-

Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Flatau: Der Herr Beuge| zeugen. Die Vertheidiger konstatiren, daß die ganze Affaire

-

-

-

-

-

-

-

-

-

zu einer Beit geschehen ist, als die Angeklagten längst verhaftet waren. Kriminalfommissar v. Bodungen berichtet über die lebhafte Agitation, die sozialdemokratischerseits bei den letzten Reichstagswahlen im fünften Berliner Reichstagswahlkreise stattge funden, wobei ganz besonders der Angell. Jahn eine hervorragende Rolle gespielt habe. Der Präsident frägt nun, wo der Schwager des Glaubig, der als 3euge benannte Nickel wohne. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Flatow: Nidel soll ja im Dienste der Polizei stehen, vielleicht fennt einer der Herren Polizeibeamten die Wohnung des Nickel? Kriminalkommissar Schöne: Nickel wohnt Wrangelstraße 53, 2 Treppen. - Die Sigung wird hierauf gegen 4 Uhr Nachmittags auf morgen ( Donnerstag) Vormittags 9 Uhr vertagt.

Vereine und Versammlung

,, Lungenschwindsucht, ihre Berhütung und war das Thema des letzten Vortrags, den der prakti Dr med. C. Sturm hielt. Er besprach ihre Ursachen Ernährung und Athmung und den Einfluß, den die schwäche anderer Organe auf die Lunge habe. Speziell er die Erziehung der Stimme und Sprache mit Rüd die Verhütung genannter Krankheit und zeigte, daß zw durch Arzneien, wohl aber durch eine naturgemäße und Körperpflege überhaupt dieses entfeßliche Leiden und geheilt werden könne. Er erklärte dann, daß alle heiten verhütet und selbst in sehr hohen, heute für un geltenden Stadien noch heilbar seien, aber nicht durch A sondern nur durch naturgemäße Pflege des Körpers u Geistes.

In einer städtischen Reinigungs- Anstalt war ein Arbeiter bei der Latrinenentleerung infolge des Einathmens giftiger Gase verstorben. Die Berufsgenossenschaft lehnte den Rentenanspruch der Wittwe ab, weil der Unfall sich nicht in einem versicherungspflichtigen Betriebe ereignet habe. Das an gerufene Schiedsgericht erklärte sich für unzuständig, weil dar über, ob ein Betrieb versicherungspflichtig sei oder nicht, nur das Reichsversicherungsamt als Beschwerdeinstanz zu entscheiden habe. Nachdem die Wittwe die Nekursbeschwerde eingelegt hatte, erfolgte im Verwaltungswege die Entscheidung des Neichs­versicherungsamts, daß der Betrieb als ein versicherungspflichtiger zu erachten sei, und die Berufsgenossenschaft setzte nunmehr die der Klägerin gebührende Rente fest. Darauf entschied das Reichsversicherungsamt dahin: der Refurs ist zulässig und be­gründet. Nur wenn gemäߧ 59 Abs. 4 des Unfallversiche rungsgesetzes der Entschädigungsanspruch, weil der Unfall in einem nicht als versicherungspflichtig gemeldeten Betriebe sich ereignet hat, bei der unteren Verwaltungsbehörde angebracht und von dieser, weil sie den Betrieb nicht als versicherungs­pflichtig erachtet, durch Bescheid abgewiesen wird, findet gegen solchen Bescheid ausschließlich die Beschwerde an das Versiche rungsamt statt. Wird hingegen, wie im vorliegenden Falle, der Entschädigungsanspruch von der Berufsgenossenschaft, welche die Versicherungspflichtigkeit des Betriebes verneint, abgelehnt, so fann gegen diese Entscheidung das Echiedsgericht und demnächst in der Rekursinstanz das Reichsversicherungsamt angerufen werden. Gegenwärtig ist die Beschwerde in der Hauptsache durch die inzwischen erfolgte Rentenfestsetzung erledigt. Sie fann daher nur noch den Erfolg haben, daß der beklagten Be­rufsgenossenschaft die Verpflichtung auferlegt wird, der Klägerin die ihr durch Annahme eines Anwalts zur Vertretung ihrer Rechte entstandenen Kosten zu ersetzen.

