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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Ur. 294.

Versammlungen.

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Mittwoch, den 16. Dezember 1896.

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13. Jahrg.

Vor

Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend.( Bus fchriften find zu richten an Hermann Fahn, Schönhauser Allee   177c. mittwoch: Geselliger Verein Brüderlichkeit, Georgenkirchstr 65 bei Späth.- Verein Rhetorit, Brandenburgstr. 54 bei Boniz.- Theaterverein Rauchtinb Rothe Fahne Proletariat, Köpnickerstr. 68 bei Schöning. Faldt enfteinftr. 6 bei Gonell. Geselliger Berein Freundschaft, Prinz Albrechstr. 3 bei Schulz Geselliger Verein Deutsche Eiche, Fürbringer­Straße 7 bet Grothe.- Mundharmonita- Verein Vorwärts, Kreuzbergstr. 12 bei Rothe. Theater verein Nora, Admiralstr. 18c, Märkischer Hof. Verein Gefelliger Bund, jeden 2. Mittwoch im Monat, bet Sommer, Grünstr. 21. Verein Gesellige Brüder, Pallisadenstr. 20 bei Schäffer. Musikverein Pautenschwengel, Fürstenstraße 18b bei, Bernfig. Statt lub Stattlub Vorwärts, Schwedterstraße 28 bet Muchow. Theater- Berein Spree Bustige Brüber, Barnimftr. 13 bet Büschel. then annenin 103. Arbeiter:

Mitglieder.

