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Freitag, den 10. Februar 1888.
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Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt"
beint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei en Nachri baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement e Ruhe. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. fgenomme ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.) ung einge gebrannt getroffen Die erfte en Boll
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Redaktion: Beuthstraße 2.
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ind Abes Bird es Krieg geben oder nicht? mmenstoß das ist die große Frage, welche Alle in Anspruch
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giebt Leute, die mit ihrem Urtheil in solchen gleich fertig find. Dazu gehören vor allen jene er am Weißbiertisch, welche schon seit Jahren mit en mener Miene behaupten, ein Rrieg stehe vor der Thür, Im Lieb als ob sie durch ihre diplomatischen Beziehungen esden( Babesonders vortrefflich informirt wären.
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Wochenir für unser Theil maßen uns nicht an, aus den vor fann jeden Thatsachen mit Bestimmtheit erkennen zu wollen, Ausgabe tommen wird oder muß. Auch in der am Montag im Stage von dem leitenden Staatsmann gehaltenen großen mogonie, über die allgemeine politische Lage ist die Frage, ob in friegerische Berwickelungen gerathen werden, offene geblieben; doch hat Fürst Bismarck stark en und daß die Situation an sich eine unveränderte sei. Run, wir sind die ersten, die aufrichtig wünschen, daß Friebe erhalten bleibt. Was uns indessen mit einer en Genugthuung erfüllt hat, ist die Thatsache, daß in tgefahr für den europäischen Frieden erscheint. Das der Nebe nicht direkt ausgesprochen, aber es ist auch verkennen. Unsere Leser werden sich erinnern, daß immer betont haben, der Störenfried sei im Osten zu während die„ patriotischen" Schreier bei jeder Gee ift eit mit dem Finger auf die Franzosen hin2. Das und alle Kriegsgefahr von der Seine kommen
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Auch vie Thatsache, daß mit Carnot in
treid eine burchaus friedliebende Richtung zur Herrschaft langt ist, fand in der Nede des Reichskanzlers Erwähnung. ie demokratische Regierung Frankreichs an sich wird den
Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
Falschheiten und Treubrüchen, welche diese Geschichte aufweist. Rußland hat wenig Freunde gehabt, die nicht von ihm geleimt worden sind.
Der Leiter der Politik des Deutschen Reichs hat offen gesagt, daß er Rußland viele Dienste geleistet habe, um durch die russische Freundschaft den Frieden zu erhalten, namentlich auf dem Berliner Rongreß. Nun, wir erlauben uns in Bezug auf den Kongreß etwas anderer Meinung zu sein. Der Berliner Kongreß hatte offenbar den 3weck, in die durch den orientalischen Krieg in totale Verwirrung gerathenen 3ustände auf der Balkan halbinsel wieder einige Ordnung zu bringen und durch einen Vertrag auch Garantien für diese Ordnung zu schaffen. Aber der mit Vorliebe im Dunkeln wühlenden russischen Diplomatie ist die größte Verwirrung am Balkan Stets lieber gewesen, als die geringste Ordnung; wer im Trüben fischen will, der liebt die Ord nung gewöhnlich nicht. Und wie der Reichskanzler selbst fagte, sind die russischen Beziehungen nach dem Berliner Rongreß erkaltet; die Freundschaft hat von dort ab aufgehört und man hat sich in Berlin also schon vor 9 Jahren genöthigt gesehen, eine Friedensgarantie in dem jüngst veröffentlichten Bündniß mit Desterreich, statt in der Freundschaft mit Rußland zu suchen. Nun, die Freundschaft Ruß lands war immer zweideutig genug; man erinnere fich doch daran, wie Rußland nach dem für Preußen so unglücklichen Krieg mit Napoleon I. , 1806 bis 1807, plöglich aus einem Bundesgenossen Preußens ein Bundesgenosse Napoleons wurde und wie 1813 die russischen Befreier" die schöne Stadt und Festung Danzig so gerne behalten hätten. 1849 zogen die Russen dem Hause Habsburg gegen das aufständische Ungarn zu Hilfe und es finden sich in den Ereignissen jener Tage Anzeichen genug, daß die Russen mit der eigentlichen Absicht famen, ein Stüd Un garn , Siebenbürgen oder Galizien zu schlucken, aus welchen Generals Görgey theilweise erklärt.
