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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Kamerun  

Von Karl Kautsky  .

( Fortsetzung aus Nr. 29.)

ubium des christlich germanischen Raubritterthums, als dieses

Gott will es!" erklärten die katholischen Pfaffen zum

den Schäßen des Drients lüstern wurde; die Natur will tufen die darwinistelnden Pfaffen des Kapitals, so oft einen trampfhaften Versuch macht, einen neuen Markt zu 2,67 2,7 m und das Feld seiner Ausbeutung zu erweitern. berr Dr. Buchner erklärt, wir müßten Kolonien erwerben, 2,65 2,69 Europa   zu eng für die Massen werde, die es beherberge. Seiten später erzählt er uns von der heutigen Ueberpro an Lebensmitteln( VIII) und davon, daß unsere afrika­Rolonien fein Ziel für eine deutsche Auswanderung ab­Für unsern leidigen Ueberschuß an Bevölkerung, also mtliche Auswanderer, ist im tropischen Afrika   allerdings zu holen. Jene Zeitungsartikel, die einmal sogar die und Rongoländer als Auswanderungsziele empfahlen, nichts als Maffenmordversuche aus Unwissenheit, wenn Bei einer Ueberproduktion von Lebensmitteln kann von Solterung feine Rede sein; aber selbst wenn eine solche inde, würden unsere Kolonien, die in den Tropen gelegen, also fein hartes" Verfahren gegen die Duallas, wie er fich gar nichts abhelfen. Das weiß Herr Dr. Buchner. Wenn emistisch ausdrückt, mit der Nothwendigkeit des Kampfes Dasein und dergleichen zu beschönigen und die Erhöhung europäischen   Handelsprofite in Kamerun   auf ein wuchers " Niveau als eine Lebensfrage für die deutsche   Nation tellen sucht, so zeigt er uns damit blos, was man alles Den geduldigen Schlagworten Kampf um's Dasein" und on" anfangen fann.

Befest felt 1 Schlimmeres."

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materialistisch übrigens mitunter das bürgerliche Gehirn feinen Profithunger als Naturgeset" mit Hilfe moderner urwissenschaftlicher Schlagworte zu deuten sucht, ganz kann ich seiner traditionellen ideologischen Illusionen doch nicht Sarte lagen. So fühlt sich auch Herr Dr. Buchner hin und , nahe El Der bemüßigt. uns zu zeigen, daß die Degradirung der er zu Sllaven und die Emporschraubung der europäischen  ila fördern. Er hofft, daß mit dem ,, merkantilen auch der delsprofite die Verbreitung der Kultur und Zivilisation in elle Bortheil verbunden" sein werde, daß die Dualla ,, die achtung der Arbeit aufgeben und sich in bessere Menschen wandeln"( S. 108), für den Fall nämlich, daß fie nicht ver­gern oder zu tode geschunden werden. Und wenn man Haven taufte und nach Kamerun   importirte, so wird man en eine Wohlthat erweisen, wenn man sie solchermaßen den 0ungen befferer Zustände einverleibt"( S. 175).

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und die Ausbeutung auf die Ausgebeuteten wirft! Man sollte wirklich nicht glauben, wie wohlthätig und zivi­

n welcher Weise die europäischen   Kaufleute die Zivili­in den Kolonien verbreiten, ist zu bekannt und zu oft als daß wir hier darauf einzugehen

ert worden,

Sonnabend, den 11. Februar 1888.

fönnte schließlich bis zur Beibehaltung einiger sehr nüglicher Rechtsgewohnheiten gehen, wie sie sich im Verkehr der europäischen   Kaufleute mit den eingeborenen Händlern allmälig fest herausgebildet haben, wenn sie auch mehr den afrikanischen als den europäischen   Rechtsanschauungen entsprechen. Ich meine da namentlich das unter den Afrikanern allgemein giltige Recht des Gläubigers, den säumigen oder böswilligen Schuldner oder einen Angehörigen desselben festzunehmen, bis die betreffende Schuld bezahlt ist."