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Martiwitsch und Konrad diese Mittheilungen bestätigt Bergstr. 162 bet Thomas. Frohsinn II, Friedrichsberg. Wartenberg­Arion III, Rigdorf, Herrmann- u. Herfurthstraßen­und besonders auf die Bedeutung der Organisation hingewiesen. ftraße 67 bet Lange. Ecke bet Weiß.. Maiengruß III, Charlottenburg  , Wallstr. 96 bet Beyer. Von einem Kollegen wurde ein gedrucktes Zirkular vorgelegt, 2iedeslust II( Edelweiß II), Potsdam  , Brandenburger Kommu­Eine Volksversammlung zwecks Propaganda für den Aus- welches von den Fabrikanten als Versammlungseinladung ver- nitation 16 bei Glaser. Heimathtlänge, Röpenick, Rosenstr, 101 tritt aus den Landeskirchen fand bei zahlreicher Betheiligung am breitet war. Wie Brückner erwähnte, hoffe man im Früh- Rirdorfer Stederfranz, Rigdorf, Steinmeßstr. 35 bei Pilz  . bei Troppens. Wacht auf I, Wörtherstr. 16 bet Vulprecht. 14. Dezember in den Arminhallen statt. Nach dem Referat des jahr durch eine gemischte Kommission von Fabrikanten und Ar- wärts X, Nauen  , Marttstr. 16 bei Sobusch. Schneeglöckchen II, Herrn Wilh. Bölsche entstand eine längere intereffante beitern einen Tarif auszuarbeiten, der den neuen Lohnfäßen Botsdam, Brandenburger Kommunikation 16 bet Glaser.- eeu und Fest, Debatte, in der einige Mitglieder aus den Jünglingsvereinen entsprechen soll. Zum Schluß gelangte einstimmig eine Reso- toppenftr. 17 bei Lohmann. gegen die Ausführungen des Referenten polemisirten. Ein- lution zur Annahme, in welcher die Versammlung ihre Ent­geleitet wurde die Versammlung durch die Mittheilung, daß in rüftung über die bereits stattgehabten Lohnherabsehungen und den zu diesem Zwecke abgehaltenen Versammlungen bis jetzt Wartbrüchigkeiten ausspricht und zum Festhalten an der Organi­1278 Personen ihren Kirchen- Austritt erklärt hätten. sation auffordert, um bei günstiger Gelegenheit gegen diese Bu­In einer öffentlichen Schuhmacher Versammlung, die stände Front machen zu können. am Montag in Cohn's Saal stattfand, hielt Rosenstock einen Der Fachverein der Bäcker nahm in seiner Sigung am Vortrag über die fittliche Bedeutung der Frauenbewegung. Dar 8. b. Mts. nach einem Referat des Genossen Blauroc auf wurde über die Frage debattirt, ob die schwarzen Listen noch eine Resolution an, in der sich der Verein gegen die Beschickung Geltung haben oder nicht. Wie Diener und Hammacher des Barmer Kongresses aussprach, dagegen dem im Frühjahr 1897 behaupteten, ist aus gewissen Vorkommnissen zu schließen, daß die von Berlin   aus geplanten Kongreß seine Unterstügung zufagte. schwarzen Listen vom Schooßarbeiterstreit immer noch von einigen Hierauf referirte Bäcker Most über die Machinationen der Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Mittwody. Meistern gehandhabt werden, obgleich die Beseitigung dieser Listen Innungsmeister, die gegenwärtig mit allen Mitteln versuchten, Gefang Berein Soffnung, Friedrichsberg. Uebungsstunde abends Gesangverein 2erche, bei der Beilegung des Streits von den Unternehmern zugesagt den Marimalarbeitstag zu beseitigen. Die herbe Kritik, die der Uhr, Restaurant O. Schule, Friedrich Kart. 34 Uebungsst. abends 9-11 Uhr bei Mar Mörschel, Schönhauser Allee   28.- Gefang worden ist. Insbesondere beriefen sich die Redner auf einen Redner an dem Vorhaben der Bäckermeister übte, zeitigte eine verein Normannia, abends 8 Uhr bei wiele, Spandauer Brücke.- Privat­fürzlich vorgekommenen Fall, wo der Meister Auschrath einen längere Debatte, die schließlich zur Annahme folgender Reso- Theatergesellschaft Heimathi ust, 9 Uhr Sigung im Vereinslokal bet Lange. Gesellen nur aus dem Grunde entlassen hätte, weil diefer ge- lution führte: Die Versammlung hält es für ihre unerläßliche Sten, abends 9 Uhr, Beughofstraße 8 bei Behlendorf  . Aufnahme neuer Stromstr. 28. Privat- Theater- Gesellschaft Philharmonie, Sigung mit ftreift habe und auf der schwarzen Liste stehe. Nach der Pflicht, gegenüber den Behauptungen der Bäckermeister folgendes Theaterverein unitum, abends 9 Uhr bei Wiersdorf Darstellung, die der angeblich gemaßregelte Ulfen   von der zu erklären: 1. Die Verordnung, den Maximalarbeitstag be- Alte Jatobftraße 96/97: Sigung mit Damen. Theaterverein Variété  Art seiner Entlassung gab, ist dieselbe nur deshalb er- treffend, kann bei einigermaßen gutem Willen seitens der Meister im Restaurant Wohllebe, Oranienstr. 