; in Frankreich aber wird eine demokratische Regierung Anzeichen sich auch die sonderbare Haltung des ungarischen mer eine bessere Bürgschaft für den Frieden bilden als Bu einer lächerlichen Russenfreundschaft herabgekommene reich, die Mittheilung, daß ein ähnlicher mit Italien beBonaparte oder ein Bourbon. Selbst wenn oquet zur Regierung berufen werden sollte, so werden steht, sowie die Rede des Fürsten Bismard waren mehr als beshalb die Kammern ebenso besinnen, Frankreich leicht
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Die Veröffentlichung des Allianzvertrags mit Defter
| durch einen Krieg der Wohlstand geschädigt und eine unter allen Umständen nicht wünschenswerthe Aenderung der Dinge insofern bewirkt, als sich jeder in seinem Erwerb und seinen Einnahmen augenblicklich beeinträchtigt sieht, von den Opfern an Blut, Leben und Gesundheit ganz abges sehen. Aber in Rußland sind die ökonomischen Zustände so elend, daß dem einzelnen der Krieg als eine Art Ers lösung erscheint, welchem Schicksal er dabei auch entgegen= gehen mag. Im Lager und im Felde lebt ein russischer Tagelöhner immer noch besser und weniger strapaziös, als auf der Scholle seiner Bauern oder auf den Ländereien seiner Gutsherren.
Man fann hervorheben, daß die Russen es noch nie fertig gebracht haben, Heeresmassen über ihre Grenzen zu senden, die der Größe dieses ungeheuren Reiches auch nur entfernt entsprachen. Der Koloß ist schwächer, als man Und er glaubt, wenn man ihn nur äußerlich betrachtet. hat es mit keinen schwächlichen Gegnern zu thun.
Die russische Orientpolitik ist auf Berreißung der Türkei , vor allem aber auf Isolirung Oesterreichs ges richtet. So lange es den russischen Diplomaten nicht ge lingt, Desterreich zu isoliren, wird man sich sehr befinnen, ehe man angreift.
Womit natürlich nicht gesagt sein soll, daß die Möge lichkeit eines Angriffs trotz alledem ausgeschlossen wäre!
Politische Uebersicht.
Das ungeheuere Aufsehen, welches die letzte Sozia listengesegdebatte des Deutschen Reichstages in den weitesten Kreisen des In- und Auslandes hervorgerufen hat, wird durch die Veröffentlichung des deutsch - österreichischen Bündnißvertrages und die Reichstagsrede des Kanzlers durchaus nicht geschmälert. Und es wäre auch sehr traurig, wenn unser Volt sich durch eine Frage der auswärtigen Politik von der inneren abe lenten ließe. Die innere Politit, auf die in Deutschland bisher leider nur ein untergeordneter Werth gelegt wurde, ist von weit größerer Wichtigkeit als die auswärtige. Und wir behaupten aus vollster Ueberzeugung, daß das Bedrohliche der auswärtigen Lage ganz wesentlich eine Folge der inneren Politik ist. Deutschland ist so groß, daß, wenn die Gesammtbevölkerung einig ist, feine Macht der Erde daran denken kann, uns an zugreifen. Wenn aber die Feinde des Deutschen Reichs in den deutschen Zeitungen lesen, wie der Parteifanatismus gerade der sogenannten„ nationalen" Parteien so weit geht, gegen eine Acht zu verhängen was in Deutschland thatsächlich der Fall will. Den russischen Diplomaten wird mit all diesen Dingen ist, und wenn die Feinde des Deutschen Reiches sehen, wie nicht viel neues gesagt worden sein. Aber sie werden sich wohl die Regierung selbst ein Gesetz vorgeschlagen hat, das diese soziale auch nur sehr schwer zu einem Angriff entschließen. Eine große Acht zur politischen Acht erweitert einmal zu welchen SchlußKriegsgefahr liegt unserer Meinung nach in den inneren folgerungen müffen fie fommen? Müffen ste nicht folgern: ein Staat, Bei anderen Völkern wird 3uständen Rußlands. der so in sich zerklüftet ist und Hunderttausende von Bürgern, deren
in einen Krieg zu stürzen, bei dem es nicht weniger nunmehr en Alles auf das Spiel sehen würde, was es seit dem e von 1870 an Errungenschaften aufzuweisen hat.
