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Boden des

eformen, welche die Staatsregierung seit Jahren schon an lange die Ihre Berwirklichung würde an fich mit den Grund­nterschieden einer weisen Politik gewiß vereinbar sein; vorerst aber n fie naties dafür noch an der nothwendigen Voraussetzung. Die Möglich Buniche noch nicht. Mehrausgaben zu beschließen, für deren atsfinanzen bieten die Mittel zur Erfüllung aller dieser en; fie be eftreitung die laufenden Einnahmen nicht die Mittel bieten, e Gewal Hindererträge der Staatseinnahmequellen herbeizuführen, wo tovan en Gesammtertrag zur Beſtreitung des nothwendigen Staats­er flug. imandes nur gerade hinreicht, bedeutet aber nichts anderes, aufs Neue in die eben erst überwundene Defizitwirthschaft ür fie der hineinsteuern, den soeben wiedergewonnenen Boden einer Den Finanzwirthschaft preußischer Tradition wieder verlassen. Berfolgung der abschüssigen Bahn der Defizitwirthschaft ist dem Staatsinteresse unvereinbar und daher ganz ungang­Soll daher auf die Verwirklichung jener Anträge und hliffe nicht verzichtet werden, so wird das Abgeordnetenhaus r sorgen müssen, daß der Staatskaffe die zur Bestreitung der ehrausgaben und der Einnahmeausfälle erforderlichen sicheren arfblid, in einnahmen zugeführt werden. der Dem Die Antisemiten zerfallen in verschiedene Spielarten, anderem in eine christliche und- jüdische. Das erfahren jezt durch das Stöcker'sche Leibblatt; und wir erfahren aus r der Cha de weiteren, daß die christlichen Antisemiten fuchswild find die jüdiſchen, weil diese Wit haben. Das ist allerdings Waare, mit der unsere christlichen" Antisemiten nicht han­Wir rathen ihnen aber, sich mit ihren. Kollegen vom en- Sourier" zu vertragen und den Wigen", die derselbe auf den Grund zu gehen. Es wird sich dann heraus­

inten, daß bei Seite ein Inter 1zugefta pf reichen jer Verwi

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ellen, daß diese meist sehr fragwürdigen Ursprungs find, wie 8. der den christlichen" Antisemiten besonders anstößige

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tfernt in Frage: Wie wird man am schnellsten reich? Ant­lische Chrlich währt am I ängsten", welchen Wig wir schon etlichen und 20 Jahren gelesen haben, also lange ehe der lichen Br emitismus, christlicher" wie jüdischer" Spielart er ichen Jum Rothstand in der sächsischen Strumpfwaaren­ustrie wird der Chemnißer Presse" aus Burkhards­erträglich( im Erzgebirge  ) vom 13. Februar geschrieben: Es dürfte in den lige Geschäftskrise unserer Strumpfwaaren Industrie für Produft einer tünstlichen Spekulation der ton benden großen Handelsfirmen anzusehen. Es drängt sich m die Frage auf: Was es eigentlich bedeutet, wenn einigen utonom blättern berichtet wird: Die Amerikaner hätten sich zu en Preisen verstehen müffen";" die üblichen Maffenlager

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Und das just in den vergangenen Wochen, wo sich enfabrikanten Fattore genannt bei den Kaufleuten Auf­erbetteln oder erhaschen mußten für einen um volle Brozent niedrigeren Arbeitslohn( 1,35 bis Mart) per Dupend als in der Krise von 1883 84 83

ganz einstellen zu müssen.

