werden kann, wie ein Gesez. Hier handelt es sich um das Wahlrecht der deutschen   Nation, welches das wichtigste aller Rechte ist, die überhaupt gedacht werden tönnen.( Sehr richtig! links und im Zentrum.) Daß jezt der Reichstag   im ersten und dritten Jahre durch die vergangene

fich

im Durchschnitt einige dreißig Gesellen. Bis auf ei war die Zahl heruntergegangen, da entschloß er

um 10 pCt. zu erhöhen, was auf die Woche einige macht. Aber auch damit waren die Gesellen nicht zu der schlechteste Arbeiter in Berlin   bei der Militärarbeit

wichen nicht. Der

übrig, daß er fich D

berband, dann zum

Billet nach Berlin  Schwerverwundete

bezw. folgende Wahl beeinflußt werde, ist vielleicht ein Vortheil 30 M. verdient. Sie verlangen weitere 10 pCt. Diefe zuen Revolver abnab

Meister um so weniger im Stande, als die Artiller achte, wo 2. nod

be

englische Sättel 2c. zu so billigen Preisen an die en vermochte.

bie

Teil

faufen, daß für die Privatwerkstätten ein Miterwerb Löhnen unmöglich ist. An Lurusfachen können Sattlerwerkstätten ihren Verlust nicht einbringen, fein hinreichender Bedarf ist. Andererseits werden werker genöthigt, Innungen zu bilden, Handwerker Fo anstalten zu gründen, den wandernden Gesellen

Polizei- Bert e Nr. 12, ange unden. Die Leich dem Leichensch

mofenempfängerin

eubau der Kirche

etab und erlitt du

Stande, wie ihn die Antragsteller stüßungen zu gewähren u. f. w., damit also gegebenen etwa 5 Mete

Staat den Meistern die Arbeitskräfte, die sie sich und Opfern herangebildet haben, entzieht. Anfangs

Preis

ittelit Rrantenwag

Meister gehofft, daß diese hohen Löhne vom Kriegsm diefelbe Bei

bewilligt wurden, weil die Arbeiten um jeden

gegenüber einer fich bildenden einseitigen Richtung bei einer fünfjährigen Periode.( Sehr richtig! links und im Zentrum.) Denn in jener Weise bleibt der Abgeordnete in Fühlung mit dem Volte. Aus demselben Grunde hat der Reichstag   1867 die dreijährige Wahlperiode beschloffen. Die dreijährige Beriode besagt: nach Ablauf von drei Jahren können die Wähler von den Gewählten Rechenschaft verlangen, warum diese sich so und nicht anders verhalten haben. Kommt der Reichstag   zu wünschen, der nicht mehr durch die bevorstehende Wahl beeinflußt wird, so läuft der Reichstag   Gefahr, zu stagniren. Jede Verlängerung der Wahlperioden ist eine Verfümmerung des nationalen Rechts, weil dadurch der einmal begangene Fehler erst nach weiteren 2 Jahren wieder gut gemacht werden fann. Es ist nicht zweifelhaft, daß die drei verbündeten Parteien über dieses Recht der Nation hinwegschreiten werden, obwohl sie selbst nicht die Mehrheit der Stimmen der Wähler auf sich vereinigt haben. Sie sind um mehr als eine Million hinter den anderen Parteien in der Stimmenzahl zurückgeblieben. ( Gehr richtig! im Bentrum.) Sie sind also nicht die Reprä Der Wähler. Entscheidend ist

fentantenmehrheit

die

Frage, ob die Verlängerung der Legislaturperiode, die ja stets vom Bundesrathe gewünscht worden ist, auch dem Intereffe der Nation entspricht. Ich verneine dieselbe. Bum Schluß erinnere ich Sie daran, daß 1852 der Minister v. Westphalen ebenfalls eine Verlängerung der Legislaturperiode im preußischen Landtage beantragt hat. Die damalige Land­rathskammer hat diesen Antrag abgelehnt. Der national­liberalen Partei rufe ich zu: principiis obsta! Wird sie im Stande sein, sich der zweijährigen Budgetperiode zu widersetzen, wenn einmal der Stein ins Rollen gebracht ist? Lehnen Sie diesen Antrag ab.( Beifall im Zentrum.)

