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Beilage zum Berliner Voltsblatt.

44.

Kamerun .

Von Karl Kautsky .

( Fortsetzung aus Nr. 36 und Schluß.) haben ab humanifirt worden. Die enge Verbindung des Indi­In Europa ist die Kriegführung bis zu einem gewissen

ibbenerit

s mit dem Gemeinwesen, wie sie ursprünglich bestand, derschwunden. Das Individuum wird nicht mehr für die iPfister, ungen seines Gemeinwesens verantwortlich gemacht, man die feindliche Armee zu vernichten, nicht aber das feind­Holt. Eine Kriegführung, die rücksichtslos alle Mittel der modernen Technik nicht blos gegen eine feindliche Armee, son­

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auch gegen die Nichtkombattanten der feindlichen Nation deren Eigenthum anwenden wollte, würde bald zur gänz en Verödung Europas führen. Sie wäre eine selbstmörderische Regführung, angesichts der Internationalität der heutigen Heintze omischen Verhältnisse. Die modernen Nationen find alle feitig auf einander angewiesen. Sie mögen versuchen, sich Ariegen gegenseitig zu schwächen, fie dürfen und wollen ein­nicht gegenseitig verderben.

Privat- Actio

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Dienstag, den 21. Februar 1888.

schen, wenigstens dem gebildeten", ist seine Familie, seine Ehe heilig, er hält fest an seinen Idealen trauter Häuslichkeit und hehrer Weiblichkeit und läßt sie sich durch keinen rohen Materialismus" verkümmern. Die deutsche Hochachtung der Frauenwürde und Familienzucht ist nicht niedrigen" materiellen Verhältnissen entsprungen, sondern der Tiefe des deutschen Ges müthes. Mögen gemütulose Juden, frivole Franzosen und främerhafte Engländer thierischen Materialismus predigen, der Deutsche bleibt zu allen Beiten und unter allen Verhältnissen ein Jdealist, vor allem in seinem Verhältniß zu seinem Weibe, zu seinen Kindern.

So rufen unsere Nationalen" aus, von denen jeder natür lich von vornherein ein Kolonialfanatiker ist. Sehen wir zu, wie sich der deutsche Idealismus, in Beziehung auf Familie und Ehe, in den Kolonien bethätigt. Herr Böller giebt uns einige interessante Aufschlüsse darüber:" Ein durchaus nicht unbedeutender Theil der für längere Zeit hier( in Westafrika ) lebenden Kaufleute ist nach Landesbrauch mit eingeborenen Frauen verheirathet; blos den Angestellten einer einzigen mit der Mission in Verbindung stehenden Firma ist dies ausdrück­lich untersagt. Das Heirathen ist hier, wie allenthalben unter Beziehungen zwischen Negern, eine Geld- und Geschäftssache. An die ihre Löchter Negern, eine Geld- und Geschäftssache. An die ihre Töchter anbietenden Eltern wird für Jungfrauen ein Geschenk von 16 Dollars in Geld und 6 bis 8 Dollars in Waaren gemacht, so daß also der Besitz einer Jungfrau auf etwa 100 Mark zu stehen tommt"( Böller 1, S. 245).( Jn Kamerun sind die Jungfrauen theurer. D. Ref.) Unter dem Einfluß der Pro­duktionsweise der Neger greift also der Weiße unbedenklich auch zu ihrer Eheform, zum Frauenkauf. Fern sei es von uns, den Be­treffenden daraus einen Vorwurf zu machen. Wir wissen ja sehr wohl, daß die Jdeen ein Produkt der materiellen Verhältnisse sind; uns überrascht also die Negerehe der Weißen in Afrika durch aus nicht.

dividuum und Gemeinwesen, die Internationalität der mo­en Produktionsweise, die mörderische Wirkung der jeßigen as Deafsche tecnit, alles das hat die Humanisirung" des Krieges, Sund you inbegung durch gewisse Regeln in Europa zur Noth­bigleit gemacht.

en. Im Gemeinwesen ist dort Jeder mit Allen solidarisch, In Afrifa herrscht noch meist das urwüchige Kriegsver­11 ganze für Alle verantwortlich. Jedes Gemeinwesen besteht un­30 Mangig vom andern, es bedarf des andern nicht. Man greift