121.- Vergnügungsverein Vorwärts, Gubenerstr. 6 b. Stöbel. Berliner   Radfahrerverein Solidarität. Sigung folgt, weil sein Name auf der schwarzen Liste steht. Im durchgeführt werden. 2. Das gute Verhältniß zwischen Meister feb. Mittwoch nach dem 1. u. 15. im Monat, abends 9 Uhr, Restaurant Bergener, Gegensatz zu dieser Auffassung erklärte der Gehilfe& derlein und Gesellen seit Einführung des Marimalarbeitstages ist nicht Annenſtr. 16.- Geselliger Verein Unter uns, Sigung 8 Uhr bei Fischer, namens des Herrn Auschrath, daß die Entlassung Ulsens deshalb schlechter geworden als es vorher war. 3. Die Ausbildung der Beuffelfir. 66. Musikdilettanten- Verein Preciosa abends Uhr bel Geisler Fenn- und Tegelerstraßen- Ecke, Uebungsstunde, Aufnahmen. erfolgt sei, weil dessen Arbeit den Anforderungen des Meisters Gesellen und Lehrlinge kann unter der Verordnung nur gefördert Musik- Dilettanten- Berein Nordische Stänge, bet tenter, Swinemünder­nicht entsprach. Der zur Versammlung eingeladene Obers werden, da die Grundlagen zu größerer Leistungsfähigkeit und firaße 45, Uebungsstunde von 8 bis 11 Uhr. Schwimmverein Nords Be­meister Bierba ch behauptete, daß eine schwarze Liste nicht der Trieb zu einer weiteren Ausbildung gelegt werden. 4. Für abends 7% Uhr Admiralsgartenbad, Friedrichstr. 102, Uebungsstunde. bestehe. Eine solche sei während des Streits ausgegeben einzelne, durch Bedrückungen seitens der Meister hervorgerufene felliger Berein Anna- Marie, abends 9 Uhr, im Restaurant Roll, Adalbert, straße 21, Sigung. Stattlub Die Bustige 3wölf, im Restaurant Ruhl worden, es werde aber jegt, wie es bei der Aufhebung des Uebergriffe einzelner Gesellen ist nicht die Gesammtheit verant- Andree, Chorinerstr. 53.- Stattlub 50, 8% Uhr Sigung bei Fechner, Wieners Streiks versprochen, kein Gebrauch mehr davon gemacht. wortlich zu machen. Im übrigen find Uebergriffe weit häßlicherer Herrn Gichmann, Neue Hochstr. 28. Stattlub Treff, Frankfurter Allee   90 firaße Stattlub Pique- Solo, abends 9-12 Uhr im Botal bet Die Meister hätten ihr Wort besser gehalten, wie die Form auch bei den Bäckermeistern vorgekommen. Kraft- und Artistenklub& i che, Mittwochs von 9-11, Sonn­Gehilfen, denn diese hätten nach dem Friedensschluß, entgegen Die Resolution soll später durch ein umfangreiches Material tags von 11-1 Uhr, bei Augustin, Raftanien- Allee 11. Artisten und den Abmachungen, bei Breitsprecher weitergeftreift, weil sie nicht näher begründet dem Bundesrath übergeben werden. Zum Schluß Ringsport- Verein Vereinte Kraft. Mittwoch abends von 9-11 Uhr­Sonntag vormittags 10-11% Uhr bei Herrath, Plan- üfer 92a.- Vergnügungss mit Streitbrechern zusammenarbeiten wollten. Demgegenüber wurden den streikenden Hafenarbeitern in Hamburg   50 M. Unter- verein Fortuna  , abends 8% uhr, Sigung bei übet, Friedenstr. 74.- meinte Hammacher, daß eine solche Bedingung beim Ab- stützung bewilligt. Musikdilettanten- Verein Renatsch, abends 9 Uhr bei Steffens, Kolberger schluß des Streits nicht gestellt worden sei. Andererseits seien straße 2, Vereinsabend. Pfropfenverein Nord- Ost. Jeden Mittwoch aber mehrere Fälle bekannt, wo Gehilfen wegen des Streits entlassen Der Verein der Wäsche und Kravattenbranche beschloß bet A. Vogel, Elbingerstr. 9. Geselliger Verein Türtische Pfeife worden wären. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde in seiner Sigung am 9. Dezember, den graphischen Arbeitern Danzigerstr. 93 bei W. Hansen. Musttverein Kleinigtett, abends 9 Uhr, Arbeiter Schachklub Norden, abends 8 Uhr, sowohl über die vorliegende Angelegenheit, sowie über andere 30 M. und den Hamburger Hafenarbeitern 50 M. zu über Sidingenstr. 3 bei Hizer. Vorkommnisse nach dem Streit viel und lange geredet. Nachdem weisen. Obermeister Bierbach nochmals ausdrücklich betont hatte, daß eine schwarze Lifte nicht existirt, meinten Eckerlein und Hammacher, daß man dieser Erklärung Glauben schenken und sich dabei beruhigen könne. Die Versammlung stimmte dem zu und beschloß dann, daß jedem gemaßregelten Kollegen eine wöchentliche Unterstützung von 12 M. gezahlt werden soll.