Diese Faktore liefern ie nach

en 4 Jahren hat sich die Eristenzunfähigkeit der handwerks­

und andere Ehrenausgaben doch härter gedrückt, als ihnen lieb ist". Oder die Bevorzugung im diplomatischen Dienst- wie­viel Berechtigtes man auch gegen sie sagen kann, rechtfertigt nicht ein Umstand sie gewissermaßen? Gerade hier ist iene gesellschaftliche Sicherheit, jene volle Beherrschung der Formen, wie sie nur der besten Gesellschaft eigen", find feinste Formen" unerläßlich. Wäre es nun nicht möglich, daß diese Eigen schaften bis zu einem gewissen Grade erblich sein können, und daß die Glieder unserer alten Adelsfamilien sie zum Theil in seltener Vollkommenheit befizen?" Endlich unser vielgelästertes Agrarier- und Junkerthum, hat es nicht des Dichters( Storm) Vorwurf es gehe mit dem Pöbel zwar, doch niemals mit dem Volke" fezt gründlich widerlegt? Diese Pröbchen anscheinend einer treffenden Satire, thatsächlich aber einer Be­weisführung, welche nothgedrungen zu den lächerlichsten Schein­gründen greift und dieselben zu guter Lezt ernsthaft für stich­haltig hält, entnehmen wir dem neuesten Hefte der reaktio­nären und hochoffiziösen Grenzboten".

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Die Neue Freie Presse" bestätigt, daß man bereits für die nächsten Tage einen amtlichen Schritt Rußlands   in beschränken werde, eine Deklaration vorzuschlagen, welche den Prinzen Ferdinand von Roburg als einen illegitimen Fürsten bezeichnet. Diese Deklaration sollen die Mächte der Pforte mit­theilen, möglicherweise auch noch andere russische Anträge. Es wird verfichert, daß das russische Vorgehen als eine Wirkung der Rede des Fürsten Bismarck vom 6. Februar zu be trachten sei.

Bum vortragenden Rathe bei dem Prinzen Wil­helm soll, wie der Freis. 3tg." mitgetheilt wird, der Direktor im Ministerium des Innern v. Zastrow, ein besonderer Ver­und Gesinnungsgenoffe des Miniſters v. Puttkamer  , be­stimmt sein.

Der hessische Landtagsabgeordnete Joest hat, wie auch wir schon gemeldet haben, seine Haft angetreten, weil das Ministerium so schreiben die Zeitungen- den beantragten aftaufschub verweigert habe". Wir verstehen diese Notiz nicht recht. Unseres Erachtens hatte die hessische Kammer, deren Mitglied Joest ist, ihre Genehmigung zum Haftantritt zu geben. Wir haben aber nichts davon ge hört, daß eine solche Genehmigung ertheilt worden sei.

Verbot auf Grund des Sozialistengesetzes. Der Polizeipräsident von Berlin   verbietet ein Flugblatt, welches die Ueberschrift trägt: Arbeiter, Brüder, und den Schluß hat: Wird es immer Ge- Liebknechtet werden."

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Oesterreich- Ungarn.

Rothschildgaunereien in Desterreich. Die Nordbahnverwal tung nügt die ihr in dem von der Regierung eingegangenen neuen Vertrage eingeräumten Privilegien rücksichtslos zu ihrem Vortheile aus, indem sie durch ausgiebige Tarifherabsetzungen dem Erzeugniffe ihrer mährischen Kohlenwerke auch den südlichen Markt zu erobern sucht, in der Absicht, die konkurrirende alpen­ländische Kohlenindustrie zu Grunde zu richten. Die lettere befindet sich gegenüber den mährischen Kohlenwerken insofern beträchtlich im Nachtheile, als ihr Produkt bei weitem nicht die

toge des Betriebs 50 bis 700 Dtd. wöchentlich. In den Sigen Koulirstuhlarbeit vollauf bestätigt. Es bedarf daher Heizkraft der mährischen Kohle befizt. Wenn nun zu diesem Heteiner prophetischen Begabung, um zu sagen: Die jetzige

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besiegelt die Existenzunfähigkeit des Handbetriebs der hanischen Strumpfmaschine. ntilgung on wird nunmehr vermöge der spottniedrigen Arbeitslöhne rafendes Tempo annehmen, bis das Wesen der Ueberpro­anleihe on Maffenbankerotte erzeugt, gegen welche die sieben Jn. enzen in Beulenroda, die drei in Limbach und die eine in genstein des Monats Januar d. J. nur ein kleines Vorspiel Beuten. Angesichts dieser Thatsachen wie der bei solchen Krisen etenden Erwerbslosigkeit, kann nicht oft und nicht laut g eine Versicherung gegen unverschuldete Erwerbs resp. oienfilofiafeit gewünscht werden. Der großen Masse der beiter, welche jährlich keine 600 M. verdienen, muß es unter lchen Verhältniffen unbegreiflich erscheinen, wenn ihnen zuge authet wird, von solch einem geringen Verdienst noch jährlich reichen angsweise fahren zu laffen für eine höchst unzu ohlgemerit: Berdient, gearbeitet muß erst werden, ehe der Arbeitgeber Kranken-, Unfall- und sonstige Beiträge aus­