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nicht blos die Kombattanten an, sondern jedes Mitglied des dlichen Stammes, dessen man habhaft werden kann; man ant das feindliche Dorf nieder, haut die Obstbäume um, hüttet die Brunnen, kurz, schädigt den Gegner, wo man Das ist sicher barbarisch, jedoch nicht so schlimm, als es erscheint, da die beiderseitigen Waffen nicht viel Unheil ihten und die Streitkräfte meist auf beiden Seiten ziemlich Ganz anders, wenn diesen nackten wehrlosen Wilden eine 0 000 paische Macht mit Kavallerie und Artillerie, mit Hinter Sem oder gar Repetirgewehren, Panzerschiffen 2c. zu Leibe und statt nach europäischem nach barbarischem Kriegsrecht rt. Aus der Rauferei, wie sie zwischen den Wilden sonst and, wird nicht eine Schlacht, sondern ein Schlachten; das dern der Dörfer und Hinrichten der Gefangenen geschieht faltem Blut, ohne daß irgend welche größere Gefahr vorher Gemüther der Sieger erregt. Mit Entseßen haben wir von barbarischen Kriegführung der Engländer und Holländer in

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wir Kolonien haben, ist auch unsere Kriegsmarine einige­it dem Niederbrennen von Dörfern und ähnlichen Büchti e in die Lage gekommen, fich in der Südsee wie in Afrika

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Bilde ausbeuten wollen.

Man mag einwenden, gegen Barbaren nüße nur eine bars barische Kriegführung, eine andere mache keinen Eindruck. Das mag die betreffenden Kriegsthaten entschuldigen, aber es spricht um so lauter gegen jede Gründung nnd Erwerbung von Aus­beutungstolonien. Das ist ja eben das schlimme, daß wir barbarisch werden müssen, wenn wir aus solchen Kolonien Ge­minn ziehen wollen, daß wir verwildern müssen, wenn wir bern fogar unser Denken: Stirbt einmal ein Faktorist an Und nicht nur unser Fühlen verwildert in den Kolonien, nem perniziösen Fieber, so wird seinen Kollegen häufig genug eich eine Vergiftung oder gar eine Verherung durch eingeborene auberer angeschuldigt. In Afrika vernegert man eben sehr leicht!" Und nicht nur in der Produktion und im Handel, im diegswesen und der Religion, oder Wissenschaft", wenn man sondern sogar im Familienleben vernegert der Europäer Unsere eifrigsten Kolonialschwärmer find auch diejenigen, am entrüftetsten find über die Unfittlichkeit" der Sozial emofratie, weil diese behauptet, die überkommenen Formen der milie und Ehe seien keineswegs unabänderlich, sondern eiterer Entwidlung fähig. Sie werden in letter Linie bes mt durch die jeweilige Produktionsweise. Nein, dem Deuts

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Buchner, S. 132.)

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Stilvoll.

Ernstes und Heiteres von Willy Heisen. Stilvoll ist ein Haupt- Schlagwort, ja geradezu lobenswerthes Streben, insofern

Damit sei aber feineswegs gesagt, daß dieselbe eine an muthige und erfreuliche Erscheinung sei. Der Weiße vernegert in jeder Beziehung nur so weit, als es seinen Augenblicks interessen entspricht; er steigt nicht voll und ganz auf das Niveau der primitiven Produktionsweise herab, deren Mittel er annimmt, er bleibt in seinem Herzen im Kreise des Kapita­lismus: dieser Widerspruch ist es, der in der Ehe, wie im Handel, der Produktion, dem Krieg c. die widerlichsten Zustände erzeugt.

Wenn der Neger sein Weib kauft, so degradirt er fie damit nicht. Sie wird seine Lebens- und Arbeitsgefährtin, eine höchst nothwendige Gefährtin. Er ist ihr daher gewisse Nück­fichten schuldig, ihre Lage ist durchaus nicht so schlecht, als man annimmt. Die Stellung der Weiber im allgemeinen, die der Stlavinnen mitgerechnet, ist trop des Gekauftseins und troß­dem, daß ihnen die ganze, übrigens nicht sehr bedeutende Feld und Hausarbeit obliegt, durchaus keine so gedrückte, wie man denken möchte", sagt Buchner, und es wohnt hier in diesen uns so sehr befremdenden Verhältnissen viel mehr wahres Menschenglückt als in Europa ... Die Negerin läßt sich nicht so leicht zum willenlosen Werkzeug niederbeugen, dazu bat fie einen viel zu selbstständigen, der Oppofition geneigten Sinn. Auch die Weiber ganzer Dorfschaften thun sich gelegentlich zus sammen, um zu streiken. So sollen vor etwa zwanzig Jahren die sämmtlichen Dualla Weiber eines schönen Tages ausgezogen sein und sich irgendwo im Freien ein Separatdorf gebaut haben, um ihren Männern eine Vergrößerung des ihnen bis dorthin nur sehr dürftig zugemessenen Hüftentuches abzutroßen, und der Erfolg soll glänzend gewesen sein. Oft genug findet man auf Handelsstationen Weiber poſtirt, die Intereffen ihrer Gatten wahrzunehmen und zu vertreten"( S. 32).