Man sieht, der Deutsche   in Kamerun   nimmt die ,, afrikani­schen Rechtsanschauungen" an, statt den Neger auf die Höhe des Deutschen Reichs zu heben.

Das beste Arrestlokal für den Neger ist die Kette, an der er arbeiten muß." ." Dagegen sollen, da die Neger viel fein fühliger find, als unsere gemeinen Leute,"" Bergehen der Europäer   möglichst blos mit Geldbußen zu bestrafen, in schweren Fällen vor deutschen   Gerichten in der Heimath abzuhandeln fein"( S. 192, 193).

Da der Neger sehr feinfühlig, soll der Deutsche   jedes Ver­gehen gegen ihn mit ein paar Mart fühnen können! Sonder bare Logik!

"

Mißhandlungen von Negern rechnet Herr Buchner jeden­falls nicht zu den Vergehen. Sagt er doch von Stanley: Auch er hat Sklaven gehalten und gelegentlich durchgepeitscht. Im barbarischen Ich nehme ihm das gar nicht übel. Afrita muß man zuweilen barbarisch auftreten"( S. 177). Und Herr Zöller erzählt uns mit Behagen folgendes als die Logik der Weißen in Westafrika  ; Gott, hieß es, sei nach Ansicht der Schwarzen sehr gut, so gut sogar, daß sich niemand um ihn zu fümmern brauche. Dem Teufel aber oder vielmehr den verschiedenen Teufeln bringe man Opfer dar, damit sie sich nicht unliebenswürdig erwiesen. Es leuchte ein, daß der Weiße fich besser dabei stehen werde, wenn er dem Neger gegenüber die Rolle des Teufels, als wenn er diejenige des guten Gottes ſpiele"( I, S. 187).

Verwildert der Europäer in den Kolonien bereits in Frie­denszeiten, wie man sieht, so noch mehr natürlich, wenn es gilt, die Eingeborenen aus diesem oder jenem Grunde zu ,, züchtigen", welches Wort allein eigentlich schon genug sagt. ( Fortsetzung folgt.)

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

34 Sigung vom 10. Februar, 1 Uhr Am Tische des Bundesraths: v. Bötticher, Bron sart von Schellendorff.

Das Haus genehmigt in dritter Berathung die Anleihe für Zwecke der Verwaltung des Reichsheeres nahezu einstimmig und tritt in die erste Berathung des Gesezentwurfs, betr. den Schuß von Vögeln, ein.

Abg. Hermes( dfr.): Es kommt darauf an, auf dem Ge­biete des Vogelschußes die Grundlage zu schaffen für den Ab­schluß internationaler Verträge, und sodann darauf, das Mindest­maß des Schutzes den Vögeln innerhalb Deutschlands   zu ge

uchten. Wie die europäische Kultur auf die Wilden" wirkt, währen. Die Wirkung des Gesetzes wird zunächst keine große

i man nur zu gut. Wie wirkt aber andererseits die Barbarei sein. Einer seit Jahrhunderten eingeriffenen Gewohnheit fann

luffchlüffe.

le von ihr gar nicht beeinflußt? Ueber diesen Punkt ertheilen f die Europäer, die mit ihr in Berührung kommen? Werden ns die beiden in Rede stehenden Bücher einige ganz interessante Die europäischen   Raufleute kommen in die Handelskolonien,

man nicht plöglich steuern wollen. Der Maffenfang der Vögel, Erst von die wir schützen wollen, wird nicht sofort aufhören. der späteren Zeit werden wir eine gute Wirkung des Gesetzes er­warten können. Eine rigorose Einführung von Schußmaßregeln würde im Volfe auf Widerstand stoßen.