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natürlichen Vorzug der mährischen Kohle noch ausgiebige Tarif begünstigungen hinzukommen, so liegt es auf der Hand, daß auch in den Südprovinzen Desterreichs die steirische Kohle mit der nicht mehr mährischen Kohle zu fonfurriren vermag. Vom Standpunkte des Konsumenten wäre nun wohl nichts gegen eine solche Konkurrenz einzuwenden, wenn fte der Kohle eine Verwohlfeilung mit sich brächte, aber man ginge fehl, wollte man an= nehmen, daß es der Nordbahnverwaltung und dem hinter dieser ftehenden Großaktionär Rothschild  , der bekanntlich für seine vielen " Verdienste" hoffähig geworden ist, in Wirklichkeit darum zu thun sei, der Bevölkerung billigeres Brennmaterial zu verschaffen. Baron Rothschild verfolgt mit der namhaften Herabsetzung der Kohlentarife der Nordbahn ganz andere Zwecke. Es ist ihm darum zu thun, der Südbahn   zu einer Ersparniß von mehreren Hunderttausend Gulden zu verhelfen. Wenn Rothschild   aber der Südbahn Kohle aus den Werken der Nordbahn zu einem Frachtsate nach Wien   liefert, der kaum die Selbstkosten erreicht, so ist das dadurch zu erklären, daß Baron Rothschild nicht nur Südbahn   ist. Und wenn er dieser durch billige Kohlenliefe rungen zu einer beträchtlichen Ersparniß verhilft, so besagt das nichts anderes, als daß er den Gewinn, dessen er sich auf der einen Seite begeben hat, auf der anderen Seite wieder herein­ein schein­Schiebung statt. Bleibend wird dagegen die durch dieses Mas növer bewirkte Verdrängung der steirischen Kohle aus der Wirth­schaft der Südbahn   und die hiervon zu besorgende Entwerthung der steirischen Kohlenwerke, die den Ruin vieler Tausende von Arbeiterfamilien zur Folge hat, sein, wobei Baron Rothschild und auf die Schaffung eines unschäßbaren allgemeinen Kohlen­

igenen Mitteln zu leisten im Stande ist und überhaupt Großaktionär der Nordbahn, sondern auch Großaktionär der Eine hübsche Satire auf die Agrarier, besonders Elche entween aristokratischen Theil, lesen wir in einem politisch- literari­hen Wochenblatte. Der Verfaffer geht der Reihe nach die

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Jene Erhöh, deren sich die Träger adeliger Namen erfreuen, und sagt jedes barer, es findet nur eine für das Haus Rothschild wohlthätige auf Ermer mit viel Esprit einige Vorzüge dieser Sonderstellungen ins Das ist nun zwar im Grunde nicht recht", sucht dann zu setzen. So z. B.: Das Herrenhaus verfolgt wohl öfter

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geberischen Befugnisse nicht umsonst; allerdings sind ja möglicherweise auf die billige Erwerbung dieser Kohlenwerke ends in glänzender Lage, aber manche werden durch diese monopols spekulirt haben mag. Ohne Zweifel spielt aber bei

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ist auch deshalb schon hinaus in die Küche ge Schön, Herr Baumann, von Ihnen nehm' ich das denn ich weiß, Sie meinen's genau so, wie Sie's Ich glaube nicht, daß mich schon Jemand anders ge

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en trodnet mir auch die Fahne ein bischen ab, daß ich gar so schlumpig aussehe, wenn man zu fremden Ra, Fritz, dann könntest Du wohl indessen Deinen abmachen," wandte sich der Alte jezt an diesen ,,, und leicht bist Du zum Essen wieder hier

also, es bleibt dabei, und in

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Du müßtest

gleich eingeladen werden," ſette er mit einem eigen­

lichen Lächeln hinzu.

Sonntagsstaat?"

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ihm wenn Ihr Euch über die Arbeit einigt, natürlich-, er möchte doch auch einmal zu mir herüber in die Werk stätte fommen verstanden?"