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Arbeiter- Bildungsschule. Mittwoch Abend von 9-10% Uhr: Süd= oft schule, Waldemarstr. 14: Geschichte( Alte Geschichte  . Urzeit. Entstehung der Religionen. Orientalische Völker. Griechen und Römer). Herr Dr. G. Binn. Nordschule, Brunnenstr. 25: Deutsch  ( Die deutsche siteratur des neunzehnten Jahrhunderts. Auffazlehre). Herr Heinrich Schulz. Die Schulräume find zur Benutzung der Bibliothek und des reichen Zeit­schriftenmaterials schon von 8 Uhr abends an geöffnet. Lese- und Diskutirklubs. Mittwoch. Johann Jacoby  , bei Frih Ließte, Schwebterstraße 33. Gesundbrunnen  , abends Uhr, bei Saferland, Bellermannſtr. 87.- Gleichheit, abends 8 Uhr bei Stramm, Ritterstraße 123. Heine, Rigdorf, abends 8% Uhr, Prinz- Handjerystr. 60, parterre. Ginigteit, abends 8% Uhr bei Beige, Triftstr. 1.- Theaters und Leseklub morgenroth, abbs. 9 uhr, im Restaur. Diete, Lothringerfir. 67. Sozialdemokratischer Agitationsflub Osten, abends 8% Uhr, bei Jauer, Fruchtstr. 52. Freigeist Artona, abends 8 Uhr, Arfonaplay 3 bei Obiglo, Hussitenstr. 26. Friedrich Engels Norden" alle Mittwoch 9 ühr bei

