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ntenstraße 20 Tr., bei Hem

-Verein n Abends onung: 1. glieder werde

45.

Mittwoch, den 22. Februar 1888.

5. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

nstaltet seine d, den 3. furterstr. 117 Enft ein da Rüblicke, 2 Tr.; hmidt, Kopp

Str. 62, vom 5. 2 Tr.;

Bereine am = Uhr im verein Alp

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Abends 9

Steinnelle

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

Gesangat täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei r im Reſtaus vierteljägrlich 4 Vlart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Poftabonnement Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. ( Eingetragen in der Bostzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)

Be 56-57. Annenftra erhain" Abe esangverein aße 63, im 39 Uhr im phion". Aben 5.- Turnver 8% Uhr t( V. Män

asenbaide" achstraße

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Redaktion: Benthstraße 2.

Der Kampf gegen Ideen.

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Naum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis 4 1hr Rachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaug, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

begnügt, sondern der Sache auf den Grund geht. Sind doch die großen Erfolge Hutten's nnd Luther's gegen die Turnhalle Das Schicksal des Sozialistengesetzes ist vorläufig be: Römlinge mit rein geistigen Waffen erftritten worden! ; das Gesetz ist in seiner bisherigen Form auf zwei Heute wäre neben der freien Kritik nur die völlige Be­verlängert; die Verschärfungen aber und die fünf- freiung der Schule von firchlichen Einflüssen und die ent­Geltungsperiode find abgelehnt worden. Die Versprechende Vorbildung der fünftigen Generation erforderlich, ungen haben das sehr beachtenswerthe Resultat er- um Deutschland für immer von römischen Einflüssen frei zu n Restauran Schüler de baß man im Parlament- und sogar in diesem machen. Aber man fürchtet, die Rückwirkungen solcher frei­ant Albrement fast auf allen Seiten des Sozialistengesetzes heitlichen Maßnahmen möchten auch den Protestantismus treffen; Stenographe . it. Sogar das berühmte Wahlkartell hat in beshalb glaubte man mit dem Staatsanwalt und mit der Polizei Frage nicht Stich gehalten; die Parteien, die durch dem Ultramontanismus zu Leibe gehen zu müssen. Und hr im Reſtau Kartell verbunden, sind bezüglich des Sozialisten das war ein Fehler von unabsehbaren Folgen. Die Idee Ser Verein es verschiedene Wege gegangen. Die Verschärfungen des römischen Priesterthums, die unser Volt schon vor Die Verschärfungen Reſtaurant, fich fast nur bei der deutsch - konservativen Partei einer 350 Jahren abgeschüttelt hatte, gewann an Kraft durch die 3 Uhr im Unterstützung zu erfreuen gehabt, was wir bei den Gloriole des Märtyrerthums einzelner ihrer Träger; die gungsvereinsmännern" v. Helldorff und v. Hammers Sympathie des Volkes wendete sich den Verfolgten zu. Ohnebies ist der Ultramontanismus getragen von einem

raße 129 a.

Gipsstraße lub Bum

x. 32.

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ureau.)

völlig begreifen. Aber schon von den Freifonserva­

aufrecht erhalten.

und Gesellschaft steht ihm zu Gebot und er fonnte schon einen tüchtigen Puff vertragen. Nach sechszehnjährigem Kampfe steht diese Partei stärker als jemals da; bie römi­schen Einflüsse sind mächtig gewachsen und der Papst mischt

ließ sich nur ein Theil herbei, für die Verschärfungen Theil der herrschenden Klassen; großer Einfluß in Staat fimmen. Der kleine Belagerungszustand, dessen Be­intung auf Berlin Herr Windthorst beantragt hatte, be nur mit einer Mehrheit von 53 Stimmen für das Herr von Helldorff hat zwar gesagt, die Verschärfungen sich sogar in deutsche Wahl- und parlamentarische Angelegen che des Herrn von Helldorff noch keine politischen Kulturkampfes ist ein rein negativer gewesen. länger als onen. Man wird also abwarten dürfen. Denn wenn ach den Wünschen der Kreuzzeitungsritter gegangen

mpring ha

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en ist im zeß gegen Dem heute er Deftillateen

heiten ein. Rurz und gut, der Erfolg des sogenannten

Der Sozalism us repräsentirt im Gegensatz zum einen Gedanken der 3 ukunft. Wir

fo hätten wir die Expatriirung schon vor 10 Jahren steuern auf den Großbetrieb zu und das ist der Bug

Gs mag heute nicht uninteressant sein, einem Rückblick zu af die Wirkung der zwieschlächtigen A u 3 n a h m Ausnahme= die wir in dem Deutschen Reiche

ht. Wilfon eggebung,

ts. für Beinaben. eschloffen, en zu faufe egangen.