-

Gewiß, Vater," sagte Fritz, während ihm das Blut in die Schläfe stieg, und hoffentlich einigen wir uns ja. Grüß' Adieu Adieu, Madame die Mutter noch einmal- Adieu Müller!" Und rasch wandte er sich und schritt zur Thür hinaus. ( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Das größte astronomische Fernrohr der Erde, das vielbesprochene Instrument für die Lick- Sternwarte   in Kalis

Wo will benn der Friß hin, er ist ja in seinem fornien, ist endlich vollendet. Der Bau desselben ist von den

Oh, nur zu einem Professor wegen Instrumente," einte der Vater; der Regen hat ja auch jezt aufgehört,

as war aber ein Wetter!"

Mechanikern Warner u. Swaffey in Cleveland   N.-A. ausgeführt worden. Die quadratische gußeiferne Säule, die Trägerin des Fernrohrs, ist so hoch wie ein dreistöckiges Gebäude und wiegt 36 000 Pfund; an ihrer Bafis mißt sie 10, an ihrem oberen

ba oben gudt schon wieder der blaue Himmel durch. Ende 5 Fuß. Auf dieser Säule ruht der 8000 Pfund schwere

Ein

eigenes, schelmisches Lächeln flog über die Büge

die Ouer der Vater hatte Recht, denn wenn er gehen wollte, Deklinationsare von 10 Fuß Länge und 2300 Pfd. Gewicht an­

nad agte er

ihn nicht

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en Frau Müller zuvorkommen, da er doch den alten es beffer, er ging gleich, und ließ sich nicht von der aatsanwalt felber gern einmal vorher gesprochen hätte. war nur die Mutter hingerathen? Er suchte sie draußen ber Rüche, fonnte sie aber auch dort nicht finden; er hätte gritt feines Lebens thun wollte aber er sah sie ja

Frig, bem zuvorlam chen."

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Vorfa

bei uns,

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ich glaube

Auffat, in welchem die stählerne Polarare von 10 Fuß Länge und 2800 Pfund Gewicht gelagert ist. Diese Are ist der Erd­are parallel. Am oberen Ende dieser are ist die stäblerne gebracht. Dieselbe trägt das riefige Nohr von 18 Boll dickem Stahlblech und 50 Fuß Länge. An deffen Ende befindet sich das weltberühmte Objektivglas von 36 Zoll im Durchmesser und 638 Pfund Gewicht. Die Glasmaffe stammt von Feil in Paris  , während der Schliff der Linse von Clark in Amerika   ausgeführt worden Tiefe Linse hat fast 50 pCt. mehr raumdurchdringende iſt.

Abschied von ihr genommen, da er einen so wichtigen Kraft als die größte, welche bisher existirte, und erträgt eine

gleich nachher.

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der alte Baumann

Die Ablesung

welche durch elektrisches Glühlicht beleuchtet werden, geschieht vom Okularende des Fernrohrs aus; desgleichen können alle Bewegungen, die dem Instrumente ertheilt werden sollen, vom Okularende aus veranlaßt werden. Um den zu beobachtenden Stern ortwährend im Mittelpunkte des Gesichtsfeldes zu haben, wird das Fernrohr nach erfolgter Einstellung des Objekts durch ein fräftiges Uhrwert, der Bewegung der Erde folgend, um seine Are getrieben. Das Uhrwerk wird durch ein doppelt konisches

hend und ihm die Hand reichend Also, Vater, ich gehe jest," sagte er, auf diesen zu ihte aber die feinige erst an einem dort liegenden Tuche ,, und so wie ich etwas Genaueres erfahre, komme her und theile es Euch mit." up mir Deinen Professor," setzte er hinzu, und sag' Pendel, welches in elektrischer Verbindung mit der Normaluhr Schön, mein Junge," schmunzelte der Alte ,,, und