wurde
er Grundton vorhanden; die Freundschaft Ruß
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ein bloßes Pressionsmittel für die rasche Durchbringung der bloc angenommenen Wehrvorlage. Diese Dinge haben den 3weck, Rußland , das im Orient neue Verwickelungen spinnt, zu zeigen, auf welche Gewalten es
Aber in der Rede des Reichsfanzlers war noch ein stoßen wird, wenn es sich zu einem Angriff entschließen große Partei, und zwar die Partei der Arbeiter, die soziale
ift fie auch immer gewesen; 0557 91fchichte der russischen Diplomatie geschrieben werden wird man erstaunen über die unabsehbare Reihe von
sehr zweifelhaft charakterifirt.
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Feuilleton.
Regte vorbehalten.)
Der Erbe.
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( Nachbrud verboten.)
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mit der Tante lebte. Doch genug übergenug davon! Die 3eit liegt hinter mir, und von dem Augenblick an, wo ich die Erbschaft habe, denke ich mir meinen eigenen Herd zu gründen aber nicht hier in Wendelsheim , denn keine freundliche Erinnerung zieht mich hierher zurück."
Nicht hier in Wendelsheim ?" rief der Vater rasch und erstaunt, ja fast erschreckt. Und wohin sonst willst Du ziehen?" Fort von hier, Vater; ich habe meinen Abschied schon eingereicht und die Versicherung erhalten, daß er mir be
Roman von Friedrich Gerstäder. Der alte Baron warf einen scheuen Blick auf seinen denn so wenig er daran gedacht haben würde, Aehnliches gegen ihn einzugestehen, im Herzen fühlte willigt wird." 754 909 49 Wahrheit des Vorwurfs, und war auch deshalb 91112 586 Stande, ihn gleich und entschieden von sich abzu
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Und wer ist die Dame, die Du Dir zur fünftigen Gattin ausersehen?" sagte der Vater mit fast tonlofer Stimme; denn zum ersten Mal fühlte er, daß der Sohn habe und entschlossen sei, seine vollständige Unabhängig
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unser Wappen zieht? Es tann, es darf nicht sein, und ich werde es nie und nimmer bulden!"
,, Du kannst es nicht hindern, Vater," sagte Bruno ernst und kalt; Du hast Dir das Recht vergeben, über mein Thun und Handeln zu bestimmen. Du hast keine Liebe in meinem Herzen gefäet, Du kannst nicht erwarten, dort Liebe zu ernten fannst mir aber auch nicht verdenken, daß ich sie dort suchte, wo sie mir von ganzer Seele entgegen gebracht wurde. Du kennst auch Rebekka nicht," fuhr er etwas weicher fort, als der alte Mann wie gebrochen in einen Stuhl sant und sein Gesicht mit den Händen deckte; hättest Du nur ein einziges Mal in ihr liebes, engelschönes Antlig geschaut, hättest Du gesehen, wie lieb und gut fie mit mir ist, Du würdest begreifen, daß ich das vergaß, was
Du machst eine lange Vorrede," sagte er endlich; ich die ihm bisher auferlegten Fesseln wirklich abgestreift mir noch nie ein Segen, nur ein 3wang gewesen." doch nicht, daß Du eine Wabl getroffen, deren Du
zu erhalten."