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in unserer gesellschaftlichen Entwicklung, auf den sich der Gedanke des Sozialismus gründet. Daher auch das Zurück­greifen in die Vergangenheit nach veralteten Formen des Kleinbetriebs seitens der reaktionären Parteien, welche in­stinktiv fühlen, daß die Würfel des Sozialismus weber in

Die gegen den Ultramontanismus gerichtete einer politischen Propaganda, noch in einer politischen Orga

fann sie überwunden werden. Aber dies kann nur geschehen durch freien geistigen Rampf und durch uneingeschränkte Kritik. Auf diesem Wege ist z. B. der Herenaberglaube überwunden worden. Sowie man aber 3wangsmittel an wendet, stellt sich ein gut Theil der öffentlichen Meinung auf die Seite des verfolgten Gedankens und er wird sogar auch da wieder lebensfähig und kräftig, wo ihn die freie Kritik längst lahmgelegt hatte.

Eine Idee, die in den 3eitverhältnissen begründet ist, wird immer ihre Bedeutung behalten und läßt sich nicht so einfach auswischen, wie die Kreuzzeitung " meint.

Für die Herren von Hammerstein und von Helldorff find allerdings die tiefen Lehren der Geschichte nicht vors handen. Würde man diese verstehen, so müßte man die ganze ,, Kreuzzeitung " für völlig überflüssig halten!

Politische Uebersicht.

Unseren Chauvinisten in's Stammbuch. Im Reichs tag wurde schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß Deutschland von allen Großstaaten das größte Intereffe habe, fich mit anderen Nationalitäten nicht zu verfeinden, und zwar,

weil die Zahl der Deutschen in fremden Ländern weit größer iſt als die Bahl der Ausländer in Deutschland . Bei solcher Warnungen verfehlten die Herren Chauvinisten natürlich nicht, fräftig zu lachen. Nun wir wollen heute einen Fall ers wähnen, der den einen oder anderen der hochmüthigen Herren vielleicht zum Nachdenken und zur Vernunft bringt. In der amerikanischen Stadt St. Louis , welche gut 200 000 deutsche Bewohner enthält, ist von dem amerikanisch - irischen Stadtrath der obligatorische Unterricht im Deutschen abgeschafft worden; und im Staate Ohio , der zu gut einem Drittel aus Deutschen besteht, ist jetzt von der Legislative ein Gefeßesvorschlag gemacht worden, der das Gleiche für diesen ganzen Staat bezweckt. Nun- die Deutschen in Amerika werden an diesem Schlag nicht zu Grund obligatorische wird

Raigefeggebung sollte eine veraltete Idee nisation, sondern in der ganzen ökonomischen Entwickelung wieder eingeführt werden. sobald die antideutsche Strömung effen, fie follte gegen die römische Hierarchie ge­

zu suchen ist. Wer das begreift, sollte sich von Ausnahme

let fein. Den Gedanken, den einst Luther und Hutten gefeßen nicht viel versprechen.

gefprochen, das

11

-

aufgehört bat. Wie wird aber viele antideutsche Bewegung. gerechtfertigt? Einfach und das mögen die Herren Chaus vinisten sich hinter die Ohren schreiben mit dem schroffen nalitäten. Die Deutschen , so schreiben die amerikanischen Blätter 3. B. der Cincinnati Dispatch" die Deutschen machen

Bege ftaatlicher Gesetzgebung bewirkt werden. Gegen Ultramontanismus, sich auf einen großen Besiz und die Vorgehen der Deutschen in Deutschland gegen fremde Natio