Abg. v. Bennigsen: Herr Bamberger hat die Gelegenheit gefommen geglaubt, um die Nationalliberalen einmal ordentlich in das Gebet zu nehmen. Was haben wir denn Schlimmes gethan? Herr Bamberger wußte nur die Verabredung mit den Konservativen, daß Personen gewählt werden, die bereit sind, für das Septennat zu stimmen, und den vorliegenden Antrag gegen uns vorzubringen. Das Kunstbuttergesetz zu verhindern waren wir auch in Verbindung mit dem Staatssekretär von Boetticher nicht im Stande. Von anderen reaktionären Thaten habe ich nichts vernommen, wohl aber die Er­flärung, daß wir uns in Deutschland   inmitten der furchtbarsten Reaktion befinden, und den Ausdruck, den Herr Bamberger besser unterlassen hätte, daß die anderen Völker, die in viel glücklicheren konstitutionellen und freiheitlichen Verhältnissen sich befänden, mit Verachtung auf uns herabblickten.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Natio nalliberalen.) Herr Bamberger hätte für seine veränderte An­schauung durchschlagende Gründe beibringen müssen. Es ist eine historische Ungeheuerlichkeit, ein Uebermaß von Selbst­schäßung der eigenen Anschauung( Beifall bei den National­liberalen), wenn man behaupten will, daß in der ganzen Welt und in der Geschichte, speziell der deutschen  , Freihandel und Freiheit, Schutzoll und Reaktion sich gedeckt hätten( Abg. Bamberger  : habe ich nicht gesagt!) Das ist das Thema nicht blos der heutigen, sondern einer ganzen Reihe früherer Reden und Schriften des Abg. Bamberger  . Wenn die Dinge so liegen, so finde ich allerdings erklärlich, daß Jemandem, der zu dieser wirthschaftlichen Betrachtungsweise geneigt ist, seit 1878 an den ganzen Buständen des Vaterlandes, ja, am eigenen Da sein die Freude geschwunden ist. Bisher habe ich geglaubt, daß die Orgien, welche der Freihandel und seine Vertreter feierten, als inmitten der fruchtbarsten Eisenkrisis die Eisensölle aufge­hoben werden sollten, die Ursache waren, daß die notorisch sehr einflußreiche Eiſenindustrie, dadurch zur Verzweiflung und Er bitterung getrieben, daß Bündniß mit den Agrariern einge gangen ist, welches für die spätere Schutzollbewegung und deren entscheidenden Einfluß auf die Reichsregierung die Bafis abgegeben hat. Ist es denn eine so schreckliche reaktionäre Unthat, wenn die gemäßigt Liberalen mit den Konservativen zusammen Verfassungsgesetze machen. Ist es denn dem Jahrzehnt vorher anders gewesen? Hat Herr Bamberger nicht selbst in dieser Weise gearbeitet? Nun wünscht Herr Windthorst zu wissen, was denn bei der Gelegenheit noch alles für weitere schreckliche Abkommen getroffen worden find. Er will, daß der Pakt zwischen uns und der Rechten auf den Tisch des Hauses niedergelegt werde. Nun, darauf wird der Abg. Windthorst wohl sehr lange warten müssen, denn ein solcher Vertrag eristirt gar nicht. Es ist damals überhaupt kein schriftliches Abkommen getroffen worden. Ich versichere dem Abg. Windthorst und dem ganzen Reichstag, daß wir uns über weiter nichts verständigt haben, als daß wir für das Septennat gemeinsam eintreten und eine Reichstagsmehrheit dafür schaffen wollten. Herr Windthorst hat dann nach den weiteren Verab­redungen gefragt und gemeint, der vorliegende Antrag wäre wohl der erste Schritt zu weiterem Vorgehen. Ich erwidere ihm rund und nett: Was die zweijährige Budgetperiode_an­belangt und die weiteren Verfaffungsbestimmungen, so ist darüber kein Wort mit den anderen Herren verloren worden, geschweige denn ein Abkommen getroffen. Was das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht angeht, so erkläre ich auf das Allerbestimmteste, daß, nachdem einmal dieses Wahlrecht die wesentliche Grundlage unserer Verfassung geworden ist, es nicht blos thöricht und unpolitisch, sondern geradezu ungerecht und frevelhaft wäre, an dieser grundlegenden Institution,

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Balfen und Bretter

er Nacht zum 1. D

ter in der Andre den of hinab darauf starb.

1. April fertig werden sollten, und sie trösteten sich es sich nur um eine furze Uebergangszeit handle, wunden werden müsse. Daran ist aber nicht zu der ganze Militärbedarf hergestellt ist, werden nod gehen. Die Existenz tausender von Sattlermeister Einsender, steht dabei auf dem Spiele, wenn diefem gewerbe Einhalt gethan wird. Vielleicht äußert f

-

beiter der betreffenden Branche hierzu.