Die Negerirau des Weißen ist dagegen nicht seine Lebens- und Arbeitsgefährtin, fie ist blos gekauft für eine furze Zeit, einzig, um seine geschlechtliche Lust zu befriedigen, ohne irgendwelche andere Bedeutung für ihn. Außer der Be gattung haben die beiden Gatten nicht das geringste gemeinsame Interesse; aber auch auf geschlechtlichem Gebiete ist das Intereffe meist nur ein einseitiges, da das Negermädchen in der Regel wider seinen Willen vom Weißen gekauft wird. Unter diesen Umständen wird die Kaufehe, die beim Neger weder Mann noch Weib degradirt, zur Prostitution, die noch degradirender für beide Theile wirkt, als die europäische, da in der Kolonie keine weiblichen Wesen vorhanden sind, auf die irgend welche Rück­fichten zu nehmen wären.

Die beiden Gatten leben nicht zusammen:" Die schwarzen

die den Eindrud einer Runstausstellung, eines Gewerbe­Museums machen.

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Ja, wäre unser Leben auch stilvoll, dann ,, möcht's leiblich scheinen", so aber steht es schief darum". Hinter Buzenscheiben an einem altdeutschen Tischchen sitt bie Gattin in einer Pariser Robe modernsten Schnitts; fie

Characteristicum unserer 3eit geworden. Alles strebt ermangelt auch nicht der Tournure, die gewiß die bieberen

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Stil,

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altdeutschen Frauen derjenigen Zeit, aus welcher der Stil altdeutschen Frauen derjenigen 3eit, aus welcher der Stil des 3immers geborgt ist, nicht trugen, weil sie dieselbe- wie man nach den Traditionen annehmen muß nicht Damals war auch der Schwerpunkt noch verrückt". Die Näh­

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barin der Wunsch ausdrückt, alten häßlichen Schlendrian gewiß uftreifen und den Sinn auf das Schöne und Ideale zu en. Allein in höchst unerquicklicher Weise werden dabei nöthig hatten. ganz verschiedene Gebiete durcheinander gefnetet: die nicht, wie jetzt, so merkwürdig des täglichen Lebens und die Welt der Kunst. Aus maschine schaut sich verwundert in der altdeutschen Um­foll man sich zur Erfrischung des Geistes und zur Er­Sebung des Herzens in diese flüchten, diese aber einfach mit vermengen heißt soviel, als die holde Muse aus ihrem verwandten Wesen, dem Spinnrad, das nun zwar in die Pligthum vertreiben und auf die Gasse jagen, wo sich zu­

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weilen

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einem on dit zufolge, wie sich der gebildete Re­

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5. Jahrg.

Frauen wohnen nicht bei ihren weißen Ehegatten, sondern gehen jeden Morgen in einer Kleidung, die fich durch verhältnißmäßigen Lurus von der ihrer Mitschwestern unterscheidet, in ihr Dorf zurück, um erst Abends wieder zur Fattorei zu kommen. Die Weißen pflegen mit ihren schwarzen Frauen blos dann gemeinsam zu Speisen, wenn fie fieberkrant sind und sich von denselben verpflegen laffen."

Wie gnädig von so hohen Herren!

Die Mädchen können fich anfänglich mit ihrer Lage gar nicht befreunden, fie geberden fich wie wilde Tigerlagen", mit der Zeit gewöhnen fie fich an ihre Stellung, namentlich, wenn fie einen schwarzen Liebhaber finden, der fte über ihre Unters werfung unter den gehaßten weißen Mann tröstet.

Verläßt der Kaufmann Afrika, dann hat die Ehe" ein Ende. Daß jene deutschen Kaufleute, welche nach lang jährigem Aufenthalt auf afrikanischem Boden zur Heimath zurückkehren, ihre schwarzen Gefährtinnen nicht mit sich nehmen, halte ich für sehr vernünftig. Bisher hat sich noch jeder nach der andern Richtung hin unternommene Versuch auf's Bitterste gerächt. Was soll die Negerin in Europa ? Kann fie, welche zur Dienerin geboren(!) ist, die Gattin sein? Oder tönnte fie, welche die Gattin gewesen ist, wieder Dienerin werden?" ( Böller, 111, S. 74.)