Stadttheebanten an und für sich haben wir gewiß nichts ein­

ad Magazine eingebüßt

damit verbundene Macht stüßen fönnen. Sie ist eine arme

enben; die römische Priesterherrschaft ist gewiß nicht Partei. Nun aber wird dennoch nach zehnjährigem Bestand

uf eine halunjerem Geschmack und wir erkennen dem Papstthum das Sozialistengesez nur noch um dessentwillen verlängert, französische Sprache, in Schleswig die dänische, in Westpreußen

eingetroff

Politische

on und Rom 7 gefehen

weniger bie

ganze zivilifirte Welt. Unserer Meinung

Da kommen wir benn an der Hand dieser Resultate

ben Beruf zu, den kleinen Kirchenstaat zu beherrschen, weil man nichts anderes an dessen Stelle zu sehen weiß. lonnte es für einen anderen Staat nicht allzu schwer sein, sich auf den schönen Spruch der Kreuzzeitung " zurück, daß sich bem römischen Einflusse los zu machen. Dazu müßte Ideen überwinden und unterbrüden ließen. der Kritit vollen und freien Lauf lassen: sie wäre im

infam erflade, ben Lebensgedanken des Ultramontanismus im

and in Sofia

Ist das richtig?

Ja und nein!

Ist eine Idee an sich falsch, d. h. nicht in den sozial­

ch von Rubie nicht sich mit öden Schimpfereien über Pfaffen" politischen Buständen und der Beitentwicklung begründet, so

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ung beizufügen.

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andmann uar 1888. Feinfte balt 95-105 3. Tischbutt n täglich um

Feuilleton.

Regte vorbehalten.)

Der Erbe.

( Radbrud verboten.)

sich Ottilie gegen ihn gezeigt, ja wie deutlich bewiesen, welchen Antheil sie an ihm nehme, als er ihr an jenem [ 43 Tage mittheilte, daß er selbstständig geworden. War ihr in jenem Augenblick das Blut nicht in einem wahren Strom in die Schläfe gestiegen, und wie gut, wie herzig hatte sie babei ausgesehen! Daß auch gerade damals der alberne Ballbesuch kamer war so auf dem besten Wege gewesen und hätte vielleicht damals schon die Gewißheit seines Glüdes

Roman von Friedrich Gerstäder. war doch ein ganz eigenes, beklemmendes Gefühl, bekommen. dem Fritz die Werkstätte durchschritt; denn wenn er sich Sade bis dahin auch in den rosigsten Farben ausges

Aber es war selbst jetzt noch nicht zu spät, und heute, besonders unmittelbar nach dem schlechten Wetter, faum eine

batte, so fing ihm das Herz jetzt, da er sich der Ent- Störung zu befürchten. Er wollte es auch ganz dem 3u­

ang gegenüber fah, merkwürdig an zu schlagen und zu auf die Straße hinausführenden Thür noch einen und er war eigentlich ganz zufrieden damit, daß er ablid halten mußte, um das Regenwasser erst ein recht warm in ihrer Gegenwart werden können.

fall überlassen, mit wem er zuerst sprach, mit dem Vater oder der Tochter, wen er zuerst traf, nur nicht der Mutter, denn zu der hatte er selber fein rechtes Vertrauen und nie

bie Straße nieber. Das ging aber doch verhältniß­ablaufen zu lassen, denn wie ein Sturzbach kam es rafch, denn da fein neuer 3ufluß mehr fam, hatten

Aber wie rasch ihm diesmal die Beitverflossen war! Er befand sich schon im Hause, schon auf der

bie Dächer bald geleert, und die Schleusen sogen Treppe, ehe er nur eigentlich selber wußte, wie er -80 M., 5. davon ein, um wenigstens die Trottsirs frei zu dahin gekommen. Und wie schwer ihm die Füße wurden,

Abzug v.

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hen.

Der Weg war auch nicht so weit; gleich in der andern be wohnte der Staatsanwalt, und mit einem unwill

als er die Stufen hinanstieg, so merkwürdig schwer, und sonst war er sie so leicht hinaufgesprungen! Aber es fonnte nichts mehr helfen; er mußte vorwärts. Wie hatte er sich auch nach dem Augenblick gesehnt! Jetzt war er ja davor fürchtete. Er stieg auch mit festen Schritten die trennten, und wollte sich eben entschlossen nach links wen­den, wo er Ottiliens 3immer wußte, als der Staatsanwalt

es zu Hause ja ebenso, in Elsaß- Lothringen unterdrücken fie die die polnische." Unsere Landsleute in Amerika haben also zu büßen, weil das Deutsche Reich durch sein schneidiges" Vor gehen gegen die fremden Nationalitäten in anderen Nationen die Lust zu Repreffalien erweckt hat. Diese Neigung zu Res preffalien macht sich leider ja auch in anderen Staaten geltend. Doch für heute genug. Das Thema ist ein sehr reichhaltiges und soll fortgesezt werden.