Wir müssen die

anz erfüllt von den Anschauungen unserer Produktionsweise; Vögel in Schuh nehmen gegen Nachstellungen der Menschen,

aber auch den Menschen gegen die Vögel, die seine Inter­essen stören; und im Großen und Ganzen hat nach dieser

die ich in Bezug auf die einzelnen Paragraphen habe, werden fich am besten in einer Kommission erörtern laffen. Namentlich hätte ich in Bezug auf die Proskriptionsliste, die sich in dem

14 ohne weiteres die jeweiligen gesellschaftlichen Zustände, die vorfinden, als Hebel, selbst wenn sie noch so primitiv find, Richtung der Gesezentwurf das Rechte getroffen. Die Wünsche, ibre tapitalistischen Ziele zu erreichen. Sie heben nicht die fellschaft, in die sie so eindringen, fie verzerren sie blos, und em fie deren Einrichtungen akzeptiren, finken fie auf ihr uzu werden. Das stete Bestreben, die kapitalistischen  benzen, denen man folgt, mit den barbarischen Mitteln zu obnen, die man anwendet, führt zu einer scheußlichen mora­

Dresden

Jahren.

oder vorh Cages.

au herab, ohne aber dabei ihren kapitalistischen Tendenzen§ 8 des Gesetzes fiudet, einige Aenderungen in Vorschlag zu

en Degradation.

bringen. So wünschte ich den Eisvogel, der einer der schönsten Vögel Deutschlands   ist, geschützt. Von dem schwarzen Storche giebt es in ganz Deutschland   noch 20 Paare. Warum diese ausgerottet werden sollen, vermag ich nicht einzusehen; ste sollten

Die der tapitalistischen Produktionsweise entsprechende Form schon der Seltenheit wegen geschüßt werden. Gegen den Kram­

Monist teine Lohnarbeiter; er trifft dort in gewissen Fällen Arbeit ist die Lohnarbeit. In den Kolonien findet der Ellaverei und macht von ihr ohne Weiteres zur Erreichung

er Zwecke Gebrauch.

metsvogelfang fann ich mich nicht erklären. Troß des Massen­mordes, der bei uns und in Italien   geschieht, ist an eine gänz liche Ausrottung dieser Vogelart nicht zu denken. Der Einwand, daß in dem Dohnenstrich auch andere nüßliche Vögel Sie fangen sich nur hältnißmäßig geringe Bahl ist. denn nachher in den eriten 8 Tagen des Striches, haben die meisten dieser Vogelarten Deutschland   bereits ver­Vielleicht

Die Sklaverei ist unter primitiven Zuständen in der Regel fich finden, ist nicht stichhaltig, da dies nur eine ver allzu drückend; man produzirt nur für den Gebrauch, nicht ben Berkauf; die Bedürfnisse sind gering, die Ansprüche an

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Die Profitsucht des Kapitals ist dagegen maßlos, fie findet lassen. Ornithologen von Ruf sind nicht der Ansicht, daß Grenze in fich selbst. Unter dem Druck der Konkurrenz

Mers zur raschen Erschöpfung der ganzen Arbeiterklaffe. Die Ich beantrage, den Gesezentwurf einer Kommission von 14 Mit­e der freien Lohnarbeiter erlangt jedoch in allen kapita- gliedern zu überweisen. den Staaten früher oder später solche moralische, öko­

empfiehlt sich eine Einschränkung der bisher üblichen Fangweise.

che und politische Kraft, um dieser Tendenz durch Gewerk- misfionsberathung. Ich fürchte, daß die Vorlage dort das

ften, Arbeiterschutzgesetze 2c.

nten aufzuerlegen.

wenigstens einigermaßen

Der Kapitalist, der mit gekauften Sklaven produzirt, findet die mindeste Schranke der Ausbeutung. Allen seinen Be fungen, ja selbst seinen Launen fann er ungehindert die

Abg. v. Strombed( Bentr.): Ich bin gegen Kom­gleiche Schicksal wie die früheren erfährt, und wünschte deshalb, daß die zweite Berathung hier im Plenum stattfindet. Dieser an fich harmlose Gefeßentwurf enthält auch ein politisches Be­denten. Nach§ 3 ist nämlich der Bundesrath ermächtigt, das Fangen und die Erlegung bestimmter Vogelarten für gewiffe Beiten oder Bezirke überhaupt zu untersagen. Verfassungs­

inden, wie er will. Welche Brutalität und Gemeinheit sich mäßig ist dies zwar zulässig, aber doch bedenklich, denn wir folchen Umständen entwickelt, haben die Pflanzer in Wests statuiren dadurch Fälle, wo der Bundesrath mit Polizei­