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der auffälligen Herabsetzung der Nordbahnkohlentarife, die nur einigen Begünstigten, nicht aber der großen Konsumentenmenge zu gute kommt und dieser nach den Absichten Rothschild's auch nicht zu gute kommen soll, noch eine andere wichtige Erwägung mit. Laut Vertrag partizipirt der Staat an dem 10 pCt. über­steigenden Reingewinn des Eisenbahnbetriebes, nicht aber an dem Erträgniß der Montanwerke der Nordbahngesellschaft. Es liegt sonach im Intereffe der legteren und Rothschild's, daß das Er­trägniß des Betriebes der Nordbahn, wenn es 10 pCt. zu über­steigen droht, zurückgeht, jenes der Montanwerke aber sich er­höht. Dieser Effekt wird nun einerseits durch die Herabfeßung der Rohlentarife auf den Selbstkostenpreis für einzelne Groß­händler und andererseits durch den dadurch bewirkten Mehr­absag der Kohlenwerke erzielt. Des weiteren bewirkt die Noth schild'sche Klique auch dadurch eine Herabminderung des Bahn­erträgniffes, daß fie die für den Bahnbetrieb erforderliche Kohle um einen auffallend hohen Preis aus ihren eigenen Kohlen werken bezieht. So zahlt die Nordbahngesellschaft ihren eigenen Kohlenwerken 6 Fl. 40 Kr. per Tonne, während sie der Süd­ bahn   die Kohle um 50 Kr. billiger verkauft. Diese die alpen­ländische Kohlenindustrie mit dem Ruine bedrohenden, der großen Konsumentenmenge aber keine Verwohlfeilung der Kohle bringenden gaunerhaften Manöver haben in Desterreich begreiflicher Weise das unliebsamste Aufsehen hervorgerufen. Jm Abgeordnetenhause wurden in dieser Angelegenheit an die Regierung vier Interpellationen gerichtet, aber der jeßige Han­delsminister erklärte, nicht einschreiten zu können. In der Debatte über die Antwort des Ministers bekam Baron Roth­schild sehr harte Worte zu hören, und auch der Regierung wurde scharf zugesetzt. Der Regierungsvertreter mußte zugestehen, deß er die Handlungsweise der Nordbahn mißbillige und die un­natürliche Herabseßung der Tarife für einen bestimmten Zwed für ungesund und unpraktisch halte; aber im übrigen vertrat er den Standpunkt, daß auf Grundlage des leider bestehenden Nordbahnvertrages die Regierung absolut nicht das Recht befize, hier einzugreifen. Darin liegt wohl die schärfste Verurtheilung des seinerzeit so viel angefeindeten, von dem Handelsminister Pino mit Hilfe der Rechten und der Gründer auf der Linken glücklich durchgebrachten schmachvollen Vertrages.

Frankreich  .

Paris  , 18. Februar. In der heutigen Verhandlung des Prozesses gegen Wilson und Genoffen leugnete Legrand hart nädig, daß er seine Ordensdekoration der Frau Rattazzi oder Wilson verdanke; er kenne Wilson gar nicht. Auch die übrigen Beugen aus der Familie Legrand wollen jeßt, im Widerspruche mit ihren früheren Aussagen, von nichts wiffen. Die Zeugen vernehmungen werden Montag fortgesetzt werden.

Großbritannien  .

Edinburg  , 18. Februar. Das Unterhausmitglied Buchanan hatte sein Mandat wegen Aenderung seines Parteistandpunktes zu Gunsten des Homerule niedergelegt und fandidirte bei der heutigen Ersagwahl als Anhänger Gladstone's. Derselbe wurde mit 3294 Stimmen wiedergewählt, sein unionistischer Gegen­kandidat Raleigh erhielt 3248 Stimmen.

Rußland.

Petersburg, 19. Februar. Das Journal de St. Pe tersbourg" reproduzirt die Mittheilungen der Correspondance de l'Est" bezüglich der Verhandlungen in der bulgarischen Frage, ohne jedoch eine Verantwortlichkeit für deren Richtigkeit zu über­nehmen; andererseits aber möchte das Journal den günstigen Eindruck, welchen die Nachrichten der letzten Tage hinsichtlich einer Beruhigung der Gemüther hervorgebracht haben, nicht abschwächen.

Balkanländer.

Bukarest  , 19. Februar. Die Kammern sind heute mit einer Botschaft des Königs eröffnet worden, in welcher der Hoffnung auf Erhaltung des Friedens Ausdruck gegeben, gleichzeitig aber betont wird, daß es in Anbetracht der schwierigen Verhältnisse dacht zu nehmen. in Europa   nothwendig sei, auf eine Kräftigung im Innern Bes

Amerika.