sagte, daß das Bentralkomitee seine Mitglieder häufig wechsele, tann nun der Herr Zeuge frühere Mitglieder des Zentralfomitees nennen? Beuge: Das verbietet mir die Amtsverschwiegen­heit. Verth.: Von wem hat der Herr Zeuge erfahren, daß am 7. Juli in der Staligerstraße eine Komiteefizung stattge­funden hat? Zeuge: Theils von Vertrauensleuten, theils aus eigener Wahrnehmung. Ich habe an jenem Abende selbst ein Komiteemitglied aus dem Hause der Skaligerstraße herauskommen sehen. Verth.: Wer war dies Mitglied? Beuge: Darüber perweigere ich die Antwort. Verth.: Befindet sich dies Mitglied unter den gegenwärtigen Angeklagten? Beuge: Ich kann diese Frage nicht beantworten. Vertheidiger: Der Angeflagte Apelt sagte mir nämlich, daß ihm der Beuge gesagt: er habe ihn am 7. Juli aus der Sigung in der Stalizerstraße heraus­tommen sehen? Beuge: Das kann nicht sein. Angeklagter Apelt: Jawohl, das ist wahr, Herr Kriminalkommiffar. Kris minalfommiffar Schöne: Ich erinnere mich nicht, diese Aeuße rung gethan zu haben, wenn ich sie aber gethan habe, so hat das mit meiner bekundeten Wahrnehmung nichts zu thun. Vertheidiger: Ich weiß nicht, wie weit die Berechtigung der Amtsverschwiegenheit des Herrn Beugen geht, ich stelle deshalb den bestimmten Antrag: Das fgl. Polizeipräsidium anzufragen, ob es dem Herrn Zeugen bezüglich der Frage: wer das Mit­glied des Zentralfomitee's gewesen, das er am 7. Juli aus dem Hause der Staligerstraße habe herauskommen sehen, Amtsver­schwiegenheit auferlegt habe. Ich stelle ferner die Frage an den Herrn Beugen: Wer ihm die Nachricht hinterbracht hat, daß Apelt die Parteikasse an den Bruder des Abg. Singer abge­liefert habe? Zeuge: Das ist mir von meinen Vertrauens­leuten mitgetheilt werden. Vertheidiger: Dann beantrage ich die Ladung des Bruders des Herrn Abgeordneten Singer, des Kaufmanns Heinrich Singer, Werderscher Markt hierselbst wohn haft. Dieser wird befunden, daß die Aussage unwahr ist. Auf Befragen des Präsidenten befundet noch der Zeuge: Es sei ihm mitgetheilt worden, daß in der Sizung am 15. Juli auch ein zerlegbarer Stempel vorhanden sein werde. Die Polizei sei der Ueberzeugung, daß in dem Brief von Glaubitz( nicht Decker, wie gestern irrthümlich geschrieben), das Wort Uhren" ver­botene Druckschriften bedeute. Vertheidiger Rechtsanwalt Sachs: Der Herr Zeuge hat befundet, daß zwischen dem Zentral­tomitee und der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion eine Ver­bindung bestanden hat; diese Bekundung steht in direktem Widerspruch mit der gestern eidlich abgegebenen Aussage des Abgeordneten Bebel; ich frage den Herrn Zeugen, woher er zu seiner Behauptung fommit?- Beuge: Theils habe ich es selbst wahrgenommen, theils ist mir durch Vertrauenspersonen mitgetheilt worden, daß zwischen dem Zentralfomitee und der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ein reger Verkehr be­standen hat. Ich will noch bemerken, daß wir die uns gemachten Meldungen sehr genau auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen, daß jedoch alles, was wir zu den Aften genommen haben, auf That­fachen beruht. Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Flatau: Hat ein Vertrauensmann der Polizei einer Sigung des Zentral fomitee's einmal beigewohnt?- Beuge: Darüber verweigere ich die Antwort. Hierauf tritt eine furze Pause ein.