Die Ehen werden also von vornherein mit der Abficht ges schlossen, fie nach ein paar Jahren wieder zu lösen. In der That, wie Herr Zöller sagt, sehr vernünftig. Wo bleibt aber die christlich- germanische Tugend? Und was geschieht mit den Kindern? Man überläßt sie ihrem Schicksal. Der Vater fümmert sich mit echt deutscher Gemüthlichkeit" nicht um fie, einem Negerstamm gehören fie auch nicht an, der sich ihrer an nähme, so bilden fte die Keime eines Lumpenproletariats in den Kolonien, das zu deren fittlicher Hebung jedenfalls ungemein beiträgt. Die Knaben werden Spizbuben, sagt uns Böller, die Mädchen stellen das Hauptkontingent zur sonst nicht stark vers tretenen Prostitution( III, 78). Bekämen diese Kinder den Familiennamen des Vaters, so würden gewiß manche der an gesehenſten Namen der Kaufmannswelt von England, Frank reich und Deutschland hier vertreten sein." Diese angesehenen Namen" scheinen für die Wahrung des Mutterrechts in den Kolonien sehr besorgt zu sein.

Alles das ist, wie schon gesagt, nicht überraschend. Es ist die naturnothwendige Folge der Kolonialpolitik. Wir bringen den Wilden nicht die Zivilisation, sondern nehmen von ihnen die Barbarei an, die bis zur abstoßendsten Gemeinheit entartet, da sie den Tendenzen einer höheren Produktionsweise dienstbar gemacht wird.

Bunächst haben die Kolonien 2c. nur die Deutschen in Afrifa vernegert, aber es scheint, als beginne die Vernegerung fich bereits in gewissen Kreisen Deutschlands einzunisten. Es ist eine nicht hinwegzuleugnende Thatsache, daß der Kultus der Barbarei in Deutschland nicht nur in den Kreisen. die an ihr ein direktes Interesse haben, sondern selbst unter, bürgerlichen Ideologen, die dem praktischen Leben ganz fern stehen, immer mehr überhand nimmt. Die Barbarei, welche das Kolonialfieber in seinen Anfängen bei Spaniern, Engländern und Holländern im 16. und 17. Jahrhundert groß zog, diese Barbarei ersteht jetzt in gewissen Kreisen Deutschlands . Die alten Kolonialnationen, die bereits durch Erfahrung gelernt haben, wie weit man in der Ausbeutung der Kolonien gehen kann, ohne das Huhn zu schlachten, das goldene Eier legt, werden in Deutschland wegen ihrer falschen Humanität" verspottet und verlästert. Wenn Herr Zöllner den Holländern vorwirft, fie hätten ihr schönes System der Zwangsarbeit in Ostindien durch allzugroße Humanität verdorben( II, 142) und wenn Herr Bucher gegen die unselige Gleichheitstheorie" und die über schwengliche Humanität der Engländer eifert, welche die Frech heit" der Eingeborenen in den Kolonien großziehe, so geschieht das unter dem Beifall der Mehrheit gerade derjenigen, die bei ieder Gelegenheit von der Erhabenheit des deutschen Gemüths und des deutschen Idealismus über ausländischen Materialismus schwäßen.

Nur in einem Punkte vernegert Deutschland nicht, in Bezug auf die Freiheit. Die Kamerunneger find völlige Demo fraten, ihre Könige", wie man ihre Häuptlinge nennt, nur die Ersten unter Gleichen. Heute ist in Kamerun die ficher(?) früher vorhanden geweſenc Subordination so sehr gelockert, daß man das herrschende System schon mehr als Bolyarchie oder Anarchie bezeichnen kann. Die meisten Häuptlinge wissen sich

wohner Morgens die Augen aufschlagen, bis zum Schlafen gehen sich darbieten. Vergiß dabei vor allem nicht die stila volle Kinderstube mit ihren Windeln nnd sonstigen Intimis täten, und Du hast Stoff genug zu lachen und mir beizus pflichten.