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Wesener.

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Die Lederarbeiter( Portefeuiller) tagten am Montag in einer öffentlichen Versammlung bei Henke in der Naunynstraße. Die Wortbrüchigkeit der Fabrikanten" lautete das Thema, über bas Jahn unter Bezugnahme auf die von den Fabrikanten ein­gegangenen Vereinbarungen referirte. Wie in allen Lohnkämpfen von gewiffen Fabrikanten oft nur Vereinbarungen eingegangen werden, in der ganz bestimmten Absicht, dieselben bei ge­eigneten Anläffen zu brechen, so haben auch jezt viele Arbeiter- Sängerbund Berlins   nud Umgegend. Vorfigender Adolf Lederwaaren Fabrikanten bei Beginn der flauen Geschäfts- Neumann, Basewalterfir. 3. Alle Aenderungen im Vereinstalender sind zu richten an Fried. Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr. Mittwoch. Uebungs­zeit nicht nur die Preise wieder herabgefeht, sondern fiunde Abends 9 Uhr, Aufnahme von Mitgliedern. Liebesfreiheit 1, auch die Arbeitszeit wieder verlängert. Bei Reßner wurde Andreasstr. 26 bet Wilte. Norddeutsche Schleife, Melchiorstr. 15 unter diesen Bedingungen jeder mit Entlassung bedroht, anderer- bei Stehmann.- Freya 1,( Gemischter Chor), Rosenthalerstr. 57 bei Babiel. Lorbeerkranz, Weinjir. 28 bei Späth. Biederlust, Adalbertstr. 21 seits nur unter der Bedingung auf weitere Beschäftigung ver= bei Roll. Spandau  , in Spandau  , Neumeisterstr. 5 bei R. Radite. tröstet, daß die Arbeit außer dem Hause gemacht wird. Bei Bleul Deutsche Eiche 1, Große Frankfurterstr. 133 bei Gold. Alliance, Gangesblüthen, und Schwalbe haben Maßregelungen stattgefunden, desgl. bei Kommandantenfir. 16, Snoblauch's Bierhallen. Stralauer Platz 10-11 bei Poppe. Weiße Rose  , Reinickendorf  , Residenz­Heymann, der nebenbei jeden entlassenen Arbeiter beim neuen straße 101 a bet Malchin  . Bruderherz, Bernauerstraße 40-41 bei Brinzipal als Wühler" denunzirt. Bei Urbach   u. Co. erhalten Echo 1, Pantow, Wollantstraße. Treue, Mariannen- Ufer 2 die Arbeiterinnen anstatt des Mindestlohns von 13,50 M. nur 12 M. 2c. im Lurhof. Einigteit Í( Hutmacher  ), Rosenthalerstr. 11-12 bei Röllig. Freiheit I, Bülowfir 65 Sodann mache sich eine weitere Zunahme der ohnehin schon allegro, Wrangelstraße 141 bei Schmidt. bei W. Richter. Kreuzberger   Harmonie, Admiralftraße 18c bet gemein verbreiteten Haus industrie bemerkbar, ohne daß Möhring. Steinnelte. Pasewalterstr. 3 bei Ad. Neumann. Waldes= eine genügende Kontrolle über Arbeitszeit und Lohn möglich ist. firaße 10 bei Pfarr. Ges.- Ver. d. Kupferschmiede, Weinstr. 11 bet Um nun rechtzeitig gegen diese Uebelstände Stellung zu nehmen, Feindt. Appo Gleichheit 1, Schönhauser Allee   135 bei Ramlow. sei es erforderlich, daß die Vertrauensleute und Kollegen sofort tonta, Klosterfir. bei Moll. Frohe Stunde, Kottbuser Ufer 57 bei -Schnee: Bericht an den Vertrauensmann bezw. den Vorstand der Kinzel. Freiheitsgruß, Brunnenstraße 150 bei Schulze. Unverdrossen, Lindower­Organisation über alle Vorkommnisse erstatten, ehe sie in der öc chen 1, Hermannstraße 23, Rirdorf. Vorwärts VII, Rummelsburg  , Göthe- und flauen Zeit die Arbeit niederlegen. Bei der Herstellung von Hoffnung III  , Brandenburg   a. S., Mustern soll darauf geachtet werden, daß die errungenen Forde Arbeiter Gesangverein Brig Seeger'scher Männerchor, Lands: rungen aufrecht erhalten bleiben. In der hierauf folgenden Dis­Einig, Blumenstr. 32 bei Reich. Gefang fussion wurden von Thieren, Brückner, Heindke, verein der Buchdrucker u. Schriftgießer Mixdorf u. Briz, Rixdorf,