-

-

-

Nach Wiederaufnahme der Verhandlung theilt der Präsident mit: Der Gerichtshof hat beschlossen, den Antrag auf Aus­funftserholung des fönigl. Polizeipräsidiums, ob der Kriminal Tommiffar Schöne in einem bestimmten Punkte die Aussage ver­weigern dürfe, abzulehnen, dagegen hat der Gerichtshof dem An­trage auf Ladung des Kaufmanns Heinrich Singer stattgegeben.

Kriminal

-

" Freya ", Gesangverein der freireligiösen Gem veranstaltet am Sonnabend, den 25. ds. Mts., Abends in Ahlgrimm's Salon, Sophienstr. 34, einen Wiener ball. Billets, à 50 Pf., find zu haben bei den Herren Weberstraße 36( Schanfgeschäft); Suter, Dranienſtr. 85 sellangeschäft); Tann, Schloffer, Huffitenstr. 6, IV; und Schuhmacher, Pücklerstr. 10, of II.

Wanderfahrt#treng und hart das ist Turner­Art Ja, hart genug waren fie, jene Mitglieder eines Berliner Jugend- Turnvereins, welcher am 10. Oktober v. J. auf einer Wanderfahrt in einer Anzahl von 80 Jünglingen die

47.

Fachverein der Lithographießteinschleifer un rufsgenossen. Donnerstag, den 23. d. M., Abends int täglich bei Domac, Johannesstr. 20, Versammlung." Tagesor baus vier Vortrag des Herrn Echäfer über: Die falsche Gefühlst. Einge der Frauen." Gäste find willkommen. Gäste find willkommen. Die Versamml ( genehmigt.

Verein zur Unterstühung erkrankter Mitg der Maurer Berlins . Mitglieder Versammlung Donnerstag, Abends 8 Uhr, im Louisenstädtischen K hause", Alte Jakobstr. 37. Tagesordnung: 1. Neuwahl fammten Vorstandes. 2. Abrechnung vom Maskenball. 3 einsangelegenheiten und Fragekasten. Nur Mitglieder Zutritt. Die Mitgliedskarte ist als Legitimation mitzube

Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Nationale Krankenkasse der deutschen Gold­Silberarbeiter und verw. Berufsgenossen. ( E..) V

71-8

Mon

Die Ausde viel rapide

schaft Berlin . Sonntag, den 26. Februar, Vormittags 10 waren erst

in Lammer's Salon( früher Nieft), Kommandantenstr. Versammlung.( Näheres fiehe Inserat.)

, bie aus vielfach febr

Fachverein Berliner Droschkenbesther. Versamen war

Straße 44. Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokollsten. Infol am Freitag, den 24. d. M., Abends 9 Uhr, Neue Fulationswu Sigung. 2. Besprechung allgemeiner Berufsinteressen. 3

3.

auch an I ropa taum f Wenn

nahme neuer Mitglieder. 4. Verschiedenes. 5. Fragen Einzeln

Gäste find willkommen.

Ortskrankenkasse der Klempner. Außerorde Generalversammlung der Vertreter der Arbeitgeber und

8

man

smus und

Berlin Zoffener Chaussee passirte, aber das Verhalten der Theil nehmer am Donnerstag, den 1. März d. J., Abendsiebe durch

-

-

bei Mundt, Köpnickersir. 100. Tages- Ordnung: Kündigung des Kassenbeamten Herrn Otte.

Betrieb

gegeben,

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine eten Untern Donnerstag. Männergesangverein Lätitia" Abends 9 te behäbig Vettin's Restaurant, Veteranenstr. 19.- Gesangverein schluß" Abends 8 Uhr im Restaurant Schumann, Alte einen seh straße 38.- Männergesangverein Nordstern" Abends en ander