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fiat.

en und dem Süden der Vereinigten Staaten   deutlich genug

und langsam um=

och haben wir in unsern überseeischen Befizungen feine annte Sllaverei. Aber daß fie nothwendig ist, sollen unsere italiften Profite aus den Kolonien ziehen können, das erklären ner wie Zöllner einmüthig, und sie haben alle Kolonial­de, die wissen, was sie wollen, für sich. Freilich, die ,, un­mte Stlaverei" fann man nicht gut ohne weiteres mehr ern. Aber ohne die Sklaverei kommen wir nicht aus, mtheit( benüßt und vorsichtig müffen nur zusehen, wie sie zum Besten der Ge­Pandelt werden fann in eine höhere Form der Arbeits­mer will die Sklaverei, aber gemildert durch die Aussicht ( S. 179, val. H. Zöller, I, 228). Das heißt, Herr ibre bereinstige Ersetzung durch- Frohnarbeit! Bie die Behandlung der Sflaven fich gestalten soll, kann aus der Behandlung ersehen, die Herr Buchner den freien zugedacht hat. Das Recht, seine Schuldner gefangen zu en und förperliche Züchtigungen über sie zu verhängen, das er thatsächlich bereits jeder Kaufmann übte( S. 101), foll nun gefeglich gewährleistet werden: Jeder Europäer, zum

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vorschriften in einzelten Bundesstaaten vorgehen fann. Beim Nachdruskgesez haben wir eine ähnliche Bestimmung aber damals gehabt, Herr von Boetticher hat klärt, daß etwas Aehnliches nicht wieder vorkommen werde. Wir können die zweite Lesung sofort im Plenum vornehmen. Einige Bestimmungen müssen schärfer formulirt werden, um Inforrefiheiten zu vermeiden. Die Strafbeſtimmungen für solche Personen, welche durch Mangel der Beaufsichtigung von Kindern eine Uebertretung des Gesetzes durch lettere er­möglichen, find zu scharf. Es empfiehlt sich, nach dem Muster einer preußischen Polizeiverordnung, folche Personen, wenn sie die Kinder an der Uebertretung des Gesetzes nicht hindern fonnten, überhaupt straffrei zu laffen. Dagegen müssen für den Rückfall und für die gewerbsmäßige Zuwiderhandlung gegen das Gesez die Strafen schärfer sein. In Bezug auf dem Kram­metsvogelfang habe ich aus meinem Wahlkreise eine mit zahl reichen Unterschriften versehene Petition befommen, in welcher ich gebeten werde, dafür einzutreten, daß die massenhafte Ver­tilgung dieser Thiere gefeßlich verhindert wird. Ich stehe zwar hier in Widerspruch mit meinem Freunde Windthorst, der 1879 eine große Krammetsvögel- Rede gehalten hat. Ich plädire indeffen nicht für das gänzliche Verbot des Krammetsvogel­hafte Vertilgen. 1879 wollte man dem Fange von Krammets­

Ban der Regierung betrachtet und mit gewiffen Befugnissen fanges, sondern nur für eine Bestimmung gegen das maffen­it foll den Kaufleuten möglichst wenig auf die Finger vögeln kein Hinderniß bereiten, um keine Bertheuerung herbei­Das Prinzip der möglichsten Nichteinmischung zuführen. Heute liegen die Verhältnisse anders.

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Hierzu

Wir haben

5. Jahre.

die nothwendigen Lebensmittel der ärmeren Klaffen vertheuern müssen und daher ist es auch gerecht, wenn wir die Genüsse der höheren Klaffen etwas vertheuern.