Jens Christensen, der in Deutschland   von Ort zu Ort ge trieben wurde, fam neulich nach New- York  . Dortige Blätter berichten über einen von ihm gehaltenen Vortrag über die r beiterbewegung in Europa  " wie folgt: Redner begann mit der Beleuchtung der Zustände in England, indem er ausführte, daß, trozdem das Maschinenwesen und die Großindustrie in Eng­land mehr entwickelt sei, als in irgend einem anderen Lande, die deutsche Arbeiterbewegung derselben doch viel voraus sei. Es gebe in England zwar viele Sozialisten, aber die meisten genirten sich noch, den Namen Sozialist" anzunehmen. In Belgien   mache die Bewegung gute Fortschritte, wie die Ereig nisse der letzten Jahre bewiesen. In Holland   gehe es lang samer, weil dort die Industrie noch nicht so weit entwickelt sei. In Standinavien dagegen habe die sozialistische Bewegung in den lezten Jahren ganz enorme Fortschritte gemacht. Im Jahre 1884 habe in Norwegen   der erste Streit stattgefunden und heute eriſtire dort ein sozialistisches Blatt, welches größere Verbreitung als irgend ein anderes Blatt habe. In

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der Sternwarte steht, regulirt. Ist das Fernrohr nach dem Benith gerichtet, so befindet sich das Objektivglas in einer Höhe von 22 Meter über dem Säulenfuß. Das ganze Instrument vollständig wiegt 65000 Pfund. Mit Vollendung dieses Riefen­fernrohrs dürfte die praktische Optik und Mechanik an die ihnen erreichbare Grenze gelangt sein.

" Der Vampyr  ". Aus Belgrad   wird dem Pester Lloyd" geschrieben: In den legten falten Tagen fand die Polizei patrouille in einer der Straßen Belgrads   einen Mann erstarrt liegen, der nach mehrfachen Versuchen der Erweckung für todt gehalten wurde. Die Verwandten bereiteten das Leichen­begängiß vor und der Leichenzug bewegte sich bereits durch die Stadt zu dem weit von derselben befindlichen Friedhofe, als plöglich auf dem weiten Felde vor dem Todtenacker der Kutscher des Leichenwagens denselben anhielt und zu dem begleitenden Priester gewendet, demselben mittheilte, daß er aus dem Sarge heraus deutlich ein Pochen und Scharren vernommen. Der Pope und die Angehörigen drängten sich heran, aber als auch sie das Pochen deutlich vernahmen, da wendete fich der Geistliche entsetzt um, und ihm folgten auf der eiligen Flucht die Theilnehmer an dem Leichenbegängnisse. Die Furcht, daß der Todtgeglaubte als" Vampyr" aufgewacht fei, hatte die Leute in die Flucht gejagt. Die abergläubische Furcht vor dem Vampyr ist in Serbien   weit verbreitet, und besonders follen soche, die eines plöglichen Todes starben, als Vampyre wieder aufstehen, um ihre zurückgebliebenen Nachbarn und An­gehörigen zu peinigen. Der Kutscher des Leichenwagens besarn fich nicht lange. Als er sich so allein und verlassen mit dem Sarge sah, in dessen Innern es immer lauter pochte, fehrte er mit dem Wagen um und fuhr eiligst zur nächsten Polizeistation, um dort den unheimlichen Fall zu melden. Man öffnete den Sargdeckel und da ertönten schon die kernigen Scheltworte des vermeintlichen Todten, der sich darüber beschwerte, daß man ihn so ohne jedes Beremoniell und ohne Untersuchung lebendig beerdigen wollte. Die Polizei erklärte, daß der Fall eigentlich das Spital anginge, und so mußte der Scheintodte fich dazu bequemen, im Sarge die Reise ins Spital anzutreten, wo man ihm behilflich war, als er aus dem Sarge froch, und wo er sich unter guter Pflege wieder erholen wird. Der Schein­todte war an dem verhängnißvollen Abend mit einigen guten Freunden zusammengekommen, hatte mehrere Gläser über den Durst getrunken und war in diesem Zustande auf der Straße niedergestürzt und erstarrt. Das Rütteln des Leichenwagens hatte endlich seine Lebensgeister wieder erweckt.