nehmer an der Turnerfahrt war durchaus nicht nach Turners Art. Es hatte Jemand auf einem der Kirschbäume, die zu beiden Seiten die Chauffee einsäumen, einige vergessene und vertrocknete faure Kirschen entdeckt und abgepflückt, eine unver hoffte Erquickung für die ausgetrockneten, nach langem Marsch verschmachteten Turnerfehlen und bald war ein allgem ines Obstpflücken im Gange, welches jedoch mit großer Rücksichts­lofigkeit ausgeführt wurde. Die Bäume wurden mit Leichtig feit erstiegen und nun wirthschafteten die Turner zwischen den Bweigen der zum Theil nur schwachen Obstbäume derartig, daß nach gethaner Arbeit abgebrochene Zweige die Chauffee haufen­weise bedeckten und einen Anblick boten, als ob ein Orkan die Bäume verwüstete. Die Zoffener ließen sich die Zerstörung der Zierde ihrer Chauffee nicht gefallen, sie bewiesen den Turnern, daß in 3offen nicht gut Kirschenessen ist." Drei der Theil nehmer, die 17 jährigen Lehrlinge Brückner, Pavel und Näter aus Berlin , weil man irrthümlich sie für Vorstandsmit glieder des Vereins hielt, wurden zunächst, da auch ihre Bethei ligung außer Frage stand, wegen Sachbeschädigung angeklagt und vom Zoffener Schöffengericht zu je 30 M. Geldbuße event. 10 Tage Gefängniß verurtheilt.- Die Sache wurde am Mitt­woch in der Berufuugsinstanz vor der 2. Straffammer des Landgerichts II verhandelt, nachdem die Genannten gegen das schöffengerichtliche Urtheil Berufung eingelegt. Thren Ein­wand, daß ein Sturmwind in der jenem Begebniß vorauf gegangenen Nacht die Bäume verwüstet, erachtete der Gerichts­hof vorweg auf Grund der entgegenstehenden Aussagen der in erfter Instanz bereits vernommenen Augenzeugen für widerlegt. -Der Gerichtshof bestätigte das schöffengerichtliche Urtheil und der Vorsitzende der Straflammer, Landgerichtsdirektor Grün­hagen, fonnte nicht umbin, bei Verkündigung des Urtheils den Angeflagten eine scharfe Rüge zu ertheilen wegen ihres Ver­haltens, welches der Mitglieder eines Turnvereins, der sich Vil­dungszwecken widmet, durchaus unwürdig sei.

Es erscheint alsdann als Zeuge Kriminalwachtmeister Torner. Dieser war bei der am 15. Juli vorgenommenen Verhaftung zu­gegen. Er wiffe, daß ein sozialdemokratisches Zentralfomitee in Berlin bestehe, er habe das von seiner vorgesetzten Behörde er­fahren. Kriminalwachtmeister Haupach macht ebenfalls ver­schiedene Mittheilungen über die sozialdemokratische Organisation, die er durch seine vorgesetzte Behörde erfahren habe. schußmann Siebert berichtet über eine geheime Versammlung, die am 22. Januar 1887 am Südufer stattgefunden habe. Wie er gehört, sei in dieser Versammlung über Wahlangelegenheiten verhandelt worden. Der Vertheidiger Rechtsanwaalt Dr. Flatau stellt an den Kriminalkommissar Schöne die Frage: Von wem er die Nachricht habe, daß der Angekl. Schmidt mit dem ausgewiesenen Stadtverordneten Ewald verkehrt habe? Kriminalfommissar Schöne: Ich habe dies von meinen Vertrauensleuten erfahren. Angell. Schmidt: Ich bin über­zeugt, daß der Stadtverordnete Ewald mich gar nicht fennt, ich tenne allerdings den Stadtverordneten Ewald und habe insofern mit ihm in Verbindung gestanden, als ich ihn einmal ersuchte, in dem Arbeiterbezirksverein, dem ich als Mitglied angehörte, einen Vortrag zu halten. Kriminalwachtmeister Weinert bes richtet über die Organisation in ganz ähnlicher Weise wie der Kriminalfommiffar Schöne. Neben dem Bentralfomitee habe noch ein Zentralwahlfomitee, genau ebenso organisirt, wie das Bentralfomitee, bestanden. Diese beiden Komitee's waren nicht miteinder identisch, standen aber in engem Zusammenhange. Das Zentralwahlfomitee hat ganz besonders bei den jüngsten Reichstagswahlen durch Flugblättervertheilung u. s. w. eine sehr rege Thätigkeit entfaltet. Das Zentralfomitee hat meines Wiffens nach allwöchentlich eine Sigung abgehalten.- Ver theidiger Rechtsanwalt Dr. Meschelsohn: Herr Beuge, be ruht diese Thre Wissenschaft auf eigenen Wahrnehmungen?