Abg. v. Mirbach( fons.): Die Vorlage beseitigt die Be denken, die auf diesem Gebiete bisher bestanden haben, und wir wünschen auf dem Boden derselben zu einem pofitiven Resultat zu kommen. Eine Kommissionsberathung ist nicht wünschens­werth, denn sonst werden in der Kommission so viele Spezial wünsche der Herren Ornithologen laut, daß wir möglicherweise zu feinem Resultate gelangen. Der Schwerpunkt der Vorlage liegt darin, daß fie die Möglichkeit giebt, internationale Ver träge zum Schuße der Vögel zu schließen. Die Nomenklatur der Ausnahmen ist sehr geschickt und richtig aufgestellt. Auch der schwarze Storch und der Eisvogel können in die Liste bleiben, denn in der Praxis wird der schwarze Storch und der Eis­vogel so wie so geschont. Der Eisvogel kann allerdings unter Umständen Schaden bringen. Aber wo der Schaden nicht be­deutend ist, schont man ihn gleichfalls. Die Nomenklatur giebt also die Möglichkeit, die Vögel zu tödten, wo es nöthig ist, zwingt aber Niemand dazu. Der Krammetsvogelfang ist allerdings etwas grausam, aber eine bedeutende Einnahmes quelle für verschiedene Bevölkerungsschichten, zum Beispiel für die preußischen Forstbeamten, deren Einnahme sonst nicht sehr groß ist.

Abg. v. Neurath  ( Reichsp.): Gerade aus der Mitte meiner Freunde ist in frühren Jahren der rechte Anstoß zu Wir stehen demselben diesem Gesetz gegeben worden. sympathisch gegenüber. Wir gewinnen durch dieses Gesetz eine Basis der Verständigung mit Italien   und hoffentlich auch mit Frankreich  , denn auch an der französischen   Küste hat das Fangen und Schießen der Vögel einen sehr bedeutenden Umfang an genommen. Die Hauptsache ist, daß wir überhaupt etwas zu Stande bringen. Einer Kommissionsberathung würden fich meine Freunde nicht widersetzen.

Abg. Duvigneau( natl.): In der zweiten Lesung im Plenum würden wir eine genauere Unterscheidung der nüßlichen und schädlichen Vögel vorzunehmen haben. Neben den beliebten Krammetsvögeln scheinen mir auch die Kiebigeier eines besons deren Schutzes zu bedürfen.

Abg. Baumbach( dfr.): Die Vorlage hat auf mich den Eindruck gemacht, als wenn sie von denjenigen ausgearbeitet ist, Der die uns mit ihren zünftlerischen Anträgen erfreuen. Bundesrath soll die näheren Bestimmungen über eine ganze Reihe von wichtigen Fragen treffen, die nach meinem Dafür halten in das Gesez gehören. Ich will dem verehrlichen Bun­desrath kein Mißtrauen entgegenbringen, aber hier können wir uns auf unsere eigene Weisheit verlassen. Zu meinem Bes dauern muß ich in meiner Stellungnahme zu diesem Gesets von meinem Freunde Hermes abweichen. Ich plädire ent schieden für die Einschränkung des Krammetsvogelfanges, da es fich hier um eine Maffenvertilgung handelt. Der Krammets vogel wird in der allermiserabelſten Art gefangen, und es schmerzt mich, daß sich für diesen Massenmord der Droffelarten ein sonst so humaner Mann wie Herr Windthorst interesfirt. Baldamus, dessen Autorität ich Herrn Hermes entgegenseze, spricht mir in einem Briefe seine Entrüstung darüber aus, daß dieser Gefeßentwurf den Massenmord der Krammetsvögel ge= statten will; es handle fich hier nicht nur um sämmtliche Drossel­arten, worunter die besten Singvögel wären, es würde eine Menge anderer werthvoller Vögel mit den Krammetsvögeln mite gefangen und als solche verkauft. Der Dohnenstrich sei das hierquälerischste Fangmittel. Auch der große Verein zum Schuß der Vogelwelt, welcher den deutschen   Kronprinzen und den Kronprinzen von Desterreich zu seinen Mitgliedern zählt, hat das Verbot des Krammetsvogelfanges vorgeschlagen. Diese und andere Bedenken sind stark genug, um eine fommissarische Ve rathung zu rechtfertigen.