wort.

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Iust, Oppelnerfir. 34.- freier Männerchor Nord: West, Puttlig

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straße 26 bet Sachs. Kantstraßen- Ecke bei Greinert. Wilhelmsdorferstraße, Concordia". in Briz, Bürgerfir. 4 bei" Dorn. berger Allee 156 bei Göbel.

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bei Babel.

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Seestr. 25 bei Mandel. Rauchklu h Grüne Quaste, abends 9 Uhr bei Schwarz, Köpe niderftr. 121 a. Orientalischer Rauchtlub, abends 9 Uhr, Reichens bergerstr 24 bet Tauschte.- Rauchklub Frisch gewagt, abends 9 Uhr bes F. Rockendorf, Posenersir. 5. Rauchtlub Roochloch, Admiralstr. 33 im Restaurant abends% 9 Uhr.- Rauchklub Die Dampfenden, Langestr. 24, bet Jeratsch. Rauchflub Humoristische Pfeifenbrüder, abends 9 Uhr bei Salzwedel  , Klosterstr. 83.. Rauchtlub Schmotes Werte, Krautstr. 39.- Rauchflub Abguß I von 9 Uhr ab bet Nawrott, Markuss straße 23.- Rauchklub Einfach, Manteuffelstr. 5 bet Bierbaum.- Rauchs tlub Kolumbus, Oppelnerstr. 19 bei Häusler.

Arbeiter- Turnerbund. Mittwoch: Turnverein Fichte  , Berlin  . Abends von 8-10 Uhr: 1. Männer- Abtheilung Friedenstraße 37. 3. Männers Abtheilung Böckhstr. 21. 2. Lehrlings- Abtheilung Staligerstr. 55-56. 4. Lehr­lings- Abtheilung Stephanstr. 3. Vereinigung der Turnfreunde. von 8-10 1/2 Uhr abends Demminerstraße 56-57.- Arbeiter turns verein( Adlershof  ) von 8 bis 10 Uhr abends bei Wöuſtein.