-

-

-

Ich

-

-

-

91

Colla

Restaurant Jacob, Lindowerstr. 26. Schäfer'scher verein ,, der Elfer", Abends 9 Uhr bei Wolf u. Krüger, straße 126, Gefang.- Gefangverein Blüthenkranz" 9 Uhr im Restaurant Wasserthorstraße 54. Gesangverein der freireligiösen Gemeinde, Abend Neue Friedrichstraße 35, Saal 3. Männerge Alexander" Abends 9 Uhr im Restaurant Rose, Stra Straße 3. Turnverein Hasenhaide"( Lehrlin theilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstraße Berliner Turngenossenschaft"( 7. Lehrlings lung) Abends 8 Uhr in der städtischen Brizerstraße 17-18;

-

nen, daß fich

bameritanij mus fteuer eige zu Mor rben. Es g er der Betr net Monopol werder alfo ber Sp

Tum

desgl. 6. Männer- Abth

Bul

Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, straße 51. Lübec'scher Turnverein Männer's Abt Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57 58.

Allg. Aren

einer

werden follte, i

ring it ba.

Wenn wir

stalifchem 3m

er Privatmong

Stenographenverein, Abth. Louisenstadt", Abends 8 Stande, auf

Restaurant Preuß, Dranienstraße 51.

nerhörtesten 3 Es giebt S feit behau

Mol

graphenverein Phalang" Abends 8 Uhr im Restaurant Buckower Garten", Buckowerstraße 9. Berliner graphen- Verein( System Arends) Abends 8 Uhr straße 47( Brandenburger Hatis).- Stolze fcher

graphen- Verein Nord- Berlin" Abends 9 Uhr Schlegelfta Verein der Naturfreunde" Abends 9 Uhr im Ref

Genußmitteln

urch die Stati

Wienerstraße 35. Rauchflub Kernspize" Abends 8 en fich dur

-

Restaurant, Holzmarktstraße 44.

9 Uhr bei Brandt, Forsterstraße, Ecke der Reichenbe straße. Rauchflub Dezimalwaage" Abends 8 Restaurant, Memelerstraße 82. Rauchklub Vorwärts 9 Uhr bei Herrn Tempel, Restaurant Bum Ambos, lauerstraße 27.- Orientalischer Rauchflub" Abends 9 im Restaurant Wiechert, Oranienstraße 8.

Ein Paletotmarder treibt seit Jahr und Tag sein Un­wesen in den Vergnügungslokalen des Grunewalds, den Biel­punkten der Berliner Ausflügler. Der Gauner hat es haupt­sächlich auf die in Krembsern und Equipagen liegenden Baletots, Damenmäntel 2c. abgesehen und derselbe pflegt sich seiner Beute zu bemächtigen, während die Kutscher auf den Wagenplägen plaudernd beisammen stehen. Dem in Halensee bediensteten Gendarm Röttinger waren viele derartige Diebstähle zur An zeige gebracht, ohne daß es diesem gelang, des Diebes habhaft zu werden; zwar hatte der Restaurateur Ilges in Hundefehle vor einiger Zeit bei den Krembsern als Wache mehrere Kellner postirt. Dieselben hatten jedoch den auf frischer That ertappten Baletotmarder einen alten schwerhörigen Mann in einer Regung des Mitleids wieder laufen laffen. Am 25. Juli v. J. waren wiederum mehrere Damen und Herren, welche in Halen­ see eingekehrt, genöthigt, da der Dieb Paletots, Damenmäntel und eine Wagendecke gestohlen hatte, den Weg nach Berlin in der Nacht ohne ihre wärmenden Hüllen zurückzulegen; auch in diesem Falle wurde ein alter, schwerhöriger Mann, der sich eines Hörrohres bediente, als Thäter bezeichnet. Das Hörrohr, als ein besonderes Kennzeichen, führte zur Ermittelung des in Charlottenburg wohnhaften, vielfach vorbestraften Schneiders" Friz Kühn, und auf Requisition der Staatsanwaltschaft des Landgerichts II wurde der Kriminalfommissar Krause beauftragt, bei demselben eine polizeiliche Durchsuchung vorzunehmen. Die Haussuchung förderte jedoch nichts zu Tage. In dem polizei­lichen Register figurirte Kühn seit dem Jahre 1878 als be rüchtigter Kollidieb. Es war zu jener Zeit in der Nähe der Apostelkirche ein ähnlicher Diebstahl, wie die hier in Rede stehenden, verübt und in der Wohnung des Kühn ein Theil der gestohlenen Sachen vorgefunden worden, welche Kühn an geblich von einem Unbekannten gekauft. fehlten damals und das Verfahren gegen Kühn ward schließlich Grund etwas