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Da lobe ich mir die Consequenz, die die Fliegenden Blätter " in ihrer fköstlichen Laune vor einiger Beit gezogen hatten. In einem allerliebsten Bilde waren sie nicht bet den stilvollen Möbeln stehen geblieben, nein, die Familie war altdeutsch gekleidet, der Vater und die Buben hatten den charakteristischen viereckigen Haarschnitt der alten Beit, die Mutter erschien à la Martha Schwerdtlein, die Töchter sämmtlich à la Gretchen. Und horribile dictu! - der Vater sprach ein Tischgebet ,,, weil das zur altdeutschen Einrichtung paßt"; aus gleichem Grunde hatte man sich ein altes Großmütterchen als stilvolles Inventarstück verschrieben; dasselbe saß hinter den Buzzenscheiben im Erker in In eine solche Uma altdeutscher Tracht am Rocken. gebung passen dann auch die Worte einer auf's Alts deutsche versessenen Dame, wie ihn deutsche versessenen Dame, die ihrem Dienstmädchen befahl: Hildegard, gehe in die Kemnate und lange

gebung um und kann nicht begreifen, wie sie da hinein ge­fommen ist; sie träumt gewiß von einem weitläufig mit ihr stilvolle Einrichtung, nicht aber in die Beit passen würde. Der Hausherr sitzt am stilvollen Schreib­tisch, er selbst ist durchaus nicht stilvoll gekleidet, er trägt nicht den altdeutschen Rock, wie ihn Hinten zu und vorn offen!" sondern er besitzt einen gewandten Schneider, dessen Recepte zum gut und modern fißenden Jaquet und dito Pantalons

alten, als die classischen alle Neune", umhertreiben llen. Es ist gewiß zu loben, wenn die Baukunst ihre für Jahn vorschreibt:

Kunstlerisch zu vollenden strebt, für die Mit- und Nachwelt minder einfach und lakonisch sind, als jene Vorschrift Schlafzimmer die Windeln für's Kind. Solchen stilvollen

Erbauung und Erweckung des Schönheitsgefühls, das Jahn's. im täglichen Anschauen allmälig und unbemerkt, doch

Nun tritt mit mir in das Speisezimmer, wo große

er bilbet, fräftigt und die schönsten Früchte zeitigt. Man Humpen von den eichenen Gesimsen herabschauen; wo aber mag auch weiter gelten lassen, daß man gewisse Repräsen- find die biderben Ritter, die sie leeren?" Statt der letz­

lationsräume, Stilvoll"

brauchen

um das verwünschte Wort zu

ausstattet. Es sind eben Räume, die man nur

Sweden benutt,

teren siehst Du wohlfrisierte Lieutenants mit gewichsten Schnurrbärten, das Monocle im Auge. Man schlürft Thee,

bestimmten 3eiten und zu mehr oder minder feierlichen macht Conversation( solche ,, macht" man nämlich, wenn

die

gewöhnliche Alltagswelt bleibt

stand auffallender Weise und holte aus der Kommode im Müttern und Hausfrauen dürfte die Aliteration zu empfehlen sein, etwa: Wasche, o Weib, die Windeln im wogenden Wasser"" Roche den kräftigen Kaffee auf Inisternder Rohle!" 2c. Das nenne ich dann doch wenigstens consequente Durchs führung eines stilvollen" Gedankens!

"

oder:

-

braußen. Aber stilvolle Einrichtungen der Wohnräume, wie haben auch nicht viel von den Ritterfräuleins, wie sie zu Kunstrichtung, wie sie einer bestimmten Zeit und einem bes

ausgesprochenen Tadel anheim. Ebenso wenig, wie man

etwa

das

tägliche Gespräch

der altdeutschen Einrichtung passen würden

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selbst ihr Panzer" entstammt einer wesentlich anderen Epoche, als in klaffi ber altdeutschen Ritterzeit. Lieber Leser, ich will Dich nicht dente Dir lieber selbst alle die Lächer

Then Samben führen kann, ohne lächerlich zu werden, langweilen,

eben so

wenig

man

ungestraft den

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Was heißt denn überhaupt Stil"? Es ist die stimmten Volk eigen ist und in beiden zum concreten Aus­brud gelangt, ein Resultat von tausenderlei eigenartigen Impulsen, Motiven, Anschauungen und Anlässen eben in jener 3eit und bei jenem Volte. Damit ist eigentlich schon die ganze Sucht nach altdeutschem Stil als klägliche und

natürlichen Bedürfnissen zuwider sich mit Möbeln umgeben, gerichteten Hause vom ersten Moment an, wo die Be- für unser modernes Leben nicht passende Imitation ver