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Arbeiter- Raucherbund Berlins   und Umgegend. Nenderungen im Vereinskalender sind zu richten an Otto Schulz, Kottbuser Damm 72. Mittwoch: art ona, Staligerfir. 41 bet Richter.  - Gemüthlich teit I, Admirals traße 18 bei Bergemann.- Gemüthlichteit II, Faltensteinsir. 7 bet Trittelwig. Sumatra   Süd- Ost, Siegnigerstr. 18 bet Manegold.- Wald esgrün, Forfierfir. 22 bei Kunze. Virginia  , Admiralstr. 21 bei Schnieber. Fidele Frei Weg, Schöneberg  , Marstr. 7 bei Müller. Raucher. Fichteftraße 30 bei Krause. Edelweiß, Rixdorf, Kottbuser Damm 103 bei Peters. Granate, Forsterstr. 40 bei Tujuntte. Fidele Brüder, Friedrichsfelde  , Luisenstr. 20 bei Lobse.- Morgens Frohsinns Heimath, roth, Landsberger Allee 44 bei Roland. Stromftr. 28.- Deutscher Michel  , Pantow, Kaiser Friedrichstr. 15 bet Griffel. Ohne Furcht, Wienerftr. 44 bei Schmidt. Arbeiter= Stenographenverein intracht, Unterricht und Uebungsa fiunden abends 8% Uhr in den Restaurants Owczaret, Langeftr. 65 und Seidler, Ratiborstraße 16. Roller'scher Stenographenverein Pionir. Suffitenftr. 9, Restaurant Rausch, abends 8% Uhr, Unterricht und Fort bildung.

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German- American Klub ,, Uncle Sam"( established 1892). 9 o'clock p. m Wallstrasse 57.- Ladies und Gentlemén welcome.

German American Society. Berlin   C., Münzstr. 17, at Frieboes

Restaurant, 9 o'clock p. m. Topic: Relations of women to crime.

Heute, abends 8 Uhr: Landemannschaft der Schleswig- Holsteiner. Busammenkunft im Bereinslotal Feuerstein's Festfäle, Alte Jatobfir. 75. Sonnabend, den 26. Dezember( 2. Fetertag): Weihnachtsfeier verbunden mit Kinderbescheerung. Ebenfalls im Bereinslokal. Bentral- Krankenkasse der Tischler und anderer gewerbl. Arbeiter. Die Orts Verwaltungen von Berlin   und Umgegend versammeln sich am Freitag, den 18. Dezember 1896, abends 8 Uhr, bei Schöning, Köpnickerstr. 66. Longfellow  , English   Conversational-& Reading- Club. Meeting every Wednesday, 9 o'clock at Tettenborns, 91 Wall- Street. Guests are welcome.

Im neuen Afyl für Obdachlose. Se toch wenigstens vor den schlimmsten Wetterunbilden Hoffnung und Lebensmuth arg erschüttert wurden, und die blut