Bruge: Herr Präsident! Wenn man einem Feinde gegenüber steht, dann giebt man seine Waffen nicht gern Preis. Ich bin seit 10 Jahren bei der poli­tischen Polizei und es wäre eine Schande, wenn ich mich um die sozialdemokratische Agitation nicht bekümmern würde. Meine Wahrnehmungen beruhen auf Mittheilungen, die mir in der glaubwürdigsten Weise von 4 bis 5 verschiedenen Seiten mits getheilt worden find.- Kriminalfommissar Graf Stillfried: Es sei ihm schon seit langer Zeit bekannt, daß in Berlin ein sozialdemokratisches Zentralfomitee bestanden hat. Die Polizei behörde sei über die fest gegliederte Organisation der Berliner Sozialdemokratie feinen Augenblick im Zweifel. Dafür spreche schon die Vertheilung von Flugblättern, die nach einem bestimm­ten Eyftem gefchehe. Kriminalfommiffar v. Raumer: Ich habe speziell den Bezirk, in dem der Anhalter Bahnhof gelegen ist: Eines Tages im Monat Dezember v. J. erfuhr ich, daß auf dem Anhalter Bahnhof zwei große Kisten angelangt seien, in denen sozialdemokratische Schriften enthalten wären. begab mich sofort auf den Bahnhof und erfuhr daselbst, daß eine Kijte, die als Eilgut angekommen war, schon abgeholt sei, die andere Stifte sei an einen Herrn Boas adresfirt, dieser verweigere jedoch die Annahme. Die Bahnverwaltung, die in solchem Falle dazu berechtigt ist, ließ die Kiste öffnen; in derselben be­fanden sich eine große Anzahl Protokolle über den sozialdemo fratischen Kongreß zu St. Gallen . Die Kiste wurde infolge deffen mit Beschlag belegt, der Absender der Kiste, die aus Nürnberg gekommen war, fonnte nicht festgestellt werden. Kriminalfommiffar Graf Stillfried: Als ich hörte, daß eine Kiste mit Druckschriften angekommen sei, da ließ ich die Hauptleute observiren, da mir befannt war, daß diese die Vertheilung der Druckschriften an die einzelnen Vertrauensmänner bewirken. Kriminalschußmann Perschke sah nun den Tischler Luch mit einer großen Papierrolle in der Hand in ein Haus in der Reichen­bergerstraße hineingehen, wo 6 Tischler= Werkstätten befinden. Kriminalschußmann Perschke verfolgte den Lusch und trat gerade in eine Tischlerwerkstätte ein, als Lusch mit einem Tischler namens Seyd mit dem Auspacken der Kiste, in der sich Protokolle des St. Gallener Kongresses befanden, beschäftigt war. Die Kiste nebst Inhalt wurde selbstverständlich sofort po lizeilich beschlagnahmt. Verth. Rechtsanwalt Dr. Meschelsohn: Jit dem Herrn Zeugen bekannt, daß eine Anklage gegen Lusch Deshalb nicht erhoben wurde?- Beuge: Das Verfahren wurde eingestellt, weil eine Verbreitung nicht stattgefunden hat. Kriminalschußmann Perschke bestätigt die Bekundung des Vor­

-

fich

Verantwortlicher Redakteur:

-

Neneste Nachrichten.

bald eines

haften rech großen Uni entbehrlichen

robuftionsmen

9uantum ihrer

men, ben Pre

Auf Grund des§ 11 des Sozialistengesehes vom fgl. Polizeipräsidium zu Berlin die nicht periodische D und Gedichte." Gesammelt von Johann Moft.

schrift: Sturmvögel.