ich mich zu schämen brauchte. Aber ich glaube fast, feit zu wahren. Ich bin so fremd in Deinen Bekannts Berbacht ist unberechtigt," setzte er rasch hinzu, denn schaften, daß ich nicht einmal auf irgend Jemand rathen annst und mußt wissen, daß ich alles mein langes fann." hindurch gethan habe, um die Ehre unseres Hauses Die Ehre unseres Hauses," wiederholte Bruno büfter : war es indeß im Innern? Die Ehre des Hauses
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Und doch hast Du gerade mir den Weg in die Familie gebahnt, Vater," sagte Bruno, während ein eigenes trobiges, aber doch düsteres Lächeln über seine 3üge flog. Ich liebe die Tochter des alten Salomon."
Bruno," schrie der Baron emporfahrend, indem er
,, Das kann, darf nicht sein!" rief der alte Baron, wieder von seinem Stuhl emporspringend; die Erbschaft war von jenem alten Manne nur deshalb unserem Hause zugewendet, um den Glanz des Namens aufrecht zu erhalten, das Geschlecht nicht aussterben zu laffen."
Die Erbschaft lautet auf Deinen ältesten Sohn nach zurücklegung von dessen vierundzwanzigstem Lebensjahre; die Bedingung ist in wenigen Wochen erfüllt," erwiderte Bruno ruhig. „ Oh, daß ich so daß ich so hart gestraft werden
149 80 97 wie stand es indessen mit dem Glück, dem Frieden wirklich bleich vor Schreck wurde, bist Du wahnsinnig ge 72( 500) aufes, Bater? Ich höre und lese draußen manchmal worden oder treibst Du Deinen Spott mit mir? Die sollte," rief der Baron die Hände ringend, indem er in 9( 3000) 80 Segen der eigenen Familie, dem Glück der
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ath. Was habe ich gethan, daß mir das alles ge as haft Du nur heute?" sagte der Vater, unruhig treibe auch meinen Spott nicht mit Dir habe es nie end, indem er den Sohn groß ansah. Wie bist Du gethan." berbar, und was sollen diese vollkommen unbes
Die Tochter des alten Juden," wiederholte Bruno scharf und langsam; ,, ich bin nicht wahnsinnig, Vater, und
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fühltest, wer trug denn die Schuld, wir oder Du, darin, ein braves Mädchen zum Altar zu führen."
unb mich baburch in Schulden stürzte?"
,, Und meinen Namen willst Du beschimpfen?" " Ist es nicht auch der meine? Ich sehe keinen Schimpf " Bruno," rief der alte Baron außer sich, Du weißt nicht, was Du thust! Unser Geschlecht ist bis jetzt rein und unbefleckt erhalten- der alte Stamm wenigstens und Du hast keine Ahnung, welche Opfer Einzelnen von uns wurden, um das durchzuführen. Willst
Das ist recht, Vater," lachte Brnno bitter ,,, mach' Du noch Vorwürfe, daß ich die Gesellschaft fremder Menschen En mußte, weil ich im eigenen Hause tein freundliches auferlegt
t zu jeben betam und sogar auf ewigem Kriegsfuß Du gerade der Erste sein, der einen schwarzen Strich durch
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dem großen Saal rasch straft!" Wofür Vater?" Der alte Mann war zur Glasthür getreten, lehnte feine Stirn an eine der Scheiben und starrte in den Garten hinaus; aber er beantwortete die Frage nicht. Bruno fühlte fich beängstigt; er war auf Vorwürfe und Zornesworte gefaßt und entschlossen gewesen, denen falt und entschieden zu begegnen so weich, so gebrochen hatte er den Vater nicht zu finden geglaubt so hatte er ihn nie gesehen. Langsam ging er auf ihn zu, und die Hand auf seine Schulter legend, sagte er, freundlicher, als er bis jetzt ge= sprochen:
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,, Und was ist denn weiter, Vater, daß Du es Dir so