da

feine

Gruppe findet sich zu Gruppe; man wird in dem warmen Die vor der Zeit fiech und zusammengeschrumpft sind, deren Raum, der denen die Straße häufig zur Schneeflocken, mit Regen untermischt, fallen auf den schützt, mittheilsamer. Hier und dort sondern sich freilich arme, die blaffe Jugend, glitschrigen Boden. In der naßtalten, neblig- trüben Atmosphäre Menschen in stummer Resignation ab. So groß ist die Sehn Heimath werden mußte, sind in der Mehrzahl. Still, nahezu machen die langen, einförmigen Straßenzüge im Norden sucht der Obdach Suchenden, für eine Weile ihr Leid zu ver- geräuschlos stellt man sich Mann für Mann an, um am Küchens Berlins   einen noch beklemmenderen, freudloseren Eindruck als gessen, daß sie es schon als Behagen empfinden, mit Schicksals- fchalter einen Napf mit Suppe und ein Brot in Empfang zu fonft. Noch mag in der Chauffeestraße der brausend geschäftige genossen Gemeinsames in ruhig gemessenem Ton be- nehmen. Kein Drängen, kein Hasten; nirgend wie exzessives Bes Verkehr die Sinne betäuben; noch wird man sich der öden sprechen zu dürfen. Nicht der findigste Spißel würde Aus- nehmen; und man beachte, daß hier wirklich der nackte Hunger Uniformirung unserer Miethskasernen nicht bewußt, dieser brüche von Haß und Empörung" entdecken können. In gleich häufig nach einem Brocken trockenen Brotes langt. Da steckt ein tapitalistischen Ausnußung von Raum und Luft, dem Hohn auf mäßigem Tonfall wird das Einerlei von Klagen und Erfahrungen Alter die zitternde Hand aus und umklammert mit gekrümmten, alle Schönheit. Schreitet man aber oftwärts weiter, wo es ruhiger vorgetragen. Kaum hört man ein allzu lautes Wort, kaum die steif gewordenen Fingern seinen Kanten Brot, als könnte es wird in den Straßen und Massenquartieren des Proletariats, Sprache heftiger Erregung. Geballte Fäuste, drohende Blicke, ihm wieder entrissen werden. Allein vom Trubel, wie ihn Dichter mitunter darf Gedanken über wohl allerhand man in Armenszenen schildern, die unheimliche Gesellen, und, was die Seele des Philisters an die Kulturblüthe modern weltstädtischer Entwicklung nach romantischem Zubehör verlangt, fände man schwerlich. Eine Spur. Die merkwürdige Ruhe ist ergreifend. In einer ges hängen. Wo von der Hochstraße die Wiesenstraße sich stumpfergebene Maffe hat für ein Weilchen Ruhe im gehetzten räumigen, langgestreckten, von drei elektrischen Bogenlampen er­abwärts neigt, da erblickt man bald einen rothen Backsteinbau, Dasein; das ist alles. Das gilt nicht blos für die Enttäuschten, leuchteten Mittelhalle find Tische und Bänke aufgestellt. Dort Hier kann jeder bis 10 Uhr der sich schon äußerlich von den Häusern jener Gegend abhebt. die vor der Zeit gebeugt und gealtert sind, es gilt auch verzehrt man das Abendbrot. Aus einiger Entfernung könnte man den Vordertrati des Banes für die jungen Leute, die das Gast- und Asylrecht in Anspruch abends verweilen, seine Sachen etwa ausbessern oder plaudern. für die Wohnung eines Fabrikherrn halten, um die fich Fabrit- nehmen. Sie tragen ihr Geschick wohl noch leichter; ihnen fann Den meisten wird es allerdings gehen, wie es am Eröffnungs. räume und Maschinenhaus anschließen. Man steht aber vor jeder neue Tag neue Hoffnung gebären; und es ist das glück- tage ging. Sie sind ermüdet, sie sehnen sich nach einem Ruhes dem neuen Männerasyl für Obdachlose.  liche Vorrecht der Jugend, in einer Stunde der Erquickung lager und ziehen sich in die Schlafsäle zurück, die ihnen bestimmt Wer in den frühen Nachmittagsstunden hinauspilgert, dem eine ganze Woche voll Mühsal vergessen zu fönnen. wurden. Für eine Nacht sind sie des Kummers enthoben. Am wird der Zweck des Hauses rasch klar. Bald einzeln, scheu und Aber auch in diesen Jünglingen und selbst in den Halbwüchsigen nächsten Tage treibt sie die Sorge abermals auf die Straße in verschüchtert, bald in kleineren Trupps, fommen sie herbei, die keine Lust zur Ausschreitung, zum Radau, zum lärmenden Ueber den wilden Kampf um die dürftigste Existenz. hier Wärme und Obdach suchen für ein paar flüchtige Stunden. muth; und mancher von ihnen sieht so aus, daß man ihm wohl Wer diese Hunderte gesehen hat, an den Jammer ges wie sie sich faft wortlos auf ihr Lager strecken, Schon am Montag, als das neue Haus zum ersten Male ein bischen Verwogenheit zutrauen könnte. Aber hier bindet sie tettet, das Gastrecht an den Bedürftigsten übte, war die große alle eine gemeinsame Grundstimmung. Was soll der Aermfte seinem erfrischt vom Bad, zufrieden, den ärgsten Hunger überttäubt Sammelhalle unmittelbar am Haupteingang bald nach Nachbar neiden? zu haben, eine Nacht geborgen zu sein: der muß über den brutalen drei Uhr gefüllt. Selten wird man eine Versamm= Gelaffen, wie man sich zusammengefunden, und rasch und Bynismus derer doppelt empört sein, die sich ein Richteramt an Iung sehen tönnen, in der der Mangel an schützenden leicht disziplinirt geht es an die übrigen Anordnungen. Wer ein maßen über das arbeitscheue, begehrliche Gesindel, wie sie die Un Ueberröcken so auffällig, ja fast allgemein ist, wie hier. Der dünne Wannen- oder Brausebad nehmen will, der kann es thun. Von glücklichsten der Unglücklichen nennen. Welche Schuld sie bedrücken Rockfragen wird hoch aufgeschlagen; der und jener schlingt ein fünf Uhr ab erfolgt die Aufnahme. mag, die hier im Asyl Zuflucht suchen, sie reicht nicht an die Höhe wärmendes Wolltuch um den Hals. Das ist der Ersatz für das Rein Wohlthätigkeitsspruch, feine sentimentale Predigt, kein jener Gesammtschuld heran, an der die Gesellschaft theil hat, die Wintergewand. Und wo man noch eine Spur von verschliffenem Traktäleinvortrag, feine erbitternde Frage nach Schuld und Sühne sie verstieß. Das Asyl in der Wiesenstraße ist ein Unternehmen Luxus im Aeußeren gewahrt, da ist er von jener Art, die ein ward am Eröffnungstage gehalten. Niemand will, daß der Un- im großen Bug geplant; und vor allem will iman dort im Sinne Schriftsteller aus dem Kreise der Begüterten mit den Worten glückliche Rede und Antwort stehe, niemand verlangt einen Dank einer höheren Sittlichkeit niemandem das Asylrecht weigern; er tennzeichnete: Nichts ist erschütternder am Elend, als der Luxus, von ihm, weil die nothdürftigste Menschenpflicht an ihm erfüllt sei, wer er fei. Allein wie alle Unternehmungen unserer heutigen den die Aermsten sich gönnen. wird. Reiner polizeilichen Nachforschung ist er ausgesetzt, das Welt fann es nur Schmerzen lindern, nicht die Quelle der Wer romanhafte Schilderungen entwerfen wollte, der fäme, Gast- und Asylrecht ist freigewahrt. Vor dem Hausvater nur Krankheit verstopfen. Schon am ersten Tage wünschten mehr als wollte er der Wahrheit die Ehre geben, im Asyl nicht auf seine hat der Asylbesucher die Frage zu beantworten, wie alt 700 Personen Aufnahme und das Asyl bietet nur für 700 Raum! Rosten. man Männer Noth übt gleichmachende er sei. Die gemeinsame Noth Da sieht fräftigen Lebens- Kraft und Arbeit derer, die eine neue Zeit vorbereiten, muß einander Hunderte sitzen und stehen bei muskelkräftig noch und alter, arbeitgewohnte Menschen, und dahin gehen, daß in Zukunft nicht mehr so tief niedergeschlagene warten auf ihre Aufnahme. Rein tosendes Stimmengewirr, in aufrechter Haltung. Noch hat die Noth Noch hat die Noth nicht ihr Menschen aufwachsen tönnen; daß das Asylrecht ein überflüssiges tein Lärmen; taum eine besonders lebhafte Diskussion. innerstes Mark angegriffen. Sie sind weit in der Minderzahl. Nothmittel und nicht mehr als Wohlthat gepriesen werde.

Kraft.

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