"

New- York , 1888, verboten.

Revolutionäre Li

Paris, 22. Februar. Gestern war wieder, wie der

Benc

galerie und streute einige hundert Drucksachen mit unfinn

-

Inhalt auf die Köpfe der Abgeordneten. Allien, fabrikmäßiger Herstellung falscher Noten zu sechsjährigem haus verurtheilt.

rath des Herault Departements und Rechtsanwalt, wurde m

Telegraphische Depeschen.

Bei der im bi

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Amberg , Mittwoch, 22. Februar.

In dem polizei- Wahlbezirke stattgehabten Ersatzwahl zum Reichstag ist Faenzl( Bentr.) mit ca. 4200 Stimmen gewählt worden.

Gegenkandidat war nicht aufgestellt.

Paris , Mittwoch, 22. Februar. Prozeß Wilson) den heutigen Plädoyers wurde von Seiten der Verthei

ob

Regte vorbe

Roma

Staa Der Staa

bes junge Tochter fe

en praftifche

teine Ah

Ottilien ein

anderer, u junge, fonf eften Antrag

ber gewefe

ebfamen, ord

gen die Elter

mas

svornehr Hinderniß

gemefen,

arin fab

ausgeführt, daß es keine Gesetzbestimmungen gebe, nach we Beweise Personen, die ihren Einfluß verkaufen, bestraft werden London , Mittwoch, 22. Februar.( Unterhaus) Adresse wurde angenommen. Anläßlich der Debatte über anrüchigen Leumunds- Zeugnisses, welches von der Charlotten- zweite Lesung der Adresse stellte Labouchère einen Antrag welchem dem Hause darüber Mittheilung zugehen folle, wald verübten Paletotmardereien. Kühn hatte fich demgemäß Frankreich gemacht hätte, ferner wird verlangt, daß, wenn

burger Polizei der Staatsanwaltschaft berichtet worden, erfolgte die Erhebung der Anklage gegen Kühn wegen der im Grune

am Dienstag vor der 1. Straffammer des Landgerichts II zu verantworten wegen Diebstahls im Rückfalle. Die Verhandlung bot große Schwierigkeiten, da mit dem Angeklagten nur ver mittelst des Höhrrohrs verhandelt werden konnte, dessen sich der Vorfizende und die zahlreich geladenen Zeugen dem Ange­flagten gegenüber bedienen mußten. Die Beugen vermochten nur zu befunden, daß fie den Angeklagten in der Nähe der be stohlenen Krembser- pp. Wagen gesehen, wie er sich dort zu schaffen gemacht. Der Staatsanwalt erachtete unter diesen Um­ständen das Ergebniß der Beweisaufnahme nicht für aus­reichend zur Verurtheilung des Angeklagten; es fehle an

Hauses gebracht werden.

Busagen schon gemacht worden seien, dieselben zur Renntnis London , Mittwoch, 22. Februar, früh. Anläßlich bes Deputirten Labouchère zur Adresse beantragten, eine etwaige Un

Sobald

t

Er ging in

an Arbeite

ollte bie mtu

bie 3

hinaus, un

tenber Strid

beshalb aud

stüßung im Falle eines Kriegs betreffenden Amendemente ich benn

heute zur Berathung gelangt, sagen die Times": Gefahr vorhanden sei, daß Italien ein Schlag zugefügt strittenes Uebergewicht im Mittelländischen Meere gäbe es die Pflicht Englands sein, zur Sicherung des eigenen positiven Beweisen für die Thäterschaft des Angeklagten, dessen Gleichgewichts und zur Erhaltung eines Staates, mit Verweilen in der Nähe der Wagen an sich zur Ueberführung England durch die Bande der Sympathie und Freund

nicht hinreichend erscheine. Der Gerichtshof schloß sich dieser Ansicht an und das Urtheil lautete auf Freisprechung.

zuwenden.

verbunden sei, mit seiner ganzen Macht ein folches B. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Unglad

Rutter

zu, un

emedyfelt habe Der Staa

Benn er nun

aber das v

batte auch

eine brillan