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In dem Vose

theils des Reichs

Wozu die Arbeitsbücher gut find. Den d. R. X. 464.

von den Innungen so sehnlichst herbeigewünschten Theil schon eingeführten Arbeitsbücher hat dieser Ta

Ahme an einer gen

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selle, welcher bei einem Schornsteinfeger Jnnungsung verbotener erfahren. Derselbe erhielt von seinem Arbeitgebernden des das

20. September 1886 bis 7. Januar 1888 in Arbeit

fein Innungs- Arbeitsbuch geschrieben:

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20. September 1886 bis zum 7. Januar 1888 bei meil nimmt als

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gestanden und ist wegen Vernachlässigung der Arbe worden." Daß es dem Gehilfen bei den bekannten im Schornsteinfegergewerk dadurch beinahe unmögli wird, fernerhin Arbeit zu finden, fümmert den hum nungsmeister nicht. Sollte er sich niemals eine Verniffenen Maßreg seinen Arbeitern gegenüber zu Schulden haben fomme Und derartige Arbeitsbücher will man auf gefeßlichem Die seinerzeit gemeldete Beschlagnah Boccaccio's Decamerone" in der Soltau  'jchen ist auf die seitens der betroffenen Buchhändler eing schwerde vom hiesigen Amtsgericht bestätigt worden. Die Corfdrücker". Von den dreißigtauder sozialdemo

Abg. v. Malhahn- Gülz: Herr Windthorst will unseren Antrag nicht wegen der jeßigen anormalen Verhältnisse, er hat Antrag nicht wegen der jetzigen anormalen Verhältnisse, er hat aber nicht bewiesen, worin diese bestehen. Er meint nur, die Lage sei ernst, und deshalb müßten wir auf eine Stabilität der Verhältniffe hinwirken. Das wollen

wir ja gerade durch unseren Antrag.( Sehr richtig: rechts. Abg. Windthorst: Sehr unrichtig!) Das Ansehen des Reichstags wird durch eine fünfjährige Legislaturperiode nicht geschwächt. Bei den Anträgen auf Gewährung von Diäten an die Abgeordneten hat man nie daran gedacht, daß es sich um eine Verfaffungsänderung handle. Es handelt sich nicht um eine Machtfrage, um die reaktionäre Partei zu stärken. Die Fortschrittspartei muß doch von ihrer eigenen Macht eine sehr geringe Meinung baben, daß sie das bei den nächsten Wahlen fürchtet. Die Behauptung, daß wir die Verfassung ab­schaffen wollen, fann nicht oft genug als unwahr zurückgewiesen werden.( Bustimmung rechts.) Nicht wir, sondern jene Herren haben gegen die Verfassung gestimmt. Bei einer fünfjährigen Legislaturperiode werden wir drei Jahre ruhiger und gedeihlicher Arbeit haben. An dem Wahlrecht wollen wir nicht rütteln und die Frage des direkten Wahl­rechts ganz aus dem Spiele laffen. Bei den legten Wahlen haben wir damit gute Erfolge gehabt. Ich hoffe zu versichtlich, daß der Antrag jezt eine Majorität und auch die Zustimmung der Regierung findet. Dann werden wir dem rechts.)

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brechern, welche Berlin   ungefähr beherbergt, ist ein Bunft der Taschendiebe( Torfdrücker"," Torf" gleich gebörig. Darunter sind der Freis. Stg." zufolge polnisch- jüdische Elemente, deren Scharffinn und Fin wiederholt Au besonders zu fürchten find. Die großen Gauner Städten, besuchen als piffeine Leute die Rennpläge Berbindung bäder und tummeln sich überall umher. Auch groorden sei. Den

,, Torfdrückern" machen ihre Kunstreisen nach allen b

il nicht für erwie

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werden mit Sorgfalt ausgeforscht und vorbereitet nicht so lange her, daß ein asiatischer Nabob, der vo nach Petersburg   reifte, von der englischen   Hauptstadt es denselben, unmittelbar beim Abgang des PetersbuHauptverhand von einigen Taschendieben verfolgt wurde. Hier enble Lande einen guten Dienst erwiesen haben.( Lebhafter Beifall Der profeffionirte Taschendieb vornehmen Stils liebt, enbig wäre, zuges dem fremden Goldonkel die ganze Reisefaffe abu

Ein Antrag auf Vertagung wird angenommen. Schluß 54 Uhr. Nächste Sigung Freitag 1 Uhr.( An trag betr. die Verlängerung der Legislaturperiode.)

größere Geschäfte vorzunehmen. Er tritt böchft cl  sucht sich an die höhere Gesellschaft heranzuschlängeln legt sich aus eigener Macht prunkende Ordensbänd

lang

ein größerer Streich geglückt, so lebt er ruhig dem Ertrage seiner Beute und vermeidet es ftreng

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5 Urtheil in die

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