-

In parlamentarischer Sprache, hatten wir immer ges hört, ließe sich alles sagen, was von anständigen und gebildeten

zuerst mit dem Vater sprechen, und es war vielleicht auch besser so.

Vorn im Bureau saßen und standen fünf verschiedene Schreiber in einem nicht überhellen Gemach; die Leute frigelten mit ihren Federn und warfen kaum einen Blick darüber hin nach dem Eingetretenen. Ihr Chef war gerade wiedergekommen, und der mußte sie thätig bei der Arbeit finden. Gleich dahinter hatte der Staatsanwalt sein Private zimmer, und als Fritz Baumann das hinter demselben her betrat, drückte er die Thür ins Schloß, denn die Schreis ber brauchten gerade nicht zu wissen, um was es sich hier handle.

-

Nun, mein lieber Baumann," sagte der Staatsanwalt in seiner fordialen Weise, was führt Sie zu mir? Sezen Sie sich Sie rauchen doch?" ,, Ich danke freundlichst heute nicht," lehnte der junge Mann ab. " Heute nicht?" lachte Witte, indem er sich die eigene Bigarre anzündete. Es ist doch nicht etwa Ihr Geburtstag oder sonst eine feierliche Gelegenheit?"

"

,, Lieber Herr Witte," sagte Frik, dem es jetzt fast die Kehle zusammenschnürte, ich bin allerdings aus einer ganz eigenthümlichen Ursache zu Ihnen gekommen."

worden, wie?"

aus tiefster Brust heraufgeholten Seufzer schritt da, und er selber nur thöricht und zaghaft, wenn er sich neulich sagte, sind Sie jetzt Ihr eigener Herr ge noch immer unschlüssig, wie er es machen, ob er zuerst wenigen Stufen hinan, die ihn noch von dem Vorsaal ie felber oder lieber ihren Vater aufsuchen solle. Der

r Rafe 58-60 3,00 Neufchatel fleisch( mit u nefleisch 38 70-85

funge

Sühner 80-10

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Cartoffeln, lo, bafer 1

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über feine fünftigen Pläne und Aussichten unters felber von dort herausfam und auf seine eigene Stube zus Ottilie wirklich liebte, brauchte es da der 3u- ging. Als er den jungen Mann bemerkte, rief er freund­

en bes Baters?

100%

redyt fatales Gefühl, wenn er an das dachte, was eigener Bater vor wenigen Minuten zu ihm gesagt.

Und doch beschlich ihn wieder

lich aus:

Ah, lieber Baumann, wollen Sie zu mir? Kommen Sie hier herein!" Und damit, ohne eine weitere Antwort fich offen ließ.

-

Allerdings, und das auch eigentlich die Ursache, weshalb ich zu Ihnen komme So? Doch keine Schwierigkeiten in der Stadt? Die

"

wollten wir bald klar bekommen."

heit

,, Nein, Herr Witte

-

eine

-

Familienangelegen

,, Eine Familienangelegenheit?" sagte der Staatsanwalt etwas gedehnt, und zum ersten Mal flog fein Blick über des

war nur zu wahr, daß eine Menge adeliger Herren mit abzuwarten, schritt er in sein Bureau, dessen Thür er hinter jungen Mannes fonntägliche Kleidung; auch die Glacéhand=

ter ben erleuchteten Fenstern vorüberging, gab es ihm Daufe verkehrten, und als er am Abend jenes Balles

Fritz Baumann fonnte jest gar nicht anders, als ihm

er einen Stich durch's Herz. Aber damals fonnte fie folgen, und nahm das für einen Fingerzeig, denn ein wenig

schuhe war er nicht an ihm gewohnt. Und die betrifft, wenn ich fragen darf?"

-

Sie selbst." Frig war in Gang gekommen, und

eigentlich noch gar nicht einladen, und wie lieb hatte abergläubisch sind wir ja alle miteinander. Er sollte jetzt half ja doch kein längeres hinter dem Berge halten.