Abg. Windthorst( Bentr.): Ich erkläre mich für den G.E., wie er uns hier vorliegt. Es würde vielleicht zu erwägen sein, ob wir nicht einzelne Vogelarten, z. B. den Storch, etwas mehr schützen sollen. Die Debatte hat sich wieder hauptsächlich um die Krammetsvögel gedreht. Ich glaube auch, wenn die nicht wären, würde das Gesetz schon längst fertig sein. Zweifel­haft ist mir, ob durch internationale Verträge etwas erreicht würde, weil die Ausführung des Gefeßes die Hauptsache ist, und die Kontrole darüber, ob das Gefeß im Auslande ordents lich ausgeführt wird, schwer ist. Ein Verbot des Fangens von Krammetsvögeln würde in Italien   kaum durchzuführen sein. Dieser Vogelfang ist dort so eingewurzelt, daß die Bevölkerung in aller Weise das Gesez vernachlässigen würde. Auch in Bels gien und Holland   werden viele Krammetsvögel verzehrt. Das Resultat würde nur sein, daß die Vögel, die wir schüßen, dann von unseren Nachbarn verzehrt werden. Ich mache kein Hehl daraus, daß auch ich die Krammetsvögel gern effe, wenn fte gut zubereitet sind zubereitet sind( Heiterkeit), und daß ich in jungen Jahren häufig Vogelnester ausgenommen und Fallen gestellt habe. Zu beachten ist auch, daß eine ganze Reihe von kleinen Leuten aus dem Fang von Krammetsvögeln eine hübsche Einnahme erzielen.

Abg. Dr. Meyer( Halle, dfr.): Die Bekenntnisse, zu denen fich der Abg. Windthorft hier herbeigelaffen hat, riefen mir das Goethe'sche Wort ins Gedächtniß: Fischefangen und Vogelstellen verdarb schon manchen Junggesellen.( Heiterkeit.) Ich nehme an, daß diese Bekenntnisse sich auf die unverheirathete Zeit des Abg. Windthorst beziehen, und sie haben mir einigers maßen das ideale Bild von ihm getrübt, indem ich von ihm erfahren habe, was er früher für Dinge getrieben( Heiterkeit); und ich suche einen Trost nur darin, daß er in seinem gegen wärtigen Bivilstande fich hoffentlich auf derartige Dinge nicht mehr einlassen wird.( Heiterkeit.) Herr Windthorst hat sich auf die Volksfitte berufen. Wenn dieses Argument durch­schlagend wäre, dann müssen wir uns auch stillschweigend darin ergeben, daß man in romanischen Ländern die Vögel ganz und gar ausrottet. Das ist eben eine Volksfitte, die man aber mit allen Mitteln bekämpfen muß, weil sie verderblich wirkt. Ich den Vogelschutz für eine wichtige Aufgabe auf halte den Vogelschutz für eine dem Gebiete der Kultur und der Humanität; und unter dem Gesichtspunkt der Humanität soll man nicht den Storch allein berücksichtigen, dem Herr Abg. Windthorst seine Gunst erweist, wie ich dankbar anerkenne.( Heiterfeit.) Die kleine Vogelwelt ist der natürliche Alliirte des Menschen im Kampfe gegen allerlei wirthschaftliche Schädlichkeiten; sie hilft ihm Dinge verrichten, die fich mit allen polizeilichen Maßregeln nicht durchführen ließen, indem sie lästige und schädliche Infekten schaaren vernichtet. Wir sind mit dem Vogelschutzgesetz, mit dem wir uns seit langer Zeit beschäftigen, noch nicht zum Abschluß gekommen, weil sich dagegen partikulare Intereffen geltend ge macht haben, und die sind auch in den vorliegenden Gesezent wurf eingedrungen. Ich habe den Paffus von den Krammets­vögeln im Auge. In einem Gefeßentwurf, der sich als Vogel­schutzgesetz bezeichnet, diese diese diskretionäre Gewalt Krammetsvögeln gegenüber, das fommt mir ungefähr so vor, als wenn man in einem geordneten Rechtsstaat ein Sozialisten­gesetz einführt.( Heiterkeit.) Es wird genau dieselbe Unsicherheit

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